Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 23, 1880, Page 1, Image 1

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Scranton Wochenblatt.
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Apotheken.
Teutsche Apotheke,
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Deutscher Ar;t,^
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Zar-Valsam. für Hustcn, Er-
Advokaten.
V. A. WatrrS,
Tldvokat dk Rechtsanwalt,
(Hunster nnd Melles,
A. T. Hvtte»stet„,
Sriilschrr Advokal Nechtioiwalt,
Zi mmrr N, Vidrar» Grbaiide, A«
W. G. Ward. Ä. V. porn.
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Sparbank.
lüt> Wyoming Avenue.
I Blair, Präs. H. A. Nail, Cass
T r u sr - <? o m p a g n i e.
A. H E » r > « t », >^>ss>rn.
Stadt Leranton.
Mayor's Office,
gli» Vackawanua Avenue.
Ossieestunden: 9—l2Vormittags
Bierbrauer.
PbMpßobmson s
Bierbrauerei,
C-dar Str.HSeranton, Pa.
Emvsiehlt ihr ausgezeichnetes Fabri
kat de» geehrte» Wirthe» bestens.
E. Robinson s !
Bserbrauerci,
Seranton, Pa.
Wir WZ-den stets bemüht sein, ein vorzügliches
'Fabrikat lefern, mit dem das Publikum zufried«»
, ein soll.
George Wahl»
Barbier nnd Friseur
Bade -Zinimcr,
LaertNv„«uoNalley>Ha«S.
Joseph Ober,
u. Blcchtvaaren.
321 Penn Zive.,
Zacob Tchalk,
gavs liud Zchildmaler> TapeMi
und <salsoininer,
Eedarstraße, Scranto», Pa
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Lke l)lllrervvll Ueälc»! L«.,^
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Scranton Wochenblatt.
IS. Jahrgang.
Ans der RümminMurg
(Fortsetzung.)
wo mich diiö Gesährt aufnehmen sollte
und welch' ein wundersames Fahr
zeug war das ganz schwarz sagten
die Leute aber blumenumwundcn
neigte»"—so tief, wie vor einer Kö
nigin. Als ich dann aber endlich den
sonderbaren Wagen hestieg-n, hörte ich,
wie sie nur alle folgten lange, lang«
- bis sich das Fahrzeug mit einem
Mal jäh senkte und sich dann urplötz
lich wieder hob und mich emportrug in
die köstlich laue Luft."
Er hatte ihr aufmerlsam zugehört,
diese» seltsamen Traumes? Voll«
zwei Stunden noch blieb er aber bei de>
..Ach, Herr Doetor," sagte dcr Alte
„Alle Wetter, Ihr Herr hat Sic gut
Freunde, dcr sich zu meinem große» Er
staunen auf das lebhafteste nach Ihrem
Er nahm wie gleichgillig seinen Hut und
ter Mann ?"
zuschütten, wo man ihm dienstbar zu sein
verspricht."
In den Augen des Miethlings
Hand »01l Gold!" seine Hände zitter
ten das treue Bild JudaS Jschariot's;
durste.
schlusse »u geben ?"
Die Auge» des treulosen Wichts f»»-
lelten »och leidenschaftlicher. „Ich
tan» sehr viel erzählen," fagte er,
„Dinge von schwer wicgendcr B^deu
wollen—lhrem amerikanischen Freunde
lönnte ich vielleicht weniger helfen
dem' europäisch«» Vetter jedoch," e>
Seranton, Pa.. Donnerstag, den 23. September IBBN.
! „Sein Name — ?"
Thaler."
aber es kommt manchmal vor, daß die
Ihnen zu erzählen habe, ist doch im Au
genblick nur für Sie bestimmt."
„Im Augenblick Wohl, später jedoch
für die ganze Welt und vor Allem
siegteüberUnentschlossenheit und Furcht.
„Und nun höre» Sic mir aufmerksam
zu, auch wenn ich Sie im Anfang« mei-
"
fristeten. Wir wohnten in einem grvße
süchte schon früh die Schule, weniger,
damit ich mir recht viele Kenntnisse an
»nterzubringcn wußten, wenn sie Mol
zens in den Wald gingen. Jahre ver
zingeu, ich hatte recht viele Schullame
„Der Meister hatte olmN» der Ham
mer eine ganze Kiste voll Lesefutter j wie
'>» schöneres Gesicht. Der Mann war,
schreiten der Genesung bei, daß er a«
LegitimationSpapierc, in Dokumenten
auf der Brust getragen und war nun um
nichts ärmer als zuvor. Der arme
Holländer hatte übrigens sehr schwer zu !
leiden seine Constitution war schwä
cher als die meines Herrn, ja die
Aerzte schüttelten bedenklich die Köpfe
und auch wir waren der festen M.'inung,
und Prätendent des Nümining'schcn
Majorats." Die Augen gingen mir
auf, also so rechnete der Schlaukopf
ich weigerte mich nicht, schließlich kosinte
mir aus dein Betrüge doch auch nur
schon sein Blick sagte, er hätte uns be-
lch suhlte, wie mir das Blut
„Ich will eS, WilniZ Baildrupp,"
sagte Emmerich entschlossen, „Wie
viel fordert Ihr?"
