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Er wünschte, «ur seine gute alte Mutter !ia sorgenfreie» und bel'äbtzeS Leben für den R.st ihrer Tage, nnd in vollem Maße solle ihr das zu Theil iverden, ginge sie ,uf seine Vorschläge ein. Beerbe er die Weilen, so »olle er sein liebes, altes Mütterlein aus den Händen tragen. Sie brauche dann nicht wehr auf dem Bauern lieste zu verkümmern, sondern solle dann >u ihm in die Stadt ziehen, gut essen und rinken, ivteder städtische Kleider tragen li>-.d schöne Bücher lescndürfen, ivle früher, ,ls ste no» det den Weilen in Dienst war. .Hilf Deinem Kinde," schloß er dann, .sage, ich sei das verloren geglaubte, und -S soll Dlch nicht gereuen." Frau Barbar- schien auf diese locken den Versprechungen wenig Werth zu le ,en, sie lächelte geringschätzig. während dieser süßen Worte ihres Sohnes, und i!s er fteentet hatte, versetz«« sie ruhig: .Und wenn i» auch zu dem Betrüge die Hand dielen wollte, es ginge nicht, denn das verbrannt« Kind war ein Mädchen!" Hallinger fuhr zurück, dann rief er auf brausend: „Gift »nd Galle! Boshaftes, alt«» Weib, das lügst Du!" „Nein, ich lüge nicht, obgleich ich Deine Mutler bin. Ich schwöre Dir, daß ich die Wahrheit sprecht." „Schwören", sagte Hallinger verächt lich, „schwören!" Er schien indessen doch nachdenklich zu werten. In den gesunde»«» Notizen hieß es stet«! „das Kind", ~das Kleine", es war möglich, und er begann den Wor ten seiner Mutler Glauben beizumessen. „Erzähle wie Alle« zuging", sag!« er „vielleicht", dachte er, „ist dennoch Etwas zu benutze», und wäre es auch nur, um der alten Hehlerin, der Willen, Schucks» einzujagen und ihr zu zeigen, daß ihr Ruf in meiner Hand sei." „Du weißt fast Alles", erwiederte Frau Barbara, „doch will ich sprechen." „Die Weilen war stolz und hatte ihren eigenen Kops, und dabei war sie in der That eine Schönheit, und durch den Tod ihrer Eltern wohlhabend, ja wohl reich gewogen. Wa« Wunder, daß eine große Anzahl junger Männer sich um ihie Hand bewarben? Aber sie gab Keinem Gehör, wie« die Besten von sich, um end !ich, Nie das so zu gehen pflegt, an den Schlimmsten zu gerathen. „Wie das kam, weiß ich nicht, da ick» nicht in der Stadt war, aber es schein», daß er unter der Maske eines reichen und vornehme» Manne» sich ihr nahte, und laß auch sein Außere,, denn er war ein hübscher Mann, sie bestach. „So kam sie zu Falle und gebar etwa drei Jahre nach Deiner Geburt ein Mäd chen. Ich hätte ihr da» wohl gegönnt, daß e» Ihr w!e mir erganzen, weil sie, al« mir das Unglück widerfuhr, sich barsch und hochmüihig gegen mich benahm, aber st- wandte sich in ihrer Noth an mich, gab das Kind in meine Pflege, und so kamen wir wieder zusammen. „Mit ihrem Liebhaber aber brach sie, warum, das weiß ich nicht genau, aber wohl mußte sie allerlei Schlimmes von «hm ersah»«» haben, denn sie verbot ihm streng und für immer flch ihr zu nähern. Er aber ließ nicht ab. es gab heftige Auf tritte, und wenn ich nicht irre, verwundete sie ihn selbst einmal. „Ith! spähte er nach dem Kinde, ent weder um ihre Hand zu erzwinge», oder um Geld von Ihr zu erpresse», denn er wußte, daß sie die Klri»e liebte, und als er endlich herausgebracht hatte, daß das Kind bei mir in Pflege, kam er zu mir und verschwendete Versprechungen und Drohungen, um die Kleine in seine Ge walt zu bekommen. „Ich blieb fest, und als ich ihm endlich drohte, gerichtliche Hilf« in Anspruch zu nehmen, v«rließ er mich. „Mein kleines Haus stand .im Ende des