Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 12, 1888, Page 3, Image 3

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    Drei alte Jungfern.
bitten.
nicht
sie fürchtet, daß Sie ihr noch immer
grollen. Aber ich weiß eS besser, nicht
wahr, Herr Schumann? Sie haben ein
viel z» gute« Herz, um der Armen noch
jetzt nachzutragen, was sie längst bitter
„So, bereut hat sie es also doch? Ja,
die Neue ist der Bote, der hinterher hinkt;
er wird auch bei der Kleinen nicht a»S
bester Freund, die ungleiche
Verbindung geschlossen hätten. Dessen
„Möglich, möglich," seufzte der Kranke
und nahm einen Theelöffel von den er-
Fräulein Betty diese Früchte selbst ein
gekocht?"
„Gewiß," bestätigte Klara. „Sie ist
sehr geschickt im Einmache» und hat die
potten gestillt, da sie dieselben ihrer
Gesundheit zuträglich hält. Jetzt frei
lich behauptet sie, sich den LnruS nicht
gestatten zu können, alles selbst zu essen
und wünscht, den größten Theil zn ver
„Ich werde alles kaufe», alles »nd den
höchsten Preis dafür zahlen natür
lich!" rief Herr Mathias lebhaft. Dann
wurde er plötzlich sehr nachdenklich, und
hatte sie das Gefühl, als habe sie einen
'
ihr in der Thüre begegntte, benutzte den
Augenblick, wo er Klara allein wußt«,
um sie aufzusuchen und zum erste» Male
wieder aus seinem vor vielen Wochen ge
„Sie sagten damals, daß es eine Ver
suchung sür Sie sei, Klara. Dars ich
hoffen, daß dieselbe in der langen Zeit
so an Kraft gewonnen hat, um Sie mei
ist im Gegentheil etwas dazwischen ge
treten," entgegnete sie, „was mich mehr
wie ein Unrecht empfinden ließe.
sein, Neichhardt, die Freundschas? bindet
sich Nichten Ihre, und sie ist dauerhas
„Zuletzt doch in jene dauerhafte Frcund
schast übergeht," »»«erbrach sie der Dok
tor. „Warum sollten wir nicht gleich
beim Uebergange anfangen Uiid eine Ehe
aus Freundschaft schließen?"
„Und wenn wir es thäten und Sie
erblickten dann später neben Ihrer allern-
üh^iid""?' lieblicher
sind sür eine resignirte Fwunds^aft/wa«
Reichhardt lachte. „Denken Sie da
bei an eine bestimmte Person, oder ist es
ei» Phantasiegebilde, welche» Sie her-
an eine bestimmte Person."
„Mein Mündel welcher Einfall!"
„Sie wird alle Tag- lieblicher!"
„Das hat Herr Mathias auch gefun
den, und ist ihm schlecht bekommen. Für
alte Junggeselle» wie wir, ist solch eiu
junges Ding nicht geschossen."
„Aber >-ie wolle» sich doch mit
Auge» als ein anderer. Weil sie ihren
jüngeren Vormund liebt, hat sie den
Jetzt war es heraus! Der Pfeil war
»vi» Bogen geschnellt daß die zurück
schwirrende Lehne sie selbst verwundete,
war ihr Nebensache. Klara hatte ge
than, was sie sür Recht hielt.
Die Wirkung ihrer Mittheilung war
sogleich ersichtlich. Reichhardt be-
Jhneu ausgetragen, mich von Nei
gung in Kenntniß zu setzen?"
ßi "chh"'h " etwas annehmen.
Ruhe. „Ich weiß, mrine
das nicht, R«chhardt?" '
Der Doktor lächelte. „Jedenfalls
Ihnen
Binder» im Häuslichen nützlich er
weise» soll. Es ist nöthig, das sie ihre
Krast erprobt und dieselbe im Kampse
„Auch die Ihrige/ entgegnete Klara
werberin sür eine andere machen können ?
Für Emma!
Er und Emma ja paßten sie beide
denn zusammen? Da ging sie eben am
Fenster vorüber, leichten, elastischen
einen Blick hinein; sie sah ihn; er nickte
ihr zu »ud eine helle Nöthe flog über das
freundliche Gesichtchen. Sie wurde in
der That jeden Tag hübscher.
Liebte sie ihn wirklich oder bildete sie
sich nur ein, ihn zu lieben? Er hatte
nie an diese Möglichkeit gedacht, jetzt
vor, zu beobachte». Aber die Frist
zur Beobachtung war kurz gewesen.
Schon in einer Woche sollte Emma fort,
und es gab sy vieles zu thun und einzu
richten, daß sie sich selten zeigte, wenn er
eine Kafseestuiide bei Fräulein Waldow
Klara Ney es sich nicht nehmen, ihre
Pflegebefohlene selbst dem neuen Wir
kungskreise zuzuführen und Reichhardt
begleitete beide zum Bahnhose.
