Deutsch« Loeal, Nachrichten. Provinz Brandenburg. Der Droguenhändler August Junck in EberSwalde, allseits geschätzt als ein liebenswürdiger Gesellschasler und hu moristischcr Erzähler, über deffcn Ve>-- niögenSverhällnisse niaii indessen schon lange nicht günstig urtheilte, ist plötzlich vecs'chipuiidcn. Man vermuthet, dah nicht nur die Hö!ie seiner Schulden ihn zur schleunigsten Abreise veranlasU, sondern daß er a»ch niit gcsälichte» Wechseln sich noch eine Zeit lang Frist zn verschassen gesucht bat. Der kürzlich gestorbene Kaufmann Zschille in Forst hat der Stadt ein Legat von M. hinter lasse». Selbstmord Erhän^c» L>ih»dt ans Iteetzow bei Nauen und der Arbeiter Jakob Hase auS Spandau. Der (Gutsbesitzer Paulick aus Kaden beging dein Fenster sprang und sich dann in eine mit Wasser gefüllte Torfgrut stürzte. Provinz Ost Preußen. Für den herrschenden Nothstand gibt folgender Vorfall ein anfchaulichcSßild: Bei der letzten Kreisausschichsitzung in Z.'yck erichieueu etwa sechzig kleinereGutS- Burisch. Provinz W c st p r e u ß e n. ln Fichthorst wurde die Arbeitersra» t rlassung eines Vermögens von angeb- Millionen Mark verstorbener F. W. v. Grumbtow ist der directe Onkel ver in Könitz ansässigen Familie v. ('irumbkow. Da die Wittwe v. Grninb kow diesen Nachweis mittels des Stamin- M. vermacht. Zum Tode ver uriheilte das Elbinger Schwurgericht noei Frauen, die Wittwe Bertha Hoch steiii, geb. Schacht, und die verehelichte ? iesclben hatten im Febr. v. I. den riänklichen Zliann der Höchstem zuerst b.'tuubt und ihn dann an cinci» Strick Bcsiber Martin Krohse in Knieivenbrnch bei Neustadt erschossen. Provinz Pommern. > In Stolp der Landrath a. D. v. <"o!tbcrg. —Der Schisssbau, die SchissS- Stralsund in bedauerlicher Weise im Niedergang begriffen. Noch i. I. IBSU zeliörten dem hiesige» Hasen I»7 Segel schisse und 1 Dampier, IBUO Segel schisse und ein Dampser, 188» I!>t Se gelschisse und 5 Dampfer an. Am I. Januar 188» gehörten zur Stralsunder lihcderci nur noch KV Scgelschisse und 5 be VoS hat der Stadt Itzehoe 5»,0v0 zur Heimach je t! 000 M. vermacht. Der Altentheiler TietgenS in Börnsdorf feierte seinen hundertsten Geburtstag.— Aus dem Kuddewörder Kirchhof wurde der als Original weit und breit bekannte fürstlich von Bismarck'fche Förster Fuhr bolz in Nolhenbek begraben.—Jetzt, nach Lerlauf von 25 Jahre», ist am Ufer der Insel Alse», am Sund, den Branden vurzer Jäger», welche zu deu Ersten bei oeiu denkwürdigen Uebergang am US. IBS4 gehörten, ei» schlichter Denk lei» gesetzt worden, welcher die Stelle gezeichnet, wo die Landung des ersten mit Jägern au, Alse» stattgefun den hat. In Schleswig hat sich der liaufmann Stcuder, Sohn ves DirectorS ?er dortigen Irrenanstalt, erschösse» und n Segeberg ertrcvikte sich die Dienste uagd Bnhmann. —Jttsolge unglückliche» Sturzes starben: in DielrichShof bei lUel der Tischlergeselle Paulfen und in Flensburg der Keffelschmicd I. Jessen; m letzterem Orte starb ferner der Tischler h». Jürgense» an den Folgen einer Ver wechselung von Medicin mit Karbolsäure nid de» Tod des Ertrinkens fand in Itödding der Arbeitsmann Anders Jen sen. Provinz Schlesien. In Königshütte hat der Bergmann Khüipczck seine noch junge Frau, als er sie, wie es öfters bei ihr vorkam, bei sei- ntr Heimkehr betrunken antraf, erschla» gen. Zu