Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 23, 1887, Page 3, Image 3

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    Die Holdsucher. >
»rfter »»««>.
Der heiligeSee auf den Gipfelt,
de« Sokondo.
Die Berghöhen von Jablon, der
Chrebet", ziehen sich gleich
einer riesigen Schlang« viertausend Werft
weit als Theilgrenze des östlichen Sibi-
NordseUe di^
und nur die Adler, die Könige der
Bergwelt, feiern daselbst ihre Festmäh
bald steil abfallende Gebirgswand«,
bald wild zerwühlte Klüfte, die Süd
seite fällt allmählich ab und schickt
abe/ »och des da« die ganu
wilde Zchönheit de« Sokondo d«n Blik
ken «röffntn füllte.
wie dunNe Perl-
Wasscrlilien.
den leis' pfeifend über dem Wasser, in
dessen Mitte eine kleine Flottille von
Wasser mit der vollen Brust
lverk der 3SOO Fuß
«aimgeii Flüßchen abgiebt, das in dsn
tzluß Sokondo fällt.
s«n ihr Köpfchen noch wehmüthig hän
gen und öffnen ihre Blüthen erst beim
Kuß de« ersten Morgenstrahls; näher
zum See hebt das hohe Rohr seine
pellgrünen, lanzettförmigen Blätter stolz
ten Ueberrefte gestürzter Ledern. Weh«
dem, der diesen üppigen Teppich betre-
Aus dem silberklaren Spiegel de« Se«-°
Wirgen prächtig«, üppig« Wasserlilie
ihre Köpfchen; das ganze User ist mii
Sterne Lilien
zürnten Geistes, durchzuckn da« Dunk«!
al« Rachestrablen, die Sünder zu schrek
ken
Plötzlich tönt« aus dem dichten Ge
büsch des Ufers «in Schuß, dessen tau
sendfaches Echo ring« die Berge wie
im Todeskampfe.
Am Ufer wurde die Gestalt eine«
Mannes sichtbar, der «in noch rauchen
des Gewehr trug. Erstaunt blieb der
Unbekannte st«h«n, al« «r sah, daß di«
schunschen
Zlatur.
Ter scharsc. anballende Pfiff de?
du Gebi^
denn «r dacht« an di« häufigen Fälle,
wo flüchtig« Zwangssträfling« die Bur
jäten nur um der ärmlichen Kleidung
wegen erschlugen.
Der Fremdling legrüßt« ihn russisch,
und wohl mußten seine Wort« in ermu
thigendem Ton« gesprochen sein, da der
Lama, obwohl noch in sichtlicher Angst,
sich entschloß, auszustehen.
Eilig fprach er einige Worte in seiner
Mundart und wies auf den Hund; der
Fremdling schaute ihn an, schien ihn
aber nicht z» begreifen. Durch dieses un
verständliche Gespräch gelangweilt, lud
er den Lama durch ein Zeichen ein, ihm
zu folgen, und lenkte vom See ab, sich
durch die dichte» Gebüsche einen Weg
bahnend. Der Lama, welcher sich jetzt
schon gänzlich von seinem Schrecken er-
Um Haar«sbr«ite dem Tod«
Der Fretndling lenkt« seine Schritte
vom See zur Mitt« des Walddickichts,
Wanderschaft durch da« Walddickicht
gewährt, als der Hund, welcher voraus-
Üef, plötzlich anschlug, dann sich heu
lend zu den Füßen seines Herrn flüch>
tete, dessen Msmerksamleit dadurch aus
etwa» gelenkt wurde, das in der Mitte
Ter Jäger streckte schon Hand
Der Lama wie« mit Geberden der
Angst aus den Knäuel, welcher sich nun
beweg«» begann, und kaum konnt«
den Jäger und trennt« mit einem
Schnitt des schnell gezogenen Messers
der nächsten Schlange den Kopf vom
Rumpf; ein gleiches Schicksal traf einen
Moment die während er
blitzschneller Bewegung de« 'Messers die
Zähne ausschnitt. Das jetzt ungcsäbr-
Reptil wand er sich u^de^>^
Wiitb nach allen Seilen drehte; ein
Ii» Altaigebiet des westlichen Sibi
rien«! eristirt ein bekannter Schacht, die
werden, so zum Beispiel im
Jahre 1873 bei Reinigung eines ver
schütteten Ganges nicht weniger als 800,
hig anblickte, ohne den Druck zu erwi
dern. Als sie ihren Weg fortsetzen woll
ten, nahm der Lama noch schnell die
„Sei gegrüßt, Paul! Du hast Dich
macht ? Et ist
ein hübsche« Ge?ichtchen hervor.
