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Watte«, an Adam« Avenue. 27mz73 Eine grausame Probe Novelle »on Sacher - Mosach. An unseren socialen Uebelständen, wel che von Tag zu Tag schärfer und drohen der hervortreten, trägt zum großen Theile die veränderte Stellung der Frau Schuld. So lange die letztere fich von dem Natur zustande nicht zu weit entfernt, das Weib seinen Beruf als Gattin, Mutter, Haus frau vollständig erfüllt, ist e« die Gefähr tin des Manne« in Freud' und Leid, i« Noth und Ueberfluß. Sobald die Frau diese Sphähre verläßt, 'kann fle nur noch die Sclavin oder die Despot!« des Man nes sei«. Deshalb treten die, alle unsere Einrichtungen bedrohenden Uebelstände der modernen Gesellschaft bei weitem am wenigsten in jenen Classen derselben-her vor, welche den Ehrentitel der „arbeiten den" führen. Vornehme, reiche Frauen, welche nicht um da« tägliche Brod zu sor gen haben, welche nicht arbeiten, sind von Müsstggang und Halbbildung ver führt am leichtesten geneigt, eine Frei heit anzustreben, welche rasch zur Zügel> lofigkit führt, ihre Pflichte,» in der ga l mtlie an ««der» ,>> übertragen »ad dafür selbst mit ihrem und fremdem Glück und Lebeafrivol phantastisch zu«xptrim«niiren. Die Heldin unserer Geschichte tst eine Dame unserer Sorte, für die der Fran zose die köstlich« Bezeichnung „senil»? lneuinprtsr" (eine Frau, dte unverstan den bleibt) erfunden hat. Adele, Freifrau von Geierburg, hatte nie die allein fegenS rricht Erziehung einer Mutter genossen. Aus den Händen einer Amme, einer Bonne, «in«r Gouv«rnante, eines Tanz meisters und ElavierlehrerS, war ste als ein verwöhnte», verzogenes Mädchen voll Ansprüche und ohne die Fähigkeit, selbst nur die geringsten zu erfüllen, tn die so genannt« W«lt getreten, war an einen al ten Man» verheirathet worden und fand sich nach dessen Tode, mit fünfundzwanzig lahren, als reiche, schöne, vielumworbene Wittwe zugleich frei und blasirt, aller Ideale, aller besseren Empfindungen be raubt. Das Leben erschien ihr als eine Art Last und dte einzige Aufgabe, welche sie zu erfüllen hatte, die, sich die Zeit zu verireiben, als eine wahre Danaidenar beit. Und doch war ste selbst bei aller geistigen Abspannung, bei aller Leere ih res Herzens so sehr geeignet, tn jedem Manne, der in ihre Nähe kam, die golden sten Illusionen zu wecken und mtt ihnen den leidenschaftlichen Wunsch nach ihrem Besitz. Es ist ja eine Täuschung, die dem Manne so leicht widerfährt, daß er ein Weib, das schön ist, dessen Züge Adel, des sen Augeneinen größeren Schmelz besitzen, auch für geistreich und gefühlvoll hält, daß er dte Poesie, welche ihre Gestalt um fließt, auch in ihrer Seele sucht, und Adele war sehr schön und ihre ganze Erscheinung trug tn so reichem Maße den Stempel al les dessen, woran ihr Inneres so arm war. Si« war mittelgroß, schlank gebaut, ohne daß es ihren Formen an Nundung, ja an Ueppigkeit gefehlt hätte. Etne blen dend weiße Haut von seltener Zartheit ließ überall die Adern tn sanslein Blau durchschimmern. Ihre Züge waren bei aller Weichheit edel, dte Nase mahnte an dte Antike, der kleine rothe Mund an die großen Damen der Rococozeit, den golde nen Rahmen dieses herrlichen Gesichtes bildete ein blondes Haar von ungewöhn- licher Fülle und blendendem Glänze. Das Wunderbarste an unserer Heldin waren jedoch ihre Augen, diese großen blauen Augen, welche am hellen Tage zu träu men schienen, tn denen von Zeit zu Zeit etwas Uebertrdisches auszuleuchten schien. Da« Trauerjahr