Ausländische Nachrichten. Berlin. Dcr Redakteur de» ,B«rl. Börf-n-Kourier-, Fränkel, der wegen Bi-maickbeieidigung eine längere Ge flngnifchaft in Plotzense- velbüßt hat einen vierwöchigc» Badeurlaub e,halten, den er in einem Ostseebade zubringen will und zwor ohne daß er. wie sonst üblich. Kaution sür s-in Wi-d«rkom.nk.> st«ll«» mnßte. Der Eh-sredatteur de« Bert. Tageblatt»". Dr. Aithur Levy föhn der ebenfalls wegen BiSmarckoelei diauna zu drei Monaten Plötzensee r-r -»i,heilt wai. hat seine doitige Lillegiatur Potsdam. Au» allen Theilen der Provinz Brandenburg lausen die beirn bendsten Nachrichten üder die schweren w°d«n lltztin Juli-' und ersten Augustta gen angerichtet haben. Der Hagel hat den größte» Theil dcr Ernte in den Feld marken Schwanebeck. Vorwerk Ber nitzow, Ntukammir bis in da» Luch hin ein und aus der «nigegengesetzten Seit« von Nauen di« Frücht« d«r F-ld-r i-ns-it» der Wernitzer Mühle bis zum Wuster niarkcr Bahnhof« virnicht-t. In der Gegend von Oranienburg sind die L)or fer G-rmcndors, Friedrichsthal und Um gegend arg mitgenommen worden. Di- Prenzlauer Gegend, Oberberg, sodann im Südosten der Provinz Theil- der Lausitz stnl. schwer °^,i. Gegenden der Provinz; an vielen Stellen sieht der Landbewoh ner trostlos auf die Trümmer seiner Habe. «!-»?»«» . Lauenburg. Nachdem aus Ver anlassung de« hi-sig-n Nicht-lkollegiums der Justiz-Fiskus von dem Bau eines nkurn Gerichtsgebäudes Abstand genom men, wird hier nunmehr nur ein neue« «lichtn werden. Di« dasür rntworfencn Pläne, sowie der aus 120,000 M. be rechnete Anschlag haben bereit« die Ge llihuiigung der Regierung erhallen. Stettin. Jn Wegezin bei Uecker münde suhr der Blitz in die Scheune de« Bauerhosbcsttzeis jiarlsdorss, so daß das Eigcnlhümer Hess« und der Tischlermei- und -in Mädchen'vom Blitz erschlagen. In Stepenitz bcannten die den Cohnreich'schen Erben gehörenden Gebäude, Wohnhaus, Stall und Scheune, bis aus den Grund nieder. König Friedrich Wilhelm I. gangen. Ragnit. Dieser Tage wurde der 18jährige Sohn de» hiesigen Fleischer. Meister» Peschel, der sich zum Ankauf Neu-Eggleningk.» von dem ehemaligen HandiungSgehilsen Hackeiderg übersallen Danzig. Die Ausnahm- der Be rufsstatistik hat sür uns-r- Stadt eine Einwohnerzahl von Iv7,Ul!!^'^ersoncn b i n Bäu der Mohrungen - Güldenbodener- Bromberg. Der Bote d.s hiest- eine dortig» Schule zu der Anordnung geführt alleKin- Sprache erlangt hätten. »rovin» Schlesien. Ratibor. Der Olsa - Durchstich, der Ansang» August v. I. begonnen wurde und an dem 200 Albeiter beschäs gebildet. Staßsurt. Eine ganze Anzahl neuer Fabriken, die all- Kalisalze verar beiten «ollen, werden hier geglündet. Da» Salzwerk „Neu-Stußsurt" und ebenso Ludwig l> ' wollen behuss Ver- wird eine Fabrik Zwilche» dem Ealbenser und Förderstedter Wege Ren, mit welcher der Baurath «lah in Köln beaustragt worden ist. Die Ar beit, die u. a. die Errichtung eineS^go- Büßleben. Betreff» der Blutthat hat die Frau de» unglücklichen Schmied« Wallher ein GestSndniß abgelegt. Al« ste an dein bewußten Abend in da« Zim mer ttat, sah st« ihr Töchterchen Milda tn Krämpscn aus dem Fußboden liegen. Der sjährige Sohn Paul hatte au? Bel iehen -in Packet Streichhölzer in den mit Kassee gesüllten Tops geworsen, und die Kliin- Haiti davon getrunken. .Run», meinte Frau Catharina, .packte e» mich mit Gewalt und riß mich »ach dem GlaS fchranke hin, i» welch-m das M-ffer lag. Die schrecklich- That war binn-n wenigen Herd ecke. Der 17jährige eine» Kirschbaum de« Landwiith» Bahr nei gestiegen. Der Schwager dc» letzteren lies hinzu, zog den jungen Menschen vom Baume heiunter und mißhandelte ihn