Am Hm hont. sIÄ Fortsetzung und Schluß.) Stuhl. lere Tage z» verschasfen," sprach Selma ernst. .BiS jetzt ist noch leine Noth an Die Fran Hauptmann sprang wieder »Ich »erlange kein Opfer!" ries sie. »icht, denn >ch werde te n Ohr für Dich hab » ! Du wähnst vielleicht, daß sich dies Glück Dir jeden Tag bieten werde, es, lehrt zum zweiten Male nicht wieder! „Ich verzichte aus dies Glück!' „Und weshalb verzichtest Du? Ich will de» Grund w ssen. Ein Anderer hat Dein lindisches Herz bethört!" .Nein." gab Selma zur Anlwort. Und sie dursle dies dreist sagen, denn Kurt hatt« me ein Wart van L.eve zu ihr gespro „Nein?" wiederholte die Frau Haupt mann. „Dann ist es gm, denn Tu dürs test wenig Aussicht habe», je die Gattin Tu widerset- Lltutenau» die Erfolglosigkeit ihres Be mühen« mitzutheilen. Ei kamen schwere Tage sür Selma, in denen ihr der Mulh mehr als einmal sank. Ihre Mutter tonnte ihr nickt vergeben.daß lind göimle ihr kein freundliches Wort Vorwürfe. Tie würde sie ertragen ha ben. aber die Frau Hauptmann schien zu wissen, was sie tieser traf, sie sprach über Hagendorf in den verletzendsten Aus drücken, malte die Größe seiner Schuld Selma konnte den Geliebten nicht ver theidigen. um ihr her, nicht zn verrathe», sie konnte nicht an seine Schuld glauben, und doch bangte ihr vor der Strafe, die ihn treffen könnte. Sie saß fast den ganzen Tag über an dem Mallische. Das Malen hatte ihr früher Freude bereitet, sie hatte dabei ge sungen, jetzt znm ersten Male erschien es ihr als Arbeit. Sie matte weniger leicht und die Ardeil gefiel ihr drShalb auch nicht. Freilich Ha len ihre Gedanke» sich nie mit dem, was sie that, lo wenig b«- fchäftigt. Sie dachte an Kurt, und nur zu oft ruhte ihre Hand und ihr Auge blickt« träumend vor sich hin. Eine kleine Genugthuung hatte sie selbst in diesen trüben Tagen. Oehringen hatte senenKameraden gegenüber, um de» erhaltenen Korb z» verdecken, öffentlich erklärt, es fei ihm nie in den Sinn ge kommen, sich um Selma ernstlich zu be werben, fo sehr deren Mutter ihn auch ermuntert hab«. Das hatt« di« Frau Hauptmann wie der «rsahren und sehr übelgenommen. jetzt über den Lieutenant und über Kurt sprach sie deshatb nicht im Ge ringsten günstiger, und anch ihr Urtheil Uder Vi« Gräfin wurde nicht milder. London. Die Adresse war richtig und ganz genau, dennoch zögerte sie, ihn zu erblichen, denn sie kannte Niemand i» London, die Hand, welche die Adresse ge schrieben, war ihr fremd. Aus das Zureden ihrer Mutter öffnete sie den Brief. Sie nahm ein Schreiben aus dem Kuvert, weichet noch eine Ein lage einhielt. Das Schreiben war kurz sie erkannt« di« Schristzüge der Grä fin es lautet«: „Liebes Fräulein! B kurzer Zeit deshalb, denn das Leben kann mir keine Hoffnung mehr erfüllen. Aber ich denke liickt ohne Besorgnis, an Sie und Ihre Ziikunst, nehmen Sie deSbalb einen klei ü?" meines Vermögens als ein Geschenk von mir an, es wird vielleicht dazu de tragen, Ihre Zukunft sreuudli cher zu gestallen. Mit diesen Zeile» wer den Sie die Summe von zwamigiausend Thalern erhallen, die sollen Ihr freies Eigenthum sein. Nur eine» Rath lassen Si« mich Ihnen noch ertheilen, er ist auf richtig und ehrlich gemeint' wenn Sie je verschenken, dann sragen Sie Ihrer unglücklichen Freundin ein freund liches Andenke», und wenn Andere die selbe verdammen, dann halte» Sie an dem Glanben fest, da» das Herz dersel ben kein unedles war. Werden Sie glück lich! Orla