Teutsche L«cal-Nachrtchten. ein erwachsener Mann stehen kann.—lm Verein „Berliner Künstler", der da« Ar rangement des Festzuges sür das X. hat, ist man eifrig mit den Vorarbeiten zu ersterem beschästigt. Der Z/ialer und Gutknecht haben die Skiz^ 100,000 ü)t.—Die I9jährige Bertha olles Kind im Rhin-Kanal. Di« Thäte rin ist verhaftet. PrvvinzOstpreußcn. Der Bauunternehmer Herin. Grieß, Eine nett errichtete Volksbadc-Aiistall zenden Baumstamm erschlagen, der Be sitzer N, in Parlack brach im Sturze das Genick, der Maurerpolier Laut aus -s Sladtrath Matzko in Danzig. Die 90 resp. LS Jahre alten Hirsch- Philippsohn'schcn Eheleute in Danzig Cchloßsreiheit-Lotterie mit einem Ge winn von 100,000 M. bedacht, hat das evangelische Krankenhaus und die Armen und Meldorf wurde auf dem Grundstück des Hofbesitzers PeterS-Welmbütrel ein Hünengrab bloßgelegt und geöffnet. loe die de« Polizisten Reimers und dcs Ziegler Dircks. Provinz Schlesien. evangelische Kirche und Kirchengemeinde in Kcotoschin beging festlich ihr Iviijäh riges Jubiläum. Provinz Sachsen. Der Fabrikbesitzer E. Grobe in Calbe a. S. hat aus Anlaß seiner silbernen Hochzeit ein Capual von 10,000 M. ge stiftet, dessen jährliche Zinsen den alten Arbeitern feiner Fabrik zugute kommen sollen. Großer Jubel herrscht in den gesaugliebenden Kreisen von Mülhau sen. Der „Arion" hat aus dem Elber felder Sängerwettstreit am ersten Tage einen zweiten Preis (goldene Medaille von 200 M,), am zweiten Tage den ersten Pr«iS (dcn vom Prinzen Heinrich Die Mauthner'sche Webtsabrik'in Nord- Dcr Schaden wird BO,OOO M. be rechnet. Durch dcn Brand ist eine große Zahl von Arbeitern einstweilen verdiinst nach gegenseitiger Verabredung mittels Eyankali das Leben. Mißliche Vermö gensverhältnisse sollen die Leute z» dem Entschlüsse getrieben haben. —Die Toch ter des Einwohners Licbctrost nr Wcrnn einer unheilbaren Krankheit befallen, welche Grund zur Auflös»ng des Ver-- löbnifses wurde. Aus Gram darüber Provinz Hannover. Ueber das Vermögen des Lohgerberei besitzers O. Konlich in Elze ist das Kon kursverfahren eröffnet worden.—Sena tor Friedlich Wetzel in Münden über wies aus Anlaß der Feier feiner silbernen Hochzeit dem Krankenhause 5000 M. als Geschenk und bestimmte, daß der Anstalt nach seinem Tode eine weitere Summe von 10,«>00 M. aus seinem Nachlasse zu fallen solle. —Zu Pfingsten sand die Er össnung dcs nericn Museums in Osun brück statt. Das am Kanzlerwall vom Sladtbanmeister Hackländer erbaute Ge bäude macht durch sein. Aeußeres und durch die großen Säle 5m Inneren eiiitir imposanten Eindruck. Die Sammlun gen enthalten manches herrliche Schau stück.—ln Osterode aH. ist eine Ge nossenschast begründet worden, welche den Bau von Arbeiterwohnungen, an den«» es hier mangelt, in die Hand neh me» will. —I» Burgdorf hat sich der Ackerbürger Gaste erhängt, in Peine hat sich der Dreher Bernh. Walter erschos sen.—ln Hannover ist der Grenadier Franz Knak, in Salzgitter der Heine nrann aus Voßpaß ertrunken; aus dem Piesbergc bci Osnabrück wurde der Bcrg lendes Gestcin verschüttet und getödtet; durch unglücklichen Sturz kam in Han nover der Maurer Georg Plinke und in Sudershausen der Gastwirth Hcinr. Provinz Westfalen. 