MkStündtsche Nachricht-«. Berlin. Zum diiigir-nd-n Arzt an der städtischen Frauen-Siechanstalt in der Gitlchiner Straß- ist vom Magistrat d-r außklordentliche Prof-ssor au der Uni o«rMt Dr. Ewald gewählt morden Vorder hatte die 'Stelle d-r ii'rflorbene Saniläiraih Dr. Lothar Meyer tnne. Im Behlick'schen Restaurant in der WaUstraße trplodirte eine PUroleum- Lampe, wob« die d°,t bedien,tetc Marie Schmerze» an denselben gestoiben ist. Ei» lSjthriger Sohn d«r Wittwe Behlick, der ebenso wie seine Mutter Brandwunden erlitt, schwebt noch in Lebensgefahr. Ueckermünde. Am zweiten Weih nachlSiage fand in der hiesigen evang. Kirche die öffentlich- V-Uündigung von der Ausstoßung an« der Kirchengemeinde zweier feit längeren Jahre» in standes amtlich geschlolsener Eh- lebenden Paare statt, wllche die kirchlich« Trauung nicht b-gchrt haben. Wriezen. Im Zuchthause zn Son litnburg Hut der slützere Verwalter der Vvrschußkasse, Kursawe, ter durch seine Unteischlagungcn so viele hiesige Bürger ge'ibSdigt hat, durch Selbstmord ge endet. Potsdam. In Berlinchen ist von den edlen Antisemiten in derWeihnachtS nacht die dortige Svnagoge in Vrand gesteckt worden ; der Schaden betiägt ca. isov M—ln TreSkvw ist da« Jacobs sche Gut, In Schwanebtck bei Berlin da« Buch'sche Anwesen »nd in Schwedt a. O. da« Hau« de« Lazaru« Kausman» ein Raub der Flammen geworden. Aeovi«» . Ueckermünde. In dem nnhen Fischer Wietstock au!> Ziegenoit seine Braut, die IS Jahre alte Tochter de« dortigen Ackerbürgers Lambrecht, durch Jnsterburg, der Weichselstädtebahn, den ein Taschenmesser des Ermoidelen ge ivrovtn» Friedeiite George i» St. granciSco, die ilteste lochler de« vor etwa :iv lah- M. llbersandt mit dir Bestimmung, daß dadon ijo«v M. an das Vorichann'sche Waisenhaus u> d weiter uc iv M. an da« in daö Stadilazareth aus dem genster «rovw» Pos»». Posen. Wegen sahrlSsstger Töd- Gu?»befly«c M. Huld au« dem nahen theilt. Derselbe halte dem Loden war, wegen fahriässt den ISjährige/Sohn de« Müllers Vrovtu, »«iekie». Beuihen 0.-S. Ueber das Ver mögen der Firma Otto Friedlinder ist auf »,?e«,000 M. Et ist zu desürchten, daß die ungedeckten Gläubiger im Konkurse sast ganz leer Der ftühere Privatse- Rillberg >4o>> M. mit- Gl» gau. In dem bei Schlawa ge legenen, zu unserm «reise gehörigen Dorf Alt-Skuntz hat der Arbeiter Lange feine hochbetagte Mutter mit einer Art erschlagen und dann mit Hilfe seiner Frau aufgehängt. Wuth darüber, daß da» Häui>ch«n d«r Ermordrt«« dem S Jahre alten Sohn de» Lange verschrieben ist, und der Umstand, daß im Besitz der alten Frau noch eine kleine^aarsumme b?wge"n wollte,' soll da« Motio zu d-r That gewesen sein. Lang- und s-in- Frau find in da» hiesige Gefängniß «in ivrovtn» Sa»»«»» Magdeburg. Seiten» de» Ober prSsldium« unserer Provinz ist kürzlich «ine neu« Polizri-Verordnung über die Sonntagsseier erlasien worden. Die selbe enthält u. a. die Bestimmung, daß all- Läden an Sonn- und Feiertagen von t Uhr Nachmittags an geschlossen dletben Hall«. Ein- Halloren-Deputation, bestehend au« drei Mitgliedern der Balz wiiker-Brüderschast, hat sich nach Berlin begeden, hat auch dieses Jahr dem kö niglichen Hause