Nami» aus Eure» Kreuz- und Liiirjü gen, alter Vater Jmmertreu?" fragte Hallinger theilnehiltind. »Ich glaube beinahe," versetzte Imme» treu. „Nun, zum Beispiel?" Der Schützling HallingerS dachte eine Weile nach und dann sagte er kopsschüt telnd! „Obgl.ich. Gott sei Dank, der Galgen, wenigstens bei uns in Deutsch land, jetzt abgeschafft ist, will ich mich den «och hängen lassen, wenn wir et» einziger dieser Namen betfällt." Da Alles, angeblich wenigstens, seine Grenzen hat, warum nicht auch die Offen herzigkeit? Mißbilligend aber erwiederte Hallin ger: «Ist da« Aufrichtigkeit, Jmmerireu, s-tz.' Ihr Zweifel in mich, seid Ihr nicht überzeugt, laß ich Alles aufbieten iserde, Euch jll hei.'en, zu retten? Aber mit Be trübniß sehe«odl, daß Ihr mißtrauisch sei? und hinter tcm Verge haltet, denn rfflnbar ist iS r-i« unmöglich, d»H man Namen vergessn sollte, welche man einmal längere Zeit geführt hat!" ..Doch", versetzte Jmmertreu, „doch, e« ist picht allein möglich, sondern selbst un bedingt nothwendig. Wenn man irgendwo zur Unmöglichkeit geworden ist (ich habe den Ausdruck in einer Zeitung gelesen, in welker Sie mir etwas Gutes mitgebracht hatten), wenn man also in einer Land schaft zur Unmöglichkeit geworden ist. »er ändert man, der einfältigen Steckbriese wegen, eine Kleinigkeit an Haar, Bart und Augenbrauen, varirt in der Gesichts farbe und wechselt den Namen. Selbstver ständlich muß r an auch in Figur und Haltung eine angenehme Peränderung zu dringen wissen, und es ist dann Zehn ge gen Eins zu wetten, »aß wir nicht erkannt werden." „Aber es können auch Willen von Zehn zu Eins verloren werden." „So kann also auch hier der Fall ein» treten, daß ein Spürhund auf unserer Fährte, der uns zu erkennen glaubt, zum Beispiel am Oange, den zu verstellen für längere Zeit verdammt schwierig ist. Der Mann zieht uns nach und rustmittem un schuldigsten Tc.ie von der Welt unseren letzten oder vorletzten Namen, vielleicht sogar den allerersten, auf ten wir getauft sind und wir, haben wir alle frühere« Namen nicht gründlich vergessen, gehen in die Falle, wir drehen uns um und ha ben uns verrathen. Sehen Sie, lieber Herr, als vorsichtiger Mann habe ich des halb alle meine früheren Namen, wenn ich wirklich welche hatte, vollkommen ver gess-n. Das leuchtet Ihnen gewiß ein." verlieren. Er hatte das bei ähnlichen Fällen und wenn Jumertreu ihm die Wahrheit zu virhehlen schien, so im Gebrauche und kehrte dann stus mehrere Tage lang nicht wieder, so d>:ß '».er Gefangene während dieser Zeit sejiie Liebc'worte, Liebesgaben unv Spende» entbehren mußte. Stellte er sich dann später wieder ein, so war Jm mertreu fast immer höchst gefügig, und so erfuhr er auch in der That, als er einigt len. Mehrmals mußte Hallinger diefeStrase, . oder diesen Kunstgriff anwenden, um eine genaue Kenntniß ter Art und We.'s» zu erlangen, vermittelst welcher die Schlösser geöffnet wurden, denn trotzdem, daß er Jmmertreu dringend darauf aufmerksam machte, wie nöthig ihm, als Vertheidigrr, das zu wissen fei, so war doch Jener, eben in diesem Punkte, besonders verschlossen. Vielleicht erinnert sich ter geehrte Leser noch, daß unser junger Jurist, als er ein mal von der Tante Weilen heimkehrte, durch die Werte: „Schlüssel" und „Fa den" aufmerksam gemacht wurde und sich so fort zu seinem Gesangeiien begebcn hatte. Es war das um die Zeit, als Hallinger Aufschlüsse über das O-ff.ien ter Schlös ser verlangt hatte und das Interesse dt« Vertheidiger Jmmertreu'S steigerte sich von jenem Tage an ungemein. Jmmertreu hatte erzählt, daß seine Eol legen fast alle Schlösser mittelst Bindfaden öffneten, welcher, gesch'ckt eingeführt, die Stelle des Schlüssels ersetze