112 Meister Miele in Münster, aus des sen Werkstatt zahlreiche Werke: Altäre, des Der Agent und Reisende Gustav Windgassen aus Lennep, der im Septcin- Gctdkasscltc mit etwa 4000 M. Inhalt sorgungs-Kassc seiner Papicrsabrik in Krauthause» 10,(WO M. gespendet.— s I» Düsseldorf der Historienmaler Otto Wilhelm Westsall in Ncuß und dessen Ehefrau, die ihr IS Monate altes Provinz Hessen-Nassau. In Lorch soll eine Kinderbervahran statt gegründet werden, deren Leitung die barmherzigen Schwestern übernehmen. Die Gründung einer gleiche» Anstatt w>rd in Lorchhausen beabsichtigt. Ei» »»längst flüchtig gewordener Defrau dant, der Vollziehungsbeamte Wilhelm Haak aus Rnuschenberg, hat sich dein dortigen Amtsgerichte freiwillig gestellt. Erhängt habe» sich: in Frankfurt a. M. der Maurermeister Fück und der Kaser nenwärter Schanz, in Reichhardshausen ein junger Mann Namens Burk; Selbst mord durch Ertränken begingen: in Franksurt der Füsilier Mich. Jöst und derTaglöhner Spha».—Ertrunken sind: in Cassel der Oberprimaner Simon, in Flörsheim der Fischer Pet. Nauheimer und dessen Sohn und ebcndort der Ma g-n.^ Die Wcberinnung in Ernstthal feierte ihr 200 jähriges Jubiläum. Aus Anlaß dessen hatte unser Ort herrlichen Festes schmuck angelegt. Den Glanzpunkt des Tages bildete der Fcstzug. —ln dcr üb lichen Weise beging die ältestc dcr Schützengilden in Frankenberg. die „Vo gelschützengesellschafl", ihr 36». Jahres- und Königsschießen. Unter dem Ver mannsdorf, welcher vor Kurzem den Gasthos „Zur Stadt Chemnitz" gelaust hat, ist flüchtig geworden und wird steck brieflich verfolgt.— Die Firma I. A. Germann ck Co. in Plauen i. V., welche den Erport »ach Amerika gegenwärtig 700 Arbeiter an 2lKainin stühlen, 40,000 Feinspindeln und 7500 Zwirnspindeln beschästigt. Die Firma hat aus eigenen Mitteln eine Jnvaliden kasse gegründet, die 75,000 M. Fond bat, auch 10,000 M. sür die Arbeiter bei Gründung einer Sparkasse sür die selben eingezahlt. Thüringische Staaten. Der Uhrmacher Koschinsky in Apoldc vurde bei. Rcdaktcur Gomolka von der „Thüring. Landesztg." in Ohrdruf wurde wegen Beleidigung des Herzogs von Coburg zu zwei Monaten Gefäng niß verurtheilt. — Der wegen Wechsel s ä l j ch u bei wurden die vereliclichle Siegmund und die ledige Therese Franz todt ge drückt. Hessen Darmstadt. 112 Hofkcllermeister Georg Ritsert in Augsburg bewilligie einen Kredit von 12,000 M. zur Errichtung einis Volks brauscbadcS Kaisers, begangen durch Besprechung des Arbeitcrschutz-Erlasscs in einer Wähler- Versammlung, zu 3 Monaten Festung. seit einigen Jahren abgenommen. Vor iingrsähr 7 8 Jahren zählte unsere Sladt an 1>!00 Einwohner, gegenwärtig zählt sie mir 1472. Das schöne Gc ichlccht ist vorherrschend. Wir zählen weiler der S.raßcnwart Ertrinke» : in Kürnl a li der Knecht Alois »Schmidt durch Uebersahren; in Mors bach Christ. Kreß durch Ertrinken. Großherzogthum Baden. Der durch Hagelschlag, mehr aber noch durch Ueberschweminung