am NeujahrStage die Glückwünsche der Salzumker-Brüder schast im Thale überbracht. Die übli chen Geschenke, Hallesche Schlackwurst, Soolcier, Brod und Salz sind mitge nommen worden; sie werden nach einem alten Brauche bei der am NeujahrStage abgihattenen köntgl. Tafel seinem be- N« um bürg. Unter dem Vorsitz de« Ingenieur« Weißenborn hat sich hier ein Konsortium Industrieller und Kapi talisten Thüringens gebildet zu dem Zwecke, die elektrische Beleuchtung für West»»»««. ün st er. Osten unserer Barntrup dasür «0,000 M. an Stamm aktlin gezeichnet, die Uppische Regierung ocrlangt aber al« Voibedingung des UaucS »00,000 M. Auch das Projekt der Vollsitzung der Bahn Hersoid^Det wiid eisrig diskulirt. Bielefeld. Durch einen Revol schllß machte Lieutenant Adju- Ryetuprovtnj. Köln. Da» Projekt, die Maa» mit dem Rhein durch einen «anal zu verbin rungen Selens in Erwägung gezogen Köln zur Aeußerung Zu ganz vedeutende Mittel ausgewandt hat und »ochi fortgesetzt im Interesse der g,oße Opfer bringt, be ? zu ermatten. Düsseldorf. Der rechtsrheinische . Prooinzrallandiag hat die Petiuon de» r rung euilS unverzinslichen Darlehens von 100,000 illt. auf » Jahre aus der Proolnzial-HtlsSkasse bewillig». E» soll saßl^wnden. Von Regie- darf 70u0 M., dem Sladtireise 4000 M., der Stadt Duisburg 10,ovo M.. dem Kreise Solingen ZOOO M., dem «reise Mülheim a. d. R. 10, VW M., dcm «reise Ree» 12,000 M., dem Kreise Eleve IS,OOO M., dcm «reise Mör» IS,VVV M., dcm Kreise Erefeld sLandj 3000 M., dem Kreise Neuß Iv,voo M. Sigmaringen. Die Höhe dc» ziemUch erhebliche Rurschung staltgesun- Klosterwald. Der erste Gewinn der Kirchendaulotterie Wasseralfingen ist dem Bürgermeister Bohler in Ruhestel len zugefallen. Der Gewinn beträgt 10,000 M. »chte»»la-«»tit«U» Husum. In der Nähe unseres Or te» ist aus offener Landstraße gegen den Landmann Joh. Deckmann aus Viöl ein kibüll verhaftet. Neumünster. Der hiesige Wein häadler Albert Penz, welcher dem Kauf mann Adolf Thom« in Thönning al» pEr. Alhoho? und Wasser enthielt, wur ! dc weaen Weinsälschung zu 300 Mark Geltstcase oeiurtheilt. Schleimig In Wellingdorf ! Hau« de« GastwirthZ Först bis saus den r Grund nieder, in Kl«dors, Krei» Sege- berg, die Boje'sche Kalhe rebst SlaU, HildeSheim.' Seit Kurzem ist hier ' ein zum Besuch bei ihren Verwandten weilende» junges Mädchen, Frl. Martha Kohen au» Holland, spurlos vcrschoun- quelle eijchlvssin. ständi/aufgeschlitzt. derThatdrin- g«nd virdächtlg ist der gleichfall» in Schneverdingen in Arbeit stehende Schuh sige Gefängniß abgeliefert worden. D i e». Mit dem I. April d. J.^oU mühungen sind jedoch vergeblich gewesen. Franksurt a. M. Gegen den be reit» seit einem Jahre suspendirten Branddirektor Aßm-nn ist nunmehr we gen Bestechlichkeit die Anttage erhoben bnk Lange >t- Stadt-Ilm we- Nach dem über das Für di/in Pflege und Erziehung b find lichen Kinder wuiden 135.00 V M. und außerdem für Unterstützungen an Väter oder Mütter halbaerwatster Kind«r SO,- ttoutaret« Sachs«»« Dresden. Die JnnungSsrag« wird hatten würden.' E« fehlten bei dem höchsten Wasserstand nur 0 Zoll, da hätten die gluthen die Dammkrone er scheint deshalb geboten. ln