2 WeiufSlschung. der natürlichen Getränke geben sollen, hat die gefährliche Wirkung derselben außer Frage gestellt. Zur Verbesserung des Weins werden deutsches und sranzö künftiich durch die Orydation von F«tt, wie Cocosnußöl, Ricinusöl und Butter mittels Salpetersäure gewonnen werde». „Bouquets", den sog. Weinölen, ange stellten Versuchen ergab sich das Fol gende: Hunde, in Adern bis 800 Eine Ncschlchte, luftig und lustig zugleich, einer französischen Provinzialstadt er zählt. Während dort ein Lustschiffer, Naniens Zanini, anf freiem Felde den daß er auf die Dame zustürmt. Sie schreit wieder,und da sie draußen Schritte hört, hilft sie ihm eiligst unter das Bett. Der Gatte rast jetzt mit einem mächligen Säbel in der Hand herein und ihn schwingend, brüllt er: „Ha, jetzt hab'ich ihn, jetzt soll er sterben, der Verführer!" Die Dame, mehr todt als lebendig, ihn endlich an einem Beine »nte» dem B. ite hervor. Jetzt reißt sich der eifer süchtige Gatte los und ist eben im Be tödiliche Schwert in die Achillesferse ge bohrt, es flieht die Leidenschaft aus ihm mit melancholischem Geräusch, de» Ge wild also Studienkollege seines Sohnes. Mit sich selbst vollkommen zusrie den, kaun nur ein vollkommen Weiser oder ei» vollkommener Narr sein. D«» erste Jenny Linv.Billet. Als ich Jenny Lind engagirte, um in ter Saison 1851—52 nach Amerika zu kommen, war die Gage, welche ich mich Leute dachten, sie würde meinen sinanziel len Ruin herbeiführen. Ich wußte je doch, daß ich die beste derartige Zugkraft gewonnen, die damals in der Welt zu finden war, und daß das Publikum sich davon überzeugen würde, sobald es sie singen gehört hatte. Mein Hauptbestre be» war daher, die Leute zum Besuch der ersten Konzerte der talentvollen Sänge rin zu veranlassen! Zu diesem Zwecke wandte ich jeden erdenkliche» Plan an, den ich als den geeignetsten erachtete, um das ganze Land in wilde Ausregung zu setzen, ehe noch die „schwedische Nachti gall", die „göttliche Jenny", unsere Ufer betrat. In meiner Selbstbiographie sink zahl reiche Kttustgrisfc angeführt, zu denen ich für diesen Zweck Zuflucht »ahm. Ich wußte, daß die fabelhafte Geldsumme, die ich für ihre» Gesang zu bezahlen hatte, an und für sich eine bedeutende „Anzeige" war, daß die Leute neugierig werden würde», welchen Preis ich für befürchten würde», daß si« nicht imstande feien, den verlangten Preis zn bezahlen. war genau der Zustaud'der öf kündigte, daß, »mallen, welche Jenny zu höre» wünschte», eine gleiche Chance zu geben, die Billets ösfentlich versteigert werden würden und zwar sollte zum Nor malpreis von drei Dollars per Billet begonnen werden. Es wnrde zugestan- Während den zehn Tagen, die der Auktion vorangingen, waren die Zeitun gen mit Weissa,'«»ge» betreffs der Bil lets angefüllt. Jedermann wünschte dem allen Theilen des Landes wnrden Bestel lungen an Freunde in New Aork geschickt, um Billets zu sichern, falls dieselben zu nicht gänzlich fabelhaften Preisen gekauft werden könnten. mußte, und je höher die erzielten Preise, desto mehr die Raserei sich stei gern würde. Ich ging daher drei Tage vorder Auktion der Concertbillets rnhig „Was ist es?" fragte Mr. Genin hastig. „Ersteigern Sie das erste Jenny Lind- Billet", erwiderte ich: „und je Häher der dafür bezahlte Preis, desto größeren Ruhm »verde» Sie innerhalb 24 Stun den nach dem Kaufe im ganzen Lande ernten." Genin, der sich auf das Ankündigen seines Geschästes wohl verstand, sah sofort die sich ihm bietende Gelegen heit und meine Hand ergreifend, rief er freudig aus: „Barnum, Sie haben mein Glück gemacht. Das ist eine Chance, wie man sie nur einmal