2 Rusflsche ,»v Meter Umfang dar, die sich oben in drei fchenkeldicke Aeste verzweigte. Ein solcher Blattstiel gleicht im Tropeiiwalde einem blattrindigen, von weißlichen den Blüthenkolben umhüllende Blüthen scheide stellt bei ihrer Entfaltung einen mächtigen, hellgrünen, oben weißen und breiten Trichter dar, i» die königlichen Gärten von Kew, wo es nach zehnjähriger Pflege über dem L'auwafserbecken der Victoria im Juni des vorigen Jahres z»r Blüthe ge langte. Die ganze Entwicklung bis zur spruch. Die Reise des russischen Forschers Jancinzef im Gebiete des Sc- Licht auf die Mongolengeschichte des Mittelalters fallen wird. Die wichtig sten Entdeckungen wurden im Bereich des dereS als der Ueberrest der berühmten Residenz Dschingischans des vielge suchten Karakorum. Der Prinz von Wales enthüllte jüngst das von den Osficieren und Mannschaften des königlichen Genie- Kameele reuend dastellt, wie er seine letzte Reise durch die Wüste nach Khartnm antritt. Sein Haupt ist mit einem Fez «inen Stock. Das Sockel trägt aus einem Medaillon folgende Inschrift: „Charles Georg« Gordon, vom könig lichen Geniecorps, Ritter des Bath der Türkei, Generalgouverneur des Sudan. Er wurde geboren in Waol wich am 28. Januar 1833 und getödtet in Khartum am 20. Januar 1885. Er richtet von dem Corps der königlichen Ingenieure." Der Herzog von Cam bridge, der Kriegsminister Stanhope, Lord Wols«l«y und viel« andere höher« G«n«räl« wohnten der Enthüllungsfeier t«i. Vom Ta«>e. JedtS Volk hat sein« Nationalkunze, zelne» Völker sehr bedeutend. In Frank reich hat die Tanzkunst von jeher einen bevorzugten Platz eingenommen und di« Tänze der Franzose» haben schon srüh ihre Reise um die Welt gemacht. Im Jahre 158 l pflegte man in Deutschlaiib ebensalls im 4j4 Takt. N«b«n den Tänze ihre Geltung, und vom Heierlei des dreizehnten Jahrhunderts bis znm modernen Walzer dehnt sich eine lange Reihe beliebter Tänze, die meistentheilS vom Lpnde in die Salons kamen und sich da eingebürgert haben. An den deutschen Fürstenhöfen herrschte während des Mittelalters eine überaus steife Etiquette, die auch nicht verfehlte, sen auszuüben. Nach dem Turnier sand «in Fackeltanz statt, wo jeder Ritter mit der Dame tanzte, die ihm einen Dank (Turnierpreis) gegeben. „Es tanzien alle Fürsten, Grafen und Herren sammt den Rittern, und denen vom Adel, be sonders die, so Dank und Kränze em pfangen hatten, und that ein Jeder mit derselben Frau oder Jungsrau «inen Vortanz." Der Fackeltanz ähnelt unic r«r Polonaise, die von ihm abstammen mag, nur werden den Kolonnen Lichter und Fackeln vorgetragen. Es herrschte bei den Turnieren und den Hostäiize» großer Prunk. Eine Verordnung aus dem Jahre 147«, bei Gelegenheit des Turniers zu Landshut erlassen, gibt uns darüber Auskunft. Dieselbe lautet: „ Nachdem jedem Ritter guten Sam met und Perlen zu tragen behalte» (ge stattet) ist, so haben wir doch hierin be schlossen, daß Niemand Röcke oder Schanden mit Gold gestickt, noch von gesticktem Sammet tragen soll, womit er sich aus diesem oder anderen Tnrniere» zu schmücke» fürnehmen wollte. Wer des überführt wird, der soll von allen Edle» und Rittern verachtet sein, auch in dem Turnier zu keinem Vortanz oder Dank zugelassen werden. Durch die Hauptleut ist zu ordnen, wer die Täine ausgeben, auch den Wein, das Konsclt und die Kerze halten soll." Das Tanzvergnügen war von kurzer Dauer und von Consekt und Wein ver süßt, wahrscheinlich damit die Paare sich nicht zu sehr langweilten. Das Tanz vergnügen wurde an den Höfen auch nicht zu allen Zeiten gleich gepflegt. Kaiser Friedrich 111. „wollte lieber daS Fieber haben als tanzen", Siegmund dagegen war so tanzlustig, daß er wäh rend seines Aufenthaltes in Stiaßburg ini Jahre 14!4 von 150 Frauen aus dem Bett geholt wurde, mit denen er tanzen mußte. Da sie ihn barfuß entführt hat ten, kauslen sie ihm in der Korbergasse für sieben Kreuzer ein