seiner Entschuldigung sührte er an, er sei selbst belrnnken gewesen. April d. I. ab wird Neichenbach somit statt 7000 rund 1-1,000 Einwohner zah len. Ihrem Leben babe» selbst ein Ende geniacht: in EUeimitz. in ei»e!nA»- sall von Geistesstörung, der Musikleluer Schwartz, in Kaltowi!) der arbeitsscheue Einwohner Z>iackrosch und in Merzdorf die Dieiistuiagd Emma Lange. Den Oratsch der Sohii deZ Müllers Wiebichcnstein SanilätSratli Dr. Gräie, > der bekannte Badearzt des Bades Witte kind.—Der wegen Brandstiftung steck brieflich versolgie Schuhmacher Schütte aus Egel» hat sich erschossen; ausgleiche Weise machte der Gastwirth Adolf Schmidt in Teutschenthal seinen» Lebe» ei» E»de; der Satiler Brämer i» Miestc bat sich erhängt. In ihrem Beruse verunglückten tödtlich: ans dein Ernstschachtc bei Heldra die Innghauer Wilhelm Lange nud Thomas Obiglo aus Ahlsdors, i» Wasserleben der Wei chensteller Ernst Feuerstcick! daS bcjabrie Ehepaar Lehrer Werner i» Delitzsch sanz gas. Provinz Hannover, s In Hannover: der Musikdirektor A.'>oi! S?e»>an!» und der Ober-Hosbau raih Schuster. Bei einer Schlägerei iu dem Dorse Schloß-Ricklingen wurde der Klempner und Handelsmann Kuhn von Neustadt a. R. so übel zugerichtet, daß er noch selbigen TageS starb. 112 In Papenburg Pastor Hilting, der in> vorigen Jahre sein UOjährigeS Priester jubiläum feierte. —Beim Trauergcläute für die Kaiserin Augusta ist i» Neudorf die Jahre alte, große Kirchcnglocke, gesprungen. Durch Erhängen mach ten ibreni Leben ein Ende: in Hannover der Ulan Wilh. Sch»lz vo» 2. Ulan.. Ngt., in Alseld der Brauer Ang. Burger Ehbrecht aus Stroit. —Den Tod des Maurer Fritz Säbel von dort und der Tischler Herwig aus Sehlde, in Lehmke bei Uelzen der Handelsmann Tiedeinann und in Nörten der Maurer Adolf Fricke; überfahren ond gclödtet wurden: die cher im September den jtolon Rehage erstochen hat, nach der That aber flüchtig wurde, ist jetzt in Holland verhastet wor aus dein ärztlichen Kreise forderte die Hiiflnenza. Es sind die Aerzte Dr. Huesker von Nicklinghausen und Dr. Ceppa aus Herne.—Das Schwurgericht in Münster verurtheilte den Schuhmacher schlag, verübt an der 13jährigen Anna Ziaerniann, zu 15 Jahren Zuchthaus. N h e in p r o v i n z. Vo» der Aeadeniie der Wissenschaften in Paris ist dem Prosesjor Heinrich Hertz in Bonn, einem geborenen Hamburger, der erste Preis von 10,000 Francs sür die bedeutendste physikalische Arbeit zuer kannt worden. In Folge einer schwe ren Verwundung im deuisch-sriinzösischen Kiiege (Schuß in s Ange> ist der Wirth Joh. Wolf in Borbeck plötzlich dem Irr sinn verjalle» und nun i» der Heilanstalt Grasenberg seinem Leiden erlegen. Die Sladtocrtrelung in Elberseld hat die Errichiung einer Stistnng beschlossen, im Betrage von 100,000 Mark, zur Verbesserung der Wohnungsocrhältnisje bleibenden Erinnerung an die verstorbene Kaiserin Augusts. Nachdem das deut sche Thor der Festung SaarlouiS schon jetzt eine ossene ist. Saarlouis hat^»! Jahre als Festung bestanden. —ln Thalsang ist der, bn den zahlreichen der 50jährige Ackeret Engels aus Alten- Provinz Hessen-Nassau. Der Getreidehändler nnd Gclreidespe kulant Barnch Weinberg aus Treysa, welcher neulich mit 500,000 M. Unter- I bilanz fallirte, wurde in Marburg wegen chungshaft genommen. 