iin Le ben hat. Ich werde das erste Jenny Lind-Billet kaufen, aber selbst meiner Frau gegenüber nichts erwähnen, bis ich sagte leise. „Freund Barnum, was ist los?" „Etwas sehr Großes sür Sie," ent gegnete ich; „wenn Sie drei Tage lang das"ticsste Schweigen beobachten wol- B>a»dreth junior, der Versertiger der Jenny Lind-Billet um st) oder IVO Dollars, wie es eben der Fall sein mag, erwarb." dcrt nicht, daß es auch sür Sie von gro ßem Vortheil ist." Der Doktor blinzelte mir scheu zu, „Dr. Vcandreth, ich habe feit langem Ihr« geistreichen Methoden, Brand reths Pillen anzukündigen, bewundert, aber wenn Sie nicht «inf«h«n. welchen Werth mein Vorschlag für Ihr Ge schäft hat, muß ich mir zu sage» erlau ben, daß Sie es sicher bereuen werden, wenn das erste Jenny Lind-Billet in an dere Hände fällt." Der Doktor war so fest überzeugt, oaß meine Idee eine rein selbstsüchtige sei, daß mehrere Minute» verginge», ehe er zur Erkenntniß gelangte, daß, ob wohl ich aus dem vorgeschlagenen Plane Vortheil zöge, derselbe ihn nicht hindern würde, gleichzeiiig eine Ernte einznhcini sen. Er sagte dann: „Ich danke Ihnen sür den Wink, Mr. Bornum. Zwan zig oder dreißig Dollars sür das erste Billet auszugeben, würde vielleicht keine üble Geldanlage sein. Ich werde daher meinen Kassirer zur Auktion senden und ihn instruiren, ein liberales Angebot zu machen." Am Samstag, den 7. September 1851, fanden sich an 3000 Personen im Castle Garden in New Dörk ein. um dem Ver kauf der Jenny Lind - Billets beiznwoh nen. Dr. Brandreths Kassirer und Ge nius Buchhalter waren unter dem Audi „Meine Damen und Herren, ich werde J')nen nun die erste Wahl eines Sitzes mit dein Privilegium von zehn Sitzen zu demselben Preise für das erste Concert offeriren, welches die welt berühmte schwedische NachtigallMademoi selle Jenny Lind gibt." Ein Rai'cheln der Erwartiing war für einige Minuten durch das ganze Gebäude zn hören und dann entstand eine tiefe Stille. „Was wird mir geboten?" fragte der Auktionator. „25 Dollars!" rief eine Stimme. Niemand wnßte, daß das Angebot von Brandreths Kassirer war. Die unge heure Menge hielt sür einen Augenblick den Athem an. als man „50 Dollars!" hörte. Das Auditorium konnte einen brausenden Hurrahruf nicht unierdrücken. „75 Dollars!" „Ivo Dollars!" hieß es in rascher Minute, als der Auktionator im Begriff stand, es zuzuschlagen, elcktrisirte der Ruf „150 Dollars!" von Genins Agen ,,2o'> Dollars!" erscholl es wie ein Donnerschlag. tens noch keine Gelegenheit zum Spre chenhatte: „Ist dieses das letzte Ange- »limine Herren ? Bieten Sie rajch,^ schrie eine Stentorstimme. Die Menge schien vom Blitze gerührt, aber schon im nächsten Augenblicke brachte sie „drei Hochs für Gcnin, den Hntinacher!" hallten. ganze weithin Ich traf Mr. Genin bald nachdem die Persteigerung vorüber war, graiulirte iyni zn seinen» Ersolge und frug ihn aus Neugicrde, wieviel er für diesen auserlesenen Sitz lieber bezahlt haben würde, als daß er seinen Kauf unter lassen hätte. Er erwiderte: „Ich beauftragte meinen Buchhalter, wenn nöthig, bis auf 1000 Dollars zu bieten, und dann, da er mein Bank konto kannte, seine eigene Besonnenheit walten zu lassen." Dr. Brandreth erzählte mir am fol genden Tage, daß er seinen Kassirer auf 2(10 Dollars beschränkt hatte, da er sich nicht träumen ließ, daß Jemand auch nur die Hälfte davon bieten würde; gewesen, ich hätte 5000 Dollars bezahlt, Billet entgehen ließ. Eine so köstliche Chance Berühmtheit zu erlangen, wird mir nie mehr geboten." Genin machte ein Vermögen daraus. Seine Hüte wurden von fast Jedermann gekauft und da er darauf bedacht war, einen