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Office! in dem Bankgebäude der Trust Der gleiche Ausdruck machte die Ähnlichkeit der Gesichtszüge noch frappanter.— Vater und Sohn Helten sich gleichmä ßig jeder mit einem Arm auf den Schreib tisch gestützt, sie rührten sich kaum, als Bertram und der Assessor in's Zimmer traten. Ein kurzes Kopfnicken war der einzige Gruß, mit welchem fle den nahen „Herr Assessor Werder, mein Onkel Karl, mein Vetter Wilhelm," so stellte Bertram di» Herren «Inander vor. Eine kurze, steife Verbeugung. „Was ver schaff,« mir dl« Ehr« diese« Besuch«»!" fragt« Onkel Karl mit kalter Höflichkeit. „Der Herr Assessor will mir mit seinem freundlichen Nalh zur Seite stehen," ent gegnete Bertram. „Du wirst es wohl natürlich finden. Onkel Karl, daß ich in eilirr so wichtigen Angelegenheit nicht ohne den rechtsverstandigen Rath eines Freundes handeln will." „Halle das, wie Du willst.—Du kommst spät, fast vier Wochen stnd seit dem Tode meines guten Bruders Franz vergangen! Wilhelm saß eben dabei, einen zweiten Brief an Dich zu schreiten, als mir Herr von Wilde Deine Anwesenhelt in Berlin mittheilte."— „Mein Gülerverkauf nahm meine ganze Zeit in Anspruch." ..Ich weiß. Du hast nicht nöthig, Dich zu entschuldigen." „Das beabsichtigte ich auch um so wem ger, US ich von Dir wohl die lleberfend ung einer Testamenisabschrlft erwarten konnte." „Du hattest Dich mit Deine» Forder ung an das Gericht wenden sollen; ich hatte zur Erfüllung derselben keine Ver anlassung. Du kannst überdies das Original des Testaments einsehen, wel ches sich nach der ausdrücklichen Bestimm ung meines Bruders in meinen Händen blfiiidet." — „Zu diesem Zweck bin ich hiep."— „Ich dachte e>j.—Setze Dich, — Nehmen auch Sie Platz, Herr Assessor. Ich denke gerade bei Durchsicht des Testament» wird mein N-ffe ihren R»ih erforschen wollen. Hier ist das Testament." Er holte das Schriftstück aus dem feuerfisten Geld schrank, in yelch-in fxrgsäliig aufbe wahrt war und leg!? es den beiden Her reu vor. Bertram begann zu lesen. Auf den er st-n Blick sah er, daß das Testament nicht von der Hand seines Onkels Franz ge schrieben war. „Du wolltest mir das Original.Testament vorlegen, Onkel Karl," sagte er, „dies scheint aber eine Abschrift zu sein, denn Onkel Franz Hai eS nicht geschrieben."— „Aber uiiterschriebkn. Es ist das ginal. Sich Dlr len Schlußsatz a»."— Er schlug einige Blätter um und deutete mit dem Finger aus den von der Hand Franz Bertram geschriebenen Schlußsatz. Dieser lautete: „D:cS «st mein letzter Wille; ich bekräftige dies in Gegenwart der anwesenden Zeugen,—des Herrn Ar thur von Wilde, des alten Dieners mei nes Bruders Friedrich, Franz Scholz und des Actuarius a. D. Hermann Sobrig, —durch meine eigenhändige NamenSun lerschrist. Franz Bertram." Darunter folgte die Mitunterschrift der Zeugen. Bertram blickte den Ass-ssor fragend an: „Ist die Sache in Ordnung?" „Es wird sich schwerlich etwa« dagegen einwenden lassen", antworte!