derart, daß der Tod de» Verletzten noch i» derselbe» Nacht eintrat. Ter Mörder wurde in da» Gefängniß nach Hagen eine katholisch- Kirche g-baul werden, da die bisherige Kapelle für die anwachsende katholische B-oölk-rung zu kl-in ist. Der hiesige industrielle Grill», weicher bereit» eine evangelische Kirche aus seine Kosten gebaut hat, hat nun versprochen, auch der niß zur Aufnahme neuer Novizen ertheilt Eoblenz. Die Kaiserin Augusta wiederum jährend hiesigen Giündung eine» neuen Krankenhause» lassen. schast und Schützengiide gegründet. Mit Jahre lAS 7 alljährlich ein Schützenfest Lotterie eingerichtet worden, welche 105,000 Loose »SM. enthält. Für die Rheinprovinz und Westfalen ist die folgn der Weser-Dampsschleppschisfsahris-Ge sellschast statt. Das SchNl wird den Namen ~Weser'" sühren. Die Eisen führt. ° " Vor der hier etablirten welche Ende Juni ihre Ar- Schlüchtern. Der s. Z. init^Ein- Bestätigung versagt worden? der beliebter Mann ist, so hat diese Maß- e „Konzen" au» dem Jahre 1814. «on»».eich wachse». schrist Orta-Gewerkoer-inS der Tischler Connewitz bi« Leipzig. Al« der seit etwa zwei Jahren verheirathete Schlossergeselle Karl Heinrich Dathe von seiner Arbeit in stin- an der Langen straße dahier gel-g-n- Wohnung zurück kehrte, fand er seine beiden und j Jahre alten Kinder im Bette erwürgt vor. Die Ehcsrau Dathe'«, 2Z Jahre al», au« Belli» gebürtig, hatte am selben Nachmittag die Wohnung verlassen und ihr-n Mitbewohner gegenüber geäußert, ste gehe nach Berlin zn ihrem Vater, wohin auch ihre Kinder am Morgen be reit» gebracht worden seien. Die Frau wurde später zu Köthen im Anhaltischen erwischt und iestgehalten. Zweisei» ohne hat sie selbst die Schreckenslhat an ihren lst ein groß/» Unglück dadurch geschehen, daß bei den Vorarbeiten zum Einsetzen de» eisernen Vorhanges das Hängegerüst au» einer Höhe von 18 Meter herab stürzte ; ein Zimmermann Namens Göh rilig starb aus der Stelle, zwei andere Verunglückte starben aus dem Transport nach dem Krankenhause und weitere füns Arbeiter wurden schwer verwundet. Ti.' Ursache de» Unglück» war di« Benutzung schlechter Taue. Ltdenvurg. Eutin. Die Ernie - Aussichten im Fürstenthum Lübeck sind in diesem Jahie und berechtigen zu der^Hoss- Den „Gasthos am See", eingeschätzt zu 22,5V0 M., erstand für nur 12,000 M. die Spar- und Leihkasse. Braunschweig. Autzal» Brau „schweig. Am 24. Juli wurden de» Herzogthum^ Umgestaltang der Elbbrücke zwischen Roßlau und Dessau. Dieselbe ist fis kalisch und nur der Eisenbahn zur Mit- Barbara Erckmann. Die s.lbe ist eine Schwester des Lehrers Erck mann in Darmstadt uud von hier ge selbin verlangen eine Lohnausbessening »on 10—IS pCt. Bauer«. zugefügt. «u» »»r«v«tu»fat». Bestätigung ertheilt. Muttcrstadt. Der Zimmermei- steinernen Nagoldbrücke statt. Es ist die« die erste steinerne Brücke in Deutsch den und 8 m unterm Wasserspiegel ein über dem Wasserspiegel ist L!i in. Den ganzen Brückenbau hat Baumeister Cannstatt. Der GerichtSvollzic gen herrührende Summe »on nahezu 10,000 M. bei Seite gebracht und ist damit flüchtig geworden. Ueber Kär- »«»»». Karlsruhe. Der in Spitalstraße wohnhast gewesen« Schneidermeister Bechthoid hat sich au» bi» jetzt unbekannt gebliebener Ursache erschossen. Bühl. Der Organist Seiter, Diri gent der hiesigen Sängerges-llschaft .Harmonie" ist von dem VereinSdiener Wertheimtr ?n Unterfuchungsarr-st ver bracht. Diesrr soll im Jahre 1872 dem Bauern Flank in Varnhalt SV Gulden geliehen und bei Emsührung de» neuen Bäuerlein einen weitcrcn Schuldschein von 117 M. erpreßt und holte sich für .Zins" aus dem Stalle eine Kuh im Werthe »on 2SO M. Heidelberg. Nach