Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 20, 1873, Page 1, Image 1
Scranton Wochenblatt. 9. lalirliluip. Dr. F. Boden,an, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Morgen» von B—o Nachmittag» ~ ' —v Abend» „ B—g Zu Abwesenbeit wird gebeten, Nachricht zu bin lass"'. Dr ZatobDötsch, deutscher Wandar)! und Gebartshelser. Office: an Eedarstrasie, zweite» Hau» »o» William Ziegler'« GrschzfMokal, 11. Wa'd, jzs Scranton, Pa. r Deutsche theke, ItB Lack awanna Avenue, eben Handle,'» Merchanl» u. Mechanic» Ban», ilap» H. F. Lobkck. U v. D. lükitteväell, Deutsche Apotheke, SI« Lackwanna Avenne. Dr. E Mischer, Arzt und Wundarzt, Anqei» und Ohren-Krankheiten ird spezie i Aufmerksamkeit gewidmet. Con uilir«>>-!ll,ch und englisch. Office über Ma- 'ül-oth-ke, Lacka. Avenue. 2!»f7^ NM»«, «eifirtigt künstliche ahne, lle natürlichen ,ce oberhalb Malhew» Apotbeke. täoS Dr. S. W. Ruck, hat seine Office verlegt nach der von 61 Ofiicestunden: 8 bi» 9 Vormittags. 12 „ 2 Nachmittag». 7 „ «Abend». Theo. .Hoschke, ? » s. i» » s t, l, d M f "ch l ix Arcbitekt, den Baumeistern und zur Anfer Offire: Zeidler'» Block, Noom No. lj, Lag7l Scranton, Pa. Etablirt in 13b5. G. A. S< I. A. ftullcr St So.^ Kroer r i e ö, Tdee, Zucker, Molasse», Mch! ?haS. Dupout Breck, Advokat »ind Sachwalter^ >ese fahrt fort, Ale??. .»)»ay, Haus, Ich i ld- öc D tka rutions-Malcr Kharles Fischer «rvcerl«, Provision«, »eben dem Store von ?>>a». D. Neuffer, Lackawanna halten immer vorrätbig die beste >swahl vor «eocerien, Mehl und gutter, deutsche Zucker, Kaffee, Tbee u. f. w. Ta» deutsche liknm ist eingeladen, seiner.Xundschafl dilligsten Preise «Hauer H» Wanke, Grocerieen und Provisionen, lassen. lillapS Jakob Hauer. I Friedrich Wanke. Real Es täte A^entur.^ wie Farmen in Su«aaedanna, Wa,ne und »? Lusk, Lack-. Aoe., S2az72 «der Sha». Better. Scranton. Luzerne County, Pa.. Donnerstag den 20. März IB7Z. Zn Owen s Atelier wird deutsch gesprochen l Owen s Gallerie „Vtarbl Block," 221 Lack awanna Rv«»ue. Scranton. ß». Zu ebener Erde. Eingang iit ', lercereau'S lu welengeschäft, nächste Thüre zu» Nene« zweiten Natjbnalßank. Die beste Gallerte im nördlichen Pennsykvilnirn. Bildern von Kindern wird Spezielle Aufmerksamkeit f ir d !js7» I. B. O»e n, Photographift. Oese»! Oesen! Billigsteil Preisen Joseph Ober, Bech-, Kupfer- 6- Eisenwaaren, halt stet« eine flute Auswahl von Koch- und Heiz stände, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisri bester Qualität. Besonders empfiehl er seine aufs dauerhaftes! jede/Ärt""' W.>ssr>lmun^-, lienstone Hatel, lichll ein " John ASerthamer, pluinlicr und Gas Filter, Fußbekleidung! Slicftl- nnd Schllh-Gtschäfl Luther S 5 Blatter, Deutsche Wirthschaft, Vorzügliche Getränke und die besten kalten Speisen stets Auf ihr Cigarren Geschäft aufmerksam, da ibr Fabrikat rorzüalich '.stund Rauchs Kau- und Schnupftaback, Pfeifen u. s. >v. 27ap?l .Heinrich sechst, EuM Scise undLMrJilbrik, Zlocum's Fiats, Scranloa, Pa.^ bester Unschlitt und gett «irden in Marktpreise baar bezahlt. Beste wird fortwädrend daklbst fabriziit. 