« Werder achseizuckend. „Es ist mir allerdings neu, daß das Testament von dem Erblasser nicht eigenhändig niedergeschrieben ist, ich konnte dies au» der beglaubigten Ab schrtft nicht ersehen; da er es aber in Ge genwart von Zeugen eigenhändig unter schriebe» hat, da, wie das gerichtliche Prolokoll ergibt, gerate ein Original- Testament von ihm persönlich als sein letzter Wille gerichtlich deponirt worden ist, so scheint in der Form nichts versäumt zu sei». Jedenfalls «ollen wir uns die Namen der Zeugen notiren. Zuerst also Herr Arthur von Wilde." „Dein Freund, Onkel Karl, wie ich höre?' warf Bertram mit einem Tone ein, in welchem ein gewisses Mißtrauen so unvetkennbar lag, daß der Onkel es nicht überhören konnte, wenn er es auch gewolli Halle; er kniff die Lippen fest zu sammen und das ohnehin unfreundlich, Gesicht wurde noch mürrischer und gräm licher, den gleichen Ausdruck nahm auch das Gesicht seines Sohnes au, als er är gerlich fragle- „Stthen wir hier vor Ge> richt. Later? Willst Du Dir Imperlinea zen von diesem hergelaufenen Vetler sager lassen? Ich bitte Dich, weise ihm di« Thür, wir haben nichts mit ihm und den Assessor zu thun." „Nuhig, Wilhelm! In GeschäslSange legrnheiten darf man nicht jedes Wor auf die Gsldwaage legen und dies ist eim Geschaftsangklegenheit. Deirie Frage Neffe Ernst, klingt, so einfach sie scheint doch beleidigend. D<» sprichst ein Miß trauen aus, zu d«m Du kein Nccht hast, Notire Dir die Zengen, wenn Da Los! „Du hast Recht, Onkel Karl," sagte er, „aber Du wirst mir zugeben, daß ich wohl alle Ursache habe, das Testament des On „Thu, was Dn willst, ich hindere Dich nicht und bin sogar bereit, Dir jede helit-^ bix« Auskunst zu geben, sobald Du st, nicht in beleidigender W-ise verlangst." „Du bist viel zu nachsichtig, Vater." „Laß ml», Wilhelm! je eher dle« Ge schäft beendet ist, desto besser. Ich hvff die heutige Unterredung soll die letzte sein, welche lch mit Ernst ha'e, mag ste wenig stens in Frieden verlaufen. Er soll nicht behaupten können, daß ich ihm dazu nicht die Hand geboten hätte. Lies jetzt das Testament selbst, Ernst." Bertram folgte der Weisung, nachdem der Assessor die Namen der Zeugen notirt hatte. Er las da« Testament mit der höch sten Aufmerksamkeit. Es war so klar und s-darf, mit so wenigen Worten abgefaßt, daß er Im ganzen Stil sofort die Eigen lhümlichkeit des Verstorbenen wieder er kannte, um so unbegreiflicher erschien ihm der Inhalt, welcher sich ganz den Mit theilungen des Assessors entsprechend ver hielt. Der Bruder Friedrich war enterbt, der Bruder Karl zum Universalerben und T'stamentsvollstrecker ernannt. Das Le gat für Ernst war an die bikaonte Be dingung gebunden, außerdem waren noch einige kleinere Legate ausgesetzt. Eins auch der Madame Scharffür treue Kran kenpflege. B.rtraui las das Testament zwei Mal< ab«r trotz des aufmerksamsten Forschens konnte er nichis Verdächtiges, kein Wort, welches auf Fälschung hätte schließen lassen, finde». Der Verstorbene war niemals ein Freund von vielen Wor ten gewesen; er hatt? auch in dem Testa ment nur einfach und klar seinen letzten Willen ausgesprochen, vhne ihn im Ge ringsten zu begründen; es fehlte deshalb für Ernst jeder Anhaltepunkt, um die selt samen Bestimmungen zu erklären unv sein Verdacht, d:ß, wenn auch auf eine une» klärliche Weise, doch eine Fälschung be gangen worden sei, wuchs. Noch einmal schaute er da« Schriftstück mit peinlichster Aufmerksamkeit an, vielleicht waren dle Namen Friedrich und Karl radirt und nachträglich vertauscht, er hielt das Pa- Pier gegen da- Licht, aber kein verdächti ges Zeichen war zu enldeck-n. das Papier war vollkommen unversehrt, die Schrisi ganz gleichmäßig und fließend. Am über z.ugenlsten gegen den Verdacht eine, nachträglichen Fälschung