Die Visitenkarte. I. Ein junger Man» war auf einer ffnß-! reise begriffe» ; er wanderte zunächst der Provinzialhauptstadt zu. Sein eigent liche« Ziel lag jedoch mehrere Stunden weiter hinaus, eine kleine Stadt, i» wel cher seine Eltern wohnte». Der Tag wahr sehr heiß, es konnte kein besonde re« Vergnügen sein, so »in die Mittags zeit unter den glühenden Sonnenstrahler aiis der staubigen Chaussee zu wandern Unser Fußgänger mochte »m s« meh wünschen, seinen Weg abkürzen zu kön nen. Dazu schien ein Fußsteig, der nac zog sich über einen Anger noch »bendrei> einem Walde zu, der kühle Schatten vei hieb ! unser Wanderer sah sich nach einei Menschen um, den er befragen könne! al er Niemand auf den Feldern in der Näh sah, bedachte er sich nicht lange und folgt dem Wege. Hätte er ihn auch ein wenig in die Irr geführt, Max Stein —so hieß unser Weg fahrer hätte seinen Entschluß nicht be reut. Denn nach zwei oder drei Min» auch einen sehr hübschen nnd wohlgepfleg ten Park vor sich gehabt, dessen gewun dene Gänge, nur durch ein Drehkreuz ge im Hintergründe zeigte sich eine bcfchei dene aber hübsche weiße Villa mit grüne, Jalousien und einem runden Weiher vo derselben, in dem ein kleiner Springbrun neu plätscherte eS war ein sehr srennd liche« Bild, und unser Wanderer hätt nichts Besseres verlangt, als gerade da rauf zuschreiten zu dürfen, um in diesen weihen, svnncnbcglänzten Laiidhanse Mit schönen Frauen von einen diensteifrigen Haushofmeister gespeist uu erquickt. Aber daS waren Vorstellungei ans Eichendorss'schen Novellen; die Alien teuer der Romantik sind nicht mehr das »>a« einen armen, erhitzten Fußwaudcre erwartet, wenn er sich in frcmde Parkan langen und Villen verirrt; eher empfäng ihn die grobe Prosa eines scheltenden Gärt ner« oder Bellen der Hunde. Ma Stein hielt sich deßhalb links, um nich zu sehr in die Nähe des Hauses zu koni inen und nicht von diesem au« erblickt z> Schatten der Waldbäume. Aber nu brachte ihn der Weg, dem er folgte, durcl eine Wendnng dem Hause doch wiede näher. Er sah jetzt, daß von diesem ein über zierlichen Holzfäulen ruhte ein Git terdach, das ganz von wildem Wein über wuchert war; zwischen den Säulen hingei feine Ampeln, auS denen Schlinggewächs niederrankten ! und am Ende dieser lange! Veranda erhob sich ein eben so zierliche leichter Holzbau, ein kleine« Garteuhau. im Styl eines SchweizerhanseS, da. braiingebeiztc Fachwerk an den Ecken „ab gefafct"; die Giebel mit feiner Laubsäge arbeit verziert. Zur Seite des kleinen Ban« begann der Hochwald wieder, eine Gruppe mächtiger und uralter Tannen beschattete das Häuschen; zwischen ihm und den Stämmen lief der Weg dahin, dem Max Stein folgte. Als er neben dem kleinen zierlichen Bau angekommen war, sah er, daß eine offen stehende Thüre hinein führte er konnte sich nicht ver sagen, über die zwei Steinstnfen, welche zur Schwelle eniporführten, ans diese letz tere zu treten und einen Blick in das Innere zu werfen die Neugier reizte ihn, sich die innere Einrichtung de« hüb schen kleinen Bauwerks anzusehen. Das Innere war in zwei Räume ge schieden ! der schmalere war durch einen halb zurückgeschlagenen Vorhang von diinkclrotheni St«ss von dem größeren Hin teren abgeschieden. Dieser zweite bildete ein sehr hübsch eingerichtetes, mit einem gelb und braun gestreiften Baumwollstoss auSgeschlagei,?» Boudoir seine, zier liche Möbel, Lacktische, jene kleinen japa pesischen, mit Lack und Vergoldung bedeck teu Stühle, welche sür Kinder gemacht scheinen, standen umher —ein kleiner Ka min mit chinesischen Pqsen zwischen aller lei glänzenden Nippsachen auf dem Mar- NiorsimS stumpfte die eine, ein Slehspie gel die andere Ecke ab, und ein Dwan, niit demselben Stosse wie die Wände be zogen, lief an beiden Seiten entlang. ES war sicherlich ein wenn anch nicht übertrieben luxuriös, doch außerordentlich hübscher, traulichcr, mit Geschmack einge richteter Raum ein Danienzimnierchen wie e« zum Träumen und Schmollen nur gewünscht werden konnte; aber eben so sicherlich war eS nicht die Einrichtung deS Raumes, waS Max Stein so betraf- > fen den Athem anhalten und wie eine Statne dastehen ließ, nachdem er den »r- , Ben' seiner neugierigen imd vorwitzigen > Blicke in diesen Raum geworfen hatte. E« war etwa« Andere«, e« war ein Anblick von ganz merkwürdiger und fesseln der Anmuth oder besser gesagt Schön heit, denn Anmuth ist ja die Schönheit pfr Bewegung, und da«, wa« unser über- sascht,r Jüngling erblickte, bewegte sich sticht im mindesten, e» lag regungslos. .. im tiefsten, erquickendsten Schlninmer, in den an einem heißen Hochsomnierniittage nur Schalten und Kühle ejn auf weichem Polster gebettete« junge« Mädchen ver senken können. Max Stein wollte im ersten Augenblick s» unhörbar wis mög lich zurückfahren, um »„entdeckt zu der. schwinden; aber eben da da« junge Mäd chen so völlig unbeweglich lag und er sah, Wie ruhig und langsam ihr Busen sich hob und senkte, zog er Muth schöpfend tief den Odem ein. blieb stehe» und schaute auf da« reizende, verführerische Bild. Sie lag ausgestreckt auf dem Divan recht«, gerade unter den Falten de« halb zurückgeschlagenen Vorhang«! ihr Kops ruhte zurückgelegt auf der Stickerei eines Sophakissen«, ihre beiden Füße lagen auf Pein Divan so, daß sie unter den Falten de« Vorhang« verschwanden; die eine ruhte auf der Brust, die andere hing große« Buch, in dem sie