Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, June 01, 1882, Page 3, Image 3

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    A«»l»»dische Nachricht-».
ütrsvii»» «r»»»»n»«ez.
Berlin. Mit der Beseitigung der
berüchtigten KönigSmauer und de« klei
nen Jüdcnhos« und der glcichzeigcn Ver
breiterung der Neuen Friedrichftraße soll
jetzt ernstlich vorgegangen weiden. Es
wird dadurch beabsichtigt, Alt-Berlin zu
einem florirende» Sladttheil zu machen,
um der jetzt nach Westen und in die be
nachbarten Gemeinden dringenden Er
weiterung Berlins ein Halt zu gebieten
und die unbebaut liegenden Stadtiheile
im Osten und Norden, welche hinreichend
Raum für eine Million Einwohner ha
ben und zumeist schon kanalifirt find, in
den Stand zu setzen, an der Unterbrin
ge?! zu nehmen. Nach Mirtheilung deS
Stadtbauraths Blanckeirslei» werden die
Grundstücke, incl. derjenige» Koste»,
welche bereits für die zur Anlegung der
Kaiser - Wilhelmstraße ersorderlichm
Grundstücke ausgegeben sind. 4,012,320
M. betragen, wogegen sür die denrnüchst
den, Äch das ganze Unternehmen nur
eine» städtische» Zuschuß von ca. BSO,-
000 Dt. erfordern wird.
EberSwalde. Der vom hiesigen
Schöffengericht wegen Mitbringen eine«
Hunde« in die SchöffengeiichlSsttznng
verurtheilte Sattlcrmeister Hübuer ist
vom Kammergericht freigesprochen wor-
Prenzlau. Unsere Marienkirche
Ist in, Besitz eine« mit feinster Filigran-
Arbeit verzierten goldenen Kelche«, wie
solche in gleich schöner Ausführung nur
noch in 2 Eremplareu eristiren Ein
Kirche ?ür denselben SV,VVO M. geboten.
Stettin. Der hiesigen Polizeitu
denen Heizer Carl Krause au« Plötzin
bei Wollin, Rudolf Krause au« Wolli»
und Jul.
Eam ini n. Der Kreikschulinspeltor
ReichStagSwahl öffentlich sür die Wahl
de« liberalen Flemming-
Köller milgeiheilt worden: daß cr zusrie-
EöSlin. In der Hohethorjiraßc
Kaufmann Steiner gehörigen Hause Ro.
Gesim» IoS und stürzt« aus die stark sre-
Straß« Di«
Jnsterburg. Die StaalSrcgie
ment in Budainlir sür den Preis von
SSV,ovo M. angekauft. Dadurch ist die
Regierung i» den Stand gesetzt, nun cnd-
Tilsit. Für das hi,r projectirte
Theater ist ein der Stadt gehöriger Platz
selbe jüngst zum Zwecke de« Durchbruch«
und der Weiterskhrung der Milletstraße
a s. sünf^n»-
architektonischen Lharakler DanzigS eng
haudhaltSeiat pro I April ISS?—SZ
sind zur Restauration der hiesigen Schloß-
Pro»»«, Schtefie«».
miker .Dr." Theobald Weener, der be
reit« in mehrere Untersuchungen wegen
Kuipsuscheri»!!! veiwickelt war, ist in Hast
Verdacht, einem Agenten Namen« Schlt
sltzki, Gift in Form von Medijim gelie
fert zu haben, welche der Krau
den.
Oppeln. Am 2». Juli wird hier
das diesjährige Schlesische Singersest
stattfinden. Unter den 72 zum Schlefi
schen Sängeidunde gehörenden Vereinen,
die zusammen ca. 2000 Mitglieder zäh
len, haben bereit« gegen »0 Vereine ihre
Betheiligung zugesagt.
«a«s»«.
Magdeburg. Von den Gliubi-
IchwerW oertreteiie Aktiengesellschast ver
kauft. Der nunmehr 575,000 M. be
tragende Aktivbestand wird sür die
Gliubiger etwa 17 pCt. ihres Gutha
dasür aufgewandt find. Die gefundene
fettige und ölige Masse ist kein Petro
leum, und statt der au« der Tiefe zu ho
lenden Kohle ist man auf Schiefer ge
stoßen, der aber dort unten unter jeglichen
Werth ist.
Lost c u. Der seit mehreren Tagen
von hier vei mißte Postor Wahlstab
Elbe gezogen. Anscheinend liegt Selbst-
die Rhewilib - Westsälische^Hüitenschule,
sich jungen Leute müssen min
desten« 4 Jahre praktische Hüttenarbeit
betiicben haben.
