»«»ia«disch- Nachrichten. tpr«vi«»t vrai»»««t>u a> B « rlin. Der Gehetmsckrelär Karl Blumberg, ein sehr ruhiger, pünktlicher Mann, hat stch am IS. März aus s-iner Wohnung, Möckcrnstraße 14«. entfernt; drei Tage später sand man ihn in der ?Ühe »on Spandau in besinnungslosem Zustand«; «r wurde in'» dortige Kran kenhaus gebracht, sch-tnt jedoch anderer Pflege zu bedürfen, da er vollständig irr» Prenzlau. Der Geh. Baurath H«noch in G:tha hat sich erboten, eine den Eisordernissin der Neuzeit entspre chende Wasserl-itung in hicstgcr Stadt ins Leben zu rufen und so lange für eigene Rechnung zu sühr«n, bi» die städ tischen Behörden sich dozu entschließen, da« Werk käuflich zu erwerben. des Schulzen Büschow. Bei dem Brand gingen etwa ISO Schafe in den Flom^ Stettin. D«r Provinziallandtag, btschloß «in«n Zuschuß 200,000 M. Bahn. Die kaum IS Jahre alte Emilie Massepohl, Sliestocht r deS OrlS hatte. eröffnete Molkeret-AuSslellung der marckstraße, wurde wegen Betrugs zu S Monaten Gefängniß, SOO M. Geld strafe und Ijähiigei» Ehrcnvcrlust ver urtheilt. und Baggeralbiitin, und soll der Bau noch im Lausr diese« Jahres beendet Provinz Weftpreub«». Köni tz. Durch das kürzlich publi -6,»<9 ovo M. zu verwenden. lüo Ailieiter beim Cisenbahnbau be? schäslizten in der nächsten Zeit Arbeit zu EI i ri. Der Rittergutsbesitzer v. Zablocki hat sein 2SOO Morgen große« Gut Czerlin, in der Nähe uns«rer Stadt, Gleiwitz Drei Kinder de« Hüt« welche die Mutter beim Verlassen de« Hause« in das Zimmer eingeschlossen Militär und die Schließung sämmtlicher Pöllwitz. Während die Regie- Magdeburg. Der Fl-cklyphus, O sch er »I ebe n. Welche Gefahr derin unverehelichte W. Dieselbe Halle hatte. w««,«l«». Di« Passiva d«r in satrik sollen sich auf elwa belauf«»! an erster Stelle steht die hie» fit» Sparkaff« mit Z»r,000 M., dann verschiedene Theilhaber der Firma mit SS,ovo M. resp. S4.VSO M., d-nn dte der Firm» mit Hosten von 10-vov M., befriedigt; käme aber da» Etablissem-nt j-tzt zum Hagen. Dit hiesigen Gesch!st«vr-e hälttiiffe sind al» sehr günstig zu bezeich nen. Als Beleg hiesür ist anzusühr«n, daß in dem hiesigen AmlSgerichlsbezirk«, gebrochen ist, eine Erscheinung, wie man sie hier in 20 Jahren nicht gehabt hat. Huckarde. Aus Zeche.Hansa'ist zum I. April 200 und aus .Zollern" einer noch größeren Zahl von Arbeitern gekündigt worden. «»«»uvrovti»». Düsseldorf. Die Militär verwaltung beabsichtigt, aus dem Crer cicrplatz an der KönigSallee ein groß-S ErercieihauS undßeitbahnenzu errichten. Hierdurch würde der schönste Theil un seier Stadt nämlich die Partie von den Bahnhöfen zum Hofgarten vernichtet und die schöne KönigSallee zerstört. Di« Wittwe Schramm hier hat der evangelischen Kleinkinderschule in der Bölkerstraße ein Kapital von 10,000 M. unter dem Namen .Eduard Schramm Stiftung" zugewendet. Köln. Von den Gerbern, Hänte in hiesiger Stadt eine Börse sür den Häutehandcl errichtet. Nach cincr neuesten gemachten Ent. dcckung in der hiestgen Maria Himmel sahitsktrche (Jesuitcnkirche in der Mar garelhenstraße) stammt das Altarbild in der JgnattuS-FranjiicuS laveriu« Ka testen Malern des 16. sa>i«swtg.H»>k«i>». Altona. In Verbindung mit der Feier di« KaiscrSgeburlStagc« fand hier die Einweihung der Aula des Christia neums statt, wobei d.r Direetor de» Gymnasiums, Geheimrath Dr. Lucht, dii EinweihungSrede und Professor Kirchhoff die F«str«d« hielten. Fehmarn. Die herrschaftliche Be sitzung des verstorben«» Hosbesltz-iS W. Janssen in Meeschendorf wurde von den Erben de» letzteren an Fr. Mackegranz in Meeschendorf um 107,000 M. ver kaust. Oldenburg. In unserer Stadt wird eine .Christliche Heiberge zur Hei» math" errichtet. Ha«u«»«r. Geestemünde. Auf dem König Dock fiel da« bei der Reparatur Mattfeld mit fich in die Tiefe des Docks. Die »on denselben dabei erlittenen Ver letzungen sind so schwer, daß ein Aus kommen nicht gehofft «erden kann. Göttingen. Der Urheber des am 21. Januar a« der TuchmacherSwittwe Kellner hier begangenen Raubmord«, welch' letzteren wir f. Zt. auSfühilich mittheilten, ist jetzt in der Person des Chr. Friedr. Ad. Bolstoif, Bäckers au« Nordheim, in Schleswig-Holstein entdeckt Mi 11 ger 0 de. Der Mördir des am 