Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 31, 1890, Page 7, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    S«»,sche L-cal-
Provinz Brandenburg.
Berlin: Die wegen ehelicher Untreue
von ihrem kürzlich nach Amerika ausge
wanderten Manne verlassene Ehesrau
Feierabend wurde von ihrem Zuhälter,
dem Handlungsreisenden Jul. Neyses
erschossen. Neyses erschoß sich alsdann
selbst. Ein in der Schuhmacher
Straße wohnendes Frl. Wienstock brannte
sich beim Brennen der „Ponyhaare" das
rechte Auge mit der Brennscheere auS. —
Der Eommis Walter Schiele ließ sich
von einer Berliner Bank auszahlen. Er
benutzte zum Abholen des Geldes einen
Dienstmann, welchen er später als
W. Hagen in Freienwaide a. O. hat
letztwillig 100,000 Mark zur Errichtung
eines AltenheimS ausgesetzt. Eine
Haiidel Memcls im vorigen Jahre ge
steigert. Der Werth des Gesanimtum
sotzes stieg um kij Mark. Be
f In Schandau der Besitzer des Wil-
WittweMarr: in Elbing erschoß sich der
Gymnasiast Paul Hirschfeld, der sich
Tadel in der Schule zugezogen, in Ho
licke ,ve,er und sodann die Enthüllung
ei».« «Gedenksteines statt. —112 In Unter
st», Propst Bröcker, der Schwager des
Mannhaze».
Provinz Schlesien.
Der Maler Johann Mesletzki aui
Mittel-Podiebrad, Kr. Strehlen, wel
cher beim Wilder» im Drobrischauer
Kausmann Emil Nitschke ist ein Haftbe
fehl wegen betrügerischen Bankeroits er
lassen worien. In Alt-Kemniß wurde
der Briefträger Matzelt nach kurzem
Wortwechsel von dem Schachtmeister
Sprenger erschossen, worans sich kurz
darauf Sprenger in feinem Zimmer
durch einen Schuß entleibte. In Be
iersdorf wurde ein Zwei-Kaifer->Oenk
,nul enthüllt, das gleichzeitig dem Ge
dächtniß Kaiser Wilhelm's I. und Kaiser
Friedrich's 111. gewidmet ist. Laut in
Ätamslau eingelaufener Trouernachricht
ist Bürgermeister Waschke auf seiner
Urlaubsreise in Dresden am Gehirn
schlag plötzlich verschieden. Der Ab
schluß der Stadthauptkasse in Sprottau
sür das Etatsjahr lSLg—!) > weist einen
Ucberschuß von NO.OOO M. auf, so daß
vom nächsten Etalsj<ihre ab keine Kom
munalstcuer mehr erhoben werden wird.
Provinz Posen.
Die neuerbaute evangelische Kirche zu
Behle wurde durch den General Snper
inteiidcnte» Dr. Hesckicl aus Pose»
feierlich eingeweiht. 112 Ritterguls
besttzer Konstantin v. Dzieinbowski auf
Roßkow, ehemaliger Reichstags Abge
ordneier für de» Wahlkreis Wonqrowitz- l
Gnefen. Die Ehesrau des Briesträ- >
gers K. in hat langwieriger
Krankheit wegen, ihrem Leben durch Er
tränken ein Ende gemacht. Durch
unglücklicheil Sturz kamen zu Tode: in
Posen der Maler Maslinski, in Schnei
dcmühl der Manrergescllc Carl Freitag;
der Challssccailsseher Parlow in Jäger
hos bei Brvlnberg wurde von einem
durchgehenden Gespann tsdtgetrcten.
