Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 03, 1889, Page 7, Image 7

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    Deutsche Localnachrichte».
dorf. Der Ort zählte in 18S0 rund
hält der Ort ein Staalsgymnasiuin, ein
viertes großes Schulhaus mit 20 Klassen
nenes Aintshaus. -- Zur 350-
Spaiidaii ein Denkmal gesetzt, welches
am 1. Rovemder feierlich einhüllt wer
den soll.
in Hammerstein errichteten Standbildes
des Kaisers Wilhelm I. statt. —Jubiläen.
Es feierten: das diamantene Eh^jubUä
der Maurermeister Braudlner in Danzi
starb infolge eines Sturzes; die 75Jah
re alte Justine Schröter aus Stüh,
Der städtische Erecutor Wilh. Orbach
Es feierten Jubiläen: in Eolberg der
Maler L. Kirftein fein 50jährigcs Bür
gerjubiläui», in Eldena das Ehepaar
Kreis Heide 2,000,00«! M. inehr ein
schasl, soivie im Beisein zahlreicher Äb-
Denknials statt. Es seitcrtcn: das
neiieii Krankenhauses vermacht. Der
Kassirer der Zahlstelle des Deutschen
Tabakarbeirer-Vereins in Liegnitz, der
Kasse durchgebrannt. Das von dem
Fabrikbesitzer Woller in Marklissa gestif
tete Waisenhaus wurde seierlich einge
weiht. —In der aus den vier Ortschaften
Podrosche, Klein-Priebus, Buchwalde
und Werdet? bestehenden Kirchgemeinde,
i>t seit fünfviertel Jahren kein Erwachse
ner gestorben. 112 Im Alter von 100
fahren i» Mühlsdorf der Anszügler
liarl Wistiiba. —Es seierten: die katho
lische Pfarrkirche in Patschkau ihr 500-
jähriges, die Schützengilde in Habel
jchwerdl ihr 37üjähriges Bestehen; das
Fest der diamantenen Hochzeit das Ehe
paar Mühlenbesitzer Joh. Kaizik in
Oschiek; die goldene Hochzeil die Ehe
leute AiiSzngler Paivler in Binkowitz,
Neg.-Präsident Fihr. v. Zedlitz u. Neu
kirch in Birgwitz bei Glatz, Lehrer
Wiehl» in Brieg, AintsvorstehcrDirector
Swowski in Gr.-Dnbensko, Tuchmacher
A. Mangelsdorff in Grünberg, Schuh
macher Hofsiiiann in Gnhrau, Haupt
lchrer Fr. Kösler nud Tischler EarlKlir
in Liegnitz, Bäcker Fiedler in Neisse;
das Slljährige Amtsjubiläuiii: Erzprie
ster Grecksch in Gr.-Hartmannsdorf,
Pfarrer Scholz in Leutmannsdorf, Leh
rer K»ose in Gr. - Logisch, Pfarrer
Plüfchke in Neusalz, Gem. - Vorsteher
Schwanitz in Otiendorf und Pfarrer
Cichon in Tarnowitz. —Ihrem Leben ha
ben selbst ein Ende geinacht: in Comeise
der Coininis Bruno Scheiikendors, in
Glatz der Schneider Franz Heikel, ir
Köiiigshütte aus unglücklicher Liebe zu
einem Primaner die Tochter des Bergiii
spectors 8., in Proscyowitz der geistes
schwache Häuslerssohn Juretzki, in Äiati
bor der Buchhalter Dammans und in
Schertendorf der Schmiedemeister Hent
chel.
Provinz Pose».
Durch Snbhastatioii sind im Jahr«
IBBSin der Provinz Poseii 22,000, in der
Provinz Wcslprcnßen 10M0 Hektare in
andere Hände übergangen.—Wegen Bei
seiteschasfuuz von Aktenstücken und Un
terschlagung amtlicher Gelder wurde der
bei dem Distriktsamt beschäftigt gewesene
Bureaugehilse Julius Strauch in Erane
a. B. zu l Jahr Gesängniß verurthcilt.
—Die AnsirdlungS-Kommissio» l»ar das
im Wongrowitzer Kreise belegene Ritter
gut Wyjoky, bisher Hrn. v. Kolski ge
hörig, sür 219,000 M. angekauft; eben
so das Hrn. Stanislaus Graf gehörige,
124 Hektal große Kitlergut Ezechy im
Kreise Genscn.
