Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 25, 1872, Page 2, Image 2

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    Wochenblatt»
Friedrich Wagncr, Hcrauigeber.
Kcranton, den 2-Z. Januar 1872.
Die Zolll>auS-N»tevsucl>u»gcn.
So viel Anstrengungen auch gemacht
werden, in direkter und indirekter Weise
da» Resultat ter ZollbauS-Unlersuchun
grn abzuschwächen, was davon bisher in»
Publikum getiungcn ist, ist genügend »icht
nur zu einer Veränderung des Systems,
sondern auch zu einem durchgängigen Per
sonenwechsel.
Die Untersuchungen selbst haben fol
gende weitere Mißbräuche ergeben: 1)
Die arbiträre DiSciplinarenlsetzungen
gen politischer Meinungsverschiedenheit.
Der Extarirer General Palmer hat be
kündet, daß aus seinem Departement drel
der fähigsten Arbeiier auf direkten Befehl
des Finanzsekretärs Knall und Fall aus
dem Dienst gejagt wurdeu, weil sie der
Weisung Murphy's entgegen in den Pri
märwahlen für clnen F-ntonmann ge
stimmt hatte»! Umgekehrt ist ein Zollhaus
handlanger, ein gewisser Cocrigan, ob
schon er der Unehrlichkeit und der Bestech
ung überführt war, auf persönllchc»
Wunsch des Präsidenten im Dienst be
halten worden, weil er ein iüchtig arbei
tender Wardpoliliker war. Das ist die
Folge der diecretionären AbsetzungSge
n»alt, welche auch die neue Eivildicnstre
formbill den Vorgesetzten läßt. Doch diese
diecretionäre Gewalt hat noch eine andere,
viel schlimmere Folge die Nothwendig
keit der Unehrlichkeit der Beamten. Wenn
Jemand mit Aufopferung von Zeit und
Geld ein Amt erlangt, so ist er dissen nicht
sür einen Tag sicher. Das Streben drS
Beamten geht nun dabin, nicht die Pflich
ten des Amtes zum Nutzen des Publi
kums, sondern zum Nutzen seiner Taschen
zu erfüllen.
Je mehr er aus seinem Amt „heraus
schlagen" kann, desto besser sür ihn u. seine
Familie. Der spitzbübische Grundsatz:
daß die Beamien nicht des Publikums
wegen, sondern das Publikum der Beam
te» wegen da ist, hat sich hicr längst ein
gebürgert. Wenn dcr Beamte außerdem
weiß, daß seine Unehrlichkeit nicht mit den
Strafgesetzen geahndet wird, sondern ein
fache Demission erfolgt und auch diese
nicht, wenn er das Parteisteckenpferd des
sen, Selbstständigkeit und politische U,ber
zeugungStreue vollständig.
2) ist das Eompiomißspstem völlig ent
hüllt worden. Wenn ein Jnporleur hei
der Unterschlagung von Zöllen ertappt,
wird ihm nicht nach Gesetz und Recht der
Prozeß gemacht, sondern das Zollhaus
schickt Agenten an ihn, welche die Sache
„setteln." Die Eoniproinißsumme wird
dann unter die Beamten getheilt und die
Regierungskasse geht leer dabei aus.
3) ist die willkürliche Beschlagnahme
der Bücher zum Zweck von Erpressungen
ein das Geschäft rulnirenles Verfahren.
Reiche Importeure werden von dieser
Plage ziemlich häufig heimgesucht. Den,
zu rupfenden Vogel wird eine Horde
Marschälle von der unsaubersten Men
schenrasse, die man sich denken kann, in's
Eomptoir geschickt; sämmtliche Geschäfts
bücher und wichtige Geschästspapicre wer
den mit Beschlag belegt, in's Zollhaus
geschafft und dem Kaufmann sür ihre
Wiedereinlösung eine bestimmte Summe
firirt. Weigert er sich, darauf einzugehen,
dann werten Bücher und Papiere so lange
tm Zollhause gehalten, bis ter Geschäfts
mann, durch die ihm entstandenen Verle-
Solche Zustände sxott.-n jeder geregel
ten und civilistite» Verwaltung und
nichtsdestoweniger existirn» sie. Daß eine
Abhülfe kommen muß, das ist klar und
insofern werden die Untersuchungen das
ihrige beigetragen haben. Doch das Wie?
und in welcher Weise? das sind Fragin,
deren Lösung gewaSsen zu sein unsere
Verwaltung stA bisher gerade nicht gs
zeigl hat.
