<> »»id. »m> ». MSllw,. Während des Rebellions- Krieges gino «» in Wallstreet heiß her. Jede Nach sicht vom Kriegsschauplatz, jedes Gerüchi von daher ließ das Gold-Agio in ganze» Sprüngen steigen oder fallen, und bei jeder kleinen Schwankung wurden Mil lionen gewonnen oder verloren. Di« Gold-Börse war daher der Sammelplah der verwegensten Spekulanten aus alle» Theile» Amerikas und Europas, und di< Gallerie, welche den Raum umschloß, «us dem die eigentlich« Makler ihr Wc ländern besucht, denen es in ihrer ver wüsteten Heimath zu warm geworden war, und die hier ihre Zeit vertrieben. Von Haß gegen den Norden erfüllt, er blickten sie in dem Hinauftreiben dei Goldes ein Mittel, ihren Todfeind zu schwächen und zugleich ihrer eigene» Spielwuth zu genügen. Besonders wild war das Treiben im Anfang des Jahres 1864. Lee lag noch mit gewaltiger Macht in Virginien, den Nvlden bedrohend, und Grant bereitet« den entsetzlichen Feldzug durch die „Wil berniß" vor, durch den der Feind endlich Züge alle Leidenschaften, von den» höch sten Triumphe bis zur tiefsten Verzweif lung, wiederspiegellen. Dazwischen eil- Potomac," ries er mit heiserer Stimme, „Carle ist im Vormarsch auf Washing ton, Lee ist bereit, in Maryland einzu fallen. Die Unionstruppen sind iw Rückzug begriffen!" Der Spreche« machte eine als wolle er fein, anzeigte. .Du weißt nicht, was du fpvulül, Onkel", rief er plötzlich mi> fl-immeidem Blicke. „Du kennst mein Tb»» und Treibe» nicht. Siel, her!' riß ein Dutzend versiegelter Couverls aus seiner Tasche, von denen jedes di« Adresse einer anderen Makler-Firmo trug. „Dies sind Ordres, Gold fm mich zu verkaufen", flüsterte er. „Jedi lamet für hunderttausend Dollars!' Er winkte einen Telegraphenboten bei. „Schnell! Schnell!" rief er, ,A'bn Dollars für Jeden von Euch, de, die Briese, die ich ihm gebe, binnen fünf Minuten abliefert." Die Knaben slürmten davon, und der jung- Mann lehnte sich todlenbleich und wie erschöpf! «n die Wand. Sei» Onkel sah ihn mit leidig an. „Bist du krank, Franz?" fragte er. „Gönne mir einen Augcn stig erbrach. — hier, ver kauft", rief er, einem der Knaben eine Zehn-Dollars-Note hinwerfend. KIOIZ,- voo hier, und hier und hier!" Bald hatte er ein Dutzend Zettel zusammen, welche er kranrpshast zusammenballte und in die Tasche steckle. „Jetzt komm', Onk:l", sagle er. „Ich bin schwach zum Umfallen. Führe mich nach Delmo iiico!" In wenigen Minuten befanden sie sich in der bekannten Restauration. „Champagner her!" rief Franz, in einen „Ich kann es thun," sagte er mit stol zem Lächeln, als er den befremdeten Blick seines Onkels gewahrte. „Ich hab« Geld verdient, viel Geld! Ich habe daran geschleppt seit Monaten und Mo naten. Tag und Nacht habe ich die mir den Ruin bringen könnten. Aber es ist mir gelungen! Ich bin reich, reich! Ich habe eine halbe Million Dol lars verdient. Es mag etwas mehr oder auch etwas weniger sein. Aber es ist ge nug, genug für mein Leben! Keine Ar beit mehr und keine Sorge! Frei kann ich genießen in meiner Jugend, in mei ner Krast! Zu den Fürsten der Erde gehöre ich jetzt, zu den Glücklichen!