angerichtete Schaden ist durch die Gcmeinxbehördc in Lipburg vorläufig auf «0,000 M. geschätzt worden. Mit dem B,n eines festlicher Empfang bereitet. Aufre den des schon seit 32 Jahren als Ge richtsschreiber thätigen B. Trändle. Man fürchtet, daß derselbe einem Ver -10 Monaten verurlheilt. s I» Werlheim Hofgärtner a. in Kraulheim der frühere Ratlischreiber Jos. Fromheld mit Gattin Katharina geb. Stauf, in Stockach das Schreiner meister Schatz'sche Ehepaar. Sein riges Berussjubiläum feierte der Schrift fetzer Gg. Steiert in Freiburg. Aus der Rhein pfalz. nach der Schwesterstadt Deidesheim das Geleite gegeben. Der Bock bildet seit ungefähr SOO Jahren den Tribut, den Lambrecht sür das Weidrccht in Deides heimer Waldungen zu leisten hat. Dr. N. Schmidt, Redakteur der „Neuen Bür- Bellheim die Schneidemühle deS Müllers Härder, in Erbach das Haus des Berg manns Neichard. El faß-Lothringen. David Rufs in Barr, ehemaliger Bei geordnelcrderStadt. hatdemHospital so wie den städtischen Schulen eine Summe von je 10,500 M., im ganzen also rund 21,000 M. vermacht. 112 In Neu heiin der älteste Ehrendomherr der Straßburger Diözese, Kanonikus Le maire, B r a u n s ch iv e i g. A n h a l t. L i p p e. W a l d eck. Mecklenburg Die Schloßapotheke in Güstrow d» letzthin dcn Tag, an wclchcm vo 200 Jahren durch den Herzog Gustai Adols von Güstrow ihr das Privilegiuir wurde der Arbeilsmaiin Heinrich aus Witzin wegen Meineids zu drei Jah ren Zuchthaus verurlheilt. In der Bürgerhorst feierte die freiwillige Schützen - Compagnie ihr diesjähriges Königsschußsest. Einer Schußver Der kürzlich in Oldenburg verstorbene Proprietär Diedrich Wulf, hat der kirch lichcnArmcirpflege in Schwelm die Summe von 1500 M. vermacht. —In Etzweiler erstach sich der Allerer Wichel, in Wol- Frcie Städte. 120,000 M. betragen, ist plötzlich ver feierie das Ehepaar H. W. Eddelbünel, ausfichllich seinen Tod zur Folge haben «erden. In Jaggisbach. Gemeinde Frauenkappelen, brannte cin dem Johann Minder in Kirchlindach gehörendes, »m 5800 Pr. drandversichertes Wohnhaus ab. Das Ehr- und Freischießen in Langenthal nahm einen brillanten Ver lauf. —Der Basler Männerchor will das eidgenössische sängersest 1892 unter der Bedingung übernehmen, daß er bei den Behörden und der Bevölkerung die nö thige Unterstützung findet. Die Frei burger neue Universität zählt dieses Sommerscmester ganze 42 Studenten. Auf den einzelnen Nr»fessor und Dozen ten kommen durchschnittlich 3-S Zuhö rer. In Flums brannte zum zweiten Male die Spinnerei und Karderel Zoller und Nadiq ab. —Die Gemeindeversamm lung in Näfels b-schloß die Einführung der elektrischen Beleuchtung sür das Dirs. 112 In Wallenstadt Alt-Lehrer Fr. Anton Linder, der von 1830—18--4, also volle 54 Jahre hindurch, den Ge meinden Weesen und Wallenstadt als Schulmann diente. In der Mühle zu Ch«vres entstand durch Reibung Feuer; das Mehl erplodirt« und im Nu stand Alles in Flammen. Da die Hausbc dic schon im 11. Jahrhundert bestandene Pfarrkirche von St. Ambrosius. Nach einer alten Sage frll das Dorf dort ge baut gewesen und