Die H»n«ela«pe. Martha hatte noch gar nicht Zeit ge sunden, sich ihrer Hochzeitsgeschenke z» freue». Nur flüchtig, nur wie im Traume halte sie alle die hübschen Dinge gesehen, welche Freunde und Verwandte ihr darbrachten. Sie vergaß die Hoch »eitsgcschenke, über der Hochzeit, über dem großen, prächtigen Geschenk, welches I ihr der gütige Himmel machte, den schmucke», braven Bräutigam. „Wunder bar" erschien ihr dies Glück und wie ein .Wunder" war es ihr gekommen. Ans ! < einer Sängersahrt, an welcher sie mit V ihren Brüdern theilnahm, hatte sie „ihn" und unier all' den jugendlichen Sängern nur ihn. Und bevor einige Wochen in's Land gegangen, war sie seine Braut, nun seine Frau. Ach, es war so schön, unfaßbar schön! Aber, ! nun die Hochzeitsreise mit ihrem Wonne rausch vorüber, uun Martha sich darüber klar geworden, ihr Glück sei wirklich, sei kein Traum unter den Hunderten, die jenes Fest besuchten, hatte, wie durch ge heimnißvolle Magie, sie wirklich „ihn" sür immer gefunden nnn packte sie srente sich auch darüber. Ja, sie be merkte sogar, daß die Wohnung ein wenig zu klein war. Erich halte sie schon als Junggeselle bewohnt; nun sollte sie mit den Errungenschaften der lampe in Bronze war darunter und Martha wünschte diese zu verwenden, über den Eßtisch zu hängen. Deiner Wahl?" „So »leinte ich's nicht, liebe Martha. Ich bin an die Lampe gewöhnt, möchte sie da sehen, wo sie hängt." „Aber Erich, so sieh doch nur, wie viel hübscher die von Tante Marie ist! Du wirst Dich rasch an die bessere Lampe ge tch bittre .. " Genug, Erich blieb sten Male. Dir sie geschenkt hat." „Frau Witte, bei der ich als Chambre garnist wohnte." der Lampe haben." „Das ist auch der Fall; aber die Ge schichte ist zu unbedeutend, „Wahrlich kein Grund, Du wirst Dich ch Hb st den Nässenden MopS derselben, der mir noch immer zwischen die Beine fuhr. Aber an Veränderung Einmal überraschte mich Frau Witte mit einer Hängelampe dieser hier! Es war unbegreiflich, wie tag bekommen und eine davon verwendete sie sehr praktisch als Geschenk sür mich. Was sollie ich mit dem Dinge beginnen ? Frau Witte hatte die Lampe gleich an einen Haken gehängt, der zusällig im Plafond steckte, sonst hätte ich das Prä sent in einen Winkel gestellt. unter die Lampe und das machte sich ganz gut so. Am solgendcn Abend kamen zusällig zwei Freunde zu mir und die neue Eiurichiuug erwies sich als prak- fehlte mir der Tisch an feinem Platzt, ober ich konnle mir doch eine» Neuen kiusen l DaS war eine Kleinigkeit. Ich kaufte mir wirklich einen Tisch, um ih» St b Tagsüber war ich ja doch zumeist im Bureau; nur Abends hatte ich Muße, um mich letztere, weil ich gerne Freunde bei mir sah. An dem Gasthausbesuch halte ich fast allen Geschmack verloren. Braut ! Aber Kinder, was fällig Euch schön, zu schön! Und auf einmal war und diese Gestalt warft Dn! ' Ich hatte Dich knrz vorher bei dein Sängerfeste haltest." saischen Sache beschästigen können, wa rum schreiben Sic nicht?" Sie sah sich den Frager verwnndert an, dann sagte sie: „Ich habe schon oft gehört, daß zu viel Bücher in der Welt sind, aber »och nie, daß cs zu viel Hemden giebt!" Jennys Beichte. Der Privatdocent Dr. Mar F. in verlin stand in seinem Studierzimmer und machte sich zum Ausgehen serlig. Er war ein sehr gelehrter, sehr hübscher, sehr kurzsichtiger und liebcbedürsligcr junger Herr. , Die letztere Eigcnschast hatte ihn mit vorläufiger Hinlansctznng der landesüblichen hcirathssähige» Töch ter in das Haus eines Mannes gesührt, sechsmonatlicher Bekanntschaft dünkte ihm daS Parket in der ....Straße, zu welchem er täglich seine Schritte lenkte, interessanter, als alle wissenschaftliche» Brochüren der Welt zusammengenom men. Im Lause des Sommers brachte das Schicksal diesen» Glück kurze Unter brechung, die Angebetete reiste in's Bad. es keine Trennung, die Feder huscht über das Papier, und die Post vollendet, was die Sehnsucht begann. Auch heute hatte Dr. Mar eine vier Seiten lange Epistel zu Stande gebracht, welcher er, aus Furcht, »ach nicht deutlich genug ge worde» z» sein vier weitere Seilen hin zuzusügen beabsichtigte. Aber es kam itim eine Abhallnng