22f Peter Creter, R estanration, Z2Z Pen» Avenue, Scranio«. Sali» und »arme Speisen zu l-der TazeSzet«, nebst anbere» Erfrischunge» Ws7o 0. «jilL <^o., Tapeten «K Wandpapier, Fcnstcr-Vorhänqe, Schul-, Plank- und Schreibbüchcr, Schreibmaterialien. Leinwand- orhänge «erde» auf sei« und anderen Zubehör immer vorrathig. s<il Lackawanna Avenue (Ecke von Lackawanna und Washington Avenue). Sprecht bei uns vor. schäft geraderer Ort ist, «o sie'prompt und reell behandelt «erden. (2l»9) all» Arten Wollenwaaren, Bücher, Spielwaaren u. s w, 18-p7 2te Thiire vom tlourthause. Mrs. C. Schreifer, t5k72 MrS. C. Schreifer. Die Collektions-Office des Nnterzeich- Möbeln! Mölitln! Wriefier K» <50., Slenso empfcblen wir »ns «eranton, Ä. gebr. iBLö. 1. !A. ?A. Lurschcl. Dunmore, Pa„ Dunmore, t. Zull 1871. da George Sanm, CWcnte^ Neues Etablissement. Kleidcr-Geschäst, tn I. Zetdler'S Gebäude, Zahlreichem Zuspruch sehen achtungsvoll ent gegen vanseldolrck Sedoelüer, Zeidler'« Block. Teranton, 29. April tBS 9. 22ag der Alte. Menzel s Hotel, Bowerv, Ecke Bayard St.. Ni v' ?!»r k. Diese» wobibelannte i« Zentrum der Stadt gelegene Hotel ist Me» Reisenden und Freunden besten» empfohlen. Tha». Menzel, lbf7Z Pr»p> ftiih«, Restaurant," Scranton, Pa. «s- Geschäft» - Karten, ?rkä. Architekt, Baumeister «Ingenieur. (Städtischer Bermesser,) Office, 50l Lacka. Avenue, nahe Washington, 3lmz Scranton, Pa. 7ö,tj Gebrüder Bertolt. Scranton, Fabrikanten von Bilderrabmen jeder Art. und bedeutende Händler in Spiegeln, von den billig sten bis zu den besten. 6f73 Bestellte Arbeit pünktlich angefirli.it.' n. L!amxdell, RecktS-A n w a l t . No. Ilti Lalkawanna Avenue.—S'runtelgin tbum »um Berkauf oder zur Miethe. Colleklonen pünktlich besorgt. 7j17» C. Q. Carman, Händlerin PineßrookKohlen Office in No. IV9 Penn Avenue, 2118 Scranton» Pa. tj Peter Creter, Schild-, FreSco- Sk Orname»tal-Maler, Günster, Welles, Ndvokateu und RcchtS-Anwälte. Office in Jakob Schläger« Gebäude, Ecke von Lackawanna und Washington Avenue. 2903 Scranto«, Pa. b» Alexander «Yay, Hau!> und Schttd-Maler, W. Gib so» Jones» NechtS-Anwalt. lIOI7BL, gegenüber dem Eisenbahn-Depot, Scranto», Pa. Victor K«ch, Eigenthümer. Wird nach europäischem Plane geführt. A. Konarso», deutscher Nhrmacher Juwelier, Wyoming Ave. gegenüber dem Wyoming Haus, Scranton, tv. Jan. 1866 ba (» Merrifield. Advokat und Sachwalter, l»r!«>' itici:». „Eagle Hotel", Frth Teufel, Eigenthümer, sgür das „Wochenblatt.)" Die (Einwanderer. Bon Dr. g r. Wilh. Dahlmann. Dritter Theil.—Unter Verbrecher». (gortseßung.) 6. Die «ine Lüge gebiert die ander«. AIS der Gatte der unglücklichen Islän derin in seine Stube getreten war und seine Gattin, die ihm sonst, wenn er Abend» von seinem Tagewerk beim kam, stets freundlich entgegen geeilt war, nicht vor fand. kam es ihm sonderbar vor, sie nicht ,u Hause zu studen, aber an das, was ge schehen war. dachte er natürlich nicht. Er war kein Trinker, wie Henriko ange geben batte; jedoch war er zur» tl n in et was heiterer Stimmung nach Hiuse ge kommen und die Frau, die sehr haushäl terisch war, hatte ihm In Folge dess-n manchmal über unnöthlge Ausgaben kleine Vcrwürse gemacht, was Heniiko wußte. Der Man» wartete einig« Zeit aus seine Frau und tröstete sich mit dem