und Hallin sier«, welcher das stark bezweifelte, brachte, selbstverständlich heimlich, das betriffenle Material in die Zelle des Vater Jmmer treu, verschiedene Schloss r und desgleichen mehrere Sorten Dintsaden. Aber die Sache ging und ging auch nicht. SS gelang allerdings Jmm.rtreu, einige der Schlösser zu öffnen, aber nur mit Aufwand von v'eler Mühe und Zeit, und Hallinger, der, wißbegierig wie er „Ich gebe zu", sagte er. „daß man manche Schlösser und tm Falle der Noth, auf solche Weise öffnet. Alle nicht. Alter wältigen Namen Ehre und singt das Lied vom schlauen Dleterich, VUIKO Nachschlüs sel genannt!" Jmmertreu zog die Schulter, Hallinger ging, um, gut Ding will Weil han, eine Woche auszubleiben, und als er wieder kehrte mit Schnapps und Schnupftabak, pfiff Jmmertreu wirklich das Lied vom schlauen Dieterich und der Ausdruck „pfiff' ist der regelrechteste von ter Welt, indem pfeifen i« der Gaunersprache bekennen. ,iiigestehen heißt. ßt »»zzhllt t'ß>, >nlt ti«tt Sk! »»I, B«. gtlsjerung aller Zellen gedtnZead, daß zu dem vollständigen DiebSschlüss-l-Apparat» achtundzwanzig Eisen gehörten und sprach mit wehmüthiger Erinnerung van den verschiedene» VaUetäten. „Und wer macht Euch diese Schlüssel?" sragle Hallinger. „Ehrliche, vertraute Schlosser oder solche von der Genossenschaft selbst, die gelernte Schlosser sind." „Schön, aber e« kann denn doch der Fall eintreten, daß diese Schlüssel nicht zur Hand oder von den Gerichten irgend wie abgefaßt worden sind. Wenn sich da ein vortheiihafte« Geschäft bietet, wie helft Ihr Euch da, wenn kein ehrlicher Schlos ser zur Hand und keiner der Euren schmie den kaun?" Immertreu schwieg und Hallinger stand auf, indem er sagte: „Wahrscheinlich »erde ich auf vierzehn Tage oder drei Wochen „Bleiben Sie hier", seufzend Jmmer lreu, „ich will e» Ihnen sagen." Und nun erfuhr Haslinger Folgende«: In solchem Falle der Noth geht einer »er Di»be«g»noffen zu einem Dorfschmiede, gibt sich siir »inen NechanikuS au«, der eine Maschine gebrauch» und gibt eine Zeichnung, nach weicher zwei eigenthüm lich construirle ratähnliche Maschinen ge serllgt werden sollen, welche er, der an gebliche MechantkuS, zu seinem Geschäfte gebrauche. Ist dann die fertige Arbeit in den Händen der Gauner, zersägen sie die beiden Räder in vier Theile und erhalten a»f tiefe Weise acht Schlüssel, welche, wenn man au« der Ni>ch twe Tugend macht, wohl ausreichen. Hallinger schüttelte den Kopf, Beden ken äußernd: „Wird da« auch gehen?" „Es geht!" „Hm! das ist so eine Sache. Ihr habt gut reden, denn ich muß Euch aus'S Wort glauben, beweis.» aber könnt Ihr es nicht." Immertreu seusz!« vernehmlich, Hallin ger aber fuhr fort! „An und für sich kümmert mich die Ge schichte wenig, denn daß es falsche Schluss sel gibt weiß die ganze Welt, und ich kann Euchj!tztwohlsagen, daß mirdie Geschichte mit Euren Nasern schon bekannt war, das heißt, daß Ich davon sprechen hörte, aber ich hielt e« für «inen Schwindel und Halle es heute noch dafür." „Ich will'S beweisen", sagte Immertreu entschlossen. „Wte wollt Ihr »S? „Wenn Ich Papier uod Neißblei habe, mache ich die Zeichnung, Sie lass-n sie von einem Schlosser ausführen und ich stelle dann vor Ihren Augen den Schlüs sel her." E« geschah also, die Sache fiel wirklich zur Zufriedenheit Hallingers aus, und es ist nicht zu leugnen, paß dem jungen, strebsamen Manne diese Erweile«ung sei ner Kenntnisse sür die Folge sehr zu stat ten kommen konnte. Hatte er späier, als Richter, es mit Gaunern und Dieben von der Art des Vater ImuiirtrkU zu thun, so hatte er bald gewonnen Spiel, «e»n de ren Kunstgriffe und Gebräuche ihm voll ständig bekannt waeen, und, eiseig daraus bedacht „seinen Weg zu n.achen", wie man zu sagen pflegt, ließ er Nichts unversucht, seine Kenntnisse zu erweitern, seine Er fahrungen zu bereichern. Nachdem daher dt, acht Schlusses in feinen Händen und als brauchbar befun den waren, sagte er zu Immertreu, „Der vollständige Apparat hat achtundzwanzig Schlüssel, hier haben wir deren nur acht, und selbst difs» Ijnd alle von fast gleicher Größe. Wie st.ht es auD, >»eun Ahr größere oder kleinere Schlösser öffnen wollt?" „Ein mittelstarker Eisentraht lhui Wunder," versetzte Immertreu, Bereits am andern Tage fertigte er in ! Anwesenheit des jungen, wißbegierigen Juristen, mittelst der einfachsten Werk zeuge, eine Anzahl solcher Schlüssel, und Hallinger selbst versuckte unter seiner An leitung seine Kunstfertigkeit, und diese Proben fielen so gut aus, daß Immertreu entzückt und bedauernd auSries: „Wie schade ist es um Sie, lieber Herr Vater!" Er hatte sich wohl unwillkürlich zu die sem Ausrufe hinreißen lassen, aber Hal linger nahm dirs zweifelhafte Lob nicht schlimm auf, sondern belobte ihn wegen seiner Ausrichligk-it und nahm dann die Schlüssel mit sich, um tieselben als Tu riosa aufzubewahren. Es hatte den Anschein, als sei die Un teisuchung gegen Immertreu nun in kur zer Frist beendet und Hallinger alsdann die erwünschte Gelegenheit geboten, sein NedneUalent in glänzendem Lichte zu zei g". Ganz unerwartet aber änderte sich der Stand der Sache, wenigsten« einigerma ßen. Immertreu, der sonst so geschickte Vater Immertreu, hatte Unglück gehabt, er war abgefaßt worden in dem Augenblicke, in welchem er die Börse eines Herrn sich an eignen wollte, und als man auf den un glücklichen Gedanken gerleth, in seiner Wohnung Haussuchung zu hallen, fand man daselbst »Ine nicht unbedeutende An zahl anderer »benfall« gestohlener Gegen- j stände. Der Arme lächelte anfänglich > ungläubig, als man ihn deshalb befragte. ! Da die Nichter kein» Scherze machen, , so konnte da« nicht« andere« als ein Schreckschuß sein, um ihn einzuschüchtern. In bittere Thränen ader brach er au», als er in seine Wohnung geführt wurZe und man ihm dort mancherlei kunstreich angebrachte Versticke zeigte, in welchen er die von der Justiz aufgefundenen Gegen ständ» verwahrt haben sollte. ilk!»' »ik unglstcklicht« Zusammen» treffen voll umständen! Nle hatte er die Hand ausgestreckt nach fremdem Eigen thum?, das ihm stet« heilig gewesen. Au genblickliche bittere Noth hatte ihn ver führt, mit zitternden Händen nach jener Börse zu greisen, deren Inhalt er als ein Anlehn betrachtete, welches in späteren, besseren Zellen mit tausendfältigem Danke zurückzuzahlen ihm heilige Pflicht war. Großer Goit! mit zitternden Händen! Sagt das nicht genug? Sagt das nicht Alles? Zittert ein Dieb, »In Gauner, w»nn »r nach fremder Habe strebt? Aber fein» Hand that das! Und kann ein Mann, der also ängstlich zitternd und un beholfen, von der P»!n des Hungers ge trieben, sast bewußtlos ein Verbrechen be geht, kann dieser Mann, der beim ersten Versuche schon ertappt wurde, für fähig gehalten weiden, solche kunstreiche und rassinirte Verstecke zu ersinnen, lpie jene, welche man tu der Wohnung des Unglück lichen fand? O nein, das war nicht mög lich und zuverlässig hatt» der frühere Be wohner von Jmmertreu's Wohnung diese Verstecke angelegt und gestohlene? Gut dort geborgen. Aber er war verschwun den, dieser frühere Bewohner, und leider konnte feine Spur nicht aufgefunden wer den. Das war schon halb ein Beweis von der Schuld des Verschwundenen, der ganze aber und gleichzeitig jener von Jmmer treu's vollständiger Unschuld war der, daß der Raub jenes flüchtigen Verbrechers sich noch unversehrt vorfand. Eine falsche Nachricht, ein