Die Liebschast der prinzejfm. Humoristische Novelle Richard Wolf. Die Blätter streckten sich ringsum nach dem Sonnenlicht empor, die Blüthen öffneten sich, Vögel zwitscherten hell in den Zweigen, Käfer snmniten, in der Ferne er blickte man die Thiere bereit« ans den Feldern, überall Licht »nd Freude; die Oberhofmeisterin aber, nachdem sie sich einigermaßen erholt hatte, zog frö stelnd den Shawl fester um die Schul tern und machte ein schr mißvergnügte« Gesicht. Die Zurückkunst de« Kammerherrn vermochte sie nicht zu erheitern. Er hatte vermöge seine« Zwicker« sorgfältige Um schau gehalte nnnd sich überzeugen müssen, daß die jungen Damcn nach dieser Gegend hin ihren Weg nicht genommen hatten. Die Oberhofmeisterin wurde immer verdrießlicher, je hartnäckiger ihr Gefährte darauf bestand, noch cine Weile aushar ren zu wollen. Sie war völlig überzeugt, daß sie die Gesuchten nicht überrasche» würden. Ihre eigene Unklngheit hatte da» Mißlingen vorbereitet. Die Hof würde, wenn es galt, neuer Gefahr sich auszusetzen. Wenigsten« die Oberhof meisterin würde nicht geschwiegen haben, Werke gegangen war. Sie war ohnedies schon hinreichend gedemülhigt, sie wollte nicht dazu »och seine Vorwürfe und sie wußte, daß er, um sich selbst zu heben, nicht sparsam darin war in de» Kauf nehmen. Die Zeit verstrich. Herr v. Balg war rastlo« bemüht, irgend eine Spur aufzu finden, aber vergebens. Da war e>, ihm mit einem Male, al« ob von der Seite her, von welcher sie selbst gekommen, menschliche Stimmen zu ihm heraus drängen. Er horchte, er konnte sich ge täuscht haben, aber zum zweiten Male glaubte er dieselben Töne zu vernehmen. Er eilte zur Oberhofmeisterin; diese, in sich versunken, hatte ans Richt« geachtet. Er kehrte sich nicht daran. „Rasch aus!" rief er der Oberhofmei sterin zu, die einen umgehauenen Baum stamm zur Lagerstätte gewählt hatte. Sie wehrte fich dagegen, sie war zu er müdet. Aber e« half nicht«. „Kommen Sie! Wollen Sie allein hier zurückbleiben?" sprach er schon un geduldig. „Ich glaube nicht —" „Glauben Sie, wa« Ihnen beliebt, „Wohin?" da« Gestrüpp?" Frau." Er achtete ihre Einwendungen nicht »nd zog sie sehr unehrerbietig am Arme vorwärts. Immer rascher ging eS berg ab, immer lauter ächzte »nd stöhnte die Oberhofmeisterin. Die Bäume lichte ten sich, aber da« Gebüsch nahm über hand; sie mußten sich Hindu, chwinden, und da und dort blieb ein Stückchen vom Kleide der Oberhofmeisterin hängen. Noch ein kleiner Abhang ivar vor ihnen, aber ihre Kraft war erlahmt, sie stürzte der Länge nach den Abhang hinunter. Herr v. Balg eilte allein vorwärt«. Endlich waren die Bänme hinter ihm, uud vor sich erblickte er dieselbe Leere, wie oben! kein menschliche« Wesen zeigte sich weit und breit. Verstimmt kehrte er zur Oberhofmei sterin zurück, die ohnmächtige Versuche machte, fich ansznrafscn. Al« er ihr wie der ausgeholfen, zeigte e« sich, daß sie au ßer einigen kleinen Riffen im Gesichte nicht verletzt war. In welcher trübseli gen Versaffung ihre ganze Figur und Kleidung sich befand, verschwieg Herr v. Balg wohlweislich. Die