Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 01, 1887, Page 3, Image 3

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    Imstin
Zum letzten Mal blickt« das junge,
schöne Weil! mit einem kleinen, rasch
vorubergebenden Lächeln der Befriedi
gung, in den hohen Spiegel des An
ileidezimmer«,
Sie durste in der That Genugthu
ung empsindcn über das herrliche Bild,
welches ihr da entgegen leuchtete. Ta
dellos »>«r die hohe und trotz der Uep
pigkeit ihrer Formen immn sthlan^
tts!
Durchlaucht! Seit einer
halben Stunde!"
Sagen Sie dem Baron, daß ich so-
Als das Madche» das Zimmer ver
«ige Zeilen lang. Diese Zeilen aber
i't i.li»," > elt sie
l,clunM war.. Ihnen ,u
,,Als wen-! es dazu eines Schmuk
te^cl'UW mit
Empfindung einflößen, die fast der
Furcht vor der Zukunft sehr ähnlich
steht!"
,D weh, statt de« Anbeter« redet
schon wieder der Professor au« Ihnen!"
fiel ibm die Fürstin lachend ins Wort.
~S« ist hohe Zeit, daß wir unter Men
schen kommen. Ich t'osfe, die Furcht
die breite mit weichem Teppich belegte
Marmorstiege, Das ?bor der (inifabrt
Treppe Igelte», widerhallte von der Wöl
bung de» Vestibüls. Steis »nd re
gungslos, wie aus Holz geschnitzt, saß
Kutscher in seinem gelben »iivree-
Wagenthür ln dem Augenblick,
als die schimmernde Gestalt der Fllrstin
a^^^m^ch
d^es
verführt, liebste Asta!"
das Prasseln die
Spille. Der Fächer der Fürstin war
u der Vermuthung führen, daß ihm ! >
rauschende Gesellschaftötreiben uni ! /
t wenig und ,
cn grauen Mähne umwallt war, einem >
,erül»nten Geschichtsforscher der Uni- >
-ersität, in ernste Unterhaltung über ein I
konnte er es nicht verhindern, !
»aß einzelne Bruchstücke eines j
üähe von zwei jüngeren Officieren ge- ! >
iihrt wurde, an sein Ohr schlugen, i
nne unfreiwillige Art des Lauschens, >
ibi» uni so peinlicher war, als jene !
Konversation sich zum nicht geringen !
Iheil mit seiner eigenen Person l>c- !
Ä'ästigte. !
„Ein prachtvolles Weib, diese Fürstin
Naranow!" sagte dcr eine. „Und iin
nens reich, wie ich aus zuverlässiger,
Quelle gehört habe. Ist schließlich kein
Wunder, daß es überall ein förmliches,
Wettrennen giebt um ihre Gunst. Eine ,
iürstliche Wittwe von höchstens sünf
indzwanzig lahren, mit Schlössern und
Äütern und ungezählten Millionen !
?ei dem Rennen da doch sammt und
onders um einige Ziasenlängen zu spät, i
Die schöne Wittwe ist längst in festen,
„Es ist kein Zweifel! Er gilt all
zeoiein für de» Verlobten der Fürstin, !
jnd die Art ihres Verkehrs ist nichts
inderes, als eine öffentliche Bestätigung
»ieser Gerüchte. Ist sie doch auch heute j
ilbend wieder in seiner Gesellschaft auf
„Ter Mensch hat in Wahrheit ein >
inheiinliches Glück! Trotz seiner Ju
zend einer der gefeiertstn»
„Man sagt, daß er ihr am Sterbe- -
>et!e ihres Gatten zum ersten Mal be
>egnet sei. Der Fürst war noch ein j
Nann in guten Jahren, als er sie bei-
athete, aber von einer stürmischen Ju- '
;end ziemlich arg verwüstet. Während
>er ganzen Dauer ihrer kurzen Ehe!
var sie ihm wenig mehr, als eine Kran-
enpslegcrin, und sie soll sich dieser
rauriaen Pflicht sogar mit einer inu-
terhaften Hingebung unterzogen haben, i
!lls die Krankheit in ihr letztes Stadium
rat, wurde auch Professor von Nor-
>e»seld »ach Petersburg berufen. Dem
irmen Fürsten vermochte er freilich i
richt mehr zu helfe»! aber wie der
ilugensckein lebrt, ist er wenigstens mit !
bemüht gewesen, die verlassene
daß sie B^
nicht das scharse Gehör
strebte.
trat.
