Scranton Wochenblatt. !>. Ililnizan^ Dr. F. Bodemau, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Office-Stuaden, Morgens von B—3 Nachmittags „ 3 —L Abends „ 8—» In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu bin lassen. 7m,7 Dr. Jakob Dötsch, Fyt, Mndarjl und Geliurlshelscr. Office: an Eedarstraße, zweites HauS von William Geschäftslokal, 11. Ward, Deutsche Apotheke, Lackawanna Avenue, eben Handley'S MerchantS u. MechanicS Bank. SapB H. F. Lobrck. !j 0. L. (üliitteixlert, Deutsche Apotheke, Slli Lackwanna Avenue. Dr. C Y. Fischer, Arzt nnd Wundarzt, Ailgen- nnd Ohren-Krankheiten ird speziet Aufmerksamkeit gewidmet. Eon ultirt d'ulich und englisch. Office Hber Ma- Apotheke, Lacka, Avenue. 29f72 MIIM, können sich vertrauet»»»» an ihn " ,cc oberhalb MathewS Apotheke, tiog Dr. S. W Auch, Lc.lce von k Officestunden: 8 bis 9 Vormittags. 12 „ 2 Nachmittags. 7 „ 8 Abends. 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Es war elegant und einfach in feiner Einrichtung, ohne eine Spur von Pretenston, wie die Bewohnerin desselben, die mit ihren reichen, weißen Haaren, mit den lebhaften, lieben Augen uud mit den noch so wohlerhaltenen Zäh nen mir schweigend gegenüber saß und lächelnd meinen Blicken folgte. Diese flogen von den alten Faoiilieobiltern an den Wänden zu dem eingelegten Schreib tisch mit den hundert Schubfächern, und von dort wieder nach dem Arbeitsstuhl im und Zeitschriften beladenen Ecktisch, bis quisttor in diesen schlichten Räumen?'' sprach nun die alte Dame, indem sie die Hand liebkoste, mit welcher ich aus dem Tische trommelte. „Es ist so behaglich hier, so ganz ander« wie in all den übrigen Häusern! Und mir ist nirgend« so wobl als bei Dir, Tante Lydia!" fügte ich schmeichelnd hin zu, Indem ich ihr einen Namen gab, zu dem zwar keine Verwandtschajl, aber die innigste Liebe mich berechtigte. „Aber," sprach ich dann plötzlich, als meine Auyen wieder wie von ungefähr auf die Cassctte an meiner Seite sielen, „wie ist mir doch? Hast Du mir nicht verjprochen, daß ich heute wieder in deinen Schätzen kramen dürfe?" Meine alte Freundin nickte Gewähr ung und ich sprang freudig auf, um die Cassete an mich zu ziehen. Lange k?amte ich in deren Inhalt herum, bald eine» seltenen Stein mit verschlungenen Ini tialen, bald ein Mlniaturbild im perlbe setzten Rahmen hervorziehend und im mer wußte Tante Lydia eine sinnige Er siel mtr plötzlich im Deckel ein Zwischen raum auf, der bis jetzt stets meiner Beob achtung entgangen war. Bald hatte ich die Feder gefunden, ste wich unter meinen Fingern und ein Päckchen, mit einem ver blichenen Seidenband umhüllt, fiel mir entgegen. Triumphirend über diesen neuen Fund, blickte ich hinüber nach Tante Lydia. Doch diese saß weit vorgebeugt— die Hand wie abwehrend ausgestreckt. Ich CassetlGschivß und bei Seite setzen wollte; doch sie ließ es nicht geschehen, sondern nahm derselbe an sich und zcg selbst wie der das Päckchen heraus, dessen Umhül nebst einer Malerei auf Tonpapier, welche jene Veilchen in ihrer Frische so täuschend darstellte, daß man sich versucht sühltt, dieselben von der Marmorplatte abzuhe „Wie hübsch!" rief ich unwillkürlich Kunstwerk fielen. „Wer hat diese Veil chen so täuschend schön gemalt?" Ein wehmüthiges Lächeln zog über die Züge der Greisin, als sie antwortete: „Ich malle dieselben als glückliches Kind Ein leiser Seuszer und das Beben ih rer Lippen verrieth mir, daß sie litt; deß halb rief ich aus: „Der Anblick dieser Ich wagte nicht zu fragen und doch, wie gerne hätte ich die LebenSgeschichle dieser Schätze gehört! Meine alte Freun din schien mir in der Seele zu lesen: „Nun Elsa," sagte sie, „willst Du heute genheit blättern? Willst Du mit mir jene Anblick dieser Veilchen so lebhaft in mir wach ruft?" Statt aller Antwort drückte ich einen innigen Kuß auf die Stirne der Greistn, zog einen Schemel zu ihren Füßen > und schmiegte mich