Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 19, 1882, Page 3, Image 3

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    isländische Nachrichten.
Provinz »ran»»„b«r«.
Berlin. DemOrthopädisteo Becker,
der durch seine Behandlung den Tod der
gefeierten Tänzerin Adel- Granzow ver
schulde» hat und zu einer Gesängnißstrafe
verurtheilt war, ist duich kaiserliche Gnade
die Slrase erlassen worden.
Bei dem großen Unglück, welches die
Stadt Wien betrossen, hat auch Berlin
seinen altbewährten WohlthitigkeitSsinn
bewiesen. Die Sammlung, welche der
österreichisch-ungarische HilfS - Verein
„Kronprinz Rudolf" zum Besten der
Hinterbliebene» der beim Theaterbrand
Verunglückten eingeleitet hat, ergab tiS
IS. Dezbr. einen uV.VVO M. weit über
steigenden Betrag. Obenan steht die
Berliner Börse, die ca. 4V,000 M. ge-
Vor >4 Jahren erregte das plötzliche
Verschwinden des Destillateurs Much
großes Aussehe». Der Mann hat mit
seltener Schlauheit feine Geschäftsfreunde
geschröpft und ist mit wenigsicnS l»0,000
M. durchgegangen. Much hat eS verstan
den, durch'bestellte Briese aus Amerika,
die Polizei aus falsche Fährte zu leiten.
Jetzt ist aus Bern an die hiesige Behörde
die Anfrage gelangt, ob gegen Much et
was vorliege. Er lebte seither als russi
scher Baion, gestützt aus einen russischen
Berlin antreten müssen.
op «nick. Die Villa des hiesigen
Hyaiup im nahen
Villa befindliche Mobiliar, welches
Iheilweise sehr wcrthooll ist, fortgeschafft,
wozu sie mindestens zweier großer Mo
der beider Bttlin-Stcltincr Eisenbahn-
Gesellschaft angestellte Geometer Math.
Droschken haben bereit» ->3 die Fahrten
eingestellt. Eine weitere Reduktion ist
Osterode. Der Gutsbesitzer Wei-
hat. Die Erben, zu welchen der Kron
prinz von Dänemark und die Fürsten von
Wied gehören, beabsichtigen nun, behufs
Erbtheilung die Herrschast zu veräußern,
und soll der deutsche Kronprinz beabsich
tigen, Muskau zu kaufen, um es seiner
Schwiegertochter, Prinzeß Wilhelm, zu
schenken. Der heutige Werth d:r Herr
schast dürste N Millionen M, nicht über
steigen.
Waldenburg. Die im diesseitigen
«reise zuerst ausgetretene Rinderpest
greist immer weiter um sich. Bereits ist
über die Kreise «triegau, Schweidnitz,
Reichenbach und Rcnrode die Biehspcrre
Pro»»«» «achs«».
Magdeburg. Der neue Jahrgang
des Magdeburger Adreßbuchs gibt die
52», >sic der Neustadt aus.'7,V7!>, die
glücklicher Liebe hat sich dahier die^^jäh^
ihrer Verhcirathung ihrem Ehemanns
daß sie sich bereits Mutter fühle. Bei
der Gebmt des Kinde« lödtete sie
dasselbe.
Proviiij Wcftlal««.
und außer Dienst gestillt.
«ftetnvrovtnt.
Weilerswist. Der rheinische Pro
oinzialtag hat den HaAelbeschädigten
von 50,0V<> M. bewilligt. Auch unsre
Noth übermiltelt.
Betrage vo» Ivo,>10«) M. M.
verurtheitt und das Erkenntniß gea?n
Sicherheitsleistung von 45,0v0 M. sür
vorläusig vollstreckbar erklär!. Der
zehrte, ei» Stück Fleisch in der Luftröhre
stecken blieb, welkes tiotz alles Würgens
tionsoorstand Juliu« Griebsch lh
run' lj Jahr Monaten
Gefängniß »erurtheilt.
Bassum. Im Oktober ».H. wurde
die Leiche des Arbeiters EverS zu Ler
ibtichaujen bei Heiligenloh in dessen
Wohnung unter der Bodenluke gesunden,
ist nun jedoch die Eheftäu des E,
und deren Liebhaber, der Arbeiter Röhls«,
unter dem dringenden Verdacht
S«Kt--«assa>».
F an ks u r
berettS an t«00 M. "
Hardt, der Mörder des hiesigen Kauf-
Srei«
Bremen. Die Leiche des Hilss-
Wahrscheinlich beim Äbsahren
»e^-
niit siedender Flüssigkeit gefüllten Kessel j
Der Mörder der klei^
>es Wahlspruche« lieh ihn vollkommen
wte«l«i»v»>rg.