zum 3^. kurzer Zeit^!' Wirlhschasten in Asche. Mobiliars und der WirthschaftS-Geräthe sind der Gärtner M chael Horke, der Gutsbesitzer Peter Helm und Andreas Pietsch, sowie die M. Z«ürt»g»sO»e Staate«. Weimar. Zum Weihnacht«feste lnssen. Eine« derselbe» handc't über Arbeiter der Fatiik die Lcute auf diese Weise über 18,000 lich eine Volkszählung statt, und zwar am ersten Tage des Dezember. Die Resul tate der jüngsten Zählung sind jetzt rer dte Bevölkerung der Stadt und der Vor orte 425,41ö gegen 41Z,54» im Vor jahre; seit ISS« bat die Zahl der Ein wohner um IVS.BV« Personen oder SS Hamburg zählte am I. Dezember IBSZ 4?Z,4Z0 Personen. E» scheint jetzt sast keiner» Zweisel Nachricht. Mit Proviant war das Schiff Namen« de« Bischof» von Osnabrück, zu dessen Sprengel die hiesige katholische Gemeinde ein hier belegene« sten Sommer in Angriff genommen werden. Im Anschlüsse hieran dürfte später auch eine katholische Schule am hiesigen Orte gegründet werden. !viee und da ein vereinzelter Stock dulch das al« trauriger Torso in die Lust starrende Pfahlstück deinerklich. An ein zelnen Stellen ist die Bauerde sammt den Rebstöcken vollständig sortgesührt und der gelbe Letteboden tritt zu Tage. Ingelheim. Dem in Nieder- Jngelheim bestehenden Hospital ward ein« schöne Ehrtslbesch-erung zu Theil: Die jüngst in Franksurt a. M. v-rstor bene Frau v. Haider, ein- gedorene Russin, hat demselben die Summ- von «VW M. t-stam-ntarisch v-imacht. d-n Notar Wolf von Ober-Ingelheim verübte, ist ein Metzger frucht Schusters und ungefähr 24 Jahre alt. Nach dem Mordanfall war er nach Ingelheim zu Verwandten geflohen, in dereti Haufe er später verhaftet wurde. Allem Anichein nach hat ihn Rache zu d-r That getrie «avern. München. D-r s. Z. w-g-n fahr lässiger Tödtun« zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilten Majors Gattin Maria Freifrau von der Tann wurde der Rest der Strafe, ungefähr u Monate, erlas sen. Sie verließ die Frohnseste in der Baaderstraße, in der sie krankheitshalber ihre Strafzeit verbüßt hatte. Die KinbSmörderin und Majori - Wittwe Mieg wird wohl auch Derartige» zu er warten haben. Ob aber die gewöhnlich? Dienstmagd mit ihren 8 Jahren Zucht hau» etwa« geschenkt bekommt -- muß Vom hiesigen MilitärbezirkSgericht wmde der Unterosfizier Karl August Kohlmann vom 2. schweren Reiterregi mrnt wegen barbariicher Behandlung de» auf Stallwache gewesenen Gemeinen Lorenz Martin zur Degradation, 30 Tagen Mittelarrest und Kostentragung verurlheilt. Kohtmann ist ein Preuße. Augsburg. Da» Bisthum Augs burg hat im letzten Jahre b 2 Priester durch den Tod und Z durch Ouitttren des geistlichen Standes verloren, wovon 2 unfreiwillig ausgetreten sind. Der Ab gang beträgt also SS, der Zugang 2S. Dieser starke Aussall macht -S begreiflich, daß eine immer größer werdende Zahl von Seelsorgerposten trotz aller Bitten Ingolstadt. In der Förster'sche» Kunstmühle »n Manching wurde der Müller Bonisa,iu» Schuster von Scham bach vom Getriebe ersaßt, in dasselbe hineingezogen und entsetzlich verstüm melt. Er konnte nur al« Leiche hervor- »er a«de»«»»al». Kaiserslautern. Im Gewerbe- Museum ist dieser Tag- ein- kunstvrll