2S. Juni vor. I«. erschossenen Franz Schweicheln? hier, üdcr welchen Mord wir s. Zt. in diesem Blatt berichteten, ist ermittelt. Ein schon vor Wochen als Stade. Aus der ganzen Eisenbahn str«cke Stade-Cuxhaven sind die Arbeiten jetzt wieder aufgenommen und ist die Submission der Hochbaulen ausgeschrie ben. Diese «trecke wild im October d. I. dem Verkehr übergeben werden. «eUe«-RaNau. Niederlahnstein. Der Schiffer hier ist an der »Uhler Frankfurt a. M. Der hiesig« zoologische Garten h»t auf der in Darm stadt stattgefundenen Gifiüg-lauist-llung mehrere Preise, darunter den l. Preis für Hühner, erhalten. Nach einem Beschluß der Verwaliung der Senkeii berg'schen Stiftung soll die Ausnahme von Knaben in das Bürgerhospital ser bekenntniß abhängig gemacht werden, vielmehr soll lediglich ihre Zugehörigkeit zu der hiesigen Stadt maßgebend sein, «öatgrei« «achsen. Frauenstein. Der hiesige Bäcker meister Zach, Wolf Wirlhlchaftsb-sitzer Neubert hier hat sie bs e n. Nolhw-ndigk-il der Wasser gezogen und ist untergesunken. Dabei verlor Wilh. Claus, der achtzehn jährige Bursche de» Fleischers Schmidt au» Cüdschütz bei Würzen, sein Leben. THSriagts»« «taateu. Gotha. Der Tüncher Mäder stürzte sich nach einem Zanke mit seiner H k l S Eise nach. Da» Projekt einer et?er eingehenden Erörleiung unterzogen die Wartburg zunächst nicht in Aussicht 0»»«»»«rg. Oldenburg. Prof. Ad. Laun hier beging sew »ojährige» Dolt»r-Ju- Die Universität Eöttingen erneuerte de« Jubilar» Doc tor-Diplom. Laun hat sich als Moltere» B r a Der Sohn hiestgen g»«t« ««»»»«. Hamburg. Abermal» «Immt jetzt «in- Zollkommisfion die Häfen, Canäle und Fl-ct- Hamburg« in Augenschein. Dieselbe besteht au« d-m preußischen Ftnanzminister Bitter, dem Minisier refidentin v. Liebe und dem Geh. Ober- Regterungsrath Schmtdtkontz. Letzterer war bekanntlich Referent in der Zollan fchlußfrag«. Die Sloman'fche neue Dampferlinie zwischen hier und Australien, »ia Cap. Stadt, ist am I«. März mit der Erpedi tion d-S Dampfschiffe» .Barcelona", Capt. Bröckcr, -röffnet norden. Der Defraudant Mar Emden ist nun doch noch nicht g-faßt, denn der in Ant werpen verhaftete junge Mann ist als ei» von Braunfchw-ig au» wegen Rau- Flucht von hier führt, fich ein Reifebillet nommen habe. «rob»«rtogthum H«ffe«. Nieder-Olm. An der Laden tbüre der G-br. Klein hier platzte dieser Tage eine D?i>amitpatrone, welche wahr scheinlich den großen Ellenwaarenladen sttzthum halten die Gebr. Klein kurz zu. vor an Bierbrauer Müller »m die Summe von 8000 M. verkauft. Der durch die Erplosion angerichtete Schaden ist nicht unbeträchtlich. Mainz. Die hessische Ludwigibahn ist veruriheilt worden, an den hiesigen Uhrmacher Petry, der bei dem Lampert. hetmer Eisenbahnunglück dauernde Ver letzungen davontrug, folgende Entschä digungen zu leisten: 1) 21? M. für vorläufige Heilunglkosten, 2j IZOO M. al« Heilungskosten bi« zum Juni ISB2, ») «ine JahreSrente von 5274 M. und 4) eine JahreSrente von 70S M. sür «Inen Wärter. »rau«s»w«ta. «ipv«. Wal»«». sowie di" Sch ° Wobnhäuser g«n d«r «lktnkötber Rott und Hopp- lind total niedergebrannt. Eine labme Näbe rin Namens Schmidt bühte dabei ihre Bra d' schwere Detmold. Vom Schwurgericht ward der Schäser W. Deppe aus Nieder barkdansen. wegen Mordes, begangen an seiner Ebesrau, zum Tode verurtdeilt. Der «erurtheilt- datte die Frau durch einen äußerlich nicht sichtbaren Stich in den Unterleib getSdtet, als sie trunken in festem Schlafe lag. Der Thäter 1-vgn-te, indeß war das BewciSmaterial gegen ihn überwältigend. Dies ist das zweite Todeturthetl. «el-hes tn diesem Jabr bundert von lippe'schen «Serichlen gtsällt »av«r«. Amb «rg. Zum Oktober d. I. soll allen bi» jetzt noch in der kZaigl. Ge w«hrfabrik beschästigten Civilarbeitern gekündigt werden; es soll alsdann von jedem bo,irischen Regiment eine Zlnzahl Rekruten zur Erlernung der nöthigen Verrichtungen hierher kommandirt wor ?lugSburg. Die hiesigen Urmacher habe» ein neue« Mittel entdeckt, der ih schweizer Coneurr-nz die Spitz- zu bie ten; sie haben beschlossen, an keiner amenkanischen oder schweizer Uhr eine Reparatur zu übernehmen. Hof. Wie stark die Auswanderung in hiesiger Gegend überhand nimmt, geht daraus