hatte die Baronin auf Reisen zugebracht. Sie hatte Italien, Südfrankrcich, Spanten gesehen und'er frischte sich nun tn dem herrlichen Meran an dem tiefen Grün deutscher Wälder, an der heiteren Majestät der Tiroler Berge. Schnell hatte sie in ihrem Salon alle ari stokratischen Elemente des CurorteS ver einigt, man tanzte, man spielt«, machte gut« und schlechte Musik u»d unternahm gemeinschaftlich Ausflüge zu Pferd und Esel nach den oft gepriesenen herrlichen Aussichtspunkten von Schloß Tirol, Schöna, Lebenberg. Hallhof, Phraxburg, Goter. Am liebsten ließ sich jedoch Areie allein eines der erprobten Thiere satteln und durchstreifte, nicht einmal von einem Führer begleitet, die Berge. So kam sie einmal auf den Einfall, St. Katharina in der Scharte zu besuchen, das kleine Kirchlein, das von der hohen Felswand aus liefen, Schnee auf das lieblicht Mtran herabblickt, währrnd un- ten der Lorbeer grünt. Sie erreichte glücklich da« Dorf, übergab ihr kleines „Moospferd" dem Wirih, schlüpfte in ihre Pelzjacke, welche sie zur Vorsorge mitge nommen hatte und begann, mit einem Bergstock bewaffnet, zwischen den malert schen Felsen umherzuklettern. Immer mehr und mehr entfernte fle sich von dem Ort« und stieg immer höher, bis da« Sin ken der Sonne st.» an den Rückweg mahnt«. Jetzt »ntdkckt» fl» bald, daß fle sich in den wilden, mit Schnee gefüllten Klüften ver irrt hatte; fle sucht« vergeben« in da« eine steile Wand, wo sie weder vorwärts, noch zurück, weder hinab, noch hinaus konnte. Sie begann zu rufen, sie schoß eine kleine Pistole ab, welche st» in der Tasche ihrer Pelzjacke mit sich trug, mehr sacher Wiederhall antwoitete, aber keine Menschensttmme, endlich verlor sie ganz den Muth, setzte sich verzweifelt auf einen Felsblock, von dem sie erst den Schnee hatte wegfegen müssen, und weinte. Viertelstunde verstrich auf Viertelst»«, de, schon war die Sonne hinter den Ber gen untergegangen, ein scharfer Wind pfiff um die kahlen Felsen und zerzauste > unsanft Adelen« goldene Locken; fie that, was ihr seit vielen lahren nicht in den Sinn gekommen war, fle begann zu beten. Plötzlich rief eine Menschenstimme ganz in ihrer Nähe: „Um GotteSwillen, was machen Sie den« hier, wie sind Sie da heraufgekommen?" Adele sprang auf, ein juuger Mann stand auf dem gelse über ihr und nahm jetzt feinen Hu» ab, um fie zu grüße«. Mtt wenigen Worten schildert« dte schöne Frau Ihr Abenteuer und ihre Lage. „Darf tch Ihnen meine Hilfe anbieitii?" sprach der Frtmdt lächelnd. „Wte können Sie fragen? ich bitte Sie darum. Sie erscheinen mir wte der En gt! dem Kaiser Mar auf der MarttnS- Mtt einem kühnenSatz warder Fremde an ihrer Seite. Er schien seiner Kleidung und seinen Waffen nach zu schließen tin lägtr, abtr dle sonstso hochmüthigt Damt fragt« und dachte nicht weiter, sondern trat aufathimnd, auf seinen Arm gestützt, dte Wanderung an. Einig« Zeit ging es ganz nach Wunsch, schon sah Adele den Klrchthurm von St. Katharina herüber winken, da that sie «inen Fehltritt und verstauchte flch den Fuß, nicht tben stark, doch so, daß sie im Augenblicke nicht mehr fähig war, aufzutreten. „Erlauben Sle, daß ich Sie trage?" sprach schnell gefaßt der Fremde. „Ich weiß nicht —" stammelte Adele. „Wollen Ste hier und tn einer solchen Situation noch spröde sein?" lächelte der Jäger. „Nein, nein/' rief die schöne grau, ,aber ich sürchie zu ttes in Ihre Schuld zu gerathen." „O, sprechen Sie nicht davon!" bat drr Fremd« und lud, ohne weiter zu fragen, die schöne Last aus