preiswürdigen Artikel zu liefern, gewann er Tausende fester Kunden. Fast jeder Mann, der New Uork be suchte, »ahm sicherlich einen „Genin- Hnt" mit nach Hause und erregte damit den Neid seiner Nachbarn, die nicht ruh- Genin konnte mit seinem Kaufe zu frieden fein, denn derselbe brachte ihm ein Vermögen ein und identificirte ihn mit der Geschichte eines musikalischen Unternehmens, dessen Einnahmen sich für SS Eonzerte innerhalb einer Periode von 8 Monaten auf H715,1ö1.34 beliefen. Der neue Bürgermeister eines kleinen Städtchens beschließt an einem der ersten Tage feiner Amtsthä tigkeit, eine Parade über die freiwillig« das schöne Fest ordnungsmäßig nnd un gestört vor sich gehe, veröffentlicht er fol gende Bekanntmach „Sollte es am Parade bereits am Vormittag abgehal ten." Beneide nswertheS Th «- ater in Nikolaiken! Was sämmtlichen General-Intendanten und Theater-Di rectoreu versagt ist, dem genialen Lenker des Thespiskarrens zu Nikolaiken ist es beschieden. Er darf, indem er seine jüngste Neuheit unter dem viclversprcchen- Posse mit Gesang in vier Bildern von angezeigt, in Lapidarschrift die stolzen Worte aus deu Zettel setzen: „Ersolg ga> In der Bauernschenke. Wirth (ärgerlich, daß in seiner Schenk stube statt Wein stets Rührmilch bestellt wird, ruft zum Küchenschalter hinaus): „Elisa, geb' »ir alle Rührmilch den Schweine», die Herrschaste» wollen a Auch ein Verdacht. Mein« Geliebte kommt mir verdächtig vor, si» st mir schon so lange treu. Credit und Geld. Unter den vielen schwerverständlichen and von den meisten Leuten oft miß verstandenen Erscheinungen des wirth schastlichen Lebens findet, keine so ver schiedenerlei Benitheilniig als der Ercdit. Dieses so häufig gebraucht« Wort läßt sich schwer in kurzen Worten crllSrcn. Die Bezeichnung stammt ans den» kauf männische» Leben von der doppelten Buchhaltung, bei welcher, in Eilglanv namentlich, die Seite des Guthabens mit „Lreäit", im Gegensatz zur Seile der Verpflichtungen mit „vsiiet" über schrieben ist. Jeder Kausmann strebt darnach, daß feinem „Soll" immer eil» größeres „Haben" gegenübersteht. Cre dit haben, ist eine sehr angenehme Sa che. Weniger angenehm ist es schon, wenn es sich darum handelt, Credit in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Leute, die den Credit für etwas sehr Gefährliches und Ver werfliches halten. Als beste geschäftlich« Regel wird empfahl«», keinen Credit zn geben und ebenso auch keinen Credit i» Anspruch zu nehmen. Diese Ansicht ent spricht aber nicht den Verhältnissen des wirklichen Lebens. Die wirthschaftlich« Entwickelung bringt es mit sich, daß fortwährend neue Wechselbeziehung n von Guthaben uud Verbiudlichkcitcil ent stehen, die gelegentlich zuin Theil abge wickelt, aber immer wieder in größerem Umfange erneuert werden. Wenn sich die geschäftlichen Beziehun gen immer auf den Umsanz hätten be schränken sollen, der durch die Bedin !>u»g sofortiger Baarzahlung veranlaßt wordcn wäre, dann hätte die wirlh schaftliche Entwickelung unmöglich di« hohe Stufe erreichen können, auf de» sie zum Vortheil der großen Mehrzahl der Menschen angekommen ist. Credit ist, im Allgemeinen betrachtet, der gute Glaube, daß die redlichen Be mühungen der Menschen, ihr Fortkom men zu sichern und ihre Lebensumstand« zu verbessern, von Erfolg begleitet sein werden, und daß daher eingegangen« Verpflichtungen eingehalten werden kön nen. Durch diesen Glaube» wird das wirthschaftliche Leben in beständigem günstlgen, Fortgange erhalten und anf diese Weis« nicht nur der Noth im Ein zelnen vorgebeugt, sondern auch ein hö herer und sreierer Lebensgenuß ermög licht. wie