Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 01, 1890, Page 7, Image 7

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    Teutsche L«e«»l Nachricht«».
Provinz Brandenburg.
s Der frühere Stadtrath Johann
George Halste in Berlin. —Der glück-
- Lotterie (500,000 M^.)
mijgesunden worden. 112 In Tilsit der
AlterS-Präsident des Ostpreußischen
Provinzial-LandtageS, Hr. Gntsbesitzer
s-.ner Mitgeiellen wegen, er
Universität, Geh. RcgieruiigSrath Fr.
Haenisch. Der aus Rackitt. im Stol
per Kreide, gebürtige Studiosus Paul
Provinz Schlesien.
Seinen Geburtstag feierte der
srühere ivkakler Hirsch Sonnenseld in
vel setzt und endlich Reihe bisher
»ngesehener Bürger ermittclt worden,
die diese Schandthaten complottiiiäßig
betrieben hatte». Zwei Beschuldigt«
haben sich selbst der irdische» Gerechtig-
keit entzogen; stände»
wurde freigesprochen.
Prov i » z West sal e n. !
Übung ihres Berufes kamen zu Tode di«
Bergleute: Wilhelm Köster ans Castrop,
Franz Mntert aus Herne, Jacob aȤ
Rhe i» prov i n z.
Die Schulden des flüchtigen Notars
Dr. Sondag in Elberfeld, des Haiipt
000 M. Der Vorsitzende des RechtS
schutzvereins der Bergleute im Saarge
biet, NicolnuS Warken in St. Johann,
ist abermals wegen Beleidigung zu drei
terbliebenen deS meuchlerisch ermordeten!
Försters Schmidt von Thalfang hat bis
jetzt 9000 M. ergeben. Auf die Ent
deckung des Thäters ist eine Belohnung
von Ivo» M. gefetzt.
Provinz Hessen-Nassau.
Wegen GistmordversuchS verurtheilt,
das Schwurgericht in Cassel den Maurer
Johannes Adler von Willichshain zu 9
Jahren Zuchthaus. —DaS „Frankfurter
Journal" ist in die Hände zweier Brüder
Ritterhaus, Söhne des Dichters Emil
tig gewordene Direktor der „Franksurter
Sparbank", Theodor E. Sahlkamps, ist
in seiner Hcimath Klauseuburg verhaftet
worden. Wahlkampf protestirt gegen
seine Auslieserung, da er Ungar ist. Die z
Opser Wahlkamps'S sind meist kleine
Leute; so verliert ei» Schaffner den Be
trag einer Erbschast von 7000 M., eine
Wittwe ihr ganzes Vermögen von 12,-
000 M., drei hier lebende Italiener ih
ren Sparpsennig von 50b, 900 »nd
1200 M. etc. Aktiva sollen überhaupt
nicht vorhanden sein. Im Ganzen wer
den die Verluste, welche durch den Zu
sammenbruch der Sparbank entstanden
sind, ans -150,000 M. geschätzt. In
hochgradiger Nervosität machle kürzlich
der Galanteriewaarenhändler Phil. Lang
in a. M. einen Selbstmord
versuch, indem er sich die Pulsadern öff
nete und einen Schnitt in den Hals that.
Nachdem die Wunden fast geheilt, ist der
Unglückliche jetzt in Tobsucht verfallen
Königreich Sachsen.
Der Herausgeber des socialdeniskr.
Parteiblattes „Die Presse" in Chemnitz,
Namcns S»st, und der Bnchdruckereibe
nrtheilt. Der Justizrath Müller in
Chemnitz. Der Handelsmann Karl
Mar Anton in Freiberg wnrde wegen
Ulkundensälschung und Betrugs zu 3
Jahre» Zuchthaus »nd 5 Jahren Ehren
rechtsveilust verurtheilt. —Anläßlich der
Genehmigung der Eisenbahn Nochlitz-
GeringSivnlde Hartha-Waldheii» wurde
in Geringswalde cin Freudenfest began
gen.—Der 4jährige Schulknabc Albert
den deutschen Kaiser, in welchem er »m
Aufnahme beim Militär bat. Das
Schreiben ist auch an die richtige Adresse
gelangt und von da an das sächs. KriegS
ministeruin abgegeben worden. Von da
aus wurde dem Briesschreiber mitgetheilt,
daß er nur in die Unlerosficierschule in
Marienburg aufgenommen werden könne.
dakteur des socialistischen Blattes „Der
Wähler", Heinisch in Leipzig, wegen ge
wisser beleidigenden Artikel zn « Mona
te» und 2 Wochen Gefängniß. 112 In
Thallwitz der als geschickler Rosenzüchter
Gärtner Plaul.
