4 Wochen-Rundschau. Der ungewöhnliche Nachwinter scheint sich nun ausgetobt zu haben, zwar im mer noch zögernd und einige ohnmäch tige recht kühle Schauer sendend, aber er hat in der letzten Woche auch in den nördlichen Breiten Abschiedsvisite ge macht und an der Schwelle des Som mers begrüßen wir endlich das Früh jahr. Im wunderschönen Monat Mai, wo alle Knospen sprangen—nach Heine nämlich—da ist in Nebraska und Min nesota noch Schnee niedergegangen, während in den See-Regionen Jupiter Pluvms seinen Regenmantel geschüttelt hat, so energisch und unablässig, daß unsern Farmern der Angstschweiß auf der Stirne steht, weil ihnen alles im Boden verfault. Die ganze Natur scheint umgekrempelt zu sein und die fashionadle Damenwelt theilt sich mit den Ellen- und Modewaarenhändlern in die Verzweiflung über die verpfuschte Saison, welche den Damen nicht erlaubt hat, ihre neuen Frühjahrsgarderoben spazieren zu führen, während sie den Modisten, den Drygoodshändlern und Confeetionsgeschäften das Geschäft gründlich verdorben hat. Und die üb rige Menschheit wird entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Stürme und Hochwasser haben auch in der verflossenen Woche den mittlerer und nördlichen Theil des Staates Nett Aork schwer heimgesucht und dort, sowi« in Pennsylvanien und Maryland vie Schaden angerichtet. Im Congreß war die verflossen« Woche wohl die wichtigste seit Begin, der Session. Die Berathung der Tarif« bill wurde beendet und dieselbe mit ei« nem strikten Parteivotum angenommen ganz in der Fassung, welche ihr die Re publikaner gegeben. Die Bill geht jetz an den Senat. Die in derselben ange setzten Zuckerprämien sind beibehalte! worden. Die Berathung über die Silber-Bil ist im Zongreß noch immer im Gange Im Senate hat die Berathung über di Wilson'sche Bill begonnen, welche be stimmt ist, die Entscheidung des Bun desobergerichts hinsichtlich der Original Verpackungen unwirksam zu machen Hiscock von New York hat sich dagegen ausgesprochen. Vom Präsidenten wurde ein Schrei ben des Staatssekretärs Blaine z> Gunsten einer Bewilligung von K3o,v()< für die große projektirte Verbindungs bahn mit Süd-Amerika (Projekt de« panamerikanischen Kongresses) übermit telt. Im Repräsentanten-Hause des Eon gresses kroch Bahne bezüglich des Camp bell'schen Schmähbriefes zu Kreuze. Der Demokrat Richard Vaux ist in dritten pennsylvanischen Congreß-Di strikt zum Nachfolger von Randall er wählt worden. Das Bundesobergericht hat ein Reihe von interessanten Entscheidung?» abgegeben. Die Entscheidung der Bun« desgerichte in Utah über die Confiszir ung des Kirchenvermögens der Mormo« nen unter dem Edmund'schen Gesetz wurde bestätigt, die von verschiedene! Staaten erlassenen Gesetze gegen di Einfuhr von ausgeschlachtetem Fleiss wurden als verfassungswidrig erklärt und der Prozeß zwischen der Cornell Universität und Wm. Fiske bez. de» Vermächtnisses an die Universität würd zu Gunsten von Fiske entschieden. Das Bundesobergericht hat das Ge such der Vertheidiger des Buffaloe Frauenmörders Kemmler um einei c>f Lrror abgewiesen. Kemmle wird nunmehr per Elektrizität zu Tod geblitzt werden. Der 30. Jahres-Convent des Bier brauer-Vereins der Ver. Staaten hat ii Washington stattgefunden. Es würd empfohlen, aus der Weltausstellung da Brauergewerbe durch eine Gesammtaus stellung, die eine vollständige Brauere umfassen und den Prozeß der Bierer zeugung darstellen soll, erscheinen zi lassen und