hervor, daß, nachdem erst vor 3 Wochen 22 Personen von hier abreisten, ihnen dieser Tage SV Personen au« Rnila, Schauenstein -c. gefolgt find. Den Mei sten war Reisegeld oon in Amerika Jmmenstadt. Der begütert« Otkonom Leopold Z«ch von Liniharz, G-meinde Akams, hat fich erschossen. Wie e» heißt, haben ihn Gewissensbisse dazu getrieben, die er empfand, weil er vor vielen Jahren als Wilderer einem Foistgehiifen da« Lebenslicht ausgebla sen habe« soll. München. Vom MiliiSr-Bezirk»- seit ISN lns, Reg^wegmÄß! Gesängniß und zur Degradation verur theilt. Derselbe hatte ohne alle Veran- die Soldaten Nachts ansstehen D^i lli ngen. In der Nähe d«r ungewöhnlich hübsche grau, die später line Mebalt au» Hackelidorf im Oester» reichischen reeognoScirt wurde, mit dem Kops nach unten im Schlamme steckend aufgefunden. Ob ein Unglücksfall ein Verbr«chiN vorliegt, ist noch nicht «on statirt. Krön ach. Der Viehhändler und Gasthosbefitztr .Zum grün«» Baum" hi-r, Johann Porzelt, ist bei Gundels von dem Korbmacher Schmuck rbesakrament« Empfangen hat. Schmuck, seit lange als gefährlicher Raufbold bikannt, ist in Hast. Schrambcrg. Dieser Tage wurde der htesigenPvrzellan. und Steingutfabrik von U:chtrtch und Faist durch den Staat». Sekretär de» Innern in Berlin ein prachtvolle» Ehrendiplom siir ihre auf stellten Majoliken übersandt. Die den selben Herren gleichfalls zuerkannte Pretsmedaille ist dem ReichSamte noch nicht zugegangen. Obermoschel. Unser Stadtrath hatten Beschluß gefaßt, daß die Secun aibeiteten Projekt auf Rechnung der Stadt Obermoschel hergestellt und betrie ben werde. Die Einrichtung»kosien sind auf Ivo.ooo M. veranschlagt, dt« jähr lichtn Ausgaben lcinschließlich Verzin sung) aus IS,OOO M., die Einnahmen aus mindesten» 12,000 M., so daß höch sten» ein Ausfall oon I00«> M. jährlich 12. bi» Jahrhundert so mächtig Honhardt. Da» Schwurgericht «S Jahr« alte Großtante mittelst abgeschabt«» Pho»phor» Kat ser » l te^r n. »ollftän^ Prei» oon 1I»,?»0 M. über. Eßlingen. und Plochingen, kommen demnächst fei ten» de» WöhllhStigkeitSvercin« IL,OOO Vertheilung. Mergentheim. Der hiesig- Bier» brau«r G. Hoffmann ist mit Zurück lassung s-iner Familie und etwa 70—50,000 M. Schulden nach Amerika »«»««. Frei bürg. Vom Land« erfährt man, daß die Winterfrucht etwa« dünn steht und daß mancherorts die Mäuse viel Unheil angerichtet haben. Die Obst bäume sehen sehr schön aus und verspre chen sehr reichliche Blüthen. Der Stand der Reben in den Höhenlagen ein guter, in nieder gelegenen Weinbergen ist dies nicht der Fall. Sehr großen Ertrag wird man nach den Verheerungen des vorletzten Winter» nirgends erwarten dürfen. Heidelberg. Das Ried«rheifer'- Defizits hat in der hiestgen Bürger erzeugt. Niemand, weder Bürgermeister noch Stadtrath, noch Stadtverordnete, will die Schuld tragen, daß Niederheiser uncontroltrt so wirthschaften konnte. Dafür überhäuft man sich gegenseitig mit Vorwürfen. So viel ist abcr gewiß, daß tn der Stadtkasse etwa 120,000 M. weniger find, als darin sein sollten. Das Univerfität» BibliothekSg-bäude ist derart baugefährlich geworden, daß d-r Betrieb der Bibliothek eingestellt und da» Betreten des Gebäudes untersagt werden mußte. Lörrach. Die berühmte Chokolade fabrik von Suchard in Neuchat-l hat di- Blschoff'schen Fabrikgebäude an der Brombacherstraße hier angekauft, um eine Filiale einzurichten. Die Neuge staltung der deutschen Zolloerhältnisse dürste hier wie bei andern schweizerischen Fabrikanten da» Motiv gewesen sein, sich aus badischem Gebiet niederzulassen. ei wnge gen, den Gefangen.'» wieder freizugeb-n. sein Treiben fortsetzen lassen. daraus schlug Litt, «in 2»jähriger w-ißer Farbigen Dick Dunlap, todt Die Genossen Lett'l und die Farbigen eröffneten ein heftige» Pferd, und galoppirte mit gezogenem Rtvolver au» der Stadt. Eine klein« Blutlache an der Stelle, wo Lett da» Pferd lo»dand, ließ erkennen, daß er Genossen, Namen» Taggard, würd« verhafte«. Ein Sheriff'Aufgebot, da» dem Flüchtling nachsetzte, kam ihm nicht Aie Seiden Areunde. Novelle von Fanny Münchmeyer. (Fortsetzung.) Mariane hatte stch gleich nachdem fie sich »cn Waldau verabfchiedit, mit Fräu lein Walter in da« Zimmer der Kinoer