er sich durch verständige Ver werthung und Verwendung vorhandener Güter und Kräfte erreiche»» läßt. Miß trauen und pessimistische Auffassung von Welt und Menschen wirkt dagegen wie ein giftiger Mehlthau, der jede Änstren gnng erlahmen und Menschen- und Na turerzcugnisse zweck- und ziellos verkom men täßt. Als eine wichtige Erscheinungsform und wesentliches Hilfsmittel des Credits ist das Geld anzusehen. Geld vertritt die Stelle von Guthaben, wofür man sich jederzeit die Beschassuug von Gütern und Dienstleistungen aller Art sichern kann. Geld ist eine Jedermann kennllichc An weisung ans eine bestimmte Werthsiiinme. Seibit das Evclmctallgeld ist aber nicht denkbar ohne die Voraussetzung des Cre dits, d. h. ohne das Vertrauen zu der Kauskrast der Metallslüctc im spätere» Falle. Der Werth des Geldes besteht eigent lich nur in der Einbildung. Denn die runden Metallstücke sind an sich nur zu sehr wenigen nützlichen Zwecken brauch bar. Der Geldbesitz hat seinen Werth nur in dein Vertraue», daß man sich dafür zu gelegener Zeit eine irgend ein Bedürfniß oder die Eitelkeit befriedi gende Gegenleistung verschaffen könne. Die Meinung, daß das Edelmetall geld das beste und zuverlässigste, daher allein empfchlciiSiverthe Umlaussmittel sei, ist zwar sehr weit verbreitet, beruht aber aus durchaus uiivolltoulmcner Ans fassung der wirklichen Verhältnisse nnd der Verkehrsinteressen. Metallgeld eig net sich nur sür die klein«» Zahlungen, während dessen Verwendung iin Groß verkehr zu umständlich und zeitraubend ist. Papiergeld und Banknoten sind ein Bedürfniß, ja geradezu eine Nothwendig keit, »venu es sich um Zahlungen von Hunderten und Tausenden handelt. Das Bedürfniß, die Zahlungen im Großhandelsverkehr durch Anweisungen statt Baargeld zu begleichen, hat schon im 11. Jahrhundert zuerst in Lenedig zur Errichtung von Banken geführt, die Metallgeld in ihren Kassen zur Aufbe wahrung annahmen und auf die Anwei sungen ihrer Einleger hin deren Zah luiigsgeschäste besorgte,. Von Italien, wo der große Handelsverkehr schon in» Mittelalter eine gewaltige Bedeutung er langt hatte, ist die Ausdilduog des Zah luttgswesens durch Bankanweisungen spä ter nach den Niederlanden und »ach Eng land übertragen worden und so allmälig an allen bedeutenden Handelsplätzen in Uebung gekommen. Bei der Vielge staltigkeit des Münzsvstems in früheren Zeiten boten die Zahlungen durch di« Banken noch den besonders großen Vor theil, daß l adurch die wiederholte Prü fung und Zählung der Münzsorten erspart wurde. Die Errichtung von Banken brachte ferner den hoch Gewinn Zahlung gegeben wurden, ohne das- das Geld selbst bei der Bank erhoben zu wer den brauchte. Die wachsenden Ledürf- Geldknappheit in den öffentlichen Kassen andererseits führte z» noch weiteren Neue rungen im Geld- und Kreditwesen, die im Wesentlichen darauf abzielten, die Menge des umlaufenden Geldes durch Geldzei chen zn vermehren. In England ist zuerst mit der Ver mehrung des Geldumlaufs durch Ans den. Die Bank von England wurde im Jahre It!»4 crrickitct aus Anlaß der star ken Geldbedürfnisse der Regierung. Da dieseloe die bei verschiedenen Banquiers gemachten Darlehne nicht zurückzahlen konnte, s« ließen diese sich durch das Pri vilegium zur Errichtung einer Notenbank entschädige», welche so viel Banknoten im Umlauf fetzen durfte, »ls die Schuld der Regierung an die beimessenden Finan ziers ausmachte. DaS Capital der Pank » nmrde nach und nach in dem Verhältniß der Schuld der Regierung bis auf Mill. Pfund Sterling erhöht. Heute gilt die Bank von Enzland als das Muster von Sicherheit, aber zeitweise j während der