gelesen''haben niiißte, entglitten und lag nun offen ,»f >«in Gebahnten Boden Max Stein sah mit einem Blick daraus, daß e« die bekann- Ein weißes Kleid warf sich in weiten, leichten Falten um die schlanke, wie e« schien, mittelgroße Gestalt; weiches und üppig gelocktes blondes Haar war auf das Kissen, aus dein ihr Kopf ruhte, niederge flossen; die rosigen Lippen hatten sich ein wenig geöfsnet und zeigten eine Reihe zierlicher, schneeig schimmernder Z«hn chen, ans den weichgernndeten Wangen la gen, wie leichthin schraffirt, die Schatten der langen blonden Wimpern an den fest gcschlossenen Lidern. Ringsum tiefer Schatten, tiefe Stille; nur ihr Athem war leise hörbar und das Summen einer großen Fliege, die unter dem herabgelassenen Ronlea» des Fen sters über der Schlummernden lärmte. Max Stein stand und schaute wie bezau bert diese« merkwürdige Bild an: nun schien doch noch Etwas von Romantik »nd Märcheupoesie in der Welt lebendig; denn wie eine Schöpfung der Märcheu poesie sah er vor sich; unter schweigendem WaldeSschatten dies reizende kleine Feen hanS und darin dies bezaubernde Mädchen im tiefsten DornröSchenschlafe. Er stand und vermochte sich nicht loszureißen »nd mußte doch sich losreißen; und ihn, den frechen fremden Eindring ling, entdeckt.... und dennoch stand er und hielt seine Augen auf daS schlum mernde Mädchen gefesselt. Aber fort mußte er; er setzte leise den Fuß zurück — im Bereiche seines Armes lag; einem plötzlichen Einfalle folgend ergriff er eS i er wollte sich ein Andenken rauben an die sen Augenblick; als er, eS in feiner Brnsttasche bergend, den zweiten Schritt zurück machte, fuhr ihm der Gedanke durch den Kopf, daß er doch nicht wie ein Dieb mit feinem Tnche auf und davon gehen Bisitenkarte mit seinem Namen hervor »nd legte sie a»f den Stuhl und dann verschwand er so ungehört wie er gekommen. Rasch und erregt erregt, wie er sich kaum je gefühlt, setzte »r seinen Weg fort; unter den WaldeSbänmcn dahin führte , ihn der Parkpsad bald an ein zweites Dreh kreuz, das den Ausgang a»S der Villa in das freie Land hütete. Er warf sich hier in de» Schalten einer alte» Buche nieder. ES war, als ob ihn etwa« zurückziehe in den Bereich dieses romantischen Waldes .... so öde, weit und heiß lag die sonnige Gegend, i» die er hinein mußte, vor ihm, so verlockend hinter ihm das Traumbild, da« er erblickt wiegln märchenhaftes Traumbild war es ja ge wesen! Er zog das Tuch hervor das er ge raubt. S. R, stand in der Ecke mit ein- Abcntcner den Nciz, seiueu Werth, seine Endlich rassle er sich a»f, verwahrte das Tnch in der an seiner Seite hängenden Reisetasche von glänzender Wachslein wand und schritt fürbaß durch die bren- 11. Eine Wiche spitter kam der Präsident in sein großes Arbeitszimmer trat, mußte sein plötzliche» Erscheinen hier irgend eine überraschende oder erschreckende Wirkung Dieser kam von den Lippen eiueS- jun gen Mädchen«, eine« sehr hübschen jungen Mädchen«, »essen rosig erglühender Kops von dich,gelockten«, reichem blonden Haar umflossen war! sie sprang eben v?n einem Stichle, aus dem sie vor einem hohen Ak «enreposilorium gestanden, rasch herab und warf zugleich ei» Akrenheft, da» sie in den Händen gehalten, mit derselben Schnel ligkeit in da« nächstbeste Fach, .Ah Sidonie —Du hier?" sagte der Präsident, ein stattlicher und wohl konservirter Mann, etwa in der Mitte der vierziger Jahre, mit gewinnenden Zügen, die Geist und Wohlwollen aussprachen,— „Du hier, mein Tochterchen? und was um'« Himmels willen machst Du dir da Mit meinen Akten zu schassen?" „Ich .... ich wollte ein wenig in Deinem Limmer ausräumen, Papa," ver« ' »Die wollte ich abstäuben." ~S» die wolltest Du abstäuben! Sidonie," fuhr der Präsident sott, indem er väterlich seine Hand unter ihr Kinn schob und sie zwang, ihn »nzublicken, „Du sagst mir hi, Wahrheit nicht! Gesteh' «S, die Neugier hat Dich getrie ben ! Du bist schon wohl öfter in meiner Abwesenheit hier gewesen, um meine Akten zu durchstöbern, und die, welche Krimi nalsälle oder sonstige, dem weiblichen Für witze interessante Sachen betrafen, zn durchmustern .... Da« ist durchs,,« nicht hübsch von Dir in diesen Akten werde» oft Dinge und Perhältnisse »erhandelt, die Mädchen, solche Backsische, wie Du, sind! Ich muß Dir gestehen, daß ich über die Entdeckung Deine« Fürwitze« sehr betrof fen, ja erschrocken bin ... „O Papa, Papa, waS denkst Du von mir/ rief da« junge Mädchen jetzt leb haft und vorwurfsvoll au«, „wie werd' ich Deine garstigen Kriminalakten lesen wollen—nein, so etwa« von mir zu denken!" „Nun, wa« hast Du denn va bei dem Repositorium wollen?" t«n Befühl ihrer siebzehnjährigen Wlirde gar keine Ausflucht mehr suchend „ —nichts, weiter g-r nichts wollen, al« da in eine der Personalakten blicken." „In eine Personalakte?...»ach ja, Du standest ja vor den Personalakte» der jun gen Herren Referendare unseres Bezirks ...." rief der Präsident halb lachend, halb ärgerlich, „also sitr Die interessirst Du Dich mein Töchterchen sucht sich über die Verhältnisse dieses jungen juri stischen Nachwuchses zu unterrichten; sieh', sieh', wer das gedacht hätte! Treibst Du schon länger diese Studien? Und nnr per sönlich zn Deiner Ausbildung, oder auch zu Gunsten Deiner Freundinnen, denen Du «»S den Akten refcriren mußt? Wenn ihr von der jungen Männerwelt plaudert .... wird dann vom Präsidcntentöchter chen das Dienstgeheimnis, gelüstet und der Inhalt dieser Akten in euren kleinen Ko »liteS zum Besten gegeben, wild ... „O Papa, Papa, D» bist abscheulich— tra»isch sein „Mein Kind, dafür bin ich Jurist! Also sprich!" „WaS soll ich sprechen?" „Warum kommst D» in mein Arbeits zimmer und wozu studirtest Du diese Akten?