112 In Roten berg Prinz Wilhelm Friedrich Ernst von Hessen Philippthal-Barchselv. Der metz Jakob Heil aus Bockenheim hat sich wegen Verdicnstlosigkcil das Leben ge nommen ; er hinterläßt seine Fran mit ,"> Lage? Königreich Sachsen. , In Dresden: Der Fniaiizmimstcr chan der Leichnam des Tischlers Mork aus dem Wasser gezogen. Der Genannte hatte sich am 4. Oclober v. I. unter Umstände» aus seiner Wohnung ent fernt, welche annehmen ließen, daß er sich ein Leis anihun würde. Der Gram über dicUngewißheit dcs Schicksals ihres Ehemanns erschütterte die hinterlassene Frau derartig, daß sie von einer schweren Krankheit befallen und schon am IS. November, also wenige Wochen nach dem Verschwinden ihres Mannes, durch den Tod von ihrem Leiden erlöst wurde. Am Ll). Januar zog ein schweres Ge witter über den Ort und Umgegend GroßolberSdorf. Ein Blitzstrahl tras die Kirche, zerstörte die Blitzableitung, drang durch das Dach in das Innere unv richtete an den Emporen, Wänden und Decken bedeutende» Schaden an. In der Sakristei wurde die Dielung heraus gerissen und ein Stuhl zertrümmert, auch die eingebauten Betstühle wurden aus den Fugen gerissen. Sänimlliche subr in die frühere alle, jetzt dein Bäcker meister Paulig gehörige Knabenschule, riß fast in allen Zimmer» den Putz von Wände» und Decken und erschlug im Stalle zwei Kühe. Unter de» handjchristlichen Nachrichten, welche sich in dem Thurmknopse des vor zwei Jah ren abgebrannten RathhanseS in Harten stein, desanden, dürsie hie folgende be sonders jetzt einiges Interesse erregen. SR lautet : „Anfangs ILZ7 wüthete eine weit verbreitete Seuche „Influenza oder Grippe" genannt, fast über ganz Deutsch land. Keine Provinz, keine Stadt war davon befreit, es erkrankten unier ande re» auch viele Eiuwohuer unserer Stadt davon, allem Niemand starb an dieser Seuche." Es ist gewiß selten, daß eine Mutter die goldene Hochzeit ihrer Tochter milseiert, wie dies bei dein Eisen gießer Ev. Hnster sen. auf dem Hammer gut Wittigsihal kürzlich der Fall war. DaS alle Mütterchen, Fran Stcrnkopf, befindet sich dabei körperlich und geistig »och so völlig srisch, daß sie einem nnver heiialheie» Sohne allein die Wirlhschast führt. Thüringische Staaten. Wie aus den Verhandlungen des Land tags in Meiningen hervorgeht, ist die Lage der Grisselintustrie so iraurig, daß die Grifselmachcr zur Begründung eines anderen Erwerbszweiges staatliche Hilse verlangen. Der Abgeordnete Trmks regte mit Rücksicht aus das kostbare Ma terial des in der ganzen Welt concurrenz losen Grisselschiefers die Uebernahme der Fabrikation ans den Staat an. Der Landrath hat die Umwandlung der Real schule in Souneberg in eine Slaatsanstalt beschlossen. —Der Landrath sür Eobnrg- Goiha izenehmigte einstimmig ein ueutS sächsische Laudcslotterie. Für dieses Pri vilegium zahlt das Königreich Sachsen dem Herzogt!)»»» jährlich eiwa t>oo M. Die Negie rung Neuß j. L. hat eine Versüguiig er lasse», i» welcher die Schuluor lande vo» Schulgärle» Sorge zu tragen. Die selben sollen lediglich UnlerrichlSzweckcn dienen, und den Volksjchnllehrcrn Ge legenheit biete», Interesse sür die Obst bau.npslege bei de» Schülern zu erwecke». ge» der I. G. Angciinüllcr aus Riedel süllbach, durch Ertränke» die Tochter des Bahuwäilers Eismann in Nockendors bei Pößneck. Hesse»-Da r m st a d t. s Eommereienralh Otto Gastell, M!t- Eiicnbahttwaizen - Fabrik der Gebrüder Gastell in Mainz. Hr. lah». Her i aus Göttersdorf. Königreich Württemberg. s I» Brackenheim OberamtSrichter - Engen Houold. —ln Freuvenstadt Da nitl Friedrich Bacher, ti» Veteran aus de» »avoleonischei? Kriegen.