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Fünfter und letzter Theil.— lm Kriege und wieder daheim. (Schluß.) 11. Resignationen. Nachdem man dem Oberseldherr sein Commando genommen, resigairten eine große Anzahl Stabs- und Feldosficiere. Auch Schauberg und der Kapellmeister, die ihre Wunden außerdem eine lange Zeit dienstunfähig machten, wollten dem Lande nicht durch längere Einziehung ih rer Gehälter lästig fallen und sandten ihre Resignation ein, welche angenommen wurde. Die beiden Reinbergs folgten bald darauf ihrem Beispiele, weil an Os ficiere in der Armee kein Mangel war, wohl aber an Soldaten. Auch ihre Rellg nation wurde genehmigt. I« dem Taschenbuch« de« für die Union gefallenen Obersten Eberstein, der mit General Talmiak zugleich ein ehrenvolle« Leichenbegängniß erhalten hatte, fand sich .ein Testament vor, da« Heinrich Rein berg und den Kapellmeister zu gleich- und ! rechtmäßigen Erben über sein Vermögen Die Erben präsentirten dasselbe später und fanden keine Schwierigkelten in Erhebung de« Vermögen«, über dessen Bestand und Anlage jene« Notizbuch eben falls Rechnung ablegte. Beide, Rein berg, wle der Kapellmeister, wurden da durch zu wohlhabenden Männern und waren für die Zukunft aller Sorgen über hoben. Dies sahen deren Frauen deutlich ein und jetzt begannen sie tm Verein mit den beiden andern Frauen ein Komplott wider ihre Männer zu schmieden, dem Hiatha aber, welche der Tod ihres Vaters, den sie kaum wiedergefunden, tief niedergebeugt hatte, sich lange, aber vergeblich wieder setzte. „Warum sollen wir nicht in Amerika bleiben?" frug sie wiederholt, „da wtr doch hier unser Glück begründet und Al le« haben können, was unser Herz be gehrt." „Du hast recht, ltebe Hiatha," sagte Frau Augusta Retnberg, „aber tn unserm alten Vaterlande können wtr mit den Mit teln, dle wtr jetzt besitzen, doppelt glücklich sein." „Erkläre mir das genauer, Augusta," versetzte Hiatha. „Es ist dort viel gemüthlicher," entgeg nete Diese. „Und," bekräftigte dte junge Kapellmei ster«.Frau, während Frau Maria Rein berg aufmerksam zuhörte, „es wird noch lange währen, ehe e« in Amerika so ge müthlich, wie im alten Vaterlande wird." „Welche Gründe kannst Du dafür an geben?" frug Hlalha. „O, elne Menge, sage ich Dir, aber ich will nur einen, der schon genügend ist, an führen." „Laß ihn hören." „Nun wohlan," sagle die junge Kapell meister« Frau, „aber ich muß erst eine kleine Einleitung machen. E« ist Dir nicht un bekannt, liebe Hialha, daß die Begierden, Leidenschaften und Neigungen de« mensch lichen Herzens, die sich stets widersprechen, dem unverständlichen Meer gleich sind. Nichtsdestoweniger müssen wir versuchen dieselben zu veredeln, wtr müssen schon von Jugend auf bestrebt fetn, daß sich das Herz selbst erkennen lernt, oder selbst erkennen lernen kann, damit es sich in dte Lagen der Dinge des spätern Lebens letch ter zurecht finden kann. Edlen Menschen ist das Herz stet« der Charakter oder da« Gemüth, ich meine der Punkt, wo sich dte Gesinnung«- und Handlungsweise de« Menschen entwickelt. Weil man nun in Amerika weniger auf die Bildung de« Herzens als vielmehr auf die Bildung des Verstandes (natürlich mit löblichen Ausnahmen) steht, das heißt, Geistige tm Auge hat, deshalb fehlt die rechte Gemüthlichkeit tn den meisten gesell schaftlichen Eirkeln, deshalb weiß man die Freiheit nicht würdig zu gebrauchen und deshalb fehlt jene