dafür ein besonderes Gebäud aufzustellen. Betreffs der angestrebten Consolidir ung von Eisenbahnen im Sudwesten sol bereits ein definitives Arrangement ab geschlossen sein. Beide Häuser der Legislatur voi New Jersey haben sich über eine Wahl reform-Maßnahme, und zwar über di sog. Wertsache Bill geeinigt. So ha denn auch New Jersey, in genau dersel ben Weise wie New Zlork, eine Wahl reform, welche zwar nicht allen an die selbe zu stellenden Forderungen ent« spricht, aber immerhin ein wesentliche Fortschritt ist. Gegen Foster, den Präsidenten de republikanischen National-Liga, werdei vom Sekretär derselben schlimme Be schuldigungen erhoben. Mit einen mißliebigen Gesetzentwurf ist ein Mit« glied der New Jersey'er Gesetzgebung verschwunden.— Betrügerische Transak« tionen der Bank von Amerika sind ii Philadelphia ausgedeckt worden. —Di Policen-Inhaber der insolventen „Ame« rican Life Insurance Co." in Philadel phia haben 60 Prozent ihrer Forderun gen eingebüßt.—Bundesmatrosen sin! in den Sümpfen nahe Cedar Keys Florida, auf der Suche nach dem auf rührerischen Mayor Cottrell.—Auch in Staate Maineist eine Verkaufsstelle für Getränke in Originalverpackung etablirt worden. —Zum Schutz der Adi rondack-Waldungen hat sich in Nett Aork ein Verein gebildet. —Der Raten krieg der westlichen Bahnen dehnt sich immer weiter aus.—ln Boston ist sei tens der Polizei die Lizensbestimmunx durchgeführt worden, daß keine Getränk« mehr über die Bar verkauft Werder dürfen.—Auf der Fahrt von Newcastl« nach New Aork collidirte der Dampfe» „Beacon Light" mit einem Eisberg unt erlitt Havarie.—ln Chicago fand in den Haupt-Hotels ein Kellnerstrike statt, der gütlich beigelegt worden ist.—Unser« Regierung hat die englischen Vorschläge betr. der Behringsmeer-Frage abge lehnt. —In Unter-Californien soll eine Verschwörung gegen Mexico entdeckt worden sein.—ln Winnebago County, Wisconsin, ist der belgische Farmer Jea Paul Soquet des Mordes seiner ersten und zweiten Frau schuldig befunden worden. Es werden ihm noch eine ganze Anzahl anderer Mordthaten zur Last gelegt. „Es gibt Krieg. Der Zar will gegen Oesterreich marschiren lassen und die Moskowiter werden in Armenien einsal len, weil der türkische Padischah noch immer nicht den Rest der Kriegsentschä digung aus dem Jahre 1878 bezahlt hat." So berichtet der Kabeljüngling aus London, wahrscheinlich weil ihm die Neuigkeiten ausgegangen sind und er die Leere durch eine große Sensation decken zu müssen glaubt. Nun, Sensa tion hat seine Nachricht gerade nicht gemacht, man erinnert sich, daß die Sauregurkenzeit angebrochen ist und daß Kriege nicht auf Bestellung gemachl werden. Die Betrachtungen darüber, ob Nußland Oesterreich, oder dieses je nes bis aufs Schwanzende auffressen, ob Deutschland mit in den Krieg hinein gezogen werden wird, wie Frankreich, England und Italien sich dazu steller werden, u. s. w. können wir uns woh! bis zur nächsten Rundschau aufsparen. Die Bewilligung des von der deut schen Regierung geforderten Colonial» kredits und die Vereinigung der beiden großen Colonial-Gesellschasten Deutsch lands in eine Compagnie sind ganz „a propos" auf einen Tag gefallen. Es weht jetzt eine frischere Luft in der deutschen Colonialpolitik und in die ost afrikanische Colonialbewegung kommt Zug. Selbstverständlich sucht England von Deutschland bei den Verhandlungen über den afrikanischen Besitz, resp, bei der Grenzregulirung immer größere Zu