« Von den Sonntagsjägcrn. Wen» man am Morxin einen Jäger »rbliekt, der, in ein Loh»>suhrwerk hinge streckt, mit hohem L)piclhahnschmucke, GemSbart und Geierflaum prunkt, der an blankem Riemenzeug die zierliche Patronentasche und eine snnkel»vgel»c»e Büchse trägt, dessen modische Stieselchen «iel mehr die Bekanntschaft mit dein Ackerfelde verrathe», dann darf man Zehn gegen Wns wetten, daß der Mann in die Kategorie der „Gefährlichen" oder Sonntagsjäger gehört. Nicht als 'ob solcher Weidmann dem Gethier dei Waldes und Feldes gefährlich wäre Gott bewahre! Selbst der dümmste Hase weiß heute schon, daß er die Kette gerade unter den Gewehrläufen diese». Art Schützen durchbreche» muß, will er seine» Balg unbeschädigt wetter tragen. Das gerade ist ja das charakteristisch, Erkennungszeichen an einem echte» Sonntagsjäger: er trifft niemals. Eine nette Geschichte aus dem Sonn» tagsjägerleben wird aus einem Orte de> Kantons Aargau in der Schweiz gemel» det. Brachen da zwei Waidinämier auf, u»l a»s der Wildschwempürsche ihr Glück »u versuchen. Es schien ihnen auch ii» der That zu lächeln, denn zwei Säu«, welche ihnen in de» Weg gekom» vien waren, standen sest wie di« Sägeböcke, offenbar um in volle» Ergebung der Kugeln zu warten, di« da kommen sollten. Und dennoch ereig nete sich das Unglaubliche: die treffsiche ren Schützen fehlten! Wie kam das? Es ist eine merkwürdige Geschichte wild schweinlicher Hinterlist! Die Jäger hat ten sich »äinttch in weiser Besomienhcit verabredet, welcher der Säue ein Jeder den Garaus machen wollte. Denn wie der Sonntagsjäger änßerlich die Attri bute des echte» Waidmannes sührt, so sucht er es ihm anch in der Geradheit und Biederkeit des Wesens, welche an jenem bekannt sind, nachzulhun. Dazu gehört vor Allem, daß man dem Andern die Beute, welche ihn» vor das Rohr ge kommen, nicht sorllistet. So wählt nun „Schwänzli". Als sie aber losdrücken wollten, geschah etwas Unerhöhrtes —- selbst sür einen Sonnlagsiägcr. Die lies, wie der Lampe, auf welche» der „ge fährliche" Schütze geziell haue, dicht bei ihm vorüberlics »»d streckte ibn im hei- Ligen Eiser der Jagd nieder. Sonntags jäger gibt es in Deutschland, aber in keineswegs geringerer Zahl, als jenseits der Vogesen. Sie finden sich auch in allen Ständen. Vornehmlich übt das edle Waidwerk «ine besondere Anziehungskraft ans aus solche ältere Herren, welche es Gott sei Dank dazu Haben, in Nuhe und Gemüth noch das stailliche Geweih eines Hirsches, welchen er angeblich selber erlegt, dann hilft Muticrns Abrede» nicht mehr. Ein Jagdschein wird gelöst, »nd ivohlausgc rüstet zieht der korpulente alle Herr in fröhlicher Geiellschast hinanS in den grü nen' Hag. Diesmal waren es wieder ih rer Vier, welche das Coupü in der Eisen bahn theilten und vo» denen Drei einen ältlichen Herrn sehr eifrig in den Künsten der Jägerei unterrichteten. Die Reise ging bis zu einer Station in der Näh« Berlins »nd von dort aus noch einige Meilen zu Wagen. Dann aß man noch «twas sehr spät, aber sehr gut zu Mittag, und mit einbrechender Dunkelheit ging es hinaus auf den Anstand. Am Rande des Waldes waren i» zweckmäßige» Ent- Denn, daß diese von dem leiseste» Ge räusch verjagk werde», weiß Jedermann, nur nicht so ei» Sonntagsjäger. Als