gearbliletc Kass-tte mit 887 M. geftoh len worden. Dieselbe wurde jedoch un, oersehrt im Hof der Firma der Gebr. Dicke» in einem Holzstoß versteckt aufge funden. Al» de» Diebstahl» dringend verdächtig wurden ein früherer Schüler ckcnhausen uud der frühere MuseumS fchrelder Petri verhaftet. LudwigShafen. Seiten« der hie sigen Gewerkschaft der Metallarbeiter war für den Abend de« 2g. Dezbr. eine Ehristbescheerung anberaumt, welche aber auf Grund de» Sozialistengesetze» auit licherseit» untersagt wu de. E» war beim Bezirksamt eine anonyme Denunziation eingelaufen, daß 1000 Mannheimer So zialdemokraten beabsichtigten, sich ander Bescheerung zu betheiligen. Wart«e«dera. Löff - lstelz -n. VorKurzem wur de hier die von Werkmeister Vorlauser und Bausührer Thumper ausgeführte Wasserleitung, welche b Brunnen speist und ca. 18,000 M. kostet, dem Betriebe 'üh"l heim a.D. Der 32jährige Korbmacher L-ibing-r hat seinem ZSjäh rtg-n Bruder, einem Fischer, im Slreite ein Messer hinter dem linkeu Ohr in den Kops gestoßen, so daß die Spitze abbrach und im Schädel st-cken blieb. Trotz des großen Blutverlustes ist das Befinden de« Verletzten ein besriedigende». Ravensberg. In der Nähe de» Allaaier'schen Bierkeller», auf der Straße nach Ettishoseu, wurde dem greisen Joh. Ankirer von Oberkirchberg, 0.-A. Laup heim, von einem Dienstknecht «in Säck chen mit amerikanischen Goldstücken ab genommen. die au» einer Erbschaft in Amerika herrührten. Ankner kam später durch die Festnahme de» Räuber» in den Wiederbesttz de» größten Theil seine» Gelde». Rottenburg. Mit Bezug aus die Ermordung der Emilie Kaltenmark! heißt e«, daß ein Lustmord nicht vorliegt, sondern daß da» Midchen da« Opfer ei ne« Racheakt» geworden ist. Wie die Le galinspe!,ion herau»stellte, »st et mit ei» ner Treii-schnur erdrosselt worden. Stuttgart. Zu Haiterbach brannte Wittwe Ziegler gehörig« Doppethau« mit Scheuer bi» aus drn Grund ni«d«r und in Zuffenhausen die Gemeindescheuer sammt 4000—5000 Garben. »—««. Kehl. Während de» Hochwasser» war der Eisenbahnverkehr von hier nach Appenweier eingestellt. Am SS. Dez. war von dort probeweis- ein Zug hierher abgelassen worden. Derselde entgleiste jedoch in Folge der «nterwoschung de» Geleis«», S Bahnbedienstet« wurden dabei leicht verwundet; der einzig« Pas sagier, dem man aus dringende» Bitten die Mitfahrt gestattet hatte, Karl Nathan au» Mannheim, ein Reisender der Ta baksirma Traumann in Mannheim, fand dabei feinen Tod. Lahr. Beim Hochwasser der Schut ter ist hier der SI Jahre alte Landwirth Georg Fried. Wagemann ertrunken; er auch Niemand zur Hilfeleistung in der Nähe war, »or den heranbrausenden Die böse Iran von Helzendorf. sZorsetzung und Schluß.