geständnisse zu erlangen, und da Deutsch land diese nicht zugestehen will, so sind die Unterhandlungen abgebrochen wor den. England mag sich hüten, daß es wegen seiner unersättlichen Ländergier nicht auch noch die letzte befreundete Macht auf dem europäischen Continent in einen Gegner umwandelt. Die vom Kabel gemeldete Auflösung des National-Comites der Boulangisten darf wohl als der Bankerott des Bou langismus angesehen werden. Es ge fällt dem General Bum-Bum augen scheinlich unter seinen Freundinnen aus der Insel Jersey besser als im Pariser Gefängniß als Prätendent, ganz beson ders, seitdem die Pariser Gemeindewah len so entschieden gegen ihn ausgefallen sind. Der böhmische Landtag ist eröffnel worden und hat durch die Anwesenheit der deutschen Abgeordneten schon in sei ner äußeren Erscheinungen die Wirk samkeit des deutsch-tschechischen Aus gleichs dargethan. Die Novelle zur deutschen Gewerbe- Ordnung, über welche Grillenberger und Stumm eingehend sprachen, ist einer Reichstags» Commission von 28 Mit gliedern überwiesen worden. Die Unterhandlungen betr. Erneuer ung des deutsch-schweizerischen Nieder lassungs-Vertrages sollen binnen Kur zem in Angriff genommen werden. Im englischen Unterhause haben die Verhandlungen über zwei der wichtigsten Vorlagen, mit welchen sich die gegen wärtige Parlaments-Session zu befassen halte, über die irische Agrar- und die Churchill'sche Lizens-Bill, ihren Ab schluß gefunden, die Abstimmung steht täglich zu erwarten. Im Oberhause hat Lord Salisbury interessante Erklär ungen über den Sozialismus abgegeben. Die internationale Bergarbetter-Con serenz ist in Brüssel eröffnet worden. Zu blutigen Zusammenstößen ist es in Pilsen zwischen den Strikern und den Truppen gekommen, wobei 16 Menschen umgekommen sind. Die Betriebsstör ungen in den Minen dauern fort. Aus Berlin kommt die Mittheilung, daß dem Reichstage demnächst eine Vor lage zugehen soll, alle zum Militärdienst untaugliche und im Ausland lebende Deutsche mit einer besonderen Steuer zu belasten. Der berühmte deutsche Heerführer General von Franfecki, welcher sich im Kriege von 1370-71 einen Namen machte, ist in Wiesbaden gestorben. In Havanna hat eine durch Pulver- Explosion verursachte Feuersbrunst 34 Menschenleben gefordert. I. O. O F. Die Großloge des Oroens in Pennsylvanien hielt letzte Woche ihre Jahressitzung in Harrisburg ab und es waren 900 Logen durch De legaten vertreten.—Dem Bericht des Groß-Sekretärs Nicholson nach wurden im letzten Jahre ausgezahlt: 8334,- 549.06 zur Unterstützung von Brüdern, 83,105.70 an Wittwen, 83,239 für die Erziehung von Waisen, zusammen 8112.» 041.62; besondere Unterstützungen 531.790.9 K, Total «489,742.35, oder 819,363.37 mehr, als im Jahre vorher. Das Vermögen der Logen wurde auf 83,224,853.26 angegeben, eine Zu nahme von 8152,332.31. Während der letzten 22 Jahre haben die Logen in Pennsylvanien an Unterstützungen aus gezahlt 83,093,236.47, was mit den von Logen gezahlten Unterstützungen eine Total-Summe von 89,265,903.35 ergiebt.