v Philosoph»« d«» «eldtS. Man kann über jeden Gegenstand eine «uf ihn allein bezügliche Philosophie schreiben, oder mit anderen Worten, man kann sich bestreben, jeden Gegenstand mit Weisheit zu betrachten. Philoso phie, der pompöse Terminus, vor wel chem den Laien ein doppeltes Erbeben ergreist, das der Ehrfurcht uud das der Langenweile, ist doch im Grunde nur «in sehr armes Wort für eine sehr arm selige Sache. Philosophie drückt »ach seiner elhymologische» Bedeutung »ichlS «oeiter als Streben. Streben ist gleich bedeutend mit Nichtbesitzen. Da hätte man sich nu», um eine Philosophie des Geldes zu schreiben, vor einer komischen Verwechslung des Begriffes mit der Sache zu hüten. Denn wenn Streben Nichtbesitzen ist, so hätten wir in Gestali der Millionen armer Schlucker, welch« mühselig über die Erde laufen und »ach einem Besitze streben, eben so viele Phi- Es handelt sich aber für jede Philoso phie nicht darum, nach einem Besitze zu streben, sondern »ach dem Erkenne» einer Weisheit, die in den Dingen liegt, und zwar hauptsächlich in dem Falle, wenn ,nan sie nicht besitzen, vielmehr auf sie verzichten will. Beim Gelde wäre nun freilich das Verzichten die größte Weis heit, die nur de» Fehler hätte, daß sie ausgelacht würde. So müßte sich den» eine Philosophie des Geldes darauf be schränke», seinen Besitz in das rechte Licht zu stellen, in das rechte Verhältniß des Lebens und zum individuelle» Glücke. Das wäre eine Beschränkung, mit der man so ziemlich eine alerandrinische Bibliothek ausfüllen könnte. Unsere Zeit aber hat den Segen der Zeitung mit ihrem Berufe, das Licht der Weisheit aiiderwärliger Zahlungseinstellungen nnd auch nicht als das Ergebniß verfehlter Börsen - Spekulationen, diesen beiden Aiächten des Geldes ab. Uuter diesen »ilttnd in dein Liede gefeiert: „Ueb' im mer Treu' und Redlichkeit bis an dein kühles G rab. U ds H fs K dl ä malsEingefallen war, in der Gesellschaft oder im Hause den Kreis eines einfachen kleinbürgerlichen Lebenswandels zn über schreiten. Dadurch gründete sich die Firma einen Ruf, auf den die kausmäi» nifche Welt Oesterreichs stolz war und der ihm Kunden weit über di- Grenzen Oesterreichs hinaus, in der Schweiz, in Belgien n. s. w. verschaffte. Der letzt« Träger der Firma ist Ritter der eisernen Krone dritter Klasse, Besitzer eines gro ßen Adelgutes nnd einer herrschaftlichen Liegenschaft kleinere» Umfangs. Aus diese» Besitztümern lastet fast ihr gan zer Werth als Hlipothekenfchuld, während das Leben in Wien die glänzenden und übermüthigen Formen annahm, die schon mit dem üppigen Wiener Leben an und siir sich verbunden sind, aber zu ihrer Aufrechterhaltung die größten materiel len Anstrcngttngen erheischen, wenn sie den Lebensformen der höchsten Stände nachgebildet sind. Wer Äitter der eiser nen Krone ist, kann doch nicht leben wi der Handelsmann von 1790 und sich höchstens dazu herablassen, statt in sei nem Palais im Hotel „Stadt Frankfurt" zu speisen. „Stadt Frankfurt"! I» diesem Gast- Markt, sammelten sich znm Mittagessen die Bertreter des behaglichen und üppi gen Wiener Lebens, Cavalicrc, Finauz iente, gnt angestellte und noch besfei pensionirte Beamte, Lebemänner mit vor nehmen Manieren. Unvergeßlich bleib! mir aus Nr Zeit, da ich, selbst noch juna und lebensfroh, das heitere Getriebi Wiens nach allen Richtungen beobachtete, das tägliche Erscheinen eines hochbetitel t?n pensionirte» Beamten in der „Stadl Frankfurt". Aufsallend war zunächsl feine beispiellose Magerkeit. Das bart lose, sanft geröthete Gesicht thronte übe> einer weißen Hatsbinde, unter weichet eine ebenso tadellose weiße Weste glänzte, so daß es stets den Anschein halte, als käme der Mann soeben von einer Audienz beim Minister. So segelte er wie eir weißer Schwan durch das Meer der zu dräugendeu Gäste, und wenn Börne'i „Eßkünstler" beim „Weißen Schwan" ir der wirklichen Stadt Franksnrt a. M. sich prodnzirte, so schwamm hier, eben falls als Eßkünstler, nur in ganz änderet Manier, ein weißer Schwan durch du wäre er aus den Höhe» bnreankratis.