an ihre Kniee, während sie sich zurücklehnte, die Augen mit der Hand beschattete und zu erzählen anhub, wie eben nur sie erzählen konnte. ES ist Heller Frühling draußen, die Sonne steht im Mittag und verklärt mit ihren Strahlen die ganze Welt. Die Vö gel zwitschern fröhlich in den mit Blüthen übersäten Zweigen, die Schmetterlinge schaukeln durch die goldig flimmernde, warme Luft; Eintagsfliegen ichwirren auf und nieder, Licht und Luft all überall. An einem offenen Gartenfenster eines eleganten, reichen HaufeS sitzt ein junges Mädchen sie mag achtzehn oder neun zehn Jahre zählen: ein fröhliches, reines Herz und die Frische der Jugend sind alle persönlichen Vorzüge, deren sie sich rüh me» kann; in den Augen der Welt gesellt sich dazu ein schöner Name und ein be deutendes Vermögen. Die kleine Gestalt im Fensterbogen, welche im Augenblick über Hauff's Märchen dle ganze Außen welt zu vergessen scheint, ist eine reiche Erbin. Sie hat das Unglück, eltsrnlos zu sein. Die schlanke, blasse Dame dort im S»phaecke und der hagere Herr hinter seiner Zeitung sind die einzigen Berwand- „Nun, Lydia," begann jetzt die Dame, indem sie ihren Schovßhund, das Spiel zeug muffiger Stunden, auf das Sopha Walldorfs überdacht?" mahl an ihrer Seite nickte beistimmend mit dem Haupte. „Was kannst Du ge gen den Baron nur haben? Er ist jung, hübsch, liebenswürdig " „Der liebenswürdigste Mann der Welt," warf Lydia rasch ein, „aber er läßt mich kalt wie Stein." Mit diesen Worten nahm sie ihr Buch wieder auf und war bald anscheinend so tief in dessen Inhalt versenkt, daß ste dem weiter» Gespräch ih rer Verwandten, welches sich jetzt um die Güter und das Einkommen des Barons drehte, keine Beachtung mehr schenkte. Dennoch irrte von Zeit zu Zeit ein Blick aus ihrem Buche nach der Pendule des Kamins, welche zehn Minuten über Mit tag zeigte. Da meldete ein Diener: „Herr Volk mar, Baronesse!" Rasch warf Lydia das Buch bei Seite und war in zwei Sätzen an der Thüre, und trat endlich in ein Zimmer, dcssen zierliche Einrichtung das Mädchenboudoir bekundete. „Habe ich Sie warten lassen, Herr Volkmar?" rief sie einem jungen Manne und zwei tiefblaue, träumerische Augen auf das junge Mädchen heftete. „Ich ver besserte hier eben die Lichter auf ihrer Marmorplatte und freute mich zu sehen, wie wohl gelungen Ihre Veilchen sind. Es ist kaum ein Unterschied in der Farbe," fügte er hinzu, ein Sträußchen, das er im Knopfloch trug, auf den Tisch streuend. „Wirklich? Sie sind zufrieden mit mir, Herr Volkmar? Das ist das erste Mal, daß Sie mir ein Wort d?r Anerkennung schenken. Ich pflegte sonst mein Lob nur in Ihren Blicken zu lesen!" War es dies oder waren es die Worte, die er sprach, daß auch Lydia das Blul in die Wangen stieg? Talent über die Grenze des gewöhnlichen Dilettantismus hinausreicht!" „Wohl Ihnen, daß die glücklichsten indem er einen Stuhl für Lydia an die Staffelei zog und anfing, ihr die Farben zu reiben, die sie geschäftig vor ihm aus legte. - „Was bedeutet das Alles? Sie sind heute so seltsam feierlich, ja fast verstimmt! Lassen Sie uns einmal wieder lustig streiten! Sollte es mir nicht gelingen, diese Wolken von Ihrer Stirne zu scheu chen ?" Volkmar antwortete nicht, er schüttelte nur traurig verneinend da« Haupt, bot der Schülerin die Palette »nd trat an sei nen Platz hinter ihren Stuhl. ES entstand eine Pause, während wel- und das Plätschern der Fontaine ver näh«. „Bitte, Fräulein," unterbrach jetzt Volkmar die Stille z „diese Schatten wünschte ich etwas tiefer so, nun noch etwas mehr Licht daneben, vier fehlt der sanfte Uebergang. Erlauben Sie!" Mit diesen Worten nahm er den Schü l lerin den Pinsel aus der Hand und schickte Nummer 23. sich an, die Verbesserung selbst vorzuneh- Lpdla hatte sich unterdessen in ihren Stuhl zurückgelehnt und betrachtete nach denklich das feingeschnittene Profil des jungen Mannes, wie er sich über ihre Ar beit