wahrhaft edle Mensch lichkeit, deren Sitz da« Herz seln sollte. Dte erste Vernachlässigung tn diesem Punkt findet schon tn der Zugend stitt, wo man den Knaben und Mädchen zwar Moral lehrt, aber nicht den Weg zelgt, darauf dle Tugend wandelt." . „Die« sind höchst wichtige Punkte, die Du anführst, Klara," sagte Hiatha. „Leider werden sie durch allerlei Gar dinen von Vielen verhängt," bemerkte jetzt Frau Maria Reinberg, „diese Erfahrung habe ich zur Genüge im Westen gemacht. Deshalb herrscht dort so viel Stumpfheit, bodenlose Rohheit und Gemeinheit der Sitten, daß e« einem aneckelt dieselben be trachten zu müssen." «Ihr seid ja tn einer sehr eifrigen Un terhaltung begriffen," sagte hier plötzlich Schauberg, der sein verwundeter Arm in einer Binde trug eben eingetreten war, was die grauen kaum bemerkt hatten. Frau Maria Retnberg, die die Anschau ungsweise ihre« Bruders genau kannte, schwieg bestürzt, ebenso die Andern, die bereit« tn den Mienen Hiatha« zu lesen glaubten, daß sie dieselbe für ihren Zweck, nämlich für die Ueberfiedelung in die alte Heimath, williger gemacht hatten. „Wir sprechen eben wieder davon, ob wir nicht nach Deutschland zurückkehren wollen, Adolph," sagte Frau Marta. „Ich habe mlt den Andern auch berett« davon gesprochen," sagte Schauberg, „wir haben uns entschlossen zu reisen." Er nahm einen Stuhl und setzte sich zu den Frauen. „Ich habe den dringenden Bit ten Hetnrtchs und des Kapellmeisters nach gegeben, auch Karl lst refigntr«, wtr wol len tm Herbste abreisen, nachdem wir vor her noch meine Eolonie, die ich habe grün den helfen, besucht und unsere übrigen Angelegenheiten in New Jork berede» ha ben." Kurz nachher kamen auch die antern Männer und die Unterhaltung, die end lich auf die baldige Abreise von Washing ton sich lenkte, wurde noch eine Zeitlang fortgesetzt. 12. Der Besuch in der Eolonie und dann »Zurück in'S Heimathland." Wir führen den Leser nochmal« in jene Indianer Colonie, wo Schauberg so viel gewirkt und an der Seite seiner Hiatha so manche glückliche Stunde verlebt hatte. E« ist wiederum im Sommer, »tn heiterer blauer Hlmmel hat sich über dte ganze Landschaft ausgebreitet und dte Sonne befcheint mit herrlichem Glänze ringsum das ganze Land. Eine Reife dorthin war jetzt nicht mehr so beschwerlich, als ehemals; denn dle El senbahn war berelts bl« weit über dte Co lonie hinau« vorgerückt. Dte ganze Um gebung war jetzt vtel zahlreicher bevöikerl und auch die Colonie hatte sich um da« Doppelte vergrößert. Neue Einwanderer waren au« allen Gegenden dorthin ge strömt, denn dle Lage war eine vortreff liche und da« Clima ein gesunde«. Das Blockhaus, das Schauberg als Station gedient hatte, stand noch, war aber bedeutend verändert worden und zu einem Schulhause elngerlchlet. Ringsum dasselbe war rs nicht mehr einsam, son dern bereits waren mit Häuser bebaute Straßen bts an dasselbe angelegt. Nicht weit von der Wohnung de« Missionär«, jetzigen Prediger« einer großen Gemeinde, hatte die Eisenbahn Compagnie ihr Depot angelegt und man konnte von dem Pfarr kommenden und abfahrenden Züge beob achten. Der Prediger stand gerade am Fenster seiner Wohnung und sah nach der Eisen bahnstrecke, die sich meilenlang vor feinem Blicke dahinzog. Er beobachiete scharf, dann und wann beweg!