-hei Erhabenheit nur zufällig und unver sehens, ganz ohne sein Bewußtsein, in die niedrige Sphäre eines Speisesaale» liegen schien, wieder zu verlassen, bis de> unvergleichliche „Zählkellner" sich seine, annahm, mit unierivürsigcr Miene, vie^ Eiuleitung von Verwunderung uud Hilf losigkeit mit seiner würdigen Person be setzte. fchäftigte erste .Kellner geduldig hinter dem Stuhle des Gastes, aufhorchend zu ihm, vorgebeugt und dazwischen dem von fl 2?,0v0. dem man noch als adeliger Herr von der Biederkeit und Rechtlichkeit des Hauses wohnlich der eine Wahn, man muffe durch falschen Glanz den echten Glanz wieder herbeiführen, und man sagt: nichr n wahre, noch uuerforschte und ungeschric beue Philosophie des Geldes. Wie Zeitungsnachrichten mitunter entstehen. Als das große Hotel Bauer in Ischl Wettrennen veranstaltet, die, wie Herr Bauer selbst und sein Hotel, Weltrus besaßen, nach seinem Weggang aber Netter „Dom Pedro" nennen zu dürfen, Als sich tiiirch die^Verhältuis^ gerichtet. DaS feine Geschenk. Herr Nobelwitz ist eingeladen, die je näher der Aukuuststermi» der Kist Endlich ist sie da! Nobelwitz schüttelt sie leise hin und her, Auf de in Ocean des Lebenz ist die Pflicht Uhr und Eompaß. Der H«rr Lott«r«r. Im Jahrgange ISt7 von Berthold Knerbach's „Gevattersmann" findet sich folgende kleine Geschichte, die vielleicht auch heute noch mit Nutzen gelesen wer den kann: „Es war einmal ein großer, mächtiger Gras, und der regierte über ein kleines und schwaches Land, und der Gr>n brauchte sehr viel Geld, und da« Land hatte sehr wenig mehr. In dem Lande lebte auch ein Mann, von dem man nicht sagen konnte, was er für ein Geschäft hatte, und er halte anch keins. Wäre er ein Baron gewesen, aber kein Baron, also war er nicht bloß nichts, sondern gar nichts. Er lotterte in den Straßen uud den Wirthshäusern umher, und darum hieß er der Herr Lotterer Osr aber saß der Herr Lot lerer auch bis die Nacht hinein in vertrocknet ist, daran ist nicht Ihre allerhöchste Weisheit Schuld, die stets nur das Beste des Landes will. Ihre Diener... .haben in iinbegrciflichcr Scheiden, Alles, Alles. will nen Plan, der alsbald ausgesührt wnrde. Er errichtete eine wohlthätige Anstalt, darin der Aermste gespeist mit leeren Viele ihm nacheiferten und nichtsthue'- risch umherlotterten. Viele arbeitsame Handwerker, die .... sich früher euisig habt, und sie träumten und hofften, bist sie als Nieten in das Grab verscharrt wurden. Der Herr Lotterer aber wurde . .hochgeehrt.... Viele meinen nun, der Herr Lotterer sei der leibhaftige Teufel gewesen, der sich nnr als armer Schelm verkleidet habe: das ist aber nicht wahr: er war nicht mehr und nicht weniger als ein pfisigerMensch. Der Teufel braucht sich die Mühe nicht mehr zu geben, selbst die sich eine Ehre daraus machen, dem Tcusel gern und pünktlich feine Ge schäfte zu besorgen." Die unverdient« Ohrfeig«. Zwei Reisende kamen einst in ein Städtchen, bezogen nebc»ei»anderliegend« Zimmer desselben Hotels und gingen dann den ganzen Tag ihren Geschäften nach. Der eine mußte am nächsten Tag schon um sechs Uhr früh abreisen, wäh rend der andere erst um zehn Uhr Vor mittag reisen sollte. I» aller Frühe wurde der eine von dem Holeldiener ge weckt und es verdroß ihn ungemein, daß sein Kamerad noch beg»e»i wciterschlase» konnte. Doch halt! dachte er bei sich, ihm soll die Ruhe nicht so leicht bekom men. Eilig begab er sich an die nächst liegende Thür u»d klopfte dort an. ~Wer ist denn da !" tönte eS verdrießlich heraus. „Der Friseur, der hinaus bestellt wurde!" gab es draußen zur Ant wort. „Geben Sie Ruh', hier ist kein Friseur bestellt worden," schrie der Ge störte. Nach einer halben Stunde pochte nochmals aufwecken, dann gebe ich Ihnen eine Ohrfeige, daß Ihnen Hören und Sehen vergeht!" schimpfte der geplagte Keifende unter der Bettdecke.