Oberhofmeisterin bat ihn jamm ernd, sie nach Hause zu führen. „Noch nicht," erklärte Herr v. Balg, indem er nach der Uhr sah. „Wa« wollen Sie beginnen?" „Wir muffen wieder hinaus." »Hinaus, nach der Anhöhe?" „Nach der Anhöhe zurück," sprach er sehr bestimmt. „Ich habe mir einmal vorgenommen, diesen Morgen zum Ziele zu gelangen." „Ich gehe nicht mit, ich kann e« nicht," rief sie an«. „Wir werden langsamer gehen." .Weder schnell, noch langsam. Ich Herr v. Balg wurde ärgerlich. „Wir verlieren dabei nur Zeit," sprach -r. „Geben Sie mir Ihren Arm, Fra» Oberhofuicisterin." «rhalten." „Ich entlasse Sie ,»,» einmal nicht. Nehen wir!" Diesmal gebrauchten sie nicht die Vor sicht, hinter, den Bäume» zu bleiben. Herr v. Balg schaute unvcrwandte» in da« Thal, während die Ober hofmeisterin sich damit beschäftigte, über die Thorheit und Erfolglosigkeit ihre« Morgenspaziergange« Aerger z» empfin den. Sie schien Recht zn behalten, Zeit de« Krühstück« war schon längst her gekommen, »nd um diese Zeit pflegten die jungen Damen immer zurückgekehrt z» „Ich dächte, wir könnten jetzt endlich nach Hause aufbrechen," rief sie Herrn v. Balg zu der mit der höchsten «»«dauer «och Ausschau hielt. »Gedulden Sie sich!" antwortete, e, .Meine Geduld ist zu Ende gegangen," versicherte sie. Sr gab keine Antwort, aber plötzlick »endete er fich mit frohlockender Mienr nach ihr um nnd rief, indem er nach dem Wege in der Ebene hindeutete: „Sehen Sic diesen Punkt dort, gnädig« Frau? Es ist ein Reiter, welcher ans uns zukommt. Kein Zweifel e« ist ein Reiter. Halten Sie das Taschentuch in die Höhe, gnädige Frau l Aha, er winkt mit dem seinen. Es ist gelungen! Tre ten wir hinter die Gebüsche!" Gerade unter der Anhöhe hin zog sich der Weg. Der Reiter näherte sich ihnen rasch. Au« seinem Verstecke spähte der Kammerherr vorsichtig nach demselben an« und erläuterte seiner Begleiterin in gewohnter scharfsinniger Weise seine Be obachtungen. Der Reiter war in Civil. Selbstver beendet, al« der Reiter in ihrer nächsten Nähe sich befand. Er hielt am Fuße de« Hügel« nicht »nd bog nicht von, Wege halten. Der Reiter gehorchte. Herr v. Balg beeilte sich, den Abhang hinunterzn schreiten und trat dicht an ihn heran. Er .Sind Sie ein paar jungen Damen auf Ihrem Wege begegnet?" fragte er sehr höflich. „Keiner Seele," lautete die Antwort. „Aha, er leugnet," dachte Herr v. Balg. „Um so schlimmer. Er gleicht übrigen« Officieren erhalten habe." „Das ist mir unerklärlich," sprach er mit großem Eifer aus. .Die jungen holen, daß er sie nirgend bemerkt hätte. .Eine sehr fatale Geschichte!" rief Jener au«. „Die eine der Damen ist die hatte, aber gar nicht zn ahnen schien, wa« Herr v. Balg sah sich getäuscht, aber ließ sich dadurch nicht irre machen. „Es wird doch der Prinzessin kein Un fall zugestoßen sein ?" rief er aus. „Mo der neugierige Kammerherr. .Ja wohl." „Verdammt einsilbig," sprach er zn sich selbst. Weg führt?" .Nach der Stadt." .Aha, »ach der Stadt. Ti« besitzen ein famose« Pferd. Ist e« Ihr Eigen thum ?" „Nein, mein Herr," erwiderte der Rei ter lächelnd. „ES ist