mißverstandenes Wort, ein unschuldiger Scherz vielleicht, hatten ihn zur schleunigen, unüberlegten Flucht ge trieben, er halte in der Hast vergessen, sei nen Raub mit sich zu nehmen, wenn ihn nicht die Furcht durch denselben verrathen zu werden, bewog, ihn zurückzulassen. Das Gewissen hatte gesprochen, es halte gerichtet, und das, was anfänglich gegen Jmmertreu zu sprechen schien, bewies jetzt eben seine Schuldlosigkeit. So elwa hatte der angehende Jünger der heiligen Gerechtigkeit, Simeon Hal linger, sich vorgenommen zu sprechen zu Gunsten Jmmertreu's. Jetzt aber halten sich, wie wir bereits erwähnten, die Dinge einigermaßen andeiS gestallet. Angestellten Recherchen zufolge sollte Juimerlreu nicht stets der sanfte Taschen dieb gewesen sein, wie er das gegen Hal linger geäußert, sondfrn auch Verbindun gen zehlzbt haben mit einer weit verzweig len Gaunerbande, welche zu jener Zeit, und Jahre lang, vlel von sich reden machte. Es war das die Gen.'sscnschaft der. fliegenden eine DiebSge sellsch.ist, also benannt nach der eigen thümlichen Art und Weise wie sie zu han dln, das lrißt zu st-hlen pfl-gte. eine GegeaZz der vollständigsten Sicher hiit. Die Amtsstuben lparen »itt Spin nengeweben durchzogen, und, da es Nichts zu thun gab, gingen die Richler spazieren oder blyuem.'en ffch Ajomanc jy lesen, da Müßiggang aller Laster Anfang. Die GerichiLdiener, um dem Mangel an Diä len arznhelfen, erlernte» leichte, biirger liche Gewerbe oder bewaiben sich um kauf, niännischt Agenturen. Die Landjäger endlich entwarfen den Plan, selbst Franc »jreurS zu spielen, um wenigstens einiger maßen Uesen, „längst gesohlten Bedürf nisse", diesem täglich drückender werden den Mangel an legalen Spitzbuben, wenn auch nur durch ein Surrogat, abzuhelfen. Da ereigneten sich plötzlich Dinge, welche dies? Mißstände gründlich beseiligien. Zwei Frachtwage» wurden in »Hz und derselben Stacht angehalten und vvllsta». dig ausgeplündert und am folgenden Tage geschah dasselbe bei Hellem Sonnen schein mit eine» Leserschaft zur Messe zie hender Kaufleute. In der zweiten und dritten Nacht wiedtrholt» sich die Beraub ung eines FrachtivagenS und gleichzeitig wurde gewaltsam eingebrochen bei einem vermögenden Pächter, bei zwei Pfarrern und in einem Edelhof». Die Leute, welche diese Abwechselung in die seitherige Einiönigkeit des Lebe»» brachten, schienen anständige und gebil dete Staatsbürger zu sei«. Ei» erlaub ten sich keine weltern Eingriffe In die Rechte ihrer Mitmenschen, als solche, welch» zu ihrem Geschäft» durchaus nöthig wa»en. Sie schlugen, mißhandelten oder lödteten die von ihnen Angefallenen nicht, sontern begnügten sich, bei ihren Unter nthmung»» auf srtlem Felde, dieselben mit auf den Rücken gebundenen Händen und mit dem Gesichte gegen die Erle ge kehrt, hinzulegen, und dann mit Wagen und Pferden sich an unbekannte Orte zu begeben. Später fand man die Pferde, u»»»il.tzt grasend, zerstreut In der ganzen Gegend und die Wagen, zerlegt in ein zelne Theile, ofl stundenweit von einander entfernt in Wald und Fell». Ganz ahn lich verfuhren sie beiden Besuchen, welche ste in Hausern abstatteten. Man legte die Bewohner, gebunden, mit dem Gesichte auf die Erde und öffnete dann ruhig und ohne nutzlosen Lärmen Kisten und Kasten, alles Werlhvolle mit sich nehmend. Aber obgleich selbst unbekannt, schienen diese nächtlichen Besucher doch bekannt und be wandert in den betreffenden Häuslichkei ten. Sie wußten nicht allein ipy der Haus herr seine Werthsachen verwahrte, ste kannten auch den Ort, wo sich seine " Per Name ist nicht der alienwaßi'ge, dse Gaunergeiicsienschast «der halle vor- ringen bellend in ähnlichem Sinne/destanben, OchlÜss-l »esante«, fi« öffi,UtNg,rSus Spiele gehabt hallen. Auf diese Weise erklärte man auch die genaue Kenntniß der Oertlichkeiten in den Häusern, welchen die hegenden «rü der die Ehre ihres Besuches erzeigten, und daß diese Vermuthung wenig dazu beitrug, das nachbarliche V-rlrauen ,u befördern, laß, sich tenfeu, Da indessen selten oder nie eine Gegend in kurzen Zwischenräumen heimgesucht wurde und meist Jahre verflossen, bis die Fliegenden wieder ein Lebenszeichen von sich gaben, so verschwand auch meist der Argwohn wieder, welchen man vielleichl gegen Diesen oder Jenen gehegt hasle und man begann häufig sich der Hoffnung hin zugeben, daß die Naubgenossenschast roll ständig verschwunden sei. Als Hallinger den neuen Verdacht er fahren hatte, welcher auf Jmmertreu haf tele, begab er sich svsort,u demselben, um ihn mjt aller ihm zu Aeboie stehenden Schlauheit auszuholen. Er brachte reich liche Waden der beliebten Artikel mit in die Gefängnißzelle, verdoppelte die Spende ter spirituosen Labe und war gütiger und gemülhlicher gegen Immerlreu als jemals, Gelang e« ihm, grstndliche Notizen, wirtliche Thalsachen über die fliegenden Brüder zu erhallen, so konnte er sich ter Verlheidizupil scins? Schützlinge? Ent schlage» und größeren Vortheil erringen durch das Erführen», als durch ein», w»nn auch noch so glänzknde Vertheidigung. In ter That war Immertreu auch die Offenheit selbst. Die Gemüthiichk»it des jung»» Rechtebe sl>ssenen Halle ihn offenbar angesteckt u»p »r,.zahlt«, mit seiner Ge schicklichkeit sich brüstend, verschiedene Gau- Endlich begann dieser geschickt und ganz scheinbar gelegentlich von den fliegenden Brücern zu sprechen, aber ohne auf Im m»rlr«u den mindesten Eindruck hervorzu bringen. Es halte den Anschein, als ob er niemals elwas von denselben gehört habe, und als Hallingir «inigermaße» unum wunden nnd deullicher zu sprechen begann, stellte jener unschuldig- und neugierige Frugen. Ungemein interesstrte ihn die Sache, aber sie war Ihm vollständig un bekannt! Indessen war das eine Unmög lichkeit. Was alle Welt wußt», mußte auch »wissen, er, der miteinerUnzahlvonGau nern aller Art bekannt und befreundet war, und Hallinger änderte jetzt plötzlich seine Takl.k. Er erklärte ihm, daß Nachrichten einge laufen selen, yelche seine Perbindung mit jenen Bande» außer allen Zweifel gesetzt hätten und beschwor ihn, die Wahrheit nicht z>> verschweigen, da nur auf solche es möglich sei, günstig für ihn zu Di» Sprache verfthlt» nicht, auf J,„< merlreu Eindruck zu machen. Er biickle eine Zeit hindurch starr vor sich nieder, brach dann in Weheklagen und Vervünich ungen aus und begann endlich ,u weinen. Es jjel Hallingtr schwer, den heftig Er- I regten nur einigermaßen zu beruhigen, und als dies insofern gelungen war, daß derselbe wieder zusammenhängend sprach, wiederholte Hallinger seine Aufforderung, ' ihm ein unumwundene« Geständniß z» machen. „Ja," rief Immerlreu mit gepreßter ' Stimm», „ja ich will da« lhun, offen und > ttnn Ich iln awj»ua», daK Sit, > Ueber Herr, Alle, was ich Ihnen sagen . werde, zu meinen Gunsten anwenden. Habe ich denn »inen andern Freund in meiner Notb, als Sie? Aber heute nicht, > Ich bin verwirrt, »rschr»ckt, und di» Plötz , llche Anklag», welche da gegen mich erho t ben wird, hat mich so überrrascht, daß ich . heute in der That nicht im Stande bin zusammenhängend zu sprechen. Aber schaffen Ste mir Schreibmaterial und Sie ' sollen bis morsten Nachrichten erhalten, ! welche Sie in Verwunderung setzen wer , den und dabei hoffe ich Sie zu überzeugen, daß ich ehrlicher bin als Sie bisher ge glaubt habe» mögen." (Fortsetzung folgt.) Wunderbare Cure». Elnem Wechfelblatte entnehmen wir