Inhalt einer amlUchcil Notiz der „Karlsruher Zta^ Behörde scheint von der Ansicht auszugehen, daß ein Theil der erhobenen Ansprüche, jene Grenzin über schreitet, innerhalb weicher «in gütliche» mc au» Berlin, welche ein«n Spazier- Brttzellräger Georg Beck von' Freystitt überfallen, niedergeschlagen und »lsak-tiothrt»««». läßt augenbUcklich den Rhein- schnell die nöthigen Vor kehrungen zur Verhütung von llnglück bohrte Erdölquelle im Felde de» BerH jetzt lovv Kubikmeter («067 Faß) Erdöl im Werthe von M. unte^ bei Biblisheim im Kreise » Oellagcrstätte in einer Tiefe von 8ü Me- Kronstadt. Dieser Tage stellte Wechsel im beiläufigen Wierthe von I^o - Die Hotelier« und Wirthe schlechte sei. Unter diesen Verhältnissen sein Geschäft aufzugeben. Unterwalde n. Da» Kloster En- Biberg, gegründet 1082, feierte letzten spiel? 6 1 5 Kanton Zürich IS,OOO Stim w.?d.n" unterbreitet Tochter de» Barrierewirler« Marlin weil des Dorfe« passirte, 'lies d?e Kuh des Taglöhmr« Peter hack aus sie los, Elerf. Am Nachmittag de« 2S. PasNren des an dieser Stille über die El-rf führenden Stege« in't Waffer ge- Wur eine Koffnung. fgortsetzung.f Wenn ich ausrichtig sein soll, Mutter, so kann ich da» so lange nicht glauben, bis Du mir Beweise giebst, daß Fräulein Willbeck meine» Br>.dcr» persönlich un würdig ist. Noch herber sagte die Fürstin: Der ri-sig- Standesunterschied, der Umsturz aller menschlichen Rangordnung, aller ehrwürdigen Verhältnisse, gilt Dir nichts? Ich habe gelernt mich über diese unbe rechtigten Vorurtheile zu stellen, entgeg nete die Prinzessin sanft. Vor dem Auge der Vorsehung und im Grabe sind wir Alle gleich. Unwürdige Du, häßliche», mißrathe ne« Geschöps I brach e« jetzt in unge zähmler Wuth »on den Lippen der Für stin. So Du zu mir zu sprechen? Die »e.derbliche Weisheit, die Du au» Systemen geschöpft hast, wagst Du »or mir auszukramen? Sie ergriff ein Buch, das aufgeschla gen aus dem Tisch- lag, und schleuderte e» zu Boden. Siehe, fuhr ste fort, wie ich hier auf die Produkte Deiner hochverehrten Den ker verachtend meinen Fuß fetze, so wird dcr Adel Europa» die verderbliche» Ideen in den Slaub treten, die seine Größe schmälern uud endlich vernichten wollen. Unwürdige Du, Deiner hohen Geburt und Stellung. Wenn e» sür die Mutter einen Zweisei gäbe, so würde ich fragen, ob Du mein Kind bist. Dein prosai sche» AllerweltSgesicht paßt ohnehin nicht zu den edlen, vornehmen Zügen meiner Mutter, Erbarmen! schluchzte die Prinzessin und warf sich vor die Füße der Fürstin. i W s l len und Rudolf von hier entfernen? Da« gequälte Mädchen schüttelte ver zweifelnd den Kops. Ich kann nicht. Mitleid, Mutter! 11. len Gardinen an den Fenstern der Prin zessin Marie herabgelassen. Sie lag aus ihrem RuhebeUe, eurer ?odtenblciche« Antlitz hatte etwa« Star Wie schmerzlich ist e« mir, daß Du sag?e Wenri Du mich sagte Prinzessin sich Prinzessin '"Ew »b i d überstand' d ein a» beruhigend ist der Gedanke, daß mit dem Tode jede» Wehe endet I Sie blieb nicht lange ihren finsteren Gedanken überlassen Die alte Fürstin rauschte herein und setzte sich auf den einigen Minuten »erlassen hatte. che», sie gütig. Dir, wären. Fühlst Du Dich sehr hastig ab. d k für Deine Güte. stin. Ist e» nicht Mutterpflicht, ein kranke» Kind zu pflegen? Warum bist Wa» ist'«? Ich will c» wisftnl Die Fürstin erblaßte. bist ein gute« Mädchen, Marie, e» soll aii die Brust der Mutter lehnen. Mutter sie in diesem Momente nicht hätte gehe Tochter zu küss-n; da fühlte sie sich mit einer solchen Heftigkeit Jnn^keit sie sich mit den f.eundlich gesprochenen Worten: ! sie^mit^inem Wer hat Freude an meinem