dazwischen, und er steckte den »uvolleudeten Brief, als er ausgehen wollte, der Sicherheit wegen in seine Tasche. Der junge Gelehrte streicht gewohnheitsmäßig vor dem Spiezel den ichwarzeu Vollbart, dsnn »erlügt er das Nachdem er bei Professor F., «>c er ge»heit° n»n Ausschluß gebeten hat, streift er ziellos durch die Straßen. Der Abend ist prachtvoll, der Mond sendet sei» nebelhanes Licht hernieder. Mar F. schreitet tränmeud weiter. Heute ist bereits der zehnte August, in drei bis vier Tagen wollte die Geliebte zurück sein uud er malle sich mit seurigen Farben das Wiedersehen »us. Unter solchen ly rische» Betrachtungen ist er ganz nahe in eine gewisse Straße, an ein gewisses HauS aelaiigt. Er will gerade, lächelnd über die „U»freiheil des Willens", seine» Schrill zuiückweude», als ihm auf dem Troltoir eine weibliche Gestalt entgegen kommt. Dieses baretsörmige weiße Sporthütchen mit dichtem weiße» Schleier, dieser helle, lange Sommer inanlel, diese graziöse Art sich zu bewe gen, das gibt's nicht zum zweiten Mal— das Weib seines Herzens kehrle srüher heim, jetzt ist sie nur »och zwei Schritte entsernt. I» diesem Augenblick sieht er, wie sich jene bekannte Hausthür össuct und iiue Männcrgestalt hervortritt. Für eine so kurze Entsernnng reicht sein Pincenez aus, es ist der Gatte in höchst eigener Person. Blitzschnell saßt Dr. Mar ijt die Tasche, ziel»! den uuvollende »vußleu, die soeben dicht heranschreitet, gleichsam als Willkommensgruß heimlich in die Hand. Dann gehl er gemächlich Straßenecke, wohin er gegangen ist, um nicht auffällig zu erscheinen, kehrt der Doktor um und geht den ganzen Weg zurück, von „ihr" keine Spur, „die Erde muß sie verschluckt haben!" Aerger lich über solches Pech wandelt er schließ lich nach Hause und beschließt die theue- Zweisil, o!i das Nene weniger Fehler haben »vüroe, als das Alte. Unter sol chen Betrachtungen suhr für den ersten Oktober einen andere» Dienst suchen?" Das Mädchen ver zog keine Miene und streckte keine Hand ist! Wann endlich, Geliebte " dames Stimme, „geben Sie mir den Brief, das ist drollig, da» scheint ein Liebesbrief zu sein. Ich werde ihn ge- legentlich selbst lesen. Und was Sit selbst betrifft, mein Kind, so haben Si« durch Ihre ossenherzige Beichte bewiesen, Augen der Gebieterin. Die zwei Frauen Dietrich von Ouihow. „Nordd. Allg. Ztg." mittheilt, in Fehn Dietrich mit acht seiner Leute gelungen, am Abend des 10. Februar 1-114 bei einem Ausfall sich durchzuschlagen und span und beleuchtete die abgesessenen Rei ter. Der im Harnisch sah sie scharf an und trat in's Hans zurück, worauf es in tritte waren hörbar und schienen sich zu nähern. Schnell saßen die Reiter aus, wurden aber gleich darauf gewahr, daß sie umzingelt seien. Hierauf wurde ihnen zugerufen, sich zu ergeben, weil sie ali Anhänger Ouitzows erkannt wären. Wüthend darüber schrie Dietrich: „Wei wagt es, uns anzufallen?" worauf ge antwortet wurde: „Wir sind Blandem Schritte zurück, als sie hörten, wen si« vor sich hatten. Doch bald standen su wieder da und wehrten sich gegen di« Dietrich einem seiner Leute, das Hans anzuzünden. Der schlug sich bis zum Kruge durch, riß dein dort stehenden Mann die Kiehnsackcl aus der Hand und hielt sie au s Strohdach, das schnell in Flammen stand. Nach kaum zwei Minu ten brannte das Dach zu beiden Seiten; der Feuerruf hallte durch's Dorf, di« Sturmglocke ertönte vom kleinen Kirch turme her. Die Bewohner rannten in Bestürzung nach den Löschgeräthen und räumten ihre Häuser aus, das Gesechl dauerte unterdessen vor dem brennenden Kruggebäude sort, eine Menge Reiter lag bereits todt oder schwer verwandet diesmal aus keinen Sieg hoffen konnte, rief er seinen Leuten zu, sich zu retten. Vtit ihm eigenen Heftig- Feinde an Schnelligkeit weit überlege» zeigte. Wo sich die Dorfstraße nach Carivesee, Fehrbtllin, Hackenberg und Das Feuer hatte umerdessen mehrere Gehöfte ergrissen und flackerte hoch aus in der windstillen Nacht. Dietrich »on hier in der neuen Garniionsstadt des vielgeliebten Truppentheils neue Stel lungen zu suchen. Pe ns s be r suun Ernst in kleinen Dingen ist lächerlich, Scherz in großen ver ächtlich. NrrundenfSlschnni, nnd