Provinz Sachsen.
112 Der Karnst^
Zianis 36,000 M. letztwillig verpacht.
In Gispersleben-Viti wurde am I.
September das erste Kaiserdenkiiial im
Schuhmacher Haueisen, inNöhrc'isre bei
Mühlberg der Landwirth Ferd. Rilter
mann und in Wernigerode der Bahn
wärter H. Fiedler; ertränkt haben sich:
in Uelzen i. H. der Altsitzer H. Pengel
a '
Provinz Hannover.
Herr v. Neben, der Reichstag-abgeoid
nele sür Hannover, ist auf der Jagd
durch einen Schrolschuß in's Gesicht
schwer verletzt worden.—lhrem Leben
haben selbst ein Ende gemacht: in Bei
num der Allvater Heinrich A., in Gos
lar der Conditor E., iu HildeSheim der
Schneidergeselle Gebhard, in Salz
hemmendorf der Arbeiter Sagebiel, in
WilhelmSburg der Nangirer Gustav
Cy» und in Windthorst die Ehefrau des
Haussohncs Heinr. Kathmann. Durch
und in Göttingeu der Zimmermann Au
gust Mahlert aus Lenglern; der Land
briefträgcr Wolff ans Ibbenbüren ge
riet!) linier die Näder eiiies Eifeiibah»-
Provinz Westfalen.
Innerhalb der Gemarkung ves Guts
Ziödgen haben fchürjcndc Bergleute einen
mächtigen Bieierzgaiig entdcckt. Es
wurden Erzstücke im Gewichte von 40—
50 Pfniid zn Tage gefördert. —ln
Eickel wurde im Hause des Bergmanns
Peter Fiillenbach eine Falschiuünzerwerk
stätte entdeckt und F., sowie sein Mit
schuldiger, der Bergmann Wilhelm
Theißeu in Hast genommen. —ln ihrem
Beruse fanden den Tod: die Bergleute
Karl Kruse in Benninghofen, Wilhelm
Olbers in Botrop und Heinrich Luth
luaiin in Dortmund. Der Knecht des
WirthS Jochem in Herne und der Schrei
ner W. Ulrich in Schwerte brachen im
Sturze das Genick; die 24jährige Lina
Krone in Iserlohn starb an den Brand
wunden, welche sie bei einer Gasexplo
sion erhalten halte; der Ackerer Peters
in Lengerbeck sügle sich beim Brodschuei
den eine tödtliche Verletzung zu.
Rhe in provi Ii z.
Jiikolge eines unglücklichen Zufalls,
beim Reinigen eines Revolvers, hat sich
in Bertrich der Major a. D. Rod. Arndt,
ein Enkel Ernst Moritz Arndts, erschos
sen. Das mit einem Kostenaufwaiide
von 75,000 M. errichlele Kaiser- und
Kriegerdenkmal in Lennep wurde am
Sedautage seierlich enthüllt. Die sich
in Bronze gegossene Kaiserstalue zeigt
den Kaiser zn Aich in »oller Unisorm
»lil wallendem Helmbnsch. Nachdem
nisten Jos. Krautheusel in Köln-Niehl
Kaiser Wikhelm I. die Pathenftelle über
nommen, hat sich bei dem kürzlich gebo
renen achte» Sprößling Kaiser Wil
helm 11. zu der Uebernahme der Patheii
stelle bereit erklärt. Ihr 80jährige»
Bestehen feierte die zweite Kompagnie
de» Fuss - Artillerie - NegimtntS Eucke
(Magdebnrgisches No. 4.) in Eoblenz;
das 50jährige Doctorjubiläiim Geh.
Mediziiialralh Prof. Dr. Herni.
Schaffhaiisen in Bonn; das 50jährige
Amtsjubiläuiii Bürgermeister Eolnot in
Krosdors; die goldene Hochzeit die Ehe
leute Musiker Leop. Alexander in Düs
seldorf und Zillniann in Höhscheid.
Provinz Hessen-Nassau.
