Teutsche L»e»l«achrichte«. Provinz Brandenburg. In Friedrichsberg wurden zwei ältere zujomnienlebende Damen, die Wittwe Kellmann und eine von ihrem Maiin ge trennte Frau Vanis, in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden, und zwar die erstere mit durchschnittener Gurgel, die Frau Vauis mit zertrümmertem Schädel. Die Ersparnisse der Frauen im Betrage von 400 bis SOO Dt. waren geraubt. Der Verdacht, den Mord verübt zu ha ben, siel sosort auf einen Schneider Na- Luckcnwalde der Commerzicnrath und Besitzer einer der größten Tuchfabriken, C.W. Fäyndrich.^ — Etsenbahn so angestrebte Eiscnbahnpro jcct Chlistianstadt-Sorau, anstatt der bloße» Strecke Chistianstadt-Gassen, an geordnet.—Die goldene Hochzeit seierte»: und Frau, geb. Vettin, in Potsdam das Lederbändler Giesecke'sche Ehepaar und in Schöneberg der Rentner Claus uud Dorf Berg und die Wittwe Stilke, geb. Steller, Schwiegermutter des Weichen stellers Gustav Deckert in Rummels burg.—Ertrunken sind: die Wirthschaf ten» Louise Winkler in Malsow, sowie der Zimmermann Döbbertin nnd sein Lehrling Müller aus Premnitz. Provinz Westpreußen. Der Name der im Flatower Kreise be der Apotheker Plath zu je t> Wochen Ge inspector Eugen H. in Kl.-Malsau hat sich erschösse». — Durch Ertrinke» ver unglücklen: der Sohn des Gastwirthes Guttzeit in Danzig, der 12jährige Hein rich Barting aus Krakau, der Käthner Braun aus Kl.-Neuguth und die Ein wohnerfrau Anna Thiel in Nehheide; der Einwohner Krafchnewski in Grau denz starb infolge eines Sturzes; der Maurer Klein aus Mewe wurde todt gefahren; der Besitzer D. Claasseu in Tiegenhof starb an den Folgen einer Amputation; beim Brand des Armc»- bei Könitz fand in den Flammen, die das Gehöft des Besitzers Woyzak verzehrten, der Diensljnngc Langowski seinen Tod, und ein anderer Knecht zog sich lödtlichs Brandwunden zu. Provinz Pommern. s Auf dem Gute Schmuggerow, im Hause ihrer Tochter, die Wittwe des ehe maligst? StaatSttMsttrs Grafen Schwe rin - Pntzar. Griisin Hillsegard von Schwerin war am 1:?. Juli 1817 in Berlin geboren als die jüngste Tochter des Theologen Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher. —Lebensgefährliche Ver letzungen sind dem Gerichtsvollzieher Helinski in Colberg bei einer Pfändung von dem Stcinschläger KaminSki durch Messerstiche, sowie denr Pantosselmachcr Wachs bei einer Schlägerei von einem den Kopf, zugefügt worden. Die Thä ter sind in Haft. Dem Tanzlehrer Paul Wiek in Greisswald ist von dem Kultusminister das Prädikat „Universi tätS - Tanzlehrer" verliehen worden. wurde von seinem Fnhrwerk todtgefah ren; der Steinschleifer Endon in Pase walk erstickte insolge Zusammenbruches der Decke seines «Schlafzimmers unter der Last eines Torfvorraths im Bette; der Schlossergeselle Kunz, welcher in dem nämlichen Raum schlief, wurde schwer Provinz Schleswi g-H olstein. Der Dichter Claus in Kiel hat Schußverletzung.—Niedergebrannt sind: in AlberSdors das Gewese des Schlach ters Rosenzweig, in Garstedt das Blick feld das Wohn- und Wirtschaftsgebäude TimniaSpc das Wohnhaus des Schmiede meisters Misters. Provinz Schlesien, 112 Professor Voltalini, Ohren- und Kehlkopf-Specialist, in Breslau, ferner Feldzüge 18S» und 1870 geschmückte Marketenderin des 4. Niederschlesischen Infanterie-Regiments No. Sl, Frau Ro hen wurde der Cheiredakteurder „Schles. Volksztg.", Dr. Garthaus, zu zusam men 300 M. Geldbuße und einem Mo nat Gefängniß verurtheilt. Ju Beu- sich die Wittwe^Cath. s