begebiir, wo beide eifrig beschäftigt wa> Mädchen durchzusehen, ob sich noch ein passender Anzug sür da« Fest darunter befände. Gertrud stand neben ihnen, neugi«rig diesen, bald jenen Gegenstand, den die beiden Frauen bei S-ite gelegt, prüfend betrachtend, um ihr dann eben falls nicht achtend bei Seite zu werfen. Endlich stieß die junge Frau auf ein paar feine, nur wenig, wie sie meinte, von der Lust ausgezogene MMinkleider oon glei cher Farbe. Hier, Fräulein Walt«r, sind ein paar noch ganz hübsche Kleider, meinen Sie nicht auch? Die Gouver »ante prüfte dieselben, dann entgegnete st«: Ja, ich weiß nicht recht für Käth chen, dem kleine» häßlichen Wurm, wäre -in solche» Kleid schon reichlich gut ge nug, denn di- könnt- man in Atta» klei den und -S würde doch kein Mensch sie eines Blicke» würdigen; allein für un seren kleinen Engel hier ist mir keine von all' diesen Sachen gut genug und ich glaube, wir hätte» noch Zeit genug, ihr ein neue» weiße» Kleid mit himmel blauen Schleifen anfertigen zu lassen; würde ihr prächtig stehen! Ja, ja, liebe Mama, ein neue» wei ße« Kleid, ries Gertrud, lachend stch auf dem Absatz herumdrehend und in die Hände klatschend, mit blauen Schlei f-nl Mariane .blickte Fiäul«in Walter etwas erstaunt an, dann jedoch meinte sie lachend, anstatt jeuer einen ernstlichen Verweis zu geben wegen ihrer harten Aeußerung gegen Kälhchen. Da haben Sie wohl Recht; sür da» un schöne und eigensinnige Ding ist schon Alle« gut betrug, und ich werde gehen, di- Anordnung zu tr-ff-n, daß Gertrud -in neue« bekömmt; da» dort ist mir selbst nicht gut genug für sie. Gertrud war, nachdem ihre Mutter da« Zimmer verlassen, noch einige Zeit bei der Gouvernante zurückgeblieben; fi- Irat »or den großen Spiegel und be trachtete fich, wie e» schien, mit großem Wohlg«fall«n, dann mkinir fi«, lachend sich zu Fräulein Walter umwendend: Ader, was werde ich erst hübsch fein in mtinem schönen, n«u«n Kleide > Nun will ich aber auch gleich Käthchen auf suchen und ihr erzählen, was ich bekom me, ich glaube, fie ist noch in Papa's Zimmer. Damit sprang st« lustig davon und stand linig« Minuten später neben Käth chin, die noch immer tn der Fensternische Käthchcn, Käthchen, rief fie, denke Dir nur, ich bekomme ein schönes, neues Kleid und viele, bunte Bänder! Käth- Wer hat Dir denn da« gesagt, ent gegnete fie. Mama und Fräulein Walter, und tch Weil Mama und Fräulein Walter ge sagt haben. Dein alle» Kleid sei noch reichlich gut genug für einen solchen häß- unscheinbaren Wurm, als Du. und fie au» der Nische heivorzuziehen versuchte, ungeflüm von sich. Jene ließ nicht so leicht abfertigen. Nein, ich will es nicht sehen, rief Käih allein, ich will keinen Menschen sehen Magst Du mich nicht sehen, weil ich so viel bi», al» Du ? sagte Ger- nicht, rief Käthchen jetzt durch nicht 'se^ Gleich nachdem Gertrud da« Zimmer verlassen, stieg auch Kälhchen langsam und leise die große Treppe hinab, schlüpfte den langen Korridor entlang zum Haufe hinau« und, den breitrände rigen Strohhut tief in da« Gesicht ge sie hatte da« Ziel Ganges, den Kirchhof, erreicht. Etwa« zitternd, öff nete fie die Pforte und trat «tn. Die ftieilich«, ring» umh«r herrschende Zivilschein «ine» kleinen Vogel» unter brochen, da» leise Säuseln dei Winde» w den tief herabhängenden Zweigen der unheimlichen Eindrmk auf da« kleine Mädchen. Doch bald faßte fie fich und schritt entschlossen weiter, an all' den den, henlichsten FrühlingSschmucke prang- Grabsiätte HM machte. Die Thür Du weißt ja, daß ich nie lüge, nicht wahr? Mama. Sie sprach die letzten Worte so fragend und machte eine Paus«, doch e» 'blieb denn ' da^Kind legte sich plötzlich eine kleine schaute^tn ein '»aar groß? blaue Kind«r» äugen, di« »oll?