Dorfes fast allein, und in elner stür mische» Nacht brach plötzlich Feuer aus. AIS ich erwachte stand bereit« Alle» in Flammen, ich riß Dich im ersten Schrecken aus Dein«m Bettchen, und al« tch an das mir anvertraute Kind dachte, war es zu spät dasselbe zu reiten. Der arme Wurm starb jämmerlich in den Flamme» und ich beging ein Verbrechen, um Dich zu reiten." „Sehr verbunden", sagt« Hetlinger, „aber wie weiter?" „Nun, ich theilt«, freilich nach Kräften beschönigend, der Weilen mit, daß ihr Kind bei dem Brande umgekommen, sie war untröstlich darüber, machte mir dle htflegsten Vorwürfe und so kamen wir a'.>eimals auseinander. Aber ich lasse es mlr nicht nebmen, daß ihr früherer Lieb haber au« Rachsucht mein Häuschen in Brand gestickt, und sein und ihr Kind „Das «st glelchglltlg". warf Hallinger ein, „aber wie wurd«st Du mit di«sem Hallinger bekannt, dessen tch mich noch, eben so wie jene« BcandeS. unklar erin nere?" „Lieber Goit, wie man eben aus dem Lande bekannt wird", enigegnet« Fra» Barbara. „Er kam d«s Vi«hhand«ls wegen «inlg« Mal In unser« Gegend, «r sah mich, und bot mir seine Hand. Ich war nicht häß. lich zu jener Zeit, hatte in der Stadt ge lesen was mir unter die Hand kam, und anfänglich standen melne Gedanken wohl höher. Doch schlug ich ei». Es war mir. als sähe mich das ganze Dorf, des ver brannten Kinde» wegen, mlt scheelen Au gen an, und tch war froh in ein« n«u« Heimath zu kommen. „Mein Mann aber war schwächlich und starb, nachdem wir kaum «in Jahr »«rheirathet waren. Was aber die Well«» b«trtfft, so erfuhr sie jenes Mal nicht, daß Ich heirathete, und «b«n so w«nig wo ich hinzog, wi« Du mir aber sagtest, hast Du mich auch noch ,um Uebeiflusse für todt ausgegeben." Der junge Mann «ntwickelte eine merk würdig« Offenheit: „Aufzuwarten", «r -wid«rt« «r, „tch sagt« das auch and«r«n Leuten. Jetzt, wo ich im B«griffe steh' ,u wissen, meine lieben Eltern kaum mehr al« Bettelvolk waren. Sagt man. sie seien längst gestorben, so forscht man weniger nach denselben, und die abge droschene Redensart, „armer, aber ehr licher Leute Kind" war mir von jeher tm hohen Grad« zuwider. Was aber die alle Närrin, die Weilen, betriff», die jeßl auf einmal Kindersehnsucht verspürt, so braucht gerade die am Allerwenigsten zu wissen, daß «S m e t n e Mutter war, die ihren Wurm verbrennen ließ." Die alte Frau Hallinger nickie zustim mend und die wenig kindlichen Aeußer ungen ihre« Sohnes schienen sie kaum zu berühren. Sie war dergleichen wohl schon gewöhnt, obgleich sie denselben nur selten zu sehen bekam, und dl» Einigkeit zwischen Mutter und Sohn schien für den Augenblick vollkommen wieder hergestellt. Auch Hallinger schien zufriedengestellt. Er hatte die Unmöglichkeit eingesehen, stch sür das Kind der Tante ausgeben zu können, und sagte jept: „Jeder vernünftig« Mann muß da», was er nüplich für feine Zwecke hält, mit allen Mitteln, welche ihm zu Gebote stehen, zu erreichen suchen Steht er aber die absolute Unmöglichkeil dieses Erreichens ein, so muß er weder Zeit und Kraft für etwas Unerreichbares aufopfern, noch darf er den Kopf hängen lassen wegen feiner fortgefchlagenen Hoff, nungeir. Ich thue beide» nicht! Diesem lieben Kälhchen, dem zeitweiligen Schooß ktnde der Weilen, wird wohl auch etwas anzuhängen fein, um sie mit Schimpf und Schande aus dem Haufe zu bringen und ste denselben Weg wandeln zu lassen, wie den einfältigen Jungen, den Albrecht, da für ist mir nicht bange. „Beschäftigen wir un» aber vorläufig