Gedanken, sie sei ausgegangen, um Einkäufe sür die Haushaltung zu machen, obschon es Ihm merkwürdig erschien, daß sie di« Thüre der W.chsstube ausaelasse» hab', was sie sonst bei der-Uel-ten Gelegenheit nicht that, denn sie war äußerst vorsichtig. Der VergistungSsall in der Nebenstube der Nachbarn wae ihm schon am Nach mittag. als er zum Essen hejmgekommen, bekannt geworden, und da er Henriko im Nebenzimmer nageln hörte, ging er zu ihm, um von ihm vielleicht Nähere« über den Verbieth seiner Frau zu erkundigen. Dieser st-llte sich natürlich unwissend iibsr den Verbleib derselben. „Ihr habt recht," antworte!« «r dem Irländ»e auf seine Frage, ~sie ist ausge gangen und zwar In Begleitung eines Herrn, der sie währen» Euerer Abwesen heit ost besuchte. Sie wird aber wobl bald wieder kommen, es sei denn, daß sie wi« do« so viel« hübsche Weibe hier zu Land« thu», mit jenem Herrn durchge brannt ist." DI«s« anscheinend ganz harmlos hin geworfene» Worte «riveckien in de», heiß blütigen Jrländer den höchsten Grad d-r Eifersucht. ~Wa« sagt Ihr, Henriko? ' frug er hoch «rr«gt, „an so «twas habe ich nie gedacht; «arym habt Ihr mir die« nicht schon frü her mligetheiill" „Ich hab« selbst lrouble genug," v«r s«ht« Henriks, „und üb«rd«m erfahrt Ihr e« ia auch jetzt noch früh genug. Auch kann Ich mich täuschen. Wartet'S ab vielleicht kommt Eure Frau bald wieder zurück." Der Irländer warf eiuen eigenthüm lichen Blick auf den Sprecher und dachte: „kommt sie zurück und hast Du mich beio- - gen, so prügele ich Dich vor dem gänzlich,,, Abschiede aus diesem Hause noch tüchtig durch, darauf kannst Du Dich verlassen." Er lirß alier diese Gedanken nicht laut werden, sondern entgegnete: „nun es wird sich schon finden; ich danke Euch einstivei. len sür die Nachricht." lestl kam der Fuhrmann, der die Kiste Laternenwirlh. Die Ankunft dieser Bei den war Henrik» sehr erwünscht, denn er stand gewissermaßen wie auf glühenden Kohlen und drängte zur Beförderung der todten Waare, die ohne Weiteres abge liefert werden sollte. In Deutschland wäre eine solche Ablieferung nicht so leicht möglich gewesen, aber inAmrrlka kann Ma nches ges-dehen. E« müssen noch viel um sichtigere Gesitze erlassen werden, ehe man che» Verbrechen, die jetzt leicht, ja fast un behindert geschehen können, in der rechten Weise vorgebeugt wird. „Kommt Ihr, um dt- Kiste zu holen?" frug Henriks. „Ja," antwortete der Laternenwirth, „und ich bin selbst mitgekommen, damit „Dann packt an! Dort steht die Kiste." Sie griffen nun Alle an und auch der dienstwillige Sohn der grünen Insel half. Hätte er gewußt, zu welcher Handlung er auf das verbrecherische Haupt des Man ncs berabbeschworen haben, dem er jetzt i " willfährig half. „E»tt Frau hat ein gutes Gewicht," flüsterte Kanard, der Wirth. ~Pst!" tuschte Henrika, „was braucht Sein Tuschen war aber vergeblich; der Mann der Erschlagenen hatte die Worte ltanards gehört. Sie waren bereits mit »er Kiste aus die Mitte ter Treppe ge. !ommen. „Sie ist wirklich schwer," sagte der Ir änder, „Hölle und Todt! wie kann ein Zeichnam so schwer sein?"' „Ruhig, Freund, und festgehalten,/ be nerktf Henriko, „wißt Ihr nicht, daß ver giftete Leute