fol gende Mittheilung, welche den Fortschritt ter Chirurgie im 13. Jahrhundert zur Genüge darlhut. „Eine werkwürdige Cur nahmen zwei hiesige Aerzte dieser Tage an einem Deutschen Namens Kaiser vor, der hinter New Albany wohnt. Derselbe hatte ein Geschwür an der Leber, das vor ungefähr einem Jahre barst, und wobei der Eiter sich in den Magen entlud. Kurz tarauf bildete sich wieder ein großes Geschwür, welches sich einen Weg durch ten Mag»n und späler durch dt» S»ite bahnt», und durch diese Oeffnung ging augenblicklich alle und jede Nahrung, die er zu sich nahm, durch den Magen wieder hinaus. Kaiser magerte zu einem förmlichen Gerippe ab und sank mit jedem Tage mebr dem Grabe entgegen. Die erwähnten Aerzte, Cook und O'Reilp, machten nun eine Oeffnung in die Seite, groß genug, um die Einge weide durch dieselbe zu ziehen, diese nähten sie an Stellen, wo sie gerissen waren, zu sammen, und schoben sie dann durch die Oeffnung wieder an ihren Platz zurück. Der Patient befindet sich nach dieser ge wagten Operation ziemlich wohl und wird wabrscheinlich genesen." Eigentlich ist dies noch gar nichts. Der berühmte Doktor Langenbeck in Berlin hat noch eine wichtigere und unglaubli chere Cur mit einem Mann vorgenom- Ein Bierbrauer halte ein Geschwür im Magen und fragte den Doktor um Ralb. Er untersuchte Ihn, erklärte, es wäre eine Operation nötbiq, welche er der Außeror. dentlichkeit des Falles wegen gratis voll ziehen wolle. Der Bierbrauer willigte ein. denn die entsetzlichsten Magenschmerzen > ließen Ihm keine Ruhe mehr. Am ander» Tag» ging dann di« Op»ration vor sich. , DerPatientwurdeaneinenTisch geschnallt, der Arzt öffnete den Leib des Unglücklichen l und hob vorsichtig den Magen heraus. ' Nach einigem Besehen krempelte er densel ! ben um, schnitt das Geschwür heraus, ging an die Pump', um den Mcgen zu reinigen und dann dem Manne weder ' einzufetzeu. Al» derselbe gut ausgewaschen war, hing er ihn über den Schwengel der Pumpe und drehte sich um. damit er seine , Hände trocknn konnte. Unierdeß sprang , ei» großer Hund birbei. safte nach dem Magen u"d lief mit dem elben davon. Der Doktor war außer sich, als er den Verlust bemerkte. Dem Hunde nachzusetzen l iröglich: "-"s'. »aber a„s *!n sinnen, welches seinem Paiien- ten helfe» soll,». Plötzlich leuchtete sein Ayge auf—er ging ,u einem naliewobnen den Schlä»l»r, lieg ein Schwein bei le bendigem Leibe ausschneit.n, den Magen herausnehmen und Ij-s daun so schnell als möglich zu seinem Patienten. Dieser lag noch immer da, schien jedoch sehr schwach zn sein und klagle >gber furchtbaren Hun ger und Puist. ö'ider konnle der Doktor seinem Verlang»« noch nicht nachkomm»», vorh»r. mußie der Mag»n binein und »ist dann war an Essen und Trinken zu den ken. Nach einer Arbeit von tsi Minuten war der Magen eingesetzt, »er Bauch zu- Stand», seinem N-tter,u tanken. Nach Verlauf von elrca L Wochen konnt» ter Palient wieder umber geben und fühlte sich mit seinem Schweinemqgen gauz vor trefflich. Peter KnhZer, Weinen und Liquören. Die ilnicu-ichnilen habe» das frühere Brod', sche Vokal iu Lunmore übernommen und ballen, nebst vorzüglichem vier, steis eine reiche Auswahl der besten Weine und Liquöre vorra'lhig, »u deren InspelNo» sie ein verehrtes Publikum freundlichst einladen. Alle Auftrüge werden pünkt lich ausgeführt. liimz?) Peter Fühlt Hauer Le Wanke, Grocericcn nnd Provisionen, neben dem Hotel des Herrn George Grabe?. Einem verehrten deutschen Publikum die erge benste Anzeige, daß wir fortwährend einen ausge wählten Vorralb von Proviant und d'ebensmil lein an Hand ballen und den billigsten Preisen i Indem wir »m zahlreiche« Zuspruch bitten, geben wir die Versicherung, daß seivobl Qualität wie Preise der Waaren nichts zu wünschen übrig lassen. zvapg Jakob Hauer, l Friedrich Wanke. Incvrpvrirt A«S». ! ,tXXi North-Amirica, „ „ BM>,»tXI Hanover, „ „ 750,«XX1 AonkerS u. Nrw-Aork, „ „ !Iw,tXXi Wyoming, Wilkesbarre, 211.