Deutsche Loealnachrichten. Provinz Brandenburg. Berlin: Der sich „Schriftsteller" nen nende frühere Premierlieuienant Panl von Berger ist wegen Schwindels zu 15 Monaten Gefängniß vernrlheilt worden. Er machte sich eine Specialität daraus, leichtgläubige junge selbstständige Mäd chen ttiiter Heirathsversprechen um ihre Ersparnisse zu lniugcii.—Die Getreide sirma W. Wolfs ck Co. hat ihre Zah lungen eingestellt. Der Mitinhaber Pohlmaiin jagte sich eine Kugel durch den Kopf.—Selbstmord begingen: durch Erschießen der Rentner, frühere Guts besitzer Felgeutren aus Fürstenwalde a. Spr. und der Zimincrgeselle Waldner aus der Amtscoloiiie Fursteiiivalde, durch Erhängen der Schuhmacher Anton Al brecht aus Rirdorf und der Weber Dalitz ans Tielitz. Provinz Ostpreußen. Bei dem Bemühen, zwischen mehreren jungen Leuten, welche in Rauferei ge seinen Wunden erlag. Die beiden Rä delsführer sind dein Gericht zugeführt.— In Braui>sbeig hat sich der frühere Stadlsecrelär E. aus Nahrungssorgen den Hals durchichnM Wölm. —ln erlrank im Baudecanal der Fleischermeister Schmidt, in Neidenbnrg fand der bejahrte Ein wohner Bremer in einer Sandgrube durch Verfchüitung den Tod, in Rosenau der Knecht Äaltersdorf durch Ueberfah ren, in Tolksdorf der Hirt Bolz durch Verletzungen, die ihm ein wüthender Stier beibrachte. Provinz Westpreußen. Eine Erbschaft von !>ö,ooo Mark (aus Schadendorf in Kl.-Flollbeck, Chirurg I. Schmidt in Glückstadt, Holdingsgard in Langelohe, Schoendorf in 'Rienstedlen, Sandsteinsockel und Untersatz wurde in Arnsdorf feierlich einhüllt. 112 In Glatz Regierungspräsident a. D. Frhr. v. Zedlitz-Reukirch. Unter großem Andränge des Publikums wurde vor dem srau des Restaurateurs Böhme verhan delt, welche ihren Mann Rachls in sei nem Belle zu verbrennen »ersucht halte. Im Dorfe Rackau des Kreises Leob schütz Hot der Haupllehrer Steuer seine Ehelrau, mit der er nach vierjähriger mit einem Messer ersto chen. Der Mörder ist flüchtig. In DavidShütle wurde der Zimmermann Osseg, der Maurer Richter in Groß- Särchen, sowie die Rangirer Chr. Mi schok in Tarnowitz und Miesiicr in 11l- s Die Wittwe Katharina Milki in Jubiläum der Steuereinnehmer Meyer in Fra»stadt, der Bürgccschullehrer Hor witz iu Grätz und der Förster PiesinSki Magdeburg. In Halle der Literarhi storiker und Orientalist Prof. Dr. Ri chard Gosche, Herausgeber vou Lesfings und Shakespeares Werken, ist plötzlich verstorben. Wie gemeldet wird, hat sich Maurer Seifert, in Oberröblingen das Söhncheii des Häuslers Kleinschmidt, in Roßla die Räherin Breilrück und in Bällnisse wegen, der Parlikulier Wilh. Rose. Provinz Westfalen. In Bielefeld feierte der Rentner Mar ens Jordan seinen 111. GebiiriSlag. zum katholischen Glauben bekehr! halte, ist jetzt seines Amtes als Lokalschul-Jn spekior enthoben worden.—ln Berlin hat K. erschossen. —Ihrem Beruf sielen zum Opfer die Bergleute Joh. Lenz und Karl Bodman» aus Aplerbeck, Heinr. Wille Es feierten: das (ivjährige Doktor jubiläum der Sanitätsrath Dr. Zart mann in Bonn; das 50jährige Dienst nigsivinler, Haupllehrer Röhl in Mülheim a. Rh. und Strafanstalts- Direcior Aler. Kelbling in Werden; die Behr in Beuel, Gerichtsvollzieher Fr. Köhler in Brefeld, I. Rotthosf in Horst, Schreiner M. Münch in Kalk und Bai lensiesen in Vingst. derlahnstcin; das 50jährige Dienstjubi läum der Fabrikmcistcr Joh. Hesse in Ockonoiiien Hildebraiiv stehende jUiechl das Sölinchk» des Küfers Phil. Wolf und ganz genau die Bestandtheile der Gasteiner Quelle enthält. Die Ehe paare