Scranton Wochenblatt. 8. Jahrgang Dr. F. Boden,an, Linden Straße, zwischen der Penn und granklin Avenue. Ofiicc-Slu.id-n, MorgcnS von 8—!» Nachmittags „ —6 Abends „ B—9 Hn Abwesenheit wird gcbctcn, Nachricht ,u bin lassen. 7m,7 Dr. . 6ap?i Eltern ma-bt der Obige darauf aufmerksam, dass Quantiiät gesunden reinen^lmpf- Deutsche Apnthese, 5118 Lackawanna Avenue. !>axB H. F. Lobrik. »i 0. U. Otiitlenäon, DcntscheApotlitkt, La «kwaniia Nvenn«. Colvin Lehr, Grabsteinen, Mvnumen tc n, T^s chp ln ttkn fertigt. Werkstatt«! An der H»de Park Seite von PH. Schnell'S Wirthshaus. ?'>ap7l k'ISIILI!, rcifcrtigt künfiliche ahne, n.'lchc die natürlichen in Echonhcit und Daucrl>as>'qkei ideilreffc». 'lederiaann ist eingeladen, sich voir lii Güte uiid » r>is: Halbes Gebiß ganze» Acbiß ' Äuch werten ähnc auügesüllt und schmerzlos ge- Otfiee oberhalb MathewS Apotheke, l >o9 Dr. S.W. Ruch. vou I.aclia. Sc Kinn in deutsche.' und englischer Sprache kon- c'fstcesti"den: 8 bis ? 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Im Alldeutschen bedeutete da« Wort „Gan" gemel», gemelaschastllch, und noch heute tplrd l» manchen Gegenden Deutsch land« der Mlterbe oder Mitbesitzer eine« Gute« Ganerbe genannt. Etwa zehn Minuten entfernt v»» einer größere», auf freier Ebene liegenden Stadt erhebt sich da« zur Nenalssaneezelt erbaute Schloß Weldenberg, und diese« ist »»fere Mstderne Ganerbschast. Sehen wir jetzt, wie e« «Ine solche ge worden und wie e« beschaffe». Der Letzte der Familie Weldenberg war, ohn» einen Leibe«erhe» zu hinterlasse», zu feine» Bätern gegangen, die Güter der Ziimtlie und so auch Schloß W»lde»berg, fiele» an einen hochsürstltchen Lehnhos zu rück, und während der übrige Besitz bald im Staa!«schatze zur Unmerklichleit ge worden war, blieb da« Schloß, al« «in« und wurde mehr und mehr der hochfurst lichen Finanjkammer ei» Dorn i« Auge. Kein süistlicher Peinz konnlt stch »nt schließen, dasselbe zu bewshus», Da« Schloß indessen b»gan», ohn» Zweifel au« Kummer über Zurücksetzung, vor der Zeit zu alter«. Di« Somm«rläd«n fingen an, stch von selbst zu öffnen, llederllch i» ihren Angeln zu hängen uad zerbrochene odee halbbllade Fensterschetbe» zu jejgeu. Zwischen den Fuge» derer, die noch »othdürsilg Ihre Schuldtgkett thaten, hin gen lange Säten »on wolle, Strohhalme Ppp ü/L dflvor. die Nester zahlreicher Sperlinge verrathest, welche Bch doei «»- gesiedelt halten. An einigen Stellen der Mauern bröckelte sich der Bewurf ab, wäh rend an anderen stch feuchte St«lZen z» zeigen begänne», welche, selbst bei aahal tend trocktner Witterung, sich nur wenig verminderten. Dann schien e« der Wind ganz besonder« aus da« veriraiste Schloß abgesehen zu haben. Säuselnde Lüfte, welche tie Straßen ter Statt al« Zephpre durchflogen, tobte» auf de» Dächern von Weldenberg al« un gestüme Oikane, welche die Wetterfahnen schief bogen, die Thurnik.iöpse abrissen und die Schornsteine zerschmetternd auf die Ziegelbedachung schleuderten. Der Verfall