^ 4. Länger als je hatte Magdalene Heu aufzuräumen und da» Haar für die Nach zu ordnen. Mama ermahnte unterhalte, sich zu beeilen und endlich „iederzulegin, ader ehe e» dazu kam, war ste eingeschla fen. Eine Weile stand Magdalene am Bette der Mutter, dann hüllte ste sich geräusch los in ihr graue» Morgenkleid, nahm ein schwarze» Tuch über Topsund Schultern, löschte di- Lamp«, schlich leise in da, Wohnzimm«r zurück, wo si« «in Licht an zündete, öffnet- vorsichtig di« Thür nach d«m Gang« und trat mit klopfendim Herzen ihr« Wanderung an. E» war doch zu vt-l gewagt .... und von Hau» war«» unv«rztihlich«r Leicht sinn oder unverzeihliche Grausamkeit, ihr so etwa» aufzubürden. Wenn Mama er wachte und sie vermißte oder wenn die Thür am Ende de» Korridor» ausging und Moritz herauskam I Er würde mich sür die böse Frau von Helzendorf halten, die spuken geht, dachte sie mit plötzlich ausflackerndem Uebermuth und lachte über das Spiel de» Zufall»: da» graue Kleid da», schwarz- Kopftuch, da« Licht in der Hand nur etwa» zu groß mochte sie sein, sonst war die Ge spensterfrau fertig. Aber wenn das wirklich« Gespenst diese Nachahmung übel nahm? Ein Schauer ging ihr durch Mark und Bein .... Im obern Stockwerk rührte sich «; vielleicht kat eben jetzt die böse Frau von Helgen dors ihre Wanderung an! Abcr nun war'S, al» hörte sie Schritt- hinter sich, und als si- voll Entsetzen vorwärts eilte, schlug ihr die naßkalte Nachtlust wie Gei blick die Bibliothek erreicht hatte; tastend suchte sie die Klinke, die Thür war nur ang-l-hnt, l-is« knarrend drehte sie sich in den Angeln und sobald Magdalene die Schwelle überschritt, stürzte HanS aus sie zu und schloß sie so ungestüm in die Arme, daß der Leuchter klirrend zu Boden siel und das Licht verlöschte. O Magdali«, wie gut von Dir, daß Du gekommen bist I flüsterte er, aber wie Du zitterst und wie kalt Deine Hände sind! Ich hätte nie g-glaub», daß Du Dich sürcht-n könntest. Komm', komm', mein Herz, sei ruhig, weine nicht > Ab-r sie konnt« nicht ander», Krampf haft schluchzend legte sie den Kops an seine Brust, und er hielt sie an sich ge preßt und sprach ihr in der Kin derzeit, wenn sie von Mama gescholten Dir' mir nicht eingefallen, Dich herzubitten, sagte er endlich. Aber ich nmßte Dich sprechen, mußte Dich fragen, was Du über die Erbschaft und Vetter Moritz beschlos sen hast. Magdali», ich will'» nicht ausdenken, daß Du diesen Menschen Hei rathen könntest .... Du bist meine Magdali», meine Braut, weißt Du'» nicht mehr? Schöna!» kleine» Kind hab' ich Dich so genannt, und ehe ich Dich ei nem Andern lasse, bringe ich ihn und Dich und mich um'» Leben. Sie richtete sich au« seinen Armen auf. Da« thu' lieber nicht I sagte sie und ihre Augen glänzten ihm au» der grauen Dämmerung der bewölkten Mondschein nacht entgegen. Verlasse Dich daraus, daß ich den Vetter nicht heirathe. Zwin- Aber überreden, kleine Magdali«^ könntet/wenn Du ja sagst und Detter Moritz heirathest.... während ich.... O Magdali», e» ist zum Verzweiseln, wie lang ich noch nicht an'« Heirathen den- Sei ruhig, ich warte aus Dich und wenn ich darüber dreißig Jahre alt wer den sollte, tröstete ste und lachte über den komischen Gedanken, jemal» so alt zu sein. Laß mich nur machen, fuhr ste fort. Wenn Mama weint, weine ich noch mehr; und Vetter Moritz werde ich so lange sa gen, daß er mir unausstehlich ist, bi« er e» übel nimmt und mich in Ruhe läßt. Er preßte sie wieder an sich. Du bist gut, ich danke Dir I flüsterte er mit einem Ton, der ste durchfchauerle. Aber Du nimmst e» so leicht, kannst im mer lachen... .ob Du wohl weißt, wa» ernsthast