Wildern ertappte, mit HSnden und F^ü-
««hatt.
D e s s a u. emer vom ksl. Sta-
DaS herzogliche Salziverk LeopoldShall
ist sür den Preis von >lO Millionen M.
an ein Consortium Berliner Bankier«
ken als Aktionäre stark Ob
der Landtag de« Herzogthums Anhalt
diesem er
«robver»ogt>i»m
Darmstadl. Das hiesige Schwur
geruht die Wittwe Lum
weaen »orsihlicher Brandstiftung zu sj
Jahren Zuchthau«.
Di»
Töchter des Millionärs
Alfred Mürenberg.
sFortsetzung.s
s. Kapitel.
daß
e« Mercy Dill. Dann faltete sie ein
-
Schönheit und ihr graziöses Wesen ließen
nicht Erlebtes betreffe». Als sie in das
Gesicht war finster und jtaik mit Blat
hatte.
ten Mutler geduldet hattet blickte aus
Moll Dill's Tochter mit Achtung und
höheren Welt. Merey schiiltelte die Hand
sich stehen, der ihm mit großem Interesse
Ist das Geschäft gut, Freund ? fragte
schlecht, fürchterlich schlechi!
bis »u Fuß.
Der schwarze Herr lächelte wieder; die
ses Mal sehr ausdrucksvoll.
DaS ist nickt Ihre Sagen Sie
le» Sie?
Verdammt! Hier ist das Geld! Wol«
Zlch, sind Sie es, Herr Black? sprach
verletzt?
Valentin B?ack
Assii) Black.
?eS.
Wo ist Ihre Ihre Mutter?
Bezeichnung sür Moll Dill's Leiden,
keine Bessening erfolgt I
gesenkte Antlitz des Mädchens, biß die
Heul ist Ihr Geburtstag, gelt? sragte
sal^erholt?^
gehört.
3"d "t A d
den?
Nein.
Merey seufzte.
WaS! Ihr seid'S Beide! rief sie, uud
Freude. Wie glücklich sich das triffU
nicht, die das HauS mit Wohlqeruch er
i^^
schlief Moll Schlaf der
inständige Bitte hatten Moll geheilt.
brannte hell; fröhlich flackerte daS Ila
karlosfeln, Salat, Thee, Brod uud But
darauf stand. Gleich glücklichen Kinder»
fiele» alsbald die Drei über dasselbe
Äl« s de» Slt dde kni
Last sein, statt eine Was ich
Bat >ahm ihr Geschenk mit einem
lein Affr>> ihre Tasse so schnell falle» ließ,
Tischtuch schüttete.
dis hat Dein Gehalt nicht erhöht, weil
Er schüttelte ds» Ko^.
Mit Mercy'S Hilfe Ichaffte Fräulein
Ueberbleibsel des Mahles schnell
Sic setzte ihre stählerne Brill- aus,
Val gi >g fteudlg aus Wunfi^
Beine.
Dir? rief Val über ihr Aussehen er-
FrSulei» Black. Eiu plötzlich?,, hcktiger
das ist. Alles.
Fräulein Black?
flüsterie Val Black.
Merey's Gesichi erglänzte freudig dann j
Und deshalb nicht? sragte Val mit
b de -
versetzte Black.
Dein Kunimer, Deine Sorge» sind mein,
Ich wage es »ich, Sie wird mich has.
Dich hassen! Thörichtes Kind! Als
Assrn zu gut. Sie und ihr
Afsry niit Thränen airf^ den
fehlt Dir, Tantchen?
nicht länger verschweigen und ich denke,
daß Du guten Grund chast, ein Mädchen
Ethel'S Wahl.
öfsenilich wird? sie sind selt
sehe'i^
zer, dicker Gestalt Er gab Bradsord
sich für sa» interessi^
AIS die Sasse seiner entfiel,
pfer reisefertig, und kleine GesrUschasten
He! Lifelle —Marie—Celeste oder wie
wo ist Herriii?
Mein Name ist Finette, Monsieur.
Meine Herrin ist erschöpft—Madame
ich.
Pardon, die ist nach der Stiftskirche
ein eigenthümliche» Interesse.
Sie ihn getSdtet? fragte sie
wen/'
'Den Grafen Stahl.
sely-ml 8 i i smien.
Was wissen Sie von Gras Stahl?
Ich war Gräfin, als
Erding fühlte sich höchlich Ker-
Den Teufel! Weiß Fräulein Sardis
Nein, Monsieur.
Wie kamen Sie dazu, bei ihr in Dienst
scheu Madame verlieh diese in Paris,
erwibertr Finette schlicht. Ich hörte
erhielt sie. Nichts ist einfacher als das,
Monsieur.