seine Arme. Es wurde Adelen ganz seltsam zu Muthe, als sie jetzt an der Brust des Mannes lag, der ihr von allem Anfang tmponirt hatte, wte noch nie ein Mann, als st- seine Brust kräftig gegen 'oie ihre schlagen, seinen Athem ihre Wange streifen fühlte. War es Liebe, was sie empfano? Und »r, der Fremde? Ihm war eine neue Welt auf gegangen in den wunderbaren Augen des schönen, blonden Weibes und der Pfeil saß in seinem Herzen und, indem er sie in seinen Armen hielt, drückte tr thn immer tteser und tiefer. Als er Adele tn das Wirthshaus zu rückgebracht hatte, tn welchem fle ihr Pferd zurückgelassen, ergriff die schöne Frau sei ne Hand und dankte ihm in den übrririe bensten Ausdrücken. Es war indeß dun kel geworden und so bot sich der Fremde an, sit nach Meran htnab zu geleiten. Adele sah ihn zweifelnd an. „Damit Sie wissen, wem Sie Ihr Vertrauen schenken," sprach er, ihre Verlegenheit bemerkend, „erlauben St« mir, mich Ihnen vorzustil len." Er übergab ihr seine Karte. Sie las: Friedrich von Warndorf. „Sie sind ein Russe, wenn ich nicht irre," sprach die Baronin, „ich habe Ihren Na men in meinen Kreisen nennen gehört." Warndorf bejahte. Er «ar aus «in«r deutschen, tn Curland begüterten Famtiie, befand sich seit Jahren auf Reisen, und unterhtelt sich jetzt damit, als passiontrter Jäger, die Flinte auf der Schulter, die Tiroler Berge zu durchstreifen. So hatte er auch Adelen getroffen. Er war noch jung, groß und kräftig gebaut, sein aus drucksvolles, von einem blonden Vollbarte eingerahmtes, wetterbraunes Gesicht trug zugleich den Stempel entschlossen-r Männ ltchkeit und großer Leidenschastltchkeil. Nachdem die Beiden etwas Weniges zu sich genommen, half der Russ« d«r Baro nin in d«n Satt«! und ging dann voran, den Weg weisend, si« ritt langsam tm Schritt hinter «hm. Von Zeit zu Zeit wechselten fl« «inig« Worte, ab«r Betd« war«» so s«hr mtt flch und thr«n stltsamen Empfindungen beschäftigt, als daß ein längere« Gespräch hä»e in Fluß kommen können. Es war sehr spät als sie vor der Villa in Obermai«, welche Adele bewohn te, anht«lt«n. Noch «tn Händtdruck, «in« frrundltch« Einladung und dann fchi«den si-. Schon am nächsten Tag« macht« Warn dorf d«r Baronin frinen Besuch. Sie konnte noch immer nicht auftreten und daher ihre Villa nicht verlassen. Auf einer Ottomane ruhend, empfing fie ihren Ret ter In herzlichster Weise und bat ihn, ihr Gesellschaft zu leisten. Warndorf g«- horchte mit Vergnügen, er erzählte der schönen, gelangweilten Frau von seiner Heimalh, seinen Reisen in Südamerila und Afrika, und la« ihr ein paar neue Novellen von Iwan Turgenew, dem geni alen russischen Erzähler, vor. Adel« blieb noch mehrere Tage an da« Haus gefesselt. Warndorf durfte sie wäh rend derselben stet« nur für kurze Zeit verlassen, sie fand an feiner Unterhaltung Geschmack und sagte e« ihm ganz unum. wunden. Als die Baronin wieder auf der Promenade erschien, «ar der Russe ihr immerwährender Begleiter, mit ihm begann sie jetzt ihre Ausflüge in die Berge zu machen, und Abend für Abend war er ihr Gast beim Thee. Die Welt sprach lange schon von einem Verhältniß der Beiden, von einer Heirath, ehe fle selbst dazu gekommen waren, sich zu erklären. Tinmal saßen sie zusammen auf der Terrasse de« Wirthshaus«» bei Schloß Tirol und sahen die fern«« verge Nummer 22. Tm Strahlt der untrrgrhendtn Sonne «r glüh«». „Auch wir werden bald scheidtn müs sen", begann Adele. „Wie?" fragte Warndorf. „Ich war jetzt lange genug vom