l'ltlevaut schö ren Karl." Frau Barbara schien bisher an andere Dinge gedacht und den Worten ihres Lohnes nur wenige Aufmerksamkeit ge schenkt zu haben, der Name schien ste aus ihren Träumereien erweckt zu haben und sie fragte icpt fast gleichgiltig „Was sagtest Du da?" „Nun", erwiederte Hallinger, „ich meine den Spipbube», vrn dem ich die Kunst mit den Schlüsseln erlernte, dl« mir am Schreibtische der Weilen I» gute Dienste that. Das ist ein Gauner ohne Gleiche», er war Tafchindieb und Räuber und ent floh aus dem Gesängnisse. Aber es ge lang mir, seiner wieder habhaft zu wer den, was mir nicht zum Schaden gereicht, und da ich seht 112 in Vertheidiger nicht mehr bin, so hoffe ich mit Gottes und der Hilse dessen, was ich früher von ihm er fuhr, ih» wohl auf ein zwanzig lährchen in'S Zuchthaus zu bringen." Frau Barbara starrte mlt weil geöff nett» Augen ihren Sohn an: „Immer treu, Immertreu! Ja er war «In Räuber und «in Taschendieb und wohl auch gut Freund mit dem Liebhaber des Fräulein. Sie Hat'S wohl später eben so gut ersah ren wie ich. Aber ein guter Kerl war er doch, und bisweilen nannte er sich Im mertr«u, häufig«r nannt« man ihn d«n schönen Karl, eigentlich aber hieß er Karl Klotzing«r. Bringe lhn in's Zuchthaus, Judas Ischarioth, «S ist Dein Vater —" Sie sprach nicht weiter und barg, ln heftige Thränen ausbrechend, ihr Antlip mit btiden Händen. Der Etnsälltg« erkennt ste vielleicht nicht, vernünftige, guth.rzige Mensch, begegnet es beiden wohl auch wieder, daß fle, zu andrer Zeit, das Unwahre sür wahr hal tt,,. Aber man kann hier und da durch falsch« Juwelen getäuscht werden und st« sür ächt hallen, kaum abe/ das Feuer der ächten sür falsch. Hallinger bezüchtigi« di«Snial nicht, wi« vorh«r, stin« Muii«r d«r Lüg«, er taumelt« schwer von d«m Wort« zurück und sank auf einen Stuhl. Er glaubt« ihr. Als st« aber «inig« Minuten fpät«r die Hände von ihren Augen niedersinken ließ, tn d«n Schoß, stand «r aufr«cht vor ihr, todt«nbl«ich, mlt fast verzerrt«» Zügen: „W«iß das auß«r Dlr noch ein l«b«nd«r Mensch?" Siand «lwas wie ein Muttermord tn d«r Näh« d«r Arid«»? Viklleicht stellt« sich grau Barbara wäh. r«nd d«r dumpf«» und unh«tlvoll«n Stille, welch« in l«r Stube herrschte, «tn« ähn lich« Frag«, d«nn kbknsalls bl«ich wi« «in« Stiche, starrt« st« D«n an, d«n sie vorher Judas Ischarioth genannt hatte. Dann aber sagte st« s«st: „New, Niemand w«iß da«, ich all«!n!" Das war vl«ll«icht g«fährlich. Indtssen hob Hallingkr bloß droh«nd und warntnd d«n Fing«r g«g«n si« und warf Ihr «in-n Blick zu. «inen bösen, viel sagenden Blick. Dann verlikß «r schweigend und ohne Gruß die Stube und ging, und «» war der Abschied »wischen Mutter und wobn auf e!n« lang«, unbestimmt«, in d«r That s«hr »nbistimmt« Zktt. Nummer 21. Die alte Frau stand l'tzt auf und öff ' n«te, fast unbewußt, das F-nster, denn e« herrschte eine dumpfe und drücken'» »chivüle in der S.'ube, aber ihren Sohn sah ste nicht mehr, denn er war schon um rle Ecke des Hause» gegangen und fchriit dein Walde zu. Der junge, hoffnungsvolle und hoff« den Gründen, welche er vorhin fela«r Mutter so schon.no entwlckUt hatte, »ich» in dem Dorfe, in welchem ihn Niemand mehr kannte, als da» Kind von Bettel« volt aufzutreten. Bei den übrigen« higst seltenen und nie ohne triftig«» Brunv unternommenen Besuchen, welche er der Haus, hin und zurück, zu Fuße. So a»ch heute. Die Strecke betrug l ochsten« drei viertel Stunden, und bis dorthin saß er in feinem Wagen und rollte