Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, May 09, 1872, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
8. Zahrqana.
Dr. F. Bodcman,
Linden Straße,
zwischen der Penn und Jranklin Avenue.
Offire-Sluaden, Morgen« von B—9
„ B—3
In Abwesenheit wird gebeten. Nachricht zu bin
lassen. 7>nz7
vr. Ilr. Ilir>illtitl>i,
dentscber A^zt,
Deutsche Apotheke,
»»8 Lackawanna Nvenue.
«den Handle»'» MerchantS u. MechanicS Bank.
ÄapS H. F. Lobcck.
L. L. LÜnttenäen,
Deutsche Apotheke,
SIK Lackwanira Avon»«.
riLNM,
»erfertigt künstliche ahne, welche dle natürlichen
IN Schönheit und )i!>crtiesfcn.
Eleganz dieser Zahne zu überzeugen.
Aemsch wird in der Otfice gesprochen n»d un
sere Landtleute können sich vcrlrauencvoll an ihn
Office oberhalb MathewS Apotheke. lio9
Dr. S. SS Sknch,
hat seine Offlee «erlegt nach der
üvlce von .Vve.
Kann u> deutscher und englischer Sprache kon
fultirt «er»«n.
Offieefiunden: 8 bis 9 Vormittag».
12 „ 2 Nachmittags.
7 „ 8 Abends.
Arckitekt.
2ag7l Seranton, Pa.
Etablirt in lBäü.
G. A. « ? ?"Ucr S 5 «v..
Groce r i r s,
Thee, Ne>s, Milisse.', Mehl,
ChaS. Dupont Ärcck,
Advokat und Sachwalter,
Hetllr. K r,l tt s,
Deutsche Väckerei,
Mainstraße, Hvdc Park,
Uischer « ssion.
Groccricn n»d iüvucii,
u. Ä ss?o'n.
Bölkers
D^k^r,^
>Ha»er H» Wanke,
Grocerieen «nd Prvvisiiincn.
Mainstraße, H«de Park,
lasse». A>apS
Jakob Hauer. I Friedrich Wanke.
Orchcstrion.
Wer hat alte Cente?
zängen l 7M,'1799,!>,
»erden gute Priise bezahlt. Ebenso für halbi
Eenie gkwisser Jahrgange.
Wer solche brüst, melde sich in der Trpeditior
e« Llatte«. Z»S
Frühjahrs- und Winter-
Waaren,
bei
M. Nicss Co..
329 I-ackavaana Avenue,
ShawlS! ShawlS! !
Ebenso haben wir eine große Auswahl farbi-
Gute Ncifrörkc nur iO TentS.
MuSlin in allen Breiten!
M. Rerse, I E.Simon,
Oefen! Oefen!
Billigste« Preisen.
Waare gut! Aagtiba
Henr? I. Zieqler,
Nachfolger von Geo. Pfeffer, Eedarstraße,
Joseph Ober,
Bcch-, Kupsrr- ä- Eiseuwaaren,
stände, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
bester Qualität.
Besonder» empfiehl er seine aufs dauerhaftes!«
lldr/Ärt.'"' u»d Wasserlettun^en
Bier - Wirthschaft
Anton Ivos,
Mainstraße, H»de Park.
Jvh» Werthamcr,
plumlicv un!) Gas Filter,
Collektions -Gfücc.
Futzbekleidnzig!
Sticscl- und Zchuh-GeschäN
Luther K» Blatter,
Drusche Wirtlischaft,
Cigarren Geschäft
u. s. w.' '27ap?/"'
Ml; S 5 sechst,
Süicka Scisc und Lichlcr Fabrik,
Klocmn's /lats, Scranto», Pa.
bester Qualität, llnschlitt und ffett wirden ui
Marktpreise daar bezahlt. Bcst: Seife
wird fortwährend daselbst fabrizirt. 2^>f
Peter Crerer,
N esta nratio n,
nebst »«deren
Sermitoii, Luzerne Conntti, Pa.. Donlierstaq den t). Mai 1872.
<BL
Tapeten ä: Wandpapier,
Fenster-Vorliänsie,
Schul-, Alank- und Achreilidüchcr,
Schreibmaterialien.
Leinwand- erhänge werden Bcstel-
Sprecht bei unö vor.
K.D. Neusser,
tBap7 i!arl D. Nenffc».
Günfter S» »H>l!Z.
Großes Mobillen-Lggsr.
