Scranton Wochenblatt. ?. Zahrgnnq. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwifchcn dcr Pcnn »nd Franklin Avcnnc. »7s:>,c Slnadtii, Morgens vo» 8—!) Nachmittags „ ll—l> AbcndS .. V-!» >» Übwcscichcil wird gcbclcn, Nachricht z» bin riasj,». Dr. Kamill Krcici, dc » Ischcr .'!r;t,!k,'»»i>iN';l «.^eburtöhelscr, Ossicc in Wvoming Avcnnc, ilaiscr'S HanS, diuict vo» 11 Uhr BoriiiiltagS bis!! Uhr Nach Un"p s n n'a'jcdc» Montag, Mittwoch und Frci ag, von t I Borni. bis :t Uhr Nachm. 28»7 vi-. ?. ?. Deutscher Arzt. Ossicc an Pcnn Avcnnc, unterhalb dcr Lindcn Strasic. Officestunden: Morgens von l«> bis l 2 Uhr, 'ÄachniitlagS vo» > bis V und Abends von 7biS!>. , üllcr» macht der Dblge darauf aufmerksam, dast cr ciuc Quantität glsundcn rciucn Ampf stosf soibc» crbalic» hat «nd nun zum .impfcn von jlintcrn bcrcit ist. Dentsche Apotheke, 1 I k» V a eka anlla Avenue, rbcn Handlcv'S McrchantS u. McchauicS Bank. !>apB H. F. vadeck. >t tl. I''. t!llitwn i>. Deutsche Apotlieke, -;>< i Lackawanna Avenue. Dr. S. W. Ruch, «iiradnirlrr dcr »nivcrsilal vo» Pcnusvlvaulc», » Philadelphia, hat seit acht fahren In diescni n solg^^ ags von l^l— 2»»d lij—Bo»X Ilbr AbcndS '->lega»z dicscr .läimr z» übcrzc«gc». 'pr>iS: Halbes »lrbij, ga»zcs «lebisi HllN. Osficc oberhalb Malhcws Apoibckc. t to!> ÄE. >D. Tower, Stetten - Nlichwtisttttils- Bi»r ca «. ?»t La cka Wanna Ave. iUcschäflostuudc»: Von !>—II NbrMoigcuS, vo» l i Uhr Nachm. und 7 —Uhr AbcudS, Bcrlanat—Stelle» für Vlcikv, Berkänfcr, billig besorgt. Kd7» ( Ko> iiikorporirl IttlN. »apllal »bcr icsc Mcscllschaft fahrt fort, zu G. Ohittenden, Mischer « Assion , und Provlslvuen, tnba irischer u. Assion. Vorsicllc'iung, Apeditivn—nnd —Wechsel. A. Stewart Pottrr (Nachfolger von G. H. Walter» ist Agcnt für die „Home Bcrfichcr »gS (!o. i» Ncw I'Iork" und „Lvcomlng tiountv Mulual." gemer Agcnt für alle europäische» ampfer Da^pf- Znier N».t, obenauf. ,s. Tapeten ck Wandpapier, Keilster-NorliliM, Schl-, Dliik- und Schreil'l'licher, Sprecht bei uns vor. 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Der Letztere befand sich seit dem Votum i» der größten Aufregung und rief bestän dig, indem cr mit dem Falzbein ans sein Portefeuille trommelte, wie ein Verzwei felter: „O mein Gott! O mein Gott!" Der Minister der schönen Künste, ein —Aber, Marschall, beruhigen Sie sich; steht; wir haben IS mit der ersten Mtlt tairmacht Europa's zu thun. Sind Sie denn auch gerüstet? Ob wir gerüstet find? rief Leboeuf, wie ein Tiger aufspringend, gerüstet, wie Frankreich es nie gewesen Ist und nie wie der sein wird. Glauben Sie mir, mein lieber College, wenn mich nicht meine Hin gebung sür den Kaiser zurückhielte, ich be wahrte mein Portefeuille nicht eine Stunde Bei diescn letzte» Worten war dcr Kai ser mit den anderen Mlnistrrn zurückge kehrt; auch er erschien erregter, als die Minister ihn je gesehen hatten, aber als ob er vor seinen Räthen selbst verbergen wollte, was in ihm vorging, warf er nur leise die Bemerkung hin, daß man doch von Preußen auch Garantien für die Zu kunft verlangen