— Als Beamte der Großloge wurden folgende Herren gewählt: Groß- Meister, Chas. D. Freeman, Philadel phia ; Deputy Groß-Meister, Edward Marsh, Corry; Groß-Warden, W. A. Witherup, Philadelphia; Groß-Sek retär, JameS B. Nicholson, Philadel phia ; Groß-Schatzmeister, M. Richard Mückle, Philadelphia; Assistent-Groß- Sekretär, Augustus Pfaeff, Philadel phia ; Groß-Repräfentanten: Robert E. Wright, Allentown, und Francis M. Rea, Philadelphia. Ein stärkendes Bad wird nach der mglifchen Zeitschrift „Annalen der Ge sundheitslehre" erhalten, wenn man sein Wasser Ammoniak zusetzt, und zwar 'ür je einen Eimer Wasser etwa 30 Zramm Ammoniak. Dieser Zusatz soll ,en ermatteten Körper außerordentlich kräftigen und beleben, die Haut weiß, zefchmeidig und geruchlos machen. j Gefchäfts-Anzeiger. F. M, Bouton, Medikamente jeder Sit, Ecke AdamS Avenue und Pine Straße. Theo. H. grancke, Deutscher Apothe ker. 223 Wyoming Avenue. T. B. McTlintock, Sarg» und Grä berschmiickung, Ali N. Washington Ave. und am Eingang de« Forest Hill Friedhofes. Fred. Wagner, Druckardeit jeder Art, in englischer und deutscher Sprachest l^Lacka hak und Raücherartikcl, Kl.lLackawanna Ave. Jame« Z. Lawler, Plumbing Erpert, Ecke Wyoming Ave. und Linden Straße. Bechtold, Brandow >!d Co., (Nach folger von Beadle Ä Steell), l >6 Penn Ave. Ave..'das berühmte White Sponge Mehl. Fred. I. Widmaver, Delikatessen, SZt) Lackawanna Avenue. Frank P. Ehristian, AIS Lackawanna Avenue, Valley Haus Block. F. 6 To.. 427 Spruce I. Harvex» Moore, LN. W. Spezialist. Auge«, Ohre». Hals und Nase, Heufieber und Katarrh» Spezielle Aufmerksamkeit dem Anpassen von Parlors, 138 Wyoming Avenue, Stunden, ö—l2 Morgens. I—t Rachmittag«. MK.S» ZN»OA«M«A WMwM von Srranton, Pa. Capital, SiSSo.v««. Samuel Hines, Präsident. W. W. watson, Vize-Präs. A. B. William«, Cassirer. Samuel Hine« Präfident. Scranton. Pa. Lame« M. Evarhart. Fabrikant von Mes finawaaren. Scranton, Pa. Irving A Ainch. von I. A. Finch >k Co., Eisengießer und Maschinisten. Scranton, Pa. M. S. Kemmirer. Sohlen und Siseiihänd ler. Manch Chunk, Pa. Pierce B. Kinley. Ellenwaaren. Scranton. Charle« P Matthew«, von C. P. Mat thew«. Sohn S, Co,, Engro» Mehl. Futter, etc.. George H. Myer«. Präfident Srste National Bethlehem. Pa W Vize Präsident. Rechtian- A. B William«, Casiirer. Soeben erhalten: Eine vollständige Auswahl von Möbeln, Carpets und PorzellaugeschLrr, welche bedeutend ermäßigten Preise» »er. Auktion jeden Montag, Mittwoch und Freitag, Warnte L 5 Co., 21 Lackawanna Avenue, (Rash'S altem Platz.) Neues Möbel-Geschast. Henry Schellhase Nos. 307 und 309 Sacka. Ave. im zweiten und dritten Stock, Connell). ein neue« Möbelgeschäft eröffnet, und wird da selbst eine große Auswahl der neuesten und modernsten Möbeln zu allerbillig- Um die Ehre eine« Besuche« wird freund lichst gebeten. Henry Schellhase. M. T. Keller's U»ekav»nv» varrwxe Vorli», Cooper Gear BuM, Buggies, Gigs, Pheatons, Platform-, Vergnügung«», Geschäfts- und Lumber-Wagen auf Borrath oder nach Bestellung gemacht beschlagen gewidmet und Verkaufsraum: Ro. ZIS Wir empfangen täglich für den Früh jahrs- und Sommer-Verkauf eine vollständige Auswahl von Schuhen und Pantoffeln Schuhe«, Stiesel« «.Pantoffeln für Männer. Knaben und Kinder, Wir verkaufen diese Waaren sü» die nächsten KV Tage billiger als je, um unseren Vorrath zu reduziren. Gebr. Goldsmith, 304 Lackawanna Ave. »,«»i« »«»»sch« BlutreinignngSmittel. » erd « n w heilen, » l »ichs» ch« , M»sA^,e. »e»»lt»tt, Kr»erl«i»e«. KraakhMn!'»-!' >«ßn»», drr Leber »der dt» Blute». S,I»,N »,» 7XI ou/uu.« », »ooi>.e» >»m»«,.»«. Da» «e»»« gezm Rheuma ti»«n», -"-x.NÜ^.7«, Rückenschmerz««, Zahnschmerz««, Farmer und WiWtch»««^^ ms «»»>.« «. »o»»>.t» ob..»»