Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 24, 1881, Page 3, Image 3

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    Ausländische Nachrichten.
Provw» »ra«»en»«rg.
Berlin. Der Jungesellenv-rein Nr.
2 ist nun ebenfalls, und zwar als Ver
ein lediger Männer ins Leben getreten.
ES sind demselben nur christliche Jung
gesellen beigetreten, doch verwahrt sich
der Verein vor jeder antisemitischen Ten
denz. Zu seinen geselligen Vergnügun
gen sollen auch— Jungfrauen eingeladen
werden, um so Anknüpfungspunkte zu
künftigen Ehen zu geben.
Potsdam. In der Provinz Bran
denburg wurden im vorigen Jahre 23
landwtrthfchastlich- Ausstellungen resp.
Th'-rsch-u-n abgehalten, von welchen l 2
auf den Regierungsbezirk Potsdam und
11 auf den Regierungsbezirk Frankfurt
a O. entfallen. An Geldpreisen wur
den zusammen »7,841 M. vertheilt, so
wie zahlreiche Ehrenpreise und Diplome.
Charlottenburg. Di-dreiAr
b-iter Plüm-ck-, Herzog und Kümps-l
von hi-r, w-lch- die vor einigen Wochen
gemeldete Entgleisung eines Bahnzugs
bei Spandau verursacht hatten, wobei
nur durch Zufall die Vernichtung vieler
Menschenleben verhüt-t würd-, sind hier
für die beiden -rst-n zu j- IS. Kümpfel
zu II Jahr-n Zuchthaus v-imth-ilt wor-
Provinz Pommern.
Stettin. Der hiesige Schooner
Alma, Capilän Mök au« PöUtz, welcher
ging, ist mit seiner Mannschaft hoher
Ueck er münde. Die Kahnschiffer
gründen hier eine Assccuranz, deren
Hweck es ist, den Binnenschiffern sür
verunglückte Fahrzeug- Entschädigung
zu g-b-n.
Kolb - rg. Am August wird
G"werbe'-AuSsttllung für di- Provinz
Pomm-rn" -röffnet werden, zu welcher
jedoch auch Aussteller au» anderen Pro
vinzen und Ländern zugelassen werden.
Zu d-ms-lb-n ist der „Kaiserplatz" zwi
schen Stadt und Münde, früheres
FistungSterrain, gewählt.
Provtn, vftpreuken.
Pillau. Um sich von ihrem unge
rathenen Sohne zu trennen, hatte kürz
lich die Wittwe de« Schifsskapitän H.
hier Arbeiter zum Transport ihrer Möbel
in eine andere Wohnung gedungen, ihr
Sohn aber schoß unter der Drohung,
Jeden, der die Mobilien berühre, zu er
schießen, den Arbeiter Knabe nieder,
woraus er mit Mühe überwältigt und zur
Haft gebracht wurde.
Provinz ««testen.
Rosenberg. Di-Auswanderung
nimmt zum Frühjahr wieder große Di
mensionen an. In Gr. Bellschwitz haben
22 Familien und in Riesenwald sämmt
liche Arbeiterfamilien gekündigt, um
wird Aehnlichei g-meld-t.
Ti-gnitz. Das RestaurationSge
bäude auf dem bekannten Moltke-Felsen
am AbHange de» Hochsteins ist gänzlich
niedergebrannt, und in Konradswaldau
sind die sämmtlichen Gebäude deS dem
Gemeindevorsteher Wille daselbst gehört
williger Brandstiftung ein Raub der
Flammen geworden.
Provinz Pose«
Posen. Der Thatsache gegenüber,
daß die materiellen und moralischen
Hilfsquellen der polnischen Gesellschaft
mit jedem Jahre mehr versiechen, ver
langen die polnischen Agilationsbläller
Steigerung der Widerstandskrasl und be
grüßen deshalb freudig den vor einigen
Wochen hier in's Leben gerufenen polni
schen Volksbibliothek-Verein, der eS sich
zur Ansgabe stellt, die Kunde der polni
schen Liteiatur und Geschichte in die
Bauernhütten zu tragen. Zur Förderung
dieser Bestrebungen erscheint bier seil dem
1. Januar ein besonderes Organ unter
dem Titel .Przekond Sloviansky" (Sta
tische Revue), dessen Prospekt zu auf
richtiger Erhebung des slavischen Ban
,er«, wie einst im Jahre ISZ l sür unsere
Freiheit, auffordert. —Der von Prosesior
veranstaltete Habels-
gesunden.