Paar Schuhe. Nach und nach kamen auch französische die tZallisräs wnrden immer beliebler und im siebzehiilen Jahrhundert tanzte man bereits in Deutschland das Menuett. Als eine Nachahmung der französischen IZals elilimpötres dürfen die deutschen Bauernhochzeiten gelten. Das Fürsttu paar stellte den Wirth und die Wirlbin dar und die Hosdamen die Mägde. An nicht fehlen, deshalb übernahmen die Kammerherren diese Nolle. Friedrich August Sachsen veranstaltele 172« sieis. Man tanzte daS Menuett »nd zu Zld«l hat sl^l s ach ' Gelage gewidmet, wenn man nicht schlief oder sonst sich beschäftigte. Wem, sie aber bei besonderen Geltgenheil«», »en und mit rothseidenen Schnüren »er- ürämt. Aus der linken Schulter hing, Unlich wie die Dolman«, ein rothwolle- neS Mäntelchen, das bi« zum Gürtel reichte. Als Kopfbedeckung diente ei« Bei solche» Tänzen trugen die Damen Maskenkostüms, aber ohne Larve vor dem Gesicht, nur die verhei auch vor dem Essen getanzt Aus der Kirche begab sich der Zug in die Herren- und nachdem die Brautsührer und Frau »der Jungsrau eingehändigt wor den," Es gehörte zum Amt der Platz mcist«r, Ordnung zu halten und den anzuweisen. Bei den Geschlechtern war das Tanz vergnügen sehr beliebt. Sie pflegten die alle heiße» mögen. Auch der Walzer, der schwäbische?'. Ursprungs zu sein scheint, wurde bald iu ganz Deutschland sehr beliebt. Wie Hans von Schweinichen in seinem Reisetageb.ich zer seine Tänzerin auch herzen. Damit dieses recht ost geschähe, wurden die An führer bestochen. Junker Hans von Schweinichen befand sich sehr wohl da bei, denn „wie gesagt, die Jungfrauen waren schön gaben höfliche, auserle- Pfleg« deS Tanzes ging in die Hand der Zünste über und später in die der Bür ger. M. F o l ti c iii c a n o. Nach der Annahme der Wilson Dill: Terz?« durstiger Jowaer: Schnapp«, Wein, Bier in Mass« dort (in Illinois) und nicht «in Tropfen für uns l Probates Mittel. Mak Jahr 1x43. Die Schützen die lästigen Besucher IoS zu werden. „Nein, Durchlaucht, erwidert« der Ob > mann der Deputation, „wir haben nur 5 den Befehl erhalten, die Rede noch ein mal zu halten, falls unser« Bitt« nicht «rsüllt würde." Da sprang der Fürst entsetzt auf und ries: „Ich bewill iz« alle», schw«igtnurstill! j DerWuuderdocior von Cucügnan. Hand. Da sagie» sich die Cucugnese»: „Unser Arzt taun N>chiS, »bsoliit NichlS. nöthig, auch zwei Todte auscrwecken sollte. Manche all« Jnnzscrn sprachen sigar von ii.un oder zeh» jungen Mün ilommen, grüßte, hustete und räuspert« !r sich laut. „M u»de," be^ n laut, juerwecke». Wollt Ihr, daß Simon »userstehe» soll? Wie nanntet ihr ihn doch ? Simun Cabani«, der vor einem den ist?" weinen werde, solange mir Gott die Au gen im Kops« läßt. Aber erweckt ihn nicht, denn am End« des Monats lege ich die Trauer ab, da der lange Paskal lnich Heirathen will. Die Aufgebote.sind schon erfolgt und die Brautgeschenke habe iürbe er vor Gram." „Es ist gut, daß Ihr es mir sagt, Katharina! Dan» wollen wir die roih .mAtzten L.chtm-gtag begraben w°rd«n „Hütet Euch, Herr Zauberer," schrie Lamell drohend, indem er die mit mich zehn Jahre Fegefeuer; ganz Eucug »au weiß es. Mag sie zu meiner und ihrer Ruhe bleiben wo sie ist. Sie war beißend wie spanischer Pfeffer, starrköp fig wie ein Maulesel und eitel und dabei imd hatte eine Zunge! eine wahre Schlangenznnge, Herr, so daß sie die heilige Jungfrau und den^heiligeii^Jo lagen." „Aber, mein Freund, man könnte »och „Ich warne Euch, Herr Zauberer," zrollte Jacques. „Todte Fra», neuer Hut! Da mir Nanon drei Kleine hinter lassen hat, die mir, nebenbei gesagt, gar wie Ihr seht. „Ah, ah, ich begreife," begütigte ihn der Doktor. „Es ist klar, daß Ihr nach bestandenein Fegeseuer auch »och die Hölle durchmachen müßtet. Ein Weib ist schon mekr als genug." Sich den langen Bart streichend, nickte er Jacques üamele vcrständnißinnig zu und erhob jeine Stimme von Neuem: „Wie wäre