P.'iolo grapfti«. wenn bei NamenSsälschungcn die Aus sagen des Klägers und Verklagten sich diametral gegenüberstehen und beide inchnng der Tinten, woraus man da»» aus einer Vcrschiedcnartigkeit derselben in ihrer Zusammensetzung auf eine Fäl schung der Unterschrift schließen zn kön nen glaubte. Es ist wohl das interes santeste Resultat der jüngst geschlossenen Berliner photographischen Ausstellung, daß man mit Hilfe eines einfachen photo graphischen Versahrens die Urknnden sälschnng nachweisen und, was wichtiger ist, ohne Mikroskop und chemische Ana lysen den Geschworenen aä veulo» de monstriren kann. Am Anfang dieses Jahres ereignete sich beispielsweise folgender Vorsall^: Es lieferte ein wnnderbares Resultat: Der Schuldtitel bis auf den Nochsatz zeigte dieselbe Farbe der Tinte, nnr be- Die Letdensgesckiichte eines Hutes. Die Zwischenakte der jüngsten Auffüh rung von „Maria und Magdalena" im Deutschen Volkstheater in ÄZien wurden durch eine» interessante» Zwischenfall ausgefüllt, der sich ungefähr in folgen der Weise abspielte: 1. Scene: Vor Be ginn des ersten Aktes erscheint eine Dame und nimmt auf einem Orchestersitze Platz. Da entdeckt der Billeteur, daß sie ihren Hut aufbehalten hat. Es ist zwar nur kleiner Dieses Ersuchen bleibt indeß vollständig unberücksichtigt. L.Scene: Nachdem ersten Akte intervcnirt der pflichlgetrcuc aber energisch, zumal unmittelbar hinter ihr ein Polizeirath sitzt, also ein Organ des Gesetzes. Die Dame verhält sich abermals ablehnend, worauf der zur In spektion anwesende Polizei - Eommissär von dem Vorsalle verständigt wird. 3. fällt aber der Vorhang, so 'wird die Damc ersucht, ihren Platz zu verlassen, da der Polizei-Commissär mit ihr zu sprechen wünsche. Die Dame kommt herbei und nun fordert sie der Vertreter dies nicht thun, de»» sie habe ei» Kopf leide» und müsse den Hut ausbehalten, weshalb sie auch eine solche Hntsorm ge wählt habe, welche die rückwärts placir ten Zuschauer nicht geniere. 4. Scene: Der Polizei-Eoinmissär läßt schleunigst den Theaterarzt holen, damit dieser im Jnspektionszimmer den Kops der Damc besichtige, um zu eruireii, ob ihre Angabe „Maria »nd Magdalena" ohne weiteren Zivlschensall im Zuschauerraum glücklich zu Ende gespielt. Eine herrliche Gegend. Fremder: „Sagen Sie mal, hier bei Ihnen sollen ja wohl die Menschen weit über hundert Jahre alt werden? Ist das wirklich so?" „Allerdings. Sehen Sie mal dort z. B. das alte Mütterchen an, die ist weit über lv.» Jahre alt und hat erst kürzlich geheirathet. Mit 70 Jahren soll sie noch der reinste Backfisch Daö Erkennungszeichen. , Eine Anzahl Wiener Vergnügung»' zügler, welche Heuer auf die übliche Ge lich von Paris aus eine» Abstecher »ach Trouville. Die Herren wäre» bci treff licher Laune, die Luft u»d daS Leben des eleganten Seebades wirkten mächtig aus sie aber Eines fehlte ihnen, was ihnen den Aufenthalt verherrlichen sollte, und das tnipsanden sie, umgeben von dem rauschenden Frou-Fro» pikanter Franzö sinnen, umso härter: das Ewig-Weib liche. In diesem Wirbel von Schleppen, förmlich umflossen von Wolken ans siiidet, cntrathen kann Da stürzte Einer derJhren eines Mit tags an die tägliche Tafelrunde des Ho- Wer ist sie! Ist sie schön? Was treibt si> bahnhof rost!into: Was fällt Ihnen ein, mich todt fein zn lassen! Bin frisch und inunter ! Frcne so nahe zuwis- Wohl! so ehrt mich zuerst zu ertragen, Wie d e r E n l s a g u l» g sei zu ent sagen! lassen. ' ch b ch g 3 Di« Schönheit »or «ertcht. heißt, die Ausbezah» Direktor! Er. Ich sehe Sie. Bin ich schön? Bei Gott, »ei»! Sielge rührt). Ich danke Ihnen! Er, Ja, Milch in Ocl gebacken.^ Am Berli- Hahnenkämmen n»d Gcflügellcber auf der Tasel. Die Gräfin von Paris speist beim Herzog von Anmale wird Beginn Verlaus des erbitterten Kampfes. Der Richter verhört einen neuen Zeugen. „Ist Ihnen", fragt er, „auch etwas von dieser Schlägerei zu Ohren gekommen?" „Na ob!" entgegnet der Zeuge. „Was denn?" „Eine ganz kolossale Ohrfeige!" erklärte terVer hörte. Aus der B o t a n i k st un d e. Lehrer: Was ist das Merkwürdigste bei den Palmen? —Schülerin: Daß man nicht nngestrast unter ihnen wandeln