de« Schlosse» Weldenberg wnrde jetzt ein Stadtgespräch, alte Weiber jedi» Geschlecht», Alters und Standes fin ge» a» stch lebhaft für die Sache zu in t«r»sflr»n und man konnt» täglich Gruppen von Spazi«rgäng«rn kopfschüttelnd das Gebäude betrachte» sehe» und höre», wie ste, mit ihre» Stöcken »ach temselben zei gend, ihre Melnungen austauschte». Jetzt bot die ginanzkammer der Stadt da» Schloß zu einem höchst mäßigen Preis» zum Kauf« an, aber die Stadt lehnte den Ankauf ab, da man „tn den letzten Jahren ohnedem bedeutende, außer ordentliche Ausgaben gehabt habe." Jetzt machte die Kummer der Finanzen mit bereit» erwirkter allerhöchster Geneh. migung Schloß Weldenberg der Stadt Man besserte dl» Cchät»» de» Gebäu de» und richtete ei»e Anzahl von einzelnen Wohnungen l» demstlbe» ein, bei deren Herstellung man sowohl dem Geschmacke al« auch den Vermögens»,rhällnisse» sehr verschiedener Persöiilichkeile» Rechnung trug, uvd bekam in Folge dieser Maßregel I» kurzer Zeit ein» zl»mllche Anzahl von Mieth«leute». Nur flöchtig könne» wir vorläufig Schloß Weldenberg und diese feine neue Einrichtung beschreibe». E» war Im Viereck gebaut und bestand au» vier ziemlich langen Flügel», dere» eine gaczade selbstverständlich nach außen gerichtet war, während die vier Inneren ei»»» großen u»d geräumigen Hof ein schloffen. Bier Thürm» veibanden an de» Ecken diese glügel, welche nur au« einem Erd g'schosse und eistem Stocke bestanden, die fehlende Höhe wurde aber gewissermaßen duich die Breite de« Gebäude» ersetzt, denn duich jede» der Stockwerke lies ein geräu miger Gang, dasselbe I» zwei Hälsten spal lend. und während die nach unten HI» II« gende» Räumlichkeiten zu Stuben, Sa lon» und Kabinetten eingerichtet waren, besanden stch in denen nach dem Hose zu melsteathetl» die Küchen und andere häu»- liche Einrichtungen. Die Scheidewand tndesse», welche Im Leben Arm und Reich trenn', fehlte auch hier nicht und war duech vier Bretter wände vertreten, welche, quer über die Gänge laufend, die ganze Ganerbschast in zwei ungleiche Hälsten theilte, die größere für Reich, die kleinere für Arm. Freilich wurden diese Irennende» Wände mannichsach beanstandet. Fast alle Bewohner der kleinere« Ab theilung, welche sür ihre bescheidenen Stu be» und Kammern eine geringe Miethe zahlte», behaupteten, daß dtese Trennung vollständig übeiflüsflg, und nur au» dem Hochmuthe der Reichen hervorgegangen s'l. Unter diesen Letzteren u»d yorzug»weise »»ter den Damen derselben, herrschte da gegen die Ansicht, daß die Wgnde viel zu dünn wäre» im vergleich» zu der sittliche» Kluft, welche sie selbst trenne von de» Be wohner» der andern Seite und hauptsäch lich von de» leichtsinnige« Geschöpfen, weiche, muthmaßlich wenigstens, da drü ben wohnen würden. Werfen wir nun flüchtig einen Blick auf die Bew >h»«r de« Schlosse» selbst. Die Belle Etage der vornehmen Seite war meist bewohnt »on verheiratheten Leuten oder wenigste»« von Junggeselle», welche sich einer Köchin »der