Allezeit in großer Ausivadl vorrälhkg» Vu-
AuSzieh.Tische, Bettstätten jeder Matr.izze»
""" »«ex.
Srranton, I». Jan. ba
Möbeln! Möbeln!
Grießer S 5 (?0.,
bvk Lackawanna Are., nah: Washington Ave.,
zeigen bierinit dem deutschen Publikum a», daß
sie ihr Geschäft nach ibrem eignen neuen Gebaute
nächste Thür« von ihrem früheren Platze »erlegt
Dem geehrten Publikum für bisherigen Zu-
geben zugleich die ZZersiä er-
billig bedienen werten.
Ebenso rinpfelilcn wir uns als Lcichenbesorger.
Srranton, 28. stebr. 18KK.
Garnev, Tripp d» (?0..
Schnupf-, Rauch- nnd Knn-
Taback. Pfeifen »e.
3t>B Lackawanna Avenue.
ZA" Deutsch wird von Hrn. John S. Sib?rl
gesprochen. ü«ii7i>
George Sau«»,
Neues
Ltablissenicut.
Die Unterzeichnete« machen die deutschen Sin-
Seranton und Umgegend aufmerk-
Kleider-Geschäft.
in I. Zetdler'S Gebände,
und den eraktesten Schnitt in der Äadt.
Ihr Deutsche, überzeugt euch und sprecht vor,
so werdet ihr befriedigt werden.
Zahlreichem Zuspruch sehen achtungsvoll ent-
Vunkellmlsck Bclme!«',«>r.
Zeidler'Sßlock.
Seranton, 2S. April IBK3.
Jncvrporirt t«S » .
Eapi« al » 2(>»,OUV.
Die e o p l e ' sv
Feuer-Nerst jierungS-Wcscllschaft
t» Philadelphia, Pa.,
O ffi ee, No. 5 l Walnut Straße,
(Gegenüber Jndependence Square.)
Versichert gegen Feuerschaden
zu den billigsten Preisen, verein -
darlich mit Sicherheit.
George Busch, lun., Sekretär.
E. B onn, Präsident. M. Ziin in ermann,
Agent für Seranton und Umgegend. bo7l
(YeschäftS-Karten.
t reel. 5. Einsäen,
Architekt, Baumeister Li Ingenieur.
(Städtischer Vermesse r,)
Ofsice, 59l Lacka. Avenue, nahe Washington,
Zlmz Seranton, Pa. 7(1,1j
11. ('iimj)dell,
N echtS - A n w a l t»
pünktlich besorgt. 7jl7i>
E» Händler in
PineßrookKshSes:
Office in No. >«>!> Penn Avenue,
2j13 Seranton, Pa. >i
Peter Ereter,
HanS-, 2child-,
FreSeo- L 5 L'rnttinctttal-Maler,
Dr. (?. Y. Fischer,
Arzt nnd Wttttdarzt.
sultir/deutsch und englisch, -visier über Ma-
IhewS Apoihtke, >!acka. Avenue. As 72
Ilr. ?.
Deutscher Arzt,
Office an Penn Avenue, unterhalb der binden
7 öjan72
F. W. (Hnnsrer,
Advokat und RcchtS-Anwalt,
Ecke von Lackawanna und Washington Avenue.
2908 Seranton, Pa. ba
G u st a v Hab n,
Advocat und Nechis.'Autvalt,
Äl. S. .H ottcn st e i li,
dcutfcl.or Advokat»
ton, i>il! N NrchlSrri'icsse. bks?7.!> Ci'llcl- !
che». Nebe» >!>ld. WairrS. I Iji72
A!c?ra::d«?r Ha.i,
Fl tZco-, unli schili!u!cr,
TL. tH il»s v >l r> ti c 'S,
NeckilA-Anwalt.
X Il<>?
Zl. <5. /ivnnrsv«,
Wyoming Nve. gegenüber T?oining HauS,
Scranton, Jan. 18KK ba
(.?.
Advokat und Sachwalter,
nur/ !!!u>;B
Äote!",
Die Kinder der Gauner.
(Zortschung.l
Sie hallt auch Aäthch.'n nicht gesagt,
w e schwer sie Zllbiecht srühec gckiänkt,
und sich selbst schwur si.- einen bUligen
Eid, daß dies«! srüh-re ll.ibill auf ihren
«Zntichluß, aus ihr Handeln keinen Tin
st iß haben sollte. Unbedin.il a''er geht
aUS diesem Thu» ser Weilen und aus
llire.n Vorsape hervor, daß sie nicht bloß
«in vernünftige?, sondei!, auch ei» gutes
und edle» Weib war.