müsse. Eine Stunde darauf war es entschieden, daß aus dieser Forderung ein < In'lll gemacht werden sollte. Damit waren die Würfel gefallen: Deutschland halte den Krieg! Aber alle, alle Deutschen schaaren sich um den greisen Hcldenköntg, dessen Sil berhaar ihnen im Kampfe bisher überall zösischcn Angriff und lieberm»!!) zurück, zuweisen. lim dcn Obersctdhcrr» dcS norddeutschen Buntes, um König Wilhelm, schaaren sich und was den Bestrebungen der bisten Kräfte des PqlerlqndeS in Jahrhunderten nicht gelaug, da» brachte der große Lugner an dcr Seine serllgi Deutschland war elnig und zwar durch die Wasfeubrüder fchaft der deutschen Hcere. Fröhlich und voller Vertrauen auf ihre den Rhetn. Regiment. Lustig stiinmte» seine Mann schasten »In Lied an, dem wir die nachste henden Verse enlnehmen, weil sie genügend den tn unseren Regimentern l-henden Geist zeichnen. Ich weiß nicht, tpaS soll es bedeuten, Daß ich so heiter bin» Den Kaiser, wir werden ihn ha'n. Ich weiß nicht, was soll cs bcdcuik!>, Daß ich so heiter bin? „Acht Tage wir find in Berlin!" Heut ist schon viel Pulver verschoss/u Der Ochse steht noch nber'm Rhein; Acht Tage sind lang schon verflossen Na. 'S muß ja so schnell wohl »icht sein! Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so heiter bin? Man fabelt vo» teuflisch«n Meuten, Von TurcoS und Zcphyrin: Doch Menfchcn stud'S, wie andre auch Uud we»u in die Brust wir sie paffen So fall'» sie, wie wir, aus dcn Bauch. Ich weiß nicht, was soll e» bedeuten, Daß ich so heiler bin? Man munkelt ln letzten Zelten, Von einer Art Höllenmaschin': Sie nenne» das Ding: Mitraillcuse, Soll morden viel Tausend im Nu Doch ist's wohl am End' nicht so böse Man nimmt es, danu hat mau Ruh. zofcnland hinein. Dem Siege von Weißcnburg folgte dcr vo» Wörth, in welcher blutigen, mörderi schen Schlacht, das tapfere ' Regiment nicht weniger als dreißig e>n büßte. Bekanntlich bestand dicse Schlacht zumeist aus Positionsgefechlen. Anhöhe aus Anhöhe, zumal sehr steil, mit Dörfern bedeck! nnd mit feindlicher Artillerie ge spickt, die Infanterie in d.'n Weinbergen nachdem die Artillerie durch wohlgezielle Schüsse vorgearbeitet hatte. Das Regiment ging mit Löwcnmuth am linken Flügel vor. Milrailleusen bare Verluste bei. tteberall wildes Schlachtgeheul, duS fast den Donner dcr Geschütze übertönte. Dcr Major von *** an der Spitze des eisten Bataillons, wird von einer Granate zerrissen, im Augenblick daraus sinkt der jetzt das Com« mando übernehmende Hauptmann, von einer Kugel lödlllch durch die Brust ge troffcn, zu Boden. In wenigen Minuten ist kein Offizier, um da» Bataillon zu füh ren, kein Tambour, kein Hornist mehr da um die Kommando'S zu stgnalistren. Da stellt sich ein alter Feldwebel, dem der rechte Arm zerschmettert ist und der den Degen in dcr Linken führt, an die Spitze dcS heldenmüthigen Bataillons, »eben ihm ein dreizehnjähriger Knabe in Civilkleidern, der eine dcr verlassenen Trommeln ergreift und tapfer den Sturm niarsch schlägt: das Regiment dringt vor wärts u»d wirst den Feind aus feiner wohlverschanzten Stellung. Der