Provinz Sachse«.
Ellrich. Zum Bürgermeister ist
lung der Stadlsekretär Papst-Osterode
ISI wiedergewählt.
Halle. Die juiistische FacuUä
unserer Universität h^eflgei^
Westfalen unv Rheinprovin«. j
Düsseldorf. Auch hier ist eine
Verkaufsstelle der kaiserlichen Tabaks- >
manufaclur^ eröffnet worden. i- !
Viersen. Die Zahl der hier still- I
stehenden Webstühle beziffert sich aus über !
ein und die mit^
hiesige
4?2 Dollar». Auch da» Ledergeschäst
zeigt eine rege Zunahme.
Schletwig-Sotstei».
Schleswig. Die Marschbahn soll
jetzt zum Anschluß an
eben. Elf Mitglieder
Kr-iswz« in letzter Instanz an Mi-
nisterium de« Innern gewendtt, wurdtn
aber von diestin abschlägig btschicden.
Zwischen Flensburg. Apenrade. Hader«-
leben, Kolbing, Ripen, Tondern und
Husum wird eine Vebindung mittelst
Dampfdroschken beabsichtigt, und ein
hiesiger Bürger ist Willen«, das Unter
nehmen, welches ein Kapital von 400,-
000 M. erfordert, auszuführen.
Lannover.
Celle. Der hieflgen kalholischni
wältigen Ungenannten 8000 M. ge
schenkt, welche nun zum Bau der Thürme
aus der LudwigSkirche verwendet werden.
Norderney. Dieser Tage ist der
erste Aufruf zur Gründung von Kmder
heilstälten an der Nordsee, zunächst aus
Norderney, mit der Aufforderung zu
Geldsammlungen ergangen. Behufs
Errichtung eine« HospizeS für mindestens
200 Kinder ist bereits ein Bauplatz er-
Heffcn-Nafsau.
Wiesbaden. Die Gräfin v. Hatz
feld, die Muller de« deutschen Botschas
terS in Konstantinopel, Gras v. Hatzfeld,
(die bekannte Freundin Lassalle'») ist in
der Nacht vom 26. Januar gestorben.
Da« Jahr IkBU war für das hiesige
Theater in pekuniärer Beziehung ein sehr
günstiges. In demselben hat di- Kasse
eine bis jetzt noch nicht dagewesene Ein
nahm- erzielt; an Abonn-mentSgel
dern gingen SOOO M. mehr als im besten
Vorjahre ein. Es wurde nicht allein
kein Defizit gemacht, sondern die Rech
nung schloß noch mit einem nicht unbe.
deutend-n U-b-rschusse ab.
Hanau. Der durch da« Feuerwerk
beim deutschen Turnfeste zu Franksuit a.
M. verunglückte kleine Zimmer, der letzte
der Vewundeten, die bi« jetzt der Pflege
bedürfen, ist jetzt auch zu seinen Angehö
rigen zurückgekehrt. Obgleich da« Bein
ihm gräßlich zerschmettert war, ist e« ihm
jetzt möglich, ohne StüHe zu gehen,
«öntgreich Sachsen.
Mitt weida. Der hiesige Stadt
frachter Kunze, eine bekannte Persönlich
keit, und sein Geschirrführer wurden, auf
der Rückfahrt durch den Brühl begriffen,
dadurch, daß die Deichselkette sich löste
und das Pferd durchging, vom Schlitten
geschleudert. Ersterer schlug dabei so
unglücklich mit dem Kopf an eine Granit
säule der Bucheinsassung an, daß er sich
«östlich verletzle und im bewußtlosen Zu
stande in eine benachbarte Restauration
drei Stunden seinen Geist aufgab. Der
Geschirrführer kam mit einer leichten
Schneeberg. Von Seiten des
Staate» ist hiereine Gewerbezeichenschule
neu begründet und letzter Tage feierlich
eröffnet worden. Die Schule wird vor-
iusiq von 24 Knaben und 17 Mädchen
»sucht.