>^,Es von Bedeutung mein
und »ach Ruhe. Wäre es
Ihnen ein Opfer, mich fchon jetzt nach
Hause zu geleiten?"
„Welch eine Asta?" geh«
sen ruhig auf
zu spielen. Sie fühlte sich so schwach,
Welchen Beweggrund / konnte er ge
, haben? Die Angst, daß ihm vielleicht
eine der W^^he^it
!)ört/ F I' Jh '
i Eltern?'^
lor!"
sägte sie ihm aus der Treppe ihres
Palais „Gute Nacht" und huschte da
warf sie sich ohne Rücksicht aus ihre
drückte das Gesicht in die Hände, Als
sie endlich wieder war die
j ch uch!"
da« Licht der Zllelt erblickt hatte,
mein Kind—mein Engel
mein Abgott!" flüsterte die Fürstin,
indem sie sich lies über ihn herab-
verzweifelt vor sich hin:
„Das ist meine Strafe! —Mein Kind
liebt mich nicht! O, Gott im Himmel,
richt!"
2.
Carter"
! Aber es ist ja ein Un^nn! Die ist
Werkstatt/ der großen Kunstschlosierci,
welch^^
dulden hatte. Die kleine Asta war da«
Reimann. Ihre Eltern hatten eine gar
bescheidene Wohnung im dritten Stock
de« dem Schlossermeifter Härtung ge
hörigen Hauses inne, und vielleicht hielt
sich Albert Härtung anfänglich nur au«
batte sich bei der Pol?zci als MusikuS
d h d
(Fortsetzung folgt.)
Verspätetes Bedenken.
Ein Ungar nnft die Wette
' >ama! Hätt' ich g'wußt, 'daß bliebst
, sbrig Du —hätt' ich g'fressen Dich zu
. -rst.'
De« Zeufels SiSbahn.
sten <!anyo» des Uellowstone - Flusse«,
bietet,^
Zcranis,«!« Sheriff» in alter Zeit.
Wie das Kalb in d?csc Gesellschaft kam ?
ineinde» von >6 Dörfern im Gouverne
ment Kiew hatte» Beschlüsse gesaßt, denen
keine Schankwirthschastcn in ih-
Dörser; er trage allein die Schuld,
wen» sie sich jetzt ohne Schankwirthschast
behelfen müßten, und diese« Vergehen sei
Flasche Madeira beinahe »01l und heute
ist sie ganz geleert! Diener: Ja, se-
den Ew. Gnaden, ich habe bemerkt, daß
e „Irene, wie heißt „lieben" „der zukünsti
gen Zeit?" in Heiralhen!
«af «t«e«
Als ich ein kleiner Knabe war, da nannte
Und legte in den Namen auch bisweilen
Mann, CohnWir sind Baron.
dem Professor bis die Mitte der
hörte kirchliche Musik gebildet. „Sie ist
stelle?.' stellen. in'derAbsicht, den
Gefürchteteu fortzuloben, ein glänzendes
Unterschriften' Als der Reisesertige das
Zeugniß gemessn, sagt er gerührt , „Nein,
(beirossen)' Wie so, liebes Kind?
Melanie: Weil Dich der Oberlieut»-
Wisienschast zu scmcr Erhaltung aufge
boten hatten. Wie die Eltern schluchzt«
auch Schwesterchen: thränenden Auges
eilt sie plötzlich aus die Mutter zu, „Nicht
kleine Ge 112 ällig k e i t.
Chef: „Wie lange sind Sie jetzt in
i^chste^
mir erlauben, Ihnen nichts weiter »orzu
Ueberslüssiges Bedauern,
..Herr Lieutenant, das Räthsel, da« Sie
Mann rühmte sich in einer Gesellschaft,
daß er die Bedeutung de« Geldes, das für
ihn stet« nur Mittel zum Zweck, absolut
nicht fasse, „Wenn Sie den Werth des