N widerstrebend gab endlich Hallln
ger Weile» das Versprechen, daß auch
er sta> Käthchen nicht nähern wolle, bis
sie ihn hierzu die Erlaubniß gäbe. Desto
fester «ber schien er dafür sein Versprechen
befand er sich i» einer gewissen Erregung
und die ZV.ile» sorgsam nach ihm.
„Simeon", sagte sie endlich, „nu/ keinen
unüberlegten Streich! versprechen Sie
„Nein", erividerl« Haslinger, „ich be
gehe keinen solchen Streich und handle
überhaupt nie unübtil:gt. Auch in ti-ser
Sache nicht, das verspreche ich Ihnen."
Ter Ton seiner Stimme war ganz ei
genchümlich als er diese Woite sprach, die
Tan!c hatti Ihn kaNm je so gesehen, und
als er gegangen w.ir, sagte sie zu sich
selbst -
„Es ist dem guten Jungen schwer zu
sitzt drobcu und hat verweinte Augen.
Welchen Jammer und welches Unheil
bringt diese Liebe in der Menschen Herz,
diese Liebe, die dennoch alle Welt als den
Inbegriff aller Seligkitt preist und er
hebt." Sic seufzte tief auf bei diesen
Worten.
>?. <?i» neuer Gast findet sich im
Hause des .ttaufmailn Aogelscheu
ein. Gcmntiilichr, musikalische
Abe»du»terlialt,n»g und eine
eheliche Scene.
Wenige Blätter nur zeiilten die Bäume
des Forstes. Vereinzelte, sicher? gebliebene
und die der Herbststurin vergessen hatte,
wie der Tod das bisweilen mit allen
Menschen zu machen pflegt, die starr und
steinern in eine andere Menschenzeit hin
einrage», wie jene vertrockneten Blätter
in eine andere Jahreszeit.
Auf dem braunen, abgefallenen Laub
werke zu beiden Seite» des einsamen
Waldweges glänzien hier und da weiße
Streifen, ein Mittelding zwischen Schnee
und Reif, tie der Morgen oder die Nacht
Sonne, um ihr wenig wärmendes Tage
werk für heute zu beschließen, bluligroih,
wie in jenen reizenden Polarländern, nach
welchen fetle Subjecte aus gemäßigten
Landstrichen bisweilen scuszen, statt sich
einer wohldurchwärmten Stube dankbar
Dabei flog der Ab» ndwind über den
te, und ta wir, istesnichldurchauS vonder
Nolbwentigkeil geboten, alle 'Ncbeimniß
klämerei verabscheu:», ss sagen wir offen,
daß dieser Mann Niemand anders war,
als der alle Pater Jmmertreu, begriffen
aus dem Heimwege von einen, benachbar
ten Dorfe nach dem gastlichen Dache des
Krämers oder Kaufmanns Vozelscheu.
Nichtsthun zu sröhnen, sondern um sich
in steter Thätigkeit zu erhalten, und so
Halle ir von seinem Gastsreunde einen
k e i en Kram erstanden mit tem er in ten.
benachbarten Dörfern hausirte, und bot
sich eine paffende Gelegenheit, wohl euch
seine Licblingvkiinst mit i» Anwendung
braitc, dann pflegte er z.i sagen: „Alles,
nur leine Einseitigkeit."
Jmmertreu beabsichtigte übrigen» nicht
im Lande z» verweile». Cr besaß Freirnde,
diese hallen ihm vorlänslg einen Ha »sie
schein verschcff», ob falsch oder ächt geht
»nS nichts an, und kam der ihm verspr i
liche Ausweis, so wollte er sich dorthin be
geben. Vorläufig fühlte er sich bei Vogel
scheu ziemlich sicher, aber vorläufig und
Bereits hatte er das Haus des Krämers
in Sicht, als sein seines Gehör ihm sagte
daß irgend Etwas sich hinter ihni bewege,
und als er sich wandte, sah er iil der That,
baß ihm «in Fußgänger nachkam, und da
der Mann ein Fremder und nicht ein
Einwohner des Dorfes, so fand er es
übeiflüsstg, daß Jener ihn in das Haus
des KramelS gehen sah und blieb stehen,
ihn zu erwarten.