Der Ausläufer Wilhelm Sturm des
Bankhauses von Märklin ck Co. in
Franksiirr a. M. ist nach Unterschlagung
von 17,000 M. flnchiig geworden.—lm
laufenden Jahre sind bereits 8 Pfarrer
der Limburger Diözese gestorben. Es
siidd dies die Herren: Coloinbel-Oster
spai, Schcnk-Evdershcim, Koch-Neudorf,
Winter-Geisenheim, Laner-Oberwallns,
Schmidt-Hnndsangen, Diesenbach-Berod
und Streitberg Nassau. —Das 50jährige
Dieiistjubiläuiii beging in Griesheim der
Haiipilehrer Kaspar Junginan», in
Wiesbaden der Hostheater-Sousfleur
Chr. Fillbach; die goldene Hochzeit fei
erte das Ehepaar Jjaac Mai) in Frank
furt a. M. De» Tod des Ertrinkens
Bittstädt und der Weißbinder Seeger
aus Kitzerode; der Wirth Gabler in
Frankfurt a. M. wurde tvim Holzspalten
von einem abfliegenden Stück Holz tödt-1
lich verletzt und in Fulda fand der Kut
scher Anton Koliniann seine» Tod unter
den Rädern seines Geführtes.
Königreich Sachsen.
Der Spielwaarenfabrikant Ernst Jul.
Neubcrl aus Hüttengrund ivnrde wegen
Urkiindensälichnng uud Betrugs zu 3
Jahren Gefängnis; verurtheilt. Unter
oer Anklage fortgesetzter Verbrechen wider
die Sittlichkeit sst der Uhrmacher und
Buchhändler Theodor Estler in Glas
hütte in Haft genommen worden. Bei
das am Kirchplatz in Großenhain errich
tete Denkmal Kaiser Wilhelms I. Seier
lich enthüllt. Der vormalige Tarator
Schnitze vom städtischen Leihhanse in
Leipzig wurde wegen wiederholten Be
trugs zu 2 Jahren 8 Monaten Gefäng
nis; verurtheilt. Unter zahlreicher
Theilnahme der Einwohnerschast feierte
der in Oberlmigwitz die
Anzahl auswärtiger Tliriivcreiue, sowie
die Vereine des Ortes nahmen gteichsalls
an dem Feste theil. Auch der Vertreter
des sächsische» Tnrnkreises, Direktor Bier
aus Dresden, war zugegen. Der
Struiiipjwirkermeister Trangott Pusch
mann in Lenkilsdorf beging das »ojäh-
Biirgcrjubiläuin feierten: der Bnchbin
dermeister Constanti» Winter in Borna,
der Wirkl. Geh.-Rath Gottlob E.
Schinaltz, der B»chbi»deri»cister Bret
schneidcr und der Stadtrath a. D. Pötzsch
in Dresden, der Ziininermann Ernst
Birkuer in Leisnig und der Flcischermei
ster Karl W. Schubert in Zwickau. Der
Geh. Hosrath Dr. Robert Flechsig in
Bad Elster seierte das 40jährige Jubi
läum als Badearzt. —Der Weber Wun
derlich in Meerane, welcher wegen Trun
kenheit inhastirt war, erhängte sich in
seiner Zelle. In Folge eines unglück
lichen Sturzes starben: der Sohn des
Besitzers Trapp in Clanzschwitz, der
Landmann Schönfeld aus Hohensichte
und der Bergmann Morih T. Janetz aus
Niederhäslich. Beim Bedienen von
Maschinen wurden getödtet: der 24jäh
rige R-ibert Bach aus Niederzwönitz und
Johann A. Nößler in Oelsnitz i. E.
Die Tochter Lisbeth des Schneioermeister
Klöpper in Borsdorf wurde von einem
Zuge todtgefahren, während ihre Schwe
ster Anna Hedwig so schwer verletzt
wurde, daß man an ihrem Aufkommen
zweifelt.
Thüringische Staaten.
U uter zahlreicher Theilnahme der Be
oölkernug erfolgte in Greiz am Sedan
hörden die feierliche Enthüllung des dem
Kaiser Wilhelm I. errichteten Denkmals.