Sieg war mit ungeheuren Ver lusten erkämpft, aber er war unser. Der jugendliche, freiwillige Tambour war unverletzt. Heldenmnth hatte ihm die Bewunderung des NeginientS errungen, dem er ans eigenem Antriebe, nm ihm kleine Dienste zu leiste», als rin verlor neS Kiud vo>.! berliner Pslastcr bcr gefolgt Auf Kostcn dt.' Regiments erhtclt er Tambouruniform und den Namen „Der Tambour von Wörth!" Sehr» wir, wer cr war, und wir es Ihm Vrstc Abtheilnttg. Erstes Capitel. Nach tec Schlacht bei Wörth. llnfcr KiinigSfohn von Prcußcn Friedrich Wllhcli» Ihnt cr hcißcn Schlug bcl Wörlh dcn Allcrwcrlh'stcn Dcr Franzose» Hochgcchrl'stcu. Mac Maho»! Mac Mahou! Krlpc kommt und hat Ihn schon. Soldalcnlicd von lB7i>. Dcn Tag zur Lust, Die wackre Brust. Also noch elninal! Sowie Du mir wieder ein Ra sür ein Fla schlägst, gebe ich Dir meine,. Tambourmajorstab zu ver schlucken? Hast Du mich verstanden? Nun dann, also vorwärls! Antrete», Achtung! Die Hacken zusammen! Knie gerade kerzeiige.'ade—nicht so dastehen, als wären Dir die Eisheine geknickt! Die Ellenbogen hübsch vom Leibe ab und die Schlägel in der Hand! So so laß ich mir'a gefallen! Der Tambour niuß immer schön und adreit sein, selbst wenn er »icht trommelt! Also nochmals: Achtung! Den Kopf gkrade! Das Kinn letzten Worte mit douuerudcr Stimme sprach, balar.cirte er graziös seinen riesi gen Stock, trat einen Schritt zurück und betrachtete mit einem tiefen Kennerblick, in welchem sich zugleich ei» Schein von Zufriedenheit und Wohlgefallen abspie gelte, de» vor ihm stehende» dreizehnjäh rigen Tambour. Wuchs. Seine athletische Gestalt, seine Kraft. Ab«r In Folge eines bizarren El gtnstuns der Natur wurde dieser Niesen körper durch einen Kopf von fast lächerli cher Kleinheit gekrönt. Fast hätte man diesen sür ein EI halten können denn er Halle die Forni desselben, das auf Bciiu ersten Anblick war es sogar schwer, diescn Kopf in feinen Einzelheiten zu be-- urlhcilcn. Was vor Allem auffiel, war eine Art Wald von rölhllchem Haar, da» hie nnd da eine dunklere Färbung zeigte. Haar, Augenbranen, Nasen- und Kinn» feurigsten Roth. Die niedere Sllrn ließ nicht sah. Zwei kleine graue Augen zeig ten sich »uter starken buschigen Augen brauen. Die etwas vorstehenden Backen knochen, das fast spitze Kinn und die ebenso geformte Nase verriethen in keiner Weife die ursprüngliche Farbe des Gesichts, doch mochte dieselbe auch wohl einmal weiß ge- Unter dem großen Helme, welcher dies seltene Haupt hedcckte, verschwand das Gesicht zum Theil. Die Uniform unsers TainhourmajorS war nagelneu zu nennen und bot nichts Auffälliges, was der Mühe werth gewesen wäre, hier verzeichnet zu werden. Wenigstens war an ihnen nichts davon z» sehen, daß ihr Träger bereits die blutigen Schlachten vo» Weißenbing und Wörth nMgemacht hatte. Nur am Helm waren zwel bedeutende Beulen zu bemerken, die darauf hinzudeu ten schienen, daß der kleine Kopf des Re glmentstambours feindlicherfelis In Ge fahr gewesen war. Regen, Wind und Unwetter aller Art hatten noch keine we sentliche Metamorphosen hervorgebracht. Auf