Tharand. Nicht wenig Aergerniß
erregt es in hiesiger Gegend, daß Pastor
Siedel die Erlaubniß zur kirchlichen Be
erdigung de» hochgeachteten Forstinspek
torS v. Cotta hartnäckig verweigert hat.
Als Grund hiefür gibt er an, daß Herr
von Cotta, der Selbstmörder, der gött-
Tkaringische Staaten.
Gotha. Aus höhere
E» scheint d?e Oper
aufzulösen beabsichtigt.
Ztzrei« StSdt«.
Hamburg. In der^ Zollanschluß
samen wirthschasniche» Interessen von
Rheinland und Westfalen" unter Füh
rung de» Gen-ralsekretärS Bueck aus
der Direktor der Tha
sührung.
ivtecklendurg.
Wismar. Der beabsichtigt, !
N-ust r e l i tz. Folge der sü^
l
Grohl,erzogtyum Hesse».
Darmstadt. Der Zugführer Beh
heimer FahUässig
statt. Die Vertheidigung führten die
Rechtsanwälte Schödler und Gallus in
meisterhafter Weise.
Beerfelden. Nach der Zählung
vom I. Dezember ». I. ist die Bevölke
rung de» ganzen Amtsgerichtbezirk»
Beerfelden auf 11,200 Seelen festgesetzt,
der Zuwach» seit IS7S beziffert sich somit
auf al« 2ZOO und besteht in Folge de«
Baue» de» Krihbergtunnel» vornehmlich
au» fremden Eifenbahnarbeitern und de
ren Familien, welche den vcischi-dendsten
Nationen angehiren. Italiener, Tyro
ler, Bihmen. Ungarn Schweiz
staaten stellen ihre Repräsentanten.
Off - nbach. Ein hiesiger Graveur,
der am Sylversterabend einer Bismarck-
B-leidig»»« im Wirthshaus- sich schuldig
g-macht hab-n soll, ist v-rhast-i word-n.
Butzbach. Im Johanniter-Kran
kenh-use zu Ni-derwes-l ist vor Kurzem
ein Mädchen wieder genesen, da» 2S Wo
chen hindurch an Starrsucht gelitten, d.
dagelegen hat. Ueber 000 Aerzte, deut
sche, französische englische zc., haben
während dieser Zeit sich an Ort und
Stelle von dem seltenen Krankheitsfall-
Eggenfelden. Bezirksagent
Höpfl von der Versicherungsgesellschaft
Thunngia wurde am 14. Jan. durch
Messerstiche schwer verwundet in seinem
Bette aufgefunden. In Folge großen
Blutverluste« sehr geschwächt, konnte
Höpfl nur angeben, daß er Nachts von
len und beraubt worden sei. An Geld
sind nach seiner Angabe 800 M. ab
gängig.
Karlst a d t. Baron Han« v.
Thüngen hat den «ojährigen An
ler eingegangen sind.
Pafsau. Dem Postillon des zwi
schen hier und Waldkirchen verkehrenden
Postwagens ist kürzlich ein Postbeutel
mit etwa 10,000 M. abhanden gekom
dert Mark fehlen.
Reusch bei Uffenheim. Der hiesige
protestantische Pfarrer Senior WahrS
dorfser hat sich tn einem Anfall großer
Schweinfurt. Wie der Werth
sinkt, zeigt die Thatsache, daß in der
eisten Hypothekgläubiger, der 2SOO M.
zu fordern hatte, um einhundert und ein
Würzburg. Die diesmalige Ses-
unterftänkischen Schwurgerichts
urtheilt.
