2 Srranton Wochenblatt. Offictt S2I Spruce Straße. «onsul Edwards und die Berliner. Aus dem omenkanischen Gencral sche Zciliing" sind seit dem Antritt des neuen Eheis desselben, Mr. W. H. Edwards nils Ohio, Aenderungen im ge kanische Gencralcoiisnlat von Allen, die auf ihm zu thu» hatte», als das licbens ivürdigste vo» sämmtliche» auswärtigen Aemter» dieser Art i» Berlin gerühmt ivurde, herrscht daselbst jetzt ein barscher, kurzer, uiisreundlicher Ton, wie ihn wohl der Unterossicier dem Rekrute» gegen über anschlägt. Was jedoch das! Schliuinistc von Allem ist, die Erpor- das Blatt. Wie mit der Angelegenheit besaßt, liegt keine Veranlassung vor, sie zu einer „Haupt iind Siaalsactio»" aufznbauschen. Ei ner Depesche zufolge hat vorerst das dciUsche Amt des Auswärtige» die Sache nicht sür wichtig genug zu einem amtlichen Einschreiten gehalten. Warten wir also ruhig die weiteren Eniwicklniigen ab. Opfer der »lriege. WaS die Kriege der letzten 34 Jahre Der Trug ve» Lebens. Man sah sie täglich zusammen auf den Spazierwegen der Stadt. Die Eine eher klein als groß, mit einem blühenden, lachenden Kindergesicht, keck in die Welt blickenden Blauaugen und goldblondem Haar, das in kokeiien Löckchen um Stirn und Schläfe spielte. Die Andere, .sie um eiiien Kopf überragend, dnilkel, ernst Lippen. Trotzdem sagte man sich ans den eisten Bliit, daß sie Schwester» seien. Sie glichen einander wie der Frühling und der Herbst an manchen Tagen, wie zwei Portraits, das eine vo» Eabanel gemalt, daS andere von Gabriel Mar. Bisweilen blieben die Männer stehen und sahe» ihnen »ach. Sie wäre» beide von einer eigenthümlichen Schönheit, aber von jener seine», zarten Schönheit, an der die Meisten achtlos vorübergehen. Vielleicht war auch die Jüngere noch z» jung, noch zu sehr Kind, um Aussehen zu erregen, und die Aeltere schon zu alt oder doch zu ernst, zu düster, zu streng. Ein Schalten schien auf ihr zu ruhen, in dem die Jugend vor der Blüthe dahin gewelkt war. Und wenn die Jüngere fröhlich wie ein Kind, mit den lebhaften Geberden eines Kindes vo» eine», Schaufenster zum andern wies, sah die Aeltere ineist theilnahmSlos über all' die Herrlichkeiten hinweg. So sah man sie Jahre lang, täglich znr selben Stunde, ihren Spaziergang mache». Bekannte hatten sie wohl nicht viel, de»» sie wurden selten gegrüßt uud »och seltener angesprochen. Eines Ta ges aber wurde das plötzlich auöers. Vo» diesem Tage an flogen die Hüte bald rechts, bald links von den Köpfen und die meisten der Vorübergehenden wandten sich nach ihnen nni. Richt blos die Män ner. auch die Fraue». Und in allen Ge sichtern war dabei ein gewisses freundli ches Lächeln, »ichr Theilnahme als Nen gier'de, mehr Interesse als Wohlgefallen. Die Schönheil der jüngeren Schwester war inzwischen wohl reifer, anziehender geworden, aber das war gewiß nicht der Grnnd der Anfmerksamkeit, welche man Beide» jetzt widmete. Man blickte »ach ihnen, wie man sich »ach einer Berühmi heit umsieht. Und das zierliche junge Mädchen mit den blauen Kinderaugc» auch eine Berühmtheit wenigstens eine städtische. Sie war noch keine Künst lerinn—so siigieii Freund und Feind inen. Schon am Abend ihres ersten Auftre iei:s—uach dem zweiten Akte—haltender