(XX Lancaster, Pa., 250,«X« Farmers Mutual, Jork, „ 9iX>,IXXI Norwich, Tonn., ZM.tXXI Iravcler« Life u. Accident, New-Aork, k,5,iXX Eommonwealtb Eooperative, „ IW.iXX' Gebäude, Möbeln, KaufmannSgiiter ic, werd' ich zu den niedrigsten Raten versichern. Ich werde mich bestreben, meine Gönner i» jeder Hinsicht zufrieden zu stellen, und überhaupl meine Geschäfte gewissenhaft und pünkllich zu er füllen. Zu sprechen jeden Tag im Eliff Worl Maschinen Shop und von k bis lt) Uhr Abend« in der Office von Well« und Watre«, Gen. Agenten, 224 Lackawanna Avenue gegenüber dei Washington Hall, eine Treppt hoch. Herr Theo dor Hesjinger wird in der tl. und 12. Ward Applikationen für dieselben Compagnien aufneh men. Ls7t> Eha«. W. Ve-ter- Agent. Wer hat alte Cente? Für amerikanische alte Tente von den Jahr gängen 1732, l7!1Z, I7W. tSV-t,1809 und 1815 werden gute Priise bezahlt. Ebenso für halbe Ernte gewisser Jahrgänge. Wer solche besitzt, melde sich in der ürpeditto» diese« Blatte«. Zdg „Mansion Hotel," E. E.E.Battenberg. Mvbel-Gefchäft. Der Untcrzeichnek hat Gcschäst«. M b'l 'd'"l' b'estni gefälligen Inspektion ein. ' Publilun" zu. Auf Leichenbegängnisse wird besonder« Nülsicht genommen und alles dazu Geböriae prompt besorgt. 280i>9 Reinhard Schonfeld. Frnnklin Hotel, Eebarstraße 11. Wirb. Diese« rühmlichst bc'-.nnte Hotel h»t Unter- »« u>ird sein Bestre sceundnihe Bedienung Allen den Aufenthalt an- SoUde Leute erhalten gute Ksji und Logi«. -tmiZm Ssbastiau Herbster. Zur Gemüthlichkeit. Die von dem Unterzeichneten unter obigem Namen eröffnete Wirthschaft ist bequem an dei Dunmore Straße, nahe Dolph'S Wäldchen, ge legen und wcrden Besucher daselbst stet« KI» Speisen und die besten Getränke vorfinde«. Ferner wird derselbe sein bisherige« Geschäfl weiter betreten und empfiehlt sich zu allen in sein Fach einschlagende Arbeiten nämlich! Schild- und Ornamental-Malerei, Tapezieren, Anstreichen von Häu sern u. s. w, dem verehrten deutschen PuUikum testen«. 15d70 luliu « YSellner. I. A. Ä. Lnrschcl, Empfiehlt sein al« vorzüglich bekannte« Bie, einem verehrten deutschen Publikum. Dunmore, 1. Juli tS7I. ba Philip Robinson, Vierbroner, Empfiehlt sei« auSacz.ichnete« Fabrikat den vir ehrten Wirthen besten«. lvjrii Friedrich Schräder, Fabrikant von sprudelndein Eronk Gier. Larlaparilla und Mineralwasser, Porter, Rle und Lagerbier, in Flaschen, wird zu den niedrigsten Preisen im liefert. h st st g Eine Erfahrung von 25 Jabren in meinem Ge ,ern, der alle anderen Fabrikate übertrifft und de, vesunddeil sehr zuträglich ist. Da« Geschäft steh! unter meiner persönlichen Leitung, »nd volle Zu 2Kba' Ar. Schräder. Grcgorn Snover, Lcllö I-aollavann» u. enn Vv. Scrantou, Pa.« Schnupf-, Kau- RnuchTnl'nck, Cignrre», Pfeifen, A. Griefer u.Eo., lackatvanna Avenue, widmen dem Leichenbeforger-Geschäst besondere Aufmerksamkeit nnd können obne Uebertreiduna behaupten, daß sie für diesen Geschäftszweig des. ser eingerichtet, al» irgend eine Firma in Seran t""- Nmiba Allein Liquor-Handlung «°n I. Apeprt, Ro. 227 Pcnn Avenue, Seranton. Hat ein «ohlassortirteg Lager von deutschen, französischen und spanischen Weinen, importirt, und einheimische LiquSre, Schweizer, Limburger Krauler und amerikanische Käse,' Gläser, Flaschen und viele andere ähnliche Artikel bester Ouali t°t- Msg B. Simon s Aquor Handlung, S 2« Lackawanna Avenue. Beste WhiSkieS verschiedener Marken, Ccanac. Zwetschgeuwasser, Berliner