v o n M «11i n." „Ah!" ries Selma halb erschreck! und halb erstaun,. Sie blickte starr aus das Pap er. den» sie lonnle nicht glauben, da« es die Wahrheit enthielt. Ihre Mutter nahm ihr den Brief aui der Hand, und ihr Erstaune» war »icht geringer. »Zeig—zeig!" ries si« und entfaltet« die Einlage, welche Selma noch nicht gelesen halte. Dieselbe enlhiett eine kurze Anwei sung der englischen Bant an ein Bankhaus der Stadt, an Fräulein Selma Roeder zwanzigtausend Thalern duz Ganze nur ein Scherz Sie glauben, da« Jemand „Nein, es kann nicht sein !" ries sie. Selwa saß regnngSloZ da, das Blut war ans ihre» Wangen gewichen, sie konn l« nicht sprechen. Aber sie dachte in diesem Augenblicke uicht a» die Größe des Ge schentes, sondein an die Worte des Brie fes. daß sie nur ihr Herz sragen solle, wenn sichre Hand verschenke. Das batle sie immer desürchttt«, Scherz liegen könne. Endlich begab sie sich mit Selma zu einem Rechtsanwalt, einem Freunde ihres verstorbenen Manne«, und legte ihm de» Brief und di« Anweisung vor. Erst erklärte, daß er nicht „Sie waren besorgt »in mich!" rief Kurt freudig .Wiederholen Sie das Morl mein Engel, mein mein !" Er küßte sie. Und sie lieb es geschehen, die seinrn Nacken und Streben war nur daraus gerichtet Dich zu erringen, weil ich ohne Dich nicht leben tonnte. Das muhtest Du suhlen, wenn ich es Dir auch nicht gesagt Halle. Konnte ich nun all mein Hosten, mein ganzes Le- An Dich dachte ich bei Allem, was ich konnte ich tein Unrecht thun .Ich will es sein." flüsterte Selma leise. »Auch ich liebe Dich ja längst ! Jetzt erst kann ich mich über das Geschenk der Grä „Welches Geschenk?" fragte Kurt. Setma erzählte dem Geliebten Alles, sie zeigle ihm OrlaS Brief. »Sieh," sü ,te sie glücklich Hinz». „Mei ne Mutter bigr>ss nicht, weshalb ich über das reiche Geschenk nicht jubelte, ich toiiitte es nicht, denn waS hätte es mir Dich!" „Mein g»w Engel!' ries Kurt, da« Mädchen küssuid. „Aber es ist gut. daß ich erst jetzt ersah-.?, i°>e reich Du blsl," fügte er hinzu. „Hätte ich dies voiher gewußt, so würde ich nicht denMnth gehabt haben. Dir meine Liebe zu gestehen. Ich habe ja selbst »och keine gesicherte Stellung, aber ich werde sie m>r erringen, bald, bald. Die Frau Hauptmann öffnete in diesem Augenblicke die Thür und blieb überrascht in derselben stehen Die beiden Glücklichen sprangen erschreckt empor. Selma zuckle zusammen, als sie das zürnende Gesicht ihrer Muller erblickle, aber sich schnell sas send, eille sie aus sie zu und warf sich an ihre Brust. „Wir lieben uus. w'r sind so glücklich, und Kurt ist unschuldig !" rief sie. Die Frau Hauplmann anlworlete nicht, sie erwiderte auch die Zärtlichkeit ihrer Tochter uicht. Sie hatte für diesel be ein ganz anderes Glück gelräumt, hatte kühne Pläne ausgebaut, und es ward ihr verhasle, gewesen, ihn'tusil k'ein er liebt mich so innig." „Ja, ich liebe Selma aus das Innigste und gelobe Ihnen, daß ihr Glück sielS mein heiligstes Streben sei» soll!" sügle „Und Sie haben keine Bestrafung mehr zu erwarten?" fragle die Frau Hauptmann endlich, ohne dasj ihr Gesichl einen besonders sieuudlichen Ausdruck er hielt. „Nein, sonst wäre ich nicht schon heute in Freiheit gesetzt," «ab Kurt zur Antwort. „Bersagen Sie uns Ihre Einwilligung nicht, wir werden Ihnen immer dasür dantbar sein." „Mutter, Mutter!" ries Selma bittend, als dieselbe zögerte. .Ich will Drin Glück nicht vernichten," erklärte die Frau