sah ihnen alle Welt nach und alle Welt slüsteite sich zu: „Das ist sie!" blüht Ihr den»? Was lacht Ihr denn? Plötzlich aber erbleichte sie »nd dann schoß ein dnnkles Roth über ihre Wan gen und ihre Stirn. Ihre Haiid faßte Dienstmädchen trat ei». „Herr Dr. Wagner läßt sragen, ob er das Fräiilein sprechen kann —" doch besser gewesen, sich erst zu saiii- Aber nun öffnete sich die Thüre schon wieder und er trat ei». Sie reichten sich die Hände und dann war es, als ob Beide kein Wort finden könnten. „Es geht Ihnen gut, nicht wahr?" sragte er endlich. „Ich habe in den Zeitungen von Franzis Ersolg gelesen .... Es hat mich gesrcut, wie ach, das brauch' ich Ihnen ja gar nicht erst z» sagen. Ist Fräulein Franziska zu Hause? Ich kann mir das Kind gar nicht vorstellen gestern las ich noch vo» ihrer Ophelia ist sie wirklich so gut?" „Sie ist sehr gut. Aber nehmen Sie Platz, Herr Doctor." „Sie sind Doctor geworden —" „Ja Doctor ich habe die Tollheit abgestreist fleißiger studirt, als ich n.ir'S selbst zugetraut hätte. Aber wozu bringt eS unsereins mit allem Fleiß? Nu» bin ich Beamter mit tausend Marl Gehalt »nd Sie —" send Mark^ wie vor wenigen Minute». Uiit/dabei zog die Vergangenheit wie flüchtige Ne belbilder vor ihrem Auge vorbei. Der Kind sür ihre Schwester dieses Le ben voll Arbeit voll Entbehrungen voll Sorge, und wieder Sorge. Glückes aber als er, toll, wie er war, sie aus der Stelle heirathen wollte, da sagte sie: „Nein" „Nein ich kann das Kind nicht lassen ich innß sür meine Schwester sorgen sie hat eine Zukunft ich darf sie ihr nicht ranbeii. O ja, ich hab' Dich lieb —daß ich Alles geben möchte sür Dich aber thät' ich das ich würde zusammenbrechen ich könnte nicht mehr leben." Und wie er auch bat— sie blieb bei ihrem „Nein". Und dann ging er fort, um selber etwas nun nicht nöthig hätten." „Ist die Arbeit wirklich öde? Kommt sie Ihne» noch iiunier öde vor?" alt —" Sie war aus der Probet.. sie ist es. Hören Sie, wie sie trällert? Das freut- sich auch des Lebens ... Komm nur herein, Franziska der Besuch gilt auch Dir." Er führte ihre Hand an seine Lippen und sah ihr so seltsam in die A»gen, daß sie laut auflachte. „Mci» Gott," sagte sie, „sind Sie da»» ging es bergauf iu de» Wald. Franziska war sehr lustig, Johanna sast »och eriister als gewöhnlich. Der die drei vergeblich ihren liebliche» Zliu her. Abends, als man schon a«f dein Heim- Gehst D» mit, Johanila?" Augen waren auf den Mond gerichtet, der nun schon wie eine rothe Scheibe über den Zweigen hing. .Johanna," sagte er »ach einer Weile, „ein ernstes Wor»." „Ein ernstes Wort was meinen Sie damit?" den?" Sie wandte ihr Gesicht nicht von dem Monde und kalt, fast schroff klang es zurück: „Nein." wie Sie es waren. Nein verzeihen Sie mir ich will Ihnen nicht wehe thun. Ich will Ihnen keine Vorwürse .Nein" Ihr letztes Wort ist —" „EZ ist mein letztes Wort. Aber bei so viel jugendlichem Reiz! Sie hat jetzt ein Gehalt von 15, VW Mark uud bereits Anträge aus das Doppelte. Was sagen sollen? Aber wozu hätte eS ge sührt? DaS Leben ist nicht blos ernst.eS ist furchtbar sür Den, der es nicht zu be theilte. sie das Blatt. „Das Leben ist nicht blos ernst, Jo> Hanna," schrieb der Doctor, „es ist > gerisch vorübergegangen