Bei einem Brande im Hause des Bäckers
Kirste in Lissa erplodirte ein Faß mit
Ligrc'ln (Brennstofs), wobei der Polizei
iiilpcctor Jlgner, der Branddirector
Sladtrath a. D. Gcrndt und
tung wurden der Mühlenbesitzer Junker
in Erfurt zu ein Jahr und der Mühlen
bauer Schädlich zu neun Monaten Ge
fängniß verurtheilt. Die Genannten
hauen zwei Mllhlenbauer aufgefordert,
000 M. Ueber das Vermögen des
stincnthal errichteten Denknials für
Kaiser Wilhelm I. statt. Festreden
hielten Ob«r>orstmeister Müller und
Schlosse. —Der Selbstmord des Ban
kiers Fr. Tkpcl in Wittenberg hat hier,
hielt, großes Aussehe» erregt. Der
Vorschilßverei» Allein hat 14,000 M.
von dem Verstorbenen zu fordern, sür
Blattes „Norddeutsche Volksstimme",
Titel „Oslsriesische Post". —Es feierten:
Wilh. Wiese in Molzen, Gärtner Geo.
fertig, nämlich zu Beuel, FrieSdorf,
Pützchen, Dottendorf, Poppelsdorf, Kes
! senich und Endcnich. Die letzten drei
2000 Lehrer haben ihre Ausbildung in
der Anstalt erhalten. —s In Ruhrort
der Komnicrzienrath Frd. Wilh. Haniel.
i Provinz Hessen-Nassau.
der Gastwirth Rudolf Lehr von Idstein
! wegen Körperverletzung an seiner Ehe
> hausstrafe von 5 Jahren verurtheilt.
t In Steinach-Lallenberq brannte das dem
Nagler Tielemann Haefner und der
Wittwe Holland-Jobb zu Oberschönau
gemeinschaftlich gehörige BZohnhaus nie
wurde in Taun a. R., im Familienbe
gräbniß feierlichst beigesetzt. Nach
einer Zusammenstellung in deni ne» er
schienenen Adreßbuch von C. Schnegel
birger zählt Wiesbaden, das deutsch!
Pensionopel, 334 inaktive Ossiciere, und
zwar: 5 Generäle, 24 Generalliculc
nants, 28 Generalmajore, 2 Contread
miräle, 45 Obersten, 41 Oberstlieute
nants, K!> Majore :c. s In Wiesba
den die Gemahlin des bekannten Schrift
l stellers Hans Wachenhusen, früher eine
hervorragende Schönheit nach knnem
Leide». Sie war die Tochter des verstor
bene» Arztes Dr. August Huth.
Königreich Sachsen.
Der Oekonom Löhle in Netzschkun,
wurde unter dem Verdachte, sein wegge
kommen lassen. De» Arbeitern der
Dauer seiner Arbeitszeit bis zu 200 ZN.
Sturz).
ist in der Nähe Wischwitzer Teiches
Hessen-Darmstadt.
In Bickenbach ist der bekannte P. Böhm
Krankheit erlegen. 112 In Mainz das
älteste Mitglied des Richtercollegiums,
Landgerichtsrath Rauch. s I» Nau
l sersheim, war von Seiten der Gauoer
! eine sehr zahlreich besucht. Bei dem
Wetliurnen vertheilten sich die Preise wie
> solgt: !. Preis, stud. jur. PH. Hader-
Jakob Diehl, Wetzlar, Leonard Metzner
> Preis Carl Decher, Alsfeld, Wilhelm
! lil^ Al t^e nerdi n St adt^farrcr^^k.
' jetzt unbekannien Thäler erschlagen.
. s In Erling bei Andechs der General-
lientenant z. D. Frhr. Rudolf von und
, in Uiltersuchungshafr sich befindende
, Postasspirant Deuerling in Hallstadt.
hat das Weite gesucht. —fJn Landkhut
der
i Kempten, Schwabmünchen, Landsberg,
. Krumbach, Weißenhorn, Jllertisse» u.
A. erschienen waren. —Die Straskani
- Jahren Gefängniß/ 500 Jahre
- sind vergangen, seitUlmann Stromer auf
i dem später Hadermühle genannten Was-
Serwerk Gleismühl bei Nürnberg eine
Papiermühle errichtet«. Es war zwar
nigreichz Bayern.
Königreich Württemberg.
100.000 M. — Der Buch-
Jul. Nob. Mayer soll in seiner Vater-
Die Gemeindc Laimnau feierte am 20.