(Derart Hausen die Creaturcn tes Bet
tel-Präsidenten Grant, nach der Anqabe
der radikalen „N. 11. Abrztg.", welcher
obiger Bericht entnommen ist )
N«w ?jorker Gerechtigkeit.
Der Mörder Edward S. Stiles macht
«S sich in den Tombs sehr brquem. Er hat
einen feinen Tcppich in seine Zeile legrn,
die Wände sein tapezieren lassen und mit
eleganten Möbeln vcisehen. Er erscheint
tm elegantesten Anzüge, läßt flch die fein
sten Speisen und Getränke kommcn und
spricht über die von ihm begangene über
legte Mordthat, als über eine ganz unbe
deutende Sache. Währenddem ist der
arme Hotel-Junge, welcher das Verbrrchen
beging, Zeuge des Mordes gewesen zu
sein, tn jenem erbärmlichen L iche, das
man den New Ijorler Zeugcngewahrsam
nennt, eingesperrt und erfreut sich einer
Behandlung, die nicht besser ist. wie die
eines gewöhnlichen Gefangenen in einem
gcwöhulichen Gefängnisse. Dieses ist
eine der Schönheiten der New Aorker lii
sttzpflege. Etokes denkt nicht einen Au
genblick daran, an den Galgen zu kommen
oder bestrast zu werden. Sein Anwalt
John Graham soll sogar beabsichtigen,
„achzuweisen, daß Fick zuerst auf Stokes
geschossen und flch sodann selbst erschossen
habe. Nun, John Graham ist Alles mög
lich und hier zu Lande geschehen curiose
Oinge.
liliser «Schwur,cr!Ätövers>tk,reit.
Tv.S englische Strasscrsahren, welches
mit dem geiammten englischen Recht in
Air >pk>!a reciptrt wurde, ist das Muster
sür föst alle civilisirten Nationen gewor
den, Die demselben zu Grunde liegen
de» Principien waren zwar ursprünglich
alle« germanischen Volksstämmen gemein
sa>». Als aber auf dem europäischen
kontinent das römische Recht eindrang,
als die geistliche Gerichtsbarkeit sich mehr
n>«iter von der activen Theilnahme an der
'Nesetzgebung, Verwaltung und Recht»-
pflege zurückgedrängt winde/ räumte auch
über Thatsachen und Rechtsfragen, Schuld
und Strafe entschieden. Das Verfahren
wurde heimlich und inquisitorisch, und der
Angeklagte sank als Inquisit zum bloße»
Object richterlicher Proceduren herab. Wo
die Weisheit dcr Juristen aufhörte, da
manität des achtzehnten Jahrhunderts
beseitigt waren, in ihrer miltesten Form,
der körperlichen Züchtigung, um den mulh
maßlichen Delinquenten zum Gestänlniß
zu bringen, bet kleinere» Vergehen bis in
unsere Zeit fortbestanden hat.
Die große französische Revolution
brachte auch hierin einen Umschwung.
Nachdem durch die Eroberungen der fran
zösischen Republik und de» eisten Kaiser
reichs dies Verfahren bereits in deutsche
Provinzen, die unter französischer Herr
schaft oder französische!» Einfluss standen,
Eingang gefunden, bewirkte das Jahr
1848, daß das Institut der Juiy in der
großen Mehrzahl der deutschen Staaten
angenommeii ward. Seit jener Zeit hat
das SchwurgcrichlSvelfahren sich immer
weiter ausgebreitet und gegenwärtig ist
dasselbe von den meisten Nationen, welche
Anspruch auf politische Freiheit, wenn
auch in beschränktem Maße, erheben dür
fen, angenommen. Man Hai sogar in
Deutschland und anderen Ländern begon
nen, sich von der französischen Eopie des
englischen Strafverfahrens, welches zu
nächst als Vorbild diente, abzuwcnten,
und das Original als ein besseres und
nachahmungswürdigercs Muster anzu
e,kennen.
