Scranton Wochenblatt. 8. Jahrgang. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Ofstre-StUilden, Morgens von 8 —? " 3—S Zn Abwesenheit wird gebeten, Nachricht ,u bin lassen. 7mz7 Dr. Camill Krejc!, Arzt, Wundarzt u. Gbnrtshelser, tinirt von l l Uhr BormittagS bis Z Uhr Nach^ lin pfu^nWieden Montag, Mittwoch und Frei ag, «on l l Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 23n7 Dr. ?. SIINSIAR.. Deutsch«? Arzt, Deutsche Apotheke, 418 Lackawanna Avenue, eben Handlet'S MerchantS ». MechanicS Bank. !»apB H. F. Lobe». 1j (7. ü. (Glitten den, Deutsche Apotheke, Slk La ckwanna Avenue. CowUl K 5 Lehr, Grabsteinen, ZMonnmenten, feriigt. s sch . l s Werkstätte: An der Hpde Park Seite von PH. Schnell'S Wirthshaus. 2«)ap7l vr. MllM. Zahnarzt, verfertigt künstliche ähne, welche die natürliche» zn Schönheit und Dauerbastigkei übertreffen. Jedermann ist eingeladen, sich von Uißüte und Halbe!, g'anz?s Mebiß PZO. -gen. schmerzlos ge Office oterbalb Matbcws Apotheke. täo9 Dr. S. W. 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Hören wir ein wenig auf da« Geräusch, welche«, unterhalb diese« Lichtkampfe«, au« der Stadt hinüber zu dem stillen Schlosse Weldenberg drang, und welchem Albrecht Werthof jetzt ebenfalls lauschte. Es war ein dumpfes Summen, dazwi schen da« Rollen eine« Wagen«, dann wieder, fast deutlich vernehmbar, einige Takte aus einem bekannten Musikstücke und selbst menschlitle Stimmen, wohl au« irgend einem öffentlichen Garten, durch die Laune eines Windstoße« sür einige Augenblick« dorthin getragen. Auch ein Wehr hörte man rauschen und dazwischen flog, unferne der Stadt, eine Rakete empor mit einem halben Du tzend rother Leuchtkugeln und einem dum pfen Knalle wieder verschwindend. Jetzt aber schien da« Rollen der Wa gen die Oberhand gewinnen zu wollen und Albrecht murmelte halblaut: „Ach, endlich, nun ist da» Theater zu Ende. Ich glaube, e« dauert alle Tage länger." Er wendete jetzt feine Blicke weg von der Stadt und auf dte wette Ebene, die sich dort dehnte, und welche das Mond ltcht allein beherrschte. Glänzend tm bläulichen Lichte lag die Landschaft hell und klar vor Ihm, nur durchzogen von einem dunkeln, hier und da sich schlangenarlig krümmenden Slrei fen. Das war die mit Pappelbäumen ge säumte Lantstraße, auf welcher er häufig gewandelt, als Schüler, als Studiosus, noch bemuttert vo» der Tante und wohl auch später als Halblump und verstoßen von Ihr. Dort blitzte es auf wie bläuliches Sil ber. Die Mondeostrahlen küßten dte Wel len de« Weihers, tn welchem er oft stch gebadet. „Mache Er nur, daß Er mir nicht ein mal ersoffen in'S Hau« gebracht wird!" hatte häufig dte Tante gesagt, wenn er auszog, mit den SchwtmmhöSchen unter dem Arme und dem Handluche tn der lasche. Jetzt? Nun «r bksann stch, ob ste ihn, würde er ertrinken, nicht dennoch ein we nig bedauern würde. Und j:tzt vernahm nian ferne Stimmen, dann Schritte auf den kiesigen Wegen und der Schein ter AnstandS-Laternen, trotz der hellen Nacht, den Herrschaften vorgetragen von Köchinnen und Bedien ten, leuchlele durch da« Buschwerk. Das Thealer war zu Ende. Wieder war der größte Theil de« müh samen Tagwerks vorüber und die Bewoh ner der nobeln Abtheilung kamen nach Hause, se nach dem Grade ihrer Besreund ung, stch begleitend oder vermeidend. Albrecht Werthos dämpsle rasch das Licht seiner Lampe und dann horchte er hinüber nach dem Geräusche, welches tie eben Angekommenen verursachtes? Es ging in ter That drüben lebhast zu. Man wünschte sich, scheidend unter den Thüren der verschi-denen Wohnungen, ein« ang«n«hme Nuh«, viellticht