Der Fremde schien sein« Schritte zu be
schleunigen nnd kam rasch näher.
als sei der Herankomirrude durch Fami
licnvc>hällnisse oder a« dere unangenehme
Dinge bewogen r.-ordni, sich schleunigst
auf die Reise z» begaben und habe nicht
Zeit gesunden sich hinlänglich mit dem
Nöthigen zu versehen. Er trug ein kleines
Bändel in der Hand, und als er bei Im»
mcrtreu angikommen war und ringsum
flüchtige, spähende Blickt um sich gtwor
fin halte, blieb er stehen diesen zu begrü
ßen.
, Tscha!" sagte Immertre» rasch und
haldlaut. Da aber der grtindt aus diesen
bekannten Gaunergruß nicht geagirte, so
beantwortete er sofort dessen Ansprache
auf gewöhnliche Melse. „Ein Aller ist e«
nicht," dachte Jmmertreu, „aber einen
Haken hat's und wir wollen weiter sehen."
Der Fremde seinerseits schien Jmmer
treu rasch, aber deshalb dennoch sorgsäl
tig zu mustern, und dann nun dann
gab ein Wort da« andere.
Jmmertreu hatte einen andern, von
seines GastsreundeS HauS ab führenden
Weg eingeschlagen, und als dieser Pfad
der längs des Holzes sich hinzog, nichi
nach dem Dor>e oder nach den einzelnen
Häusern zu führen schien, war der Fremde
off-übar unangenehm berührt. Endlict
blieb Jener stehen und sagte, sich dii
Hände reibend: „Kann man denn wohl
„Warum nicht, wenn Ihr Geld habt/'
erwiderte Jmmertreu.
„Daran fehlt's nicht," verf.tzte der
Fremde, „aber ich bin müde, hungrig
ernsthaft
„Lieber Gott, Ihr seid gewiß ein gute,
„Wenn's möglich ist!"
„Ich möchte wissen, ob e« sicher dort im
Dorfeist."
zu Hause in Eurem eignen Bette."
Der Fremde schüttelte sich, was vielleicht
bedeuten konnte: „„Die Sicherheit isi
keine Antwort, und endlich sagte Jmmer
treu:
„Wenn Ihr Geld habt, wie Ihr sagt,
in's Dor?. Es ist gar nicht schlecht im
Wirthshaus« dort.''
Es hatte wirklich den Anschein, als
zögernd:
und Euer Schade soll es auch nicht sein!"
Ma» sah ihm an, daß ihm diese Worte
Ueberwindung kostiten, und daß nur die
Verlegenheit, In der er sich befand, Ihm
dieselben ausgepreßt halte.
„Ei, ei,' versetzte Immertreu, „man
einmal ein wenig wie es mit dieser Un-,
schul» aussteht, setzt Euch, Mann Got
tes!" Er zeigte bet diesen Worten auf
eine kleine, mit feuchten, abgefallenen
Blätter» bedeckte Erderhöhung, breitete
den Teppich, in welchen er feinen Waaren
kaste» eiugeschlageu hatte, auf dieselbe und
ließ sich nieder.
„O," sagte der Fremde schauernd, „hier
ist es kalt und der Boten abscheulich naß
und mich friert wie einen Hund."
„Las hat nichts auf sich," versetzte Im
meitreu, „wer vor den Grünen davon
läuft, darf das Bisse» Nässe nicht scheuen,
aber es kann s>in, daß ich, unter Umstän
gelrechtes V?rbör, was Ihm nicht beson
ders schwer fiel, indem er selbst sich nicht
selten in ähnlicher Lage befunden batte,
und es zeigte sich abermals recht auffällig,
welches Uebergewicht das Alter nnd die
Erfahrung auf dle weniger erfahrene
Jugend ausüben. Denn, In Verhältniß,
mäßig nicht allzu langer Zelt, hatte Im
mertren ein ziemlich klare und zusammen
hängende Skizze von dem, was er wissen
wollte.
Der Verfolgle war Xylograph seiner
eigentlichen Beschäftigung nach, indessen
Zeit batte er sich noch in der Lithographie
versucht. Das war sein Unglück.
Man beschuldigle ihn, falsche Stempel
bogen gemacht zu haben, deren in der
neueren Zeit mehrere zum Vorschein ge
kommen waren, das heißt, man hatte ihn
i» diesem „Verdachte," vorgestern aber
brach!« ihm athemloS ein Freund die
Nachricht, daß vielleicht noch in dieser
Stunde die Polizei ihm einen Besuch ab
z statten würde, da man die „Gewißheit"
habe, daß er falsche Zehn-Vuldenscheine
j gemacht habe. Er erschrack tödtlich, hatte
aber dennoch so viel Bestnnung, sein baar
Geld und ein Bischen Leibwäsche zusam
menzupacken und zu fliehen.