« Th«ilnah«, auf fi« g«< richtet waren: Snna, Du bist-s? Wo kommst Du denn s» plötzlich he, ? Ich hab- eben einen frischen Kranz auf da» Grab meiner Großmutter gelegt; ihr Geburtstag ist ja h«ut«, berichtete da« etwa achtjährige Kind mit feierlichem Ernst, und Du? Ich bin hier, um bei meiner Mama zu sein, die ja todt ist und nicht mehr zu mir kommen kann. Du hast ja aber ein« nruc Mama, m«int« Anna tröstind. Nein, Anna, ich habc Niemanden, d«r mich lieb hat, als Papa; auch Gertrud nicht mehr, denn die läßt es ja ruhig g-schch-n, daß Mama mich schlägt, wäh rend si- s-lbst -s v-rdi-nt! Ja, d-nk- Dir, Anna, neulich, als Nertrud eine kostdare Vase niederwarf, bekam ich die Schläge dafür, weil Fräulein Waller »»sicherte, ich müsse e» gewesen sein, denn dafür, ich bin ihnen Allen zu häßlich und kann ihnen nicht schmeicheln, darum hackt man immer auf mich ein I von einem prächtigen Garten umzeben, war bald erreicht. Die grünen Fenster läden waren am heutigen Tage sämmt lich zurückgeschlagen und die milde Frühltngssonne sandte ihre Strahlen haglich eingerichtete Wohnstube. Die Pastorin saß am Fenster, mit einer Näharbeit beschäftigt; sie mochte eben In den Dreißigen sein und ihre ruhigen Züge sprachen unendlich viel Milde und Wohlwollen au». Sie schien eifiig be ihre Ai beit in den Schooß finken. um mit liebevollem Blicke einen zwöltjährigen, blondlockigen Knaben zu betrachten, der am gegenüberliegenden Fenster oor einem mit Schulbüchern aller Art bedeckten Tisch- saß und eifrig studirte. Eine an. sprechend- Ruhe herrschte in dem trauli chen Zimmer, nur unterbrochen von dem stetigen Picken der großen Wanduhr, all sich plötzlich die Thür öffnete und Anna, gesolgt von Käthchen, heriintrat. Käth> chen'S Hand ergreifend, zog fie dieselbe zu dem Fenster, an dem ihre Mutter saß, Mama, rief sie, willst Du nicht Käth chrn auch so lieb haben, wie Du mich hast? Ihre Mama ist ja todt und fie hat jetzt Die Pastorin hatte stch inzwischen er hoben und reichte Käthchen freundlich die Hand, indem sie fie an sich zog und einen Kuß auf ihre Stirn drückte; dann wandte fie fich an Unna: Aber wa» mein Kind, wie soilte ist? Nicht wahr, Kälhchen? indem sie begütigend da» schwarze Lockenhaar de« Kinde« streichelte. Da« wird ste nicht, sagte Anna sehr ernst, denn fie ist keine nicht mehr leiden, weil sie nie die heit spricht und unartig gegen Käthchcn kommen, ich spiele doch nich/mehr mit ihrl Bei den letzten Worten de« Kindes hatte Oscar, denn so hieß der einzige Sohn deS Pfarreis, sein Buch zugeschla gen und sie mit einem strengen Blicke Was gibt Dir ein Recht, so von Ger lrud Fräulein Naseweiß wa» ich weiß! komm, laß un» spielen; Oscar mag nun allein mtt seiner Gertrud spielen ; sie können Dritte» Kapitel. Eqiipage vor dem Hause; war ein herrlicher keine Wolke verdunkelt« di? Lerchen Lust All' die^S ab, endlich blieb er vor dem Kutscher Ja, ja, Christian, ich habe es immer gesagt, den Weibern ist e» zu arg.^ noch wieder Tausenderlei I Ja, ja, sohlst e»I Da ist ei doch anders mit Unsereins, der Herr den Wagen bestell^ Minute I Nicht wahr? Ja, der bestätigie Christian und wollig noch mehr hinzusetzen, al« er durch G-ttfti DanN flüsterten sein« Lippen, all der alle Friedrich sichtlich schon beeilte, d«r jun. dem Hause herunter rauschte, in den Wagen zu Helsen. Nachdem er darauf die beiden kleinen Mädchen bineingeho» den, schloß er den Schlag und die Pferde in die Schloßallee eingebogen, schallten den Insassen derselben lustig« Kinder stimmen vom Parke herüber entgegen bi» ei ihr vergönnt sei, stch unter die lustige Gesells'ast zu mischen; Käthchcn von nichts zu neh wenig aus Gertrud'» Geplauder g-a^t«^ e» ihr fühlen laffcn, daß fie eigentlich thümliche Befangenheit? weil fie allein war, ohne Waldau'» Beglei tu»g? Ja, da» war e», und fie hatte «a» darum geaeten, wenn statt der bei de» Mädchen Waldaufich an ihr» Seite befunden hätte. In diesem Augenblick hielt aber auch schon der Wagen an d-r Freitreppe de» Schlosse» und ein Diener tn reicher Lio«r« eilte an den Schlag, der Dame beim Aussteigen behülsltch zu sein. Al» Mariane, gesolgt von ihren beiden Töchtern in den Empsangisalon trat, er hob sich Frau von Rohde, eine schöne, würdevolle Dame, und trat ihren Gästen freundlichst entgegen. Nachdem ste Ma riane gebeten, sich auf einem der Sessel niederzulass-n, wandte sie sich zu dem noch an der Thür harrenden Diener: Christian, suchen Sie die beiden kleinen Mädchen in d-n Park, wo fich Curt und Eug-nic augenblicklich befinden, dann zu Käthchen fich freundlich herunternetgend und ihr Händchen erfassend, sagte ste: Geht nur mit ihm, Kinder, sobald fich Eure Mama ein wenig