auf den Gedanken, sich an diesem Sport zu betheiligen. In heiteren Kreisen er zählte man sich, daß sie diesen Enlschlnß »ach gcmciiisamcr sorgsälliger Ueberle die überaus lästigen Folgen ihrer sitzenden Lebensweise mit Ersolg z» bekämpsen. Das soll denn auch gelungen sein, dafür traten aber »unmchr andere Uebelstänoe zu Tage. Eiuer der Herren pslegle seine Vorträge »jemals srci z» Halle», da ilnu men verweigert hatte. Er bediente sich stets seines Kollegiciihestes »»d war oh»e dasselbe schlechterdings nicht im Sta»de, der wisseiisdurstigen Jugend den Born seiner Beredtsaliikeitzu erlchließen. Eines suchte iin veranstaltete,' ahirren dii Zuhörer deSselbe», was sich zugelrage». Es war nicht anders möglich, als daß er wo sich das Revier des im Allgemeinen so beliebte» Lehrers befinde, begaben sii sich ans die Srrche. Nach alle» Richtungen durchstöberten sie dasselbe; eine lelchte Ausgabe ivnr welchen die Waidmannslust in de» schwarzen Erdtheil gesührt halte —„freut mich aufrichtig, Sie wiederzusehen ! Gut gefallen?",... „Zu Besebl, Hoheit!" .... „Aus Löwe» geschossen?" .... „Nein, Hoheit!".... „Warum »icht? So'l doch Hauptspaß sei» !".... „Hoheit geruhen," erwidert unser SoiiiitagS- Schoiizeit!"^ Wir wissen »icht, wer der erste Sonn tagsjäger gewesen ist. JedensallS ist «» der Skiinnnsate? eii Menschenschlages, welcher eine ziemlich absonderliche nnd veveinzellc Slellung in der modernen Gesellschaft cinnimntt. A»i echten Waitoiannsstandc eingenistet wie eine ! Silvester Frey. Ein schneidiger Major. Der Major a. D. v. H. sührte im U d ch d üliutter: „Weshalb will sich Dir scheiden lassen?" Tochter: „Ich .Was? Der MenfH hat die Unver- Ani I. Mai koniile mem Sohn Fritz die Schule nicht besuchen, bitte ihn deshal/ »111 »be süns,eh» Personen durch eine Erplosion geiödtet. 20. In Daylo», Ten»., tritt der Nichmond Creek über seine Ufer in Folge eines Geivilterslilrines; ei» Man» er trinkt. 24. Die VerrrigaS-Brücke in Per», 108 Fuß hoch, durch Hochwasser wegge rissen. April. I. I» Milwankce verbrannte eine Wittwe mir ihre» drei kleine» Kinder», nachdem sie selbst ihr Haus in Bra»d gesteckt. 3. Ein Flügel einer Wurstfabrik in Montreal, O.ue., stürzt ein, wobei zwei nuhrleule. ? i 2«!. Fünf Personen in der Nähe von Görlitz, Schlesien, vom Blitz erschlagen. 29. Erplosion eines Dampfkessels ans sieben Arbeiter getödtet nnd viele schwer verletz«. > . 5 ! Mai. l. Gruben Unglück in der Zeche Meck linghausen bei Dortmund; drei Berg 9. I» der KaSka William-Grube bei Middleport, Pa., verunglücken zehn Ar beiter in einem Fahrstuhl. I» Tacoina, Wash., stürzt ein Ii!. Das Pulvermagazin der Feste Königstein, Sachse», fliegt i» Folge Blitzschlags in die Lust. 17. I» Mllwankec, Wis., ertrinke» drei polnische Arbeiter bei einem Negcn sturm. 20. Nach Nachrichten aus Oesterreich, sind in Folge von Hochwasser »nd Uebcr schwcminiiiigen hunderte von Menschen umgekomme». geiödtet. 31. Das Städtchen Johnstown »nd dos gaiizc Eonemaugh-Thal i» Peii»syl- I »i, i. I!. J» St. Elair, 14. Das Dach des Mercedcs-Mark- scheu umgekommen. Hagelstürme ver heeren einen große» Theil Deutschlands; in Schlesien werde,» süns Theilnehmer 2». Das Städtchen Vermillion, Da stört. 