Hauptmann endlich. Selma warf sich an ihre Brust, Herr Kurt küßte ihr dankend die Hand, dann verließ die Frau das Zimmer. Sie woll te nicht zeigen, wie schwer ihr das Ja", geworden war und loie sehr sie der Ruhe dedursle, um sich in das Geschehene zu sü gen. Noch an demselben Tage begab Kurl sich zu Alban, um mit demseldeu über sei ne Zukunft zu sprechen. .Ah, Hagendors. da sind Sie ja !" ries Alban, atS er in dessen Zimmer trat. Ei sprang aus und streckte ihm d e Hand entgegen. „Seil wann sind Sie wieder sre. i" .Seit wenige» Stunden " „Ich bin wahrhaftig Ihretwegen in Bejorgniß gewesen, weit alle meine Be mühuiigen. Etwa» über Sie und Ihr, Schuld zu ersahren. ersolglo» geblieben waren," suhr der Redakteur soit. „Ich konnte Mir zwar nicht denken, daß Sil so thöricht gewesen sein sollten, sich iii dtt Bestrebungen der Frau Gräfin einzu dei zu thun, als uns um Rußlands Ber haltnissi zu bekümmern, Ihre sosortigi Verhaftung machte mich aber doch be sorgt." .Die habe ich nur dem Herrn Geheim rath von Art! zu veidanken, gab Kurt zu, »Wem?" .Ar». Ich kam zur Gräfin, als sie sich soeben das Leben genommen, die Polizei und der Herr Geheimralh waren noch in ihrem Zimmer. Da forderte Arlt die Polizei aus, mich ans seineßeranlworluug hin zu verhaften, weil ich an den nihili stiichen Bestrebungen der Gräfin mich be> Iheitigt." „Aus seine Verantwortung hin?" wie- »Und dir Her? Geheimrath ?" fuhr Al> ban fort. „Wie steht es mit seiner Ver> er gewesen war, fchilderte. »ES ist Alles wahr," bemerkte er. .Wolter Sie das? Hat die Grä an den Schultern erlassend. „Mrrer heit." .Ich habe es gehört Wort fiu n i die Gräsin, daß Sie das Gespräch gehör! hatten?' »Ja. Als der Geheimrath sie verlasset! »Nein." darüber gesprochen .Mu Niemand." „Sie haben auch in Ihren Verhöre« „Kein Wort." „Doktor Doktor, das wird einl Prächlige Geschichte!' rief Alban sich gnügt die Hände reibend. .Endlich sichle zu reißet, und ihn sür das, was ei an Ihnen vcrichuldet hat. zu strafen Haha! sind mein Zeuge, da k»nr Er darf ich eine, Er streckte Herrn Kurt die Hand e»t gegen. .Hagendors, den Dienst werde ick Jlinen nie vergessen," fügte er hinzu „Sie für mein Blatt weite, fchtt""' .Gewiß!" versicherte Kurt. „Ich bin sogar deshalb sofort zu Ihnen gekommen um Sie zu fragen, ob Sie mir eine feste Stellung an Ihrer Zeitung in Aussichj .Natürlich!" Kurt theilte ihm jetzt seine Verlobung mit. »Na, endlich!" rief Alban, ihm die haut schüttelnd, er hier lies!" enlg'gnet, der Doktor und reichte ihm einZeiiungS blatt. Die Augen des Geheimraths wurden größer und größer, je weiter er als. fein, Lippen preßle» sich fest aufeinander, die Handweiche die Zeiwng hielt, zitterte. heftig. „Das ist infam! Aber dieser Streich foll Denjenigen.der ihn gegen mich geführt hat, vernichten!" .Ich befürchte, daß er uns selbst vernich ten wird," gab der Doktor »ur Antwort. „Jch teie nicht. ein Kollege mach^ kennen lernen.wie weinneiue Macht reicht! Diese Frechheit geht zu weit, sie ist uner hört !" ab. .Was willst Du thun?" fragte dei lasjen!" „Die Gräfin hat den Brief wirklich geschrieben, sie muß ihn geschrieben habe». wußte." K .Natürltch hat sie ihn geschrieben, doch das ist gleichgiltig." „Er wird sich aus den Brief berufen und ihn vo> legen." „Glaubst Dn, daß das ihn schützen wkd ? die falsche Schlange ist ich werde dem frechen Menschen ins Ge sicht sagen, daß der Brief erlogen ist, uiid „Man muß mir glauben. D» kennst