au»geruht haben die frische Lust kommen? Mariane durch zuckte e» leicht, als sie bemerkie, wie der Blick der Frau von Rohde prüfend über di- beiden Mädchen glitt und zuletzt, wie es schien, mitleidig auf Kälhchen haften Als nach einer kurzen freundlichen Unterhaltung sich die Damen zu den Kin dern in den Park begaben, b-fi-l Ma riane -in sond-rbar-S, beschämende» Ge> kühl, sobald ihr Blick wieder auf ihre Kinder traf, d-nn da standen die beiden Schwestern S-ite an Seile, die eine schön wie ein Engel, von lustigen Spitzen uud bunten Bändern umhüllt, die andere aber blaß und abc-härmt in einem ver schossenen Kleide! » Mußte da» nicht Jedem auffalle,« und wen ander» traf di- Schuld als sie selbst? Aengstlich beobachtete fie jeden Blick der Damen, der prüfend über die Kinderschaar dahinglitt, und immer war eS Ihr, al« blieb jeder dieser Blick- aus ihr selbst hinüber zu schweisen. Ein un fühl bemächtigte stch ihr«r und fie fand fich erst wi«d«r «lwai «rlkichtert, al» fi« gtwahrt«, daß Gertrud fich in da» Spiel der Kinder mischte und Frau «on Rohde Käthchen zu fich auf eine Gartenbank zog- Komm, fetz' Dich zu mir, mein liebe» meinte sie freundlich, so kannst Du Stehen schwer, wie es «ir vorkömmt. Käthchen gehorcht- schüchtern und lehnte sich bequem zurück, während sie eifrig «in Spiel in der Nähe beobachtete. Eine Anzahl Kinder war nämlich da mit beschäftigt, mit verbundenen Augen nach einem Tops zu schlagen und bi» jetzt war es noch keinem gelungen, denselben zu treffen. Da aus einmal erschallte ein laute» Jubelgeschrei und mehrere Stimmen rtesen durch einander: Hurrah, Hurrah I Curt ist König ge worden, Curt ist König, er hat den Topf tn drei Stücke geschlagen! Frau von Rohde schaute lächelnd aus ihren Sohn, der triunrphirend und mit der verwittweten Baronin von Steineck und künftiger Di- bei den braunen Locken zu nehmen, eS ihm ein» sei, ob Curt oder er selbst den Sieg davongetragen. Wo habt Ihr dann die Kronen, um unsern Königin zu kiö^ Hier sind sie, rief sie heiter und blickte mit Stolz zu threm um fünf Jahre älte ren Bruder aus, der jetzt in ihren Augen Gib fie her, rief Felir und halte Du Curt'S Hut? Aber Curt hat ja noch gar keine Köln ers! eine Königin wählen, da« hätten wir bald ganz o-rg-ssen, lachte Felir, Wie flisierte er ihm zu, wenn Du kam ein Gesühl von Mitleid, da« dlasse jetzt Deine kleine Königin in'dei? Gar tensaal, wo für Euch Kinder gedeckt ist. Einige Augenblicke später, nachd-m Herr von Rohd« war ein liebenswür dig«r Wirth und mit großen gesellschaft lichen Talenten begabt. Ulberall qeach- Freude, fei»? zahlreiche» Bekannt«: in gemüthlicher Gesellschaft bei sich versam melt zeigte gemacht, den Lohr, einen Entgegnung zu bewegen, doch ihm bij dahin nicht geglückt, da derselbe sich nicht in der Stimmung zu befinden schien, darauf einzugehen; da jedoch kam ihm sein Freund Oberst Haller, der stch gleichfall» durch große Fretstnnigkett auszeichnete, mit einer an Herrn von Lohr gerichteten Frag« zu Hilf«. Aber, sagen Sie mal, mein verehrter Herr von Lohr, wie steht t» denn jetzt eigenilich mit dem großartigen Dinner, da» Tie, wie man lhren geistlichen wiffermaßen im Borau« hungern zu las sen I fiel Herr von Rohde. glücklich über die gute Wendung der Unteihaltung, rasch ein. Eigentlich nette Kerle diese ge ehrten Herren, all- ohne Ausnahme gut bei Appetit. Du« wollte ich meinen, lachte Oberst Haller. E» ist aber auch ein« wahre Freude, so ein- Schaar setzten Tafcl sitzen zu sehen! Wie strah len dann die Nuge», wie glänzen die gewöhnlich so wohlgerundeten Gesichter und wenn dann erst der gute Wein di ! Zungen gelöst oder gar Champagner, von dem sie wahrlich keine Verächter, wie glücklich und wie salbungsvoll entfließen dann die Worte den glänzenden Lippen! Ich habe mir scho.i immer einmal die Frage erlauben wolle», Oberst Hal ler, warf Lohr jetzt spitz ein, od Sie eigentlich gar keine Religion haben und in Ihrer höchst eigenen Person Ihren Gott sehen? Ich, Gott bewahre, ich bin durchaus kein freigläubiger Mensch, ich glaube auch an -inen Gott und an ein Fort, leben, so gut wie Sie, mein Lieber, mein Gott steht nur viel großer da. als der Ihrige! Frau von Rohde, die schon feit