Juli das Bestehen ihres anläßlich des
.'Sjährigen Regierungsjubiläums König
Wilhelms eingeführten Bürgermililärs
Die elektrische Stadibeleuchtung
wurde in Laussen probeweise in Betrieb
s In Biäunlingen Feuerwehrcomman
dant Karl Winterhalter. Beim
Grundbesitzer Ad. Meyer im HeuHof bei
Häuser sür Arbeiterfamilien bauen.
Rheinpfalz.
Rckercr Karl Mohrbacher in Kleinbun-
Blüm.
s I» Metz, Ehrcndomherr Karl
Metz der Jiifanierist Ed. Francis, ir
WaUscheid d r 34jährige Leo Krebs.
Es verunglückien kürzlich in Lichteiiicheid
Lippe. Wal d eck.
in den „deutschen Selvaywerken, Aklien
gesellschast". Die zn den Werken ge
hörigen Sodaiadlikcu in St. Ammcn-
Es werden bis dahin noch 600 Mann
zahl einschließlich des AnssichlSpersoiials
ziemlich die stattliche Ziffer 20S0 er
ner Prägung und 24 Mariengroschen
(»Fürstl.Braunschweig-Lüneburg ItiSS")
enthielt. — Zweimal confirmirt wurde in
der Vater dem Sohn anderweitig die
„nöthige christliche Erkenntniß" ver>chaf
fen und denselben alsdann bei Pastor
Freie Städte.
s In Bremen Ministe'rresident und Ge
neralkonsul z. D. Herm. Alb. Schu
delskammer beschlossen 120 Inhaber Lü
becker Ladengeschäfte, an den Reichstag
eine Petition zu richten, in welcher um
Erlaß eines Gesetzes, welches deti Schluß
der Ladengeschäfte Sonntags allgemein
ans I Uhr Mittags festsetzt, gebeten
Schuster Peter von Allmens stürzte über
die 500 Meter hohe Murrenfluth hinun
ter, an deren Fuß er als schrecklich
bis in s Jahr'lB7U zurück. Huber spielte
an der Börse. In Rehetobel ist die
Kirche, das vier andere
Freiburg, deren Eröffnung auf den
Herbst festgesetzt ist, werden 10 Profes
soren lesen. Aus der Ochsenalp bei
Nikolaus von der Flüh soll sür die
er bei einen, Bijoutier sür 3000 Francs
Waaren auf betrügerische Weise zu erhe
ben wußte. Der Bürgeroerein von
25S Centineter hoch und 100 Cenlimeter
breit sind. Das Kopfblatt ist mit einer
hübschen Zeichnung geschmückt. Die
Gaden- und Präniiensumme beziffert
sich ans 405,000 Francs. Das Preß
erreichter Verkehr. Auf dem Wcstbabn
zeige der geschiedenen Frau des jüngeren
Charmatz. Der Wiener Tourist Emil
Böhm ist auf der Planspitze im Gesäuse
cenz Till ab; die Getreide- und Mehl,
ist mit 100.000 st. versichert. Einen
Hals, todt aus dem Bottich gezogen.
Die Eheleute Josef und Elisabeth
Schaufler in Ried, die sich des Verbre
chens der mehrfachen Braiidleguug und
schon al« Kronprinz den russischen Kur
sus auf der Kriegsakademie mit großem
Eifer durchgemacht.
l träglich noch die „Düiseldorser Volks
> Vorgesetzten zu 100 M. Geldstrafe ver
urtheilt wurde oder, wie sich der Vertre
schlechtes Beispiel gegeben hat.