Dasein? Meine Mutler, di« mich mit Füßen st»ß^ fen, den» mich hat Niemand grliebt. Weshalb ein blülhenlosc» Leben noch sei- Stirne sank gegen die Lehne d«s Stüh tisch-» und k-hrte zu ihrem Ruhebette zurück. Wie leblos lag sie in den Kissen. er besorgt. Du bis? so bleich. Ich sürchte, Du bist kränker, al» Du un» gestehst. Nicht doch, Rudolf, mir ist jetzt sogar viel besser, erwiederte sie. Ich Dich zu mir bitten lassen, um so Manche» mit Dir bespreche». Meine Muller wünscht, daß ich den Rath de» Arztes befolge und ins Bad nach Frankreich reife. Wir wer- Soll ich Dich bealeiteli, liebe Marie? sagte der Fürst rasch. Wenn Dich ineine Nähe beruhigt, wäre e» Selbstsucht von sorschendin» Gesicht; nur zu deutlich la» letzten Worte gekostet hatten. Sie fuhr mit der Hand über ihre Stirne. E» ist ja besseres», er wird so weniger leiden, mewe Pflichten gesetzt, erwiderte er mit Wärme, und es ist meine heiligste Pflicht, Alle» für Dich zu thun, wa» ich vermag. Ich danke Dir, lieber Rudolf, sagte die Prinzessin. kann^^ Mann, sVwürde ich meinen Grundsätzen gemäß zu Dir sagen: Besiege diese egoisti sche Leidenschaft, opsere ste aus sür da» Wohl Deine» Volke», da» glücklich unter bin DZ-ib, und Weibe« Leben ist nicht zu schross, laß ihr Zeit in em Milde gegen die Mutter, ich bitte Dich werthe« in dcr Weit erbickt. .Mann Du l Du bist Fürst, die Wege sind .klar und ohne Vorurtheile, Du dünkst Wesen aus dein Throne, Du fühlst Dich Gedeihen zu sührei,. Sollen solche An gehen? Du bilt es ihr schuldig, ihr zu dere ich Dich auf, mir zu versprechen, daß Dir Deine Herrscherpflichten heilig bleiben werden, auch wenn Dir da« Le- Weiß ich denn? ob ich Reise? Di/willst mir Dein Ver^ Willensstärke, ich ausbieten gegen Ich danke Dir, da» ist mir genug, li»- pelte Marie mit Und i^un und schloß die Augen. Leise verließ der Fürst da» Zimmer. öffnete Fürst Rudolf die ihrer ängstigte ihn. Er trat leise näher. aus da» leichenstarre Geficht der Prin zessin Marie, aus den Dolch in ihrer Hand und einen kleinen Blutflecken an ?a» Kammeimidchen, da» eben eintreten wollte, mit dem Rufe zurück: Holen Sie rasch einen Arzt, die ist^un welche sie über die Leiche breitet«. Das Licht stellte ste so, daß r» nicht auf da» Ruhlbett fiel, und nahm einen von Prin zessin Marie an sie adresfirten Blies, der aus dem Schreibtische lag, zu sich. stigte sie. Meine theure Mutter I Vielleicht habe Starrheit. Du gabst den da« Und nun, lebe wohl Mutter. Tröste 1». Die de« Fürsten Friedrich ohne einige« Bai?gen betrat da« junge Mädchen zu der festgesetzten Stunde das Gemach der hohen Frau. Ersch^i-- abzul-hen. Ich folgt. 1 «in «Snig auf Reise«. ros estorrr«p gegenwärtig Mum» de« König«^D!e -> Bedreschin. Auf der Eisenbahnstation l wollten die Deiegirten de« Museum« die» kostbare Objekt al« Gepäck mit fich - Quantität Stroh z. B. kostet nicht da«- seinen Tarif vom Ansang bi» zum Ende. war vergeben»; weder in ist, so soll er sich sein Billet lösen," schrie Vollständig gebrochen. geht Jhr^ nicht nach d^en^ widere der Bettler. ~Wa« habt Ihr denn besessen", sragte „Wahrlich—" Mutter Schutze. Berlin l' Ick hecße egentiich Muiter Präs.: Aber Sie sind doch de» Be ten Rückfalle. klären. Ick stehe also det Abend» an in die Liter Grit» ab un bezahlt mir die mit 8 Mark. Det is Allen», meine Waare i« Martin We S Liter' ordinären Grie«- mehlS unter Vorspiegelung falscher That» dishalb wegen Betrüge» im wiederholten Rückfalle zu ü Monaten Gefängniß oer urtheilt, obwohl sie bi» zum litzten Augenblick betheueit, daß ihre Waare sehr jut und »on Bedrug keene Redi gi- Ursache de» Wiederholen«. Billet geschenkt hatte. ~Run, wie hat