mit zwei Worten noch einer Verabredung auf mor gen gedenkend. Dann hörte man den Ruf nach Dienern und Dienerinnen, die sogleich nicht zur Hand, und wohl auch den Klang einer Kllngel. Thüren wurden mehr od«r weniger heftig geöffnet und geschlossen. Hier und da irat «ln« Dam« im Opern- Anzug« tn ein« d«r nach dem Hose gehen den Stuben, um nach einiger Zeit, im bescheidenen Hauokieide und halben nächt lichen Toilette, wieder ln das Wohn- und Speisezimmer zu huschen, j» welches dann durch die betreffenden Köchinnen das Abendbrod gebracht wurde. Dazwischen liefen Kinder, wohl ohne test'mmlen Zweck, auf ten Gängen um. her, und endlich sah man einzeln« Herren, welche ohne Zweifel ihre Gattinnen nach Hause begleitet und rasch soupirt hatten, hastig nach der Treppe eilen, um wieter zur Stadt zu gehen und das Easino, den Elub oder sonst Jemand zu besuchen. Was Albrecht Werthof betraf, so horchte er elne Zelt lang auf dieses Geräusch und dann sagte er halblaut zu stch selbst: „Es ist zwar noch gar nicht möglich, aber ich will doch einmal nachsehen." Und obgleich da« unbedingt eine Thor heit, nach einer Unmöglichkeit zu sehen, so hätte doch zuverlässig die Person, welche mit dieser Unmöglichkeit tn Verbindung stand, lebhaftes Vergnügen über die be gangene Thorheit empfunden. Er öffnete dann fein« Thüre, schlich leise und vorsichtig über den Gang und nach einem Fenster hin, weiches ihm den Blick tn den inneren Hof der Ganerbschast und auf dte dorthin mündenden Fenster gestattete und lugte dort sorgfältig nach einem derselben. Es war nicht«, wie er ganz richtig vor ausgesagt hatte. In ntcht allzulangen Pausen wieder holte er jetzt, mit gleich fruchtlosem Er folge, seine Nachforschungen, endlich aber schien ihm das Glück zu lächeln und er sagte, stch vergnügt die Hände reibend: „Jetzt! Sie kommt alsol" Als ein Feind aller unnöthigen Ge heimnißkrälnereien wollen wir jetzt ge stehen, nach was der junge Mann so eifrig gespäht hatte. Einfach nach einem kleinen, runden Lichtscheine an der Stubendecke einer der nach dem Hofe zu liegenden Kammern, und da wir einmal so viel gesagt haben, wollen wir auch den Ursprung und die Bedeutung dieses Lichtscheines verrathen. An den Tagen, oder besser in den Nach ten, in weichen sie, die heult kommen würde, überhaupt kommen konnte, stellte sie eine klelne, geschlossene Blendlaterne in einer Ecke ihrer Stube auf den Boden und der schwache, für Unberufene kaum auffällige Lichtschein an der Decke, gab dann ihm die Nachricht von ihrem Er scheine». Nebenher gesagt, können wir dieses Verfahren den Herren Verliebten, gestat ten es die baulichen Verhältnisse, als zweckmäßig und erprobt, angelegenllich empfehlen. Albrecht begab sich nun wieder auf fei nen früher» Posten am Fenster, nach der Stadt hin horchend. Es schlug eben dort Zehn ein halb. „Noch eine halbe Stunde!" Und hieraus geht hervor, daß die Blendlaterne das Zeichen des Kommens überhaupt, die Uhr der alten Domkirche aber dte Zeit des Kommens angeben mußte. Alle« war wohl organistrt, und da jetc Zeit, und auch tte schlimmste, vorüber geht, so verging auch diese halbe Stunde, und al« endlich die eiste Stunde in dum pfen Schlägen von d«r Stadt herüber kiang, trat Albrecht aufden Gang, spähte vorsichtig allenthalben umher und schlich dann—zur Brelterwand, welche Arm und Nilch tn Schloß Weldenberg trennte. Gleichzeitig näherte sich von der an dern Seite ein Jemand mit kaum hör barem Schritte und ohne Zweifel aus schuhlosem Fuße, und nun begann jenes flüsternde, blödsinnige, süße, nichtssagend«, und dennoch viel bedeutende Liebesge