Hau«hä>t»ri» erfrtut»». Man sah da Osfielrre uvd Beamte «it Ihre» Familien, PeutierS und analsige PersKalichkettea, Wittwen und uaverhei eathete, nicht «ehr vollkom».»» junge Dame», »it Köchln und Kammerjungfer» und ferner hier und da irgend einen Kremde», der beabsichtigte, sich Ms v«t, i« d«r Htadt »«sjudalte« und eine Peivatwohnung dem Gasthose »orzog. Die Wohnungen dieser Aristokratie der «»deinen Ganerbschast waren mit seinen und eleganten Tapeten bekleidet, die Decke» waren bemalt, die Fußböden parquetirt. die Thüre» und Lamhri? mit sei»'w Lack lp Heu Hcken der Tauben »rangten Kiefen »on w»ißem Thon mit glänz »de» Mesfingreisen und endlich blickte man durch große Spiegelscheiben auf städtische Park- »rer Varieuanlagen. vi« unier t»n Schutz de» Publikum» x»- stellt und mit Kinder» und Kindermädchen bevölkert waren, welch» sich nicht zum Publikum rechnete», Jenseit« ter Bretterwand traf man «riß getünchte Wände, oder, al« höheren Luru«, gelh angestrichen» und mit blaue» Blumen btinalt», di» Fußböden waren holperig, die Thüren schlösse» bisweilen, bisweilen auch nicht, und die eisernen Oese» »erhielten stch, bezüglich des Hei zen» und Rauchen«, ganz ähnlich. Da« Publikum, welche« dtese Räumlich Künstler geringerer Qualität, Schreiber, Näherinnen, Kletlermacyeiiiinttt, junge Kaufleute und endlich, eine ziemliche An zahl bildend, jene Persönlichkeiten beider lei Geschlechts, welche täglich „in's Ge schäsl" gehen, ohne daß Irgend Jemand jemals ersährt, wo stch dieses Geschäft be findet und was man dort betreibt. Die Räume de» Erdgeschosse», verbun> de» durch eine Treppe mit dem »rsten durch eine Bretterwand von der bevorzug ten Gesellschaft, bih.rbergten ein ganz ähnliches Publikum, die unteren kevor zugtin gaben e» aber nicht so nobel wie di» über ihnen in der Belle Etage. Es waren meist Zunggesellen, beschei dene Künstler, Studenten, Schauspieler, junge Kaufleute mit besserem Salalr, a>« jene hinter ter Bretterwand, junge Juri sten, welche man an etntgen Orten Recht« Praktikanten, an a:itere» wieder auders nennt, und endlich Subject», welche man durchschnittlich „Herren" nenn», von wel chen Niemand weiß, wer und wa« sie sind, und welche sich analog den vorhin erwähn »en Persönlichkeiten verhalten, di» „in'« Geschäft" gehen. - Mißfällig, wie wir fürchten, hat vielleicht mancher der geehrten Leser die Gründlich keit aufgenommen, mit welcher wir bi«hei zu Werke gegangen. Unzweifelhaft fin det sich ter theuere Leser jetzt in unserer modernen Ganerbschast mit verbundenen Augen zurecht. Suchen wir also jetzt die Bekanntschaft elne« Ihrer Inwohner zu machen und be gebe» wir un« zu diesem Zwecke , zu denen mäßig reinlich gehaltenen Gang durch schritten haben, bleiben wir an »i»»r Thüre stehen, an welcher wir den sauber geschriebenen Namen: Albrecht W»rt h o s l»s»n und darunter mit Krelde di» Notizi „Im grün»n Pantcffel zu tr»f f»n." Der Mann, de» wir besuche» wollen, bifindet stch also nicht zu Hause, wir haben aber