6 »i« Nein« Heldii». Eine wahre Begebenheit auZ dem amerikanischen Lebe n. Bessie war ihr Name nnd Memphis ieS Blockhaus gebaut —etwa eine Meile landein, in» Walde, wo er gegen Ueber schivemmungen und plötzliches Hochivas daß sie von nun an bei ihm wohnen soll' t?n. Mit dem Gefühl, sich wieder nützlich und Heiterkeit wieder, und d»S lleine Mädchen konnte sich keinen bessere» n»d lnftgeren Spielkameraden wiunchcn a!S seine» Großvater Tom. Freilich kannte es auch keinen anderen, den» das Häuschen lag aus Meilen in der Runde einsam am Waldesianni; die Entfernung bis zur nächsten Stadt war fast eine Tagereise zu nennen für den, der sie zu Fuß zurücklegen mußte. So wurden Großvater und Enkelin bald unzertrennlich voneinander; unverdrossen trollte das Kind aus seinen kleinen Füßchen neben und hinter ihm her, wenn der Alte den nahen Acker bearbeitete oder in den Wald ging. Holz zu holen. Und eS dauerte nicht lange, da ward sie stark und stämmig bei dem gesunden Leben in der sreien Lust, ward größer und bestand daranf, daß der Großvater si« »NN auch mitnahm, wenn er Abends zum Mississippi hinunterging, um di« Laterne anzuzünden. Kein Wetter war ihr zu schlecht. Eifrig half sie mit ihren kleinen Händen das Boot, welches ir TagS über auf dem Ufer barg, in's Wasser schieben: stieg sorglos zu ihm ei», wenn er an den Klippen vorbei bis zum Pfoste» ruderte, »nd jauchzt« höchstens vor L»st, wen» die das Riss nmbraiidcndcn Wellen, höher als sonst, den- Schämn ihr in's Gesicht spritzten. Dann sah sie zu, wie er die eiserne Kett« löste, an welcher die Laterne hing; wie ei diese niederzog, sie mit Petroleum füllte, so anzündete und wieder in die Höh« wand. Später schnitzte ihr der Groß, vater ein eigenes klenies Ruder und lehrte sie es führen nach allen Regeln de, Kunst. Und es war schwer z» sagen, wer bei solchen Uebungen eifriger war, wessen Gesicht beim Gelingen helle, strahlte vor Stolz, ob Großvater ode» selbst am liebsten. Im Herbst des Jahres, in welchem Bessie ihren zwölften Geburtstag er- versucht halte, dem, was seinen Gent anscheinend so ängstlich beschäftigte, sittlichen Ausdruck zu leihen erhob er Augenblick war's, als lähmte der Schreck BessieS Glieder. Aber auch nur einen Augenblick, dann sprang sie entschlossen auf. Nicht umsonst sollte Großvater sie seinen Jungen, seine kleine Theerjacke genannt baben. „Großvater, sei ruhig, ängstige Dich nicht, ich zünde die Laterne an!" so rief sie ihm tröstend in's Ohr, kaum darauf achtend, daß er sie wede hörte noch verstand. Eilig, nur ein dünnes Tüchlein um Hals und Ohren wickelnd, ergriff sie schnell die Schlüssel, die gefüllte Petro lennilanne, ein Schächtelchen mit Zünd hölzern und stürmte davon. Wohl kannte sie den Weg durch den Wald, sie war ihn ja täglich gegangen, aber niemals war er ihr so lang erschie- Füße, hielten sie ant Kleid, Gesträuch aller Art schlug ihr seine nassen Zweige in's Gesicht und der feuchte Liebe! durchkältete sie bis auf die Haut. Doch tapfer drang sie vor wärts die Zeit eilte ihr schien, als würde e» heut früher diinkel denn gelang es ihr auch wirklich, das Boot vom sandigen Abbang in's Wasser zu schieben. Geivanvt sprang sie nach nnd griss zum Ruder. Doch heute nützte ihr das zierliche kleine Ding nichts, welches der Großvater ihr geschnitzt; ihm würde das Boot nicht solgen. verzärteltes Stadtkind Knochen nnd Muskel» waren gestählt. Beherzt stieß sich zurückruseud, b-zwang sie endlich de» Widerstand des Wassers und des Bootes nnd langte glücklich am Laterneiipsoste» mehr. Phhssf l^Phhssf! hör spät ' war! Pdn's! »och in dem halbzerlrüliinierten Bassin bcr hinaus. Pkhsss! Phhsss! Phhsss! freul-sie sich, als sie sah, daß deren liell.