das gerichlt che Verfahren nicht. Wenn der Menjch wegen Verleumdung unter Anklage gestellt wird, dann werde ich als Belastung-,enge gegen ihn auflre ten, und ich will den Richter fihtii.der eS wagen wird, ihn dann freizusprechen." Die Bedenken und Befürchtungen des Oberstabsarztes wurden durch die Worte er s - ! „Was beweist das? Kann ich sie »ich! T 1 ied ergelass e >! men." i ! Der Stabsarzt richtete.sich langsam empor, seine Besorgnis, war noch nicht ge .Jch befürchte, daß dies Alles uns nick)! Helsen wird/ entgegnete er, „n»d .Sind die meinigen vielleicht erfüllt? D» weißt, daß ich Schulden habe, ich werde gedrängt, ich erwartete durch Deine Verbindung nzit der Gräsin Ret tung. Diese Hoffnung ist auch mir ab geschnitten und ich weiß in der Tbat nicht, was ich thun soll. Es würde Alles ver loren sei», wenn ich den Kops hängen nehmen uud für einige Wochen zu verru fen, bis der Hauptsturm vorüber ist." „Rein!' fiel der Geheiwrath ein, ~DieS würde das Verkehrteste sein, was Du thun könntest, denn dann würde Je der sagen. Du seiest sortgereist, weil Du dich schuldig suhlest. Das Geschehene ist nicht zn ändern, wir müssen ihm deshalb mit festem Ange entgegensehen. Run geh, damit ich zum Staatsanwalt eile» Der Doktor entfernte sich. die Hand ei.ipor und preßte d,e Rechte sest ans die Stirn. Sein« Brust athmete schwer, denn die Größe der Ge fahr verhehtle Mochte ihn, wurde? ö I 1 Die Aufregung, die fast in der ganzen Stadt über den Brics herrschte, war eine ganz außerordentlich große, und mit pei nigender Ungeduld sahen die Meisten dem Ausgange der Geheim ath den Unlerjuchungsrichtcr zum Beihir ge- Ruhig sagte er aus, daß er den Brief aus London erhallen habe, von wem, daß die Gräfin den Brics nicht geschrieben Wahrheit enlhalic, so habe er ihn ohne Bedenken abgedruckl. Aus den Einwurf des UulersuchttUgSrichterS, er habe doch gewußt, daß der Brief eine schwere Be schuld gung gegen einen hochgestellten Be amteu emhalie nnd daß er sich buch den erst strasbar, wenn bewiesen werdet daß der Inhalt des Brieses nicht ans Wahr- eine sormelle Beleidigung de» Nach acht Tagen erhielt Alban die ?ln sondern durch seinen Vertheidiger, einen sehr geschickten Anwalt, in Kopenhagen über den Auieuthatt des GeheimrathS in der dänische» Hauptstadt Nachsorschungen anstellen lassen. Er hatte die Beweise in Händen, daß Arlt m t der Kopenhagener Polizei in Verbindung gestanden und über Orla Fedderje», die Wirthin der MalrojenschS,.le genaue AnSluusl erhal ten hatte. ließ er durch seinen Vertheidiger Kurt als Entlastung-zeugen beim Gerichte anmel den und vorladen. Der Tag der öffentlichen Gerichts»»- Handlung erschien. Die Tribüne des ge räumigen Saales war dicht mit ?! »gie rigen besetzt, sie zähllen zu ArltS Freunden und zu seine» Gegner». Alban nahm aus der Anklagebank Platz. Er hatte schon aus derselben pejessen, denn es hatte Gräfin gelesen und dann veröffentlicht zu Der Geheimrath trat als Belastung», zeuge in den Saal. Er sah anffallend blaß a»S, die Farbe» seines Gesicht S wechselte» zwischen grau und gelb. Er schien sehr ruhig zu sein, in seinem Auf lreten brachte er die ganze Würde feiner zur Gellung, allein um ceguug, und sei» Auge, welches die Tri düne nur flüchtig streifte, war nicht ru hig. Mit ruhigen uud gewählten Worten be ba»ptete er. daß d r ganze Inhalt diS Brieses aus U> wahrheil beruhe. Er könne die m dem Briese e»thaltene Ihörichte Be ichnldigung