Die Festrede wurde von» Reichstagsabge
ordnetcn Henning gehalten. Die Ge
treideernte im Herzogthum Altenburg ist
beendet und hat manche Enttäuschung ge
bracht, indem auch nicht eine Getreideart
über »littelgnt ausgefallen ist; in vielen
Fälle» ist nicht einmal ein mittelguter
Ertrag erreicht worden. Die goldene
Hochzeit seieilen folgende Ehepaare:
Webermeister Adler in Greiz, Weber
meister Karl Echosfel in Hohenleuben
und Professor Rabbiner Heidenheim in
SondcrShansen; der Zeugmachcimeister
Friedlich in be
berg, die Ehefrau des Schneidermeisters
Gustav Anton Patzer in Greiz, der
Schttbüiacheiineister Haueisen aus Nie
derreißen und der Hilfspostbote Fischer
zus Orlamünde. Ertrunken sind: der
Sohn des Obcrinüllcrs Fischer in Arn
stadl, des Frie-
H e s s e n - D a r in st ci d t.
In Hainhansen herrscht der sogenannte
.Veitstanz." Fast die Hälfte aller
Schulkinder ist von dieser seltsamen
besalltn. Lehrer Grö
tular Karl Alois Ohler in
Der erst seit kurzer Zeit in Osthofen
etablirte Kaufmann P. I. Nachtigall ist
über Nacht untcr Zurücklassung trostloser
des Schneider» Franz Nehbein, in Uel
lershauscii die Hofraithe des Weber»
112 In Deggendors der frühere Drucke
eeibesitzer und Verleger des „Donanbote"
Mathias Ren»er. Bürgermeister Hi>-
oerhaslet worden. —Dein Stadtschreiber
Kuchu in Güuzburg wurde iu Rücksicht
aus seine seit 50 Jahren init und
ihr 15. Eukeiriud aus der Tause geho
ben. Die ledige, geistesgestörte Frie
derike Dürr von Gablenberg hat sich er
tränkt und der Bauer Gottlob Boden
höfer aus Horrheim beging Selbstmord,
Groß her zogt hu in Baden.
Großes Aufsehen erregt in Hohenteu
kurs über das Vermögen des Ochsen
wirths Franz Joseph Müller-Müller und
dessen ersolgle Verhastung. Staatsan
walt Jolli) leitete das Vorverhör Mül
lers, wobei sich heransstcllte, daß sich
derselbe neben dein Bankerotte mehrfache
Bergchen zu Schulden kommen ließ.
Man spricht davon, daß sich die Aktiven
auf etwa 45,(.00 Mark, die Passiven
aus über I(!0,> 00 Mark belausen sollen.
—Die 20jährige Tochter des Apothekers
Heß in Michelstadt litt an Zahnweh.
Um die Schmerzen zu linder», waiidre
Arbeiter Brendel aus Kaiserslautern.
Elsaß-Lothringen.
Der Fabrikant Blech, sowie die Arbei
gehörige, si»d des Landes verwiese» wor
den. Ernst Blech ist der Bruder des
kürzlich aus der Fesliiugshasr iu Magde
verurtheilt worden war. Der Sialt
haller der Reiclislande hat die landwirth
schlijtlichc Ausstellung in Saargemünd
feierlich eröffnet. Selbstmord durch
Erhängen begingen an ein und denisel
sich aus dein Fenster und ivnrde todt ans
gehoben; der Sohn deS Gießers Xaver
Brilschu in Mülhausen und der Lehrer
Fritz m Neuhof bei Strasburg sind er
trunken.
Braun schweig. Anhalt. Lippe.
Waldeck.
Lobach starb an den Folgen eines Stur
zes, der Fuhrherr Pritl aus Wobeck
wurde von seinem eigenen Gespann über
brannt sind: in Fischkaien das Anwesen
des Fischers und Erdpächters Friedrich
Schröder, in Wistors das Gehöft des
Schulzen Göllnitz.
in Birkenseld die feierliche Grundsteinle
gung sür die neue katholische Kirche statt.
Die kirchliche Feier leitete Weihbischof
Dr. Feileu ans Trier.—ln Nendsrf b.
Varel Meierten die Eheleute D. Varrel-
Anwesen des Husenbesitzers Hang Böhin
cker, des Gastwirths Höppner, des Land
besitzers Steeii, des Schuhmachers
Tischlers Davids.
Schweiz.