spräch, welches alle Welt oder doch wenig sten« ein großrr Theil derselben, zuverläs sig kennt. Diejenigen Liebenden, welche bei solchen Gelegenheiten so einfältig wi« möglich schwatzen, befinden sich sicher noch tm er sten Stadium heftiger Liebe, und ein nicht minder gute« Zeichen ist e« sür beide Theile, wenn man stch irgend eine Mit theilung oder Frage vorgenommen hat, und betm Zusainmensetn vollständig bei des vergißt. So hatt« stch Albrrcht vorgenommen, Käthchen, so hieß tle auf der andern Sril« d«r Wand, zu fragen, ob di« Frau von Schnaufer stets noch so rauh und un freundlich g«gen st« sei, wi« tn ter letzten Zelt, und st« wollte lhn b«lvb«n üb«r «In« prächtig« Zeichnung auf «in«m Cigarren- Umschlage, welcher von seiner Hand war, und dl« H«rr von Nadtbutzki d«r Frau von Schnaustr gezeigt halt«. Ab«r Btid« vergaßen das zu thun, und eben so stch zu sagen, daß ste stch während der Z«it ihres letzten Beisammenseins mehrmals g«s«h-n hätt«», «r: st« mit der grau von Schnaufer uud der kleinen Emilie, von der Ferne, in einer Straße der Stadt, ste: lhn, sogar zweimal, vor übergehend an ihrem Fenster. Lassen sich nun andere Liebende derglei che» Vergeßlichkeiten zu schulden kommen, so ist dies vielleicht zu entschuldigen, weil ste sich mitunter die Hände drücken, um armen, küssen u. f. w., di« Bretterwand aber nimmt unseren Liebesleulen auch diese Entschuldigung. Doch nicht ganz ind«ss«n, denn In d«r That küßt« Albr«cht, trotz der Bretter wand, das Käthchen auf der andern Seite. Theilweis« wenigsten«. Um aber z» erklären, wie die« zu er möglichen, müssen wir eine Beschreibung der trennenden Wand folgen lassen. Wie alle Bretterwänte hatte ste Ritzen nehmen Seite mit einer Papiertapete ver klebt war, so wurten diese eigentlich un schädlich. Diese Verklebung geschah durch Dusel >n«i«r, mit übrigen Tapetenresten, und auf Verlangen «tnig«r Damen der vornehmen Seite, welche e« unpassend fanden, daß feine Welt blicken könne. - Hatte da« Gesindel wirklich stch derglei chen schon betgehen lassen, oder wurde e« durch den Tapeten-Ueberzug erst auf die sen sträflichen Einfall gebracht, ist unbe kannt, so viel aber war sicher, daß von drüben jetzt allerlei Einschnitte in die Ta war wohl die Sache in Vergessenheit ge kommen und man konnte, trotz der Tapete, wie vorher von einer Seite nach der an dern blicken. Durch diese in Vergessenheit gekomme nen Spalten führten Albrecht und Käth chen ihr wichtiges Gespräch, da» Hussen aber geschah durch ein Astloch, welches sich zwar nur drei Fuß über dem Boden sen, welchen Albrecht dann, sich auf die Knie niederlassend, mit Küssen bedeckte. Gewöhnlich geschah das am Ende der Zusammenkunft und nachdem man mit flüchtigen Worten die nächste berathen hatt«. Vielleicht am nächsten Tage, an welchem Käthchen Frau von Schnauker in das Theater begleiten mußte, an welchem sie fich dann von Käthchen nicht mehr vor- Nummer 4. lesen ließ, und auch keine Gesellschaft bet sich s-h. Vielleicht auch an eine« Abende, an welchem Frau von Schnaufer selbst eine Gesellschaft besucht«, Hau», tn!relch«m «btnsalls Kinder waren, und in das st« di« klein« Emilie mit sich nahm, und Käthchen zu Haufe bleiben mußte, oder durste. Und endlich, das reizendste Vielleicht, wenn Käthchen an tem oter jenen Tage allein In die Statt geschickt werten «ürte, um bet t«r Putziiiachrrtn nachzusehe», oder bei «in«r Frrundin d«r Frau von Schnaus«r irgend «Inen Auftrag auszu richten oder aus «in«m andern Grunde. g'-tlich war da« Alles sehr unbestimmt, da Frau von Schnaufer häufig dtrglel chen, sür den nächsten Tag gegebene