«heiupfalz.
alt ist. Man glaubt, daß sich da» saubere
Württemder«.
langen. Der Wag-Nivärter
vom Wagen gestürzt zu sein.
Vaihi n g - n a. E. Vier Familien
Waldsee. In Oderhornstolz, Gem.
Eberhardzell, sind die Wohnhäuser der
Gutsbesitzer Anton Müller und I. A,
seph Lang hat sich in seinem Hause in
der Moltkestraße erhängt.
nate in Anspruch nehmen.
sischen statt? der
beigetreten sind. Zweck des Verein» ist,
die Interessen der Neckarschifffahrt ge
meinsam zu vertreten.
Dur lach. Die Gattin de» Brau
zum Trocknen aushängen.
Schwei«,
Genf. Dem Großen Rath sind
"und de» SläiiderathS durch
da» Volk.
Gin Doppelleben.
Amerikanischer Roman, nach dem Eng
lischen von MarLortzin g.
(Fortsetzung.)
Emily, im Gefühl ihrer zweideuttgen
Rolle errölhend. HG
fl öpfe, und Sie besonders find mir ein
Räthsel. Wa« soll man, beispielsweise,
von einer so plötzlich entstandenen Nei
gung sür die Gesellschast alter Weiber^
dünner! eS ist zwar nur ein
ritt sab ich Sie mit einer brünetten klei-
Ah, Sie sahen also Mademoiselle
Maline, die bübsche fraiiMsche Wabr-
Ja, Ich hörte
Sie börten? was? rief er schnell,
al« Emily stockte.
O, nicht«: nichts al« ein Bruchstück
Ihrer Unterhaltung, da« jede» Ankam-
Sterndeuterin und über
den Mörder mit.
Nicht», als daß die Wahrheit auf dem
Boden eines Fischkorbe« liege.
Das ist in der That sehr dunkel, erwi
derte Emily, ihre Unruhe voriresflich
zender Augen und süßer, trügerischer
Lippen, die sich besonders beim Cham
pagner öffnen, erfahren, hierdurch helfe
meiner Zauberin würde auch die Stelle
Nur Wahrheit brinat Wahrheit an's
Licht, sagt meine sie mu^
ihrer Wahl zu Heirathen und mit ihm
spitMch."'
Ich versiehe darunter, daß Neil Grif-
Mr. Aoeiy stand in der Thür und
ren. Als er Oberst Archer'» Worte Hirte,
Maline eine reizende Zauberin sei / ist
dem nicht so?
Ich habe sie nicht gesehen, erwiderte
Mr. Avery kalt.
Aus diesen Gedanken störte sie die
Äose, die sich ihrer Herrin mit den Wor
ten nahte: Mollen Sie ihr Haar nicht in
Morgen Abend findet ja der Ball siatt
Der Ball! murmelte Emily verdrieß
als durch Ihre Toilette.
Oberstendenken? Und doch war sie so
überhaupt seine Matlin? sprach sie leise
vor sich hin, ich habe ja gar kein Anrecht
Stellung, auf diesen Glanz? da« Ein
zige. worauf ich ein Recht besitze, ist ein
dürftige« Leben an Neil'« Seite in jener
Fischerhütte.
Wo treffe ich Gabriel! fragte sich
zu jener französischen Wahrsagerin : viel
da» Opfer befindet sich bereit« im Netze;
ging.— S h 4
ES war elf Uhr, al» sich Emily bis
Hinterthür desGartenS fortschlich und die
schlug. Erst als sie die Thür zu dem
seil, als die Hausthür sich öffnete und die
Emily folgte ihr. Als sie durch die
Gang führte, sah MrS. Aoeiy die alte
hatte.'
tüchtig zahlen lief sie Mademoiselle Ma-
hier?
schnell.
g-
Das Mädchen zuckte die Achseln. Der
theiltge. Sie sagte sich jedoch bald, daß
»ran sich auf -ine solche nicht ver-
spielter ihn
Billigenden.
ihre« Schleiers zu dringen.