sprach, daß zu fällig das Wort Karl ziemlich eng g». schrieben war, so daß an dessen Stelle un möglich das längere Wort Friedrich hätte stehen können. Karl Berlram halte mit finsterer Miene, Wilhelm Bertram mit kaum zu zügelnder Ungeduld zugeschaut, während Ernst Pa pler und Schrift forschend pruste; als er endlich das Testament niederlegte, fragte der O.ikel spöttisch: „Bist Du zu Ende? Hast Du Dich überzeugt, daß ich keine Fälschung vorgenommen habe?" ~3ch habe Dir einen solchen Vorwuts noch nicht gemacht, Onkel Karl," er< wieder», Ernst richig.—„Der Inhalt dee Testaments ist so merkwürdig, so über, raschend, daß Du mir nicht verargen wtist, wenn ich erstaunt bin." „Du hattest Dich woh? schon sür der Universalerben gehalten und bist nun är. Oirlich über die Enttäuschung?" fragte der Onkel mit einem höhnischen Lachen, in welche« sein Sohn Wilhelm als Echo ein „Daran habe ich gar nicht gedacht. So seltsam die Bedingung ist, an welche On kel Fran, mein Legat geknüpft hat, ste überrascht mich nicht." „Nun und was denn?" „Daß der Onkel Dich, de« er nie leiden konnte und nicht den Onkel Friedrich, welchen er liebte, zum Universalerben ein gesetzt hat." „Dachte ich s doch." ries der Onkel niil einem boshaften Lachen. „Nein, sc dumm war mein guter Bender Franz nlchi! Der Onkel Friedrich, der alte Anekdotenjäger mit seinem verrückten Petärt, der leicht fertige Lebemann, der wäre freilich ein Erbe nach dem Sinn des Herrn Neffen gewesen. In ein Paar Jährchen wäresi Du dann selbst in den Besitz der Erbschafi gekommen und hättest die schonen Hun derttausend Thaler veijuchheit, wie Deir eigene« väterliches Vermögen. Geradi da», Du superkluger Mensch, ist der Grünt glwrsen, der meinen guten Bruder Vera» laßt hat, mir sein Hab nnd Wut zu hin «erlassen, damit es in der Hand ineine fleißigen Wilhelm gedeihe. Der hätte von dem alten Faselhaus Friedrich nicht einen rothen Heller bekommen, Du wärst sein Erbe geworden, Du hättest dann da« schöne Geld wieder an Dein» freche Schau spielerdirne werfen können! Aber Du hast Dich verrechnet. Schimpfe und tob» nur, wenn Du willst, »s hilft Dir All»« nichts." Es lag etwas Wahres in den Worten des Onkel«. Ernst durfte sich nicht ver. hehlen, daß die plötzliche Sinnesverän derung des Verstorben»« wohl durch dir angrgtbtnen Gründe veranlaßt worden sein konnt», sein Verdacht, daß »ine Fälsch- Auinmer 23. ung begangen sei, fing an zu schwinden und er bereuet« fast, daß er sein Miß. trauen einem Fremden, dem Assessor, au«, gesprochen habe. Dieser schien ähnliche Gedanken zu haben. Nachdem er noch ein Mal das Testament genau durchge lesen hatte, stand er auf. „Sie werde,. vieVeicht noch mit Ihren Verwandten zu sprechen habe», Herr Bertram und wün scheu dies gewiß ohne Zeugen zu thun. Ich will mich daher verabschieden!" so sagte er seiaen Hut nehmend. „Einen Augenblick noch. Herr Assessor." erwiderte Ernst bittend. „Nein, Heir Bertram, jeder Fremde kann bei dieser eigenthümlichen Familien, angelegenheit nur überflüssig sein. Meir« Anficht über dieselbe werde ich mlr erlau ben, Ihnen bald mitzutheilen. Ich werde im Hausflur aus. und abspazieren, dort erwarte Ich Sie; bitte Sie aber stch m»f. netwegen nicht zu beeilen. Ich habe Zeit und es Ist mir sogar ganz lieb, wenn Ich meine Gedanken erst ein wenig ordnen kann, ehe ich fle Ihnen Mit -Iner leichten, nicht sonderlich respectvol en Verbeugung gegen die Herrn Bertram Later und Sohn, welche nur durch «In Heises Kopfnicken erwiedert wurde, vei» ibschiedete sich der Assessor, Ernst blieb »Hein mit seinen Verwandten. 