seinen Tambourmajorstab gelehnt, schien Schulze so hieß unser neuer Be kannter —vo» sich selbst entzückt zu sein. Der kleine Tambour vor lhm steckte tn nagelneuer Uniform und war so frisch, wie ein Hühnchen, das soeben aus dem Ei gekrochen. Eine herrliche Augustsonne schien auf diese Scene, der als Nahmen die hügelige Umgebung des durch die flegreicht Schlacht so schnell berühmt gewordenen Städtchens Wörth diente. Hier befand sich im Augen blick das Hauptquartier der deutschen Südarmee, die aus preußischen, baierschen nnd württenibergtschen Truppentheilen mando des Kronprinzen von Preußen stand, jenes siegreichen Heerführers, dessen Naine nicht blos als der elnes tüchtigen Heerführers, sondern auch als der eines tüchtigen und edlen Menschen in Europa bekannt geworden. Stolze Südarmee! Sie befand sich im Vollgefühl des Siegers. Vor drei Tagen erst hatte sie bet Weißenbnrg einen glän zenden Sleg über die Franzosen erfoch ten, die Ihre fast uneinnehmbare Stellung aus dem Geißberge vor den vereinigten deutschen Armeen aufgaben und in schnell ster Flucht ihr Heil suchten. Der weltbe rühiite General —von viele» gerühmten der Beste! Marschall MacMahou war Alllllllicr 24. und dicse befand sich ii: vollständiger Aus. lösuug. Und viel zu verwundern war hierbei nicht. Die Herren Franzosen hat ten sich mit ihrer Kriegserklärung über eilt und waren noch lange nicht so gerü stet, wle sie halten fein sollen. Mit einem Wort, es fehlte bet ihnen an allen Ecken »nd Kanten. Wie ganz anders sah es in dieser Be ziehuug bei den Deutschen aus! Unifor mirung. Munition, Sold, nichts ließ et was zu wünschen übrig und während In Folge so vieler Mängcl auf französischer Seite über Mangel an Disciplin geklagt wuide, so daß die Truppen nur durch äu ßerste Strenge von dnrch Hunger und Elend hervorgerufene» Ercessen zurückge halten werden konnten, stand auf deut scher Seite Alles ohne Ausnahme auf's Beste. Obgleich unsere Armee im feindli chen Lande und vo» einem Volk iimgebln war, das nur durch Mewalt und Furcht tn einem Zustande scheinbarer Neutralität erhallen werden konnte, so waren alle Vorkehrungen bei derselben doch so um stchlig getroffen worden, daß dcr Soldat sich von Zeit zu Zeit der nöthigen Nuhe hingeben konnte. Trotz der schweren Ver luste dcr «üdarmee in den beiden Schlach ten von Weißcnburg uud Wörth, hatte dieselbe dennoch nicht Verstärkungen er-> halten, sie auch nicht nöihig gehabt. Dcr Anfang dieser Campagne war von dem schönsten Wetter begleitet gewesen »nd ebenso herrschte die heiterste uud zuversicht lichste Stimmung in den Köpfn, und Ge müthern der deutschen Negimcnter. Das Hauptquartier befand sich, wie wir bereits bemerkten, in Wörth. Unser RegimentStambour beschäftigt? sich auch auf dem Marsch mit der Aus bildung neuer Tambours, da in den Rei hen derselben durch die beiden Schlachten bedeutende Lücken entstanden waren. Er fühlte sich nicht wenig sivlz, eine», so tap feren Regimente anzugehören »nd er hatte in der That gegründete Ursache dazu. Mit welcher Kraft, mit welchem Stolz gab er mit feinem Majorstab