In Galtersingen ist das Anwesen des
20,000 Fr. erspart mid sich kürzlich i»
die Anstalt niit 8000 Fr. eingekauft.
Der Verdacht gegen ihn ist rege gewor
teusest nach Aarau gegangen war nnd
sein ganze? Geld, sowie seine Werthtitrl
milgenonimen hatte. Frl. Hedwig
aus 350,000 M.i ohne daß Gärten und
ken 100,000 Fr. vermacht. 112 In
»es Eiscnbahnziiges und brach das Ge
nick. Den aus 3000 Fr. bestehenden
„Großen Preis der Stadt ans
schlagen.
Die Gelreidesirma Maloran in Wien
ist mir '.»0,000 sl Passiven insolvent.
ist daselbst gestorben. s I» GrazFeld-
Schmähung des Angedenkens des verstor
benen Dichters Franz Mich. Felder wur
de der Pfarrer von Schoppenrnu Z. Ge
iii in "in ' '
! Ueber den Nothstand in
der Czernogorza (Montenegro) berichtet
die Wiener „Neue Freie Presse": Die
Ernte versprach in diesem Jahre beson
brand ausbrach, dem einige Heelden zm»
Opser sielen. Es ist kein Zweisel mehr,
kein Regen kann mehr Helsen, ein Hun-
iinlieimliche, mir dem „geistigen Ohre"
vernehmliche Poche» überdröhiit furcht
bar den Kaiioiiendomier der Freudenfeste
Mißjahr zu bekämpsen Haben
Fürst hat zwar eine Million Rubel mit
»ach Hanse gebracht, aber auch einc Mil
Wvhlth ue nd sür alle
und 41 Tage Gefängniß und 500 Mark
Geldstrafe und Wemhändler Mar Levy
ans Neustadt a. d. H. 8 Monatt Ge
eiiiein gewisse» Friedläiider, hatte er be
reits 8 Monate Gefängniß und 3000
M. Geldstrafe eingetragen. Nachdem
Modell stand, und schoß sich hier in Bei-
Die Straje welche die Dame ereilte, ist
mn so geiechser, als sie gerade ein so
„polizeiwidriges" Stück erklingen ließ.
AusWormS, 0. Sept., wird
geschrieben: DaS hiesige PauluS-Mu,
seiim ist in den letzten Tagen dnrch sehr
Die Fund stuck« alle reichen
Grabstätten Ms der römischen Zeit und
sind als hervorragende Produete geeig
net, einzelne Zweige der in römischer
Zeit blühende» rheinischen Kunstindiistrie
(Glasbläserei, Knnsttöpferei, Silber
schiniedekniist und Bernsteinschnitzerei) zu
Kiese Gegenstände ihre Entstehung ver
danken. Unter den Gläser» zeichnet sich
eine große, bauchige Glasurne initDop
tloloniir überzeugen
uns u. A. zwei kleine silberne
Lösfelchen
ders schön und ein Kunstwerk für sich ist
ein in natürlicher Größe dargestellter
Paradiesapfel mit Blattwerk), eine fos
sile Muschel mit zierlichem Lösfelchen
(Toilettegegenstaiid?) und noch einige an
dere Gegenstände, deren Erklärung
schwierig ist. Der Bernstein ist theils
hell, theils dunkelfarbig, prachtvoll leuch
tend und durchsichtig.
Dnrch Absturz hat auf
einer Reise in Tirol der zwanzigjährige
Sohn des Prosessors Dr. Hertz zu Bres
lau, der stucl. jur. Martin Hertz, sein
Leben verloren. Derselbe beabsichtigte,
am 7. v. M. mit dem Touristen Blan
kensee aus Nürnberg unter Leitung eines
Stubaier Führers von der Nürnberger
Hütte über die Maierspitze nach der Dres
dener Hütte zu gehen. Der Führer ver
lor nach seiner Angabe im dichten Nebel
den Weg, er hat dann die beiden Tou
risten an dem Gletscherbach des wilden
FernerS allein gelassen, um sich in der
Umgebung über den Weg zu orientiren.