Dieses Gesichts mußte unwillkürlich
Gesichtsfarbe und der kleine Mund mit
Gesicht durchaus
sollen."
„Ja, die Wölfe hatten heute Nacht
unser Lager umringt, und um ihrem
„Wie meinst Du, Kolja, ist unser
'»erlisch.
wißt ja, wir haben jetzt das Gebiet der
nur Ein Recht, Ein Gesetz das des
al« plötzlich von der Waldseite her Pscr-
Rosse!"'" braunem
„Von Ihnen war eben erst die Rede,
Jswolskij!"
schalkbast.
"^esbalb
zehn^ Werst zur Mündung des Flusses,
Gänse schoß
Wort burjatisch.
Ziegen, Deine Kühe, Deine Frauen,
Deine Kinder? Steht Alle« in Deiner
wolskij nach allen siegeln burjatisther
ten Welt ist. ihm
mit ähnlichem Gruße, wie es die Höf-
Kol! wohlg»sällige Perrichtunst " sagt«
Jswolskij, dkl Elgcnliib« s«incS Part-
Goldfelder. Wa« wollt Ihr hier thun ?"
Kopfe?
~EH' Ihr e« findet, übersiedelt der
Wölfe des Gebirges."
Freunde nicht« mein
Ansiedler sie bemerkten, so sei ihnen
der Tod ~, . Jswolskij hörte
„Nein."
„Wie gehst Du denn selbst dahin?
tödten?"
Weg betreten."
Lama ist Bürge, daß Ihr willkommene
Gäste sein werdet."
Unterdessen hatten di« als Führer
tem Stoß des scharfen das
Traschen Stückchen
lucullischrs Mabl beschlossen
Jeder Burjate trägt eine
Schöße die Rolle der Serviette spielen.
Die Zubereitung
V w d v h'
einen flüchtig hingettzorsenen Situationj»
„Hier sind sie," suhr er fort, Beide«
aus den improvisirten Tisch legend.
Da« Heft entkielt »ergilbte, mit al
terthümlicher Schrift engbedeckte Seiten,
doch war stellenweise d>< Tinte so ver
blichen, daß wohl kau« noch ei» Buch
stabe zu entziffern war.
„Dieses Heft enthält eine genaue Be
schreibung der Goldgrube, welche vor 2g
Jahren mein Vater entdeckte," suhr Tkura
tow fort; »ihr kennt den Jnlialt von
früher ; für den Augenblick ist der
sam entfaltete. s ü
„Im Namen Gottes des Vaters,
des Sol'nes und des heilige»
Geistes. - Einsam in der Taiga sterbend,
nötige ilh dieses bier fiir meine Kinder;
siebzig Werst weit cnllängsdcm Höhen
zuge i den ersten Merkpfahl schlug ick?
unweit des Flusses Altan ein, da ich von
nik auf 100 Pud Sand.
20. Juli am St. Eliastage. Ich
habe reiche Schürfe» entdeckt. 2». To
lotnik auf Ivo Pud Sand, die Probe
allein brachte l Pud 22 Pfund
Gold!
2>">. Juli. Ich fand ein Stück gedle-
Schätze liegen, wobl an:>oo Pud Gold,
„Weiter ist wieder nichts zu cntzis
vergeblich! ' Die und das Wasser
hatten jed« Entzifferung unmöglich ge<
„Hm! 10 Pud Gold, also gegen
200,000 Rubel sind schon gewaschen;
folglich müssen wir von hier aus unsere
„lch lasse kein Wir
welche uns süns Millionen Rubel geben
wenig
Nicht für sich fürchtete Jswolskij.