Be fehle wieder zurücknahm, und Albrecht machte manchen verlorenen Gang, desto reizender aber war dann auch da» wirk »che Zusammentreffen in der Stadt, und oas Zusammengehen durch einige Stra ßen, freilich gleichwohl mit der Gefahr verbunden, von einer Bekannte» der Her rtn Käthchen» gesehen und »errathen zu werden. Die heutige Znsammtnkunst war b«» «ndet, da ste au» «tn«r Reihe von Grün den nicht allzu lang- ausgedehnt werden durfte, tle nSchste mit allen ihren Wenn und Aber war besprochen und nachdem auch der partielle Handkuß geschehen war, schied man, von beiden Seiten so unhör bar verschwindend, wi« man gkkommen war. Wir be«il«n un« nun, Kälhch«a Dol denstld d«m geehrten Leser vorzustellen. Sie war elne Doppelwaise, eine vier fache sogar, wenn man wlll, und da« er klärt stch einfach auf folgende Weise. Bis in ihr fünfzehnte« Jahr hatte ste stch sür die Tochter «in«S Landpfarrer« g«haltrn, d«r lhrabrr, während er gefähr» llch erkrankt war, die Eröffnung macht«, daß ste nicht sein eigen Kind sei, obgleich ste von ihm adoptirt war, und seinen Namen führte. Auf weitere Mittheilungen ließ «r stch, nachdeui er wieter genesen war, intessen nicht ein, vo» ter Psarreria, weichest« mit Bitt«» bestürmt«, «rhielt ste «ndessea folgende, wenngleich spärliche Aufschlüsse. An einem stürmischen Herbstab«nd« war in «inem einspännig:» Wagen «l» »och zitmllch junger Mann im Dorf« ang«- kommen, welcher «In «twa »injährlg«« Kind b«i stch hatt«, von d«m «r «rzählt«, daß es das einzig« sei und daß er dasselbe zu seinen Ellern bringen wolle, da seine Frau Amme bei tiner Herrschaft gewordt» wär«. Die Sache war glaubwürdig und der Name der eiwa zwanzig Wegstunden ent fernt wohnenden Herrschaft auch einige» Dorfbewohnern bekannt. Im Uebrtgen aber kümmerte sich Niemand viel um die Sache und der Fremde ging zeitig zu Bette, da er am nächsten Morgen mit dem Frühsten wieder aufbrechen wollte. In der Nacht indessen entstand plötzlich Landjäger waren gekommen, ten Frem den zu fassen, man umringte das Wtrths hau« und drang endlich, da der Vtrsolgte nicht öffnen wollte, gewaltsam tn dessen Stube, wo man indessen, thetlwetse we nigst.»«, da« Nest leer fand. D«r Fremde war verschwunden und hatte sich wohl schon vor der Umstellung de« Hause« davongemacht, da« Kind aber war zurückgeblieben. Besonder« romantisch war die Ursache seiner Verfolgung eben nicht. Er hatte in einer andern, etwa «in« Tagereis« weit entfernten Ortschaft, da« Fuhrwerk, mit welchem er angekommen war, sich unrechtmäßig angeeignet und die Landjäger waren eben noch zellig genug gekommen, um stch desstlben wieder zu be mächtigen und mit demselben heimzu kehren. Das Kind, ein Mädchen, welches, wie es bei dergleichen Findelkindern gebräuch lich, mit hellen, klaren und unschuldigen Augen in die Welt blickte, ließen die Landjäger zurück und die Pfarrert», wel che, bis hieher das einzige vollkommen Unglaubliche in unserer Geschichte, bet schon ziemlich vorgerückiem Alter » Ii» Kar» sich keines Kindersegen» erfreute, nahm sür da« Erste die Kleine zu sich. E» hatte fast den Anschein, al« habe der Fremde nicht bloß jenen Einspänner gestohlen, sondern auch da« Klnd geraubt, denn, abgesehen davon, daß er so ohne weitere Umstände die Kleine zurückgelas sen, stellte sich auch heraus, daß jene Herrschaft gar ketne Amme zu sich genom men hatte, und auch was sich bei dem Kinde vorfand, bestätigte diesen Verdacht. Die Emballage desselben, man entschul dige den bei Müttern und Ammen kaum gebräuchlichen Au«druck, war feine« Lin nen und nebenher fanden sich noch In et (Siehe 4, Se«e.)