In Posen der Musikdirektor Herin. nnd der Domherr Sibilski. Wege» Betruges in I'! Fällen ersolgte die Ver haftung des Kaufmanns Joseph Wein stein in Bromberg. In Storchnest machte der bejahrte Lehrer Sch. den Versuch, seinem Leben durch einen Sprung in de» See ein Ende zu machen, da ihm eine Untersuchung wegen Vor nahme unzüchtiger Handlungen an Schul mÄdchen, drohte. Er wurde jedoch ver hindert, sich der irdischen Gerechtigkeit zu entziehen und dem Gesängniß einge liefert. In Schierzig wurde ein vom Gemeint»«' und Gutsbezirk für die Kai ser Wilhelm I. und Friedrich 111. errich tetes Denkmal (Sandstein-Pyramide mit goldbronzirtem Adler) enthüllt, welches vom Steinmetzmeister Liehr in Möstchen in künstlerischer Weise hergestellt ist. In Michorzewo wurde der Probst Pawel DrzadzynSki in einer Düngergrube als Leiche aufgefunden. In Wollstein hat sich der Pantoffelmacher Gg. Nielsen er hängt. In Folge unglücklichen Stur zes starben: der Wirth Caspar Kowalski aus Grambowo und die Ehefrau des eingeweiht. Der Gemeinde Steimk« 3»,0v0 Mark zum Bau einer Kirche in in Dölau der N. und in Arbeiter Wilh. Wagner.—Auf dem Koh- In Barsinghaufen feierte das Kloste» oas Fest seines 700 jährigen Bestehens. leidigung des Obcrpräsidcntcn v. Ben nigsen zu 2 Monaten Gesängniß verur theilte Redacteur des „Courier an der Unterelbe", Bnchdruckereibesitzer I. K. gen: in Ditzum der Apotheker Kindt, in Goslar der Conditor Elfte und der Maurer Zimmermann, in Hudeniühle» der Eisenbahn-Diätar Wtaterne und in Vvlkersheim der Tagelöhner Schlue. Erirunkcn sind in der Nähe Helgolands bciterS Eoert Vieiihofs; in Blumenthal wurde das Schulmädchen Wedemeicr und in Neustadt a. R. der Sohn des Acker bürgers Herm. Völkers überfahren und Böttcher seinen Tod in den Flammen. Provinz Westfalen. Eine Scandal-Assaire bildet in Tagesgespräch. Der La»d den die im ganzen Rheinland bereits ein der fortgesetzt. Die Wasserheilanstalt Marienberg feierte ihr SOjähriges Be stehen. Sie wurde 183 V als erste Wasser heilanstalt im westlichen Deutschland Klauser. Vom Schöffengericht in Wesel wurde RedaNeur der „N^.- Bruchnieister August König und in dahl aus Weselerwald, Kr. Rees. Provinz Hessen-Nassau.^ In Fragksurt a. M. hat der Ausläufer Ehepaar Oekonom Melchior Schnabel das Fest der goldenen Hochzeit. In Neustadt b. Stolpe» ist das Fest des ISO - Bestehens der protestantischen Pfarrkirche an» St. Michaelstage in glänzender Weise gefeiert worden. Selbstmord begingen: der NrmenhanS- Weber Eckhold ans Meerane durch Er tränken, sowie der Metallarbeiter Riedel aus Schwarzenberg durch Erhängen. in Hohnbach bei Colditz und der Geschirr sichrer August Lang aus Zwöuitz. Durch Ertriukeu verunglückten: der «5 Jahre alte Valentin Rausenbach aus Schlauditz und der Schisser Ernst Winkler aus Wehlen. Der Hansbesitzer Pöhler ans Coming : Vereine mit Günther, der Vater des regierenden Fürsten. Der während des Konflikts mit der Schweiz mehrfach genannte, als einer unverdienten Berühmtheit gelattgte Handelsmann A. F. Maak ans Wiebels dorf bei Auma, zuletzt in Gera, ivnrde neu der Pulsadern. Hesse n-D armstadt. Der Oekonom Johann Horn in Fried urtheilte steinreiche Kommcrzieniaih Adols Zioll in Gießen hatte gegen das Erkenntniß Revision eingelegt, über die te. Unter Vcrwcrsnngder Revision wurde das Urtheil des erstenßichters bestätigt.