« „Ich stndirte nicht Deine Akten; Gott weiß, daß sie nichts Verführerisches slir mich haben ich wollte nur ganz flüch- »nur in Eine und zwar diese hier, die Du ohne Weiteres in da« Fach W ge worfen, hast, während sie hieher, nach S, gehört.... sie ist, seh' ich, angelegt über Max Stein, znr Zeit als Referendar beschäftigt beim Bezirksgericht zu M. Liebe Sidonie, da Dich dieser junge Mann, der nicht hier in der Stadt ist, den D» nicht kennst und nie sahest, so viel ich Du mir entweder wieder nicht die Wahr heit gesagt, oder Du spürst hier im Jn- „Nein, nein, dieß abscheuliche Miß trauen!" rief hier Sidonie auS Zorn mit ihren Füßchen stampfend dazwischen, »Also Du hast wirklich aus eigenem Interesse nur die Personalakten de« Herrn Max Stein ausgesucht und durchlesen? Aber zum Henker, niein Kind, was gehcn sie Dich denn an?" „Gar nichts gehcn sie mich an, gar nichts," sprudelte Sidonie in ihrer Ent rüstung Über de« Papa« abscheuliches Mißtrauen heraus, „als daß ich neulich, wenn Du es denn wissen willst, seine Visitenkarte auf eine ganz wunderliche Art bekommen habe." „Du, seine Karte? Nun?" ein wenig die Augen und dann schlief ich ei», ganz fest ein; und in, Schlafe da hatt' ich einen seltsamen Tran», ich träumte, ich sei.... aber das brauchst Du nicht zu wissen, waS ich träumte, Du gar stiger Papa... „Nein, nein, der jungen Mädchen Träume brauchen die Papas nicht zu wissen ich lehne mich nicht im Ent ferntesten gegen diesen Grundsatz »nf, der eine langjährige Praxis für sich hat lichen Traum Du würdest nur über ihn lache», Papa, aber doch war er so merkwürdig! gehabt h tte, erwachte! ich " „WaS das gewöhnliche Ende merk würdiger Traume ist! Als« Du er wachtest !" „Ich erwachte, erhob mich langsam, nah», da« Luch auf, welche» mir auS der Hand geglitten war, unk wollte mein T»ch nehmen.... aber denke Dir, das Tuch war fort und an seiner Stelle auf einem Stuhl am Fußend« de» Diva»« lag eine Karle...." „Ah eine Karte! Der Traum hatte Dir seine Karte zurückgelassen?" »Nein, der Traum nichl, Dn böser, spöttischer Papa, aber war eS nicht just, als ob mir Dir seine Karte gelassen, ,Bo» dem Di, geträumt haltest? Und von wem hallest Du geträumt?" (Fortsetzung folgt,) Nie Gräfin Dalmer. Al» ich eine« Tage» in Kopenhagen an» Thorwaldsen'» Museum trat und an der könig- enllang ging, bemerkte Untergelchosst» einen leichten Zagdwagen, »er mit vier Noriyqckern bespann, war. Einig? Ticner standen daneben, nnd'an der Ehrfurcht, mit welchem sie die ausrcchtstehende Mähne der kleinen Pferde streichelten, konnte man wohl sehen, dast diese bei Hofe in »ich« gerin ger Gunst standen. Hofangelegenheiten er wecken gemeiniglich die Theilnahme jüngerer Menschen; daher stand ich still, um zn er spähen, westhalb der Wagen dort wartete und wen da« liebenswürdig« Gespann sah ren sojjte. Da sonst kein anderer Zuschauer zugegen war, empfand ich die Freude der Wchdegicrdc desto stärker. E« dauerte denn der «ellerthür «reien. war «ehlkopse und streckie sich in sanfter «usla düng hinab. Den untcren «erlauf de» Bau che» konnte ich nicht sehen, da er von einem Militärmantel verhüll, war. Auf dem au». druck»v°ll»n Kopf saß eine Soldatcnmütze mit geradem Schirm. Da» Gesicht hatte, wie man bei Leuten, die an schärferem Getränk Wohlgefallen finden, nicht leiten bemerkt, -ine angenehm- und gleichmästige Nöthe und > ruhte aus einem Unt-rlinn von gleicher Farbe Der Mann war Se. Majestät der s°mg ! Friedrich VII. von Dänemark, satt, seist, doch ' nicht ohne «rast. Auf den dänische» Thalern > »ahm sich sein Gesicht wohl eiwa» anders > au», aber ich sehe nicht ei», warum man in l dir Münze einem Fürsten »ich, ein wenig von . seiner Feistigkeit nehme», dem anderen eiwa > "»en Lorbeerkranz «»legen, dem dritten die ' Nase verschönern sali, welch Letzter» übrigen» bei Friedrich VII. Golt sei Tank, nicht nöthig Dem Monarchen solgle seine Gemahlin, die Gräfin Dalmer. Ihrer konnte ich, od. wohl auch sie großen Reichthum de, Körper« besag, nicht recht anfichnz werden, denn de« König» Gestalt deckte sie mir vollständig, und so bekam ich nur den zackigen Saum ihre« en Nachtwächter endigte, »nd diese, auße ich »or Aerger «der die nächtliche Ruhestö ung, schickten sich an, Se. königliche Hoheit oelche sich nicht wollte bändigen lassen, au wer Leiter, wie sie »«».ralernanziinder z> >ra»chen pflegt, mit Stricken scstznbindei licht erzählt; jedensall« aber tonnte de en Scherzen seine Zustimmung nicht erthei en und sendete den Kronprinzen aus einig Semahlin solgte ihm aus der ziemlich steiltl Lordlreppe. Der Osficier unten im 800 konnte nicht unterlassen, die Auge» ehrsurchts 001 l emporzuschlagen. Friedrich hatte die bemerkt. „Nun, Freund Jensen," ries e hinab» „wie gefallen dir die Strnmpsbände meiner Frau?" „Königliche Hoheit" stam melte der Erschrockene, „ich habe nicht ge Dänemark, ließ sich scheiden und kehrt« in die Burg ihre« Pater» zurück, gewiß zum großen Leidwesen Friedrich'» denn dieser besaß bei aller seiner »rspMglichkeit und trotz der eigenihilmliche» Anordnung seiner Leben», weise ein