qerau» mer Z-tt unru'.ig auf ihrem Sessel g> worden war und mehrmals, wie wohl vergebens, versucht hatte, threm im Ge spräch ve> tieften Gemahl einen verständ liche» Blick zuzuwerfen, benutzte jetzt die ge.ade eingetretene ücine Pause, um sich zu erheben und dadurch eine Forlsehung des Gespräches zu verHilten, da fie fürch tete. es könne ihr zu erregt werde», auch wußte sie gut genug, daß es wie immer resultatloS fiin Wirde. Ihrer Auffor derung »ach begab stch di- GeseÜschasi in den Park, um tn der kühlen Laube mit den Kindern zusammen den Kaffee ein zunehmen. Mariane hatte mit Frau gaben, während die Kinder noch draußen vor der Laube mit ihren Spielen beschäs. tigt waren; sie »ahm tnd-ss-n nur gerin gen Antheil am Gespräch, da eine uner klärliche gedrückte Stimmung sich ihrer bemächtigt halte. Plötzlich schlug ein ferne» Wagengerassel an ihr O,r; wahr scheinlich noch ein verspäteter Gast, dachte sollte e» Waldau sein? —ein ren schien. Da erschien ein Diener in der Laube und schritt auf Herrn von Rohde zu, indem -r m-ld-te: Herr Waldau ist soeben eingetroffen. (Fortsetzung folgt.) Aijchjagd n. Wogelangelung ich Juni-Morgens über den vor einem Fischladen ein« Art gil, die gar s«ltsam eine Mundöffnung und in der Nähe derselben zwei kleine ninde Augen zur Scheu stellte. Ein paar Floßfedern standen ohrenartig in die Luft, ein zweites Paar, am anderen Ende des ThierkörverS—eine Rücken- und eine Schwanzflosse—hatte diesem Sccungeheuer offenbar als Bewegung«, mittel gedient. Der Klumpfisch-dies der Name des plumpen Thiere« —den der Fischer cbcn zu zerlheilen begann, wog IVS Kilo. Wie sängt man diese Gattung Fische? fragte ich den Mann. Man fängt sie nicht, man schießt fie, lautete die Antwort. Und wo das? In unserer Bucht. Mein Sohn, Charte« Noir, macht sich morgen in aller Früht wieder auf die Jagd, um den Vorrath zu erneuern, wenn Lust hat... ein. Mit ein paar Chaile» Noir« stachen wir alibald i» See. Es war herrlicher die Bezeichnung, die nicht ganz so unpassend ist, als e« im ersten Augenblicke scheint. Der Aisch pdoiphoiescirt nämlich so stark, daß «r, im Dunklen über die Wasserfläche Spiegelung de« Mondes erscheint. Ich That schlug sich ein Riesenllumpfisch ver gnügt im Wasser herum. Wäre er mir ledoch nicht als solcher vorgestellt worden, mir der Augenblick günstig schien, drückte ich lo». Alidald säidle ein Blutstrom die Wasserfläche und in unglaublich kur- Größc und Stärke ist er ein ziemlich Beute machen könnte, er nährt sich daher nur von »«inen Fischen, von Mollusken, Würmer und Seigras. Der Klumps, fisch (Vrtdazorisc»- molaj ist ein Wan dnstich, dn sich nur in großer Tiefe Häufig schläft er dort eni, so er ihre Annäherung nur bemerkt. Sem Fleisch schmeckt sehr ölig und kann sich mit jenem de« Thunfisches an Wohlgeschmack wurde, da» natuihistorischl Museum oon Monaco zu schmücke». Mein Beispiel haltte die Jagolust iiichreier^Sporllilb noch an demselben Tage da« reizende Auf dem Wege de» Contraste» gemahnt mich meine Fischjagd mit Buchse undktu- Angel dtent der Schiffsbemannung auf der langweiligen und düsteren Fahrt durch ch kie arktischen Gewässer zur willkomme !- nen Zerstreuung. le Die eigentliche Heimstätte d«S Alba» >, tro» ist d-r australische Ocean, das Cap h der guten Hoffnung und Neu-Holland. "öer ziehen Schaaren dieser ' Vogelgattung nach den Küsten von - Kamtschatka, wo fie den Wanderzügen - d-r Fische zuvorkomm-n. Am zahlr-ich r st-n aber sind-n sie sich im ochotskischen - Meere und in d-r B-Hringstraße ein. ii Sie zählen zu den Palmipcden. Die - Länge ihre« Körper« mißt dr-i Fuß uud a ihr- Flüg-lweit- zehn Fuß. D-r erste ! Fiügelknochen bat genau die ganze Kör l perlänge. Diesen Dimensionen und - seinen natürlichen Waffen, dem Schna e bei und den Klauen, nach würde man den » Albatros für einen kriegerischen Vogel i halten, doch weit daoon entfernt, hält er stch nur auf der Defensive. Sogar den i gefräßigen, zänkischen Möven, die ihn - necken und quälen, gegenüber beschrt»kt , er sich ausschließlich nur aus die Ver theidigung. Seine Plumpheit in All, m und Jedem macht den Albatros -den schwerfällig. Sein- Gier im Verzehi en seiner Beute ist oft so groß, daß ihm ein