2 Ueber de« Aachtsport. der in England seine Heimath hat, macht der österreichische Marineofficier Hein rich Littrow im „Neuen Wiener Tagbl." interessante Angaben. Littrow hält diese Gattung Sport sir den genußreichsten und leitet seinen Aussatz mit den Ver sen ein: „Wie fliegt sie durch die blaue Fluth, Die Aacht, so schnell und leicht, Der Möve gleich, die pfeilgeschwind Am Meeresspiegel streicht." Es giebt suhlt sich sympathisch Littrow meint, daß jetzt einige öster reichische Sportsmen an Dachlsahrten aus der Adria Gefallen gefunden hätten. In Norddeulschland einfallet sich dieser Sport von Jahr zu Jahr mehr. Von In s ch a» r i g-ei g e n t h üin l i cher Weise hat sich dieser Tage ein Le bensmüder in Gk»t.er Zeit punkt ist, wir wissen es nicht, und ich meine, wir legen es getrost in Gottes Hand. Als die Tochter eines Geistliche» weiß ich, daß Du nach besseren und un vergänglichere» Dingen zu streben hast, als »ach Gelderwerb und nach rascher Versorgung. Unk ebxn weil ich Dich liebe, hege ich die feste Zuversicht, daß Du um meinetwillen nicht eine Stunde unser Brantständ viele, viele Jahre währt. Wir wissen ja, daß wir einan der besitzen, auch wenn weite Länder zwi schen uns liegen, und wenn dann der gesegnete Tag uuserer Vereinigung endlich erschienen ist, dann wird unsere Glück seligkeit nicht geringer sein, weil wir eine lanae Zeit getreuen Harrens hinter uns li, seine Glückseligkeit ist darum wayrlich nicht geringer, weil beinahe , sechs Jahre vergangen sind seit dem Tage, an welchem er diesen Brief erhallen. Ungewöhnlilb lange batte er auf seine Berufung zum Hilfsprediger warten Müssen, und diese Berusung selbst würde ihn seinem großen, bnsüchtig erwarte ten Lebensziele kaum näher Öl druck freudiger Ueberraschung auf ihrem geliebten Antlitz zu weiden. O, wi« getreu es iu seiner Erinnerung lebt, die« sanste, rnhige, immer gut und freund lich dreinschauende Mädchengesicht! Wenn er ein Maler wäre, könnle er aus dem Gedächlniß jeden Zuz und jedes Fältche» aus dem Papier wiedergeben. Und er ist bei alledem verständig genug, sich zu ! lagen, daß die Jahre de« Harren« nicht spurlos über das liebliche Antlitz dahin- sei» es vielleicht möchte wohl »uch härtere Proben be stehen als diese. Er weiß, daß sich hin ter dem theuren eine Schönheit vor ihm am fernen Rande deS Horizonts bereits ein lichter, blaßröthlicher Strei fen dahinzieht. Wind pseist nicht mehr in den Telegra phendrähtcn. Phantastisch gestaltete, zerrissene Wolken jagen am Himmel da seinen^'ntteu! ich s. s I>er Hilfsprediger an seiner Station den Zug. Das Dorf, in welchem LiSbeths Haler anitirt, liegt noch zwei gute Weg vom Wasser überspülte Erdreich bis zu Liesbeths Dorfe zurück. Noch ehe er den Thurm des Kirchleins Glocken entgegen, welche die Gemeind« zum Gottesdienste rufen, und das ist in- mitten des stillen, weiten, sonnenbefchie» nenen Gefildes ein gar feierlicher Klang. Er weiß, daß er jetzt weder den Pastor, Er sie ist ausgeblüht, wie «in junges HtöS lein, und der HilsSprediger fühlt feine Seele überströmen von heißer, zärtlicher denn am Ende fordert doch auch seine Jugend ihre Rechte! Aber er zwingt sich endlich, sein Auge von dem geliebten Mädchen hinweg auf das graue, ehr würdige Haupi des Geistlichen zu wen den und voll aufmerksamer Andacht lauscht er seinen Worte». „Euer Ruhm ist nicht fein!" beginnt in St. Pauli erstem Corintherbriefe die Epistel des heutigen Sonntags, und dem Hilfsprediger fährt eS durch daS Herz, an ihn allein gerichtet. Er denkt an die herzzerreißenden Bilder des Elends, die er vor wenig Stunden an der Eisenbahn stalion gesehen, und an die fünfzehnhun dert Mark, die er unler den gestickien Symbolen von Glaube, Liebe und Hoff nung in der gelbledernen Brieftasche hat. „Euer Ruhm ist nicht fein!" hallte eS ihm in der Seele »ach, als hätte er