Goldschmied Trommler in Leisnig und Gulsauszügler Karl Gottlob Reu maiiu in Spitzruniieisdorf scicrlen die Vieiveger aus Chrenfriedersberg, der Tuchmicher Ferdinand Albert Krieger in Großenhain, die Ehefrau des Fabrik arbeiicrs Groß in Harthau und der Schuhmacher und Landwirth Gutsche aus Nadeburg, durch Durchschneiden der Pulsader der Schuhmacher Heinrich Setter ans Großölsa, durch Erlränken Flcischmaiin sür Saatfeld Stadt nnv Land Ii),ovo M. für wohlthätige Zwecke gestiftet. Am selben Tage wurde in der des KreiSschiilinspcktors bestellt und be zahlt halte. Der Stadtrath hat die Kesten der Glocke nicht bewilligt und so iUle Al bciler Oskar ans Slcblc aus Wintersdorf hat sich erhängt. Hesfen-Da r m st a d t. Beobachter", Fr. Adolph. —Der Eigen lhünier Wilhelm Heini IV. hat sich er hängt. Infolge eines Sturzes kamen Katharina Seitz aus Wendelstein, einzi ges Kind ihrer Eltern. Königreich Württemberg. Unter der Beschuldigung, die Scheune seines Tochtermaniis i» Kirchenfall in Brand gesteckt zn haben, wurde der 70 Jahre alte Christoph Benz von Langen sall verhaftet. Cr ist der That gestän dig. Die bürgerlichen Collegien in Miinderkingen haben beschlossen, eine Orlskrankenkasse für die gewerbliche» und land- nnd forstwirthschastlichen Ar schivuiiden. Derselbe hat gegen 2500 M. baar Geld, das er zum Theil vorher noch bei Nachbar» und Freunden geborgl hatte, sowie 2260 M. in Obligationen mitgenommen; uulcr levterein Betrag bcsitzcr Karl Grelhel in Bühlerthal, den todtgefahren. Aus der Nheiupfalz. slört worden. Elsaß-Lothringen. Schwiegervater mit einem Holzscheit er schlagen. Der Tagner Wendeln» Strei cher aus Munwciler hat sich erlränkt und der NegimentSschuhmacher Sergeant Ebenhoch von der 12. Compagnie des «. Württembergischen liisanleiic-Regi incilts Ro. >2O in Siraßbnrg hat sich Br a uiischw e i g. Anhalt. Lippe. Die Solvay - Werke in Bern burg stiegen kürzlich bei einer Schacht tiefe von köl) Meter ans das erste Kali. Dasselbe lügt ans ein mächtiges Lager schliefen und ist mit Anthracit ver bunden. Bei der Ziehung der Cölheuer Thurmbau-Lotterie siel der Hauptgewinn mit Kvoc» M. dem Rabbiner Dr. Rosen thal zu. Es feierten: die goldene Hochzeit die Ehepaare Geh. Medieinal ralh Dr. Theopold in Blomberg, Ait sitzer Schuhinacherineister August Schrä der in Calvörde, Rentner Grunow und Stadliath Be:ßer, beide in Cölheii, so wie Rentner sioyer i» WolsenünNel; das Mcistcijubiläum der Nent meistcr Tai.be in Cölhen, der Cliirnrg August liöhling in Frose. der Förster Brandt in Groß - Brunsrode nnd der Genick. hatten aus Amcrika, wo sie aiiiässig sind, reiche Geschenke gesandt. Der i'ehrcr lioock in Gr.-Pravlshagen beging sein Käß ans Scefclder-Hohendcich zn >i S— lo,ooo M. eindeckt. Der Kasfeii führer I. A. Loreiitzen ist slüchlig und wird steckbrieflich verfolgt.— sln Lübeck Fröhlicher seine goldene Hochzeit. —Bon Grenchcn wird ein großer Aufschwung der Original der auf Veranlassung des Landvogls Stabholz im Jahr 1717 von Johann Nötzli angefertigten Karie des Thnrgan ist auf dein Estrich eines Berner Palrizierliauses aufgefunden und von der lii Un garn istdi e s er Ta g e ein Weib verhafte! worden, deren Leben und thaten bis zur Unglaublichkeit grauenhasl gewesen. Im Flecken Teulsch anßer einem T Schleichen, ein Vermögen gelassen. Sie galt für sehr leidenschaft lich und wechselte ihre Liebhaber in rascher Folge. Als vor Kurzem der Thurm- Nach demCorrespondenz-! Blatt der deutschen Gesellschaft sür An thropologie -e., steht das zur