Als sie die Thür ihres eigenen Garten«
erreicht batte, traf der Ruf: Schöne
frische Fischel ihr Ohr; schn?ll^chrie^sie
Korb auf dem Kopf- trug. Kaufen Sie
Fische, Madame ? fragte er, aus sie zu
der Knabe sie fragte: Sind Sie MrS.
Aveiy?
Ja.
diesen Brief zu überbringen, sagte er.
Emily warf einen Blick auf das Pa
denn, bis'er un» sah; wir nahmen ihn
Vater legte ihn selbst in's Bett, um dann
einen Arzt zu holen, denn er schieß sich
komm zu mir, Du Dich aus den
Weg machst.
Al« Emily in ihr Zimmer trat, las sie
Blockhause und habe mir das Bein ver-^
Emily schrieb sofort als Antwort für
Jro: Es thut mir sehr leid, daß Du Dich
Achte» Kapitel.
Der Ball, den die Bradwells heut^
Neil, draußen in der Hütte elendiglich
Trotz ihrer Blässe sah Emily heute
den wilden gelben JaSmin, den Stolz
Wälder des Südens, verstnnbild
aus die Gestalt Oberst Archer'» siel, des-
Er bahnte sich einen Weg zu ihr. Ver
folgen Sie heute die Politik, Ihr Licht
unter einen Scheffel zu stellen, damit
heute eine andere Coiffure tiage.
Ja, eme Uebersülle von Das
WaS wollen Sie damit sagen? fragte
Emily bestürzt. Also hat er mich heute
Vormittag bei der Französin doch er
kannt, dachte sie bei
Walzer schenken ? Die Mustk spielt so-ben
Richtig,^ aus Gehorsam gegen die Ge
fehlt Ihre» Hlrrn und Meister«; ich
Gemahl», verbesserte Emily.
Lassen Sie dieselben diese» eine Mal
außer Acht, ich w-ide Ball
Walzer ginnen?
Ich hab- Ihnen schon gesagt, daß ich
überhaupt nicht walze; e» giebt andere
Tänze genug.
sie war davon überzeugt, daß ?rgend ein
Eine Stunde später betrat der Oberst
und beobachtete sie von der Seite, wäh
rend er sich stellte, als unterhielte er sich
damit, die Züge zweier Schachspieler in
Ist Ihr Jasmin welk geworden?
fragte Archer Em'ly; nun, ich bringt
es war der Blick de« Bluthunde«, der
sein Opfer gestellt bat.
<smily wußte sebr wohl, wo« dieser
Blick bedeutete. Sie haben Neuigkeiten
für mich? fand sie den Muth zu fragen.
Er nickte. Sie sollen dieselben hören,
antwortete er; dte Musik spielt jetzt
und fühlte, daß die Krisi« nahte.
Oberst Archer weidete sich an Emily'«
Angst, ohne zu wissen, wie grausam er
bandelte. Wa« fül eine schlanke Taille
Sie haben, sagte er, während sie zu der
man bat ja fast gar nichts in den Hän
den. Wie brachten Sie e« nur fertig, sich
heute Bormittag so unkenntlich zu
Ewer Hütte am Fluß und nennt
sich JSmael.
Der Saal begann sich vor Emily zu
drehen, die Lichter, die Musik, die Slim
einander, nur der Takt de» Walzer« und
der krästige Arm ihre» Tänzer» hielten
sie noch ausrecht; ihre Füße berührten
besorgtem : Ich weide Ihnen ein
Gla« Wasser holen.
Haftbefehl habe ich bereit« tn der Tasche;
ich hätte ihn sogleich hinter Schloß und
Riegel setzen lassen können, aber ich
in die Hände; doppell sicher
Er'ist krank? fragte Emily.
sich durch Machet ihre» Willen». Der
Gemahl» riskirte, indem ich mit Ihnen
einen Walzer tanzte, schulden Sie mir
eine Revanche. Sehen Sie dort jene
eittsame. i^st
sür die nächste Nummer iarer Tanzkarte.