—ln Fri dingen feierten der Waldschütz Eduard Herniann und seine Frau Elisabeth, geb. Heniii, ihre goldene Hochzeit. Wegen versuchter Brandstiftung zum Nachtheil der Wittwe des verstorbene» Schmieds Ernst Heuing, ist die Bauers.Ehesra» Emma in Haussen vcrhajtet worden. Der Hauptgeiviuu der Slullgartcr Krankkn!:ausloileiic mir '.'S,»«« M. ist dem Lazarethgehilsen Gvy ill dem in Ulm in Garnison stehenden Znfantcri«- Negiinent Äio. zugesalle». Großherzogthuni Baden, 112 In Mannheim insolge eines In fluenza Än sali es der Tclegraphciidircctor Karl Staussnt. 112 I» Schopsheim der Altivaisciirichter G. Müller. Zu folge Erlasse« des großh. Finauzimni steriums wird die ui trete». Selbstmord begiiigen: durch Erschienen Jakob Friedrich Wahrer aus Eichslcnc», durch Erhänge» der wegen Diebstahls zu vier Monaie» Gefäng»is>,- strase veruriheilre ledige W. Auienrieih aus Menge», durch Durchschneiden der Kehle der Stellmacher Felix Tritschler aus Sieukirch; der Soldat vom A u S d e r N h e i n p 112 a l z. derselbe» Befallenen belauft sich liier zur Zeit wohl auf 3000 bis 400!». Sämmt liche sind - Der zu Grabow, ihrer Vaterstadt, je VW» M. testamentarisch überwiesen. Aus den Zinse» dieser Kapilalic» solle» die jiosten Schweiz, 112 Oberst Alphons Psyffer von Luzern, Ches des eidgenössischen Generalstabs niiltel eines gedeihliche» SludiumS den Höreru zur Versügunq stehen. Im ganzen Eaiito» wallen macht sich Gallen nur 113, so das; bei einer Bevöl kerungszahl von erst a»f Einwohner ein Arzt kommt in der Stasti irisft es ans IOU7 Einwohne' eine» Arzt. Bühneninitglitder weit rauher behandel ten. als dies gegenwärtig Brauch ist. Kritik lau i e! Ein e rd er bä^ rn > - Sprünge machen Icin ganzes Spiel aus. Sein Fach ist „rasche, poliernde Alte' Ich sah ihn in Richard 111. Himmel. vor elendes Gewäsche. Man hat nie mals lollereS Zeug gesehen. Eine Wor dthal folgt der andere», ein Unsinn löst de» andern ab. Leipzig sei stolz. a»j ihn!" Hostheater - Pensionskasse die Anerken nung, daß sie— zu all und häßlich ist. Mit diesem, sonst einer Tänzerin so we nig erwünschte» Erkenntiliß eriang sich die Dame sreilich auch eine Pension. Intendant Baron Bezeciiy hat nun ei» liiteildniite» eine Dame vom Ballet ihre Thätigkeit mit -13 lahren abzuschließen, „weil anziiiiehmcn ist, daß eine Tänzerin fähige Dienstzeit begönne» hat und die felbc daher mit -in lahren vollendet ha ben könnte." Für Priniaballcrinnc» hat diese Verordnung keine Gültigkeit, und im Falle freundschaftlicher Verein barung tan» eine Ballet - Diva bis in's späteste Alter als jung gelte». Ans einem Riefen-Di stancerilt ist augenblicklich der Comman deur «des berittenen A>»ttr Werstengl. M.) zu Pserde, und zwar auf ein und demselben Pferde, zurückzulegen. Etwa ein Drittel dieses RcisewegeS hat er bereits glücklich über wunden, da er jetzt in Jrk»l?k anlangte. In Petersburg hofft der Oberst im April einzutrefsen. Er reitet ganz allei», führt de» Proviant nnd das Futter mit sich und ist, im Hinblick aus cv-iituclle Reiicoiilres mit