Ausnahme der Alterthümer aus dem römischen Su burbium sowie der Provinz Rom be stimmte Museum der Villa Giulia nun vollständig fertig da. Die Villa Giulia «or der Portadel Popolo, von Sanso «ino begonnen und von Vignola unter Michel Angelos Beirath vollendet, mit tresslichen Malereien von Zuccari, ent hält noch jetzt, obwohl sie zeitweise als Vcterinärschule und als Militärmagazin gedient hat, Malereien und Stückarbei ten von höchster Vorzüglichkeit. Die Säle des Museums befinden sich teil weise zu ebener Erde, theilwcisc im obe^ Stalue der der Torso und der Kopf des Apollo sind wahre Meister- und eine reiche Auswahl vou Gold-Ver- Vasenbilde des Museums hergestellt^ AuSHalle k o in in t d i e B e- daß der Pro seine" Werke „Die Alhambra", „Al I GhazzaliS Leben und Werke", .Die Kilab el-arv-ul" :e. Von seiner gründ- Tradition 150 bis 180 Jahre alt sein 7 P-e»isch« so,»««»t«««g«ln. Der lange stiefmütterlich behandelten bidaktifchen Poesie haben sich in der letz^ Publikum geläufig zu machen, bedient man sich jetzt mit Vorliebe der Versfüße. Für diese Errungenschaft hat übrigens Apollo dem Mars seinen Dank abzustat ten, denn unseres Wissens war es Letzte rer, der den Nutzen der Versus memo» zuhängen. Die allgemeine Wechselord nung und Mberliz (des Netteren) Com» plimenlirbuch, die neu« Pharmakopo» nach dem vorerwähnten militärische» Modell folgende lustiqe „kurzgefaßt« Concert-Regeln" publicizt: Zu hören, was man produeirt. Sei pünkllich da und sitze still, Tret' Takt iiicht voll Gefühl, Voll Mark Bach urtief, Salon geführt, und obwohl die Dame des Hauses den betreffenden Herrn nicht erkannte und sichtlich! sin nen Löffeln, der Zuckerschalc :c. zu fül len und verließ das Zimmer. Wenige Minuten später betrat Lady K. wieder den Salon und bemerkte, etwas erstaunt »ach dem Tischchen blickend, „ich glaubte, der Diener halte daS ganze Thee-Service hereingebracht." Die Damen btiuühle» sich, das Lachen zu verbergen, aber schließlich brach Gräfin S. in die Worte aus: „Ihr Reffe wollte Ihne» einen kleinen Streich spielen und hat sich soeben mit einem Theil des Silberbcsteckes aus dein Staube gemacht." „Wie, mein stürzt, „mein' Reffe ist in Schollland!" und cs stellle sich nun heraus, daß jener Fremde, der die Gräsin S. und Lady P. vor der Hauslhür angesprochen hatte und^ von der Dame des Hauscs als ihr linlahre I tttj» hat fich ein Jahrhundert vollendet seil der Geburt des Physikers Georg Simon Ohm (geb. zu Erlangen am 16. März I7BV, gest. als Professor an der Universität zu München am U. Juli 1L54). Die hohe Bedeu tung der Entdeckungen Ohm's ist heutzu tage allgemein anerkannt. Der in Pa ris im Jahre >BBl abgehaltene Congreß weit elektrische Leuchten die Nächte erhel len. Ist ein solches ideales Denkmal auch unvergänglicher als Erz oder Stein, so gebietet doch die Pflicht der Dankbar keit. daß die Nachivelr, welche die reiche» Früchte genießt, deren Saat er streute, das Andenken des bahnbrechenden Ent deckers aus Anlaß seines hunderljährige» Geburtstages auch durch ein sichtbares Denkmal ehre. Um diese Ehrenschuld einzulösen und dein Andenken des geijt j vollen Forschers auch äußerlich zu huldi- gen, hatte sich, wie die AUgem. Zlft". j mittheilt, ein Comite gebildet für Er- richtung eines Slandbildes in München, des, wo er noch am Abend seines Lebens ! ganze Menschheil schuldig war. Auch für Erlangen, seine Geburlsstadt ist, falls die Mittel reichen, ein Denkmal in Aus sicht genommen. Heutzutage geht daS Geld Allem vor und Alles geht dem Geld«