niedergebrannt sei». — Der verstorbene Hr. Badrutt „Zum Engadintrkulm" in St. Moritz testirte zu Gunsten dcs protestantischen Ge meinde-Kirchenfonds 6000 Fr. und wei tere 60 00 Kr. sür ein neues Gebäude. Nach einer Meldung des .Neuen W. Tageblatts" war auf den Sonderzug der Theilnehmer an der Eröffnung der Bahn Jamboli-Burgas von macedonischen Räubern ein Ueber sall geplant worden. Bei Belova lauerte nahe dem Bahnhofe in bewaldeten Fels' schluchlen eine fünfundzwanzig Mann ramija (Bandenführer) Panitz« ergebn, gegen welchen gerade der Staatsanwalt die Todesstrafe beantragt hatle. Di« alten Kampsgenossen Panitzas aus den Rodopebergen, welche durch manch' kühne That weit und breit von sich reden mach ten, beschlossen, ihrem „Haramija" zu helfen, den Fürsten, die Minister oder vielleicht gar alle Festtheilnehmer gesan gen zu nehnien und dit'-lben erst dann freizulassen, wenn Panitz» frei und dazu ihnen ein reichliches Lösegeld gezahlt würde. Die in steiler Felsschlucht ver steckte Eisenbahnstation Belova, einsam und mit den Züge» ein Durcheinander in Scene gesetzt, srdaß der Hofzug, ohne in Belova aufzuhal, n, noch am Vorabende Zug einwaggonirien Compagnie Fuß truppe, einiraf. Die Räuber hatten durch dieses j'ianöver lange zu warten Mililärtrupps durchsucht wird. Einer ausführlicheren Tarstcllung der Grenclthaten, derni Von den serbischen Flüchtlingen wurden fünfzehn Personen, darunter drei Kinder und zwei Frauen, gelödtet und jünfund drerßig verwundet; sämmtliche Albanesen dagegen blieben unverletzt. War schon dieser eine Umstand verdächtig, so bewies die Thatsache, daß die angegriffenen Al banesen später mit den Angreisern und die Auswanderer ausraubten, vol lends, daß eine abgekartete Schurkerei vorlag. Die überlebenden Flüchtlinge Verwandten geschändet und Ver wundeten der ichändlichste Mulhwille ver übt. Nur vier oder sünf von diesen Unglücklichen vermochten zu entkommen und die 'erbische Grenze zu erreichen; alle Ucbriaen sielen dem türkischen Mili tär in die Hände, welches zur Stätte erschien, als Alles vorüber war. Nun aber geschah etwas ganz Unbegreifliches. Die Ausgeraubten und Verstümmelten wurde» »änilich nach dem Gesängniß von Miirowiya getrieben, wo man sie bis heute noch festhält unter dem Vorwande,' daß sie ohne Erlaubniß auswandern wollten. Eine Verordnung der Cen tralregiernng weist nämlich die Behörden an, »>ir solch« Leute zur Auswanderung ,»zulassen, welch« di« Steuern auf eine lange Reihe von Jahre» im Voraus ent- Auöwanderuiigsverbot gleich; in dem oorliegendc» Falle ist es eine Ungerech tigkeit, schen Eicrn vier angebrütet wurden! Die Küchlein lausen jetzt in bester Gefundhei» nmber. Kurz, Zollafsistent Psahl, Lehre, Dr. KrabbeS in Victoria »nd dcr Poli zeimeister Maurer ebendaselbst. Hierzu kommt die Barombi - Elpedition, lxste hend aus Dr. Zintgrasf, Hauptmann Zenner und Dr. Preuß, von denen aller anwesend ist; dann die Botanga-Erpedi tion mit Premier - Lieutenant Morgen und Assistent Zenker. Das Togogebiet weist sechs Benmle und vier Erpeditions- Mitglieder aus, nämlich den