Der Oberst zuckle die Achseln. Ich
E» ist ein allerliebste« Mädchen; kom-
schütt « st dch
den Saal; sie stellte ihn Miß Stanley
vor und überließ die Beiden selbst.
recht lang- dauere, sprach sie vor sich
Jetzt suchte Ennly ihren Gatten auf.
Da» ist kein Wunder, Madame, ver-
Du meinst, weil ich mit Oberst Archer
habe? E» war gegen meinen
Mr. Aoery sah ihr blasses Gesicht und
ihre malten Auge»; eS ersüllle ihn mit
und der verstörte Blick ließen sich
nicht mißdeuten. Sein Gesicht nahm
Er gab ihr, ohne eine Wort zu sagen,
den Arm und geleitete sie zum Wagen;
sie stieg rasch ein und das Gefährt setzte
Endlich war Emily zu ihrer unaus
sprechlichen Erleichterung sich selbst über
lassen; sie warf sich in die Wagenkissen,
rang die Hände und nahm alle Kraft zu
sammen, um ihren Entschluß au»zusüh>
ren. Schneller! rief sie dem Kutscher
zu.
An ihrem Hause angekommen, schickte
Emily den Wagen sofort zurück; sie schloß
die Hausthür auf und trat geräuschlos
E» regte sich nicht«; die Dienerschaft
schlief zum Theil oder plauderte in der
nach dem Hofe hinaus gelegenen Küche.
Rasch eilte sie in ihr Zimmer, legte ihr
Reitkleid an, ging nach dem Stallge
bäude, führte selbst ihr Pferd heraus,
und bestieg dasselbe.
Emily war eine ausgezeichnete Reite
rin ; schon al» Kind hatte sie oft auf dem
bloßen Rücken eine» halbgezähmten Mu
stang» gesessen. Langsam ritt sie hinau»
auf die Straße; erst al» sie in der Vor
stadt war, wo Finsterniß herrschte und
keine Menschensitle sich blicken ließ, be
schleunigte sie den Gang ihre» Pferde»;
hinter dem WeichbilVber Stadt nahm sie
Der Mond schien nur schwach; lange
schwarze Schatten legten sich quer über
den Pfad. Emily gedachte wieder jener
schrecklichen Nacht, in der sie vergebens
Neil Hülfe geeilt war; fie
dem Galgenbaum im düsteren Fackel
glanz. Sollte sie heute abermals zu
spät kommen?
Sie lenkte in den dunklen Weg ein.
der stromabwärts führte; sie ritt durch
den Fluß und näherte sich J«mael'S
Hütte.
«Fortsetzung folgt.)
Frauenschmuck in Asten.
aanz wunderlicher Art. Die reichste
wie Stepplerin.
sel trägt. Das Halsband ist mindestens
hänge zu entlasten. Die Brust endlich
zteien Platte» und aus
der, meist au» Perlensträhnen bestehend,
beliebt.... Mehr noch als der Perserin
geht Putz über Alles.
entweder durchs Haar gestochlen oaer
an der Mütze besestigt werden. Ist der
Vorrath an solchem bel^oiiderS
schwere MetaUr?ise an den .sußgelenken.
"ellerartig/ Re'ise l?>iltgra»lrom«
meln), welch' letzlere nur dann angelegt
tbeithastesten Eindruck macht. Ein hüb
m'die Wett aus der «einen
zierlichen Gestalt. Den goldfarbig ge
weißen Hal/ nimmt sich das einfache
l dunkle »leid höchst vor'heilhast au«.
«in Dorfjatzrmarkt t« Sra«kr«tch.
einem sranzösiichen Dorslahrmair^
der. Fern am Horizont taucht Paris
empor, doch das gest hat nicht« Städti
sches an sich, ei ist rein lindlicher Na
tur.
„Stück sür Stück fünfundzwanzig
Sau«!' rust eine Händlerin die Vor
übergehenden mit kreischender Stimme
an; ihre Bude enthält Messer, Bürsten,,
«läser und hundert andere Waa
«trb.