sich eines Verbrechens, eines Diebstahls schul wie mil Glockenzelön: „D'rum lasset uns Ostern halten, nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauer teig der Bosheit und Schalkheit, sondern in, Süßleige der Laulerkeit und Wahr heit!" in seiner eigenen Brust. Lange noch hängen seine Blicke a» LisbelhS gold schimincrndeiu Haar, an ihren kindlich Des Bösen Macht und Spott —" der Spitze dieser Quittungen ist zu lesen: Die Rechnung auch herein. Doch alz auf dieses Blau ich lah, Den süße» Kuß gesetzt. Auch ein Enthusiasmus. Engländer: Italien! Sehr schönes s'and, sehr schön! —Deutscher: Nicht vahr, diese K»nslschäl>e in Rom, diese rin Kleid ? Photograph: Kinder sehn Mutter (verschämt) - Da« geht doch wohl nicht an. —Photograph: Warum senn nicht? Mutler: Mei Kindche if ja 17 Jahr alt l seid vierzehn Tage verheiralhet und schon streitet Ihr mit einander? Gewiß! DaS Leben ist ja sehr kurz! Wer war «r? „Wer war er?" Diese Frage schwebt, aus aller Lippen; alle Blätter halten vo» dem erschütternden Unglücksfall! berichtet und daran in allen Varianien die Frage geknüpft: Wer war er? Die Scene spielte draußen am Do sich auf einer beim Ufer befestigten Plätte, einer davon siel in'S Wasser und rang»nler herzzerreißendem Geschrei mil der Spaziergänger, ein eleganl gekleide ter junger Mann, sprang in'S Wasser und half dem Kind heraus, gerieth dabei unter das Fahrzeug und crlrank. Als Leiche zog man ihn unter dem Schisse hervor, das arme, zerlumpte Kind war wohlbehalten. Das Portefeuille des Retters mochte in's Wasser gefallen sein, man konnte seine Identität nicht feststel len. Der Vorfall erregte allgemeine Theilnahme. Wer war er, dieses jugend liche Opser heldeumüthiger Menschen liebe. man es; es war eine jener tragischen Katastrophen der Wirklichkeit, denen die poetisch versöhnende Lösung fehlt. Ein hossnuagvollcS, lhalenreiches, glück uinflossenes Leben war geopfert worden für ein anderes, dunkles, armes, glück- und aussichlSloses. Der gerellele Knabe war der Sohn eines inil zahlrei- Und der todte Retter war ei» junger Arzt, der kürzlich seine Sludien beendet, der bereits glänzende Proben seiner Bega >>ol!e Stellung errungen Halle; er war der Versorger, der Slolz und das Glück einer allen Mntler, er hinrerließ eine junge, schöne Braut und trostlose Ge schwister. Er war ein blühend schöne» Mann vv» 23 Jahren, srohsinnig, lebenslnstig, seine eiserne Gesundheit hatte allen Schrecken der Spitäler ge trotzt. Ganz kürzlich erst hatte der junge Mann eine Choleraepioemie durch gemachl, sich durch Mulh uuv Men schenliebe heroorgeihan, und auch von zurückgekehrt. Jetzt lag er auf der Bahre! Selten noch mochte ein Grab so viel Menschen entwickeltes gelallt ben. Eine ganze, große Stadt trauerte mit den Hinterbliebene» an dieser Bahre eS war so schrecklich, so todestraurig, daß der Fremdeste, der Gleichgiltigste, nicht ungerührt blieb. Es sterben täg lich so viele Menschen in der Hauptstadl; wer sich davon so leicht erschüttern ließe, der hätte niemals eine ruhige Stunde; aber Ivo der Tod so plötzlich sein furcht bares „Mene-Tekel" erscheinen läßt, mitten an dem arglosen Gastmahl des Lebens, mitten aus dem frohen Kreise mit einem einzige» Griff sich das Opfer herausholt, das noch eben den rosenu»t kränzten Becher au die Lippen führen wollte—da schaudert man, da fühlt ma» das dunkle Verhängniß, das über allen Lebende» wallel, man sieht, wie das ewige Damoklesschwert über unseren Häupter» eben nur an einem Faden hängt. Die Blätter brachte» spaltenlang! sympathische Berichlc, alle Well sprach nur von dem Unglück, beklagle die Mül ler, beklagle die Braut. War er doch noch gestern gesund, heiter, lebenssprü hend »nler seinen College» erschienen und heule todt? ES war ja unfaßbar! —ln der Klinik, an welcher er als Assi stenzarzt sungirle, begann der berühmte