lieben ist? sh h Wolken.hcrvor und überstrahlte da» rosige Gesicht, das au» der dunkeln Umhüllung mit hellen Kinderaugen zu ihm aussah. Aber jetzt legt« sich « wie ein Nebel dar über ; dann brach «in warmer Strahl au« der Trübung hervor; das Licheln wurde zum Weinen, und al« sie ausschluchzte die Arme um seinrn Hal« schlang, suhlt« rr mit seligem Erbed«», daß sich ihr junge« Herz dem Ernst der Liebe erschlossen hatte. Ein Geriusch im Gange entriß die Beiden ihrer Versunkenheit. Unwillkür lich trat Magdalene au« der mondhellen Fensternische in den Schatte» zuiück und zog Hans mit sich foit. Jetzt fiel ein Lichtschimmer durch die Thürritzen. Um Gölte» willen, wa« sangen wir an? flüsterte Magdalene. wenn hier gesunden werde, antwortete er, Du aber Er sah sich um und Ende schmale^ loser Tisch mit einigen Sesseln zu schen, der Weisung? Gestalt, Licht in der Hand, über die Schwelle trat und geräuschlos vorschritt. Die böse Frau von Helgendors I dachte Magdalen« und ihr Herz schlug, daß sie e« hören konnte, während sie hinter dem Die Thürnische war jedoch durch ein Bücherbrett auigesüllt, da» wie sich da» junge Mädchen jetzt erinnerte zum «usstapeln alter Zeitungen benützt wurde. Wenn davor stehen bUeb, ken verhüllt, sonst hätte daS^Gespenst, Aber während sie sich ausathmeird in ihre Ecke drückte, bemerkte sie, daß der Vorhang in verrälheiisch-r ver chr Fuß, 'sie fühlte sich zu Boden geris sen ; ein Krachen, ein schwerer Fall, der Aufschrei einer Frauenstimme folgten sich mit Blitz«»schn«lligkeit, dann kam «in Allgtnblick der Betäubung, und als er rend M-ms-ll sich mit dem Licht in der Hand über fl« beugt«, mit den verwundert«», we^t^ Liebe Mamsell Minette. verrathen Sie uns nicht.... Helsen Sie un« I Ja, helfen Sie uns I bat auch HanS, und da« alt« Fräulein drückte Bei- Allem bereit sti si« wisse nur nicht. Wiebrecht und Moritz in« Zimmer, die Mutter, indeß sich Moritz mit einem mit drohender Geberde vorzutreten. Aber schnell stellte sich ihm Mamsell Minette Dorf l rief sie in höchster Ausregling ich bin an Allem schuld ' st lh hatte Wtrlhschaf^ Mamsell Minette die Verwüstung; plötz lich stieß sie einen Schrei aus, stürzt llber Bretter und Papiere in die N-b-n- Der Brief.... der^blangesiegelte stieß Der Brief ! o du lieber Goit! wie Mamsell Mineite, der alte Moritz hatte sich de« Schreiben» be mächtigt. » De» Onkel» Hand und an Fräulein sagte er mit schlecht verhehltem Mißbe- Wort. Aber e« handelt sich einfach Ja, Herr Lierttenant, ja, so ist'«... Wiebrecht ungeduldig. men, fügie Moritz hinzu. Mamsell Minette aber stellte diensteifrig ihren Leuchter auf den Tisch, schob einen Ses sel herbei und forderte da« junge Mäd- ES steht sicher nur Gutes sür Sie darin, fügte die kleine Wirth schasterin hinzu, denn der Gnädige hat fie so lieb gehabt, wie sonst Niemand noch auf dem Sterbebette hat er von fragte: Nun, Kind, willst Du nicht le^n? Magdalene zerriß den Umschlag mit zitternden Händen. Ein Vriefblatt und ein versiegelte«, an des Onkels Sach walter in Hamburg adressirtes Eouvert fielen ihr entgegen. Mein liebe» Kind I begann sie zu le sen ; aber die Buchstaben flimmerten ihr vor