Nliminer 19.
„Habt Ihr wirklich Zehn Gulden-Ni»
len gemacht? ' fragte Jmmerlreu.
„Bewahre."
„Sagt die Wahrheit."
„Nur aus Spaß," sagte jetzt zögernd
»er Flüchlling.
„Habt Ihr deren bei Euch?"
Der scherzhafte Notcnfälfcher schien sich
Beim letzten Scheine des Abendrolhe«
Der Fremde brachte einige Goldstücke
,um Vorschein und sagte: „Wenn ich bei
Leuten eine sichere Zufluchtsstätte
gefunden ha>>e, in welcher ich ein paar
läge mich verborgen halten kann, so er
halle ich Geld genug nachgeschickt, um
über die Grenze zu kommen und dort ir
gend ein Geschäft beginnen zu können."
Jmmertreu nickte zustimmend, dann
sagte er: „Bleibt hier sitzen und rührt
Huch nicht. Ich gehe und kehre sehr wahr
scheinlich bald wieder und bringe Euch,
rie ich hoffe, die Nachricht, daß ich einen
sichern Aufenthalt, wenigstens für einige
Tage, für Euch gefunden habe. Bin ich
in einer halben Stunde nicht zurück, so
st es nichts, und Ihr könnt dem Teusei
zulaufen."
„Aber, wenn Ihr nicht wiederkehrt, wie
bikomme ich meine Note» wieder, die Ihr
eingesteckt habt?"
~en Nachricht, daß er sür ein Unterkon «
nen gesorgt habe, und Beide wanderten
hieraus dem Krämeihause zu, um die An-
Lache noch um einen zu vermehren.
Nicht ganz leicht war es Jmmertreu
,e»ordcn, das zu bewerkstelligen. Der
iür Ihn gespro.hen und seiner pecuniären
Nittel Erwähnung gethan hatte. Schott
'ino Bernhaid waren dagegen. „Wir sind
unserer gerade Spitzbuben genug hier im
Hause." sagte der Letztere sich verbindlich
gegen die Andein „und der
Schotten Pctcr pflichtete ihm bei. Im
kenkcn so ziemlich zu beseitigen, und gab
cas Versprechen, daß der Aufenthalt de»
Cremten nur kurze Zeit währen sollt».
Er balle das auch wirklich im Slnne.
Oie geräusch.'olle Thätigkeit ler stiegen»
den Brüder und andere ibrer Gesinnungs
genossen behagte ihm nicht. Er haßle al
len nrnöihigen Kraftaufwand, der stet«
auf Rohheit hindeutet und war der Meln»
ung, daß gewaltsame Einbrüche dahin zu
Seele und wollte die sanfte, zeltgemäße
Taschendiebe»! nicht dem willen Einbre
cherthuim vertauschen. Die falschen Noten
aber, welche ihm sein Schübling überge
ben, zeigten von Geschicklichkeit und Ta
lent, und er war sicher, dieselben theils
für ächt an den Manu bringen zu können,
theils damit zu chilfern, das heißt beim
Wechseln derselben wacker zu stehlen oder
ein Poddelche mit Ihnen zu machen, das
ist, sie gegen ächte auszutauschen. Dle,
welche er bereits ln Händen halte, wollte
er in den Ictzten Tagen seines Aufenthal
tes bei Vogelscheu u»ter dem unschuldigen
talentvolle jange Mann, den ihm heute
vie Vorsehung zugefübrt, fleißig in seinem
Geschäfte arbeiten und er selbst wollte den
Vertrieb besorgen.
W >s indess-n den jungen Künstler selbst
betraf, so erwarb er sich bald die Gunst
seiner neuen Hausgenossen oder wußte
wenigst.ns die anfänglich gegen ihn aus
tretenden Vorurtheilt zu verscheuchen.
Er halte anfänglich seinen Namen genannt,
aber man batte ihm lachend erwiedert,
daß dies nicht nöthig sei.
„Kein Einziger von uns Allen", sagte
Vogelscheu, „führt den Namen, den er
vo» seinem Vater, oder, unter den bekann
ten Umständen, von seiner Jungfer Mut
ter erhalten hat und viele von unseren
keuten wissen diesen sogenannten ehrlichen
Familien-Namen wohl kaum mehr. Ich
(Siehe i. Seite.)