— Ungeachtet ebenn geführten l^ln- Ofsiciere an den Unterschleisen indeß nicht direct betbeilizt nnd »nr um deß willen in die Untersuchung verwickelt sein, weil sie von dcii betrügerischen Manipula- und zwar »ach Unterschlagung von 70,- 000 M. In den Arkaden am Leichen- Hause des Friedhofes in Rosenheim wurde durch Durchschneiden der Gnrgel der Bildhauer Wehle aus Haßfurt, durch Sturz ans dem Fenster der der benhausen feierte die goldene Hochzeit. — 112 In Linsenhofen der Schultheiß Eber hardt. Das Fest der diamantenen, Neudörfser in Tübingen.—Die Frau W. aus Ebingen, welche sich in Hölzern bei Verwandten ans Besuch befand, hat sich daselbst erhängt; Selbstmord durch Er- glcichsalls der Todtenarä durchichnilt sich die Gurgel und starb an Verblutung.— Der Biersahrcr Jakob Nitzler uud Eßlingen und der US Jahre alte t>us wurden über. mantts Beiselen in Ulm wurde der Mül ler Gerlach in einer Maschine todtge quetscht. Der Obergesreite August Fritfchle beim Artillerie Regiment Nr. 14 in Jttlingen wurde kürzlich Nachts auf feiner Rück dann beraubt und in die Elsenz gewor fen.—Der Rentner Franz Karl Enk in Mannheim beging mit seiner Ehesrau Elisabeth, geb. Wetzel, das Fest der gol waren die Glücklichen: Marie Boulau ger, Tochter des Schreiners Hans Bou langer, und Anna Ruf, Tochter des Schneiders Karl Ruf. 112 Ein alter nach Ueberlingen scheuten plötzlich die Pferde des Wagens des Oberamtmanns Dr. Becker a»S Stockach, das Gefährt aus Ne.tkirch bei Furtwangen ist ertrun ken; der Glashändler P. Kunst aus Ossenburg erlitt einen tödtlichen Schädel bruch bei einem Sturze. Aus der Rheinpfalz. M^; für arnie Augenlcidcndc aus OltcrbergS (Geburtsort des Ver ebten) je 1000 M— Der Ackerer Koiirad Angelegenhcil nicht aus der Welt ge schafft. Der Großweiuhändler Müllee in Nürnberg, welcher durch Vermitte ist ertrunken und der Fuhrmann Hein rich Dich aus Pirmasens brach das Genick. Elsaß-Lothringen. In Meistratzheii» hat der Ackerer Alois Roßfcldcr den 27 jährigen Joseph Zoesser tor der Wirthschaft „Zur Krone" ersto chen und wurde verhasiet. Im Metzer Hospital befindet sich eine Wiltirc Na mens Lewi, welche kürzlich ihr 108. Jahr Wa^ldeck^ Wilhelm Gödecke in Velpke ist das Kon der des anhaltische» JSgervereins statt. Den Ehrenpreis erhielt der Oberförster Otto aus Dessau. —In Anwesenheit der Fürstin ist in Barntrup die neu errichtete Kleinkinderschule „Emmaus" eröffnet «wrden. —Selbstmord begingen: durch Erschießen der Kaufmann Hahn, früher Mitinhaber einer Brodsabrik, a»S Braunfchiveig, durch Erhängen der frü here Bäcker Grotjahn aus Deensen. Der Arbeiter Bechtenburg aus Brauu fchweig brach das Genick und der An der Sohn des HosbesitzerS Lindemeyer'i» Widdensen erlitt beim theilweisen Brand der Scheune seines Vaters tödtliche Ver letzungen. Der Arbeiter Gulow aus Nechlin, der theilt wurde, ist auf dem Hofe des Ge fängnisses in Güstrow durch deu Schars richter Reiudel aus Magdeburg mittelst des Beiles hingerichtet worden. Am 18. April d. I. verschwanden plötzlich die Frau und die zwei I» bezw. S Jahre al ten Kinder des Bergmanns Wilhelm Unkenstei» in Lübtheen. Die Leiche» der Kinder wurden später in der Nähe von Boizenburg in der Elbe ausgesunden. Dieser Tage fand man die Leiche der ben. Letzterer wurde verhaftet und sagte in dem erste» Verhör vor dem Unter suchungsrichter aus, er habe die Frau durch einen Schlag mit einem Stein auf den Kopf getödtet, „weil sie seine beiden Kinder in der Elbe ertränkt habe." Die Leiche des vor Jahresfrist verstorbenen Töpfers Lange soll nun auch ausgegra ben werden, da verdacht entstanden ist, daß dieser vergiftet worden fein könne. »cm Eisenbahnzugc überfahren und ge tödtet ; der Sohn des Schiffers Dabbert aus Speck bei Waren ist ertrunken. O Idenburg. 