Theil dcS eijagten Fisches so lange noch auS dem Schnabel steht, bis duich die Vrrdauung Raum geschaffen woiden, ihn nachzuschieben und völlig zu verschlingen. Häufig auch sind diese Vögel so oollge sressen, daß ste bei dcr Annäherung der Jäger in ihren 8001-n gar nichl aufzu dallaft wilder gewaltsam auswerfen müssen, um freier Bewegung fähig zu werden. Im September baut sich d-r Albatros nn der Küste ein drei Fuß Hobes Nest au» Thon-id-, in welche da» Weib chen -tn- ganz stattliche Anzahl Eier, wovon jed-S ung-fähr 44 Zoll lang ist, legt. Dies« Eier find weiß und schwarz gefleckt; fie find recht wohlschmeckend, haben jedoch di- Eig-nthüm tchk-it, daß d-r Dotter im Wasser, wie stark es auch sieden mag, nicht hart wird. Das Fleisch des Albatros ist zäh und von unange nehmem Geschmacke; e» wird nur ver zehrt, wenn der Hunger ein- Schiffs mannschaft schon gewaltig drängt. Zum Fluge schwingt stch der schwersällige Vogel nur bei stürmischem Weller auf, und hat ihn die Gewalt d-S Sturmes weit von der Küste v-rfchlag-n, so ruht er, auf d-m Wass-r schwimmend, im Schlafe davon au». Seine Stimme gemahnt an jene de» Pelikans, und sein Schr-i hat -inig- A-hnlichk-it mit dem Geschrei d«r Esel. Alle diese Eigenthümlichkeiten des s-ltjain-n Thi-r-S ließen mir, als wir vor mehr als einem Dutzend Jahren in den arktischen Gewässern segelten, die Nachricht, daß die Vorhut de» alljährli chen WanderzugiS der Albatros einge troffen sei, gar willkommen sein. Die von der Einförmigkeit der Reise herabge stimmte Mannschaft gerieth in Bewegung, und etliche Matrosen versahen tüchtige, eigens Angel- Obei fläche. Nicht lange währte eS, und 1 eine Anzahl der großen plumpen Vögel näheite fich, ziemlich platt über dem Wass-r hinstr-ichend, d-r l-ichte» Beute, die st« mit solcher Gier verlchlangen, daß ste ihre Gefährlichkeit eist gewahr wur de». als eS schon viel zu spät war, stch vor derselben zu retten. Nun begann erst das aufregende Moment dieser selt samen Vogelstlcherei. Di- starken L-in-n an d-ii-li die Angelhaken befestigt waren, wurden mit großer Anstrengung an Bord gezogen, denn das gewaltige Thier pro t-stirte mit der vollen Wucht feine« mächtigen Flügelschlages dagegen, wie sehr eS auch die Wunde und d-r immer tieser lindringende Hak-» schmerzen miocht«. Mancher starke Mann reichle dazu nicht au», und ein zweit» mußte ihm zu Hilfe eilen, nichisdestoweniger gaben sich die Malrosen mit wahrer Lei d-nschast dem Fange dieser .Me-r-sg-i-r" bin. So werthlo» di- Beute auch w->r, di- Aufregung, sie an Bord zu bringen, bot Eintönigkeit mtt einem besonderen Auswand.-an «rast Ich muß gestehen, daß dieses Bild -twaS beinahe Unheimliche» für mich hatte Ein von einer Kugel getroff-n-r Vogel sinkt, mit den Flügeln schlagend, zur Erde, aber hier ein Geschöpf, das durch s-ine Struktur dazu bestimmt sch-int, in d-ii Lüst-n zu plane», tn so -l-nd-r, gewissermaßen unnatürlicher Weif« ind-n zu sehen, wirkt ungemein peinlich. E» >st^> nicht eben die Empfindung de« Mit sei mächtigen Flügel, der beinahe den Mann, der die Leine hält, über Bord zu ziehen droht, verursacht, sondern et» eigenthümlich abstoßende« Grau-n. U-se« Bild nicht übel in Eine wenig bekannte Anekdote vom Fürsten Bismarck erzählt der .Bär' in seiner jüngsten Nummer. Sie lautet: .E» war einmal, die Geschichte spielt vor <« Jahrrn, ein schwedischer Edel mann. dessen Reff- in Berlin studirte. empfiehlt seiner Tochter, Tochter persönlich unbekannten wandten, Er bittet brieflich seinen Nis sen, dieser möge seine, de» Briesschr-i -berS Tochter, die Eoustne de« Adressa ten, während ihre« Aufenthaltes in Ber lin mit den Merk- und SehenSwürdigkei. Em« weiter sp-diren. Der Cousin er schen Reiche» ob er Ob-ii-r innerung und Dankbarkeit. Da unter brich« sie aber Bismarck: .Nicht», gnä dtge Frau, ich bin Ihnen zu Dank ver» pflilchet, ich habe damal» da» Museum zu sehen bekommen seitdem bin ich Macht der Gewohnheit >.: Wa» machen denn fie heut' für ein G-stcht? ' B.: Wa» s»ll ich für ein Gestcht machen? M-w« Frau ließ mich den ganzn, Morgen tu Ruhe, die Dienstbv ten waren alle »ernllnfttg, im Geschäft ging all«»-litt —da iraert'« mich halt, daß ich mich «er nicht, Zrgern tana l