häufigen Kriege im vori gen und zu Anfang dieses Jahrhun derts war sie durch die großen Vor schüsse an die Regierung so stark in An- Law im Jahre 1716 in Paris errichtete Bank, die zuerst in Frankreich das Pri vilegium der Notenausgabe von der Ne gierung erhielt, nahm nach kurzem, glän zenden Aufschwung schon im Jahre 1821 ein trauriges Ende, indem die von ihr gen und ihre Noten entwerthet wurden. Zu sehr schlimmen Ergebnissen für Frankreich führten ferner die gewalti gen Emmissionen von Papiergeld- ~Ass signaten" der französischen NcvolutionS- Regieruug, die, soweit sie nicht zum Ankauf vou Nationalgütern verwendet wnrden, in völlige Entwerthung verfielen und erst unter Napoleon I. zu einem Bruchtheil ihres Nennwerthes eingelöst wurden. Diese nnd andere schlimme Erfahrun gen mit Papiergeld und Banknoten in neueren Zeiten haben im Allgemeine» das Urtheil über den Gebrauch papierene» Ersatzmittel für Baargeld sehr ungünstig beeinflußt. Trotzdem ist nicht richtig, we gen der vielen schlimmen Erfahrungen mit papierenen Uiiilaussmitteln diese an sich für verwerflich zu erklären. Nnrdi« mißbräuchliche und über jedes verständig« Maß hinausgehende Ausgabe von Pa piergeld ist die Ursache, daß dasselbe so osl starke Entwerthung ersah.en und sür den Haiidelsverkchr der betroffene» Länder nachtheilige Folgen gehabt hat. Man muß bedenken, in welch' schwierigen Fällen sich das.Papiergeld als Nothbe helf zur Erfüllung großer wirthschast licher Leistungen der Staaten sehr nütz lich, ja unentbehrlich erwiesen hat. E» wäre verkehrt, deshalb de» Gebrauch von Papiergeld nur als äußerstes Hilfs mittel in Nothfällen gelten zu lassen. Was in der Noth gut ist, kann auch im normalen Lauf der Zeiten gute Dienst« leisten. Papiergeld ist vor allem ein billige, und sehr vorlheilhafter Ersatz für daS kostbare Edelmetallgeld. Von vertrau normalen Zeiten erleichtern papieren, Umlaussmittel in sehr vortheilhastei Weise den Verkehr und bringen gewal tige Ersparnngen an Edelmctallgcld mit sich, einerseits bei den Anschasfnngskosten, andererseits verhindern sie die großen Edelmetalls im Verkehr entstehen, «chinesische Erzie»u«>g. Die Erziehung der Söhne des Mant schu-Kaisers so schreibt der „Ostas, Lloyd" ist von ihrem zarteste» Alter an eine äußerst strenge. Sie stehen tag- j lich um etwa 4 Uhr Morgens ans; ihr« erste Lehrstniide unterweist sie in der chinesischen Literatur, die ihnen von ihrem einzigen Hosmcister beigebracht wird. Hat der Schüler seine Aufgabe nicht gelernt, so gibt der Hosmcister einen» der beglei tenden Eunuchen den Auftrag, die Ruthe zu bringen, und »nacht Anhalten, eine genossen begleitet, die mau in der Mant schusprache „Ha-ha-tschu" ileuut und die dieselben Stunden nehme» wie ihr junger durchgeprügelt; hat andererseits der Kai serliche Schüler seine Aufgabe gut gelernt, so i^der^belo^tt^^Ein mongolische Aussätze, weiter Sprach unterricht in Mantschurisch, Mongolisch und Tangntisch, auch in chinesischen Di- und zu' Pferd geübt. Fechten, Turnen u. f. w.; hierzu sind eine Anzahl beson derer Lehrer angestellt. Den ganzen Tag gehen aber sehr früh zu Bett. lii» fünfzehnten Lebensjahre sollen sie Ein Jahr früher, ehe eine seine hohe Gemahlin bei dein großen Bankett den Vorsitz ; die Kaiserin sitzt bei diesem Festmahle zur Linken des Herr schers. Dieses ist auch die einzige Ge-' während des Jahres, bei wel — Einverlockendes Objekt. Richter: „Sie stehen zum vierten Male wegen thätlicher Beleidigung demselben Klägers bier—-was haben Sie da zu Ih rer Entschnldignng anzusühr.