aufschwellen und in Folge »er Gase, die sich in ihrem Körper eniwi kel», doppelt schwer werden?" „Nein, das wußte ich nicht," sagte der Zrländer und hals pustend weller tragen, ,man wird doch mit jedem Tage klüger in >er Welt." Sie waren indessen nach unten gekom nen und Henriko athmete sreier aus, als >ie Kiste endlich aus den Karren gelegt >nd der Fuhrmann zur Abfahrt, bereit var. K) ! Maiburn!" rief er dem Zrlänver na», der sich bereits entfernte, .grüßt mir Eure Frau, wenn sie beim ommt". Daraus schwang er sich auf den starren neben Kanard, der bereits Platz genommen hatte und nun fuhren sie da ?on, während der Irländer in der Hoff nung. daß ter durch Henrika bervorgeru ene Argwobn unbegründet sei und seine Hrau bald kommen werde, hinaus in seine infame Wohnstube ging. 7. Im Medical College. Der Fuhrmann, der für die Fuhre ein» >ute Bezahlung bereits im Boraus erhal tn hatte, fuhr mit seinem Karren voll ! odter und lebendiger Waare rüstig voran. >is an die South Hier angelang^ »r Kurren erfuhr während seiner Fuhrt lus's Boot einen tüchtigen Ruck, so daß >ie Kiste hoch ausgeworfen wurde und bei ,ahe herunter gefallen wäre. Das Boot uhr nun ab und landete bald an der an- Sern Seite des Flusse«. Hier gab« noch inen Ruck und dann glngs weiter zur In ter Nahe von Cily Hall sprang Henriko von dem Karren und sagte zu Kanard: „Ihr könnt das Geschäft nun »klein abmachen. Ich will indessen in Zure Schenke gehe» und dort auf Such »arten." „Thut da«," antwortete der Wirth, „ich «erde bald auch zurück kommen und dann wollen wir nach gestehener Arbeit mitein ander einen Trunk nehmen." Henriks war einverstanden und ging, Kanard aber fuhr mit der Karre weiter. Als ste an das Medical College kamen, wartete ein angestellter Diener, Pedell kann man solche Leute in Amerika nicht nennen, ans die Ankuiist der Kste. Der Karren war bald seiner Last entledigt und als die drei Männer eben die Kiste an Ort und Slelle bringen wollten, begeg nete ihnen der Prosector der Anatomie, ein berühmter N,w Joik-r Arzt, der Im College etwa« zu thun gehabt satte und nach Hause gehen wollte. „Die Kiste ist auherordenilich schwer/' bemerkte der College Diener. Kanard hütete sich dem Diener «ine ähnliche Be merkung zu mache», wie Henrika vorher dem Jiiänder. Er hustete u»d pustete und half tüchtig tragen, wobei er that, als ob er die Bemeikusg des Dierer« nicht gebärt babe. AI« die Kiste im Einqange - des Gebäudes stand, sab er den Prvs-ctor > kommen und um weiteren fragen »u «nt gehen, empfahl er sich schleunigst beim Dikuer und eilte davon dem Fuhrmann nach, ter bereit« weggesahren war. „Was habt Ibr da?" frug ter Prosec lor den ?iener. „Da» ist die Klste mit der Vergifteten, davon ich Ihnen sag'e, Professor," »atwsrts!