* Halb ohnmächtig sank er in seinen Sitz zurück, und nur mit Mühe gelang es reich, ich, ich, Franz Durwald!" Als Franz Durmald sicbenzehn Jahre alt war, gab es Gymnasium zu das Gesicht mit einem blnlbcfleckte» Tuche bedeckt. Wie ein Blitzschlag traf es ihn, daß denselben ein Unfall betrof fen, und daß er nicht mehr am Leben sei. Als er wieder zu sich kam, befand er sich allein mit seiner Mutter, welche schloß. Erst nach und nach wurde ihm die ganze Wahrheit klar. Sein Vater, !.l li ste^ auSzugleichc halle aus dem Wege nach seiner Wohnung er schoß er sich. Seine Verhältnisse waren total zerrüttet. Die Villa mit dem schö nen Garte» mußte verkaust werden, und die Wittwe durste sich glücklich schätzen, gerettet zu haben, daß mit ihrem und auch die meisten anderen Arbeiten hatten alles Interesse sür ihn verloren. Nur Probleme Lebensvntcrhalt abwarf. Zu gleicher Zeit verließ er die Wohnung seines On kels und miethete sich ein Zimmer bei stufenweise, fodaß er schön einen schönen Gehalt bezog. Er »ar aber nicht zusrie- Trotzdem wurde er um diese Zeit hei terer, als er es seit dem Tode seines Vaters gewesen war. Eine Macht, wel cher sich Keiner entzieht, der ein Herz in d:r Brust trägt, hatte Gewalt über Töchterchen seines HausivirtheS, ein srischcs, lustiges, blonde« Mädchen, welches Morgens und Abends sang und ihn mit ihre» großen, blauen Augen stets so eigenthümlich fragend anblickte, hatte es ihm angethan. Es dauerte nicht lange, da hatte» die beide» jungen Leute sich verstanden und die ersten Schwüre gewechselt. DaS Leben ge wann einen ganz andern Reiz sür Dur er sein nagendes Streben. Dennoch konnte Emilie eines Tages, als er sie auf einem Spaziergang begleitete, nicht umhin, zu jagen: „Warum sprichst Du immer von der Zeit, da Du erst reich sein wirst, Franz ? Es genügt doch sür uns, wenn Du einen etwas höheren Ge halt bekommst, und darum solltest Du nicht immer grübeln und denken, wie Du noch mehr erwerben kannst. Weißt Du, das; Du gar nicht so hübsch bist, wenn Du es thust," schloß sie. ihn zärtlich anblickend. Franz versiegelte ihren Mund mit einem Kusse, aber er antwortete nicht. So lagen die Dinge, als der Kano nendonner vor Fort Suinter erdröhnte und die Geschosse der Nebellen die Flagge der Ver. Staaten zerrissen. Zündend suhr die Kunde durch das Land. Ereig niß solgte aus Ereigniß. Lincoln betrat den Präsidentenstilhl und ries zu den Masse». Kampsesmuthiz stürmte die Jngend des Landes zu den Fahnen. Die ersten Schlachten wurden geschlagen. Unglück vcrsolgte die Massen des Nor dens, aber es wurde weitergekämpst mit wechselndem Ersolge, bis der Boden der Südstaaten mit dem Blut seiner edelsten Söhne und derer des Nordens getränkt war. Als die Kriegsereignisse und die Be dürfnisse der Regierung die wilde Gold spekularion m das Leben gerufen hatten, stürzte das Haus, i» welchem Durwald angestellt war, sich hinein. Dieser selbst erblickte endlich die Chance, welche er so lange erseht halte. Mit den geringen Mitteln,welche er hatte, kaufte er Gold. Wen» es gestiegen war und wieder zu rückfiel, kaufte er mehr. So trieb er es fort und fort: oft am Rande des Ruins, wenn ein Sieg der Unionstruppen den ei» recht hübsches Vermögen zu realisi ren; aber sest entschlossen, nnr seine neue Lage gesunden Halle, war sein erster Impuls, seine Braut aufzusuchen und ihr den erstaunlichen Umschwung in müßigen Bejchäsllgunq auf Durwald zu lasten und er sehnte sich nach