«,,?" Verklagter: „Ja, sehen Si'«, geehrter Herr Richter, der Meirjch ohrfeigt sich im' mal so famoS!" MNI», oil.co. >! Am letzten Freitag war es, da saß der ! I Ingenieur Weitleff, der Herr Major und > euie Anzahl Honorationen im Hinteren ! Stübchen der „Goldenen Gans". Die l ! TageSneuigkeiten, sowie die politischen > Ereignisse waren durchgesprochen. Es ! stellte sich jene Ruhe ein, von welcher > man zu sagen pflegt, es gehe ein guter > Geist durch die Gesellschaft. Der Major hatte sich in seinen Sessel zurückgelehnt nnd entzog seiner schön angerauchten j Mcerschaumpfcifc, welche die stete Be > wunderung Aller war, etliche mächtige Nauchwolkcn. Plötzlich richtete er sich > wieder auf und sagte: „Herr Weitlesf, ich glaube nicht erst versichern zu müssen, daß ich nicht an schwachen Nerven leide, aber Ihre Tigergeschichte, die Sie nns > das letzte Mal, als wir beisammen wa ren, erzählten, hat mirs doch angethan. Sie haben mir eine ganz abscheuliche Nacht mit ihr bereitet. Bald träumte mir, das Beest liege aus meinem Bett, und unter Stöhnen wachte ich aus. Bald glaubte ich aus der dahinsausenden Loko motive mich zu befinden, dann wieder vermeinte ich am Schürloch zu stehen und in die Glnth zu fallen. Ich habe in Frankreich gräßliche Evifoden erlebt, aber ich fange an zu glauben, daß es leichter ist, eine Batterie zu erstürmen, als in Ostindien eine Bahnstrecke erstmals zu Weitleff lachte. „Nun ja, Herr Ma jor, was einem einmal im Leben begeg net, braucht sich zum Glück nicht öfter zu wiederholen. Ich habe manche an dere Strecke besahren, auf welcher sich nicht das geringste Ereigniß zutrug, vielleicht mit Ausnahme einer Streck«, dies war aber nicht in Ostindien, fon dern der Weg zwischen Caltutta uud der Capstadt." „Ah!" sagte der Major, „also ein See-Abenteuer. Nun, wir sitzen so feucht-fröhlich zusammen, da könnten Sie uns wohl die Geschichte zum Besten geben." „Wenn die Herren es wünschen, mit Vergnügen," erwiederte Weitleff. Von alle» Seiten wurde die Zustimmung ge „Nuu, meine Herren," begann der Aufgeforderte, „Sie Alle wissen ja, wie seit etlichen Jahren im Seewesen eine Neuerung sich eingeiührt, eine Neuerung, die Tausende von Menschenleben zu er halte» bestimmt ist. Ich meine das Orlen der See. Es ist merkwürdig, wie lange es braucht, bis ein guter Ge danke zur That umgesetzt wird. Erin nern Sie sich wohl der Scheffel'fchen Strophe: „Glatt wie Oel lag der See". Da knbe» Sie die ganze Ge schichte. Schcssel hat den Gedanken zu erst ausgesprochen, und nach ihm hat! ! irgend ein ingeniöser Kopf denselben ! «»«zesührt. Osch sei dem wie ihm , wolle, ich bin in der Lage, Ihnen eine Geschichte über die Oelglätte der See zu erzählen, die ich auf meiner Fahrt von Calcuira »ach Eapstadt selbst mit erlebt kommen! i So hofften wir, doch wir hatten die Rechnung oliiie Herrn Poseidon gemacht, j „Alle^ Passagiere unter Deck." Strapazen unserer Krise auZrnde». Doch der Mensch denkt, taS Schicksal lenkt. Mit einem Mal verspürte» wir einen ihm im Aug.»,iblick der Bestürzung das Beste zu sein schien. Der hatt« die Jener den Aochwps, Dieser wieder ein teere Hutschachtel vnd so fi t, und dann ging die Jagd nach Ob:>». llnien bleiben! entgegen. DaS wav nun leichter gesagt als gethan; als e-5 aber hieß, das Schisj hält Stand, kein Wasser in ven Pumpe», da athmeten wir auf, und beruhigt und unter schlechten Witzen kehrten wir in ! unsere Cajüte zurück. WaS uns aber > Frist aussiel, war, daß seit der Stoß vorüber, vaS Schiff eine» mehr und mehr ruhigen Gana annahm. Wir waren noch in der stärksten Auseinander setzung über die Ursachen dieser Erschei nung begriffen, als der Capilai» i» un- Hut uudMütze gut aussetzen, da