21. In Boston bricht in einem Feuer iverkSladcn Fcuer aus; sünf Personen Juli. 2. In Aubervilliers bei Paris fliegt nn Feuerwerks - Laboratorium i» die vanien. 9. Wolkenbruch und Dammbruch bei Johnstown, N. I. mehrere Personen verunglückt. IS. Prineeton, 0., durch einen Sturm verwüstet. Bei Parkersbrily, W. Vn., geht sindeil den Tod in den Fliithe». 21, In Sassily, Melico, brich! ein Zollhaus zusammen; drei Personen ge iödtet. iturni; Hunderte von Mensche» gelödlet. 30. In Sa» Francisco lrissl die Nach richt von der Wegnahme brillscher Rob bensänger ii» Behrings-Meer ein. A»s Japa» kömmt die Nachricht vo» siirchlbaren Erdbeben ans der Insel Kin >sin, wobei viele Menschen unigekomme» 31. Milbur», N. 1., i» Folge eines Dammbruches überschwemmt. —Aus dein slanzösischen Schulschisse „La Courr>ene", bei Hyüres liegend, werden acht Matro sen durch eine Erplosion getödtet. A ii g u st. 2. Sechs Arbeiter und drei Knaben in einer Mine bei Marguetle, Mich., durch eine Erplosion vo» Sprengpulver ge lödtet. 5. Bei einem Regeiisturm kommen eine Nuzahl Personen in der Nähe von Mitchell, Ind., »m. 7. Aus der Aach! „Cedar Ridge" in Bussalo, N. A., erplodirt eine O.uanti- Tod finde». I>. Um Portlaiid, Ore., richten Waldbrä»de großen Schaden an. 19. In Shanghai erplodirt der Kes sel eines Dampscrs; 30 Man» von der Besatzung geiödtet. Durch Erplosion einer Dli»a»iilpatro»e in einer Kohlen grube bei Dorna», Ungar», werden süns Arbeiter geiödtet. Waldbrände richten in Michigan ungeheuren Schaden an. 21. Mehrere Personen in Oesterreich durch Hagelsturm getödtet. die Stadt Wakayama durch eine Sturm sluth zerstört worden; 10,000 Meiische» solle» ttingekommen sein. 3. Hochwasser in Ungarn; Szegedin wieder bedroht; viele Menschen u»iae konimen. 5. Gruben - Unglück bei Midlothian, Schottland, 00 Bergleute büßen ihr Le ben ein. U. Eorvillaiii's Patrviie» - Fabrik i» Antwerpe» stiegt i» die Lust; dreihun dert Menschen geiödtet. 9. In der White Ash - Kohlemninc, Eolorado, kommen zehn Bergleute i» Folge Eindringens von Wasser um. 10. Sturm nnd Hochwasser richten Herrlingen an; viele Schisse strande». 11. New Aork theilweise über schwemmt. Pcniisylvaiiien, Delaware etc. werden wettere Unsälle in Folge der Sturi»sl»th gemeldet; viele Menschenleben ver lore». Oktober. Frankreich, richtet Hochwasser große Ver ter Wasser 15. Ans der nach November. I. I» Glasgow stürzt ein Neubau in; dreißig Personen getödtet. 4. Füns Arbeiter eincH Hochofens in Lebanan, Pa., durch hrransströinendcs, geschmolzenes Erz getödtet. 5. In einer Kohlengrube bei Bern burg, Anhalt, werden zehn Bergleute bei einer Elplosion getödtet. Schnee stürme in Zieu Merieo nnd Colorado. 7. Bei Biibar, Spanien, fliegt eine Dynamit-Fabrik in die Lust; vier Ar beiler getödtet. 19. Hochwasser in Pennsylvanie», Regelistürme in New Jersey, großer Schaden. Harmlose N«ujal>rswi»nsche. Des alter» Jahres letzter Tag, Des Leib- und Seel-verderbten, Verrann; wir stch'n ain Sarkophag I» Thräne» die Enterbte» ! Doch tröstlich regt der Trarrerpttiisch Uns i« de» Herze» W»»sch aus Wunsch Zu Gunst dem jnngen Kinde: Als Palhenangebindc! Ein Angcnpaar sei Dir bescheert Von heitersten» Gesunkel, Vor dessen scharfem Blick sich klärt All' orlhodores D»»kel; Dem »icht vor jeder Scheuche graut, Das