Die wärmsten Bewunderer unseres
Schwurgerichtsverfahrens verkennen je
doch nicht, daß dasselbe Mängel hat. Es
giebt Andere, denen diese Mängel und
Gebrechen so zahlreich und bedeutend er
scheinen, daß sie sogar die Abschaffung des
Instituts der Juiy empfohlen haben.
Das hieße das Kind mit dem Bads aus
schütten. Eine solche Maßregel wäre un
serer Ansicht nach überall verkehit; das
Mittel würde schlimmer fein als die Uebel,
denen es abhelfen sollte. In den Der.
Staaten aber ist Derartiges undenkbar.
Alle praktischen Bestrebungen und An
strengungen haben sich darauf zu richten,
das Schwurgerichts».',fahren zu läutern
und zu vervollkommnen und es den End
zwecken der Justiz immer näher zu brin
gen. Ter Wharion'sche Proceß und srü
her der Schöppe'fche Prrceß haben die
Aufmerksamkeit des Publikums auf ge
wisse Mängel unserer Rechtspflege und
die Nothwendigkeit einer Abhülfe gelenkt.
Es scheint, daß der in Kurzen, staltfindende
Prozeß gegen StokeS, den Mörder von
James Fisk, eine ähnliche Wirkung ha
ben wird. Voraussichtlich werten bei der
Bildung der Jury große Schwierigkeiten
entstehen. Es ist eine beklagenswerthe
Thatsache, daß sich die intelligenten und
bemittelten Eiassen dem Geschworenen
dienst so viel als möglich entziehen. Es
steht dies freilich mit unseren allgemeinen
politischen Verhältnissen so wie mit den
verschiedenen Mängeln des Strafverfah
renS selbst im Zusammenhang. Die Bild
ung der Jury ist ein Hauptpunk.', bei
welchem jede Reform beginnen muß. Die
größte Schwierigkeit aber wird im Slo
kes'sche» Prozesse dir Umstand machen,
daß in New-Aork und anderen Staaten
ein Ges tz besteht, welches Alle, die sich
über den Fall bereits eine, wenn auch noch
so allgemeine und unbestimmte Meinung
gebildet, und die schon außergerichtlich
von dein Falle eine solche Kenntniß er
langt haben, daß sie sür oder gegen den
Angeklagten eingenommen sein lönnteu,
unfähig sind in dem betreffenden Falle
als Geschworene zu fungiren. Daß einen,
solchen Gesetze ve»kehrte Anschauungen zu
Grunde liegen, ist nachgewiesen; daß es
unpraktisch ist, bekarf keines weiteren
Nachweises.
Tie factische Jnhastirung der Jury
während der Dauer des Prozesses ist gleich,
falls ein Mangel, dem durchaus abgehol
fen werden muß. Die Geschworenen sol
len von allen äußeren Einwirkungen ab
geschlossen werden, und deshalb werden
sie eingeschlossen. Wenn irgend etwas den
Jury-Dienst verleiden kann, so ist cs die
ser Umstand. Verbessert man die Gesetze
über Bildung der Jury, so wird diese
Vorsichtsmaßregel nicht mehr als noth
wendig erscheinen und der promissorische
Eid intelligenter Geschworenen genügen.
Einer Revision bedürfen auch die ge
setzlichen Bestimmungen über die Sicher
stellung de« Zeugenbeweises in wichtigen
Fällen. Die Zeugenhast ist stets ein«
harte und vielfach »ine »«nöthige Maß-
! l'prl, der das i'.iiHti'.ck
hatte, Zeuge eiorc sü»? >i Vc >S
zu sein, wird initunter in Haft g.ucni, .'i>,
weil er nicht die Mittel bat. Bürgschaft
zu stellen, während ter Angeklagte selbst,
dcr Geld oder Connectior.en besitzt, auf
sr-ie» Füßen bleibt.
Die angedeuteten Punkte bilden bet
Weitem nicht die einzigen Schwächen und
Mängel unseres Strafverfahrens. Sie
ergeben jedoch zur Genüge, daß auch aus
diesem Gebiete des Staatslebens etne Re
form nothwendig und dringlich ist.