Ihm, „dem Wolf der Taiga," tme d>-
Schütze und kühner Reiter.
(Fortsetzung folgt.)
Auch richtig, Kunde: Mei
ster, der Rock paßt nicht. Schneider:
Unsinn, der Rock paßt schon, dl«» Si»
paff«» nicht zu de» Rock.
Ende».
Ein Correspondent der „N. A. Sun"
au« Abbcville bekla^
the su/ein ihm geliehene« Pferd nicht
bezahlen wollte. Der Neger hatte 12
Zeugen, welche sämmtlich die Züchtigkeit
sten de« Verklagien, und der Neger
Eid nicht.
durch'cwe de«Block-
Stadt und llagte de» Richter» sem Leid.
Er bekam den Bescheid, e« lasse sich „vor
läufig" in der Sache nichts thun. Der
?ür"sewc"^
Weiß» und schliß ihn mit
einem Knüttel über den Kopf. Die Ver
letzung war so schwer, daß der Neger
hastung des Mörders dachte keinWensch.
ship.
Di« dritt« Ursach« für die Rutwande
rung d«r N«g«r ist da« sogenannte
„Stock Law", welch«« jetzt in den mei
sten Südstaaten zur Geltung komm!.
Früher durste
halten, al« ihnen ihre Niittel erlaubten.
Jetzt hat dies aufgehört Da« „Stock
land fehlt.
Di« viert«Ursach« sür di« Unzufrieden
heit der Neger besteht in dem Psand
gesetz (Lien-Law). Datselbe sichert« in
s«iner ursprüngltthen Formten blut-
und zu einem so hohen Preis-,
daß dem Neger nach Bezahlung der Pacht
von der ganzrn Ernte nicht« übrig
bleibt.
Niit Anbruch der Badesaison liest
fig von Unglücklichen, welch« während
de« Badens ertrinken. E« sind nicht
immer Schwimme»« unkundige Per
sie ihren Tod damit nur noch beschleunig
gen.
Die Fäbigkeit, während eine« plötzli
chen Unfall« zu Wasser den Kops oben
zu kann nurdurch Uebung^ und
die Schüler in « Wasser sallen.^M^nch
damit sie lernen, wa/ sie im Augenblick
der Gefahr zu thun Daß sie
dasselbe nicht mit dem Gewicht seiiies
Rand de«selben zu erfass«n. Selbst
im Staat« Maine sechshundert Bären
getbdtet.
vers<t»i«deue».
Man sch reibt «»«Görlitz,
Sl. Mai! Der durch da« Hochwasser
angerichtete Schaden stellt sich noch grö
-1880 war. der Verlust, welchen
4O preußische Ort-
Wohlthatiakeit dürfte nunmehr bald die
Staat«hilfe platzgreifen. Der Ob«rprä
fi^t^nf««^
W« jetzt'festgestellt'wor
d«n ist, sind in diesem Bezirk in der Nacht
vom 17. zum 18. Mai inehr al« 300
Häuser beschädigt worden ; davon kamen
auf Nieder-Odcrwitz 70, Mitt«l Od«rwitz
22, Schlegel Sl, Seishenneridorf 33,
l3, Leutersdorf 20, Buckersdorf
8 Häuser. Aus Wingendorf entfällt
allein ein Schaden von 80,000 M, wo
von 50,000 M. auf Privateig«nthum.