«»,»», x, «. Stegmaver u. Sohn « Bier Brauerei WilteSbarrr. Po. Kran? Stetter, j?., Hotel und Bäckerei, Maiästraße, Hyde Park» Pa. Warme und kalk Speisen find zu jeder Ta geszeit zu haben. Frische« Lager stet« an Zapf, sowie Weine. Liquöre und 4>S Frank S?e/t/r. M, Z. A. Duckworth. IM! Architekt. Office im Coal Exchange Gebäude, Fritz Dürr s Union Restauration Gesellschaft Merckant» Feuer BerficherungS Comp. von Newark, N. I. A. Sonrad, Agent für Scranton. Haus und Hof. Wie man guten Kohl auf schlechtem Lande ziehen kann, schildert ein Farmer in einer landwirthschaftlichen Zeitung wie folgt: Ich mache einen Kompost zurecht, indem ich Hühnermist mit einer Hacke fein verarbeite, wobei fortwäh rend Salz hineingestreut wird. Unmit telbar vor dem Gebrauche mische ich et was Holzasche dazwischen und befeuchte den Haufen mit starkem Seifenwasser, in welchem ein wenig salpetersaures Natron und Salpeter aufgelöst ist. Das Land wird zweimal gepflügt und mit dem Kornpflug in drei Fuß Abstand markirt. In die Furche werfe ich in zwei Fuß Abstand ein Pint Kompost und ziehe Erde darüber ; über dem Kompost gebe ich mit der Hacke einen Druck, so daß der Platz bezeichnet ist. Dann bohre ich mit einem spitzen Stücke Holz ein Loch in die bezeichnete Stelle und setze die Pflanze hinein. Die Pflan zen fassen bald Wurzel und wachsen sehr gut. Es kann nicht fehlen, daß einzelne Pflanzen zurückbleiben; diese werden aber bald zu besserem Wachsthum ge bracht, wenn man noch eine Handvoll Kompost in den Stock hineinarbeitet." Ein gutes Trinkwasser ist klar, farb los, geruchlos und geschmacklos. Zum Prüfen des Wassers auf seine Reinheit und Unschädlichkeit kann man sich auch des folgenden einfachen Mittels bedie nen : Man nehme ein Theil Tannin, ein Theil Alkohol und 4 Theile destill. Wassers. Von dieser Mischung setze man einem Trinkglase voll Wasser einen Eßlöffel voll zu. Erfolgt in der Zeit von 5 Stunden keine Trübung des Wassers, so ist das Wasser rein. Er folgt die Trübung schon nach I—21 —2 Stunden, so ist das Wasser gesundheits schädlich. Gründüngung. Es ist die Frage an uns gestellt wor den, ob die Gründüngung eine wirklich nutzbringende ist. Die Antwort darauf ist kein einfaches Ja oder Nein, sondern es spielen eben sehr viele Umstände mit, die in Betracht gezogen werden müssen. Wenn die Gründüngung von Nutzen sein soll, so handelt es sich nicht allein darum, dem Boden die Stoffe, welche die zur Düngung benutzte Pflanze dem Boden entzogen hat, wieder zurückzuge ben, sondern diesem auch die Stoffe, welche die Pflanze auS der Luft und den Niederschlägen entnommen hat, zu Gute kommen zu lassen. Diese Stoffe werden aber durch die Blätter entnommen und deshalb werden sich zur Gründüngung nur Pflanzen eignen, die breite Blätter besitzen und einen starken Stengel ent falten. Cerealien mit ihrem dünnen Halm und feinen Blättern sind daher von vornherein ausgeschlossen. Roggen z. B. zu säen und nachher unterzupflügen würde gar keine Wirkung hervorbringen und das Geld für die Saat wäre einfach fortgeworfen. Anders ist es schon mit den Hülsenfrüchten, welche, weil sie ver mittelst ihrer Blätter die meisten Nah rungsstoffe aus der Luft ziehen, auch wenn sie reif werden, eine vorzügliche Vorfrucht für alle anderen Früchte bil den. Aber Erbsen und Wicken zu säen, um sie unterzupflügen, ist ein etwas theures Vergnügen und wir glauben nicht, daß sich viele Farmer dazu verste hen werden. In Ländern, wo Raps und Rübsen nicht ausfriert, würde dieses, da die Aussaat ein Minimum kostet, eine sehr gute Düngung bilden und ein stark