Eine Entscheidung, welche das höchste
Gericht der Ver. Staaten in diesen Tagen
über die Constitutionalität des legal Ten
der Actes erlassen hat, giebt zu gerechten
Bedenken Veranlassung. Diese Entschei
dung wirst eine von demselben Gerichte
tm Jahre 1870 gegebene um, und macht
in Bezug auf eine wichtige In öffentliche
und Privatinteressen tief eingreifende
Frage die entgegengesetzte» Grundsätze,
von drmn, die die Entscheidung vom
Jahre 1300 ausstellte, vor d:r Hand zum
höchsten Gesetze des Landes. ?;chon aus
dieser Thatsache, ohne auf die näheren
Momente des Falles einzugehen, erhell»,
daß diese neue Entscheidung ein beklage:,«-
wcrth.-S Ereigniß ist. Es ist ein Beweis
sür die NechtSunstcherhkit, die in diesem
Lande in Bezug aus die wichtigsten Fra
gen des Privat- und öffentlichen Rechtes
herrscht, und sür den Einfluß, de»
sche und selbst Paiteimstive auch «us den
höchsten Gerichtshof des Landes ausüben.
Tic Sache wird »och schlimmer, wenn
man erwäg!, deh e«n solch?» Ereigniß le
diglich in Folg! eines von zufälligen Um
ständen abhängigen Wechsels in der Mo
joritäl des GeriHtshofes eintritt. Im
Jahre 1870 war diese Majorität, zu > »si
cher der Oberlichter Ehase gehörte, sür die
Ansichl, laß dao Legal-Tender Gesetz ke!>
nen Einfluß haben könne und dürfe aus
die vor dessen Erlassung abgeflossene
Eonlracte, daß die Verpflichtung?» dieser
in der damals alleinigen Landeswährung,
Gold und Silber, zu erfülle» seien. Ein
Wechsel in der Majorität de, höchsten Ge
richtes, in Folge der seitde« «eingetretenen
Reorganisation desselben, hat jetzt diese
Majorität auf Seite de» intgegengesetzleu
Ansicht geworfen, wa» in, Jahre INil
LanleSgefktz und legale Interpretation
eines Eongreßacte» war, ist es jetzt nicht
mehr. Die damalig- Majorität ist zur
Minorität geworden. Es ist unschwer
einzusehen, welche NechtSunstcheihelt ein
selcher Wechsel in den Ansichten der Mit
glieder des Höchen, Gertchtohose» im Ge
folge haben muß.
-StokeS, ter Mörder von James Fisk,
jr., wird in Kurzem vor Gericht gestellt
weiden. Man darf gewiß sein, daß der
ihm bevorstehende Prozeß so viel Aufsehen
erregen wird, wie irgend einer, der bis
jetzt noch in diesem Lande verhandelt
wurde. Allerdings sind die mit dem
Morde selbst unmittelbar verknüpften
Umstände bereits klar erwiesen, und wird
sich vermuthlich wenig Streit darüber er
heben. Ausgenommen etwa, daß die Ver
theidiguug den Beweis zu führen suchen
wird, Fisk hab-, als er die TodeSwunde
empfing, Waffen bei sich getragen. Da
gegen bietet das frühere Verhältniß zwi
scheu StokeS und Fisk ein weites, inter
essantes Feld, welches die Anwalt« des
letzlern nach Kräften auszubeuten beab
sichtigen. Sie wollen nachweisen, daß
Fisk durch die gewissenlose Benutzung sei.
nes Reichthums und Einflusses seinen
schwächern Gegner ruinirte und zur Ver
zweiflung trieb. Durch Bestechung dt>.
Rechter und ähnliche Mittel machte er es
ihm unmöglich, Gerechtigkeit zu erlangen,
und endlich habe er ihn durch gedungene
Meuchelmörder verfolgen lassen, so daß
StokeS zuletzt keine andere Wahl hatte,
als seinen übermächtigen, unerbittlichen
Gegner au» der Welt zu schaffen, wenn
er sein eigenes Leben reiten wollte. An
pikanten Enthüllungen über das skanda
löse Leben Fisl's, namentlich fein Verhält
niß zu der schönen Josephine Mansfield,
wird es dabei natürlich nicht fehlen.