wirklich unbescheiden, zu fragen aber das Pserd ist vorzüglich. Wem gehört es?" „Dem Grafen Beulitz." „Ah so, e« gehört dem Grafen Beulitz!" rief Herr v. Balg mit sehr vergnügtem Gesichte. Endlich war doch der Faden gefunden. „Der Herr Gras ist mir dem Namen »ach wohl bekannt. Sic mcincn „Der Herr Gras muß viel Vertrauen in Ihre Reitkunst setzen, dag er Ihnen da« vortreffliche Pserd zn einem Spazier ritte überläßt." „Nicht freiwillig?" Tagen während eines Rittes da« Unglück, daß sein Pserd plötzlich ansing zu lahmen," antwortete der Reiter. .Er mußte ab „Und Sie?" „Ich bin der Verwalter, und da ich heute Morgen Geschäfte in der Stadt habe, benutze ich di« Gelegenheit, da« Pferd, welche« wieder hergestellt ist, ihm „Ah, so verhält sich die Geschichte,' sagte der Kammerherr, dessen Wißbegierde völlig befriedigt war. „Ganz genau so," erwiderte der Reiter. „Reiten Sie ja vorsichtig weiter, mein lieber Freund. Wirklich ein vorzügliche« Pferd." Mit gnädiger, herablassender Miene faßte er an de» Hut und verabschiedete sich. Der Verwalter durfte da« Pserd uisse der Unterredung mit. Wenn der MorgenaiiSflug auch nicht dazu geführt hatte, die Betreffenden selbst zu Überra schen, so war doch jetzt wenigsten« ein be- Vermnthnng so ziemlich zur Gewißheit geworden. Was hätte der Gras Beulitz hier zu thun gehabt, wenn es nicht »m cine LiebeSgeschichte sich handeltt? Ge> >adr er, für den die Muthmaßung sprach, ?aß er von allen Officieren von der Prin zessin begünstigt werden könne, war in diese Gegend gekommen. Noch mehr: sein Pserd würde nicht sich verletzt haben, wenn er e« nicht aus der Chaussee mit der Ungeduld eine« Liebenden vorwärt« ge rieben hätte. Der indirecte Bewei« er schien dem Kammerhcrrn vbllig hergestellt. Die Oberhofmeisterin mußte vor der 'klnghelt ihre« Geführten sich beugen. !r war wieder Sieger geblieben; sein Gang war trotz allen vorangegangenen Strapatzen elastischer al« je. deren Eingänge de« Hausc« zu gelangen, schritten sie zurück, und die Oberhofmei sterin beeilte sich, ihr schutzende« Zimmer aufzusuchen. Dagen Herr v. Balg begab sich zn den jungen Damcn, die eben beim Frühstück saßen, nachdem sie lange Zeit aus die bei den Spaziergänger gewartet hatten. Er war überaus lebendig und ganz begeistert von der Schönheit der Natur am frühen Morgen, und bat um die Vergünstigung, künftig die Damcn bei ihren Ausflügen griffen auSschenden Hofdame schließen konnte. Herr v. Balg zeigte während de« Frühstücks eine» sehr guten Appetit, den er nur ans Rechnung de« Spaziergange« Anfall de« Erröthens. (Fortsetzung folgt.) Drei Tage aus dem Leben des Pfarrer» von Hellthal Mlfred Meißner abwechslungslnngsrciche Seitenthäler haben den Ort seit einigen Jahren zu einer beliebten Sommersrische gemacht. Es kommen dort während de« Sommer« täglich Touristen und sonstige Alpensreunde an, welche mit oder Führer den Weg zu den herrlichen Almen und weiter di« zu den Eisfeldern suchen; e« sind aber auch vom Mai an zahlreiche Familien dort seßhast. E« gibt Molkentrinker darnn «er; der Mehrzahl aber genüg« sür ihre Heil zwecke