bestaudetes Rapsseld, umgepflügt und mit Weizen eingesäet, würde die Düngung in jeder Weise bezahlen. Aber Raps wächst nicht überall und will Je mand den Stalldünger, so möchte z. B. Buchweizen als Gründüngnng sehr zu empfehlen sein. In Gegenden aber, wo nur Sommerfrüchte gebaut werden, ist es mit solchen Empfehlungen eine ei gene Sache. Im Frühjahr gefäete Frucht kann, wenn sie bestaubet ist, nicht umgepflügt werden und dann von dem Felde noch eine Ernte erwartet werden, da die Vegetationszeit eine zu kurze ist. Es würde sich also nur lohnen, ein Stück Land für die Ernte des nächsten Jahres zuzubereiten. Da aber die meisten Far mer, wenn sie wirklich ein Stück Land mit der Absicht, es umzupflügen, bestellt haben, unter 99 von hundert Fällen, wenn die Frucht einen schönen Stand hat, dies nicht thun werden und eine Ernte nehmen wollen, so könnte sich ein solcher Rath als sehr schädlich erweisen. Wer es wirklich über sein Herz bringen kann, ein« Saat unterzupflügen, um den Acker für das nächste Jahr in guten Stand zu setzen, der wird es nicht be reuen, nur vergesse er nie eine breitblät trige Frucht zu nehme», die allein den Boden bereichern kann. Buchweizen eignet sich dazu, wie gesagt, sehr gut, noch besser aber ist die Lupine und zwar die gelbe, die sich bestaubet, wie keine andere Pflanze und in der Blüthe un tergepflügt, dem Ackel eine Düngung giebt, die der mit Stallmist gleich kommt. Pflege der Kanarienvögel. Viele Leute haben mit ihren Kana rienvögeln keinen Erfolg. Das Ge wöhnliche scheint zu sein, daß sie veren» den und zwar nicht in Folge hohen Al ters. Ich habe seit 2S Jahren Kana rienvögel gezogen und einen verloren, der einer schlecht dressirten Katze zum Opfer fiel. Später habe ich meine Katzen besser dressirt und keine hat wie der einen der Vögel gefangen. Die Mehrzahl der Leute halten ihre Kana rienvögel an einem zu warmen Platze. Die kanarischen Inseln mögen etwas wärmer sein, aber darum ist der Kana rienvogel doch kein Salamander. Ich gab einer meiner Freundinnen, die eine große Familie und einen Tabak rau chenden Mann hat, ein paar gesunder und kräftiger Vögel. Sie hing den Käfig nahe der Decke der Wohnstube auf und der Athem von sechs Paar Lungen, die Hitze der Lampe und der Tabaksrauch des guten Mannes brach- I ten die Thierchen in fünf Tagen um. Ich wunderte mich, daß sie es 24 Stun den ausgehalten haben. Kanarienvö gel gehen oft in Folge des Mangels an frischem Wasser zu Grunde. Stücke Zucker, Kuchen, Aepfel u. s. w. sind rings herum zwischen den Drähten des Käfigs geschoben, während der Trink napf leer ist oder fauliges Wasser ent hält, welches kein Vogel säuft. Wenn der so vernachlässigte Liebling sprechen könnte, würde er sagen: „Gebt mir anstatt der Leckerbissen öfter gutes und reines Wasser." Ein hinreichend gro bes Badegefäß, in welchem der Vogel seine Flügel ausbreiten kann, ist noth wendig. Er hat selten Raum und Wasser genug für ein gutes Bad. Der Kanarienvogel ist kein Feinschmecker. Er giebt Nichts um ein aus elf Gängen bestehendes Mahl. Er ist mit reinem frischen Samen, etwas Dintenfifch- Schulpe und im Winter mit einem Stückchen Apfel oder Kohlblatt, im Sommer mit etwas frischem Salat und Hühnerdarm (als Reizmittel) zufrieden. Brütende Vögel bedürfen natürlich etwas hart gekochtes Ei und eingeweichten Cracker täglich, um bei der Ernährung der Jungen behilflich zu sein; die jun gen Vögel sollten eingeweichtes Brod und Cräckers