Scranton Wochenblatt. ?. ZahrWiig. Dr. F. BodemMl, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Ofiicc-Stuaden, Morgens von Abend» 8—» z» Ablvcscnhcit wird gebctcn, Nachricht zu Inn lassc». Dr. bis 6 uud Abends von 7biS!>. . e -6>'p7l Eltern macht der Obige darauf aufmecham, daß er eine Quantität gesunden reinen Zinn stoff soeben erhalten hat nnd nun zum Znipfen von Kindern bereit ist. Deutsche Apotheke, 418 Laesawanna Avenue, eben Handlev'S MerchantS n. MechanirS Bant. !lapB H. F. Labcck. >i DclltschcApothckc, >ISi Lackawanna Avenue^ Dr. S. W. Much, Gradnirtcr der Universität von Pcnnsylvauic», n Philadelvhia, hat seit acht Jahren in diesem Ofsiccstundc»: Morgens von 7 !>. Nachmit agS von l2j—2 und Ii!—8. Von!' llhr Abends bis 7 »hr Morgens i» seiner Wohuung, No. Ä>> Zahnarzt, Preis- Halbes Gebiß HÄt, ganzes Mrbiß HM ogen. - ü g Osstce oberhalb MathewS Apotheke, l log W. O. 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Er dachte an einen Gehalt zwei Mal so hoch als sein jetziger un willkürlich schreckte er zurück. War eine solche Forderung nicht allzu unbescheiden? Nein, wen» man ihn haben wollte, sollte man ihn auch theuer erkaufen. Haha! Man brauchte ihn ja, um i» das franzö sische Gefängnißwesen Ordnung zu brin gen! Er entdeckte Vorzüge an sich, die er bis dahin selbst noch nicht gekannt hatte, sei» Selbstbewußtsein hob sich und damit auch sei» Körper. „Nein, vi.'r Mal so viel Gehalt sollten sie ihm bezahlen, als er jetzt bezog, unter anderer Bedingung wollte er nicht gehen, und als er daran dachte, daß er dann ganz anders auftre ten, daß er gleichsam die deutsche Intelli ganz repräsenlire» müsse, als es ihn, durch de» Kopf hinfuhr, daß seine Frau dann berechtigt sei, kostbare Kleider zu tragen— da steigerte er seine Gehaltssordernng um höher verstiegen haben, wäre seine Frau nicht in das Zimmer getreten. Sie störte ihn in seinem Gedankenfluge und unwillig über diese Störung ging er fprt, um In tägliches Quantum Bier zu trinken.. Heinrichs Nachforschungen nach Arthurs Frau waren ohne Erfolg geblieben, ob fchon e>r noch einige Polizeibeamte zu sei ner Unterstützung herbeigezogen hatte. Nicht dip geringste Spur hatte er von ihr entdeckt. Sollte er sich dennoch in feiner Vermuthung geirrt habe»? Es ärgerte ihn, daß er zu dem Untersuchungsrichter darüber gesprochen halte. Ais er indeß die Schriftzüge des Briefes abermals auf merksam betrachtete, wurde sein Verdacht aufs Neue gestärkt. Er sagte sich, daß, wenn die Frau sich wirklich in der Statt befand, sie vorzugs weise die Nacht für ihre Thätigkeit wählen werde, um nicht erkannt zn werden, da sie viele Bekannte in der Stadt hatte. Es war bereits spät in der Nacht, dennoch unternahm er eine neue Wanderung durch die Straße». Da « noch keinen bestimm ten Anhaltspunkt hatte, mußte er auf den ZufaS oder das Glück bauen. In einen Mantel gehüllt durchwanderte er langsam die Stadt. Er schritt au dem Gefängnißgebäude vorüber, dort war al les still, langsam schritt die Wache vor demselhen auf und ab. Er mochte »och nicht heimkehren. Ein Gedanke scheuchte jede Müdigkeit von ihm. So lange er den Verdacht hegte, daß Arthurs Frau sich in der Stadl befinde, konnte er nicht daran denken, Toni und ihrem Vater auf der be schlossenen Reise zu folgen. Und doch hatte er sich so unendlich darauf gefreut. Seine Kräfte wäre» In der letzte» Zeit übermäßig angestrengt, erbedurfle deshalb der Erholung. In dem Geräusche der Stadt kviiiite er sie nicht finden. Er sehnte sich darnach, einmal alle Sorge» von sich abzuschütteln und srei wie ein Vogel die Berge zu durchreis«». Was nützte es ihm, wenn während der Reise seine Gedanke» zurückeilte»! Nuhepunkt der Nacht bildet. Die spätesten Nachtschwärmer waren heimgekehrt, das Leben des neue» TageS hatte »och nicht wieder begonnen. Nur Nachtwächter be gegneten ihm hier und dort, auch sie schie ne» ermüdet zu sein, die Stunde ihrer Erlösung nahte. Der neue Tag mußte balb hereinbrechen. Unmuthig über seine Erfolglosigkeit, begab er sich endlich auf den Heimweg. Gefängnisse vorüber. Ais er in die Nähe Gestalt vor sich herschreiten, ihr Gang