den Augen und ihre Stimme ver sagte. Lie» Du für mich I bat sie und reichte Han» da« Blatt. Er la«: Mein liebe« Kind! Ich, Hubert von Helgendorf, der nächste Verwandte Deiner Mutter, dars Dich so nennen und ich will e» thun, tage eine freundliche Erinnerung gege ben hast. Ich war e«, den Du >unge», schwaches Wesen vor acht Tagen gegen eine Motte böser Buben in «chutz ge nommen, den Du des Unwetter» wegen, in die Wohnung Deiner Mutter gesührt und dem Du kindlich-unbesange» Dein Herz erschlossen h»ft. denSglück gebracht, bitter und menschen scheu geworden ist. Jahrelang hat mich da» Mädchen, das ich lieble, in dem Wahn gelassen, daß meine Neigung er widert würde, indeß sie heimlich mit i einem Andern verlobt war. Lie« weiter? .... die Anklagen diese» Mannes treffen nicht. Han» fuhr fort: ich weiß, vom Tag ihrer Ehe schmerzlich zurückgesehnt ha». Auch eine Rente sichert ihr mein Testament und so wird sie möglicherweise mein Andenken segnen. Ganz Onkel Helzendorf.... ich sehe sein bothafte» Lächeln I flüsterte Moritz der Tante zu. Han» la» weiter: Viel mehr aber liegt mir daran, daß ist, und da ich Dir di^HerzrnSkrast >u« sicherer Quelle habe ich so viel Gute« über Hans von Wiebrecht gehört, daß Deine o^ne^eso^g denn einliegend unter der Adresse meines kleinen Kapital«, das Han» von Wie brecht sowohl die Möglichkeit giebt, fort zudienen, wenn er Dich heirathet, al» auch fall» er Lust zur Landwirthschast hätte—eine Pachtung zu übernehmen. Al» ich diesen Bries begann, war meine Absicht, ihn Dir zum ersten No vember, Deinem Geburtstage, zu schicken. Jetzt.fehlt mir plötzlich der Muth dazu — der Muth, von gewisser Seite -inen Dank zu hören. Vielleicht gelingt e» mir, diese Scheu zu überwinden; jeden falls wirst Du nicht lange übev meine Absichten im Dunkeln bleiben, denn Lebe wohl I Bleibe wie Du bist, rei- Deiner Wahl, Deinen Onkel zuletzt trat Mamsell Minette Der Zufall? wiederholte Magdalene, auf deren Gesicht der Ernst der B»aut Wie können Sie von Zifall sprechen! um den Ha!» fiel, fügte sie hinzu: erlösen. - Bilde« von Amazona«. Der Verfasser schreibt dort: In Nord-Brasilien beherrscht die Na tur dergestellt die Eristenz des Menschen, daß mit Eintritt de» Sommer», ntcht wie bei un« blo« einzelne bevorzugte Leule^ weigern Winter da^i^allem da» reichste Thier- und Pflanzenleben entsaltet. Der Wald wird lau! von tausendfachen Thierstimmen, der Strom Vögeln. kalfatert, die Töpf/ geputzt, Mai^ok benachbarte flache Ufer vom Waffer frei, so sährt Alle« um die Wette ab! alle Häuser und Hütten leeren stch, der Ama zona« und dessen Nebenflüsse wimmeln von Booten. An der Stelle des Ufer«, schlagen. Selbst den kulturfeindlichste« Jndia °"Wr Reich« und da» Blätterdache. Die M?