-r Sch.i» das Wasser ini großen erleuchtete. '^cichl^ach!cie^^ »us dem Posten. Es war auch die höchste Zeit gewesen, llngeduldig schon hatte der Kapitän des großen PostdaulpserS nach dem Feuer zeichen diese« RisfeS ausgelugt. Lang, sanier und langsamer hatte er die Fahrt werden lasse». Schwer lag der Nebel über dem Slrom und erschwerte den Ausguck. Schon überlegte er, ob er bei dieser vollständigen Dunkelheit nicht lie ber die Fahrt unterbrechen und mitten der Mannschaft und fein eigenes auf's Spiel zu fetzen. Aber als Postschiff war sein Dampfer andererseits verpflich tet, die Fahrzeit innezuhalten ! Ein böser Zwiespalt. Da—„Hurrahrief plötz lich der Steuermann, der zuerst den Feuerschein am Laternenpfosten aufflam men sah. „Hurrah, Toni Einbein!" stimmten die Matrosen ein, die jeden La ternenwächler beim Namen kannten. Mit voller Geschwindigkeit ging der Dampfer jetzt weiter. Aber was war den» das? Die Flamme brannte ja so ganz anders so niedrig sie leuchtet« hell, aber es war, als schwanke sie hin und her. Neugierig spähleu der Eapitän und seine Leute hinüber, als sie dem Lichtkreis näher kamen. Und wie er staunte» sie, als statt der gewohnte» La terne eine Art Fackel vor iyiün brannte, sondern ein hübsches, kleines, blondhaa riges Mädchen mit ihien srosterstarrten Fingern sich mühte, die schwere Stanz« ~Ahoi! Wächter, wer bist Du?" riej lich auf sein einfaches Lager und kühlte ztind? Wo konnte es sein? Da trat ihrer Minier au jenem Tage vom Eapi tän als sicheres Capital sür ihre Zukunft eingehändigt worden war, wirklich nur berabend bewiesen hatte. Durch die Tochter wird man die Mitgift los und durch die Mit» Aus Sein Leven «iner Kaiserin. Ueber die Kindheit und erste Jugend der Kaiserin Augusta berichtet ein leb hafter Briefwechsel der Fran von Schil ler »nd der Prinzeß Karoline, der Schwester des Erbprinzen von Weimar und somit der Tante der kleinen Prin zessin. Die erstgenannte Dame schreibt von dem „wnilderschöiien Kinloe": „Es schön und flammend, daß er ihr gewiß Glück bringt." Doch das Volk sah in dem Komcte» eine unheilverkündende Kriegs mar seine Söhne als Feinde in das Heimathland der jungen Großfürstin Maria Pauloivna. der Erbprinzessin von sreiuug, und nach ilmen eine stillere Zeit. Ei» Blies vom Maler Meyer schildert das gemüthliche Familicnlebe» im .^>ause »eben mir im Schlosse." Bei Goethe sitzt diese oft still lan schend, wenn er sich mit Ander» »iiter- Jm Sommer lebte die Großherzogliche Familie iiiciit im Lustschloß Belvedere, dem Licblingsausenlhaltc der Großsür froh.