Treten sie her, edle Herren —Die
der auf einem Feldstubl gestellt ist und
die Besitzerin steht davor. Auf gleiche
werden Pfefferkuchen und andere
Nun folgen die eigentlichen Vergnü
gungen:
„Wir haben die Ebre, einem hochzu
v-r-bienden Publikum ein- Ri-sin,-ig-n
»u rSun-n, sieben Fuß hoch. All- Kai
ser Europas habe» dies Wunder der
Natur angestaunt, und Gottes Größe
dabei gepriesen. Dazu ist sie ein-vol
lenbete Schönheit, hat reiche, wallende
Locken, eine weißblendende Haut und ei
nen Fuß, so klein, wie eine Chinesin.
Di- Li-bhab-r fl-ischig-r Damen strö
men zahlreich h-rb-i, und Fräulein Lir
ginie, die Riesin, süllt ihres Schutzherrn
Kasse.
zweiter Vulcan, „und bewundeit Skeo
koui, dessen «rast so groß ist, daß er die
Well aus seinen Schullern sorltragen
kann." Der Zudrang ist groß. Man
tritt ein, bezahlt, findet sich natürlich sebr
gelauscht und macht gute Miene zum bö
sen Spiel.
Hierauf folgen Seiltänzer, die wun
dervoll ausgestopften Klapperschlangen,
die widerlich sind; Assen, welche »karten
svttlen; welche wahrsagen;
Tänzer aufführen; Schlangen, wie sie
eben Vögel verschlingen; ausgestopfte
drei Äugen, zwei Rasen Mund
öffnungen, im nördlichen Afrika soll man
ihn gefunden haben, und hundert andere
ftauncnSwerthe Merkwürdigkeiten.
wärt» steht eine Bude/an deren inächtt»
aem Schilde man dle Ausschrift „Pariser
Ball" liest; diese Ist für die Personen
eine zweite mit mäßigerem Eintritts
preise. in beiden B^uden^ist
Gemahl Daheim sitzt und ar
beitet, weiß sich mit ihrem schönsten
gar lieblich zu ergötzen.
strahlt von tausend glücklichen Gesichter»
Wahlinotiv.
Alles und hinterlasse unserem Sohne
nichts? Da sieht man wieder, liebe Alte
wie Unrecht Du mir thust. Mein Sohn
Frau: Dir?
Seiltänzer sich 40 Schuh hoch vom Bo-
Lokal kaum Z Klafter hoch ist?"
»Ja, «sie müssen bedenken: wir sind
im zweiten Stock!"
BoShafterTrost.
Wirth: Denken Sie sich, lieber Herr
Doctor, mem^UnglückI Da ge^>
Kinder-Logik.
Elsa <zu ihrer Freundin): Wie nannt«
der Arzt die Krankheit Deiner Mama?
Brust ff'-" —
Vorsicht.
Na, wie ist Ihnen Mühl-
Patient: Sehr gut, Herr Doctor, aber
wissen Sle, er ist mir ein dlsl zu stark
gewesen, hab' immer zur
Ueberraschung.
Richter: Haben Sie da» Urtheil ver
standen? Sie sind sreigesprocheii und
Angeklagter: Wer? I—i—ich?
Macht der Gewohnheit.
Lieber Freund, e» ist schon über Mit»
ternacht also die höchste Zeit, daß wir
die Xnelpe Mutzt denn Dlt
dank
Stellegesuch.
Ein Kaufmann sucht Stellung. Dtr
selbe würde sich besonder» als «assirer
«eußere/tst so auffallend häßlich daß
bet einer allenlallstgen Defraudation und
Flucht die Hadhaftwerdung desselben
leicht zu bewerkstelligen sein würde.
verfehlter Zweck.
Vater: .Laura, ich wünsche nicht, baß
Dein Elaoierspiel so weit bin gehört
wird schließe allemal da» Fenster da
bei l'
Laura: .Aber. Papa, bann hat ja
meia Spiel gar keinen Zweck mehr I'
«u» dem «lüitwuiilchschrei
b«n de« kleine» Morit.
....Wie soll ich Dir nicht danken,
liebe Großmama, hast Du mir
meine Mutter geschenkt und er,«gen.