Zerstreuung und Ausregung. Diese sand er beim ren Neiz auf ihn ausübte. Eine Zeitlang spielte er mit Glück, iber wurde immer kühner und kühner und einmal kam eine Reihe von Verlusten, welche im Verein mit den furchtbaren Anforderungen, welche feine Frau an ihn stellte, sein Vermögen stark reducirten. Dies durfte nicht so weiter gehen und er wandte sich wieder der Birse zu. Er spekulirte mit wechselndem Erfolge, aber im Allgemeinen überwogen die Verluste die Gewinne. Die Nothwendigkeit, sich I stark eintuichranken, trat an ihn heran. Als er hierüber mit feiner Frau sprach lachte diese spöttisch auf. „Du »rußt doch wissen, mein Lieber," sagle sie, „daß ich Dich nur geheirathet habe, um eiu reiches Leben zu genießen. Du hast Dir doch nicht etwa eingebildet, daß ich dich je geliebt Hütte ? Kannst Du Dir verlangen darf, so ist es aus unter unii." Durwald war gezwungen, seinen Wil len durchzusetzen, und eines Tages war seine Frau mit ihren Koffern davonge sahren uud kehrte nicht wieder zurück. Sie war mit einem vielfache» Millionär entflohen. Jetzt ging es schnell bergab mit Dur wald. und bald bewegte er sich unler den Gestalten, welche an den Winkelbörsen und in den Triiiklokalen in der Nähe der Wall Street ihr Wesen treiben und von ihren früheren Erfolgen erzählen. Zu weilen verdiente er etwas Geld; zu weilen wußte er nicht, womit er am nächste» Tag« die einfachste Mahlzeit bezahlen sollte. Er, der in den Tage» seines Glanzes stets ans das Eleganteste gekleidet war, sah sast wie ein gentiler Bettler aus, und seine früher edlen Züge hatte» elwaS Abschreckendes, Raubthier artigcS bekommen. Schließlich fand er eine kleine, untergeordnete Stellung, welche ihm mehr aus Mitleid gegeben wurde, und wo er sich für nichts rnreres sirte, als sür das Schwanken der Course, welche er beständig oersolgte, als wenn Wall Street im Großen und Ganzen bleibt sich immer gleich. Es trete» Perioden der Ruhe ein, aber sie dauern nie sehr lange, und wenn es keinen Krieg mehr gibt, so rufen ökonomische Ver hältniße, sinancielle Convertirungen, oder Fehden zwischen den Leitern der spekulativen Cliquen von Zeit zu Zeit die wildeste Auslegung hervor. Der Einfluß der Wunden, welche der langjährige Krieg geichlagen, culiniuirti in der Panik von IB7ü. Dann folgten Jahre verhällirißmäßiger Ruhe, aber als die Ver. Staateil die Baarzahlung wie der aufnahmen und das Gefühl der Si cherheit iu die bestehenden Zustände, welches so lange erschüttert war, wieder hergestellt wurde, gab es eine gewaltig« Speculation in Eiscnbahnpapicrcit, de ren Course auf eine schwindelnde Höh« getrieben wurden. In dieser Zeit begann Durwald, sich wieder langsam emporzu arbeiten. Durch die Ersahrnng ge witzigt, setzte er nicht mehr Alles auf eine Karte, sondern begnügte sich mit mäßi gem Nutzen. Aber er blieb unzufrieden wie zuvor. Was war ihm ein mäßiger Wohlstand, nachdem er Reichthum be sessen Halle? Es mußte anders werden, er mußte noch einmal als Sieger aus dem entsetzlichen Kampfe hervorgehen, dem er sein Lebensglück geopsert hatte. ES war im Juli 1881, als der Schuß aus der Pistole eines Geistesgestörten den Präsidenten Garficld niederstreckte. Der Pulvcrdampf, der aus dem Revol ver GuiteauS emporwirbelte, war ein Warnuugssignal für die «speculation, welche alle Schranken überschritten hatte. Diesen Moment erfaßte Durwald. I» den nächsten paar Jahren spielte er wie der eine Rolle in der „Straße". Er verkaufte Eisenbahnacticn hier und dort. kaufte er von Neuem. Der unausbleibliche Krach erfolgte im Frühjahr 1834. Die Course, welche Jahre lang gestiegen waren, stürzten i» wenigen Tage» um mehr, als sie in der ganzen Zeit gewonnen hallen. Es war gerade am dritten Juli tBL4, als Dur lval!