ist." Als sie den Brief zu Ende gelesen, sank ihr der^ Kopf auf die Arust herab, und der ist todt.... Das leere Herz. Das Wählen, Freund, ward Dir so schwer? Du zählst Dich gar schon zu den Alten? Und gerade, wenn das Herz recht leer, Hygienische Unterhaltnngei». Eines schickt sich eben auch hier nicht für Alle und nicht sür Alles. Die einzelne» Erdzonen verlangen ihre eigeiltkünilichei» zur Reise gebracht das Alles liegt jetzt Dingen nicht ausgeblieben, die der Mensch, der „AlleS-Vcrschliuger", nun einmal nicht entbehren will. Ein Gang durch eine der Markthallen «der einen der ossenen Märkte belehrt nns über den sast nnerschöpflichen Reichthum an Natlirerztugnissen aller Art, an denen wir uns gütlich thu» können. Allein jede üppig besetzte Tafel birgt die Gefahr in sich, daß sich der Mensch ein wenig über nimmt. Den Wirth, der so reichlich sür alle Ansorderungen gesorgt, daß selbst nicht klagen dürfen, trifft keinerlei Vor wurf, wenn diese sich ihre Magen über laden. Er bietet vielmehr in srenndli cher, gastfreier Gesinnung das Beste dar; wird's durch verkehrten Gebrauch Schaden anstiftet, dann trifft d?n güti gen Spender aller der guten Gaben kei nerlei Schuld, Genan so ist's auch mit Der Mensch soll sich derselben mit Maß dann wird cr sich ihrer wirklich erfreuen. Das ist eine uralte Weisheit, und den noch -ist es nothwendig, diefelbe immer wieder auszusprechen, sobald Zeit und Gelegenheit es schicklich erscheinen läßt. Man braucht darum noch kein te» räth. Wir leben jetzt so recht mitten in den jarbeii^äch^igeii, kung in dem Gebrauche nur um so mehr geboten. Der Nährwerth des Obstes ist hingegen ein sehr geringer, denn sein des Nährwerthes eines Naturcrzeugiiisscs zumeist den Ausschlag geben ist ei» außerordentlich unerheblicher. Etwa^cin der ist Eiweiß, wie schon angegeben etwa j pEt., Wasser uugesähr 82—84 pEt.—so ist der Zuckergehalt ei» sehr schwanke,id^^ ein^» e» besteht.) bereits genannte» Bestandtheilen dersel ben ab denn Wasser, Traubenzucker, Fruchtzucker, Rohrzucker, Eiweiß haben jede« für sich de» nämlichen Geschmack — vielmehr wird derselbe durch die verschie denartigen Säuren und wohlriechenden ! Stosse hervorgerufen. So enthalten Aepfel, Aprikosen, Birne», Kirschen, Pflaumen Aepselsäure, Weintrauben außerdem noch die ihnen eigenthümliche Weinsteinsäure; und zwar ist dieselbe theils frei in der betreffende» Frucht vor handen, theils an andere Stosse, zumeist an Kali gebunden, in Form sogenannter saurer Salze. All diese Stossgennnge st»d nun in den allen Organismen ge meinsamen Grnndgebilden, den Zellen, eingeschlossen. Aus diesen Zelle» mit ihre» seslc» Umhüllungen letzt sich nun der organische Ansba» der Obstsrncht zu- sammt», allein gerade dies- ZcUhüUen, die sich ganz besoiiders dicht an der Außeuseite der Frucht a»ci»a»derlegett und znr pflanzensnsei reichen Schale wer den, sind unverdaulich, ei» wahrer Bal last für Magen und Darm, und der Volksinstinkt hat das Richtige getroffen, wen» er dieselben sofort.als werthlos, ja als schädlich beseitigt. Es ist daher ein wirkliches hygienisches Gebot, nur geschältes Obst zu genieße», oder wo das Schälen unausführbar ist, wie bei den Beeren loder den Kirsche»), dieselben