^ im November IB2ii dort ein, woraus sich Prinz Karl mit der Prinzessin Maria zu Weihnachten verlobt und im nächsten Mai sich mit ihr vermählt. Nachdem die fürstliche Braut die Heimath ver lassen, wurde der Painzessin Augusta Zwei Jahre später, am lii. Februar 182!» verloble sich Priuz Wilhelm von Preußen mit der inzwischen erblühten Weimar gekommen waren, lind wie prächtig u»v doch so sitlig einfach sah sie selbst aus im himinelblancn Kleide, eine goldene Kette durch die schweren dunklen Flechten geschlungen! Bei Goethe hatte das Arnilipanr ebenfalls einen Besuch gemacht; er hatte die hohen Herrschaften im -insachen, lange» Hausrocke enipfan aen, und Prinz Wilhelm ging noch inanchinal allein hin während feines Auf enthaltes in Weimar, dort genußreiche Stunden zu verleben. Wenige Monate, und Prinzeß Augusta nahm Abschied von der Heimath. Mit endlosen Jubel lreuen, väterlichen Freunde Lebewohl zu sagen. Als sich die Thür längst hinter der Scheidenden geschlossen, sßß der SluS Brasilien. manches Leiden gelindert, manches Lebe» gerettet wurde. Auch im Hospital suchte er, Gegeninttiguen, Neun mige» Schrecken; sie nahm langsam ab eine Thatsache, welche die erwähnten Krankenpfleger ärgerlich gewahrten, da ihre Dienste überflüssig wurden und ihr Wohlleben damit zu Ende ging. Eines Abends als Dr. N. vom Hospital nach Hause ritt, wobei er eine Strecke Waldes zu passiren hatte —krachte hinter ihm ein Schuß die Kugel sauste durch seine» Hutrand. Dieser ineüchclmördcrijche Bersnch wiederholte sich »uu allabendlich, und es ist als Wunder zn bezeichnen, daß der beherzte Mann nicht getödtet wurde. lausen, es ist besser so", meinte der Be amte und Dr. R. mußte sich damit begnügen, aus die Gesahr hin, später doch einmal einer besser treffenden jiugel Sam's ausgesetzt zu sein. ein SttttNstt»» zu d«m Kalle M«iß- SiaatSpapiere plötzlich vielgenaiinie sra»- zösische Literat Foucault de Mondion. welcher beka»nilich auch der Gras Pasili in den Enlhüllttngcn der M hat. Schon längst Halle das seine geist reiche Französisch des chinesische» Mili tärs Siunnen erregt, aber die Fianzoseil ' sie der Sache ans de» Grnnd gegangen wären. Man übersah auch stillschweigend, i daß^ die Werkendes Generals eigcntl^^o land wurde Tscheng.ki-tong als Schrift > steller gefeiert und die angesehensten Zeit schriften und Journale Frankreichs rech > ihm einen Artikel zu bringen? Da wollte es das Unglück, daß der ? chinesische General sich mit Herrn Fou ! eault de Mondion entzweite »nd nun - tückl dieser mit der Enthüllung heraus, e daß der Schrijtstcllcrruhm desselben > lediglich sein Werk ist. Er behauptet e keinerlei Beihülse oder Rath unv Mate -1 rialien von dem General erhalle» z» > haben. Wen» ihm derselbe aus jem - Drängen eine Auskunst über irgend > welche chinesischen Berhältnisse gab, sei dieselbe irgend einem Buche > Borzüge »»gedichtet nnd sich über die 5 Schilderungen der Unglücklichen, die - wirtlich dort waren, lustig gemacht. ! sonnen, am Sqlvcsterabenv seinen Wein I tüchtig mit „Gieß" verdünnt zu sich zu l nehmen nnd auf diese Weise das euro- Shlvcsterabend kam Hera» ; fröhlich nnd muilter saß die Stammgesellschast bei sammen. Der alte Herr hatte eine große Mäßigkeitsvorjätzen der reichliche Was sergennß: er halte, als die Uhr Mitter nacht schlug, einen Rausch, der sich frü heren Leistungen ganz ebenbürtig zur Seite stelle» konnte. Die Sache war auch ganz natürlich: zwei Jurbrüder aus der Gesellschaft hatten sich den Scherz gemacht, in die zweite und dritte Gieß hüblerflasche Heurigen fülle» zu las sen. . Und den hatte der Ahnungslose sür Gießhübler getrunken! Wer reich an Witz ist. braucht ihn nicht auf fremde Kosten zu