die Gebngslus«. Unter den Familien fehlen auch die Engländer nicht, von einem geheimnißvollen Justine, sicher geleitet, allent halben erscheinen, wo e« nahrhafte Kost zu mäßigen Preisen gib,. Psarrer Reicharl, der in diesem romanti schen Thale die Seelsorge übt, hat diese Fremden - Invasion zuerst mit ungünstigen Augen angesehen. Ihm bangte für die ihm mußte e« vorau»sich«lich Ketzer, ja sogar Frei- Maurer geben, welche verderbliche Bücher mit sich sühren. Wie leicht könnte die Disciplin, in welcher er die Geister hält, darunter leiden! Auch meinte er, daß er sich in seinen Predig gen. Doch war die Einwanderung nicht aus. zuhalten, und allmShlig hat Pfarrer Reichart eingesehen, daß seine Besorgnisse unbegründet. Der Einfluß ketzerischer Büchcr mach« sich »ich« fühlbar, und auch die Zuhörerschaft sei ner Predigten hat durch die Fremden nur iinen höchst geringenZuwachSerhaltcn. Da« hat ihn wieder beruhigt. Er ist ja kein Ze sältig rasirlen Doppelkinn besagt. Nur nach einer Richtung hin kennt der Psarrer da« Wesen der Leidenschaft. Sei's «"gegangen, »ersllg, er sich in» Wirth«hauS, Florian sein Spielchen Hai. Die« Spiel, wiewohl der Einsatz nur gering, ist ihn, zum Ledenbedürsniß geworden, nnd er möchte sich Zum Glück hat er am «aplan einen «reiflichen Partner, und meist ist e, der «ausmann, der die Ehre, Mi, den deiden geistlichen Herrnen zu spielen, mit einem kleinen Verluste büßt. Während der Pfarrer in idyllischer Ruhe hinlebt »nd die Isolirung, zu der ihn sein Stand verurtheilt, kaum bedauert, ist der To plan, ein heftige«, aber verschlossene« Gemüth, schon seit Jahren in stete, Ausregung, die auch in sein blasse« Gesicht liese Furchen gezogen hat. Es ist nicht Liebe, wa« ihn quält, viel mehr ein kranker Ehrgeiz. Schon so lange sitzt er in subalterner Stellung hierobcn im Gebirge, muß die Launen der Psarrköchin über sich ergehe» lassen, und grübelt vergeb, lich nach. Wa» wohl der Grund sei, daß er nicht avancirt. Er ersüll, ja seine Pflichten mit Gr. wissenhaftigkeit, ist eisrig und sest im Glauben er ist zu wiederdollenmalen übergangen wor den. Wie ist da» mit der Thatsache verein bar, daß der Bischos einer der eifrigsten See lenhirten der Monarchie ist und von dem Ver dienfte de« Eaplan« um Vermehrung der Marien-Andachlen noihwendig Kennlniß Ho den muß? Die Soche ist durchou« räthselhast. Al« allmälig im Eaplan der Entschluß ge reist war, sich durch eine Reise an den Sitz der Diözese dei seinen Vorgesetzten in Sri». der Pfarrer weiß nicht, wie er die Zeit todt schlogeii soll. Bücher haben ihn nie interes mon den Schlug der Dreschflegel, welche die Hosergorben entkörnen. Der Psorrer kommt an ein Häuschen, in welchem zwei Domen, die er jeden Sonntog in der Messe sieh«, ein. quartier, leben. E« find Jrländerinnen, Mutter und Tochter. Miß Soroh ist eine so groziöse Erscheinung, daß sich da« Interesse de« ganzen Or,e« ous sie gelenk, ho,. Do« Antlitz mi, den sonst gerötheten Wangen, da» helle Blond de« Haare«, der Blick de« meist gesenkten Auge» sprechen zum Herzen. Psar rer Reichort schlägt öfter« diesen