der Stadl zu. Daß es bereits dunkelte, kümmerte ihn wenig, er kann « den Weg und konnte un gestört feinen Bedanken nachhängen, und die schlimme Stimmung, in welcher er seine Muiter verlassen hatte, besserte stch bald, nachdem er in'S Frei« gekommen war. Judas Ischarloth halte dle alte Frau gesagt? Das klappte gar nicht, Jener halte seinen Herrn und Meister verrathen, er selbst aber nur einen alten Ga ,»«<, der vielmehr sein Vater war. Nebenher! da« war der richtig» Ausdruck, noch besser »ielleichti zufällig! denn hatte sich dieser »ebe Vater jemals um seinen Sohn ge kümmert? Viell.lcht, j, HZchft wahrschet». lich wüß!e er gar nitU von feiner E»i st-nz. Auch v.rrathen hatt« er Iminer- Ireu nicht. Jener war aus dem Gefäng nisse entwischt, er hatte ihn wieder elnge sangen, denn da» war feine Pflicht, und es war weder nur feine Pflicht, wenn er dem alten Gauner zu so und so viel Jah ren Zuchthaus verhalf. Stimme der Na iur! Ein Blödsinn! Elterntreue und Kindesliebe! die hoben sich gegenseitig bet den teilen Beth.tligten und ginge» >uf, Null für Nall. Erhängen würde «r >lch zuverlässig nicht, wegen dieser Gr» ichichte, wie der einfältige Juda«. Da« also machte ihm wenige Schmerzen. Un >ng?n.'hmer war ihm indessen dt« Furcht Die Menschheit ist so einfältig, welch' .inen Skandal würde das gebe«, wie nachtheilig auf feine Zukunft einwirken. N»d, der Teufel konnte doch sein Spiel haben; j.'i, all» Frau drinnen im Dorfe wuß'e allein, ganz allein, um da» Geheimniß. Er bl eb stehen und blickte rückwärt«. Es war schon ziemlich dunkel, di« Alt« war allein mit ihrem Geheimnisse lm Hause, Niemand sah ihn, wenn er um wendete und nochmal« bel ihr eintrat. Vielleicht beabsichtigte er da« zn thun und sie 'echt schön zu bitten, daß fle doch ja schweigen mög». Vielleicht war ihm auch ein anderer Gedanke geko nme«. aber es ist überflüssig hierüber zu grübeln, den« er wendete sich wieder und fetzte seinen Weg nachdem Nachbardorf, fort, ja selbst rascher als vorher, denn bereit« fielen einzelne Schneeflocken und es drohte sich Ichneewetter einzulegen. Er begann jetzt wieder nachzudenken und gleichzeitig Pläne zu entwerfen. Viel Gutes hatte er heut» nlcht gehört, aber nicht selten gelingt e« dem vernünf tigen Mann? auch das Schlimme benutzen zu können. War es auch nicht möglich, sich für das Kind der »Vellen »»«zugeben, so konnte er doch wenigstens »in Stück aus ihrer Vergangenheit, dessen Bekannt werden fle um jeden Prei« v»rhüt»n mußt». Das war schon etwa«. Dana war Käthchen da, welche um di» Gunst der Weilen gebracht werden mußt». Er rieb stch plötzlich erfreut die Hand», still» Schlüss-l si.ltn ihm »in und f«in Herz floß über von Dankbarkeit gegen seinen väterlichen Lehrer. Blleb da« einfältige Geschöpf bei der Frau von Pel zen oder folgte sie, wi» er hatt« sagen hö ren, der Weilen i» die S!adt, so blt«b sich da« gl«i«h. Srine immer.treuen Schlüssel schlössen da und dort, sie schlössen dl« Kasse dir Weilen und Käihchens Lade, und «in paar G«ldröllch«n von Ein» nach Z»»t gebracht wirken Wunder. Wie er Albrecht Werthof «twa» an hängen wolle, g,b wohl der Zufall, aber ein wachsame» Auge mußte er habt«, dt.'.n er glaubte bemerkt zu haben, daß in den letzten Tagen feines Aufenthalt«« aus Pelzenberg tl« Wellen günstiger ge gen Jenen gestimmt war, al« früher. Dann kam es darauf an, dle Aussagen zu benutzen, welche Vozelschiu bezüglich dee fliegenden Brüder gemacht h«tt«. Vog«lscheu einzusangen. Das war au«- (Siehe 4. S.ile.)