Reichscom mifsar (Vertreter v. Prittkamer), den Secretär (Vertreter Lange), den Pol-zei nreister v. Piolrowski, den Zolloerrvatter Böder, den Zollassistenten KüaS iind den Regierungsarzt, Stabsarzt Wicke, die Erpeditio» Bisinarckburg Premierlieute nant Kling als Leiter (jetzt beurlaubt), Lieutenant Herold und die Techniker Bugslag und Stöhr. Aus südwestafri kanischem Schutzgebiet sind vier Beamte und zwei Ossicierc der Schntztruppe: der Reichscommissar Consul Dr. Göring, sein Stellvertreter Referendar NelS, der Berginfpector Frielinghaus, ver Polizei meisrer v. Goldammer (jetzt beurlaubt), der Hauptmann und dcr Lieutenant von Francois, Im Neuguinea-Schutzgebiet find als Regierungsbeamte angestellt: der Reichscommissar, giegierungsrath Rose, dcr Kanzler Schmiele und der Secretär Referendar Hildebrandl; aus dcn Marschall-Inseln: dcr kaiserliche Commissar Biermann und Secretär Eg gert, der letztere beurlaubt und vertreten durch Brandeis. In dcr neuerdings er öffneten Ausstellung vaterländischer Er innerungen an die Zeit von I80t! bis IBliizußraunschweig befindet sich folgen der Brief, den ein Braunschweiger nach ber Schlacht bei Waterloo an seine El tern richtete: „Liebe Aeltern. Wir sind Feuer gewäßt, aber da gieng eS einmal her, risf rass, piss paff, bey Mennecken meyer »nd mich siele» immerst 10 bis 12 Mann in einer Flanke, nu könnt Ihr denken, wies herging. Arme un Beine un alles weg, mich haben die Rackers den Roßschweif vor dcr Nasc weggeschossen, aberst haben auch wohl Schläge gekriegt, kein Paldon, immer druf mit der Kolbe, habe ich Fluchs U hintereinander dot ge schlagen, daß die Hunde keinen Knocken mehr regeten. Zwei Zackermeuters habe sich nicht länge umsehen. Liebe Eltern. Gottlosf daß ich schreiben gelernt habe, nun kann ich euch doch Nachricht geben. Jhr^ könnet denken, daß mein Leben an ? nur in Format vcn Papiergeld zuge schnittenes gewöhnliches Papier enthielt. Dcr erstc Gauner war mit den dreihun- Kaufmann habe ihnen das Billet und Uhr nebst Kette freiwillig gegeben, und der so schmählich HeicingcsaUcne hatte statt des gehosstcn Gewinns von einigen lausend Rubeln jetzt nur Schaden und Spoit zu eriiagen. Die Brüsseler Zeitnng „La Patric" veröffentlicht den Berich, über eine llttterrezung, welche ihr Brüs seler Berichterstatter mit einem jetzt vom Kongo licinigekehr len Belgier gehabt hat. Nach diesem Berichie steht die Mcnschcn srcsscrei am Kongo im schönsten Schwün ge. Er hat selbst sechs Weiber verspeisen gesehen. Als ei sich mit Postbeaniie» in dcr Siatilnr Mpompa befand, kam ein Weib um H »je sinkend an. Schon am gen, drr Lplciiiriq ni>d der Verspcifung ru enltoiiiincii. Auch das Mästen von Kindern, um sie nachher zu verspeise», dauert fort. I» Borna haben die Wil den eines der kleinen Mädchen, welche die Mönche des heiligen Geistes erzie hen, geraubt und verspeist. Man fand nur noch die geweihte Medaille und ein Stückchen Kleid vor. Sechsmal im Jahre finden bei zahlreichen Stämmen Menschenfressereien und Menschenschläch- 7 Das sind dt« traurigen Kol»««.