112 In Brake der Großgrundbesitzer Hinr. Syassen sen. Derselbe hat der Stadt ein Capital von IVO, 000 M. te erregte vor einem Jahre das räthselhafte Verschwinden des Pferdehändlers Ludwig Schmidt aus Neucnselde allgemeines Aufsehen. Nun bringt ein vou Austra lien zurückkehrender Capitän die Nach richt mit, daß Schmidt sich in Melbourne aufhält, wo er ihn im besten Wohlsein getroffen habe. Die Ehesrau des Fa brikarbeiters I. Hullmann in Bokelesch hat sich ertränkt.—Abgebrannt sind: in Augustsehn das Wohnhaus des Arbei ters M. Kramer, in Hornsdorf das Schmiedegeschäft mit der Krugwirlh schast, in Jaderaußendeich das Hans von B. Cordes, in Lemförde das des Acker bürgers Sudbiak, in Oldenburg das Anwesen des Tischlers Priegnitz, in Pe tersvehu das Haus des Äckerers Olt hosf. Freie Städte. Hamburg: Die ISjährige Lulu En. gelke beging Selbstmord, indem sie sich aus einet» Fenster stürzte. Ursache j» der That ist i» dem Umstände zu finden, Verhältniß desselben mir einem Unier offieier nicht dulden wollten. Als letz terer von dem Selbstmord Nachricht er des Schmiedemcisters Kolmanu aus Steinivärder. Der Schlosser Elster in Döse ist beim Krabbenfang ertrunken. s In Bremerhaven der Schulvorsteher E. Jllig. Schweiz. s Der als trefflicher Kauzelredner be kannte Pfarrer Niederer in Teufe».—Di« je Rbl., 4 Billets der Prämien anleihe, 800 Rbl. in Hundertrubelschei nen und endlich eine Depositq» Itnng de> B»uk von, Jahre IBS7 auf «Z,SOORbI. insolge dieser Katastrophe ist ungeheuer. Der LLjci lirige Siour - I n - dianer Henri) Vyman studirt 20 Jahren Kerkers begnadigt. Im Jahre IBBS kehrte er ans der Strafanstalt zu rück, brachte 700 fl. Arbeitegcld mit, Jahre alt. Im Jahre 1888 hatte er die- Gcmcinde gcsnrchteten verhaften. Fussek leistete, mit einer Hacke in der Hand, verzweifelten Wider gen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Durch zwei Gewehrschüsse wurde die rechte Hand des Verbrechers geiadezn zertrümmert, doch er nahm die linke und setzte sich noch immer zur Wehr. Erst als er durch einen Säbelhieb auch an kanipsu»sähig gemacht wurde, konnte er mit Hilfe von » Baueru gefesselt und in die Fro»feste werden, wo de» Leichnam der Er moidete» zum Brun nen schleppte, hinreichend festgestellt Fnssek wnrde abermals zum Tode ver das werthvolle Holz noch vorhanden und Alles in Ordnung sei. Das erste Mal Gauner, Dubin, ein mit viele», Lärm in Scene gesetzter Streit über 100,000 Rubel, welche D. dem B. geborgt haben gegenwärtige» mit der früheren Giösie 140 Jahren, 10 Wersten, nämlich: Hclligenlei mit l <>, Nichtswcrs mit 11, Halcke mit w, Ncu-Petersivcis mit 8, Hayensiverf mit 4, Neuwerf mit 4 7 »«rltner Sertchttsee««. „Sie sollten sich schämen, daß Sie al« großer, kräftiger Mann den. Müßig gange obliegen, v?ic sehen ja die Folgen beilsscheu und Bettelns bestraft sind, haben Sie sich jetzt schon eines Diebstahl» schuldig gemacht." Diese Strasrede de» Vorsitzenden des Schöffengerichts galt denr „Arbeiter" Philipp Pohl, einer fuselduftenden Gestalt, der man den Gen ohuheitstrinker auf den ersten Blick ansah. „Det ick jebettelt habe, det be streite ick, un von stehlen, det i« nn eenen Hinlernamen, mehr habe ick nlch. Der Vorsitzende verliest sodann ein ziemlich langes Strafregister. „Ist das Alles richtig?