« t?r Dlciur. ~?1 >lUi- ?a>> gerade hier sind. Wo soll ich sie diu thun sie ist erschrecklich schwer." „Oeffnet sie," entgegnete der Arzt, „ich bin doch neugierig. Wie viel Uhr ist es?" er ,og feine Uhr aus der Tasche «nd sah nach der Zeit ..sieben Uhr", sagte er, „ich habe noch elne Viertelstunde Zelt." Der Diener holte die nöthigen Werk- Inhalt. Hilf Himmel! Di» Kiste enthielt anstatt einer Leiche zwei Kö-per. Der Arzt sah den Diener erstaunt an. „Da sind ja zwei Körper hineingepackt," sagte »r. „Und hier dieser obere Körper lebt ja nrck," sagte der Arzt, Indem er ihn belastet halte, „ich fürchte, da ist ein Verbre ch-n geschehen." E« war wirklich so, wie der Arzt sag!»; die Isländerin hatt» noch Leben. Der Arzt untersuchte ste nun genauer, fühlte ihren Puls und richtig er schlug noch, aber schwa?. „Geschwind, Ben, helft mir die Kranke in den Saal der Chariten tragen, viel leicht ist ste noch zu retten," befahl der Arzt. Der Diener gehorchte. Beide packten an und bald war die irländische Frau in einem der Betten, di» sich in der ersten Etage de» Gebäudes für tie Aufnahme solcher Kranken, di» sich dem College zur Pfleg» anvertrauten, befanden, sanft nnd gut gebet!»t. «Jetzt rust schnell den Professor C. Er ist eben im chemischen Labaratortum te schästigt," befahl der Prosecior weiter. Der Diener befolgt» auch diesen Auf fall« ein tüchtiger Arzt. Si» hitlten nun fanden bald, daß di» Frau durch »>n»n heftigen Schlag oder Fall auf den Kops schwer betäubt, aber noch nicht unmittel bar verloren sei. „Es liegt eine beabsich tigte Ermordung vor," sagte der herbei gerufene Arzt, „wir wollen noch genauer untersuchen." Sie besahen jetzt die Hände; die Nägel waren nicht verkratzt, auch war kein Fleisch losgerissen. Ader sie waren an ihrem hervorragenden Rand» »twa« mit Blut unterlaufen und die« deutet» auf Wider stand der Frau gegen ihren muthmaßli chen Mörder. An den Armen und Füße» fanden sich keine Spuren von Stricken, womit ste hätte zusammengebunden sein können, auch wurde bei den Gliedern keine Verrenkung oder Knochenbruch ge funden. Sie untersuchten nun dje übri gen Körpertheil», die Rippen, den D»rn sortsatz der Ländenwirbel, den Nabel, die von ihm abwärts nach u»ten laufende Linie (IlNCtt »IKi»), die Brustwarzen, die Aug brauen, den Wirbel auf dem behaarten Theile des Kopfe«, die Kaumuskeln an den Seiten des Gesicht» (MUSkNII MSS - und endlich auch die Schläfe» und hier zeigt» sich eine ödematöse oder wässertchte Geschwulst und jetzt waren die Aerzte völlig im Klarrn. „Di» Betäubung rührt von »inem Schlag mit einem dicken schwerrn Instru mente her," sagte der Prosector, „dl» Frau muß eine feste Kopsschwarte haben, sonst wäre ihr Schad»! g»splitt»rt. Jedenfalls vielleicht hat die pl!» oder M»ler gelitten. Wir wollen ihr zur Ader lassen." Hiermit war der andere Arzt einverstan den un» sie wählten die die gewöhnlich am Halse zwei Haupt zweige hat, zur Operation. Sie bewirk ten so gut wie möglich eine Aufschwellung der Vene; der Eine drückte mit dem Dau men auf die Vene unterhalb der Stelle wo die O-ff»ung stattfinden sollte und der Andre öffnete mit der Lancette. Und fleht, e» gtlang. Da» Blut spritzte, zwar An sang« schwach, aber plötzlich stärker und nun war die Kranke gerettet; sie alhmete plötzlich lief aus und öffnete die Äugt«, aber redt» konnte ste noch nicht. „Sie wird uns später Alles mittbellen," sagle der Prosector, „aber wir müssen uns jedenfalls des Mannes versichern, der die Kiste mit ihrem Inhalt nach hier verhan deite. Wie heiß« er, Ben?" „Sein Name ist Kanard," antwortete der gefragte Diener, „er hält «ine