—Auf dein der Friseur sein Werkzeug zusammen und begab sich eiligst vor das besagte Zimmer, wo er ehrerbietigst anklopfte. klären konnte. Viele Leute schlagen Fliegen t»dt, um die Zeit todtzuschlagen. Ter Anfang «ine« grofzen Künstlers. zweiten Ranges zu London. Man gab „Richard III." als Antrittsrolle eines »och unbekannte», doch dem Gerücht nach wartet man jetzt auf de» Beginn des Monologs: „Nun ward der Winter unseres Miß- Borks:c." Stück beginnt nicht. Tiefes Schweigen herrscht. Niemand rührt ein Glied, Jeder hält den Athem zurück. Ueber eine Mi nute ist verflossen, und der Schauspieler steht noch immer hinter dem Souffleur- Und Pope halte wahr gesagt, denn der Ludwig Anzenaruber als Polizci veamter. ters theilt die Wiener „Zieue Fr.Pr." sol- Jin Frühjahre des Jahres l»70 suchte unbekannt geblieben, als eines Tages sein unniiltelbarer Vorgesetzter, Offieial Weyl (als humoristischer Gelegenheits bichter bekannt), mit dem er am »leiste» verkehrt hatte, ihn ini Bureau zur Seite »ahm und ihn folgendermaßen apostro phirte: „Meine herzlichste Gratulation zudem große» Ersolge!" A»ze»gruber starrte ihn eine Weile an, blickte um sich, ob er belanschr werde, und sagte dann z» Weyl: „ ,'chnen dars ich es wohl sagen, ich bin der Versasser des Stückes." Das Bekanntwerden dieser Thatsache in seinem Amte brachte dem Dichter Anzengrnber doch ein Avancement. Der damalige Ehes des Bureaus, Polizeirath Hincis, schaffte für den Kanzlisten Anzengruber emcm er brauchte lange darauf trat Auzengrnber aus dein Polizeidienste aus, es hieß sogar, dem Dichter des freisinnigen „Pfarrer von Kirchfeld" sei nahegelegt worden, seine Demission zu geben, doch ist hierfür keine Bestätigung vorhanden. Mein Vigllant: Aus seiner Praris erzählt ein früherer Berliner Polizeibeamter eine noch nn, einige vermehrt hätten. Meine Schutzmänner hieben wacker drein, aber die Kerle ergaben sich nicht, und auf meine ihnen zugeschrilenen Worte: „Merken S>e denn nichts daß wi>' Vo!i» zeibeainte sind, lassen Sie die G' eu ivehr und ergeben Sie sich," hohnien sie vielmehr noch: „Jawohl, das kennen wir, wir sind die Polizeibeamten, er gebt Euch nnr." Dies war uns denn doch zu arg und innnter ging die Prüge lei weiter. Durch den Lärm uud das Brüllen kam schließlich der Hausbesitzer mit einer Laterne da,u und belench.eie die Gruppe, worauf die Schlägerei sosorl abbrach und ein allgemeines „Oh!" und - uiiserc Gegner waren ja legtn vom xicu Bezirk", und in gleicher Weise tönte es von der anderen Seire zurück. „Na, das ist ja eine schöne Geschichte", meinte daraus der Wacht meister von drüben, „da sind wir schön angesührt. Herr Kommissar! Töpfer- Karl war gegen 12 Uhr bei mir und er zählte von einem großen Einbruch, der hier ausgeführt werden sollte, ich solle nnr schnell hereilen, die Spitzbuben wür- Eile habe ich dann meine Eriminalschny niänner zusammengeholt und da sind wir nun." „Haben Sie denn dem Karl was ge geben?" fragte ich. „Ja, drei Mark," erwiederte der Wachtmeister. ~So, so, na die sind Sie los," konnte ich mich Cominissar." Aus Kamerun. ' Preinierliciltenant Morgen vom 4. mcnl von den Einnahmen (nur Einfuhr zölle) sich selbst mit feinen Beamten un terhält; jene erreichten die Höhe von 20t),vtil) Mark das Jahr, hiervon zahlt allein eine englische Firma etwa Ii Old-England obenan steht. Die Hauptausfuhr - Artikel sind hier Elfenbein und Palmenkerne, während reu (nur Borderlader») bestehen Hin -28. v. Mts. hatte ich die Ehre, King Bell vorgestellt zu werden! er ist ein geeigneten Diener für mich zu da alle sichMcldcnden, sobald sie hören, das; der Master in den Busch, d. h. iu das Innerc geht, sich untcr irgend eiiieni Liebe. Sie sann und sprach dann lächelnd: „Das hab' ich nicht gelernt!"