Bei seiner Rückkehr traf er nur de» Tou
risten Blankensee, Hertz soll inzwischen
über den stark angeschwollenen Gletscher
bach gegangen sein. Blankensee blieb
mit dem Führer während der folgenden
Nacht unter einem Felsblock sitzen; am
nächsten Tage wurde das Suchen nach
Hertz fortgejetzt. Der Führer hat von
der Entfernung des Hertz alsbald die
vorgeschriebene Anzeige gemacht, man
hat jedoch, in dem Glauben, Hertz habe
den Weg allein zurückgefunden, zunächst
all« Nachforschungen unterlasse». Erst
am 15. Aiigust ist der Gendarmerie offi
eielle Anzeige gemacht worden. In
zwischen hatten bereits auf Anregen eines
mit der Familie Hertz eng befreundeten
Herrn aus Breslau die Nachforschungen
nach dem Vermißten begonnen. Es war
eine anstrengende und auch vielsach ge
fährliche Arbeit. Sehr oft hinderten
dichte Nebel jedes Nachsuchen, es konnte
auf diese Weise innerhalb eines Zeit
raumes von 1! 7°agen nur an fünf Ta
zen gesucht werden. Endlich am 4. Sep
tember gelang es, die Leiche' des Ver
mißten zu finden. Ueber den Ort der
Auffindung sind in Breslau noch keine
Nachrichten eingegangen; man weiß bis
her mir, daß man de» Veruiiglückle» im
Hochthal aiifgcfnnde» hat.
Säuferwahnsinn bei einem Kinde ist im
Irrankenhanse Friedrichshain (Berlin)
beobachtet worden. Es handelt sich um
eine» sünsjährigen Knaben. Die Ver
anlassung zum Ausbruch der Krankheit
gab, wie ja auch oft bei Erwachsenen,
eine Verletzung, ei» Bruch des rechten
Oberschenkels dnrch Ucberfahrcn. DaS
Kind verlangte am Tage der Aufnahme
»Luft" (Berliner Ausdruck für Pfefscr
münzlikör, der mit Gcireideküuimcl ge-
Weise wie bei erwachsenen Säusernr
starke Aufregung, eingebildetes Sehen
»on Schreckgestalten u. s. w. Der
Knabe sah den Teufel, schwarze Vögel
und schwarze Hunde. Bei geeigneter
Behaudlung ist das Kind mir Dank sei
ner besondns kräftigen Körperanlage
genesen. Der Vater hatte einen Aus
schank, den aber der Großvater besorgte;
dieser gab dem Kinde seil zwei Jahren
täglich „Lust" und hatte mit den Gästen
seinen besonderen Spaß daran, wie gerne
der Kleine den Schnaps nahm. Außer
dem bekam er von der Mutter „zur
Stärkung" täglich ei» Gläschen Ungar
wtin und trank Abends mit dem Valer
Bier. Da i» der Destillation aus Un
kenntnis! von den Gästen oder auch von
uuvernünftigen Eltern sehr oft den Kin
dern Spirituosen gegeben werde», so sei
noch daraus hingeivicscn, daß Alkohol
vergiftung bei Kindern oft Epilepsie er
zeugt. Meistens sind auch bei Kindern
Fülle schwerer nervöser Erkrankungen
darauf zurückzuführen gewesen, daß die
Kinder von dem Schnaps lrankeir, de»
sie sür ihre Eltern Kotten.
Eine Gänfehä u d l e ri ii,
die wegen Beihilfe zum Zweikampf auf
Festung geschickt wird. Zn dieser drolli
gen Conscquenz liar vor der 11. Ferien-
Ilrafkaniiner des königlichen Landgerichls
München I veihaiidettcn Fall der Absatz
2 des ß 4!> des Strafgesetzbuches geführt,
worin es heißt, daß die Strafe des Ge
hilfen nach demjenigen Gesetze festzuset
zen sei, welches auf die Handlung An
wendung sindet, zu welcher er wissentlich
Hilst geleistet hat. Uu, schnöden Mam
mon halte die Schwabinger Gänsehäiid
überlasse», eine Frevelthat, sür welche
ihr das Gericht 2!! Tage Festung, neben,
bei bemerkt, das geictzliche Sttasmini
mum zuerkannte. Was die Herren „In
sassen" von Oberhaus sür Gesichter
macht» werden über den Zuwachs, den
»a ihre Gejelljchast bekommt!
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