4. „Wat hast Du mir nun noch zu sagen? ' fragte Karl Bertram, nachdem der Assessor sich entfernt hatte. «Fasse Dich kurz; je schneller diese unsere hoffentlich lebte Zu. sammenkunft endet, je angenehmer muß -s uns Beiden sein. „Du hast mich selbst herbeschiedeu, Or. kel Karl." , - —>> ~Ais Testaments Vollstrecker suhlte Ich mich dazu verpflichtet. Ich konnte nicht erwar !eu, daß vu zu Deinem nächsten Verwand ten, wie zu einem Betrüger, mit einem ju r.stijchen Beistand zur Seite, kommen isü» dest. Aber srellich.DuhastnlenachderVer. «andschaft gesragt. hast selbst j-de« Band lerrissen, welches zwischen Dir und den Brüdern Deines Vaters bestand; Dir war nichts Anderes zuzutrauen. Was Tu selbst gewünscht, das wöge nun ge schehen: jede verwandtschaftliche Rücksicht möge zwischen uns aufgehoben f«ia. Du hast das Testament gef.-hen, hast Dich persönlich überzeugt, welche Rechte Dir au» demselben ersprießen, damit hört meine Pflicht gegen Di» auf. Je eher wir uu». jetzt trennen, je lieber wird e« Errst, der durch das Bewußtsein, dem Oheim mit feinem Verdacht vielleicht U«. recht gethan zu habe», sehr versöhnlich g«. stimmt worden war, wurde durch di« har len Worte wieder ernüchtert. Er fühl'» wohl, daß hier jeder Versuch, ein freund licherkS Verhältniß anzubahnen, vergeb lich sein werde, deshalb unterließ er ihn. „Du sprichst mir aus der Seele, Oa> kel Karl", erwiderte er mit kalter Ruhe, „ich würde in der That auch gar nicht mehr hier sein, wenn ich nicht eben dnrch vaS Testament dazu berechtigt wäre. Du erinnerst Dich wohl, daß meine Erbschaft an eine Bedingung geknüpft ist. Wie soll Ich diese Bedingung erfüllen, ohne meine Cousine nur gesehen ,u haben. Tiara wohnt in Deinem Hause, Du bist ihr Vormund. Mein Verlangen Clara kennen zu lernen, wirst Du wohl selbst natürlich finden." „Hast Du Deine Schauspielerin schon vergessen?" fragte der Onkel mll einen, hämischen Lachen, in welche« sein Sohn Wilhelm laut »instimmte. „Darüber bin ich höchstens der Coi.fln« Tiara Rechenschaft schuldig." „Vielleicht auch ihrem Vormunds Dt«« mag jedoch dahin Best.llt »leiben. D» bildest Dir als» wirklich ein, das schöne, liebenswürdige, reicht Mädchen. Du weißt doch, st« hat eist vor wenige» Wochen von «iner Verwandten ihrer Mutt«r «in« Eibschast von t'I.VNV Thkr. gemacht,— werd« Dir so ohne Weiteres ihr« Hand geben ? Dir, dem gänzlich Unbekannten, von dein He nichts weiß, als daß er «In« Reih« schlechter Streiche gemacht, daß «r de» größten Zhtll fein«» Vermögens v«t. iubelt, das große schöne Gut Charlotten, ruh verkauft und mit dem kleine» Rest seine« Gelde» ein unbedeutend»« Lumprr» gut Wiltenhaii, eingekauft hat?" Ernst fühl», wie ihm bei den zum Ih»i> gerechten Vorwürfen des Onkel« das Viul zum Kopfe stieg; aber «in «ltck in da« hämisch« G«stcht d«S Spr«ch»»d«o, «hn offenbar absichtlich zu kränken und zum Zorn zu tnlben suchte, gab Ihm seine Ruhe zurück. „Deine Bemühungen vergeblich, > 5. nkel Karl," entgegnet» «r srhr ruhig «ab spöttisch. „Du bringst mich nicht dazu, ' daß ich in Zorn gerathe und mich selbst vergesse. Es wZx« Pkr frrillch gewiß sehr willkommen, wenn Du Ursache hät test. wir ohne Weiteres die Thür zu wet» (Siehe t. Sc»«».)