„Vorläufig nur eine Kleinigkeit;
besuche ich Euch einmal, wenn Ihr erst
Herr seid der stolzen Besitzung, zu deren
Erbe» Ihr Euch gemacht dann be
anspruche ich vielleicht mehr."
„Mein Herr zahlte in guten Papie
ren, was der Däne verlangte, und so
ser rohe, ordinäre Mensch, dir sich so
maßlos vor ihm brüstet« mit dem klin
genden Metall in der Tasche, durfte
sich »»nnier von Rilmming nennen,
sagen würde, wie der Fürst über die
heimliche Heirath seines Vaters denken
mW.
verging eine lange Zeit da, vielleicht
vor sechs bi« sieben Monaten, ließ sich
ein Fremder bei uns melden. Seine
feine Kleidung macht«, daß er sofort vor
gelassen wurde. Wie «„setzte sich aber
mein armer Herr, als er in d«m Frcmden
jenen Wilms Bialdrupp erkannte, der
damals, in jener verhängnißvvlkn
Der Erzähler holte tief Athens „Nun
tcrial geliefert?"
Kurt nickte. „Gewiß," sagte er dann
rasch. „Jetzt kommt cs nur noch daraus
an, daß Sie auch vor Gericht Ihre Aus
sage» beschwören."
„Ich werde es!" sagte der Judas
Jschariot und hob seine Hand feierlich.
hin und wieder lauschte er nach der
Thür zu bis sich endlich feste Schritte
auf der Treppe hören ließen und Kurt
Rümming feierlichen Ernst in seinen
Züge» in das Gemach trat.
„Es soll also doch noch geschehen,"
sagte Erich bewegt und schüttelte dem
Freunde die Hand, „ich habe mir zum
letzten Augenblick mit der Hoffnung ge
schmeichelt, Amata würde den Gedanken
aufgeben vergebens, sie beharrt dar
auf, operirt zu werden, und hier hier,
incint sie, könne es am ungestörtesten ge
schehen. Und waS noch viel dazu bei
trägt," fuhr er fort, „mir die Sache
laubniß zu erhalten, den Vormittag ohne
Mamas Gesellschaft hier in meinem
Zimmer zubringen zu können."
ten Male ausgethan und Amata stand
auf der Schwelle jetzt, nun das helle
Morgenlicht warm auf ihr Gesicht, ihre
Gestalt siel, sah man erst, welche Ver
wüstungen die schwere Krankheit ange
los ....
achtundvierzig Stunden die Binde zu
lüften. Aber Sie sind ja sonst so gut,
eins so gehorsame Patientin, »nd so
denke ich, Sie fügen sich auch jetzt dein
Gebot Ihres Arztes bedingungslos."
zenlose Ungeduld. Als dann aber
Kurt nach zwei Tagen kam die
Sonne hatte sich gerade verhüllt und
die Beleuchtung schien so am günstig
sten für vperirte Augen, »m ihr nun
Äick hinausthun zu lassen in die Welt,
flog sie ihm förmlich entgegen, trotz ih
rer zunehmenden Kövperschwäche. „Ich
bin fast vor Aufregung und
wenn Mama, die nun Alles weiß, mich
nicht unausgesetzt ermahnt hätte, Ih
ren Willen zu thun, wer weiß, was ge
schehen wäre. Und nun nun
ich bitte, ich flehe Sie an, öffnen Sie,
lüften Sie die Binde!"
Es war geschehen . , . Sie hatte den
ersten Blick gethan hinunter in den
grünen, blumenreichen Galten aber
kein Laut, kein Ton der Freude entwand
sich ihren Lippen, im Gegentheil, um
den kleinen Mund zuckte es, als woll«
sie weinen : „Also das ist die Welt
Gesicht „und so sehen »ix Menschen
a»'Z>"
Sie schüttelte den Kopf und, plötzlich
gesagt? —O die Welt und die
zu lebe» vermag in meinen Träumen."
> Er fühlte, wie die schlanke Gcst.lt, um
> die er seine beiden Arme geschlungen,
! schon," rang es sich da mühsam von
> seinen Lippen und leise hob er sie hinauf
r in seine Arme und trug sie zum Divan
r aus ihr kleines Herz legte —da
, Amata von Mden aufgehört zu sein.
.
Bummer 38.
Ohne ein letztes, schmerzvolles Röch
eln, ohne den geringsten Kampf, sanft
wie eine Blume ihre Blätter fallen läßt,
um das kurze Sein zu beenden, war ihr
Geist hinübergegangen, hatte ihre reine
Seele sich i» den Armen des Geliebten
losgerungen auö dem schwachen, hilflo
sen Körper.