Wein schenke in der North Williamstreet. Er ist lein Mörder und wird wahrscheinlich selbst angeführt sein. Er jludirt selbst Medi zin unv besucht häufig unsee College und ich und die Studenten besuchen zuweilen ihn." „Das muß ein schöner Student d r Medizin fein, der tine Weinschenke hä» und sich so übertölpeln läßt," sagte der Prosector zu seinem Kollegen, „ich wollte unsere Regjerung erließ in di»ser Bezieh ung balv gehörige Gesetze." „Dann würde unser Stand bald ein mehr geregelter und dem allgemeinen Publikum gegenüber geachteter sein," ant «ortete der College, „wahrhaftig» man muß sich ja balv de« DoctortitelS schämen, wlil jeder elende Lump ihn um »ine Klei nigkeit erlangen kann." „Da haben Sie rech». Herr College," versetzte der Prof,clor, „hierüber ließe sich viel sagen, aber schweigen wir vorläu fig davon wir müssen zunächst jenen Studenten abfassen lassen. Denn es lieg» ein Verbrechen vor, da« läßt sich nicht leugnen und ich will mich selbst um die Entdeckung desselben bemühen. Was ist tie Hausnummer jener Schenke?" frug er j den Diener. Dem Gefragten wa> die Antwort nicht «an, recht er hatte bei Kanard oft auf Negimentsnnkosten ein Gia» Wein ge schluckt, aber er mußte antworten. Cr gab ! daher dem Arzte die richtige N»mm«r an und dieser verzeichnete üe nebst dem Na men Kanaxd? tn k!n A?U,buch. Dann befahl er eine Wärt,-«» kür tie Kranke herbei zu holen und blieb lange mit sei ' nem College« bei derselben, bi» di»s» Wär- Nnniiner 12. terin ankam. Dann gab er derselben dl» nötblg»n Verhaltungsanweisungen In Be ,ug auf die Kranke, befahl dem Diener die unten noch tn der Kiste liegende Ver giftete an den Dräservirort des College» andern Arzt von dannen, um sich zum Polizeichef zu verfügen. In der Spelunke. Henriko hatte Wort gehalten und sich in die Schenke zur Laterne verfügt. Hier traf er den Eigenthümer der unterhalb gelegenen Spelunke, der während der Ab wesenheit Kanard« so lange oben den Dienst »ersah. Die oelden begrüß!»» sich in einer Weis», die den, aufmerksamen Beobachter verrieth, daß ste alt» Bekannt» waren. „Der Kanard hat wieder eines jener bedeutsamen Geschäfte übernommen," sag te der Svelunkenmann ,u Henriko, nach, dem dieser Platz genommen und sich eine Cigarre angezünvel hatte, „der Teu fel weiß, was er immer für Heimlichkeiten bat ste werden ihn noch einmal beim Kragen fgssen." „Darüber kann ich ktin Urthril abge ben, Priester," erwiederte Henriko, dem sie Worte de» Sprecher« deutlich sagten, daß Kanard ihn nicht ganz zu feinem Vertraute» gemacht habe „wird er lange weg bleiben?" „Cr ist schon feit einer Stunde fort," entgegnete Pelester, „und muß bald wie der zurück kommen; denn er sagte mir, saß er höchsten« anderthalb Stunden wegbleiben werde. Ich erwarte ihn mit Sehnsucht, denn es ist bereits die Zeit, wo auch mein Geschäft da unten geh». Meine alte Kanaille da unten vertritt mich am Schanktisch während meiner Ab wesenheit und ich weiß ste stiehlt wie ein Rabe. Hat ste Euch hierher kommen sehen?" „Nicht ich es wüßte," »rwitdtrl» Henriko. „Dann könnt Ihr mir einen Gefallen thun. Gebt hinunter und trinkt »in Glas Jamaika. Bezahlt den doppelten Preis dafür und zwar hier mit