nur aus einen Haß der Gräfin iber die verwerflichen Bestrebungen der in schärsster Weise auigespro- Aus das Ersucht» deSVertheidigerZ rich ele der Vorsitzende des GerichlShoseS an >en Zeugen die Fragen.ob er davoiiKcnnt iiß gehabt habe, daß die Gräfin eine Ni hilistin gewesen sei. Geheimrath antwortete mit klarer, Aus das weitere Verlange» des Ver beidigers fragte der Vorsitzcnde. ob der Äeheimralh bei seiner Anwesenheit in Ko ten Ausrnlba» der Gräfin der däni chen Ha»plstadt Nachforschungen ange tellt habe. Arll'S Lippe» zuckten leise, e« war ob er überlegend «inen Augenblick sollt. ' Nein,' sprach er dann mit derselbe, Bestimmtheit. Der Vertheidiger legt« nun dem Ge> richishose die Beweise Uder die Nachsor' fchungen des GeheiniralhS i» Kopeiiba ge» Er waren beglanbigte AnSzü Hörde. ö Der Vorsitzende las die Schriftstück! vor, welche selbst bei den Zuhörern a»s de Tribune das größte Aussehen hervorrie sie bewiese» nur zu deutlich. das Glaubwürdigkeit seiner bishcngen '.'luS sagen. Arlt war hieraus offenbar nicht vorbe Das Blut stieg in sei» Gesicht, un gleich daraus einer noch größeren Bläss Platz zu machen. Aller Augen waren au ihn gerichtel. Er rassisch indessen schnei den Saal hinschweisen ließ, war wiedc Ans die Frage des Vorsitzenden, lvi er diese Beweise mit seiner Aussage i, Einklang bringen tönne, erwiderte er daß er nur »ach der Wirthin Orla Fed derjen Nachsorschunge» angestellt habe. Vorsitzende. schassen.- viMeit zu »er »Und doch haben Sie in Abrede ge stellt, über die Gräfin nachgeforscht z» ha «Ich forschte nach der Wirthin.« d^» T»S^ warf der Vorsitze^ „Diez sann ich nicht anerken nen," entgegnete der Geheiniralh.den Kop sest emporrichtend. .Ich sasse die Such anders aus, richte meine Aussagen naä meiner Anssassung und kann nicht gestat ten, da« Wort« anders gedeute werden. Ich muß dagegen aus das Eni schiedenste protestircn. Ich ersuche, das dieser Protest zu Protokoll gcuommei Er hatte diese Worte mit stolzem, sas ber das Gesicht des Vorsitzenden glil! eine leichte, fluchtige Nöthe, denn du Worte des Herrn Geheiniralhs klanger säst wie ein Verweis, und doch war der, Zeuge'!" Ruhig dem Protokollführer der sage'zu prüfen, ist Pflicht des Gerichts dessen .Ich habe den Ausdruck ..verinnlhen,' nicht ga z glücklich nnd richtig gewählt Der Biiron von von de, haben k esch 'Ub lch hieU im Gegentheil dii hätten, daß die Fran Gräfin^eine Nihiti stin sei? ' .Was meine Stellung als Beamter mii das durch den EntlastungSzenge» dei Beweis der Wahrheit der in dem Brief« enthaltenen Thatsachen gesührt werden solle. Der Staatsanwalt protestirle auch jetzl noch, der Gerichtshof zog sich ans wenigi Minuten zurück, und der Borsitzende ver kündete als Beschluß des Gerichtshofes, daß der Doklor Hageudors zunächst ver suhr wiederholt mii der Haiid über die Stirn hin, feine Brust athmete schneller, er schien die Krast zu verlieren und mußte sich setzen. Wer ihn sah, konnt, schon jetzt a» seiner Schuld nicht mehi Noch einmal raffte er sich zusammen und ries: „ES ist erlogen—e-Z'isl Alles erlo gen!' In strenger Weise wies der Borsitzende ihn »ur Ruhe. Ar» suhr mit der Hand in die —dann sa»k er ohnmächiig aus Die Verhandlung erlitt eine kurze Un terbrechnng. Al< Arli, dessen Stirn durch den GerichlSdiener mit Wasser angeseuch- und bat mich, mir das Gehörte genau ein zuprägen." «WcSdalb sagte sie nicht." N.chlcr. Aus die Vereidigung dcz Belastung?, zeuge» verzichtete