Weg ein und hat die Begegnungen mit den beiden Damen, die zuerst nur zufällig geschahen, allmälig ge. such,. Er wende, seine Artigkeit allerding« in erster Reihe der Mutter zu, welche schon mehreremal durch ihn ihren milde» Sinn be dürftigen Insassen gegenüber zu be,hängen Anlaß sand, doch seine Blicke weilen mit Vor liebe aus der Tochter. Diese Hot immer et wo« so geheimnisvoll Träumerische«, daß e« lichen Verhältnissen befinden. Täglich Mor gen« bringt der Postbote einen Brief in« Hou», der fie stundenlong beschästigt. Sie liest denselben meist unier Thränen, bonn sitz, sie, da« Houp, ous die Linke sinnend ge stütz,, längere oder kürzere Zeit da, greis, chor, ist ja ein Menschenfreund. Er liebt e«, stuhle«. „Ich hätte gar nicht geglaubt," beginnt Herr Psarrer, sich aus solche Höhepunkte »er steigen." im Sebirge und kein Bergsteiger wo^deuken sein Berus! In Nacht, in Nebel, de>?Winter srost wie d«i Sounenglnth eilt «r in die Hüt ten." und Beschwerden Vollaus hade I Sehen Sie zum Beispiel, wie malitiö« der Zusall spielt I Gestern ist der Eaplan abgereist. Wa» ge den Weg! Und wa« hat man davon?" „Ach ja!" ruft da» Mädchen. „Ich habe schon davon gehört. Der arme Mensch! Vo rige Woche ha, er NN« noch, al« wir Abend« an seinem Hause vorüberkaincn, eingeladen, bei ihm einzutreten, und hat UN« einen Napf köstlicher Milch vvrgesetzt. Sin freundlicher lch hatte mich mit ihm wohl „DecMann," erwidert« der Pfarrer, „s»ll«e einen Sichbaum, den er im Hinteren Recken «hal gesällt, herunterbringen. Da« geschieht aus einer An Schleife oder Schlitten. An einer adschlüsfige, Stelle de, Wegee« kam dieser in, Schießen, der Bauer will die Ps»rd« anhalten und wird mit all«» S«walt an die Wand gedrückt. »« hat ihm sast die Schul «er abgerissen." .Schrecklich I- ruft Miß Sarah. ".Wa, die armen Leule »Ue« ri«kirei> müsse»! Wird Der Psarrer zuckte die Achseln. „Ich hade bereit« etwa« für di» Leute aus der Altenreu» gethan," s»ll» j»tz, di» Mama . über ihr Buch hinweg ein, „und hoffe noch . mehr thun zu können. Einer unserer berühm. > teste» «hirurgeu ist heute Nachmittag» aus t der Durchreise hier eingetroffen. Ich hoffe, k ihn dazu zu dringen, daß er den Kranken be i sucht. Auch der eine Besuch kann nützen, wenn der hiesige Wundarzt den Instructionen - gehörige Folge leistet.» : „Sie find wirklich eine Samaritanerin l" > antwortete der Pfarrer zerstreut, weil er im Stillen sich fragt, wa» sich wol der berühmte ' englische Thirurg für den Gang aus die Al > lenrent würde zohlen loffen, der ihm, dem > Pforrer, nur mi, der gewöhnlichen Taxe ver > gület werden wird. .Da« thäte Ihnen so > Do» gespräch wendete sich indeß bold An ' derem zn. Der Psorrer be,röchlet und lobt ' die Bleistiftskizze, sieht sich die zum Trocknen ! bestimmten Blumen eine noch der anderen an und komm, schließlich auf die TagcSneuigkei ten im Or,e zu sprechen. Nicht ohne Anlage > zur Medisance läßt er eine gonze Reihe von > „Aber denken Sie doch," er endlich, „wie e« in der Welt onsfieht! Do ist ol» verspäte l >er Sommergost ein Engländer mit zwei zogen. In den Meldezettel Hot er fich al» „Bischos" eingelrogen. Mein Gott, mein Bott! Ein Bischos und ho, zwei Töchter bei sich!