Drr Schad-n sür Nieder Oderwitz bezif
f«rt sich aus 00,000 M., sür Mittil-Oder
witz auf ZO.VOO M., sür den Ort Schle
gel bei Zittau 20,000 M. Doch e«
daß 4!» sowie
Leiden de« Kronprinzen ist schon
ält«r«n Datum«. Schon Ende 1884
Su«z-Eanals acquirirl und gegen den er
im Frühjahr 1870 in Karl«bad Abhilfe
Ursache hatte.
mit furchtbarem Getöse dieselbe,
zu Thal. Di« Wucht d«« Sturz«« war
so groß, daß Steine bis auf die am ge
genüberliegenden Thalabhang befindliche
Straß«, w«lche «twa 100 Meter über d«r
Thalhöh« liegt, geworfen wurden. Zwei
bedeckt die ganz« Gegend. Der Sturz
dauerte bi« Abend« 10 Uhr in solcher
Stärke fort, daß man in einer (^>fer
ler und Schwester. Jos. Gisler un^Frau
d«t, ferner ist die Wittwe Mattl« todt.
— Ein^si^lt samer Proc^eßkai^
stalten ein Vermögen von ungesähr 7S
Millionen Mark vermacht.
mit der geringsten Summe
bedacht war, griff die Giltigkeit seiner
Bersügungen an, indem sie behauptete,
er sei nicht bei vollem Verstände gewesen,
al« er seinen letzten Willen aussetzte.
Die Erben legneten diese Thatsache und
versicherten, daß Hollowav sehr gut
wußte, wa« er that, al« er Frau Aoung
in dieser Weise vergaß und ihr auch
während der letzten Zeit seine« Leben«
nicht« al« wöchentlich be
das Gericht ihre Ansprüche verwarf und
die Giltigkeit de« vorgelegten Testa-
U -b« rs lü ss i
Ihr«» K«nntnissen, weiche Sprache be<
bciiichen Sie völlig? Lehrling (ver
liebt): Die Blumensprache.
Herr Pfarrer, soll e' beirathe oder soll e'
net heirathe?—Mach« wie Du'« willst,
Han«, nachher reut Dich'« doch!
vchseolle».
«Us Schlachthöfen zu fingen »erbotcn.
Da die herum,
S? ein «!ord.
Ob man betäubt mich oder nicht.
Da« ist gleichgiltig mir.
Der Schlag, bevor man mich ersticht,
Daß tödtet überhaupt,
Ist gradezu gemein.
Er zieht mich groß mit vieler Müh',
Mich fütternd wunderbar.
Nennt zärtlich mich : Da« liebe Vieh
Und stellt mich au« sogar.
Er läßt mich leiden keine Noth,
Dann schlägt er —e« ist toll!
Mich eine« schönen Tage« todt.
Was da« nur heißen soll!
Wenn ich ihm that', wa« er mir thut,
Wa« sagte er dazu?
Ich furchte, daß die Barbarei'»
Die Rindviehlosophie.
Ich lob' au« voller Rinderbrust
Der And're lebt, Iva« mich betrübt,
Al« wie ein Lchse nicht,
«^
von dem großen Unglück, wa« Ihnen be
troffen hat—daß Ihr guier lieber Mann
ist
l^glück!"^
ist ei^Satan.
Der
Oberamtmann Süffig^>>ch«»^i^^
dere Kennzeichen" die Bemerkung:
„Stark durchgeistigte« Gesicht."
Unwiderlegbar. Der Sin
sah?—L?: W«il der Baum nicht dick ge
nug war, Herr Oberst.
— Irren istm^ensi^l Ga^t:
stehn
Rechts Herr
tropfen d ran!"
Sa« der Weltpostverein feine"
Eingang bereit« in die Pforten de« Jen'
seit« gesunden hat. theil» ein« g«istr«iche
Dame d«m R«ich« Postamt mit und s«a-
Ausschrist: „An die Königl. Selige
Amtsgericht« Räthin Frau 5."
Einrich
wohl traurig, Louise, w«>l unsere
Garnison in« Manöver gerückt ist?"
Feldn «bei stoßend) ? „Herr Feldwebel,
meine Schw«ft«r."- Feldwrbel: „Kenne
si« b«rtit«, war auch schon mein«
N h «! »r S'
mal, Ihr Kragen fitzt aber garnicht.
denn nicht? — Na, weil
märchenhaft? Oh, ineinen, wo
man sagt. St war einmal