noch eine sehr starke Brise wehe. Daß wir uns beeilten, diescrEinladung nachzukommen, Meter im Umkreis war keine liandhohe Welle zu entdecken, ja sogar die Bewe gung, welche die Schiffsschraube in der Meter rückwärts des Schisses »och be merkbar. Weiter hinaus sahen wir aber haushohe Welle» sich überstürze», immer und immer wieder ueucu Platz »lachend. Die Brise war dabei aber so mächtig, daß es nicht möglich war, auch nicht d«s kleinste segel beizniche». Fiagend »im stande» wir den Capitain, der uuS lä chelnd sofort die Erscheinung klar »'achte. Meine Herren, begann er, in etlichen dreißig Jahre», daß ich auf der See fahre, ist dies das zweite Mai »lii», daß ich Derartiges erlebe. Uns war das Schicksal gnädig, wir sind, statt wie ich erst glaubte, aus einen Felsen, sonder» auf einen Walfisch gerannt, und haben ihn mitten durchgeschnitten. Noch sitzt er am Kiel festgekeilt, wird aber, wenn er vollends sei» Fett a» die See gegeben hat, ganz vo» selbst absall-n. Ihm danken Sie die Oelglätte und, wie ich glaube, ein rasches Ende unserer Reise. Wir sahen uns erstaunt an, allein in Keines Miene lag nur der geringste Zweifel an der Wahrheit des Gesagten. Wir hatten die Thatsache vor uns. Doch so ganz gefahrlos sollte unsere Reis« nicht zu Ende gehen. Wir hatten noch einig« Stnndcn bis zum End« unserer Fahrt. Acht Stunden waren uns Stnrm und Walfisch von Nutzen für die Vcikürzung der Fahrt gewesen. Da spürten wir wieder einen Ruck, der Wal sischleichnam hatte sich losgelöst. Die Sonne schien ans's Neue, die See hatte ihr gewöhnliches Aussehen wieder ge wonnen, anf einmal commandirte der Capitain Halbdanipf, der Matrose im Auslug hatte Land in Sicht angezeigt. Der Maschinist kam dem Befehl nach. Nach kurzer Zeit sahen »vir die Spitze des Tafelberges. Heller Jubel brach an Bord ans, »vir Alle wandten uns nach dem Capitain, bemerkten aber zu unse rem Erstaunen, daß er unsere Freud« nicht theilte, ja der ernste Ausdruck seiner Mienen machte sofort unseren Jnbel ver ' stummen. Es war etwas nicht richtig, das erkannten wir sofort. Immer mehr nahten wir unserem Aiel.^ > von dem ersehnten Ziel unserer Reise. Was sollte das heiße»? Es vergingen ! zwei bange volle Stunde», endlich dreht« ! sich das Schiff wieder, die Maschine hatte den langsamsten Gang, den sie einhalten konnte, die Miene des Eaptains klärte sich wieder auf, und Mittags zwei Uhr lagen »vir wohlbehalten im Hafen von »vir den Capitain um die Ursache des Ab schwenken? unseres Schiffes. Lächelnd erwiederte er: Meine Herren, wir sind Gott Lob einer großen Gefahr entgan gen. Hätte ich nicht südwärts glhalten, und wärrn »vir nicht durch ei» große« was unser gewaNet hätte. Der ganze SchiffSruinpf, soweit er in der See liegt, war mit Fett überzog«»», die Reibung zwischen Schiff und Wasser war gleich Null und so hätten wir unter Umständen nu» viel Vergnügen sür die nächsten zwölf Stund«»»!" ÄZeitleff schwieg, der Maj»r aber blies hige Nacht. Wie hieß denn das Schiffs Herr Weitleff?" derte die e» ~.l-»r.-». t °°>^ König Menelik, der in letzter vielgenannte von zu waschen, und warf ihn in d«n Jor dan; aber die Gcwösser dieses Flusse» zogen sich sogleich zurück und »nr di« gott ei» Negerkind sehr lieb gewonnen, und da er den Leib nicht anders machen konnte, wandelte er daS Herz »in und machte es ehrlich, treu und zu guten Handlunge» geneigt. Dieses Kind grün dete später das Königreich Schsa und König Menelik ist sein Nachkomme. B «»'in Friseur. Student lmit wenig Bart): „Bitte auch meinen Schnurrbart etwas zu locke»!" Fri seur: „Ja, locken kaun ich ihn schon— «Z ist nur die Frage, ob «r kommt!"