- der Eolonie zur Jagd au«, th«il» mit Flirrt« theil» mit Bla»rohr, theil» und Kähne sind oft s» mit Fischen ge füllt, daß dte Knaben sich damit spielend da« User und die Hütte gehütet, Maniok, Wildschwein«, Hirsch-, Tapir- und Assm hafteften Fischen i Alle« gewürzt nut oer> beide Töpfe braten andere Stück« Wild die Familie zahlreich oder Besuch da ist. Ja den meist«» Hüttin diene» Blätter al» Teller, Muscheln al» Löffel, die Fin ger al» Gabel, d-r Boden al» Tisch und ke» dieFamilie überreichliche Mahlz«it, w-lche gegen Abend gl«ich«r W«is« wied«rho^wird^ Nach diesem Frühstück Bad im Flusse; dann Siesta bis drei Übr; hierauf Kahn fahrt zum Fischen, wobei vi« Frauin ru- Nacht Esten wie Morgen«, Plätschern hasten Thätigkeit Platz macht: eS gilt ZZorrath an Maniok^ Wasser, Morgen« und Abend« häßliche öderen den Fluß sällt. VZird e» fiaster, fliehen, sobald der Mensis, ihr Gebieter, die Üba» Egaiiten sßootej der überlegt? ist nach einem bestimm haste Verhältnisse an: statt unserer Kaiman«, die Flüsse find sech«mal aussen größte-i'Platz de» Orte« und wählt dazu die Festhäuser,^ Keiner schlägt diese kosispielige Ehre trinkt nach Belieben. Der Zug geht Festhäusern der Liste, und Wer auShal- Kirche zurückgetragen, und man begibt sich in da» Hau» des Pfarrer». Er gibt worden, um sich methodisch zu betrinken, denn Letztere» ist für die Brasilianer die Hauptfache. E» wird die ganze Nacht Da« mar die Einleitn»^, erst wirklich' beginnt. Es findet zuerst der Thüre, wob«i w- Dame de» Festhim se» mildem Weihranchfaß begrüßt^und steht Kassee, Thee, Chokolade, Tasia und Liqueur. Alle» ist reichlich und in bister Hausbesitzer seinem Sitio sWald lichtung mit Wohnung j Alle» selbst ge baut. Jeder bedient sich selbst nach Be lieben. Da» Trinken geschieht nicht, fortgesetzt wird. Reihe kommt, wird aus dieselbe Weise und Gesellschaften, Männer, Wit schenden Krankheiten; Mäßigkeit und gegen die klimatischen Einflüsse. Man gender Getränke, und bei der außeror dentlichen Mangelhaftigkeit de» öffent lichen Untenicht» steht ein großer Theil vften«» vankschrels«« «w«» a»t«« »«utschländis»«» »»rktMhier««. Hcher Bundesrath! Menn es Thiere giebt, welche im Ver nenncn doch da« Glück Schwein, und da» Flügelroß ihrer Dichter läuft in ein 3us Freudegruiizen erweckt, daß der Hohe BundeSrath das Verbol der Einfuhr de» Fleisches unserer überseeischen Mit lem Menschlichen ist uns diese» Gefühl mit lhre Absicht zu lo ten. weniger hst in den Schausenstern der Schlächter in die Citrone gebissen. Da ein Wunder dem Magen derselben ent kommen sind. Indem aber die Einfuhr boten wird, hoffen wir derart im Preise zu steigen, daß sich nicht Jeoer den Ge kann, und daß wir somit nicht mehr blindlings geschlachtet werden. Wohl welß ich, daß damit da? Schlach ten nicht ganz aufhören wird. Ich denke nicht etwa daran, wk eine« Zimmer hegen. Wir machen ur>» keine Illusionen. Da» aber hoffen^ schcn Schwelnefl-isches ur » arme ewhei mifche Thiere im Preise steigen laffen und un» vor dem ewigen Metzter häufiz de- Wi< sind weit davon entfernt, den Hohen Bunde»rath mit Lob zu überschüt tn,. Nicht» ist gerade un» leichter all die Wurst nach der Speckseite zu werfen. Aber Sie müssen uns gestatten, Ihnen sür diesen neuen Akt der Wirthschaft»po litik und de» nattonalrn Schutze» herz lichst zu danken. Mit Hochachlung I. A. Ein alle» Borstenthier. s kladderadatsch, j Zugegeben. Herr: .Ich sage Ihnen, wa» ich i» meinem Leben für Eroberungen bei der Damenwelt gemacht habe, da» ist nicht lch glaub » auch nicht.» sterb', auch ein so schöne« ieriuienbegräbniß haben!"