Das Tauentzien-Denk
mal in Bieslaii, welches an die Erobe
in männlicher Linie ansgestorbeii ist, sah
sich der Breslau» Magistrat, dem die
Pflege des zu einem öffentlichen Denk-
gew^ord ni^ini incnts Ma^^
aus dem Sarkophag ruhende trauernde
Bellona schuf, hat jetzt unter Beihilfe
des Professors Schilling Dresden
hergestellt woiden. Die in den Stein
selbst eingehaucnc Inschrift ist dieselbe
geblieben. Die einer Neugestaltung fast
gleichkommende Arbeit hat 32,000 Mark
gekostet, wovon IS.ovo Mark die Pro
—Die s er Ta g e arb i n e
hielt 300,000 Ziubcl. Vor einigen
Die berühmte sächsische
Gemüthlichkeit hat sich dieser Tage in
ihrem vollen Glänze einem Gefangenen
dingfest gemacht und durch eilen säch
sischen Beamten nach Dresden geschafft
war. Es war ein gewisser A. G. KobuS
aus Spremberg, der unter dem Namen
„v. Ohlau" in Dresden eine Stelle al«
Diener angenommen und sodann seinen
Herrn arg bcstohlen hatte. Als er nun
unfreiwillig wieder in Dresden eintraf,
bewog er seinen Begleiter dazu, daß
dieser mit ihm zunächst —es war sieben
Uhr Abends in eine feine Wirthschaft
ging. Hier ließ sich der befangene
Tinte und Feder geben, um sofort mittels
Nun bestellte Herr KobuS eine Flasche
Champagner, zwei Flaschen Borde»ur,
Gänsebraten u. f. w., so daß binnen
kurzer Zeit eine recht hohe Zeche ange
wachsen war, der Braut bezahlt
gene mit seiner Braut, mit welcher er
natürlich alsbald auf Nimmerwieder
sehen verschwand!
7
Ttö Märchen» End«.
Diese Geschichte hat weiter nicht viel
Der Junge ist vier Jahre alt und ei»
Geringes darüber. Er hat soeben den
Scharlach u> der Hauptsache überstände».
Kindes zu^sühren: Bausteine aufzulkür
men, den neuesten beweglichen Assen tan
zen zu Kissen, mit Flinte u»d Kanone»
schichte!"
Der Vater sinnt nach und erzählt:
„Ein kleines Buber! war krank unt
lag ini Belle. Der Papa war im Bureau
Niemand war da, um dem Buberl eine
Geschichte zu erzählen. Nur eine Flieg«
kam zu ihm und erzählte ihm: Sum
sumsum! Da schlug er nach ihr und sü
der Commandobrückc der Capitän. Da
hört das Buberl im Bette von derWant
her eine Stimme: „Komm' herein z«
mir!" Wer war's, der gerusen hatte?
Der Capitän im Bilde. „Aber ich kann
ja nicht, ich lieg' ja im Bett!" sagt daj
Buberl. schickt der Capitän zwei
Matrosen aus dem Bilde in das Zim
mer, die stiegen herunter und hoben dag
Buberl in das Bild hinein, und da war's
ein wirkliches Schiss und ein wirkliches
Meer!
„Wohm Du fragt.
An dieser Stelle wurde die Geschichte
unterbrochen. Der kleine Jnnge, de,
ihr mit strahlenden Augen zugehört hatte,
in U ald?H"
Assen....
„Ei nun, verschiedene Assen: theils
Oranzs, theils Ulangs. Alle dies«
Assen knusperten an süßen Früchten."
Mund." >
Als der kleine Patient dies hörte, lies
ihm sichtlich das Wasser im Munde zu
sammen.
da« Kind wieder in das Zimmer hinein
und legt eS in das Bett!"
Kaum lag das Bnberl wieder gut zu
„Ei, wie Du erhitzt bist!" sagte st«
und legte dem Kinde die Hand auf die
Stirn.
„Weil im Nrw»ld auf einem Zebra
gewesen ..."
So schloß meine Erzählung, welche,
der kleine Zuhörer bis zu Ende mit
Spannung gefolgt war. Jetzt aber sah
„Papa, glaub' es nicht! Es ist nur
ei» Märchen. Ich hab' schon viele Bil
der geseh'n, aber noch keines ist l bendig
geworden!"
Als das furchtbar moderne Kind so
sprach, schlug ich rrröthend die Augen in
den Schoß.
Jos. Willomitzer.
Der Bergfex.
„Warum steigst in's G'wänd 'nauf
Und bl ibst »et im Thal,
W. Herbert.
Ihnen nichts kaufen kann und überdies
deute sehr beschäftigt bin! .Was wollen
Sie also noch?" Reisender: .Nur noch
a' bisserl plaudern!. . Schau » S', ich