und zerquetschten Samen haben, bis die kleinen Schnäbel stark genug sind, um das Zerquetschen selbst zu besorgen. Alle anderen Kanarien vögel sind gesunder und zufriedener, wenn sie frischen Samen und reines Wasser, mit den oben erwähnten Reiz mitteln, ein Stückchen Apfel oder Sa lat haben. Reiner Sand sollte täglich auf dem Boden des Käfigs ausgestreut werden. Vögel sind gesellig und lieben es, wenn zu ihnen gesprochen wird, sie lernen bald auf ihren Namen zu hören. FrühjahrS?ampf gegen Insekten. Der Bauer sollte im Stande sein, zwischen den Menschen verbündeten und den ihnen feindlichen Infekten zu unter scheiden. Würde man das nicht thun, so würde man sich des Ungeziefers nicht erwehren können, welches das Land zer frißt, die Stengel durchbohrt, die Wur zeln zernagt, den Saft aussaugt und in unzähligen Formen Getreide, Obst und Gemüse mit Zerstörung bedroht. Hat man der ökonomischen Enthmo logie etwas Beachtung geschenkt, wird es nicht schwer fallen. Freunde und Feinde unter den Infekten zu unter scheiden. Der Krieg gegen die räuberischen Insekten sollte jetzt, im Frühjahr begin nen. Bei einem Gang durch den Obst garten wird man häufig an den Zweigen dürre und eingeschrumpfte Blätter be merken. Diese find die Nester der Laub fresser. An ganz jungen Bäumen sind dieselben besonders schädlich, da die unter den eingeschrumpften Blättern in einen zähen Knäuel eingewickelten Lar ven im Frühjahr aus ihrem Versteck herauskommen und dann Knospen und Blüthen zernagen. An älteren Bäumen ist ihr Zerstörungswerk nicht so bemerk bar. Diese Blätterknäuel sollte man darum sammeln und vernichten. An Zweigen, Aesten und Stämmen der Bäume kann man ferner wollige, mit Schimmel überzogene Eiermassen dieser gefräßigen Nager finden. Sie lassen sich leicht zerstören. Ebenso manch anderes noch weit schädlicheres Ungezie fer, wenn man Zeit, Mühe und Geduld gebraucht. Kehrichthaufen sind ebenfalls Brut- und Zufluchtstätte für Insekten; nicht minder angefaulte Stumpen, Baum stämme und Bretter, die in Hof und Garten herumliegen. Dürres Gras und Unkraut an den Hecken und Zäunen gibt dem Ungeziefer gleichfalls Schutz. All' dieses nutzlosen Unraths mitsammt seinen lästigen Insassen entledigt man sich am besten durch Verbrennen. Frei lich wird man dabei auch einige nützliche Insekten zerstören; doch ist dieser Nach theil unbedeutend. Um Teppiche auf einfache Weise zu reinigen, nehme man Ochsengalle, im Schlachthaus erhältlich, verdünne sie mit lauem Wasser (I Theil Galle, 6 Theile Wasse), tauche ein reines Tuch in die Flüssigkeit, reibe damit den Tep pich kräftig ab und sofort wird der Er folg als ein äußerst günstiger erkannt werden. Um Katzen von bestimmten Plätzen (Blumengärten zc.) fern zu halten, wird empfohlen, aus Pfefferkörnern recht fein gestoßenes Pulver an diesen Plätzen auszustreuen. Zehn große Irrthumer. Es ist ein Irrthum, sich zur Arbeit zu zwingen, wenn man nicht die nöthigen Kräfte dazu hat. ES ist ein Irrthum, zu glauben, daß, wer am meisten ißt, der Stärkste und Gesündeste werden müsse. Es ist ein Irrthum, das kleinste Zim mer ves Hauses als Schlafstätte zu wählen. Es ist ein Irrthum, die für die Jah reszeit schicklichen Kleider abzulegen, weil man sich erhitzt hat. Es ist ein Irrthum, zu glauben, daß, weil ein wenig Arbeit und gelinde Be wegung gut ist, schwere Arbeit und hef tige Bewegung besser sein müsse. ES ist ein Irrthum, zu glauben, daß irgend ein Patentmittel