wilde» Thiere», bis an die Zähne bewaffnet. Der Oberst ent > stamm! einer sibirischen Kosaken < Fa milie, fei» Pferd ist sibirischer Nasse. In Jrkutzk lrafen Pserd wie Reiler frisch und gesund ein. Ueber die H»»gers»oth, die i» einigen Theilen Rußlands herrscht, liefert eine irgreifende Schilderung ein Berichterstatter der „Row. Wr." im sot gendcn, aus Ssnmy (Go»v. Charkow) seine»! Blatt zugesand:-» Bericht: Zu fällig dnrch den Graiworon'schen Kreis sahreiid, war ich betroffen beim Anblick der Folge» der letzte» Mißernte in die se»! Kreise. Die erschöpfte» Gesichts züge und iraurigen Blicke der Bauer« stöße» unwillkürlich Miileidcn ein. Auf meine Fragen erfolgte immer eine und dieselbe Antwort: „Gott hat uns keine Gelreideernte gegebe», doch das würden Stück Vieh fälll vor Hnnger, und das ist unser Elend; sehen Sie doch, Herr, wie viele Pserde aus de» Feldern und a» de» Waldsäume» crepirt umher liege»." Jetzt erst we«dele der Berichterstatter seine Aufmerksamkeit de» viele» Pserde cadaver» auf den Feldern zu »nd erfuhr dann, daß die Bauern schon im Herbste, als der Fttitcrmaiigcl drückend wurde, die Pserde einfach in s Feld hinauSlrie ben und ihrem Schicksal überließen. Die Bewohner des benachbarten Mitopol sin gen die Pserde, schlüge» sie todt »nd zo gen ihnen die Haut ab, die Cadaoer aber ließen sie uuverscharrt liegen. Ein anderes Bild zeigte sich ans der weitere» Fahrt von Ssuuiy nach Charkow. Aus ! grundlose»! Wege sah man Hunderte von ,! Fuhrwerken mit Zuckerjässern, die sich > nur mit de» größie» Schwierigkeiten ! vorwärts bewegten. Verwundert dar nebenherlaufeiide» Bah», sonder» bei dein überaus cleiiven Zustcklid der Straße mittels Fuhrwerks befördert wurden, fragte der Reisende, wie dies komme, und erfuhr, daß die Verwaltung der Harkow-Nikolejeivschcn Bah» iui Herb ste den Tarif für Zuckertransport so in die Höhe geschraubt habe, daß der Trans port neben der Eisenbahn her auf ti. Kop. das P»d billiger zu siehe» komme. In der Hossnnng a»s erHöhle Einnah me» haue sich die Bah» allerdings ver rechnet, da die Zuckerfabrikanleu und Kaufleute zum alten Verkeh.smitlel, dem Banernsiihrwerk, zurückgriffen ; aber de» > de»» sie verdienen doch immer noch so viel dabei, daß sie sich mio ihre Pferde > damit dmch de» Winler bringe». l Gegen die Verheirat hu n g der Lehrer hat die Eösliner Regierung dckaniiilich jüngst eine Verfügung erlaj j sen. Diese Verfügung erhält nach der „Cöslincr Ztg." eine eigenthümliche Be- leiichliiirg durch die Verhältnisse dieses j Bezirkes. Die Mehrzahl der selbstän > ! »igen LandsteUe» steht auf dem Mini- ! Malgehalte von 750 Mk. Die zweiten l ! Lehrerstellcn haben sogar >!» V Mk. Ein ! oser dleicS ist aus - ! der Stellen abgelehnt, weil sie - ihre Zukunft nicht i» dieser Weise - festlege» wollten: die Regierung kann I Prof. Fuchs in Wien hielt lnfluenza eine bis nun imbe kannte Affeklion der Hornhaul des AugeS im Gefolge haben kann. Professor Fuck's stellte nämlich einen in nianiiigsacher Wenn von der Jusluenza heimgesuchte Personen heftigen Sch»ie-z de» so sei dies thm - als, wie noch iii Aller Erinnerung sei» dürfte, ei» Heilgehilfe in Untersuchungs haft kam, wrU eme von ihm chlorojor ärzt Robert Ostertag im pathologische» Jiistilule mil der Chiorosorm-Bctäubiing a» verschiedene» VersuchSthiere». Als Ergebniß