« d-r Beamtenvestechung! er mit Weib und Kind am 3. Juni Ab.'irds gegen sieben Uhr in Berlin ein treffen. So hatte er es auch den Seini man sich denken. Man zählte die Tage, die Stunden. Als der Juni heran zekommen war, sagte Bruder Richard: Wißt Ihr was, wir fahren ihnen Alle bis Küstrin entgegen. Das wird eine lleberraschung geben! Jubelnd wurde der Vorschlag ange» lommen. Daß di« Ankunft pünktlich irsolgen werde, ha'te ihnen ein soeben ingegangencs Telegramn- aus Eydikuh rcn noch ausdrücklich bestätigt. Mor zenS suhr also die ganze, aus sün P-r -onen bestehend« Familie nach K> f,trin. Ol« Zeit bis zur Ankunft dcs Königs »ergcr Zuges dehnte sich zu einer Ewig !eit aus. Endlich lies er fahrplanmäßig »n ö Uhr 50 Minuten in den Bahnhof lin. Vor Freude sich kaum mehr hak end, rannt« die Famili« die Wagcnreihe urtlang. An fast allen Fenstern standen Passagiere. Aber lauter fremde Gesich er. „Wohin wollen Sie?" fragte der Schaffner. —«Nach Berlin, aber * Sofort ertönte di- übliche Antwort: .Ganz hinten! Nur rasch!" Ein einzi zes Coup>-fenstc.r in einem vorderen Mä zen war leer geblieben. Bruder Richard litte instinktniäßig daraus los, aber der Energie in den Weg: „Hier dürse» Sie nicht hinein; das Coupü ist bestellt!" Welch' bittere Enttäuschung! Sie sind aicht mitgekommen. Um Gotteswillen, ks wird ihnen doch kein Unglück zuge stoßen sein? Mama rang die Hände. Papa blickte sorgenvoll znr Erde. Aber l>a half kein Zandern. Man mußte rasch iu einen dcr letzten Wagen dcs Zuges steigen, um noch mitzukommen. In Heller Verzweiflung fuhr man nach Berlin zurück. Wie hatt« man sich das so ganz andrrs ausgemalt! Und nun! Auf dem Bahnhos Aleranderplatz hielt der Zug. Traurig stieg die Fami lie aus. Aber Himmel, was ist denn das? Dort vor» steigen sie ebenfalls aus dem Wagen. Er, Sie und das Kind! Anfangs allseitig« Sprachlosig keit. Dann ein wirreS, thränenerstickles Durcheinander. „Franz! Ella! Papal Mama! Richard! Louise! Hugo! Ja, wo kommt Ihr denn her?" „Wir sind Warum habt Ihr Euch denn nicht am Fenster gezeigt?" „Aber wie konnten wir denn ahnen!" „Ich wollte schon in Euer Kupee einsteigen", ries Richard, „Soooo", sagte L., „der Schafsneri Ja das ist schon möglich. Ich hatte ihm ein Trinkgeld gegeben, daß er uns allein lassen soll. Aber nie wieder soll mir oa« passiren!" Umarmung. Gruppe. Ter echlosser«'s«ll. An Schlosser Hot an G sellen g'hot, ier Hot gor langsam g'seilt, doch wenn'S jum Fresse gange ischr, do hol er grau ain g'eilt, dcr erschte in der Schüssel »rin, der letschte wieder d raus, da ischt ka Mensch so fleißig g'west, als er im zanzcn Haus. " Hot amol der Meister g'jogt, „G'sell," Hot wieder dcr Mcister Do hat der G'sell fünf Stund' g'seilt »«»ankensplitter. „Der Dumme hat das meiste Glück." Kenn du trotzdem noch nie'was in dcr »ndcrc Sprichwort mitgespielt, das >a heißt: „Keine Regel ohne Aus» aahme." Ersehntes und Erlangtes gleicht Es sich ein einzig' Mal? Ein Ideal, das man erreicht, Das war kein Ideal. A. R ode r i ch Jedes Kinderherz ist ein Stückch«n Pa radies. inuth glücken; Aar Mancher braucht die Stelzen bald als Krücken.