« er sein Haupt et was seitwärts, so als ob er nicht nur se hen, sondern auch lauschen wollte. Plötz lich erscholl aus einiger Entfernung ein Heller Pfiss und wurde auf den Flügeln leichter Sommerwinde bis dlcht an d«s Fenster de« Pfarrhauses getragen, dahin ter der lauschende Prediger stand. Dieser Die Gestalt eines echten Vollblulneger« „Kann man den Zug schon sehen?" frug er. „Ja, sieh hier, eben kommt er." Jim sprang an'« Fenster, und richtig „Jetzt ist'S dte höchste Zelt, Massa/« men wir nicht früh genug." „Du hast recht, Jim," erwiederte der Prediger, ergriff seinen Hut und folgle dem sich eilend entfernenden Neger. Sie kamen gerade rechtzeitig, kaum betraten sie den Perron des Bahnhofes, da hielt auch schon der Fug, die Thüren der ver schiedenen Waggon« öffneten sich und her aus strömten et,>e Anzahl Retsender, fremde und einheimische, und unter ihnen befan den sich auch unsere alten Bekannten, die Einwanderer, denn auch der Kapellmeister und seine junge grau hatten sich Schau berg und den Andern angeschlossen. Nun war dte Freude des Wiedersehens groß und namentlich Jim konnte sich kaum beherrschen. Er tanzte uad hüpfte vor Freuden, bald auf etnem, bald auf zwet Beinen und es hätte nicht viel ge fehlt, so wäre er Schauberg und dessen Frau um den Hals gefallen, um sie zu küssen. Aber dies ging wohl nicht gut an, so vtel natürliches SchicklichkeitSgefühl besaß Jim, deshalb begnügte er sich seine heiße LiebeSgluth an Alka abzukühlen, den er nolen« volen« ergriff und kräftig an seine schwarze.Brust drückte. Nach den üblichen Begrüßungsformali täten führte nun der Prediger die Ange kommenen tn seine Wohnung und kaum war dle Kunde von der Ankunft Schau bergS und feiner Begleiter bekannt gewor den, da strömten von allen Selten Leute herbei, um ihren allen Bekannten und Begründer der Colonie zu begrüßen. Schauberg Halle den ganzen Tag über keine ruhige Stunde und bis spät in die Nacht mußte er seine Erlebnisse erzählen und anhören, wie e« seinen Bekannten seit seiner Abwesenheit ergangen hatte. Nur aus einige Minuten war e« ihm ver gönnt Hiatha« Oheim, nämlich jenen al ten Häuptling, zu besuchen, der schwer krank in seiner Behausung lag. Er traf Hiatha und Alka bereit« an seinem Lager. Innige Liebe hatte dieselben bereits kurz nach der Ankunft zu dem alten Oheim ge drängt. Von ihnen hatte er bereits er fahre», daß die Kinder ihren Vater wie der gesunden hatten und daß der Tod des sen Wunsch, den Bruher noch etamal tm Leben wiederzusehen, gänzlich vereltelt habe. „Fröhliche und traurige Nachrichten zu gleich habe ich erhalten, lieber Sohn," sagte der kranke Häuptling, und bot dem eintretenden Schauberg über der Bettdecke die Hand zum Willkommsgruß „aber «le dem auch immer sei, droben" er Aninmer 20. wies gen Himmel „werde ich bald den gelieblen Bruder wieder finden, den mir das Schicksal hiernieden unbarmherzig entriß." Hiatha und Alka standen die hellen Thränen in den Augen und rieselten all mällg in perlenreicher Flulh über die Wangen herab. „Wollt Ihr uns denn auch verlassen, lieber Ohetm?" frug Schauberg tief be wegt. „Ja, mein Sohn, und auch Ihr, mei ne lieben Kinder," wandle sich der kranke Häuptling an dle weinende Hiatha und deren Bruder, „mit mir gehl es lang sam, aber sicher zu Ende; der Tod wird mir bald seinen Besuch abstatten, und mir Gelegenheit geben, die große Reise hin über tn die ewigen Gefilde anzutreten." — Der alle Häuptling halte wahr gespro chen; schon nach einigen Tagen senkte er fein müde« Haupt zum ewigen Schlum mer tiefer