theilnehmcnde» Herz und war voll Güte. Ties brtrübt blickt« «r der Gch«id«n- i In dieser Geni>ith«stimmung machte er die Zekaiinlschast der Geliebten seine« Freunde», e» Buchdrucker« Berlin«, kouise Rq»niusse, oareine Jungfrau') von herrlichen Anlagen namentlich ihr Nacken soll von blendeilde Schönheit gewesen sein ; jedensall« übte» ihr unonischen Gliedmaßen eine tiefe Wirkung us da« zarte Her, de» Kronprinzen Friedrich er nicht unterließ, ihr die Bewegung s«ine> !»nern zu erkennen zu geden. Er machte ih chließlich einen schmeichclhasten, ader rech ersänglichen Antrag, den sie zwar nicht be onder» empörend sand, jedoch mit Halde» Srröthen ablehnte, «l» sie da» Srgebnil hier Unterredung mit dein Kronprinzen dep Aclicdtcn ihre« Herzen» millhsilt«, war die er in hohem Gsqde essreut und ermahnte sie Allem, wa» ihr heilig sei, doch j» dei candalösc» Antrag Sr. königlichen Hoheit z> >eachten. Allein Louise war ein »achdenl ich?» Mädchen und. Alle» in Allem genom nen, verständiger al» der Buchdrucker, ,> -lbst verständiger al» dcr «öi„g»sohii. I ifxiger dieser seine Bewerbung 112 ortsetzte, de to «ntschiedener war sie i» ihrer Enthaltsam eit, und al» Hochderselb« vor Feues »ich uehr wußte, n» ihm des K»ps stand, mach, ie mit hinreißend»»- Anmuth ihm die Eröss iung, nur da« Band dir heiligen Ehe dilxst bessere Menschen aneinanderschließen, Der Kronprinz war >?> t vom Donner ge ührt. Da» war selbst ihm zu starker Tabak t»ch wenn erst einmal da» Herz verloren ist i-ht schließlich auch der Verstand in die Brüche II» sie nun eine» Abend» rech« Iranlich bei »»'Maaßen, nämlich gräuskm «»»müssen er Wein, da e» schon ziemlich spät geworden u Ende ging, schwur Friedrich hoch und fe> rlich, er nehme Louise zum Ehegemahl, wem ie in sehr leichter «leidung über die Straß ehe» und au» der gegenüberliegenden Wein iubc eine Flasche Champagner und zwei Fla che» Slont«) holen wolle. Diese Beding»»! war nun wieder Louisen zu stark, denn Se königliche Hoheit verstand unter s-hx leichtei Kleidung einzig und allein da» Medaillon welche» an ihrem Hals- hing und mit der >« > .?" Behauptung, sie habe damal« ihrem Gelledlen schon zwei Sprößlinge gewährt, derulx aus böswilliger Nachrede, denn sie P'"'»u >ener Z.i, erst Emen geschenkt. Der andere Knabe suchte unter den Mitalie- ? !>? '°n>°»chen Theater sei «I. aus dem Thea- '°r..rT°nzwns....e u»h dlith dttser G »etzitztit jußttvan, ~ ...» »»t» »»> >»»>» ««» »iiln, Milch»»,,, ~», «»»<». »..ich, »u,. n^ Zildnisfe des Erlauchten geschmückt war. Sie überlegte eine Weile und erwiderte dem kronprinzen sodann, 'Nach reiflichem Nach enken könne sie sich nicht entschließen, in so -nngeni Anzuge Uder die Straße z» lausen, rstcus weil solche« sür eine junge Dame sich »cht recht schicke, zweiten« weil die Nacht vächter etwa« dagegen haben könnten, welche eilen aus eine» Scherz eingingen, sei diese, lUch noch so artig. Sii Widerstand den drin enden Ermahnungen de» Kronprinzen unl l>»g schlechterding« nicht hinüber, woraui »an sehen kann, wa« sür ein wackeres Mäd hen zu werden ihr Bestrebe» war. Schließ ich blieb, da Alle noch ein bischen Durst hat en, kein anderer Ausweg, als eine» Diene n die Weinstube zu senden und vorderhan us da» Ehebündniß zu verzichten. Uebrigen» war Friedrich damal» als Krön rinz noch gar nicht sein eigener Herr, UN lamentlich wenn es sich um Abschluß eine kheblludisse« handelte, hatte Se. Majestä och auch ein Wörtlein mitzusprechen. In wischen bewahrte er seine Nebe mit edle Zusdauer, sie ihre Tugend, wosür sie übn /II« von Berling reichlich entschädigt ward Kcduld, Geduld, wenn da» Herz auch bricht achte der Königssohn und miethete Louise! n Bimmclskaftet, der elegantesten Straß Kopenhagen», einen Putzladen, wo sie mi hrer seinen Hand Hüte und Hauben verfei igte, die sich hinter der Spiegelscheibe na »eutlich in der Mittagssonne prächtig genu »«nahmen. So ging die Zeit hin bis de iebensivürdige und gelehrle König Ehri tian VIII. zu seinen Bätern versanimel oard und Friedrich aus den Thron kam >iun war er Sc. Majestät König Friedrich VI I >l Dänemark, König der Wenden und G° Heu, Herzog zu Schleswig, Holstein, Stoi narn, Ditmarschcu, Lauenburg und Olden urg und Herr seiner selbst. Der Buch rucker ergriff sogleich die Zügel der Regie ung, erhielt sür die uneigennützige Abtre ung seiner Geliebten da« Eominaiidenrkreii e« Danebrog-Orden«, dazu den Rang eine kammerherrn und das Ämt eine» Reisemar challs. Man kann sich vorstellen, wie ve> Mgt es einige Tage darauf zu trauliche »den« Mit Stout, Thampa^m a« fröhliche Kleeblatt stieß an auf die Zu unft und das Wohlergehen Dänemarks kammcrherr Berling bracht- den übliche, Loast aus Sc. Majestät den König au», die -r trank aus sein Volk und auf die Damen !» war einer der schönsten Abend im Lebe !r. Majestät. Louisen« tugendhafte Enthaltsamkeit sollt lSnzend belohnt werden. Am 7. Augnj BZl> ließ der König in der Ehristiansbur urch den Bischos von Seeland seine Ehe Mi hr einsegnen und erhob sie in den dänische, Idelistand unter dem Titel und Namen eine !-hen«gräsin Danner. Wer war froher al !ouise I In Limmelskaftet fand wegen Aus jade de» Geschäftes ein allgemeiner A»Sve> aus bei herabgesetzten Preisen statt, und di Gräfin Danner zog in die königliche Burg vo sie dem Kammerherrn Berling einen Zli >el der Regierung abnahm, während sie ihn >en-andcrn gerne ließ. Die Berheirathui» >e« Königs erregte indessen sowohl beim Ade «>e im Bürgerstande peinliche« Aussehen. Z> Nräsin in Gegenwart junger Mädchen nie na!