Zuchthausstrafe von Z Jahren verurtheilt
Wattenscheid. Hier ist ein zehn
jähriger Knabe, Namens Gust. Tretschok,
von seinem Spielkameraden Delarber er-
Jn Weiberg bei Büren zerstörte eine
F-uerSbrunst 20 Wohnhäuser, in
Schwelm die große Brauerei Paulahöhc,
deren Bau s. Z. 400, VW Thaler gekostet
hat.
AHeinVr»»»».
Düsseldorf. Hier hat sich der
sillhere allkatholische Paffrath
sene Aushebung dcS Priester - Eölibat«
Mord!^
je BS4 Emwohner oder »?,2 Kinder eine
Lehrerstille. Mehr Lehrkräfte sind nur
Eelle. Der Tischler Preer und der
Fadrikarbeiler Meyer von hier sind wegen
Leer. «Vertreter der Städte Dort-
Emden, Lingeu^
Sammlung vom April gehaltenen
von hier mit über ZZOO Unterschristen
bedeckt a» da-> Piäfldium de« Reichstag«
r a nkfurt a. M. Unsere Stadt
Die Kirche, welche ca. SSV Sitz-
im betrage von IOOFOO M.
vier sind sämmlliche sächsische GlaSsabri-
Dippoldiswalde. Der rothe
Kipsdorf auf 14 Brücken über stritte»
da« Wasser, z. B. die
bei Onkel TomS Hütte etwa 10 Meter
hoch über dem Wasserspiegel. Bei der
die Bahn eine kleine Station für Touri
sten. Diese Bahn bis auf den GebirgS
kamm über Allenberg nach Böhmen hin-
Bahnnetz anzuschließen, hat sich al» un
dleiben. Die Müglitzlhalbahn, die bald
Eibenstock. In der bei Wilden-
Werksührer Guido Kleinhempel aus
Gera. Die Wurzbacher Straße, für
die der Landtag bereit« 120,000 M. be-
Mark.
Srete
H am bürg. Ultimo
Passiven belrageii über 2,000,000 M.
Brem e n. DasKuirst'VermSchtniß
Rohland besteht au« rund 250,000 M.
sür die Stadt Bremen und KV,c,OO M.
Wunsche des Erblassers von Zeit zu Zeit,
10-lio,ooo oder^auch b>« 100,000 M.
Welkender bildenden Kunst hergestellt
t i n. Die hiesige Stadlgemeinde
hat die Gasanstalt sür «0,000 M. er>
Die Anstalt war sei» 2S Jahren in pri
»»ccktcudur«.
Güst ro w. Die Holtz'schen Eheleute
Coswig. Jüngst wurden hier die
gen Aktiengesellschaft .Antonicnhülte'
durch ihren derzeitigen Besitzer, Hrn. A.
gegründet ward, soll 15—20,000 Mark
hiesigen Elbbrücke zwei Personen. Die
Tod des alten Manne» alsbald eintrat.
«»rol>h«r,»»«»„»» »»ff»«
Unter-Wegfurth, Queck, Rimbach, Pfordt
Maiii z. Die der festen
Handarbeiter Martin Nie« von hierdurch
gesihrlilh verletzt. Mutwillige Spie-
A n «da ch. Der muthinaßliHe Mör
nialteteii DistriktSkasse ein D-stzit von—
-9—10,000
hals ihr ein junger Mensch beim Ge
schäfte, der seit der Entdeckung des Mor
des vermißt wird und jedenfalls wMe,
Zol/ .
U«t »er vivewpsa^.
Haßloch. Die Tabakfabrik Ritter
vergangenen Jahr einen Gr
sammtumsatz von 1,200,000 M. hatten
lassen sind 22 Sparkassen mit «a,400
M. Einlagen.
Roth a. S. Der Bauer Häsner
Sontheim O. A. Münsingen.
Der Steinbruchpächter Peter Jn^elfinger
Heidelberg. Die Berliner Firma
Accisor« Kälblin zu^Zell-Weierbach zu
bezirk« WieSloch waren Ende de« Jahre«
ISSI 2ül» Arbeiter beschäftigt. Auf
IVO Einwohner de« Bezirks kommen also
im letzten Jahr II,»«5 Kranken-
Mü»st e r. TZ er 4S
trinkt.
Lachen genau die näheren Umstände de«
Morde« erzählt und die Oertlichkeit an-
Die
Söchter des Millionärs.