allerwege» vorwärts schaut Die Nacht Für's „Halte»" sei zu groß Dein Mund, Zu klein »icht sür'S „Verspreche»"; Sei echtes Gold sein Schweige» und Sein Reden sei »icht „blechen" ; Kurznm, ei» Mimd, der, ob ihm dräut Ei» eisern Schloß auch, sich nicht scheut Das Faule —faul zu heißen, Vor sich ein Blatt,^ Dir einen Wunsch zu sagen Erfüllt, spart er Dir viel Verdruß: Hab' eine» guten Magen Mit Haut und Haar, Was »ütleidbar Dir eingebrockt das alte Jahr wie er »ifprünglich hieß) stammle ans kleine» Verhältnisse» und hatte sich dem Kaiser Nikolaus durch seine Energie be- O uartaller Ma r: Mein j Vater ha' >»ir eine Uhr geschenkt; ftt kostet vierzig Mail.— Quartaner ,nih: Das isl noch gar nichts; nieiii Onkel hat mir eine Uhr für siebzig Mark ge schenkt. Mar: Na, die geht deswegen auch nicht schneller, als meine! Unbewußte Lehrer: Meyer, Ihr Aussah ist ganz jammervoll; drei Mal habe ich die Ar-! beit durchgelesen, nachher war ich aber immer just so dumm wie zuvor! ?le (gefangen«»» de» s,litz',ug«s. Das Nette Wiener Tageblatt erzählt folgen»? Begebenheit: Ei» Wiener Ziansmann, der eine» aus Paris aus der Freund in Wien bei der Durchreise be grüßen wollte, begab sich mit seiner Gattin und zwei Kinder» zum Siaals» bahnhos, »in dort den Blitzzug zu er Willenbettende ga», wider „Es muß aber gehen! Wo ist denn die nächste Station?" „In Preßbnrg!" „Also bis Preßburg solle» wir mit sei, für sich uud seine Gattin zwei Fahrkarten bis »ach Preßburg »achtiäg uch zu bezahlen. Da kommt dem Ka»s ine Loconlolioc hin »nd r»sl dem Loeo motivsührer zu: „Ich habe das Nolh sigiial gezogen. stehe >ch und weiche »en, der mir mittelst Laleilie aus dem Wege bis nach Himberg solgt." Was sollte der Locoinoiivjührer thu»? Er konnte den a»f>,ereglen Man» doch nicht 'ibersahren. Er nef alfo de» Zngfükrer and dieser wieder eilte zum nächsten Wär- He nr i k Ibs e » beh a u pte t inergisch seinen Platz »icht »ur i» der sei» P»»kle sehr comervatio, und i» der Ziegel siildei er anch feiiren Platz frei, weil die Kellner dafür sorgen, daß der Poet stinen Winkel unbesetzt findet. »landein occupirt, so wendet Ibsen stets die gleiche, bisher immcr ersolgrexhe In trigue zu dessen Wiedererlangung an. Bevor er in's Cafö tritt, wirst er durch das Fenster einen Blick hinein, nnd sieht »o> den Spiegelscheiben aus und ab, ge ! sticulirt heilig und macht sich in jeder Weise aussällig was ihm um so leich ter wird, als seine originelle Erscheinung ohnehin die Blicke ans sich lenkt. Der ! Eindringling, wenn er nicht blind ist, muß endlich den seltsam sich geberdenden alten Herrn gewahre», und er sragt eine» Kellner natürlich, was dieses Palrouilli ren zu bedeuten habe. „Das ist ein Stainmgast", lalltet die Antwort, „der hier zu sitze» pflegt, und nicht hercingeht, entfernen." „Und wer ist denn dieser Herr?" „Der Dichter Ibsen." !>»s! ' Vorstellung. Mo>'kslebcn iiciiie Famllie vorstcllenv): Hier, Hcrr Z>atha»leben, stelle ich Ihne» vor mar ältainmclebe», inai Talteleben, maiKalle leben und in der Wiege mai Stillleben. —Nathanleben: Gott, was for a schai- nes Familienleben, Herr Moseslebe». Summarisch der Ethnologie: „Meine Herren! Was di« tugend-, Sitt-nnd Ehrsamkeit in Holl-, . Eng-, Schott- und Deutschland anbe- Uengt, so '