Die Commissloncrs von West Vir
ginia haben entschieden, daß dieser Staai
dein Staate Virginia 8I,Ol»),Ovo als An
theil von der Staatsschuld vor dem Kriege
zu zahlen hat.
Der Kentucky Senat verorduetedurch
ein Volum von 2g gegen lii, auch Far
bige als Zeugen bei Gerichtsverfahren zu
zulassen.
Von der gewissen Commission zur
Erledigung der gegenseitigen Ansprüche
zwischen den Ver. Staaten und Mcxlco
sind bis jetzt 106 Ansprüche gegen die
Ver. Staaten und Lv Ansprüche gegen
Mexico entschieden worden. Die Mehrzahl
wurte verworfen.
Frau Smylhe von Indianapolis,
welche vor Kurzem sich zum fünften Mal
verheirathete, hat trotzdem immer densel
den Namen behalten. Ihr Mädchen
name war Smith, ihr erster Gatte hieß
Sm»h, ihr zweiter Schmitt, ihr drttt.r
Smylh, ihr vierter Smithe, und jetzt hat
st- einen Herrn Smythe geheirathet.
Cincinnaii, Ohio, 21. Jan. Nach ei
nem (Zxtraielegram aus Dayton, Ohio
hat der dortige ü-tadtrath mit 13 gegen 7
beschlossen, die Kosten für den Smpsanq
des Präsidenten Grant im Beirage vcn
S 164,50 Ii i ch t zu bezahlen, die betref.
senden Rechnungen wurden dem Em
pfangScomite zurückgegeben. Der Sladt
rath ist aus Republikanern zusammen«?.
s'»>. "
Die Blattern scheinen sich über die
A'-eZt lii epidemischer stsrm verbrei
tn sollen. Ganz Europa Ist augen
blicklich davon Heimgesucht und in Ame
rika herrscht die Seuche auf mehr als dcr
Hälfte des Continents.
Die Parteistreitigkeiten in Louisiana
sind «och immer nicht beigelegt. Es sind
jedoch bis jetzt keine weiteren Ruhestörun
gen vorgekommen.
Ney, Bedsord, Mass., 21. Jan. Heut.'
wollten 5 Knaben den Fluß auf dem Eise
üb.rfchreiten uud auf diesem nicht ge
wöhnlich em Wege Fair Hase» erreichen;
das Eis brach und 4 von den Knaben er
tranken.
Fort Monroe, Va., 22. Jan. Am
Samst ag wurden hier interessante Ver
suche - nli neuen Kanoncn-Laffelten ange
stellt, die, wenn sie sich als eifolgreich er
proben , eine gewaltige Umänderung ln
dem jetzigen Systeme zur Folge haben
werde a. Die neuen Laffetten sind die
E'sin oung des Cvmmandatiten Oberst F.
G. 8 taylor. Den Versuchen wohnten die
meif en Offiziere der Artilleriefchule bei,
welche sich von dem Resultate für sehr be
frii digt erklärten. Die Versuche werden
»ich j> lange fortgesetzt, bis sich die
barkeit der neuen Eifindung her
ausstel t. In den hiesigen Weilstätten
l wirv jür die nächste Zeit wieder regere
Thätigkeit herrschen, denn es sollen neue
schwere Geschütze zur besseren Vertl e dt
aung der südlichen Küste bei Key West,
zc. angefertigt werden.
Trraton, N. 1., 22. Jan. Gistern
A bend wurde in der Trentoner Bank ela
frecher Einbruch verübt. Die Einbrecher
wäre» von hinten her in das Bankge
bäudc «ingedrungen, als die beiden Wäch
ter hei n Nachtessen waren, und hatten
sich dieser Letzteren bereits bemächligt, um
sie zu tneteln und unschädlich zu machen,
als duech das hierbei verursachte Geräusch
eine «vorübergehende Dame aufmerksam
wurde und Lärm machte. Die 5» Räuber
ließen darauf hin ihre Instrumente im
Stiche «nd entflohen mit dem, was sie sich
bereits angeeignct hatten. li, das Ge
wölbe waren sie »och nicht eingedrungen,
fondern halten eist die Schubfächer der
Pulte »nd eine Anzahl Prisatkaselten aus
gebrochen und ihres Inhaltes leraubt.