« Miß Sorah mußte über da» Entsetzen läch eln, da« sich bei diesen Worten in de» Psar „Da ich lange in England geleb, habe," erwidert sie ruhig, „is, mir ein »erheiraleter Bischof nicht« Neue«." .Er ist »einer, er kann keiner sein! Hat denn ein »erhriratheter Bischos sür Ihr Ge „Soviel ich weiß," entgegnet Miß Sa rah, „waren die ersten christlichen Beschöse auch verheiratet. Panln« sprich« wiederhol! von seinen Töchtern." ruft der Psarrer, befremdet von so viel kir chenhistorischen Wissen. „Seitdem aber ha ben die Eonzilien ander« entschieden." Dostin» mi, Allen theilt." „Liebe, Fräulein," entgegnete Pforrer Reichort mit Weihe, „Der «eistliche muß über der Welt steheu, nicht in ihr!" Di« Behouptung, doß er ein Mensch wie Alle sei, verblüfft den Pforrer. Er räuspert sich, «Hut den Mund aus uud sog» endlich in gehöriger Positur: „Wenn e« zu viel verlongt wäre, so hätte, glauben Sie mir, die Kirche, unsere liebende Mutter, e« nicht von un« gefordert. Ich bin ober erstaunt, bei Ihnen, der Jrländerin, sol cher Hinneigung zu sreigeisterischen Ansichten Da» Bespräch war unerwartet persönlich geworden. Der Pforrer hätte, seiner schö. neu Nachbarin gegenüber, da« seiner Me>. nung nach verletzende Wort zwar gerne zu gezogen ; sie entgegnele: „Sie hätten mich sür strenggläubiger ge halten, ich Sie sür toleranter. Ich Hobe jahrelang in protestantischen Ländern gelebt und in denselben christlichen Seist nicht ver mißt." lein, Sie wandeln aus Ädwegeu!" ruft der Ihnen zu rechter Zeit ein geistlicher Führer nicht beenden, denn die Mutter, endlich einer besriedigenden Lösung romantischer Conflicte angelangt, kloppt do« Buch zu und sagte mit verzeihlichem Mißverständniß: „ES ist schr hübsch von Ihnen, unser Füh. rer sei» zu wollen. Man hat mir bereit« von einem nähere» Wege in» Thal erzghlt." Di- letzten Goldlinten de» Adend« lagen »us dem violetten Waldabhang; man setzte Rückweg» nicht weiter über Theologie ge „O, wie gerne wäre ich ihr geistlicher Füh rer !" dachte der Psorrer, Ol« er ein Slünd' so schöne Augen. Ach, da« liebe Kind I dop. Freiheit gesetzt sind und um Hol« und Nacken spielen. Wie mich da« Fernrohr sreul! Räthsel ist. Ich will nicht lo«lassen, bi« sie sich meiner geistlichen Führung überläßt. Und heut» noch schreibe ich dem Melchior, daß er (Schluß solgt.) Die Eroberung und Zerstörung Jerusalems. lchichtlichcn Ereignisse» : Tilu» hatte fich im April 70 mit «0,00» Mann aus der Nordseite Fuß hoch und zwölf Fuß brelt waren - die Eisenköpfe der Widder zerschellten wie Sias. Di« Römer entfalteten einen Apparat uner- Gefangene im Angesichte de« Tempel» ge kreuzigt, bi, da» Holz sür die Kreuze und der Rani» sür die Ausstellung sehlle. Doch die Vertheidiger beseuerten am Anblick ihrer Palast?, der heutigen Citadelle, log der Mit besürchtcn doß jüdische Zähigkeit, Geschick' Nechtsivirrivarr in Deutschland Dazu kommt aber noch, daß sowohl da« s ull (^luljch es Low) an^ Orden« Recht und in den