Thüringische Staaten.
Der socialdimokratischc Landtagsabge
bat anläßlich der Feier ihres 150 jährigen
Bestehens der Stadt in Meiningen 30,-
000 M. zu einer Armenstistliiig über
lassen.
hessische Kriegsminister, i» Darmstadt.
112 Der Historienmaler Joseph Sette
gast, der AuSschmückcr vieler Kirchen in
Mainz. —Der von Groß Umstadt stam
mende, srühere Lehrer Krauß wurde mit
einer Jahresgage von 30,V00 M. ander
Berliner Hosoper angestellt. 112 Der
frühere Lehrer Fröhlich, der fast ein
halbes Jahrhundert in Eimsheim wirkte.
hängte sich der Landwirth HironymuS
Rübner aus Scham über seine Ver-
nrtheilung zu einer vierwöchentlichen
Gefäiignißstrafe.
Königreich Bayern,
112 In Niederalteich der im 100. Lebens
/ahre stehende AuslragSbauer Quirin
zugSfoldate» ans dem russische» Feld -!
z»ge von 1813—I8!4.—Der Buchhalter j
Stefan Kraft in Nürnberg ist mit einem !
Baarbctrag von 13—1400 M. flüchtig
— Osterhofen wurde ein
berger in Stuttgart hat dem jtirchenbau
fond der Gemeinde Tutzing SOOO M.,
bedürftigen schulpflichiigeiiKiiidern lvvu
M. zugewendet. —f Baron Redwitz, ein
älterer Bruder des Dichters Oskar v.
». Redwit», in Würzburg.
Königreich Württemberg.
112 Der Kunstmaler Peter Stellivag in
selbe bereits 140 Mitglieder und I
berger, hat seinen in Rappenau lebenden
Bruderskindern 580,000 M. vermacht.
—Zwischen Holzelfingen und Kohlstetten
fers Dominikus Mösinger gesunden.
Die Galten- und Muttermörder Röhrle
Vater und Sohn von Zwerenberg. 0.-A.
worden. s Der Blätterfetzer Georg
Duckeck in Ulm. —ln Eschenau hat sich
der Adlerwirth Johann Kistner im Ge
ersichllich,—ln Aalen die 80jäh
wurde ader bemerkt und der Brandstifter
verhastet. Das Motiv zu dieser That
niar
Strshsack von einem Wagen erdrückt.
Aus der Rheinpsalz.
Der stark verschuldete Holzhändle»
Uiiterossicicre Gesreite und Gemeine
des 17. Jnf.-Reqts. in Germersheim
freiwillig — Ueber das Ver-
Alfred Gcrich, in Zteustadt
chenheim eriränkte sich eine Fra» L. Mit
! telkauf. —ln Feilbingert kam der Ar
beiter Plätz durch einen Sturz um's
Waldeck.
— Die Fra» des Maurers Mahlke
Bützow fahrenden Dampfers siel über
und ertrank.
der Brunnenwicse in Hermeskcil würd«
die Leiche des Ackerers Peter Weber von
Gusenburg vorgefunden.
pel an die Regierung des Kantons Wallis
1000 Fr. abzuschicken.—Ter frühere Ge
fchäftSagent Robert Flur») von Stans,
Deficits von «o^loo, F^.
der im Jahre IBBS plötzlich verduslete,
batie. Das Urtheil lautete aus Jahre
Arbeitshaus. —Die Ehrengaben snr das
zahl Vieh, namentlich Pseide »ndSchafe,
Osiittgcii, welker mit 10,000^, nls.
ralh Joh. Pegalschnig; als Opser seiiies
Bernses, der Assistent des Profifsors
Hossma»», Dr. Handlir (er erlag einer
tier Wilhelm Müllner, der sein 'aus
150,0v0 fl. bestehendes Vermögen zu
Coloratiir-Säiigerin einen großen Ruf
g,nossen; Frl. Anna Edle v. Hofer,
Lehrerin der französischen Sprache in der
Bürgerschnle zu Währing und Hernals,
eine Uriiikeli» des Tyroler Helden An-
Das Mozart-Deukmal soll auf dem
Denkmal-Fond b trägt dermalen ca.
77,0v0 fl. —Der Besitzer des Kaffeehau
ses „Zum Fenstergucker" in der Kärnt
ten Wiens. Wucher schulden haben den
Die Passiva betragen 120,000 fl.