> wieder ausruseu konnte: „Ich bin reich, reicher als je! Ich bin der Besitzer einer Million!" Seinen hatte er nach Dcliiioilico, wie er es vor lange» Jahre» mit der Unterstützung seines On kels gethan, und leerte ein Glas Cham hübsche Summe in baarein Golde nach seiner Wohnung zu schicken. Eine kurze Zeit daraus nahm er eiiren Wagen und das Gas an. Da standen sechs gewich tige Säcke aus dem Fußbod?», jeder KSVOO Gold i» Zwaiizig-DollarS-Stür den Händen darin. Das Licht der Gasflammen siel auf die gilben Siücke und machte diese sunkeln und blitzen. Geist es nicht mehr ertragen konnte. „ES sind Irrlichter", ries er, „Irrlichter, welche mich in das Verderben gelockt habe». Der Boden schwankt unler mir und ich sinke in die Tiefe. Schaff, sie weg, ich vermag ihren Anblick »ichl mehr zu ertragen. . Als er gesunden wurde, war er un heilbar dem Wahnsinn versallen. Cr wurde in eiue Anstalt geschafft, wo er bald daraus starb. Sein enormes Ver trautem Emilie Sebalds welche nichl geheirathet hatte und ein kleines P»tz machergeschäst betrieb. In einigen Zei len, welche er »ichl unterzeichnete, theilt« er derselben mit, daß ein Freund, der nicht genannt sein wollte, ihr diesen Betrag in seinem letzten Willen vermach, habe. und Hof verspielt Hut, muhte er aus Knall und Fall, mii Schimpf und Schande, bei Nacht und Nebel zum Thor hinaus, Roß und Reiter sah man niemals wieder. Vom deutschen Helgoland. Die Kunde von der Abtretung der In sel Helgoland an Deutschland hat, deß funden. Jeder, dieses herr liche Eiland betreten hatte, mußte mit Schinerzen sehen, wie ein kräftiger, schö ner Volksstainm, dessen Sitten und Ge bräuche durch und durch deutsch sind, der wandten und intim besreuiidetcn Laiides steht, das aber wirthschaftlich und kul- so wie gar keine Beziehungen Holsteins, die Inseln Ainrum, Wyk, Sylt und romantischc» Halligen bewoh nen. Auch geologisch hat Helgoland ur sprünglich zum deuischen Festlande ge hört. Indeß durch kolossale Erdrevolu tioire» hat es seine Verbindung mit die- Jnsel erhalten. Die Sprache der Bewohner ist ein merkwürdiges Gemisch von oft- und zurückversetzen in die sagenumwobene Zeit der Wickingerfahrte». In der Ju gend, wenn die Mutter uns Kinder» von stalten? trotziger Männer, dann fallen Einem alle schönen Märchen aus der Jugendzeit ein, dann weiß man, so und nicht anders können die alten Wickinger ausgesehen haben. Eine Fülle solch prächtiger Männerge- bekommt man leicht nicht dcm Meere herumstreifen, ist seine ein zige Beschäftigung, lind diese stählt die Muskel», weitet die Brust, gibt Krast und Gesundheit. Und kehrt der Mann heim, reich beladen mit der Beute von sür ihn die Arbeit gethan. Das Aus steile Treppe von Hunderten von Stu fen, ist lediglich Sache der Frauen. Der Mann hält sich zu solcher Arbeit für zu gut. Es sind das beträchtliche