übrigen sürstlich öttingensche« Recht. Der Inhalt dieser Rechte nicht genug. Man ermittelt» weiter, daß sitzungen in dem Dorfe gehab« hatten, und aus dielen mußte natürlich an»doch>lche» «echt gelten. E« fragte sich nur noch, ob al« die detreffenden Häuser aufhört«» ansbachisch zu sche Recht verblieben oder do« preußische ein geführt worden sei. Mit großem Zeit- und Kroftauswande gelang e« zu ermitteln, da« da« erstere der Fall sei, und doß sonach in den betreffenden Häusern noch on«bachische» Rech, gelle. So viel mußte über die territorialrechlliche Nun der Fall: ljeder da» Vermögeu de» Bauern in dem Hau« Nummer M wurde Eoncur« erkannt. Seine grau wollte in dem Eoncur« ihr Ein bringen zurücksordern, wa« sie »ach on«bocher Die Frou reicht ihre Klogeein. Derßich ter hat zu ermitteln, zu welchem Gebiet da» Hou« S 2 gehört, und wo« dort sür ein Recht gilt. Z» diesem Zwecke müssen nicht nur die gewöhnlichen literorischen Hülf«mittel zur Hond genommen werden, sonder» mon muß Purifico,ion«pro,okolle vom Ende de» vorigen lohrhunder,» zurückgreisen und zu diesem Zwecke die Archive Boiern» und Preußen» Bauernsrau wegen ihrer bescheidenen An sprüche zufrieden zu stellen. Natürlich ist durch diese Procedur da» ganze Eoncursvcr gilt an«bachische» Recht. Die gute Bäuerin Wirth gemacht. Nachträglich stellt sich her gullgungs.und Purificalionsproiokollen, oder findet. Ader wa« hilft da» angefich,« einer solchen Rech,»? Welche Zei, nnd Kraft, welche« steigt überdie Planke, richtet unter denZwetsch. S Uhr Früh, Feind wird vertrieben. Freund nimmt den Rest der Plutzerbirnen ge nalserstraße von einem Pnlverwagen über «o Uhr Vormittag«. Köchin ist noch immer nicht »»in Einkaufen zurück. Langt die Nach. webel« der feindlichen Arme» gefangen ge> jll Uhr Sehe mi, Kindern aus die Bieglerhütt». In der Haltergasse werden wir alle Bier »on dem in wilder Flucht befindlichen Feind in Straßengraben geworfen. Mein neuer Zigarrenspitz hin, geschlagen, «usti rechten Arm verstaucht, Karl N Uhr. Kommen endlich, nachdem mich mehrere Officiere der operirenden Armee ge. sragt, wo der nächste Weg aus den Husaren, tempel führt und ich ihnen bemerkte, daß sie Dornbach mit Mödling verwechseln, auf der Bieglerhlltte an. Bestelle für mich und Kinder zwei Schnitz, eln und zwei Mal «ierspei». In dem Au genblick al» Kellner da» Bestellte bringt, bricht der Freund »u« dem Wald hervor und nimmt die Bieglerhlltte, »on der wir gor nicht gewußt, daß sie sich in seindlichen Händen bc. fand, in Sturm. Kellner wird zu Boden ge worse», Schnitzeln kugeln im Sanb herum, Sierspei« rinnt ansdie Straße hinab. SSmmt. liche «äste müssen die Fluch, ergreifen ; Ma jlS Uhr vormittag«. Kehre mit heulen d»n und schreienden Kindern zurück. Halde Stnnde v»rher wurde Frau ohnmächtig nach Hause gebracht, weil hinter der »ank, ans der fit im Park» grsessen, Jäger versteckt waren und plötzlich hervvrgelchoflen haben. Köchin verbrenn« und versalzt da« ganze Mittagessen, weil sie immer an die zwei ma nipulirenden Feldwebel denk«. Muthmaßlich« ?olß«n »er n«»«« Länderentdeekun,, d«