IKorlsetzung.j
Moll Dill hatte Dich mir geraubt und
so die Rache an mir geübt, die sie mir
androhte. E« geschah alles Mögliche,
Monate lang suchte ich emsig nach Dir,
entzog sich Moll Dill allen Verfolgun
gen. Schließlich—ich gestehe e« mit bit
terer Neue ward Ich de« Nachsorschen«
sich in mein Leben;
—und so überließ ich Dich Deiner unse
ligen Mutter.
fallen lassen. Ihre Tochter,
Deiie Schwester, weiß absolut Richt«
von meiner ersten Verbindung. Wa»
Moll Dill betrifft, so haben sich unsere
ZAege ^ I h
komm zu mir zu Deinem
Sie flog in seine Arme; er drückte fie
innig an'S Herz. Bater und Kind waren
endlich vereint. Mehr al« zwei Jahre
lang hatte Merey diese» Manu al« ihren
Beschützer, ihren Wohlthäter, ihren
kannst—diese Freude war übergroß I
Du bist als kleine« Kind Mabel ge
tauft worden, nicht Mer», flüsterte er.
Run, e» thut ja nicht«. M
fuhr er nach einer Pause fort. Ich hätte
Ich habe nicht« zu verleihen, antwor
tete fie unter Thränen. Mache Dir keine
Vorwürfe; Du hast gethan, wa» Du thun
ihr freundlich und geduldig und gab ihr
j-de Auskunft, die sie wünschte.
Und fie ist eine Gräfin, wiederholte
sehr unglücklich in^ihrn^Zhe.
künftigen Tagen Dewer Schwefier ein
Trost und eine Stütze sein wirst.
Sie stand vor Erregung auf und ftagte,
nennen? willst Du damit fagen/daß
»ihel, daß alle Welt erfahren soll, wer
ich bin?
Gewiß, versetzte er. ES ist hohe Zeit.
Und Du schämst Dich nicht, mich vor
allen Menschen als Dein Kind anzucr-
Stöhnen: Schämen Großer Gottl
Sprich nicht so, Merey! Du thust mir
ja -mag sein. Gewiß sohlst Du die
er mit kaum »rerk-
Habe Geduld. In einigen Tagen,
Mercy.
Er zoq seine Börse.
Quartal« ich besitze Ma-
Du giebst mir mehr al» ich
, Fr
Ich hatte den Plan, Dich zu Gesing
sollte glaubst Du, daß Du jetzt
könntest, Mercy.
füllte erinnerte sie der Zärtlich-
Du kehrst beute Abend nicht nach Nc«
Kork zurück, Papa? fragte sie.
lien?
Noch ei» letzter Blick in sein farblose»
Gesicht, und die Thür schloß sich hinter
ihm. Sie eilte zum Fenster und sah seine
hohe Gestalt dotzinschreiten. Er warf
einen Blick nach dem Fenster, grüßte sie
begab sich Cullen Sardi« direet in sein
Hotel, wo er sich mit Jacob Philipp«,
der gekommen war um Rücksprache über
Brief. Er erzählte darin Merci?
Lcbenlgeschichte und empfahl das Mäd
chen mit warmen Worten der Fürsorge
der Madame Sardi». Ueber Ethel
Der Bries schloß mit der kurzeo Mit
nächsten Tage die Welt in Erstaunen
ster. Str ße s h W
wendete sich Wiedel vom Fenster ab und
schritt, die Hände aus den Rücken gelegt,
den Kopf gesenkt, mehrmals im Zimmer
Geldfürst, unter dem prachtvollen Kron
sahle« Gesicht herableuchtete, suchte in
ein Blitz ein Knall der Fall eine«
ZI. Kapitel.
W» ein Blitz
nem Kille begraben.
Beim Zeus! E» ist nicht zu glauben,
sagte Aichie Van Dorn. Alle hielten
ten
Mir thut die junge Gräfin leid, warf
ein Anderer dazwischen. Der Schlag
sie echte« Kind lch
die hiesigen Blätter, daß sie allein die
-'die '
Winde«lch»elle. Täuschte si« sich, oder
alle auffallend an, um gleich daraus ein
ander zuzuflüstern? Wa» könnte da« zu
bedeuten haben? Ein Gesühl von Unbe
daß ihr trotz aller gewobn
ten Selbstbeherrschung da» Blut in die
Wangen schoß. Wie durfte er e» wagen!
Wort? Kutsch» und im nächsten
Moment rollte ihr Wagen dki Avenue
de l'Jmperatriee zu.
Ist irgend etwas geschehen? fragte sie
Finelle.
Richt», Madame
Madame sind krank. Ich werde Ihnen
O nein, ich nicht krank, Finette.
Wo ist Monsieur?