das Zeichen zum Sturmmarsch! Schultze besaß elne so entwickelte Liebe z» seinem Stand und Rang, daß nach seiner Ansicht es auf der Welt nichts BeneidcnSwerthereS als die sen gab und er sich ganz bestimmt beson nen hätte, ehe er feinen Rang als Regi mentStambour gegen die Epaulcttcn eines Lieutenants würde eingetaufchthahen. In feinen Augen waren die Tambours Künstler, berufen, Helden zum Siege zu führen, wozu aber durchaus nothwendig war, daß feinen Untergebenen dieselbe Liebe zu ihrem Rang einwohnle, wie sie ihn ergrifft» hatte. Aus diesem Grunde ließ erßr? sich denn auch nicht nehmen, seinen Untergebenen in eigener Person Unterricht im Trommeln zu ertheilen uud an jedem Morgen fand lhn die Sonne bei dieser Beschäftigung. Zu unserm kleinen Eleven gesellten sich bald genug andere und alle traten nun der Größe nach in zwei Reihen auf. Am äußersten Ende gewahrte man unsern kleinen Helden von Wörth. Es war aber nicht feine knabenhafte Gestalt allein, die ihn vor seinen kräftigen, erwachsenen Ka mcraden bemerklich machte, sondern sein ganzes Auftreten war der Art, daß es be deutend von den Anderen abstach. Schlank und wohlgewachsen bekundeten seine seinen geistreichen Züge, daß er nicht den unteren Klassen angehöre. (gortscpung folgt.) Verbot'ne Fruchte schmecke» ant Seit unserm ersten Elternpaar Vom Herrn ein Baum verboten war. Und Adam durch den Apfelbiß Gebracht sich »m das Paradies, Ruht in der menschlichen Natur Das „In veMum iiliimiir." Es geht nicht weg, es liegt im Blut— Verbot'ne Früchte schmecken gut! Sobald es heißt: das soll nicht sein! Bei Jung uud Alt, bei Groß und Klci», Steht Augen und Begierde nah Sogleich der Baum von Eden da. Ein Mädchen küßt verstohlen Ihn, Der zu gering der Mutter schien. Man weiß ja schon, was Liebe thut— Verbot'ne Früchte schmecken gut! ES soll die Lust des Tan,es flichn Die echte Herrenhuterin, Dieweil darinnen Satan steckt Und sündige Gedanken weckt, Doch ist der Kolonie sie fern, RiSklrt auch sie ein Tänzchen gern, ES schwillt die Brust in heißer Glulh — Verbot'ne Fruchte schmecken gut! Der Vater zu der Tochter spricht: „Dies Buch dort sollst Du lesen nicht!" Seitdem hat sie nicht Ruh noch Rast, Der Neugier unterliegt sie fast. Da wird einmal der Vater krank. Schnell eilt sie an den Bücherschrank lind liest, entronnen strenger Hut— Verbot'ne Früchte schmecken gut! Vom „In Vi'illlllN ntllinni'," Zeigt sich uns überall die Spur, In Schul' und Mädcheupensionat, In Dcrs und Stadt, in Haus und Staat, Besonders wenn man einen Zoll Dem Government entrichten soll; Gleich eifrig schmuggeln Christ und lud' Verbot'ne Früchte schmecken gut. Folgenden originellen Toast, wel cher bei dem sog. „Kaiserlichen Bauqnet" in Reutlingen vom dortigen Stadirathe Andr. Botteler ausgebracht wurde, ent nehmen wir der „Tübinger Chronik: „Ihr Herra! Gott sei Dank, der Krieg Ischt aus, dös ischt a harte Zeit gewea, t han koi Geld g'höt, d'Gcwerbbank Hot koi Geld g'höt u»d Neanier Hot koi Geld g'höt. Ich, Gottlob, jctz Hot nier wieder Geld, setz isch Frieda! Hoch den deutschen Sie gern!"