« ausgesprochen. Di, Bornehmcn zöge, lich vom Hose zurück, und e« begann ein er ditterler Kamps gegen Louise und ihren An hang. Schars kämpften, Allen voran, de kürzlich verstorbene Baron Blixen-Finecke UN Baron Eonstant Dirckinck.Holmseld, der di Sireitschrift: „Grevinden Danner, Da» marl« Genius" losließ und in Folge dessen den bittersten Verfolgungen ausgesetzt wa, Ten» der König, zur Beharrlichkeit in de Schule Louisen» erzogen, ließ aus diese nicht komme», auch in Nebendingen nicht. Ergin zuweilen an ihn die unterthänigste Bittet i, gen» einen glänzenden Ball der hohen Gesell schast durch seinen Besuch allergnädigs, z> zieren, so stellte er die Bedingung, man soll So lebte» den» Se, Majestät und die Srä sich " Zurückgezogenheit, nährten wechselnd auf ihren Schlössern Frederik«borg. Skodsborg oder Fredcnsborg und im Hoch, sommer aus d«m reizenden Waldschlößchen )äger«prii», wo sie in lauen Nächten unter dem stillen Landdach der Buchen mit einander schnäbelten. Berlin-, sorgte sür da« Uebrig«. Trotz ihre« großen Glücke, indessen dewahrte die Gräfin stet« welse Mäßigung in Neben dingen. Sie wohnte niemal« in Prunkge n,Schern, sonder» begnügte sich mit den St», de» de« Halbstock«: sie zeigte sich lii« Mi, rei che» Gewändern angethan IN der ?effcntlich. keit und verkehrte nnr mit Dam«» w-lchr mit ihr umgehen mochten, deren «»zahl übrigen, lein« sehr große war. Solch« Bescheidenheit ist doch auch eine schöne Tugend. In der Hauptsache aber blieb sie fest. Ter König re. gierte mit starker Hand s«in« Pynie»! sie aber ! leitete ihn, seinen Günstling und Dänemark. ! Da» wichtige Ergebniß ihrer Regierer-i war der Verlust der Herzog,hümer. Auch de mühte sie sich, ein ansehnliche» Blrmögen zu sammeln, wa» ihr auch gelang, denn sie ging dabei wahrhaft schöpferisch zu Werke. Gleich, zeitig war sie immer daraus bedacht, Armen «Ute, zn thun, denn Wohlthun steh, Mäch, Eine« schöne» Frühling«, ag«« wandelte ich in der schattigen Kastanicii-AUc« der Basteien Kopenhagens. Da sah ich eine Dame her kommen der in ehrerbietiger Entfernung ein Diener solgte. Unten in der Straße suhr eine schöne Kutsche langsam. Der Diener trug nicht den rothen königlichen Rock, son. dern eine gewöhnliche hellgraue kivree mit Silberknöps-n. Die Dame war einsach und dunkel gekleidet; al« einziger Schmuck sun kelte an ihrem Hals« ein Ehrhsopra«, dessen S°ldgrünlicher Glan, mit dem de« Frühling» welleiscrte. Sin schwarzer Schleier lag aus ihrem geschlossenen H»>. Diese Tamew»r die Gräfin Dannir. Ihr «li,d-rl>->» war mächtig. chr Sang gemefscn »und schön, ihr A»ge ein wenig gesenkt, wie von der Schwere der langen Wimper. Stolz sah sie wohl au», aber hofsärtig nicht, und wenn dte wenigen Vorübergehend«» sie nicht grüßten, machte fle sich wenig darau». Wie sie so langsam vor wärt» schritt, »am sie an eizi« Bank, daraus saßen zwei heulende Kinder in Dürftigkeit Sie blieb vor ihnen stehen und fragte bar, wa« ihnen sehle und wie sie ihnen Helsen tonne, daraus sprangen die «in- hinab in die Stadt, wo sie in eine Seiten gasse einbogen. Die Gräfin solgte ihnen, und hintendrein solgte langsam der Hellgrane Diener. Ich hielt mich eine Weile in der Gegend auf, und bald kam die Gräfin wieder zum Borschein. Ihr Antlitz war belebter al» vorher, ihr Auge strahlte, sie hatte eine Wohlthat begangen. Dann winkte der Hell graue die «utsche Herdt», und gleich darauf Blicke entschwunden. Sie ist, wie man weiß, jüngst in Italien gestorben. Den »ammer. Herrn «erling hat Gott ebenfall« zu sich ge nommen ! er starb zu i»lgier. Und die Gruft Per König »er Metille. Während die Neuzeit den Krei« der söge, nannten edlen Metalle auf neun Glieder er edle Metalle den Menschen bekannt: Gold, Silber und Quecksilber, welch' letztere» üdri! gen« von den Alte», die vois seinem Feslwer den bei s» Gr. T. noch keine Kenntniß batten, gar nicht al, Metall angesehen wurde und denselben auch viel später.bekam» den zu sein scheint, da weder die Schriften de» alten Testament«, noch Homer seiner er» wäbn-n. wogegen Gold und Silber schon sei, deu «rüdesten Zeile» von den Menschen ge- Eigenschaften von jeher al« «Snig der Metalle angesehkn wurde und in Bezug auf die Sta- Neuzeit zu deuten geben könnte. Zum erste« Male finden wir da» Sold im Buche der Genesi« erwähnt, bei der «eschre,- dung de« Paradiese«, »in welchem vier Ge- Wässer entspringen, von denen da» erste, Pi lon genannt, da» kand Ehavila umstießt, wo selbst köstliche« Sold gesunden wird.