Emma'S Augen standen voll Thränen,
Abschied reichte. „Ich danke'lhnen so
sehr sür Alles, was Sie für mich und die
Tante thaten, schluchzte sie.
Der Doktor fühlte sich seltsam be
sür Sie thun, liebe Emma," sagte er
leise. „Will meine kleine Mündel mir
zuweilen schreiben, wie es ihr geht?"
„Ja, darf ich denn?" Emma'S Ant
litz strahlte auf.
Thür. Klara, die zum entgegengesetzten
Fenster hinaus gesehen hatte, lieh die
Billets kttpire»! die Lokomotive pfiff,
In tiefen Gedanken verließ Reichhardt
den Bahnhof.
Sechszehntes Kapitel.
Herr Mathias Schumann hatte sich
Krankheit und ging
war eine Aenderung eingetreten. Man
traf ihn nicht medr zur bestimmten
s^deni^^M^r^
Ließ er seine Wäsche bei ihr
chen in eigener Person? Fräulein Ehar
lotte war nicht die Person, solche Fragen
unbeantwortet zn lassen. Sie hatte
schon längst der guten Frau Pastor einen
Bestich warum sollte sie den
ertönte es von drinnen und sie folgte dem
Ruf. Frau Harm« saß an ihrer Ma
einem Wortschwall, der die Nähmaschine
zum Stillstand brachte. Nachdem sie
ragen über Familienglieder ange
Waldow verschafft hat. Sie zahlt
„Dieselbe. Die arme Dame ist recht
„Nicht alle»!" berichtigte Charlotte.
/Die Gläubiger, sie sahen, daß
Theil ihrer Ansprüche falle» lassen. S»
hat sie «.ovo bis 10,000 Mark gerettet,
" je j
'ich in ihre Stellung und man scheint
gut vergeht?"
„Haben sie da»? wie mich das
Gefallen thun?"
Als der Frühling in'S Land kam, fand
Tina Hegeinanns Hochzeit mit Kurl
Friedrichs statt. Um kein Aufsehe» zu
Neichhardt
etwas verlegen. versteht sich, daß
Klara lächelte. War die Saat, die
sie hatte, schon reis?
Eic has den Ende. Er ent
gas Blut stieg ihr in das Gesicht und
geneigt gut gelegenes zu
echte Selbstlosigkeit fehlt. Und mit der
gung fehlen.^
entfaltende» Glück Reichhardti und
Fräulein Betty aber h<u schließlich
Ende.
Ein Wiener Corrcspondent schreibt
vom IZ. Solche .Nachtstücke a»S
dc^M
au^h
Pari» Logis »ahm. Ei» Andrer ist
Dieser zahlte die »tosten der Reisender
Strolche von England. Als der Plan,
die Sängerin zu entsühren und sie so
lange festzuhalten, bis sie ein großes
Lösegeld zahle. Während ihres Aufent
haltes AyreS logirten Detec
gestiegen war, und sie war aus ihren
Spaziergängen stets von zwei Geheim
polizisten begleitet."
Ludwig der Neuute von Frankreich
Er seine Gat-
eines Eheversprechens handelt, spielt der
Bei allen Völkern aber
Aur ?!nwanderuug«stattstir.
Am >'!. Juli landete» in EastleGarden
belies sich 52.180 Köpse, SO2I
188« 1887
Januar 10,1 so 8,207
Februar 15.157 11,423
März 28,045 31,100
April «1,400 54,235
Mai 73,714 «1,125
Juui 52,18« 4«,505
gen wird, gegen 370,000 im Jahre 1887,
435,081 im Jahre 1881, 476,000 im
Jahre 1882 <i» welchem Jahre die Ein
wanderung bis jetzt am stärksten war)
und 403,900 im Jahre 1883. Von den
acht Dampfern 4107. Die itaUcnischc
Jahres 1887 bezifferte sich auf 43,725,
gegen 20,312, 10,033, 14,070, 25,485,
Welches Glück in der
röder so viel Geld kostete. Er hat sich
Geschichte."
ber's erster Jugend erzählt sein Sohn:
Weber selbst später
er Erster
Freund, das Alt werden ist aber doch
einzige bi»,i«^t
Bedenkliche Begleitung
„Wissen Sie vielleicht den Weg in'»
Zuchthaus?" —Bummler: „Nicht recht,
gsührt?"
Erst er G ed a n ke. Onkel: Sieh
tauseudc Güter an Bord.—Richte: Ob
Bedauernswerth.
Ein neues Wort.— Beam
ter: „Was sind Sie?" Herr: „Flit-