war ein leichter. Sie ging langsam, wie Jemand der müßig die Siraße» durch wandert. Als sie unter einer Laterne vor überging. bemerkte er, daß sie sein geklei- Es wird ein junger Mann sein, der sein Hans verschlossen gesunden hat und nun umherwandert, bis dasselbe an. Morgen Da wandte der vor ihm Schreitende sich um und beschleunigte seine Schritte, als er thu bemerkt hatte. Dies erregte Heinrichs Verdacht. Auch er ging jetzt rascher, um den Voranschrei tende» einzuholen. In wenige» Minute» hatte er dies erreicht, dicht an dem jungen Manne schritt er vorüber, um ihm ins Gesicht zu blicken, dieser wandte den Kopf zur Seite. Jetzt blieb Heinrich vor ihm stehen und legte die Hand auf den Arm des Unbekannten. Ei» paar dunkle, leuchtende Augen blickte» Ihm entgegen. Der Schein der nahen Laterne ließ ihn dieselben deutlich erkenne». „Ach!" ries er überrascht. „Endlich — endlich," und erfaßte den Arm des Frem den. „Was wollen Sie von mir?" fragte bekannt ins Ohr klang. „Ich suche Sie bereits die ganze Nacht hindurch, Frau Loppin/' erwiederte Hein rich, In demselben Augenblicke erhielt Hein rich einen Stoß auf die Brust, der ihn zurücktaumeln machte, weil er nicht dar auf vorbereitet war. Die Erkannte hatte sich von ihm losgerissen und entfloh. Sie bog In die enge Gasse, welche an dem Ge fängnißgebäude bis zum Flusse hinlief. Heinrich eilte ihr »ach, uni weniger ge hindert zu sein, warf er den Mantel von sich, verwickelte sich indeß darin und stürzte nieder. In demselben Augenblicke sprang er wieder auf. Die Fliehende hatte einen ziemlichen Vorsprung voraus, allein in dieser Gasse, deren Ende der Fluß bildete, konnte sie ihni ja nicht entgehen, Um sich auf Alles vorzubereiten, denn bei dieser Frau durste er ausdaS Schlimm ste gefaßt sein, zog er den kurzen Todt schläger aus dem Rocke hervor. Näher und näher kam er der Fliehen den. Plötzlich schien sie vor seinen Augen zu verschwinde». Sollte sie sich in den Fluß gestürzt haben? Er hätte das Rau schen des Wassers höre» müssen. Die Dunkelheit ließ Ihn nichts erkenne». Da langte er am Flusse an. Kaum zehn Schritte von ihm entfernt sah er einen kleinen Kahn rasch über das Wasser hill gleite». Unwillig stampfte ,r mit dem Fuge auf die Erde. Ein höhnendes che» klang ihm aus dem Kahne ent gegen. Er war Ii» ersten Augenblicke entschlos sen, sich In ten Fluß zu stürzen er war ja ein gewandter Schwimmer. Ebenso schnell gab er diese» Plan wieder auf. Der Kahn glitt zu schnell dahin, und im Wasser war er bülsloS. Sin Schlag mit dem Ruder auf den Kopf konnte ihm den Tod geben. Vergebens suchte sein Auge an dem User »ach einem zweiten Kahne. Es gab nur eine Möglichkeit, die Entflohene ein zuholen er mußte auf einem Umwege das jenseitige User zu erreichen suchen. So rasch als seine Kräfte erlaubten, eilte er zurück in eine Nebenstraße und dann über eine Brücke. „Folgen sie mir," rief er einem ihm be gegncnde» Nachtwächter zu und eilte wet ter. Jede Secunde hatte Werth für ihn, die Flüchtige durfte das Ufer nicht vor ihm erreichen. Und dennoch kam er zu spät. Als er an dem Uf-r Niemand bemerkte, eilte er den Fluß entlang, bis er den kleinen Kahn leer vom Wasser forttreiben sah. Sie Halle das ilser also bereits vor seiner An kunst erreicht. Er durcheilte die zunächst gelegenen Straßen, er rief die Wächter dieses Reviers zusammen. Keiner dersel ben hatte die Flüchtige geseben, Er befand sich in einer Aufregung, die er kaum zu beherrschen vermochte. So nahe war er der Gesuchten gewesen, er hatte ihren Arm erfaßt gehabt und den noch war sie ihm entkommen, weil er ihre Entschlossenheit unterschätzt, weil ihn das Gefühl, einer Frau gegenüber zu stehen, unwillkürlich weniger energisch gemacht hatte. Er beschrieb den Wächtern die Gestalt der Entflohenen und befahl ihnen, alle Straßen genau zu durchsuchen es war vergebens. Weshalb hatte die kühne Frau sich mit einem Kahne nach jener engen Gasse be geben? Hatte sie wirklich schon Gelegen heit gefunden, sich mit den Gefangnen zu verständigen? Hoffte sie auf die Flucht derselben? Wollte sie dieselbe durch den Kahn erleichtern? Er eilte zurück zu dem