Professor feinen Vortrag mit schmerzbe ivegter Stimme; er sprach von dem Todten, rühmte seine Tüchtigkeit, seine Begabung die Stimme brach dem alten Manne, er wiederholte sich, konnte gar nicht zu dem eigeutlichen Gegen stände der Vorlesung kommen. Die Studenten hörten mit düsteren Miene» stumm zu, ein unbestimmter Schauer ging durch die jungen, lebensfrohen Seelen; man blickte scheu nach dem Platze hinüber, wo der junge Assistenz arzt immer gestanden er war leer, weilen Hörle man da und dort einen Seufzer. Der Platz des Todten blieb leer wer hätte sich dorthin setzen mö gen? Sogar die Kellner lungerten mit mand nalim diese Erscheinung gebührend zur Kenntniß. Der Schachinaiador ver lor eine Parlie, er spielle zerstreut, denn er sah immerwährend das heilere, brü nette Gesicht des jungen Arzl-S drüben beim Fenster^. combinirte. unler welchen Umständen der Vernnglückte zu rellen gewesen wäre. Und so ging es sort in engeren und wei teren Kreisen. Wer jemals mit dem Verunglückten zusammengetroffen war, entsann sich jetzt der Begegnung, erzählte sie, schmückte sie aus. Man erinnerle sich aller seiner Scherze, seiner Aus sprüche, besonders jener, die sich niil der Zukunft beschäftigten. Ich sah ihn auch vorige Woche im Stadtwäldchen, er schien so heiter o, ich sah ihn vorgestern, er erzählte mir eine Anekdote aus den „Flie genden Blättern". Unglaublich, wie allgegenwärtig der Todte war, wie er die Gemüther be herrschte! Man war des Lobes voll, Niemand wußte etwas NachtheiligeS: nur rührende Züge wußte man von seiner Herzensgute, seinem Frohsinn, seiner HostnungSsreudigkeit; die Märtyrer glorie, die das junge Haupt des Todten Taufende und Tausende, welche die Ge schichte in der Zeitung gelesen hatten, trauerten mit der unglücklichen Mutler, dem toi denen, da»» aber schw.cgc» fieuiide des Verstorbene», einem >u»gen Künstler. Die Inschrift verkünde» den Opserlod des Ruhenden und den Jam mer vorbeikam, sollte wissen, was dieses Grab verschlungen Halle. Täglich be suchten die Trauernden diese schmerzlich theuere Erdscholle, brachten Blumen, »en. als vermöchle er sie jetzt noch zu Jahre späler. „Wer war er? erregte die Ausinerksamkeil der 'Äirüber langt, palhelische Jnschrisl, Niemand vermochte sich jedoch mehr des Vorfalles Dennoch empfand Mancher eine slüch tsge Rührung; ein Anderer las kalt, als wäre es eine gleichgültige Zeitungs notiz. Das Grab war jorgsam ge pflegt, doch, wie es schien, nur von der Hand des Gärtners. Und wirklich daS ganze Jahr hin durch kam Niemand zu dem Grabe; nur am Allerseelentage erschienen Verwandte und Freunde, um Blumenspenden zu bringen. Die Mutter des Dahingeschie denen war seit ginigen Jahre» todt, die hatte sich einem Anderen verinählt. Nur war sie Mutter kleiner Kinder, und si» hatte anderes zu thun, als dem An denken emcs Todte» zu opser». Auch die Geschwister waren verheiralhet und Halle» Kinder. Franz!".'.... inenr. Der junge Gast schlendert eine Weile !»nlier, singt und pfeift noch immer, doch '"D I' l' l c»t D' lt G^ Straße Aber er singt und pseist Mr»«ol>ig eine» Schauspieler». Borgen ist das Urgesetz der Natur, de» Fluß borgt von den Bächen und dach Meer borgt von den Flüssen. Die Wol ke» borgen von der Lust und die Erd« seiligem Eredile. Wann» sollte also der Mensch, daS Ebenbild Gottes, nicht den Credit ii» Anspruch neliinen? Wen» der gewaltige ha-7-- -'-Er""eiß^äus' Bierbank-Höflichkeit. Erster Gast: Ja darüber sind die Ge — Was? Sie schütteln den Kopf? Sie Natürliche Folge. Rich ter: Sie liaben Ihre junge, Ihnen eist »aß b« meiner Frau alles falsch is, die Zäh»', die Haar' und so fort, nachher bin ich halt auch falsch 'worden und hab' sie ordentlich durchgewamst! Im Eramen. Lehrer (vom Wesen der Brücke redend): „Was denkst Du Dir unter einer Brücke?" Schü ler: „Unter einer Brücke denke ich mir Wasser."