der Staatsanwalt. Trv»de>» hielt er die Aullage gegen Al ban ausrecht, indem er hirvochob, da« I-i. kung-das war es, was ihm de» Rest der Ter Gerichtshos kehrte in de» Sit znngssaal zurück, und der Vorsitzende ver- Freisprechung des Angeklagten. Die Tribüne hatte sich geleert, Dok tor Alba» hatte Arlt saß allein noch da. Er wollte sich erhebe», die Krast sehtte ihm. Aus den Arm des GerichlSdienerS gestützt, verließ er de» Sitzungssaal und stieg die Treppe hinab. Der Gerichtsdiener muß te einen Wagen herbeiholen, der ih» heim sührte. Jetzt erst zeigte es sich, wie wenige Freunde Arlt besaß, den» sast Niemand Die Stelluna. welche Alba» ihm alz Mit arbeiter uud Mitredalteur gewährte,reichte aus z>ir Gründung eines ebenen Herdes, dann »iid wanii zu Tochter weit bessere Partien habe »lachen können. ,l süg^te denke. lÄ Alz er, seine jnuge Frau an> Arme, zum erste» Male dem Lienlenant von Oehringen begegnete, stieg diesem das Blnl ins Gesicht und de» Hops abwen dend, schritt er, ohne zu grüßen, vorüber. Doch anch ihm sollte-ein Gluck erblichen, aus welches er eigentlich wohl wenig Be rechtiguiig hatte. Erich von Beigen war mit seiner Tochler, um dieser Zerstreuung z» verschaffen, sur mehrere Monate nach der Residenz gezogen. Die Tochler des Millio»ärS war selir umschwärmt, u»d zu ihre» begechertstenVerehrer» gehörte Oeh dern für seine Tochler gewünscht, er gab indessen WandaS Bitten nach. Zu ei, Freunde äußerle er weiß, Vaters wird er wohl bald durchbrin jichergestellt. Ich l>abe ihn, auch uuver- gesagt, daß ich nie einen Thäler reiche» Geschenke Orln» zu leben. Gre gor hatte ihnen das Geld iiderbrnchi, er war indessen bald nach London lurückae kehrt. war indessen nicht im Stande.' sich über daZLjeld zu sreuen. Der Tod OrlaS, '(Ende.) Aus dem Gericht« s aal. Vor «inen Richter wurde kürzlich ein Strolch mit einem großen schwarzen Bart gesührt. Nachdem der Richter eil»» Blicken die wandle Ihr Barn" .Wenn der Hobe Herr Gerichtshof das Gewissen nach dem Bart mißt, so haben Si« gar kein Gewisien," erwiderte der Strolch. lve»s«i»»e«,<, - D a hl der Wittwen im lung vom S, Juli 18S2 aus 1 9> 0 S4O sellgestellt. Wir zählen also beinahe 2 Million-n W ilwen in unserem deut schließlich thätig, find davon nur 856.» VZS, al« unbeschädigt oder Nltr neben lichtei», Willwe zu werden. Der Rhein in unmittel barer Nähe der Sladt Weiel war am 17. v. M der Schauplatz e>ne« entsetz, lichen Unglück». G-gen Uhr Mar namentlich Petroleumfässern, belade,,, zu Berg feste Zihein^ Von dem Dampser selbst trieb nur noch da» Borderlheil über Wasser. Hier wurde eine betagte Frau, Schwiegermut ter di» Kapiiln«, und zwei kleine Kinder de» Letzliren gerettet. Alle Uebrigen habend em jähe« Ende gesunden, und üblich, von der Grenze bi« zum Bestim mungiorle derartige Schisse begleiten JmWiener allgemeinen Krankenhause erschien dieser tage der vierzehn Jahre «lte Gyinnasialschüler Edmund Falkenberg und klagte über häufig ausseiende Zuckungen Con- und der wie sie nur der Nilrobenzol Verg siung (Anilin) eigen thümlich ist. In der Thal konnte auch festgestellt daß der junge Gym einig« Buchstaben und auch durch fern der Kosten- sowie der V-rkauf-prei« der Theekxune bezeichnet war. Durch die steigenden W»sserdSwpfe wurde nun das ix der Znnenfläche des Tdeekannendek kel« befindliche Anilin gelSst (die violette Tinte enlhielt wie die meisten Erscheinungen hervorzurufen. Ja Folge mittel