Lasten, die die arme weibliche Bevöl kerung nach dem Oberland zu schassen hat. Dazu kommt noch die ganze Haus arbeit, das Knoten uud Flechten der Netze, das Verfertigen der Fischgerä'he und die Frauen Was nun die rein politischen Verhält nisse aus der Insel angeht, so könnte man diese eigentlich als das Ideal eines bevorzugten Staatswesens ansehen. Ueber den 2000 Bewohnern der nur 0,01 Quadratmeilen großen Insel herrscht ein Gouverneur, der von der englischen Re gierung eingesetzt nnd auch besoldet wird. Natürlich ist dieser Posten eine Sinecure, die nicht die geringste Arbeit, sondern höchstens einige Rcpräs'ntationspslichten mit sich bringt. Es gibt eine große An zahl von Helgoländern böse Zungen Herrn Gouverneur überhaupt noch nie zu Gesicht bekommen hat. Der erste Be sonst aber ist von irgend welchem engli schen Einfluß nicht das Geringste zu verspüren. Höchstens könnte man dahin hat. gesührt, während die alten in großen Massen an Briefmarkensammler zu ganz guten Preisen abgesetzt werden. Und ger, sind so bunt, so graziös gemacht, daß es eine wahre Freude ist. Schade, mit diesem harmlosen Sport wird es nun mehr ein Ende haben, wenn die nüchtern praktischen deutschen Briefmarken dort ihren Einzug gehalten haben. Höchst befremdlich wirkte eS aber jedenfalls slets, wenn man in die Verlegenheit kam, einen Brief nach England, in dessen Ge biet man sich doch eigentlich befand, zu senden, nämlich das dop pelte Porto! Und warum? Nun die Beförderung der Postsachen besorgt ein deutscher Reichspostdanipser, der „Eur haven", der täglich von Cuxhaven nach Helgoland und zurückfährt. Alle nach England bestimmten Postsachen müssen nämlich den Umweg über Deutschland machen und für dieses ist Helgoland ja bisher „Ausland" gewesen. Auch dies ist ein Punkt, der das beste Licht aus die „innigen" Bande wirft, die Helgo land mit England verknüpfen. Und die Polizei dort! Eine» so be neidenswerten Posten gibt es auf der ganzen Welt nicht wieder. Er besteht eigentlich lediglich darin, zur Zeit der Ankunft der Dampfschiffe die Landungs brücke durch eine Leine in zwei gleiche Hälften zu theilen. Aus der einen schleppen sich die seekranken Ankömm linge mühsam nach dem Festlande, aus der anderen drängen sich die spottlusti gen Badegäste, die durch boshafte, höhnische Zurufe und mehr oder weni ger geistreiche Witze sich an den Nach kommenden zu rächen suchen sür die Be handlung, die ihnen bei ihrer Ankunft zu Theil geworden ist. Außer dieser verantwortungsvollen Beschäftigung auf der „Lästerbrücke" hochwohlweise Polizei li^- setzbuch, d«i kein Richter, da aber auch keine Verbrecher. Einen irgendwie be straften Helgoländer könnte man als eine» solchen Unmenschen untir ihnen gibt. Vorsichtiger Weise aber haben die gute» Helgoländer sich sür alle nützt wird. Und wenn dieser „finstere" Raum je einen Insassen beherbergt hat, so war das einer von den Badegästen, 1,7 S Mark. Es darf daher wahrlich ! Im Uebrigen dürfte ja Alles beim Al ten bleiben. Die Schrift- Schul- und K'rchensprache auf der Insel ist deutsch. Der Geistliche, Lehrer, Arzt, Apotheker sie alle sind Deutsche. Die Helgo lättder bekennen sich außerdem auch zum mehr ein Ende bereitet werden. Deut sches Geld ist die allein maßgebende Münze, müssen die