Man hat bis jetzt festgestellt, daß 13 Ca
fetten erbrochen und beraubt wurden, die
etwa s 10,OVO in Bonds enthielten. Fer
ner wurden Coupons der New-Zerfey
tZprozentigen Staatsbonds im Werthe
von einigen ta,:send Dollars und mehrere
am 1. Januar 1872 fällig gewesene von
der bereits eingelöste Bonds gestoh
len. N.'v. Smilh verlor 87000 in Bonds
und Amt rose Englifh s löoo in Midland
Eisenbahn-Actien. Auch sind S-100 in
Gold, welche der Bank gehörten, ver
schwunden. s?er Gesammlverlust wird,
wie man glanl t, 810,000 nicht überstei
gen. Die Einbrecher hatten sich ganz
nahe der Bank »in Haus gemiethet und
feit 1!) Tage» schon sür ihien Zzicck ma
nipulitt. Zur Z>?it des Einbruchs wur
den in der Nähe der Bank von Spießge
seilen Faufllämpse in Scene gesetzt, um
die Aufmerksamkeit der Polizei von den,
Bankgebäude abzulenken. Es herrscht
hier große g wegen des Vor
kommnisses »nd die Behörden gehen sich
alle den Thäter» aus die Spur zu
Getraut:
Am Sonntag den 21. Januar 1872. durch
PasiorZ. Scheite: Herr Wilhelm ick
N eue Anzeigen.
VcrlnW:
Ave. 1w
Jährlicher
Masken - Ban
des
Danton,
Abgchckcü iü Ecrüii'.üia Hülic,
Montag de» j?. Februar 187?.
Preis des Tickets, SI.SY,
A'Qstl!sseö?t6-Bl!lZ,
-Äl>gcl)l,llcil vlio C'rorgr Hnrtuliilii?,
in der Eoneordia Halle,
Tickets s>'l,m>.
Deutscher Masken-Ball,
In McGearv'S Halle, Hvde Park,
Am Nkontag, 12. Fcb. IB7S.
Tickeis üö
keuie
Leranton Opera Ztors,
Smwton Dpcra Store,
iillL
oZ !>i-y ( luvtls, Llrssiinm-es, Llmikvt»,!
ShlNvls, NotionZ «K Herren Garderobe-Artikel,
Prozcut billiger ß
! viele unserer Kunden überzeugt Haien.
! Ich lade daher das deutsche Publikum zum geneigten Zuspruch j Z
s > ein. ! s
Scranton Opera Swre,
Anzeige!
besorgt. So kommt und soreebt vor bei
Walter in Lroadtrap Street, nahe SlocuniS
Schule No. 8.
Sattlerei.
Simon S-cÄ ö Zs,
Mainstrasie, Park.
Pfcr d e G e schiere sZ.
Feinen Koffern,
SZeisetaschett,
Pferd-bekleidung und Saltirrei-Waaren.
Deutsche, sprecht bei ihm vor. Rjr72
Maischllll'S Werläusc
von (tzrund-EigetttH'.im.
Mittwoch den I t. Februar 1872,
Me die Rechte, Tstel und Interessen teS Vcr
men auf die Klage von W. H. Heatli giacn <5!.
W. Coon, und I. A. Chamler gegen G. W.
<!oon.
Keiner!
die Rechte, nnd Ver
westlich von I. Strafte: ist 75 Foss weit aa lc
sagter l. Straße lii) Fuß Altes aiige-
Alle die Rechte. Titel und Interessen des Ver
klagt.» in »nd auf die gewisse «trecke oder Pai-
Lotte No. lin Block No, l s>! ist?!', F s> !ir»ni
an <!. Avenue und > Fuß rassrlde
die Liickte, Till! u»d
Alle die Rrchle, Titel und d.'S Ver
ivestlicke Hälfte von Loltc ?ko. :> im Quadrat
oder Block ?!->. 2VÜ, und ist clwa W Fuß
an G'bsonstraße und lief ;u einer Alle».