seiner Bcobachlniige» giebt O. an, daß sich bei den Thieren »ach lang andauernderEhlorosorm-Betäubuug eine ansjällige Fettbildung in de» inneren Organen zeigt. Einzelne Thiere zeige» eine übergroße Enipsänglichkeit für die 'Nachwirkuiigen des eingeathmetenChloro sormS, so daß sie denselben kürzere oder längere Zeit »ach der Chloroform-An wendung erliegen. Die lödlliche Nach wirkung des Chloroforms äußert sich in einer Lähmung deS Herzens, welche dnrch eine, bisweilen nur wenig bemerkbare analomischc Veränderung des Herzens, und durch eine allm'ilige Kohlensänr!:- Ueberladnng des Blutes herbcigesührt wird. Es ergibt sich hieraus, daß die Ehloroform-Beiäubung keineswegs so gefahrlos ist, ivie vielsach geglaubt wird, iiiiv daß sie vou Heilgehilse» und Zahn ärzte», Ivo sie leider vo» den Palienle» vielsach verlang! wird, nicht angewendet werden sollte. llcbrigenS steint eS, als ger Jahren ivuiden gerate von berühmt n Berliner Aerzten vervächlige Todesfälle beobachtet, llnache inaiin, der ToVeSsällc UH Stuiiden nach der Beiäu bung beobachlel, ohiie daß andere An hallspnnkle sür die Todesursache vorla gen, a,S die volangegangene Ehlorofor — EinPre ni' i e r-L i c u t e n a n t der dänijchen Jnfanlei ie, der »>it seiner Gage von I2OU Kronen nicht aiisznkom men vermochle, hat sich darauf verlegt, Postanweisungen nachzuahmen, was ihm in so hohem Grade geglückt ist, daß ihm auf sechs verschiedene Beträge i» der Gesainmlhöhe von IlZvv Rionen ausbezahlt wurde». Der Lieuleuant adrefsirte die Anweisungen mit verstellter Schrist an sich selbst und pflegle einen Tieintmann zurEinkaisirung auf die Post zu einsenden. Der B-lrng ivnrde end lich entdeckt nnd der Lieuicnant, der in Unisorm mit seiner juugeii Frau spazie ren ging, von eivem Polizeibeamteu auf offener Slraße verhaftet. Der Officier gestand sein Vergehen josort ein und gab an, daß ihn die Noch dazu getriebeu. Er habe seine Einkünfie vergebens dnrch Stulldengebc» zu erhöhe» gesuchl, da ihm die Jiistrumeiile z» eiiiciu „Ingenieur cursus", den er eiiirichle» wollle, gesehlt kälte». DaS erschwindelte Geld Hai der Ossicier thatsächlich zuur Ankauf solcher Instrumente benutzt. > " Cineigenthüin I i ch e r P r o eeß schwebt gegenwärtig vor dem Civil » Tribunal in Paris. Vor LZ Jahre» gab eine Fran Pages ihr Kind z» einer Amme ans'S Land. Letzihi» starb der Valer nnd der Sohn stellte »ch selbjt i verständlich ei», um dessen Erbschast an zniretc», aber Fran Pages, welcher die : Bestimmuiige» des T-stamenls gewisse j Siechte geben, machte den Einwuri, daß l der. weichen sie als ihre» Sohn erzöge», t in Wirklichkeit nicht ihr Kind sei. Man i habe ihr —so behanptet sie den Be - weis geliefert, daß derselbe der Sohn der . Ammc sei. Ihr eigenes Kind sei gestor ben und die Amme habe das ihrige iiiiler t jieren. Fra» Pages verlangt, daß mim e den Civilst»»» des „natürlichen Erben" richtig stelle. Die S»mm«ryost. wunderschönen' wohleingepacklen Som merhose die ich wie ineinen Augapfel hütete kehrte ich für einig« Tage a»s der Durchreise in der Bude meines Freundes Schummcl ein, de»« ich schon lange eine» Besuch versprochen Halle. Er freute sich mit mir und meine neu» Somiiierhose gefiel ihm ausnehmend gut. Als der Tag der Abreise gekommen war, ging schon euie Stunde vorNb- Bcine. „Sie sitzt mir