- Ohne un« für eine der beiden Au«legu»gen dieser Stelle, von welchen die eine da« »!and Sha vila al» Eolchi« und den Fluß Pison al, Phasi» deutet, während die andere unter Pi- Indien verstanden wissen will, endgiltiß zu entscheiden, umsomehr al« Authentische« über di? geographischen Kenntnisse de« Persasser« de« alten Testament« noch nicht vorliegt und statte war, aus welcher mau da» Gold zum ersten Male fand. Denn so tief sich auch da« edle Melall in Folge seiner bedeutenden Schwere bei der Ab lageruug der Erdrinde in dieselbe versenkt hatte, e« durfte, sollte e« de» Einfluß, den aus den Sn«wickelung«gang der Menschen zu nehmen ihm bestimmt war, wirklich ausüben, nicht im Schoosie der Erde begraben bleiben, und so hoben sich die Schichten, in welchen e« sich ursprünglich »bgelagert hatte, da» söge, nannten Urgedirge, allniälig Über die Fläche de« Meere« empor. Wind und Wetter nagten an ihrem Scheitel herum, daß sie in Schutt und Gru« zerfielen uud Regengüsse fahrten da» Gerölle sammt den Soldkörnchen in die Ebene hinab zu den Menschen. TW diesen mag e» seine» Glänze» und fei. gen wohl gar bald zum beliebten Schmuck, mittel geworden sein, schmückte doch schon Elieser, der »necht Abraham«, ,l« Brautbe- lsaaks die schöne Rebekka mit^eine^ terial zn Schmuck- und Aunstgegensländen behauptet und al« solche« z.veisello« einen nicht unwesentliche« Einfluß auf die Ent- Wickelung de« Schönheit»sinn« der Menschen geübt. Nach dem schönen Geschlechte mochten e» wohl die Priester gewesen sein, welche sich de« edlen Metalle» bedienten, um mittelst seiner da« Auge magisch fesselnden Eigenschaft, ten auch die Gemüther der Gläubigen gesan gen zu nehmen, s, standen in den Tempeln zu Babylon, Delphi ,c. mehr »l» lebensgroße Statuen der Götter au» gediegenem Gold und noch heutzutage sind goldstrotzende Ge wänder und weithin blitzende Soldgeräthe in Verbindung mit betäubendem Weihrauch ,nd ohrzerreißendem Pauken und Drommetenschall ein beliebtes Mittel, um hohle Ceremonien einer mehr g-ssenden al» andächtigen Menge gegenüber al» bedeutend hinzustellen. Al« Münzinaterial kam da» Gold eist ziem lich spät in Verwendung. Sine der ältesten reinem Golde, sondern au« dem sogenannten Elektrnm, einen« mit Silber vermengten Golde bestehend, liegt im k, k. «ntikenkadinet in Wien: sie rührt au« Thzicu», einer Stadt Mlisien» au« dem 7. Jahrhundert vor Ehristi Geburt her. Uebrigen» steht der «insluß de« i e^^^ Dem Könige der Metall- dürfen wir e« vornehmlich bei Königen einzukehren liebte; e« Ist fast unglaublich, welche ungeheuren Massen Golde, oft in den Palästen der «ö. »ige aufgespeichert waren; in Ninive hatte sich der Goldreichthum derart angehäuft, daß bei dem Brande der Burg, wobei der edle Sardanapal mit »erdrannte, da» geschmolzene Gold in Strömen dahinfloß ; die Juden führ ten, obwohl sie als unterdrück»«» Volk in Aegypten gelebt halten, bei ihrem A»«zuge au« diese», außer den Äoldgefäßen, welche sie flch von den Aegqptern ausgeliehen hatten, große Schätze Golde« mit sich, und war zu Salamon'» Zeit großer Ueberfluß a» Gold »> der königlichen Schatzkammer: be rühmt wegen seine» Goldreich,um» war «rö su«, König von Lydien. Die Kriegszüge, welche Dariu», Sambyle», Alexander ic. UN. «ernahnien, mochten zum Theil wohl auch in der Sucht nach den ungeheuren Goldschätzen ihrer Gegner gegründet gewesen sein, und e« war aus diese Weise da« Gold, wenn auch unmittelbar zu blutigen Kriegen führend, mittelbar doch die Ursache all de» Guten, wa« Kriege, die Ungewitter im Pölkerleben, mit sich im Gefolge führen. Die letzte Anhäufung ungeheurer Sold- Massen fand in Rom statt und wurde mit die sem Metall in der Imperatorenstadt ein oft an'» Fabelhafte grenzender Aufwand getrie ben i wir erinnern nur an Poppäa, Nero'» Gemahlin, welche die Hufe ihrer Maulthiere mit Gold überziehen ließ, »n Nero'» goldene« Hau», welche» den Raum einer Stadt ein nahm, an da» Theater de» Pompes»«, wel» che» Nerv, al« er e» dem Armenierkönige li ridate» zeigen wollte, mit Gold eind-cken ließ. Mit dem llntergange Rom« zerstreuten sich die daselbst aufgehäuften Schätze v»n Gold, welche« im Gegensatze zu den früheren Hei teil, in welchen e« sich nur in den Schatziäm mern der Herrfcher anzuhäufen pflegte, nun mehr folgend dem nivellirenden Seist» der Zeit, sich so ziemlich in alle Schichten der Ge. sellschaft verbreitet hat, so daß selbst die Stube Arbeite,» irgend ein vildlein in Soldrahmen schmückt, und die ärmste Maid den vergoldeten «eis ihre« kiebften th-ner hält. «roste Verdienst hat sich der KSnig der Me takte nm die Wissenschaft?» erworben: die ,»»r» »ort t»m«» war e», welche» im Mittel- «»er M den mystischen «ersuchen führte, da» Stoffe ,u gewinnen und wir find den Al chtmisten, welche durch Zusatz de» Stein, der Weisen unedle Metalle in Sold verwandeln >,» können behaupteten, zu großem Danke ver pflichte«, da ihre, wenn auch fruchtlose» «er suche theil« eine Menge Erfahrungen üder früher unbekannte Eigenschaften der Stoffe, the»» ganz neue Stoffe,» Tage förderten, und 112» die Grundlage M einem der umfangreich, sten und wichtigsten Zweige der Natnrwisse». schasten, zu der Chemie schufen. In der neue sten Zeit habe» Geographie, Völkerkunde, Na «Urgeschichte und andere Wissenschaften dnrch die Entdeckung der Goldlager in Talifornien und «»stralien und der damit verbundene» Erforschung dieser bisher unbekannten Erd strecken «ine wesentliche Bereicherung er. Wir eilen zum Schlüsse unserer kleinen mineralogischen Studie und wundern un« nicht, dag dem s« seltenen kostbaren Golde m srühere» Zeile» wunderbare »räste ,»geschrieben wurden; die Römer legten Verwundeten Gold auf, damit da» ihnen bei. gebrachte Gift keine üblen Folge» habe; Warzen wurden von ihnen mit Gold zu hei! len gesucht, und e» ist noch nicht garso lange her, daß man Fleisch von Hühnern, denen man Gold korner zu sressen gegeben hatte, al, »rzueimi«. telverwendete. Ebenso finden wir e» begreiflich, daßandie Fundorte und Gewinnung de»Gol de« in früheren Zeiten mancherlei wu.ider bare Märchen sich knüpsen. Herodo» erzählt, dag in den nördlichen Ländern da« Gold von Greifen