auszusaugen und die Haut nicht mit zu verschlucke». Daß »nr völlig ausgereistes Obst ge nösse» werde» sollte, ist etwas so Selbst verllättdliches, daß es keines weitere» abmahnenden Wortes bedürfte; gleich wohl wird nach dieser Richtung hin sehr viel gesündigt. Die Folgen lassen dann nach wirklich nicht lange ans sich warten. VerdauilngSbeschwcrdcn aller Art stellen sich ein, die Magen- und Dariuwandnn vigende» Einslnsse der i» de» unreife» ungSprozcsses die erheblichsten Verände rungen. ES si»d indessen keineswegs blos die uerstandesnnreise» Kinder, deren Begehrlichkeit von de» lockenden »»reisen flüchten nicht Stand hält; anch man cher erwachsene Mensch nimmt es in die ser Beziehung nicht immer so genau wie man vo» seiner Einsicht erwarte» sollt'. Allein anch der allzu reichliche Genuß vo» reif in, also a» sich gesundem Obst rächt sich an den Menjchen. Durch de» im Uebermaß dem Magen zugesührte» Zucker werde» sehr starke Gährmigsprs zesse hervorgerufen, die stets ihre schädi gende» Rückwirkunge» mif die Verdau ung äußern. Auch die mit dem Obste genossenen Säuren rufen alsdann recht empfindliche Störungen hervor, die sich sehr einfach durch ein gewisses Maßhal te» im Genusse vermeiden lasse». vorüber; indessen die Hättfllng solcher an und für sich geringwerlhige» Schädlich keiten und der ihm folgenden Schädigun gen un seres Organismus schwächen dessen Widerstandsfähigkeit im Allgemeinen, und daher kommt, es, daß derselbe ais kungcn sich häusiger zeigen, denselben nur zu bald niiterivorsen ist. Unter solchen Verhältnissen mag es zweckmäßiger sein, ganz bestimmte Obstsorten lieber gekocht und mit vorsichtiger Mäßigkeit zu genie- z»i«' dieser linincrhin cbcr zum Theil »och so zutres sender Weise beschästigt, das! wir glau be», dieser Kundgebung hier Raun, ge währen zu müssen. Sie lautet : „Ich werde mir rechte Müde geben, daß ich raufkomme, Papa. Sobald ich ich Verrä'her ist ein verachtetes Subject in der Gefstl schast. Die Schule, von der wir oer langen dürfe», dasj sie die aufwachsende Jugend bilde und veredele, züchtet dies» gegen dieses Unding zu Felds z>« ziehen. Sollen wir Altern nicht da« Recht haben, für die (Erhaltung der Seelen reinheit unserer Kinder z»l kümpsen? Wir übergebe» nnsere zarten Pflanzen vertrauensvoll dem großen Garden, der sie uns zu kräftigen Bännichen orwachsen lasse», nach einer Reihe von Jahren wieder ablieser» soll. Und wir sollten feige zusehen, wie unter unser/n, Augen »in srcsjendes Gift in die Blüthenkelche geträufelt wird, das bis in die Wurzel hinabsickcrl? Ist das de: Lohn sür dis Pertraue», mi> de», wir die Kinder der Schule überlassen ? Ich glaube, wrr ha be» das Recht, ernstlich zu verlangen, daß diesem Unwesen gesteuert werd«. ES wird noch andere Mittel gebe», »ine Classe in Abwesenheit des Lehrers in Ordnung zu halten, als abwechselnd bald dies, bald jenes Kind zum Aufpasser, Richter »iid Ankläger übe«' seine Kame raden zu setze». Ich denke, eS gibt andere Mittel, de» Ehrgeiz enies Kindes anzu regeu, als indem man es „Eine» 'raus« kommen" läßt, wen» eS die Fehler seines Nebenmannes anzeigt. Ich bin über zeugt, dasj es lediglich eines Anstoßes dedai 112, um die diesen nebst Haaren ihrer A»greiseriu iu d«> Hand!