Getreide-Kümmel. Abspntb, Eurarao, Maraschino und überhaupt beste Auswahl importirter und einheimischer Liquöre, Port, Scherry und Rheinweine, Seotch Ale und Londoner Porter. Fabrikation aller grucht-Sprup», als Rat> Herr», Lemon, Pineaprle, Ginger, Vanilla u.s. Simon'S „Prussian Bitters" wird als a>' zeichnete« Tonic überall «erkauft und i>> ".M«- Av'",,.. tl» '» Basemen«, ist gerade der Ort, der von de» Tag» , Geschäftsmann und Ar Wanderer ihre Schritte rich An'tw.r. ? tvamm? so ergebt die prompt m° bekommen wir immer kühles U. p">"'den Wein und Vorzug Pn'dc ladet ein Der Professor. Wilhelm Kammer, Mriiwiii« kni««», Penn Avcnue, Serantcn, Pa. Erls, billig, Getränke, alle Sorten kakle Sve sen tmrier vorräthig. Zahlreichem Zuspruch entgegensehend. zeichn "«kibkvr il«!!!««' ä. Ward (früher H,de Park) Seranton. Pa. Dieses im besten Style «inaerichtete lederze.t zur Aufnahme von Reisenden bereis Gutes B»r und Wein, feine Liqurre. v-amie und kalte «peisen z» jeder Zeit! rob und gekocht; Jee Cream und m.t n eleganter Saal frr Zu recht Zahlreichem Besuch ladet seine ir.i». k'!l - Friedrich Genader Terantsn, L. Jan. 1V72. WiZhelns Tev H asiö 2MKnnAv'uu.. S'mnto.,Pa. Wilhelm Hersel, Sigen.hümer. Indem Unterzeichnet-'c die Uebernadme obigen Hotels icwodl dem d.eiuzk» wie auswärtigen Pu blikum hiermii anzrigi. giebt er die Versicherung daß er sich bestrebe-, wird, seine Gäste stet» rec und pünktlich zu bedienen. Zu zabl.c.ch,« Zuspruch lad«, -in VZm.HenI.U Germania Hote?, Meinen Freunden un/vekann!?» hiermit dt« ergebene Anzeige, daß ebigcS Lokal n.u .»igerich. tet und bedeutend vergrößert worden >st. Warm und kalte Speise, ,u jeder Zeit. Tic Straßen- Eisenbahn von Seranton führt bis zum Haufe. Auch macht derselbe darauf aufmerksam, daß e» mit guter Stallung für Pferde verseden ist. 23j18 Louis Min»,». O»»S OO^Fi Wein- »»d Bler'Wirtlitrbti^». Unterzeichneter macht hiermit feinen Freunden und den Deutsche» »»erHaupt bekam t, daß er in der Penn Avenue, in de« früher vcn Cdwari» Gunster bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröft net hat und ladet Alle freundlichst zum Ben > "U. Getran!« ftisch nnd Speisen schmackhaft. lM) Ch-rle» Och». Ehaö. H. Schodt, Restauration, Ecke Wyoming Ave. und Commereial Alle?, hält stets dir besten Weine, Bier, Ali l nd ander' Getränke, sowie Cigarren. Auf seine Restauration erlaubt er sich tel-n -der» aufmerksam zu machen. Austern auf jede d'en !n Pr?»a!,'i^m^'n^d WirthS- und KostbanS. Ter Unterzeichnete empfiehlt seinen Freunde» »nd den Deutschen überhaupt sein an der lack sonstraße, oberhalb der Main, Hpde Park, gelege nes Lokal, «o fie stets die besten Getränke vorfi«- den werden. L ld'e'rb. jederzeit gute Kost u»> LaÄawanna Haus Cigarren, warme und kalte Speisen; Austern, jede Art zubereitet. Ein feiner Saal für Damen und Familien. Um lahlreiche» Zuspruch ersucht seine Freun» 25jng Chas. Tropp. Leriimiiia Ilallv. Einem verehrten Publikum die ergebene An leige, daß obige», nahe dem Depot gelegene Lekal neu eingerichtet und bedeutend verschönert worden st und unter der Leitung des Unter,richnelen dem deutschen Publikum jetzt wieder offen steh«. Die Zeit der formellen Einweihung wird spä er bekannt gemacht. Da» ausgezeichnete „Drchestrion" und ek« »urchgreifer.de Ventilation machen diese» Lokak iU dem angniehmsten Aufenihal!»»rt in de, S'adt. st»jn> lebn Hiidler Jackson Haus, Franklin Avenue, nahe dem Lorenz Zeidler, Eigenthümer. Da» Hau» ist neu und in »«llkommeaster Weise ingerichlet und Tisch und jtiller liefern an ei en und Getränleii da» Beste, was zu haben ist. Solide Leute könne» Host und Logi» deim Tag« ider »er Woche erhalten. t?f7o L»renz Zeihler,