—Angekl.: Je, det soll ick »och wisse»? ick sühre kerne Akten »ich, aber det mag woll stimmen. Vors.: Zrmächst sind Sie am Abend des 14. August bellelud im Thiergarte» be troffen worden. Angekl.: Js denn det Beitel», wenn eener rooche» will, u» er hat Ziehjarrn un keene Zündhölzer, un ick sehe vet, uu ick trete höflich us'n zu un fraje ihn: Ders ick Ihne» vielleicht en Zündholz jede» ? Wenn mir ceiier deun aus Dankbarkeit wat schenkt, soll ick so un höflich sind nnd ihm det abschlagt»? Vors.: Gewiß ist das betteln, es ist ein ganz unverschämter Bettlerknisf. Was meinen Sie wohl, wenn ein Mensch wie gen un drittens hatten sie kcenen Werth »ich. Vors.: Das ist ja eine außer ordentlich klare Auseinandersetzung. Angeklagter: Jawohl, so bin ick, steh len is »ich bei mir. Haus genächtigt haben, rSiimeu Si« wohl ei»? Angekl.: Ick wollte ejent lich früh Murjens »ach'n Jrunewald jehn und Pilze suche», die ick in die Markthalle vcrkoose. Da »inss man natierlich schon mitten in der Nacht sich uf die Beene machen. Als ick nu so an hinleje», aber von wejen nächtijen, da h«dde ick jar kccnc Absicht von, det sing ja überhaupt schou an, helle zu werden. Ick krieje en Dodenschreck, als ick die Oogen wieder usinachc, det war schon spät jewordeu, un ick musste machen det ick raus kam. Aber ick hadde en mächtigen Braud in'u Halse un musste nothwendig en Hering essen, det ick en mir so'n Schneiderkarpen zn holen. Vors.: Höchst glaubwürdig! Sie erzäh len gut. Warum ktiöpsten Sie denn den Teller unter Ihren Rock? —Ängekl.: misch ; ick denke, wenn mir ceiier mit den Teller jesehen hävde, den» ko»»te er vielleicht jlooben, ick wollte ihn behalten, wo ick ihn ja doch man blos borjen wollte. serncr noch eine Waschleine mitgenommen haben. —Angekl.: Waschleinc? Det war m Ende, wo man kaum en ausgewachse net Hemd überhängen konnte. Ick habe en Bekannten, der hat en Jungen von so'n Jahrener zwölfe, der spielt immer „die Wilde» aus Amerika" un wollte jerne so'n Strick haben, wo sie so mit schleudern, en „Lastos" neiinen sie det, un da wollte ick den armen Beiigel jern 'ne Freide mit machen. —Vors.: Mann/ wie kommen Sie blos zu diese» Ausre den? Wie war es denn nun schließlich mit der Petrolcumkanne, die der Gärtner bei Ihnen fand, als er Sie anhielt? Angekl.: Det olle Dings hielt ick für werthlos. Vors.: Sie sagten ja aber vorhin, Sie wollten die Sachen, die ja allerdings insgesammt nur einen gerin gen Werth haben, wieder an Ort und Stelle tragen, das könnte ja bei i>ein Teller möglich sein, den Sie ja angeblich beim Heringskans benntzen wollten, aber warum nahmen Sie denn Kanne und Strick mit?—Angekl.: Det muß en ree net Versehen sind, ick Vors.: Seien Sie nur still jetzt, wir habe» genug von Ihrer Vertheidigung. Der Angeklagte wird wegen Bettelns zu 14 Tagen Haft und wegen Diebstahls zu drei Tagen Gefängniß bestraft. Offenherzig. A.: „Ich >öre, lieber Frennd, Du bist seit cincm halben Jahre vcrheirathct! Wie gefällt Dir die Ehe?" —B.: ..Nicht schlecht." A.: „Auf was bist Du denu bei Deiner Verheirathung gegangen? Auf Geld oder auf Schönheit?" B.: ~Auf de» Leim!" Betty »cch nicht zum Frühstück? —Toch- ter: Die wird noch keinen Hunger habe», sie hat eben erst einen sechs Seiten langen Brief ihres Verlobten ver schlungen ! Buchhalter (zu seiner Tochter): „Ich habe für morgen Nachmittag ren neuen Kommis zum Kaffee eingela den; zieh' Dich etwas hübsch an, er scheint ein dummer Kerl zu sein, wer weiß ..."