bewacht werde, während er ,«in In dien durch Ameisen von der GrSße eine» Fuchse» au« der Erde graben läßt, wa« wohl darin seine Erklärung finde«, daß daselbst ein dem Murinelthier nahe stehende« Nagethier die Srde auswählt und hierbei die darin lie. genden Goldkörnchen iu Tage fördert. Die Mythe vom goldenen Vließ steht wohl mit der m mehreren Gegend«, gebräuchlichen Gold gewinnnng mittelst in die Flüsse hineingeleg. «er Lammfelle, in deren «olle der Soldslaub hängen bleiben soll, im Zusammenhang. sagt, über die Goldmylhen früherer Zeiten durchau« nicht! hatte doch auch die Gegen wart ihr Märchen müheloser Goldgewinnung durch Banken und Acliengesellschaften, be haupteten doch die Alchymisten der Gegen wart au» Papier Gold herstellen ,u tön ner Lustschlösser den Meisten die Augen geöff net und sie wieder zu dem alten Zauberer, zu der Arbeit zurückzulehre» gelehrt hat. Möge die Lehre nicht verloren gehen l Wcr war dir Kilt»? Nach dem Englisch-Amerikanischen. Mein Taschenbuch istsort I rief mit der Ge berde de» Schrecken» ein Passagier de« Dampf schiffe, „Swiftsure«, der sich hatte einen Li gueur geben lassen und, al» er ihn befahlen wollte, entdeckte, daß er der Mittel dazu be Mein« auch! Mein? auch! wiederholte im Chor wohl ein Dutzend Stimmen. Wir alle halten auf den von dem Beraubten ausgkftoße. nen Alarmruf unwillkürlich nach insecen eigenen Schätzen gesehen und gesunde», daß wir nn» mit ihm in gleicher Lage befände». Man kann sich denken, welche Ausregung auf dem Schiffe entstand, al« der größte Theil seiner Passagiere sich so ganz plötzlich und in so abscheulicher Weise um alle Subsistenzmit. tel gebracht sah. Ich selbst war von dem Diebstahl in sehr harter Weise betroffen. Da» Geld, wa« ich bei mir gehabt, war Alle» inen, e« in Gold umgewechselt und war auf den, Wege, damit eine Besitzung zu taufen, in welche ich meine Braut, mit der ich schon lange verlobt war, endlich »l« Fran einführen wollte. Meine arme »ate—wie sollt? ich vor S« unterliegt keinem Zweifel, meine Her ren, daß wir hier »n Bord die Beute eine» Taschendiebe» geworden sind, fagte ein ernst und respektabel «»»sehender Herr, der, ob gleich wir erst kurze Zeit auf dem Schiff wa «n, sich durch sein Wesen bereit» zu einer ge- S« konnte in der That nicht ander« sein. D«r Dieb kann sich aber mit seiner Beute schon wieder an» Land gemacht haben, be merkte ein Anderer. Wir haben einige Male angehalten. Wir fuhren den Mississippi hinunter. Da« ist richtig entgegnet, der würdige Herr, dennoch halte ich e« für angemessen, daß wir un« sämmtlich einer Durchsuchung unterwer fen, sollte dieselbe auch kein andere« Ergebniß Sehr wahr ! hieß e« im ganzen Kreise. Und da ich den Porschlag gemacht, fuhr der Herr sort, so ist dillig, daß ich meine Person und Effecten zuerst der Durchsuchung anheim Der Form halber wurde da» Anerbieten licht» verdächtige« gesunden. Der Herr llhrte nicht» bei sich al» eine sehr bescheidene Summe Gelde», war dieser Reisekasse entspre hend mit Kleider» und Wäsche versehen unt >atte außerdem nur noch einige Blicher reit ioscn Inhalt» in seinem Kosser. Sie haben mir wenigsten« mein bische! lrmuth gelassen, bemerkte er/ da« Geld wii >er >» seine Tasche steckend. Wahrscheinlii laübten sie, e» lohne sich nicht der Mühe inen Geistlichen zu bcstehlen. Hätten wir den Berus de« Herrn früher ge annt—wir machten un« Vorwürfe ihn nich n» seinem ganzen Wesen errathen zu habt! burchsuchung au»gcschlossen blieb. Da« wa edoch nicht mehr zu andern und jede« Wol lberstüssig, wa« wir nachträglich zu uu'ere Entschuldigung hätten sagen können. Giner nach dem Andern wurde durchsuch md bei Jedem war da, Resultat dasselbe lämlich sruchtlo». Endlich war nur noch eil ch"st" aussehender Mann übrig, de jalten und welchem wir keine große Aufmerl amkeit geschenkt hatte». Kommen Sie her, mein Herr, und unter oersen Sie sich derselben Procedur, die wii Indern mit »n« vornehmen ließen, saate dei »eistliche. Der kleine Mann gehorchte. Al» er si-I läherte, zeigte sich auf de« Prediger« Gesicht ine plötzliche Veränderung, er wurde, wie ei ltir schien, bleich. Ich konnte mich jedock uch geirrt haben, jedensall« ging die Bewe ung, wenn eine solche vorhanden gewesen Wicht. ' """" Wieder begann die Untersuchung und die» »al hatte sie einen ungeahnten Erfolg Sämmtliche »ennißte Börsen und Taschen licher sanden sich im Besitz »e« kleinen Mau augenscheinlich ein hart gesotte rilbt aussah. Wa» sollen wir mit ihm thu»? war bil «gemeine Frage. E» ist sehr zu beklagen, daß die Gesetze ii iesiger Gegend in einer s, laxen Weise ge andhadt werde», versetzt» der Geistliche. Da» ist wahr, bemerkte ei» Anderer, ei Iktzt gar Nicht», wenn wir ih» der Zusti oieder lausen lassen. Schaffen wir un» selbst Gerechtigkeit, sagt! in herkulischer Pflanzer. Wem Am« verbiete, mir, «ewaltma Bregel. Seien Eie ohne Sorgen, Shrwürden, UN erbrach ihn der Pflanzer, wir nehmen all Verantwortlichkeit aus un». S« ist sehr zu bedauern, sagte der Geistlich iind seine Stimme erzitterte wie in diese! Klage, daß solche Nothwendigkeiten bestehe, können, aber ma» kann leider nicht in Abred stellen, daß sie zuweilen bestehen. Gesunde Ansichten, alter Herr, versetzte de Pst-nzer, die »u»f«hrung derselben überlasse! E« wurde ein Strick herbeigeschafft, an da« andere an einem Balten befestigt und dem Deliquenten zehn Minuten Zeit gegeben, Haben