defindet sich der Patient dem Wege der Genesung. ieder ist ein Theater spielhau» in Tour? (Frankreich) ist durch Feuer zerstärl worden. Am UI. August AdendZ wurde das grobe Zxuberstück „Aichenbrddel" gespielt und der Saal war mit Landleulen au» der Umgebung angeiüll». Die Borstellung eudele erst um die Fiuerw-Hrmannschasl Gegen t Uhr srüh bemerklen Landleute, d^e^m^i>^hre^ g'nd des Thealerpl.itzes wülhe, und als die au» dem Belle gerüttelten Schläfer an Ort und Stelle kamen, stand da» Schauspielhaus berei!« in Flammen, Um sechs Uhr stürzle das Gebäude mit Krachen zulammen! ° i^^olk»^ dunklen Nachdarbezirken der Oderpfat, in vollem Ernste die .Piesisal'-'Sussüh rungen in Bayreuth sür eine Beran. stallung von Freimaurern hielten, bei len der Umgebung Bayreulh'S K.inNaussiihrungen als Ursache de« angesehen wer- Grun?e zu Interessant und höchst wichligist ein Brief, den der Papst an die Kardinäle Pilra, de Luc» und He genrdlher gerichlet hat. Der Pxpst wirft seinen Feinden in Jlalien vor, die Wahrhcii im Dienste der Revolution in Jlalien »e>stümmelt zu baden und fagl. er wolle ebensulls aus historischem Boden kämpsen. Die G-schichle sei die glän zendste Verherrlichung dl« PipstthumSz heule sei sie jedoch eine Be-sch iiSrung gegen die Wahrheit. Der Papst teug nel, das, die weliliche Macht der Päpste der Größe Jlalien« verderblich gewejen sei! nur dem gebühre da« Verdienst, verhindert zu haben, baß >nen. Selbst unvarteiische Protestanlen dälten dem Papst Gerechtigkeit wider fahren lassen. Er bedauert, daß man l» vorziehe, sremden Geschichtsschreibern >u anstalt die italienischen, die Zrnhümern zu bewahren. Zu des. sen Zwecke stellt er den Sludirenden »ie Archive und die vatikanische Bi dliothek zur Verfügung. Der Papst »ill, daß au« den uen historischen >u» geschichtlicher Nothwendigkeit im Sesltze der Päpste sein müsse. Nach der Versicherung, daß da« Papstthum end >e. sagt der P,ipst, daß der Krieg gegen laden, dem Papste in Wnle deizu leben. Der Brief schließt mit der Er rärung. das, die Monarchen in diesen rnsten Zeiten, in welchen man die Siundlagen in der menschlichen Gesell chasl erschüttert sehe, insbesondere ge wungen seien, da» Papstthum anzuer- Wi« die statistisch«» Er hebungen ergeben haben, ist Wllrltem kuropa. Aus IWV O'lSanwelende kommen in Württemberg 47,4 Aeburen, w'Mgsten Sterbesälle haben Merg.nt- Dornahos Allshausen, 2) der Rück baitihauler Hos, Vehlingen und Blatt schreibt! sich den „Sozial cken läßt, wird es ganz regelmäßig er hallen. Allein diese Versendung«art ist nur ganz weniq gebräuchlich, und zwar Die sür die deutschen Arbeiter bestimm ten ?jewplare de« .Sozialdemokrat" werden vielmehr im Ganzen nach Lab I»«>bei mit grobem Rassinement Ver sahren wird, ist selbstverständlich, trotz ?em gelingt et den deutschen Grenzde- ZSrden nicht selten, die eingelchmuggelte So liande gelegenen Orte besSrder», dort >ber erst vertbeill und in Postvackete verpackt, die die Adresien von sicheren ,en. Aehuliche« könnte au« vielen Or — „Wer ungebührlicher Meise ruhestSrenden Lärm erregt oder M «"us er da« amtliche Kreiiblatt, erwähnten 'es Gerücht, aber ausdrücklich als Ge 'üchl, und erklärten, als die Unwahrbeit 'er Nachricht sich herausstellte, ihre Leser Herren zu einer Buße von ZV Mark. Es ist von derauSglei- gar weise eingerichtet, C.: Baron Arlliu^ oelche Baron Arthur von Rothschild ei» aen so großen Wertb legte, stammen >ui der Zeit der Präsidentschaft Louis Sie gebären einer gewis >n. Der andere mußte die Fahrt am »ritten Tage ausgeben. Aus München hatten drei Mitglieder innerhalb drei tagen per V'lociped dießeile bis Mag ieburg vollendet, aus Würzburg kamen !