alle Uebel des menschlichen Körpers zu heilen vermag, oder daß es in diesem Fall helfen muß, weil es in jenem ähnlichen geholfen hat. Es ist ein Irrthum, um Mitternacht zu Bett zu gehen und bei Tagesanbruch wieder aufzustehen und sich einzubilden, jede Stunde, die man dem Schlaf ent zieht, sei sür das Leben gewonnen. ES ist ein Irrthum, zu glauben, daß Kinder so viel thun können als Erwach sene, und daß die, welche am längsten studiren, am meisten lernen. Es ist ein Irrthum, zu essen, als ob man nur eine Minute Zeit dazu hätte, oder ohne Appetit zu essen, oder mit dem Essen fortzufahren, wenn der Appetit aufgehört hat, nur weil es gut schmeckt. Es ist ein Irrthum, irgend eine Arze» nei, z. B. alkoholische Reizmittel, auf deren Gebrauch man sogleich besser fühlt, deßwegen für gut zu halten, ohne deren spätere Wirkungen abzuwarten. IM'Annoncirt >m „Wochenblatt". Südseite Anzeigen. Neuer Groeerie Store I? K II ? UV. No. »3v Gebar Avenue. Es wild mein Bestreben s?w. nur die beste» GrocerieS und Provisionen und ähnliche Art» ?el vorräthig zu halten und durch niedrige Preise und t-iite Bedienung mir das Zutrauen des Publikums zu erwerben. Um geneigte Kundschaft wird gebeten. Wm. Kornacher'K Deutsche Apotheke, 724 Pittston Avenue, nahe Birch Straße, Der Eigenthümer, in Deutschland staatlich geprüfter «»olheker und Chemiker, verwendet auf die Zubereitung von Rezepten die größte Sorgfalt. Alle Medikamente find frisch. »M.Telephonverbinduiig mit allen Aerzte». Deutsche Heilkräuter und Wurzeln. Patent- Medizinen. Toilette-Artikel. u. s. w. Bedienung pünktlich und reell. F. L. Terppe, Deutscher Apotheker, ÄIO Cedar Avenue. Rezepte werden mit größter Bor» ficht zubereitet. «S» Offen Tag und Nacht. -«« Gebrüder Scheuer's Kehstone Cracker- und Cakes- Bäckerei, 343, 346, und 347 Brook Straße, ge. genüber der Knopffabrik, Süd Scranton. Bedienung reell und pünktlich. Z« Zohn Scheuer's ZKrod- und Mucheu- Bäckerei, 340 und 342 Loeust Straße. Store: Ecke Cedar Ave. und Willow St., täglich »on bester Qualität Henry Hesfinger, Möbelhändler u. Leichenbesorger, No. 711 Pittston Avenue, ist gesundheitshalber nach dem Süden gegan gen, doch ist fein Geschäft während seiner Ab- Wesenheit bewährter Leitung anvertraut, und alle Austräge werden wie bisher pünktlich aus geführt. Zok» »rmbrust's, Schlächterei und Wurstgeschäst, 116 Cedar Straße. Stets »orräthig alle Sorten echte deutsche Wurst, ebenso alle Sorten Fleisch erster Qua lität, frische«, gesalzenes und geräucherte«. lM?" Auf größere Quantitäten Wurst wir» Obige« Geschäft wird «ach deutsche» Art betrieben. Stvpkai» Sutkoiiu!, deutscherMetzger, S»8 « S2O Kedar «Venne, Best?. ° M-?ch"jede^Art°?ieftn sten Preise und in bester Qualität, und »«cht iH üderau« auf die von mir zubereitete» »orj zuglichen Würste aufmerksam. Telephon-Verbindung. Gottlieb K. Krämer, Deutscher Metzger -so«- Pitt«to» «»» Diese« rühmlich bekannte Geschäft liefert stet« da« beste Fleisch jeder Art und ditt» Würste. Rauch- und Salzfleisch, Schmalz ete. Zu einem Besuch ladet freundlichst ei» Gottlieb F. Krämer, D i e M. Robinson Bierbrauerei, Ecke Cedar Avenue und Alder Straße, Empfiehlt ihr ausgezeichnete« Fabri kat den verehrten Wirthen bestens. Gebrüder Schmidt, Schieferdecker, ISIS Prospekt Avenue, nahe der Meadow Brook, Südseite. M. Zeidler's Deutfeheßäckerei >t7 Franklin Avi, Andreas Grampp, Herren-Schneider, 4ZS Penn Avenue, »ah« den Dickson Werkstätten,