in die Kissen und tief trauernd folgten seine Verwandten seinem Sarge nach, um Zeuge seiner Bestattung in den kühlen Schooß der Mutter Erde zu sein. Jetzt hatte die Colonie für Schauberg und die Seinlgen bald jeglichen Reiz verloren und nach einem monatlichen Aufenthalt daselbst bereiteten Alle sich zur Abreise vor. Alka war gerade mit Einpacken der Koffer beschäftigt, als Jim, der Neger, auf ihn zutrat. „Alka," sagte er, „ich habe elne Bitte an Dich." „Laß sie hören, Jim," entgegnete Alka. „Nimm mich mit dahin, wohin Ihr Alle zu gehen gedenk». Dle Gegend hier hat sich seit Euerm Weggange bedeutend verändert und e« gefällt mir besser bei Euch zu fein." „Ich will mit Schwager Schauberg re den", sagte Alka, helmlich froh, daß Jim mitreisen wollte. „Thut es für mich," erwiederte der Ne ger, „ich bin überzeugt, er schlägt meine Bitte nicht ab und ich will ihm ein treuer Diener fein." „Da« bezweifle ich durchaus nicht," sagte hier Schauberg, der am Arm seiner Gattin hinzutrat und die Worte de« Ne ger« gehört hatte, „Jim, mein Junge, Dein Wunsch ist auch der Metnige, aber weniger als Diener, vielmehr al« alter Freund sollst Du mit uns in die deutsche Hetmath ziehen." Ilm war seelenvergnügl und begab sich ebenfalls an « Einpacken und nach eini gen Tagen reisten sie ab. Einige Wochen später, nachdem Schau berg sämmtliche Angelegenheiten für sich und für dte andern in New Dort geordnet hatte, nahmen Alle Passage auf etnem Hamburger Dampfschiff und kamen nach elf Tagen gesund und wohl erhalten im allen Vaterlande an. Daß Schauberg während seine« letzten New Aorker Aufenthaltes den Schates peare Wtrth, oft besuchte und dieser ihn beim Abschied bis an den Steamer beglei tete, versteht sich von selbst; st« waren Freunde geworden und blieben es. „Schade," sagte der SchakeSpeare Wirth als er mit feuchtem Auge dem ab fahrenden Steamer nachblickte, „schade, daß jahraus jahrein so viele edlen Cha raktere tn'S alte Vaterland zurückkehren, während wir dieselben hier so gut gebrau chen können." In Hamburg lrennten sich die Deutsch- Amerikaner aber nicht, sondern beschlossen sich Alle in der Nähe des Schauberg'schen Gutes ntec»rzulassen. Der alle Prediger war höchlichst erfreut, al« er feine Kinder und die übrigen lieben Verwandte wie der sah, und sämmtliche Nachbarn au« der Nähe und Ferne kamen herbei und freu ten sich nicht minder. Manchmal Abends sitzt jetzt Schauberg im Kreise guter Freunde und an seiner Seite Jim, der Neger, gemüthlich eine Pfeife rauchend, während Schauberg seine Erlebnisse während »ine« beinaht fünf jährigen Aufenthalt« in Amerika mittheilt, wobei natürlich sein Aufenthalt unter den Indianern eine große Rolle spielt. Aber von seinen ehemaligen romanti- Werke in den Kopf gesetzt hatten, ist er völlig gehellt. Sin« Duellgeschichte. Zwei englische Offiziere treten tn ein Kaffeehaus und nehmen an einem Tische Platz, in dessen unmittelbarer Nähe sich »in langer, hagerer Herr befindet, welcher mit grimmig ernster Miene eine Cigarre raucht und dabei spähende Blicke um sich wirft. Kaum habe« sich unsere beiden Englifhmen vor einer Tasse Thee lnstallirt, so geräht ihre Eonversalton auf einen berühmten Zwerg. Er soll noch heute hier eintreffen, bemerkte Einer der Beiden. Bei diesen Worten thut der ernste Nachbar den Mund auf und sagt im allerschlechtesten Englisch, deffen eine Menschenzunge fähig ist, aber > (Siehe vierte Seite.)