üns, aus Dortmund zwei angeritten. Sine stattliche Kavalkade bildeten 20 velocipedisten au» den Städten Leipzig, Serndurg. Halle. AscherSleben un» Tdemnih, welche die Reise per Velociped ?on Halle au« gemeinschastlich unter bren Einzug in Magdeburg hielten. Nm Sonntag Morgen 7j Uhr enlwik kelte sich vom Karten de» Stadtlhealer« 'US ein vrächtiger Korso durch die dauvtstraßen der Stadt nach dem Wer >er Rennpark. Ueber 200 Reiter nah nen daran Theil. Das grobe Wett >ennen begann Rachmmag» Uhr aus Lted« «»» Hanf,wir«. Am Ufer des Stromes, da wandelten Zwei, Si« blickten zum Monde und seufzten dabei. Da plötzlich die Dame, die reizende. spricht: ,O, pflücke mir diese« Vergißmeinnicht!" Rasch springt der Herr zu de» Strome» Strand, Schon hält er da! Blümchen in seiner Hand. Doch weh, er gleitet, da liegt im Strom Mit sammt dem Blümchen der Galant homme. Die Do«e mit einem entsetzlichen Schrei. Statt in Ohnmacht zu sollen, springt rasch herbei. Fast war er versunken, zum Glück je doch An einem Knopfe erhascht si« ihn noch. Schon glaubt sie gerettet den jungen Mann, Der selbstverständlich nicht schwimmen Da relßt aus'S Neue ertönet «in Schrei! Der wollene Faden des Knopse» entzwei. Der Heißgeliebte im Strome verschwand, Sie aber hielt nur den Knopf in der Hand. Indessen besann sich die Dame nicht lang. Bis sie selber in'» losende Wasser sich Meer. Ihr Schneider! prägt Euch da» in'» Hirn Und nehmt zu den KnSpsen stet» leinenen Bedenket, welch' Glück sich hä„> können entfalten. Hält' hier in dem Falle der Knopf ge halten. So aber, weil der Faden zerissen, Hat der Schneider zwei Leben aus dem Nicht zu bestreiten. Du brauchst schon sedr gul mit sein» Lieutenantlgage au» Nesse: „Ja, lieber Onkel, wenn ich ordenilich leden wollte, käm' ich auch da mit au«." Der ReconvaleScent. Dr. A. lzu einem Schach spielenden Lieber Sie düifen jetzt Dollar Dr. A.: Weil Sie als ReconvaleS cent jede Gelegenheit vermeiden müssen, malt zu werden. Ein frommer Wunsch. Pfarrer: „Ist's denn wahr, Clav», dab so umgeschlagen ist. und Leu»' nur wisse»? . , .wenn ich doch nur wenigsten» Vermögen hätt', damit ich—den Burschen enterben könnt'!" Ein sonderbares Talent. Frl. Tini: „Denken Sie sich, Fräu lein List, die Müllersche Emma hat neu lich einen Walzer componirt!" Frl. Lisi: „Ja, die hat aber auch Ta lent zu singt, malt, com- Andere Lesart. alten Moor durch die Thurmöffnung die Speise. Souffleur: Hab' Dank für da» Brod in der Wüste!— Alier Moor (hat falsch gehört, au» da» Brod —und die Würft«! Empor. Er ist gestiegen jede« Jahr, Die Brust hat er voll Orden, bat Geld sogar Durch Schmeichelei und Perfidie Zster —emporgefunken. - B. Wer. Grtib en wedder. Bauer »bt semen Hm, hm. Die K»che i^ge isropst voll. Er schlägt die Bibel auf, äuspert sich und beginnt: .Meine Lie >en! hm, e» grübt Euch der Apostel!" .E» grüß» Euch der Apostel der Äpo- grüßt Serbe sserte Sprüchwörter. „Ein Jeder ist de» Glücke» Schmied", ckein nichts Jedermann versteht de« Lakonisch. „Gnädiger Herr, der DoktorSchlimm e ist draußen!" > ben ' Wo bleibt denn der Jude? «leibt denn der Jude, der Ällerwett«- chuslschrie der Herr Direkior Pückler >ei einer Aufführ»ng de» Kaufmann» Sie ja selbst.'