es, wenn ich den Meister lhr det> Meister Peter von Mas-Viel?" sragte Felir Dicksaust zö- „Gewiß, den Meister Peter von Mas- Erweckt ihn nicht, denn wenn «r wieder käm«, würd« ihm da» Herz vor Kummer brechen bei dem Streit, der zwischen den Geschwistern herrscht. Und er liebte doch den Frieden über Alles. Wir haben Stückchen Land bestand, getheilt. J«d«r o»n uns hat ria«n Hausen Kinder und müssen sehen, »ie »ir »n« durchschlagen. Feder sucht, alle« Wasser seiner Mühle zuzusührcn." „Es wäre also nicht möglich, daß ich ihn aufweckte?" „Nein, nein," beeilte sich Dickfaust zu erwidern. „Wenn er auferstünde, müß ten wir den armen Gr«is ein Monats geld aussetzen; nichts wäre gcrechtsertig ter, als das. Die Jahre sind aber so schlecht, Herr Zauberer! Ihr wißt wohl, die Seidenraupen thun Nichts, oder wen» sie was thun, so ist es das, daß sie ster ben. Die Nebenstöcke sind krank, das sie starb. Aus dem Todtenbelt hat sie Heller Eurem Hospital hinterlassen hat. Soll ich Euren Geistlichen, den Ihr Zllle so geliebt und beweint habt, auf- Zauberer !" Und Dame Nousseline, die Mutter der Congregation sügte hinzu: „Der liebe. Statt einen kleinen jungen Hirttn erhal ten, der sehr gut aussteht! Er ist sehr lobenswerth, unser neuer Geistliche. Er singt wie eine Orgel, predigt wie «in Erzengel und sührt seine Herde, wie es sich gehört." „Was soll ich darauf erwidern! Wenn dem so ist, wollen wir uns anderweitig Zähnhen bekommen, als eS starb. Ach, es war so schön, so süß Golt hat es uns genommen: sein Wille geschehe.... wir zu arm." Da sagte der Arzt: „Genug für heute. Da Ihr mich heute das Wunder nicht vollbringen lassen wollt, soll eS ein an- Todten erwecke, sondern indem ich Euch verhindere zu sterben." Höflich grüßend, entfernte er sich. Seit diesem Sonntag vollbrachte «> großes Zutraue» zu ihm, denn wenn er sein Wort nicht gehalten hat, sagten sie, so sind wir schuld daran. Hier endet die Geschichte. Sie endet gut, wie Ihr seht. Ein« köstlich« Prob« des d«ulschen Gelehrtcnstils wird in folgenden Zeilen mitgetheilt: Im Winler 184 S bildet- das Tagesgespräch in Berlin ein Meteor, welches im Kastanienwäldchen neben der Hauptwache niedergegangen sein sollt«. „Tanle Voß" und „Onkel Speuer" brachten lange tiessinnige Ab^ liansatz eines bcnzalischen Rolhfeuer« zu thun halte. In der Kgl. Akademie der Wissenschaste» gedachte der große Naturforscher Ehrenderg diestr Vigeben chen Satze: „Freilich erlaubt« auch neu lich in Berlin der Mangel jeglichen Zeu gnisses einer am Himmel sortbeweglen des sür solchen entscheidend anzuerken n«n." Also wörtlich zu lesen in den Verhandlungen der Kgl. preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin von 184 g, Seite 353—354. Wie übri gens die Entscheidungen deS Reichsge richts in Leipzig beweisen, ist es seither mit dem Deutsch der Gelehrten nicht er heblich viel bess«r geworden. „Der Maler der Hönde." Bis zum Jahre IBSS wurde alljährlich von dem Athenäum in der guten Stadt Brügge ein Preis von fünftausend Gul den sür das beste Bild inländischer Ma ler als Prämie erlheilt; aus dem alten berühmten befand sich die au^ Daß ein Bischos neben einem Schauspie ler, ein Whig nebe» einem Tori) saß, war hier das Gewöhnliche, selbst der Un terschied zwischen Adel und Talent, den die geistreiche MrS. Trollope so haar scharf erklärte, hörte an der Tafel Sir Sessel einer reizenden Frau der König thron, ans dem sie ihr Fächer-Scepter sür ein Stündchen schwang, ösler noch bilde- Haupt. Zu den besten Sprechern gehörte der damals mit großartigem Erfolg gastirendc Tragöde Forrest, eine impo sante Erscheinung, dessen Augen sehn süchtig und träumerisch in ein ungekann teS Reich der Schönheit und der Ideale zu blicken schienen. Es war mehr ein Vollendetste aber, was ich je vo» mensch lichen Formen erblickt habe, waren Ed win Forrcfl's Hände ihre Bewegun gen konnten mich, stundenlang sesseln, und wenn