diesem blanken halben Dollar; Die Geldstücke find letzt rar geworden und ich will sehen, ob sie ihn in die Gildschublade legt." Er reichte ihm das Geldstück und Henriko nahm es und steckte es in die Tasche. „Seht auch zu," fuhr der Spelunken wirth fort, „ob noch Jemand Ander« da was ste verzehren »nd bezahlen ich will v!e Alte auf die Probe stellen. Ich habe Zuch bereits manchen Mesallen gethan und deshalb erwarte ich, daß Ihr erkennt lich dafür seid." „Das versteht sich am Rande," versetzte Henrtko, nahm seinen Hut und ging, tüch< iige Züge an seiner Cigarre thuend, nach lung.der Leiche," dachte er unterweg« .warum sollte ich ihn aufklären?" S» betrügen und verheimlichen sich gesunkene Menschen gegenseitig Manches, und be haupten doch sich in'« Gesicht gute Freunde zu sein. Ihre Freundschast enistamirt d.'M Cloak verderbter Herzen, wo Haß und Selbstsucht im Hintergrunde lauern und sicherlich keine Mahanaim de« allerhöch sten Herberge finden. Da« Weib de« Wirthes der Spelunke stand hinter der Bar und wischte gerade mit einem Tuch den Staub au» einigen Gläsern, denn der Wind trieb von der Straße her unendlich viel Staub in den Keller. Henriko merkte hieran, daß ein Besucher In einem der Hinteren Räume sein müsse, der etwas bestellt habe. „Guten Abend, Mutter Pelester," sagte er bei seinem Eintritt, „Ihr seid ja so ge schäftig; wo ist Euer Mann?" „Cr ist oben in der Laterne und ver sieht den Dienst für Kanard, der ausge gangen ist. —Habt Ihr meinen Alten nicht gesehen?' „N«in, ich war noch nicht dort," l»g Henrika. Die Alt» war nun mit dem Reinigen der Giäs»r fertig. Es war »in üvvta>« Weib mit fiistem Gesicht, aber trotz der iünzig, die sie auf dem Rücken hatte, im mer noch nicht arm an Reizen für gewiss» Persönlichkeiten. „Entschuldigt mich jetzt einen Augen blick," sagte sie, nahm die Gläser und elne mit Brantwein gefüllte Flasche vom Ge fell hinter der Bar. „wir haben einen Gast da drinnen. Er zahlte gut. War mit v-rs'ügte ste sich in'« Hinterquartier. Kaum hatte sie die Thüre hinter sich zugemacht, da sprang Henrtko hinter die Bär, wo sich eine kleine Geldschublade be fand und sab nach, ob sie verschlossen sei. Sie war offen; die Frau hatte vergessen den Schlüssel abzuziehen. Schnell zog er nun die Schublade, etwa« herau«. griff mit der Hand hinein, nahm in der Eile was er fassen konnte und steckte e« nach flüchtigem Bes'ben in die Tasche E« waren zwei Banknoten, eine von fünf und die andere von zwei Dollar». Da raus huschte er geschwind wieder nach se«. nem verlassenen Sitz, setzte sich und legt» gemächlich den eine» Fuß über den an der» und als das Weib wieder eintrat, saß er so unschuldig da, als ob nicht« vorgefallen s»t. Die Alte kam kichernd wieder zurück und wollte sofort an zu erzählen fangen, aber Henriks unterbrach sie und sagt», „bringt mir ein Gla« Jamaika!" Sie ging und holte da« Verlangte, stellte»« vor den Gast aus den Tisch und dies-r gab ihe jenes halb« Dollarstück dafür, daß ihm der Mann der Frau ge» geben hatte, „behaltet da« Ganze," sagte er, „Ihr «ißt ich bin kein Knauser." Die Alte steckte da« Geldstück fchwnn z»ln> i« ihre Tasche, dt» fl» onttr dem »l.td tSiehe vierte Seiles