bog. Als er sich wieder aufrichtete und ihr den Pinsel zurückgab, fragte sie: „Sind Sie zu keinem Gespräche aufgelegt? Wir haben noch so Manches auszusechten. Ich ka»n es nicht ert.agen, Sie so traurig und verstimmt zu sehen!" Volkmar seufzte. „Mir liegt es wie Blei aus der' Seele und dennoch sollte ich frohlocken ob der Aussicht, die sich mir bie tet." Er wandte sich ab nach diesen Worten und blickte in die sonnige Gartenpartbie vor rem Fenster, das Llcht mußte wohl zu grell sein denn er führte mehrmals die Hand nach den Augen. Lydia fühlte ein leises Zittern durch ihre Glieder ge hen, sie blickte mit stummer Erwartung nach Volkmar, der sich nun wieder vom Fenster abgewandt hatte und sie mit un säglicher Trauer in seinen Augen ansah. „Meine Abreise Ist bestimmt. Dies wird heule die letzte Stunde feln!" sprach er mit leiser, vor Erregung zitternder Lydia'S Herz drohte still zu steh.« und pochte dann wieder so ungestüm, daß es ihr fast den Athem raubte. „So ist es dann wirklich," sagte sie, kaum noch ihrer Stimme mächtig, „Sie gehen nach Italien, nach dem Lande ih. rcr Träume und ihrer Sehnsucht! Ich hatte nicht gedacht, daß es so bald gesche hen würde! Ich gratulire von ganzem Herzen," fügte sie hinzu, indem sie ihm die Hand entgegenstreckte und nicht anfzu sehen wagte, um die Thränen zu derber gen, die an ihren Wimpern hingen. Volk mar nahm diese kleine, zitternde Hand und führte ste an feine Lippe». Lydia zog die Hand zurück und betrach tete sie sinnend. Sie wagte noch immer nicht ihn anzusehen, denn der Thränen-' schleier über ihren Blicken war immer dich- Es trat eine peinvolle Pause ein Keines wagte zu sprechen und doch war Beider Herz voll zum Zerspringen. Lydia, die es noch nicht gelernt hatte, ihrer Ge fühle Herr zu werden, barg endlich das Antlitz i» beide Hände und ließ ihren Thränen freien Lauf. Volkmar stand Die Stille in ih'rer Nähe brachte sie endlich wieder zu sich. Was hatte ste than? Hatte sie geweint wie »in Kind, man sein Spiel nahm? Was mußte Volkmar von ihr denken ? Rasch trocknete ste ihre Thränen, indem ste sprach: „Ich bin ein großes Kind vergeben Sie! Schon bin ich wieder ruhig." Als ste zu dem Angeredeten ausblickte, gewahrte sie. daß auch in seinen Augen große Thränen schimmerten. Eine nie gefühlte Wonne durchfchauerte ste bei diesem Anblick. Wie viel in ihrem Herzen und in Volkmars Benehmen gegen ste ward ihr nun plötz lich klar! Sie wußte nun, was ihr dir Kunst, was ihr das eigene Leben lieb ge. macht; aber sie erkannte auch, daß es sin- ' stere, dunkle Nacht um ste werden würde, wenn ste die hohe männliche Gestalt dort nicht mehr sehen und die liebe, traule Stimme nicht mehr hören sollte. Volkmar blickte ihr wehmüthig in die bewegten Züge; auch in seinem Herzen wogten Schmerz und Lust im wilden Sturme auf und ab. Jetzt schienen seine Lippen sich öffnen zu wollen, dann preß ten ste sich wieder fest auf einander endlich sprach er hastig, wie um einer Ve» suchung zu entfliehen: „Lassen Sie uns scheiden, Lydia, ich könnte nach dem heu tigen Tage doch Ihr Lehrer nicht mehr bleiben. Leben Sie wohll Möge der Himmel uns Beiden gnädig sein!" Er wollte nach der Thüre eilen, allein Lydia vertrat ihm den Weg. „Scheiden - scheiden Volkmar!" rief sie aus, „jetzt scheiden? —Ist es mög lich? —Können Sie jetzt, jetzt daran noch denken ?' Volkmar senkte das Antlitz in beide Hände und sagte ihr leise und langsam nach: „Scheiden! scheiden! O ja, wir müssen stark sein," fetzte er dann mit verzweifelter Energie hinzu. „Wie kann bin streben? —Es wäre Wahnsinn, da ran zu denken! Lassen Sir un« fchei möglich l" Lydia stand noch immer vor ihm, ste hielt ihre gefalteten Hände dem Sprechen den entgegen und rief: „Volkmar, wenn Sie das können!" Volkmar war noch blasser geworden. „Sie zerreißen mir da« Herz!" sprach er endlich ; „darf ich so das Vertrauen miß brauchen, das Ibre Verwandte» mir schenk-