man neben einer Physiogno mie der Hand von einer Mimik dersel laubN Wie diese Hände bei einer ruhi gen Rede des Künstlers sich lang nnd hingestreckt verhielten, bei einer Kon troverse aufzuckten und bei scharfem Dis put milstrille» in ihren ivellensörmigen Bewegungen! Wie anders sie, sromm in einander gefaltet, aussahen, als bei Hände?" sragte mich lächelnd mein Tischherr, der ebenso vorzügliche Kupfer stecher als Schristgelehrte Pater Noiver, den ich aus des Tragöde» Hände auf merksam machte; „da rathe ich Ihnen, falls Sie tinmal nach dem alte» Bel gium kommen, sich in Brügge auf dem Ralhhaus, das Bild „Lenz im Winter" anzusehen der kleine Felu, der Maler dieses Bildes, hat meiner Meinung nach das Höchste geleistet, was die menschliche Kunst in Wiedergabe von Händen leisten stellte. Rubens die sinnlich lebensfro hen, Rembrand die geistvollen! Gewiß, aber es giebt doch viele Abstufungen da der häuslichen Jungfrau, die runde und doch arbeitsfeste der Hausherrin, die soraenvvlle Nunzelhand der Großmutter, das naive Patschkändchen des Kindes, dann wieder die seste Hand des Schüben, dec Scheune, an dem außer der Gnts he>rschafl auch das Gesinde und Gäste verschiedenster LebtnssleUung Theil nah men, eS wohl keine Hand, die nicht winkle», und ich lnh nur den lalenlirten Paler im Fortgehen einen Angenblick, doch ries er mir nochmals zu : „Also, Fe u!" dd lt j meine Stirn: „Ist bereits notiri." Er legte die Hand auf's Herz: „Wird auch dort notirt werden !" gend, uns bei Herrn Verden melden ein freundlicher Empfang wurde uns zr Theil, und als wir unsere Frag, gestellt, glitt ei» herzlich-frohes Lächeln über seine breiten guten Züge. denn ich bin der größte Verehrer dieses Malers; ich habe zu denjenigen gehört, die seiuem Bilde den PreiS zuerkannten, sehen?" l'ch l d ' d' ' d> wir hinter ihm durchschritten dann ösfnete er eine schwere Fensterportier« und ließ das volle Mittagslicht aus das Gemälde fallen. E« fesfellte nicht, wie ich erwartet, «uf den ersten Blick über dem Gan- tiefen muß, dessen Eindruck dann aber unauslöschlich bleibt, ein Gemälde jener Art, von dem Goethe wie von jedem ist sür dc» Augenblick geboren das Echte bleibt der Nachwelt unverloren." Und die Hände! Jede anders, und doch in ihrer Art schön! Pater Rower halte sie richiig classisicirt, gute, seine, fleißige, derbe, naive, sinnlich'', schöne, licbe, geistreiche und arbeitssrohe Hände, jede Art menschlichen Gefühls war i» j diese Hinde gclegi; aber rührend wirk ! te» aus mich die Hände eines junge» Mannes, der abseits vom Orchester an einer großen Tonne lehnend, beide Hände sehnsüchtig auf's Herz gedrückt senkt. „WaS fehlt Dir?" war man versuch! zu rufen. — Augen und ebenso heiß der' Wunsch im Herzen hochstieg, den ich zu einer Bitt« formte: „Ach, ich bitte, erzählen Si« uns doch elwas von dem Maler des Bil des ich hörte, es habe eine eigene Be wandtnis! damit! ?" Herr Verden deutete auf den gen: „Das ist des Malers Selbstpor endlich ließen ihn über alle technischen Schwierigkeiten siegen. Er ist jetzt dreißig Jahre alt und hat seit mehr als te: rührt hatte. Dies Gemälde blieb des Künstler» erstes uud letzie« Werk er ist bald da rauf gestorben. Wir dankten dem edlen Mann für seine Güle und verabschiedeten uns—ich dem kraulen Herzen, und nur die Erin nerung an des Paters Ausspruch: „Wie stark ist Gott im Schwachen" tröstete mich iu meinem Weltschmerz. Herr Verden ist in den siebziger Jah ren gestorben—er war Junggeselle, seine Galerie wurde von enlsernie» Verwand ten unter den Hammer gebracht. Bei einer zweiten Anwesenheit in Brügge hab« ich nicht erfahren können, wohin das Bild gekommen. Man meinte, es sei entweder nach Paris oder nach Philadelphia verkauft; vielleicht befindet eS sich im Besitze eine? Uneinge weihten, der das traurige Schicksal de« Künstlers nicht kenn«, und nicht begreift, weshalb er „der Maler der Hände ge» «»rden!—