Jetzt
besand sich bereit« eine Woche in Ethel'S
Gründe, dem Gatten Ethel« au« dem
Weg- zu gehe«.
da. Ein zierliche« silberne»
Gesandten, ein Empfang
Die Thür wurde plötzlich aufgeriffen
und Gras Stahl trat ein. Er pfiegte
S«in Gesicht war kreidebleich; unter
durchschritt er Zwimer und
blieb vor Ethel stehen.
gerichtet, erwiderte Ethel
de« Nachrichten von D«in«m
da? Lienen, wie
WaS willst Du damit sagen? WaS ist
geschehen?
Wa« geschehen ist? —Du bist eiiie
Bettlerin Du, die ich sür die Erbin
einer Million hielt I Hau« Sardi»
Er schleuderte ihr diese mit
Ethel rührte nicht. In stummem
Er ist todt, fuhr dieser wüthend fort,
NichiS. Nun, Madame, wa« wird jetzt
Sie wankte hilflos auf die Seite und
Meine Zufchüffe eingestellt I grollte er,
der« gekettet l O, e« ist unerträglich I
ihre Hände, bespritzte ihr Gesicht mit
Wasser und öffnete das Fenster um sri-
Ah, Monsieur, sie ist ohnmächtig I rief
Ihren Neuigkeiten.
also gelauscht. Der Graf
Blicken Si« mir in'» G«stcht l
Blässe überzog sein Gesicht.
Marie I Pest! rics er au«.
Ja, Monsieur Marie Finette, so
heißeich. Ich sehe, daß Sie mich wie-
Sie bierher? schrie cr.
Sie bot dem Blicke tapser Stand.
Ich sürchte sie wird Ihrer Dienste nicht
Gs nicht Zufall, waS Sie hersührte--
bin gefährlich!
lüftete di? Deckel der EtuiS. br
keinde zusammen und
steckte e« zu sich.
Geld mußte er haben und da« sogleich.
Hau«.
wußtsein zurück. Endlich öffnete sie die
Augen und ihr erster Blick fiel aus Finet«
ten« besorgte« Gesicht.
Mein Gemahl—, stöhnte sie matt,
rufen Sie ihn.
Finette eilte in das Schlafzimmer.
Ihre Blicke fielen sofort aus den Toilet
tentisch; sie untersuchte die EtuiS —Alle«
Ä d Irifsi d S l stü
Gott I Ihre die Sie mit sich
Mit einem Ausschrei sank Ethel im
Seite. Gott sei Dank, so befand sich
doch ein mitleidige« Wesen in ihrer Nähe,
ihrer Heimath eirseit« des Meere« ge-
Tie sich noch? seine PUine
Sie haben »ersucht mich zu retten?
Wa« meinen Sie dam»?
die Frau welche Sie flehentlich bat,
den Grasen niemal» zu heirathen? Da«
schrieb, Mabame. Meine Mutter war
Fineitel O allgütiger Gott! Und
erzählen. Ich bin erst eine Woche
weiß ich bereit«,
behandelt. Mein Gottl Ich wußte ja,
die höchste Zeit, wrß Sie Jhie Lage be
der eisten Gemahlin Ihre« Gai?e», der
nrsfischen Grifia Olga. Si« war ei»
Engel, Madame—Gott allem weiß, wie
jung
Jahre alt, als sie den Grasen heirathete,
blieb «r.
Die Geldverhältnisse de« Grafen
fielet, und kü^le^ihr^ärtttch^dit^^
thun S.e >m Zimmer der Gräfin? fragte
Kuß^Maüe"'°""
mich zu wssen. Ich stieß ihn hestig zu-
Blick zu.
Bah l iagle er lachend, Du bist nicht
Da« ist
ES war^ schon gegen Morgen
al« Madame zurückkehrte. Der Gras
unterstützte fie, al» sie die Treppe hinaus
bleibe bei der Grift >.
thu»? Draußen aber blieb ich lauschend
Du stehst blaß au«, Ogla; ich sürchte
zu viel getanzt. Ich werde Dir
(Fortsetzung solgt.j
«benteuer eine« Viehhändler«
im Westen.
schilderte:
erhielt den Contrakr. >VcU, mein Vieh
Klagen über Euer Fleisch laut! Ihr
hallet Am nächsten Mor-
,
Ich halte die Lage sofort erkannt,
Bursche, .ich will Euch sogar bei
stehen!"
büsch und Wald späht« umher,
s lhr solltet lieber mal
Ich frühstückte uud ging hinüber. Die
M ad r i d, 21. Die Depulir«
Zollfreiheit jür eingeführtes Getreide und