Ter Commerzicnrath war mit Wilms
Bialdrupp zum Begräbniß aus d?r Re
sidenz gekommen, er war wirklich be
wegt und auch in den Zügen des Ver
lobten zeigte sich der aufrichtigste
Schmerz. Die Ccmmclzienräthin da
gegen erschien merkwürdig ruhig und
in Wahrheit traucrte ihre Seele kaum
ihr Kind, ihr armes Ziiud war ja am
besten aufgehoben dort unten im Schoße
der Mutter Erde und am glücklichsten
so glücklicher, als wenn sie durch
Priesterwort an die Seite eines unge
liebten Mannes gebannt worden.
Man halte mit all dem Pomp, den
der Reichthum des Conimerzienraths
gestattete, die irdischen Ueberreste
Amata s zur Erde begleitet von weit
und breit war man gekommen, um der
Todten die letzte Ehre zu erweisen, und
als nun der kleine schwarze Sarg hin
untcrgescnkt wurde in die tief- Gruft,
schien er fast überladen von den prächti
zweigen, mit denen man ihn geschmückt.
Wie aber der alle, würdige Geistliche
seinen Segen über sie sprach, da waren
Thränen in Jedermanns Augen—Kurt
Amata ihn, ihre» Traum erzählt, von
der weiten Reise, die sie nun wirklich
angetreten.
Sie hatten Alle den Kirchhof, das
geschmückte Grab verlassen, die Leid
tragenden und Nichlleidtragenden, die
Theilnehmendcn und nur Neugierigen
nur Kurt war noch da Iva« er
weinen er vermochte es jetzt und das
Gefühl unsäglichen Leids erfüllte seine
Seele. „Warum hab' ich sie nicht lieben
können ?" fragte er sich „warum
habe ich es nicht jenem Mädchen nachge
than, die, wenn sie es nicht wahr haben
wollte, nur um ein Menschenleben zu
retten, ihre ganze Zukunft opferte."
Und wie er so dachte und grübelt«
und die Reue einzog in seine bekümmerte
Seele, da beugten sich unwillkürlich
seine Kniee und der schöne, sonst so
stolz getragene Manneskopf senkt- sich
demüthig hinab in die Blumen auf dem
Grabe des Mädchens, das ihn doch so
grenzenlos geliebt, trotzdem sie es selbst
nicht geahnt. Er betete betete zu
ihr der Reinen, der Heiligen und
allmählig löste sich der Alp, der auf
seiner Seele gelegen und wie er 'sich
eben, nicht mehr so unzufrieden mit sich
selbst, von seinen Knieen erheben wollte,
da legte sich plötzlich eine kleine Hand
auf seine Schulter und halb erstickt vom
schmerzenden Schluchzen flüsterte eine
weiche Stimme: „O, ich möchte auch
sterben, Kurt, mix um so von Ihnen
Sie ja nicht thun Kurt Rümming
weint eben nur an dem Grab- eine»
Engels wie dicsc.Amala gewesen, an
der Gr»st -- des kleinen Leusels, der
ihn so oft geärgert, würce er kalt vor
übergehen ! Und doch und doch"
sie konnt- nicht länger an sich halten
die Leidenschaft, die erste, glühende
in diesem Leben, drohte ihr das Herz zu
sprengen und nun stieß es sich hervor
Thränen i „Und doch, Kurt, und doch
hat das sanfte bleiche Mädchen da unten
Dich doch auch nicht heißer lieben
können als ich!"
Mit einem Ruck hatte sich die Ge
stalt des jungen Arztes emporgeschnellt
und nun hielt er sie in seinen Armen
fühlte das stürmische Schlagen ihres
Herzens.
„Also es ist doch wahr Du liebst
mich ?" sagte er bewegt und dann zog
er sie nieder an den blumigen Hügel ;
..laß uns hier an der Gruft Amata s
de» Bund schließen, sie kennt k-ine ir
dischen Wünsche mehr und wird uns
segnen..."
Den Rittmeister b.'glückle di- Nach
richt von d-ni Verlöbniß seiner Tochter
Einwilligung, hätte er sich doch nie ei,
nen bessern Eidam wünschen dürfen,
und doch drängt« sich das Gluck seines
KindeS wieder schnell in den Hinder«
gruttd seiner Se-le vor dem Ungeahn.
ten, das er außerdem noch durch Kurt
«rsahren.
Der Commcrzi-nralh ein Betrüger!
es gab gar keinen Georg Holländer
mehr, der identisch war mit dem Sohn
seines VaterS aus erster Ehe und
ihm nur ihm allein gebührte das
> Stunden später lag das Schreiben Herrn
i inerzienrath. Der alte Mann war allein
> in seinem Studierzimmer, er hatte s«>-
? den ein sehr aufregendes tete a tet« mit
' seiner Gemahlin gehabt, als sein Kam
-5 vierdiener ungenirt b«i ihn, «intrat und
e s—-» - >
(Siehe Vinte Seit,.)
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Hotels und Restanrattonen,
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Ecke Penn Ave. und Linden Str.,
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