unser autorische» Vorrecht benutzt und sind durch die verschlossene Thür» et» getreten, um un» dte Häuslichkeit Albrecht Werthos's eln wenig anzusehen. Die Stube machte keinen schlimmen Eindruck. Sie war reinlich gehalten und in trefflicher Ordnung, ein Fenster war geöffnet, um frische Lust einzulassen, und ner Rahmen, welcher de» zeichnend»» Künstler verräth. In ter Zhat lagen auch auf dem dort befindliche» Tische kleine Holzstück», die zum Holzschneiden nöthigen Instrumrnte und einige Probedrucke, so daß man glau ben durste, stch bet einem Xylographen zu befinde», hätt» nicht eine Art «on wisseo schastlichem Apparat auf literarische Thä iigkeit hingedeutet. Man kann au« dieser Einrichtung der Stube schließen, daß ihr Btwvhner ein mit Giücksgilter» wenig gesegneter, aber fleißiger Mann war; um nun endlich seine wiikliche Bekanntschaft zu machen, begeben wir un« sofort in de» grüzn» Pantoff'l. Ter zihne Paatosftl war eine Schenk» in d»r Ganerbschaft selbst, welche der Haus hofmeister derselbe», Herr Duselmeler, un terhielt, und daselbst de« Mittag» y?arme Kost, serner Hslräpk, und unter Uwstän de» auch itredit gab, lauler Dinge, welche sür die hinler der Bretterwand, wieder unter Umständen, große Bequemlichkeiten boten. Es war ein AtipKlhle» Ae«»ch i« Erd geschosse, uz>d zur Zeit, wo wir dasselbe betreten, befände» sich in demselben bloß Gäste au« dem Hause selbst, nämlich neben Albrecht Werthes Herr Hutzelhofer, Künst ler und Photograph, Herr Dofert, Buch binder, Herr Schletmbach, H?l?g»«>ptz, und endlich Hers Skribent, welche» seine Bekannte», weny st« eben Arfälle v?n bessvterer Höflichkeit hatte», wohl auch „Altuar' nannte». E« ging geräuschvoll zu im grünen Pantoffel, man focht einen «>ss»»sch»ss lichen Streit p«d »»rzug»w»if» wä re« e« Hutzelhoftr u«d d»r Xylograph, welche sich mehr lethasl als hhptch be lämxslk«. E» hantelte sich nämlich um die Brut fähigkett der Rtesenschlanz«*, und Hutz»l- Numnicr 2. hoser sagte ,,Es tst möglich, daß, wie man in de» Zeitungen liest, die Riesenschlange im zoologischen Garten tn London Eier ge legt hat, den» da» thun a»dere Schlangen ebenfalls nicht seilen in den »>sten Mona ten ih er Gefangenschast. Durchau» un möglich aber tst. daß fle d.'» Versuch ge macht haben sollt«, tt«s«lben auszubrü ten." „Warum nicht?" rief Schleimbach l» gereiztem Tone, „Sie thu» ja als ob Sie «in Pros«sser der Naturgeschichte wären und all« Weisheit mit Löffeln gegessen hätten!" „Da gehö.t nicht viel Weisheit dazu," versetzte Hutzelhoser ebenfall« lauter al« nöthig, „um zu wissen, daß kein kaltblütl ge« Thier brütet, u»d j.der Schuljunge weiß, daß die Schlange» ihre Eier an tr gend einen passende» Ort nttderlegen. fle lelcht mit Erde, Sand oder Blätter be decken und stch da»» nicht weiter um fl» Der A,iograph erwiderte höhnisch: „Es ist außerordentlich, welche Ke»ntnisse Sie besitze»! Ich wert« Ihne» aber sofort b». ireise», daß es »och geschetdier« Leute gtdt al» Sl« und Ihr« Schuljung«»." Tr