Die Gattin des Skontisten Leiner, der
sich Veruntreuung v0n30,000 fl.
zwei Jahren schweren Kerker verurtheilt.
Ihre Schwester wurde zu 10 Monaten
Herker verurtheilt^.— In Hall haben beim
schon »ach acht Tagen, hoffentlich voll
> kommen beruhigt, wieder a»S Paris zu
rückkehren.
der wegen Minderjährigkeit begnadigte, >
notirt und die Zahl sehr beträchtlich ge-
Folge
uud verschwindet Mauer» sei
nes Wohnortes sür Lebenszeit. Dies
Versahren hat Maze ausgedeckt, »nd des
— Eine Duell-Affaire be
am Landgericht 11. in Berlin. Auf der
Derselbe hatte seiner Militärpflicht aIS
Einjährig - Freiwilliger beim Garde
dieser weigerte sich, worauf ihn Graf
Csaky mit der Peitsche schlug. Beer riß
dem Grasen die Peitsche aus der Hand
sich aber wieder aufraffen und in ein be
nachbartes HaiH flüchten, dessen Thor
zugeschlagen wurde. Die Volksmenge
in daS^ Hcni^
von einem Freunde des
und als wahr verbürgt. Dit Kinder
viftinguirter Persönlichkeiten hatten sich
über sich ergeben lassen, die mit den
Worten schließt: „Nun geh' in Dein!
Ziinmer. recht ; !
darf ich doch wohl schon einmal bis 2 i
j Uhr ausbleiben." Tableau!
In den militärische»
Garnisonen des Deutschen Reichs voll
Corps (X VIl') mit dein Mittelpunkt in
als seither.
Ein Prinz, der nicht Hei
rathen will. Aus Soiidershanscii wird
Mal jährlich in die 40 bis 00 Liter Bier
strafe vernrlheilt und die öffentliche Be
stellte daS Gericht sest, daß Wasser als
Zusay z»i» sertigc» Bier durchaus kein
Der Baci l l u S n- Brief
leicht eine directe Verpslzi'.zünz des Va
cillunS erfolgt.
7
«etste»gegenwart auf »er »ühne»
Als im Berliner Lessingtheater jüngst
/lnzengrnberS „Viertes Gebot" wieder
holt wurde, kam der Berliner „VolkS-
Zeitung" zufolge die Schlußscene des
vierten Aktes »in ihren Knallessect. Be
kanntlich greift im Streit zwischen Mar
tin und dem Feldwebel der erstere nach
einer an der Wand hängenden Büchse
und schiebt den letzteren über den Han
sen. An diesem Abend aber schnappten
beide Hähne der Büchs«
stellung a>ns gewesen. Herr Raiizeiibcrg
aber kehrte blitzschnell die Büchse um
und schlug seinen Gegner mit dem Kol-
AIS Mephisto vor Thür sein
Fechtböden mehr Erfolge gehabt hatte,
als im Eramcn. Valentin setzte bei sei
nen Gegnern eine ähnliche Schlagfertig
durch einige Rippenstöße erschreckt ihr
Heil in der Flucht suchten. Als der
junge Hitzköpfige beiden Gegner Himer
satz:
>es.' seines..amm
Ein Faustschlao.
Icresjante Mittheilung. Der Stamm
vater dieses stolze» Hauses war Jäger im
Dienste Karl V. Er befand sich mit dein
Kaiser Reb^ühnerjagd
Huhn ans, Kaiser und Jäger legten schnell
»och einmal an, gleichzeitig krachten
zwei Schüsse und das Rebhuhn lag todt
am Bode». „Wer hat das Huhn ge
schossen?" fragte der Kaiser den Jäger.
„Ich, Majestät!" sagte dieser. „Du
lügst," fuhr der Kaiser auf. „DaS ist
nicht wahr," replizirte der Jäger und
schlug dein Kaiser die geballte Haust in'«
Gesicht, daß diejer ta^m
habe sich während der ganzen Jagd an
derer Geschosse bedient, als der Kaiser.
Man forschte nach »nd fand im Aide
des Rebhuhns eines der Geschosse des
Jägers. Das konnte natürlich nichts
schalt ihn ob seines Benehmens, der Jä
ger aber sagte mit Ruhe: „Majestät,
wenn ich hundert Lebe» hätte und hu»;
bei.
Collegen. Bnmmler (zu einem
Malergehilsen, welcher ein Haus an
streicht: Juten Morjen, Colleje.—Ma
lergebilse: Wieso College?— Bummler:
Na, spielen Si sick da oben man »ich s»
uff, Sie sind ja blos Wandstreicher, ick
bin Landstreicher!