Hanf« fort," erwiedert« Adele, „wichtig« Angkl«- gtnhkitkn rufen mtch zurück, und St« Sie werden wohl auch ln Ihre Heimath „Wenn Sie mich sortschicken —mur> melte Warndorf. „Was fällt Ihnen »in", b««ilt« sich Adele zu sagen, „ich werde Ihre Gesell schaft sogar sehr schwer entbehren können." „Baronin, Sie Sie sagen das —" stammelte der Russe. „Warum sollte tch nicht —" «In lan g«r schmachttnder Blick der schönen blauen Augen btglelttte dit letzten Worte. „Zürnen Sie mir nicht," begann Warndorf, „wenn tch Ihre gütige Stim mung für mtch benütze und Ihnen jetzt auf der Stell« sag«, was tch lang« schon auf d«m Herzen habe." .Nun?" .Ich liebt Si«. Ad«l«!" „Weisen Sit mich nicht ab, tht Sit mich nicht zu Endt gehört haben," bat Warndorf. „Aber Sie wissen doch, daß ich nicht mehr an Liebe glaube," flüsterte Adel«. „Ich weiß e«," sprach Warndorf, „und Gefühl für Sie erwiedern könnten. Aber Si« g«standen mir wied«rholt, daß Sl« etn Leben ohne Zweck, ohne Zitl, ohn« ich Sie also bitten will, ist nur, daß Si« «S mtt mir versuchen. Erlauben Sle mir, Sie zu lieben, Sie von der Echtheit und Ttese meiner Gefühle zu überzrugen, stel len Sie mich auf jede Probe und wtnn ich dit Prüfung bestehe und vielleicht auch in Ihrem Herzen ein wenig Neigung für mich eingekehrt Ist, dann retchen Sie mir Ihre Hand." Adele blickte, ohne Antwort zu geben, hinab in das Thal, als sich ti«f« Schat ten immer mehr ausbreiteten; auch der Russe schwieg einige Zeit, dann faßte er ihre Hand. „Adelt," flehte er, „entschei den Sie über Tod und Ltbtn, nur »in Wort." „Ueber Tod und Leben?" lächelte sie. „Ja, über Tod und Leben," wiederholte Warndorf, „denn wenn Sie mich nicht „Eine Phrase —" bemerkte die schöne herzlose Frau, die Lippen spöttisch kräu selnd. „Nein, Adele, mein »oller Ernst," be theuerte der letdenschastllche Mann. „Entscheiden Sie also!" „Nut denn," sagte sie, „ich geb« Ihnen ein Jahr Zeil. Ueberzeugen Si« mich, daß es eine wahrhaft« Li«b« gibt, gtlingt «S Ihnen, mtin Herz zu gewinnen, gehöre ich Ihnen. Wenn Sie aber an dieser Aufgabe scheitern, dann todten Sie sich!" Adele begann laut zu lachen. „Spotten Sie nicht," sprach Warndorf düster, „wenn St« mir tn «in«m Jahr« sagen, daß ich verdammt bin, ohne Sie zu leben, dann ist es m«in Tod«Surtheil, da« Sie fällen. Ich werde dann nur noch ei nen Wunsch haben —" «r stockt«. „Welchen?" herrschte die Baronin. „Von Jhr«r Hand zu sterben!' sagt« d«r Russ«. „Nun, di«s«S Vergnügen können Sie hab«n," sagt« Ad«l«. ~Si« ivärrn im Stand«," stamm«!!« Warndorf. „Sit zu tödten? warum nicht, ich wär« «b«n so fähig dazu, als Si« «S flnd, sich um in«>n«twillen das Leben zu neh mt»." „Sie zweifeln noch lmmer —" Adele zuckte dte Achseln. „Geben Sie mir also Ihr Wort," sprach der Russe, „daß Sie mir in eine« Jahr» Ihre Hand reichen oder «ich töd ten." „Es sei, ich nehme Sie bei« Wort," entgegnete Adele mlt seltsamer Hast, „wenn ich Sie in einem Jahre nicht liebe, habe ich das Recht, Sie zum Tode zu »»» urtheilen und selbst mein Urtheil zu voll strecken. Vergessen Sie e« nicht!" „Nein," sagte Warndorf. „Und rechnen Sie dann ja nicht auf Gnade bei mir," fuhr Adele fort. „Nein," sprach Warndorf, „ich will Sie besitzen oder sterben." Sie reichten fich ! die Hände, der unheimliche Vertrag «ar abgeschlossen. Dat Jahr war um, die schöne Witt«» Halle dasselbe mit ihre« Anbeter theil» auf ihrem Gute in Böhmen, theil« in Wien und zuletzt an dem iu»x« Aure zugebracht. Wieder war e« grüh tahr j diesmal standen st« auf der veran ! (««ehe »terte »et««.)