Es mochte allerdings höchst einfach
Harding firirte sie scharf, sie war eine
brünette, unschöne Person von mehr als
Höchst Neugier spannte sich aus s
Sie fragten, ob ich den Grasen getöd
tet habe, sprach er. Was wollten Sie
damit sagen?
Finettens dünne Lippen zuckten leise.
Daß Monsieur an diesem Morgen ein
Duell gehabt haben, viel I Es ist ja
kein Geheimniß. Jeder im Hause arg
>o etwas. Ist er am Leben?
eine Frage: Ist es dem Grafen bekannt,
daß die Kammerjungfcr seiner verstorbe
nen Frau in Fräulein Sardis' Diensten
steht?
«ie trat einen Schritt zurück I ihre
matten Augen blitzten auf.
d Adieu, ich
Harding eüte der Stiftskirche zu. Auf
dem ganze» Wege dachte er an die ge
machte Entdeckung und an Finettens Ge
sichliansdiult. Waü bekundete er—Haß,
Furcht, Theilnahme? Er konnte es nicht
entscheiden.
Wenn ich hier bliebe, sagte er sich, ich
würde sie weiter ausfragen. Es ist doch
-in eigener Zufall, der sie in Ethel Sar
dis' Dienst führte.
voll Mensche» und zitterte von den mäch
«igen Tönen der berühmten Orgel. Er
sah sich um, und das Erste, worauf sein
Blick siel, war eine Dame von großein
die ihm zuwinkte—Ma-
Er ging aus sie zu, blieb aber plötzlich
stehen. Das Blut jagte ihm wild durch
die Adern! Zu seiner Rechten befand sich
ein alter, mit Holzschnitzwerk bedeckter
»ud gegen diese lehnte der
Schnee der Jungfrau. Er hatt"si-°ge
suuden I Wenige Schritte von den Brad
ford's saß sie im Negeubogenlichte der
gemalten Fenster und lauschte mit träu
merisäen Entzücken den Klängen der
Orgel.
Harding bahnte sich einen Weg an ihre
Sie schreckte nervös zusammen nnd
verlassen? watest«.
Richten Tie den Blick nach der Orgel,
entgegnete «r, oder Ihre Bekannten wer
den Vcrdachi schöpfen, Ich geh,; haben
Sie Geduld. Ich bin hier, UNI Ihne»
Da Sie mich fragen, »inß ich es sa
gen : Ich habe eine Ehienfachc mit Ihrem
Freunde, dem Grafen, auSgefochtc».
venvunde,.
Und der Graf?
— habe Sie feit Jahren
zu können trotz meiner trotz der
Hindernisse, die sich Berge hoch zwischen
schnell: meine Liebe Sie bewegen?
Kann ich hossen, daß Sie dieselbe eiwi«
Dieser lästige Anbeter konnte nicht
länger hingehalten werden sie mußte
ihn endlich abfertigen. Sie wurde sehr,
sehr blaß, und ihre Stimme zitterte, als
ausweichend,
leise. Nasen Sie nich?.' Ich habe mich
bemüht, Ihnen dies zu ersparen; aber
Sie zwingen mich dazu. Wenige Men
schen sind sich in dieser Welt selbst über
lassen, und wenn man Alles recht bedenkt,
dann ist es besser so. Was wollten Sie
mit einer Frau wie ich ansangen? Ich
bin für Lurus und Wohlleben erzogen.
Wäre ich Ihre größte Feindin, ich könnte
Ihnen nichts Schlimmeres anthun, als
«ie heirathen. Kehren Sie Hein, und
vergessen Sie mich, so schnell Sie können.
Ich passe nicht zu Ihnen, ich bin Ihrer
selbst? "
Sie weiden de» Grafen heirathen?
Bil.e, sprechen nicht von Zihni
fFortsetzung folgt.)
Bei einem Mordprozesse in Du
rango, erschien der erschlage Geglaubte
plötzlich im Gerichts,'»»!. Man hatte
die Leiche eine« Anderen als die seine
identisizirt und wollte er anfänglich nicht
eher heimkehre», als bis die Angeklag
ten, die ihn in der That angegriffen und
schwer mißhandelt hatten, gehenkt seien.
besann sich jedoch schließlich eines
Ein Deutscher Namens William
Berget, Eigenthümer einer Schankwirth
schaft in Sonor» ini califoriiischen b'ounty
Tuoluinc, ist das Opfer eines empören
den Raubmordes geworden. Man fand
seine scheußlich entstellte Leiche am Rande
eines BacheS mit durchschnittener Hals
ader, gefesselten Hände» und einem durch
Messerstiche so graue,.hast entstellten
Antlitz, daß e» schwerer, den Körper
Überhaupt zu identijiziren,
Wirthschaft war ausgeplündert, «on
dem Raubmörder hat man noch