Sie gegen diese, Verfahren gar keine Einwendung ,» erheben? fragte jetzt der kleine Mann, der bi« dahin Alle» hatte ruhig über sich ergehen lasten, den Geistlichen. Fragen Sie Ihr eigene« Gewissen, da» wird Ihnen am besten sagen, ob ich Sinwe».! E» giebt nur ein Verbrechen, »a» mit dem Tod- zu bestrasen ist, sagte der kleine Mann mit Ruhe und Deutlichkeit, und da» ist vor sätzlicher Mord. Wieder verdreitete sich eine »it«nial nach tiefere Blöße oder da« Gesicht de» Geistlichen. Die Zeit ist um, mahnte der Pflanzer; jetzt fort mit Dir, mein Bursche. Ob D» gehängt nete der Prediger. Du, ei» Geistlicher! rief der Neine Mann. Wen» D» je in deinem Leben «ine Kirche de- Ich hofft, daß mein Rusllnd mein Ehara» ter erhaben sind «der die giftigen Verläum düngen eine« Menschen, bei dem man eben da« gestohlene Gut gefunden hat, war die mil großer Würde ertheilte »ntwort. Jetzt ist der Spaß aber weit genug gegan gen, jetzt wollen wir Ernst machen, versetzte der kleine Mann i zu un» sich wendend fuhr er sort: Meine Herren, ich bin Tom Hanley, der Polizist, und habe einen VerhaftSbcfeht gegen diesen Menschen wegen Randmord. Er und kein Anderer hat Ihre Taschen geleert, denn er ist ein eben so geschickter Taschendieb, wie er in allen andern Berbrechen e» zur Meisterschaft gebracht hat. Ich beobachtet« ihn und sah ihn an, Werke, eben so sah ich, wie er einem Helfershelfer die Beute zusteckte, welcher sich damit am letzten Landungsplätze, den wir passirt-n, an» dem Staube machen wollte. Ich faßte ihn, al» er eben da« 800 l verlassen wollte, nahm ihm da« gestohlene Gut weg »nd sorgte dafür, daß er keine Gele genheit sand, sich mit seinem Herrn und Mei ster zn verständigen. Zwei meiner Leute be gleitete» ihn an'« Land, wo ersetzt ebenso fest »nd geborgen ist, wie dieser hier bald sein Der Polizist nahm bei diesen Worten seine Perrücke und seinen falschen Bart ab, und sofort sahen mehrere Passagiere, daß sie im Begriff gewesen waren, den ihnen sehr wohl bekannten Polizisten Tom Hanleq zu hängen. Auf ein gegebene« Zeichen stürzte ein hal» de» Dutzend handfeste Polizisten, die wir bis dahin für einfache Passagiere gehalten hatten, von allen Seiten aus den vermeintlichen Geist- und im Handumdrehen war er gefesselt. G-sangene an'» Land gebracht und bald da rauf er>uhr ich durch die Zeitungen, daß er d» Strafe für sein Verbrechen empfangen Ich brauchte meine Kate nicht länger war ten zu lassen. «avajiner Vr«di«t g»g«n «et seucheri«neu und solch«, di« X'sa, juchheisa, didcldumdci, lustig her, welch -in Geschrei, Sird hier am Tage ein Ständch^/gebrach, ? kein Ständchen ? Ein Gottesdienst? Hallohl da« macht mich lustig, macht mich froh, vem Wein und Bier wollt ihr zu Leibe? jienit solch' Betragen einem Weibe? Na» habt ihr aus den Straßen zu thun lnd laßt die Arbeit zu Hause ruhn? -011, indeß ihr hier wollt „siegen" Ver Mann zu Hanse die Kinder wiegen --» Zoll er die Suppe zu Feuer bringen, Nährend ihr wollt Hallelnjah singen Soll er eure schmutzige Wäsche waschen indeß ihr dem Himmel wollt Seelen er haschen? Iber wißt ihr, was die Bibel spricht, üom Balken im eigenen Angesicht, ven man nicht sieht, indeß wie Uugewitter Nan den Nachbarn deschimpft ob seiner Splitter. Zagt, könn! ihr denn gar keine Sünden ln eurem eigenen keibe finde» ? treibt ihr denn nicht All- in der That !i»en lidknnäßigen «leiderstaat? Kuß der Mann sich nicht quälen und leiden Beil ihr Euch kleidet in Sammet und Seiden? Kuß er nicht arbeiten und schassen hart, !Zaß eure Hand sei fein und zart? Ich, wäre die» da» Schlimmste nnr l iitel ja s«d ihr von Natur. Luch falsche Zähne in den über da» ist da» Schrecklichste nicht —» 5 Herr! geh' mit ihnen nicht in'» Gericht kut schreit um Rache kannst du'» »er- Z ch «tben? )m«ein>, die vielleicht einst die Welt ent zückt, Voltten Doktor und Apotheker sprechen So manche büßte wohl ihr Verbrechen !m Zuchthau», die jetzt im Prachtgcwand Seiend und singend zieht durch'» Land. keh« heim! Geht heim und singet nicht, jerhilllet trauernd da« Angesicht, bessert Euch, seid Mütter, seid Frauen, üaß wir ans'« Neue euch können vertrauen. i»d der Mann ist nur dann ein ganzer Mann Leun er lieben nnd vertrauen kann. >nd wen» mit Müh' in saurem Schweiß rr ringet nn> de« keben» Prei«, i)ann laßt sein Bier ch» ruhig trinken, 'aßt ihm das Gold de» Weine» w.nken. dal doch der Herr, der selbst kein Prasser, Zn Wein verwandelt einst da« Wasser! lind da» wird der beste Mann stet« sein, Ter liebet Weib, Gesang und Wein. (Au» Bi»marck» Zauberflöte.) Ein willige« Majoritätchen Wünscht Papageno sich, Die Bolk«vertreter am Fädchen, Wär' Seligkeit für mich. Denn schmeckte mir Trinken und Essen, Denn könn«' ich mein Leiden vergesse». Denn könnr ich de« Leben» mich freu'n Und reichte den Abschied nicht ein. De» Reichstag am Gängelbändchen. Wünscht Papazeno sich, Ei« nickende» Parlamentchen, Wär' Seligkeit für mich. Ach, will Mir denn A-iner von Allen Wie srüher wa« thun zu Gefallen? Will Jeder zerstören den Ruf, Den ich iu Europa mir schus? Bewilligung der Paragräphchen. Wünscht Papageno sich, Wär" Seligkeit für mich. Will man mir den Wunsch nicht gewähre», Dann werdet da» Schlimmste Ihr hireei. Doch flüstert ein Ja Stier Mund, Am Schmidt». Leiche Allast«. Philister zweit«« «laste. Die Sache ernsthast nehmen in die Htnde. Laßt mit dem todten David Friedrich Strinz Ein historischer Zand