M?t B.sijlaa belegt und in «Lrekution ariiom.
Br,an Hatt«. " " "
klagten in und^auf da» "a»°olgenl> <
Sig-nlbum, gelegen in der der Cito
Seranton. Luzerne Co., P., beschriebe'! ~Ic
NstL.l.. im Ouadni.
oder lock )to gelegen an der Straße bc
«nd bekannt als Rwerstraße, auf dem
strirt mid eingeteaae» ! besagte Lotte ist an Rt
veistraste lt> iiuß ,I>oni und I !7 Fug tief. liefe
Lotte ist rechtwinklig mit einer Alle» hinten, lk
Fuß weit «iir öffentlichen Gebrauch, mit drin
Privileg nm, lN Fuß vor der »orderen Linie zu
gebrauchen für Hof, Wewölbe, Vorbau, Schau
fenster oder andere Zwecke. Alles angebaut, mit
angebauter Küche. Friiber das Eigentbum des
iu besagtem »rthe.l deuamt, nebst
gegen Änn Administrator!» des veist.
Allc dlc Richte, Titel und Interessen des Ver
klagte» in und anfraS folgende Cigeutdni», nen>
lieii - k'ii legen in der (!itv Scranton (früher Pro
vider« Borongb), Luzerne So, Pa., begrenzt
! röedltch von der öffenll chen Strasse, von de»
! Caponje Werken nach Blakely fnbrend, an der
l östlichen Seite vom Lackawanna River, Nordost
! I ch, siidüsllich und westlich von Land der lLela.
! ich'iebtn an die Scranton Sasings B.nk.
i Selal? Mead. 25>jiv!w
DiarichallS Ofsiee, ? V. Stcvenö,
j scranton, A. Januar. > Marfchal.
Verlangt werden:
(Gräbers Bürger,
NesiüM'lltiou und Salon,
Kostftältger verlang^
I U Ward.' i>- chlecht er, S srabe,
Zu verj-Äsifen:
Die Einrichtung der Wirthschaft No. 2lt
Pen» woselbst <j>rfchäf!c gethan
An verknusen:
Zwei Volten, an der Hauptstraße von Pari
','l.ne gelegei, direkt gegenüber trm CourthanS
igentbum ter Stadt Tie eine ist
mvc Eckiotte, 56 F»li Front bei ItB Fuß Tiefe,
die >'utere krauen deist > lit
«ilochrciter'S
SiHlon,
150 Mainstraße, WilkeSbarre.
Z'esuck rr daselbst ed erzeitvcr, ü g > > ch e
7, uHbel'ZeLdsiZxg!
El
Uleschait der Stadl. Äliieiglem Zuspruch sieht
entgegen. <7d7l) Jatob Schimpfs.
Zu vermietben:
Weaen Kranlheit offerirt ter Unterzeichnete
seine Wirthschaft und zwei Lotten zum vermie-
Iben. Das Haus ist gut eingerichtet mit genü
gendkin Raun, um 8 bis 10 jtostaängcr zu dal
ten, ebenso mit Stallung für acht I'serde. Der
Wadlplas! wird nächstes Jahr dabin verlegt «er
den, was die Geschäfte um ein Bedeutendes be
ben wi.d. !Lrsch k in, am l Januar oder noch
vorber gegeben werden und wird das Ciginllmm
Wegen les Natieren wende man'sich an Ada m
Höbiich, Green Nidgc glat, Dunmore Bo
rmig!'. M„
Z!Z verktTufett:
seil. a i i>
Coursen und Compagnie
(A. Hampton Coursen,)
AtMilicu-Hv
''z- «lld Korbwnarcn,
I-aeliAvanua Avenue,
Mvb e l - c s äf t.
uraßc, stets eine reichhaltige Äuswabl der beste»
n. ui d ladet taS verehrte Publikulr zur j
z?/i "Auf Leichliidegangnisse wird besondere
gei'.ommen und alles dam Ä-Höriae
prompt besorgt.
Aei>!« Reinhard Schöllskid,
Lerantov Opera Ltors,
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