windele sich hierauf gege» die übrl gen Anwesend.» und sagte i „Hören Si», meine Herre», wa» ei»er unserer größten Naturforscher über diesen Gegenstand ausspricht. Ee glaubt »tch» bloß an die Möglichkeit de» Brüt»»« j»n», Schlang», sondern »r führt »och »t» a». der»», tch möchte sage» »»habe»,, Beispiel von Elt»lnlt»b» »in»» sonst wohl häufig v»rkannl»n Thttre«, de« Härtng«, an." „Im zoologischen Garte» zu Rotterdam bewohnt« «tn Härlng«paar, s»lbstv«rstä»d. licher Weise noch ungesalzen, ein Waff«r. Becken, und di« Treu» u»d Zärllichkett der beiden Gatten konnte sowohl den übrigen Thieren ter Anstalt al« a»ch den Besuch.en desstlbe» al« »tn d»r Nachahmung würdt gr« Must»r vorlruchl,». g»dlich fühlt, sie stch Mutter, und jetzt baut »er Wati», dem sie da« süße Geheimniß au»»»»»«»,», aus tvasserpflanz»!, und d»r »hontgrn Erd» dt« Lod»n» »tn »test »ach Ar» de« V»». »elstaare« (Vrlvlu», lt!lerU!j) »atjenfSe mig und nur mit einer eioztge» Oeffnung versehen. „Täglich fleht man jetzt fl«. die »akd Mutter werden sollt», »eeschä«, i» da« As,l schlüpfen, wa« dl» LI»b» sür fl» g». schaffen hat. «shr»nd S? da« Hktltgttu» nicht zu d»tr»t»n wagt und »ur ,»ß» gang sorgfältig bewach». „Wer schild«r» sei» Entzücke». ak«»t»»« Meegen« »In Zug junger Häringe ih» fröhlich umschwimm», al« »» s»i»» Sorg» b.lohnt fleh», al« ee da« süße B»»ußis»i» empfinde», Bater geworden zu sei». Leide» aber sollte diese« Glück ntcht la»ge datier». Nasch trelkten die Klei»«» daht». Boa dee Natur bepim«», t» »«» «ndlos«» RS», me» de« Ocean« zu kreuze», konnt»» ?» die Gefangenschaft »icht ertrage», »elch» thm, dem Vater Häiiog. »I« ?i»b» i» »t» Paradi»« umgewandt!» ha»»,. „Er ward wahnsinnig! U»d au» machte er mehrfache V.esuche sich selbst de» Tod zu gebe». «»» ,t»e« Morgen« fand man ihn «»Iseeit auf dem Wasserbecke« j schwimmen. Sei» Au«sehen war deS»«. l'ch, pöklingarlig, und Gelehrt« hielten e« nicht sür unwahrschitnli». daß»» durch Zigiunergist. «b»»sall« »in« schätzbar« Sr. rungtnschas, der Neuzeit, sich den Tod g». geben hab». „Unter d»n Thiere» h»« Gare»»« b». -oegten sich dunki« tug»s'»l«», »i» alter, i»»alid«r Ma- Iros», ihr» Geschichte einem Fremde» er zähl«, träusel», ganz gkgen di» G»«»tz». heit seiner Stante«genoss»n, hetß»Zihre» über seine gebräunten Wa»ge». „Wir aber halt«» dtese rShre«d» »»d ei»sach« ga«ilie»geschicht« für ei«e» Be wei« sür di« Wahehet» der »rzählovg vo» der brükut»» >bg»ttschlang« und für »In würdige« S«it»nstück z» d»rs«lb«n." „Nun, m«i«t H«rr»»," rixs Schl»»e geglaubt »nd verfochten von Leute», »»» tenrn eiu bessere« Urtheil wohl erwarte» werde» knnte. Da« lischrückea hat», sei» Pub likum, warum »icht auch ewe brüte»be Boa c»». stlietor! Die Bescheidenheit verbietet uns, den Beifasser de« wahnsinnigen Häring« zu »rnne», »S grschah theitweife indessen gerade da« Begen theil von dem, was durch die Veroffentlichu», biesir rührende» Beschichte bijweckr werden sollt«, denn in gewisse» Kreise» waid auch si« geglaubt.