Bewohner doch jedes Stück Fleisch und Alles, was sie über- Herzeu der biederen Menschen sich mit Sicherheit geneigt zu machen. Es ist denselben keineswegs entgangen, welchen das heutzutage in jeder Saison von über lv.vvo Gästen, meist Deutschen, besucht wird, in gleich liebevoller Weise an wissen. Und was gibt es aus Helgoland nicht Alles zu thu»! Eine ganze Kultur mission oft zu ersüllen. zwecknräßi den treuesten, besten Bürgern des großen deutschen Reiches gehören. (.Verl. Tagbl.') Herr Kehetmrath Vtrchow ist noch immer der Alte im Zuspät kommen. Einst machte man ihm einen Vorwurf daraus. Jetzt, wo Alles sich mit der Milch der fromme» Denkungsart ge sättigt, bewundert man nur diese Eigen schasl, wie es eine Schilderung: „Bei Virchow" in der „Berl. Ztg." that. Es könne, meint der Artikclschreiber, nicht Wunder nehmen, wenn der berühmte Gelehrte bei der Fülle von nichtwissen schasllichen Ausgaben seiner Pflicht als docirender Professor nicht in dem Um sange und mit der Pünkilichkeit nach kommt, als er selbst und seine zahlreichen Zuhörer wünschen, die sich täglich im pathologischen Institut in der Charit» versammeln, um aus seinem allwissenden Munde der Weisheit Lehren zu hören. Weniger als der Bewunderer Virchows, der in der Berliner Zeitung zu Worte kommt, scheint indeß die Majorität der Studenten mit dein Zuspätkommen ihres Meisters einverstanden zu sein, denn im Artikel heißt es weiter: „Schon geraume Zeit vor der festgesetzten Stunde finden sich die Jünger des Aeskulap in dem etwas primitiv ausgestatteten, amphi theatralisch gebauten Auditorium ein und bei Ablaus des Akademischen Viertels ist der Saal buchstäblich bis auf den letzten Platz gesüllt. Bänke und Stühle, ja selbst die Treppenstufen sind dicht besetzt, und bis auf den Flur hinaus stehen die Herren, Kops an Kopf. Doch wo bleibt der „Alte"? Soeben hat die cur Arm.... Noch ehe eine Minute ver strichen ist, ist er die Treppenstufen, im mer dreie auf ein Mal, hinaufgestürmt und steht vor seinen Schülern, die ihn mit Trampeln und Zischen empfangen." Der Schülzenmajor^ ThemiS ist blind, und beim Geeichts denträger aus seinem schleunigen Rück züge den benachbarten dicken Gastwirth über den Haufen und entkam glücklich in die nahen Walter Natangens. Wegen der Nachfolge im Oberbefehl entbrannte ein heftiger Streit unter den verwaisten Schützenbrüdern, deren Reihen sich zu sehends lichteten, so daß schließlich nur 8 Mann sich traurig mit gesenktem Haupte am Ausmarsche betheiligten. Am Fuße des Riesen gebirges haben Amtsvorsteher und Gcnieindevorstände schon mehrfach Ver suche gemacht, die Cultur des Bambus einzuführen und der Bote aus dem Rie sengebirgc hatte erst kürzlich berichtet, daß in einem Dorse des Schönauer Krei ses zwischen dem Gemeindeboten, der sich ftiäubte, seine Hand zur Wiederein führung der schönen Sitten und Ge bräuche früherer Zeiten zu leihen, und seinen Obern ein Conflict ausgebrochen sei. Der Gemeindevorsteher des Dorfe» Schönwaldau hat nun an das genannte Blatt die Bitte gerichtet, mitzutheilen, daß er für feine Person geyen die Wie derwahl des „widerspänstige,," Boten nicht gewirkt habe, nachdem ihn derselbe für seine Widerspänstigkeit —er wollte unbegrciflicherweise einen Jungen des gtln um Entschuldigung gebeten