wie angegossen !" In diesem Moment setzte sich der Zug in Bewegung. »ach einer schwermüihigcn Pause: Durchlaucht hinter dei» Coulisse»» starke Vorliebe für das Theater. Wenn er sei» Hostheater besuchte, so war er selten i» der herzoglichen Loge, jottderii de» Thcaterarbeilcru im Wege Eines Abends steht der Herzog im, Zwischenakte während des DecoratioiiS her und einer von ihnen, der eine Rasen bank trägt, hat das Unglück, derartig an den Herzog anznrenneil, daß Se. Durch laucht beinahe hinstürzt. Se. Durch laucht war ein etwas heißblütiger Herr, er hatte kaum den Stoß erhallen, als auch seine Hand schon am Degen war. Es war nur ein Hieb mit der flache«» Klinge, aber der Arbeiter stürzte trotz dem, wie vom Blitz getroffen, zu Boden. Allgemeines Entsetzen! Intendant, Mitglieder, Arbeiter drangen sich »mdi« „Leiche". Herzog Carl wird die Situa tion peinlich, er denkt an daS uiiange ivird. Ob der Kerl wirklich todt ist? Ohnmacht gefalle». Da beugte sich plötzlich Durchlaucht zu der „Leiche". .Ausstehen, infamer Kerl!" herrscht« er den Toden an, „Er ist Schloßvcr» walter in Sleinburg," Da schlägt der Mann die Augen auf und ficht de» Herzog fragend «». Iliiv der Todle zu aller Erstaunen aus, wischl« sich das Blut von der Stirn und geht al« seine Arbeit. Herzog Carl alhmete auf. „Halluuke!" murmelte er. „Muß ober Wort halte»." U»d der Theatcrarbeiter wurde bald tichen Schlosses Sleinburg ernannt. Seit diesem Vorfall bewegte sich jedoch Dnrchla»cht aus der Bühne mit größe rer Vorsicht. Er wich sogar den Thea terarbeitern mit ausfällizer Zuvorkam- Eines Abend» steht der Herzog an der ersten Seitencoulisse, wo die Arbeiter gar nichts zu thu» haben. Da kommt plötzlich ein Kerl mit einer Latte auf der Schulter auf de» Herzog zu uiid stößt ihn damit so vor den Kopf, daß Feder- Hut und Perrücke hcrunterslicgcn. Wüthend reißt Durchlaucht ocir Degen aus der Scheide. Aber in demjelbti» Moment steckt er ihn wieder ein. „Reingefallen, mein Lieberl" sagte er lächelnd zu dem Theater.,rbeiter. ,E« giebt nur einen SHloßvcrwalter i« Sleinburg!" rri«ntaltsche Favel. So Allah, gepriesen sei sein Prophet: „Wisse, der Neider gleicht einem jcameele, dem da dürstet, weil es ein anderes trinke» sieht." Ben Schub ky war so ein Kameel. Er Handelle mit köstlichen Seidinstosfe», fein Nach bar Ilm Schlauine handelte ebenfalls mit köstlichen Seidenstoffen. Säiubbitz aber verkündete überall, daß seine Stoffe köstlicher feien, als die des Schlanme. Und wenn sein Auge sah, daß Schlau,»« auch nur ein Stück zu einem Kindirtur ! ban verkaust«, so schlug er sich vor di« Brust und rief: „Ersticken soll er daran!" Eines Nachts, als Ben Schubbitz de» ! SchlummeiS pflog, erschien ihm ein En ! Gel Allahs, gepriesen sei sein Prophet. Da erschrak Schubbitz, aber der Engel sprach : „Fürchte Dich nicht, ich bin ein > Bote Allahs. Er kennt di- Tugend Deines Wandels und die Nciiihcil Dei nes H-rzeiis. Herrlicher Loh» wird de» Frommen: wünsche Dir, was Dein Herz begehrt, es soll Dir ersüllt werde». Wisse aber, jede.Gabe, die Du Dir er bittest, wird Deinem Nachbar Schlanm« in doppeltem Maße zu theil!" Da ver zerrte» sich die Miene» des Schubbitz, er > war wieder das Kameel, das ein andere« > trinke» sah. „O Allah," rief er, höre j meinen Wunsch: Laß mich auf «lneu» Auge erblinden!" 7