Gefängnisse. Das schrillende Pseisen eines Nachtwäch- An dem Eingänge der engen Gasse sah er zwei Männer mit einander ringen unß hastig eilte er dorthin. Der Wächter hatte einen hochgewachsenen Man» erfaßt, war demselben indeß an Kraft unterlegen und wurde von ihm niedergeworfen. Der Unbekannte hatte beide Häude um seinen Hals geschlungen, um ihn am Schreien zu hindern und drohte, ihn zu erdrosseln. In diesem Augenblicke erfaßte Heinrich den Stärkeren und riß ihn zurück. Aufs Neue entstand ein heftiges Ringen, das selbe währte indeß nur kurze Zeit, denn der Posten und mehrere Wächter eilten zu Hülfe, und ter Mann wurde niederge worfen. Erst jetzt erkannte Heinrich denselben. „Ach Herr Loppin," rief er er hatte sich nicht geirrt, es war Arthur, der ver zweiflungsvoll alle Kräfte aufbot, sich zu befreien. Er mußte der Uebermacht un terliegen, biß aber einen der Wächter so heftig in den Arm, daß dieser laut auf schrie. Die Stühe Arthurs war dahin, wie ein Wüthender gebehrdete er sich, seine dun keln Augen rollten glühend und er trat noch wie ein Tobsüchtiger mit den Füßen, als ihm die Hände bereits gefesselt waren. Es mochte freilich eine bittere Empfindung für ihn fein, daß er wieder gefangen war, nachdem feine kühne Flucht gelungen und er die Luft der Freiheit wieder geathmet. „Wir werden Sie von jetzt an in Ih rer Zelle schließen, ein zweiter Fluchtver such soll Ihnen nicht gelingen, dafür werde ich Sorge tragen," sprach Heinrich zu Ihm. Arthur knirschte hörbar laut mit den Zähnen und schwieg. Der Wächter, der zuerst mit ihm ge rungen, erzählte, daß er ihn in der engen Gasse bemerkt habe, er sei vom Flusse hergekommen. Da er ihm verdächtig er schien, habe er ihn angerufen, allein Ar thur habe versucht, ihn zurückzuwerfen und zu fliehe». Nur mit dem Aufgebot all feiner Kräfte habe er ihn zurückgehal ten, es sei ihm indeß übel gekommen, da er fast erdrosselt sei. „Wären sie eine Minute später gekom men, Herr Commissär," fügte er hinzu, „so halte der Mensch mich wahrhastig ge dämpft! ES dunkelte mir bereits vor den Augen und ich war nahe daran, die Be sinnung zu verlieren I Der Mensch hat außerordentliche Kräfte." „Diese Vögel scheinen sehr flüchtig zu sein," entgegnete Heinrich über den glück lichen Zufall, der ihn zur rechten Minute sicher geführt, erfreut. „ES gibt indeß Käsige, die auch für solche Vögel zu fest sind! „Wie sind Sie aus Ihrer Zelle entkommen?" wandte er sich an Arthur. Dieser schwieg, hielt indeß das glühende Auge so fest und so drohend auf ihn ge richtet, daß er fühlte, er habe Alles zu be fürchten, wen» dieser Mensch je die Frei heit wieder erlangt«. „Nun die Untersuchung Ihrer Zelle wird es ja zeigen," fuhr Heinrich fort. Niliniiitr 20. ' „Ihre Frau steht jedenfalls damit in Verbindung. Ich hatte vor einer halben > Stunde das Vergnüge», ihr zu begegne». > Sie ist mir entflohen, allein hoffentlich ist auch sie in diesem Augenblicke bereits verhaftet I" Arthur athmete rasch und schwer. „Teufel!" rief er. Er brachte dies Wort kaum hervor. „Neunen Sie mich immerhin so!" ent' gegnete Heinrich. „Ich habe es mir zur Aufgabe gestellt, Sie vollständig zu ent larven u»d dies ist mir gelungen. lept gebe» sie jede Hoffnung auf, den» sie wäre eine Thorheit!" Der Gefesselte wurde in das Gesäng. niß zurückgebracht. Der Inspektor war nicht wenig erstaunt, als er aus dem Schlafe gepocht wurde und den Gefesselten erblickte. Er hatte besonders fest in dieser Nachi geschlafen. In der Freude über das ihm gemachte glänzende Anerbieten, in den« zuversichtlichen Traume von seinem künftigen hohen Gehalte hatte er l» der Restauration einige Glas Bier mehr ge trunken, als sonst feine Gewohnheit war. „Woher haben Sie den Gefangenen? Wie kommt er in Ihre Hände?" fragte er, halb noch im Schlafe verwirrt, die Augen starr auf Arthur gerichtet. „Wir haben ihn auf der Straße ge funden," entgegnete Heinrich. „Herr In spektor, eS scheint Ihren Gefangenen jept sehr leicht zu werden, zu entfliehen." „Er kann nicht entflohen sein es Ist »»möglich!" rief der Inspektor. „Den Beweis der Möglichkeit sehen Sie hier mit eigne» Augen," fuhr Heiu rich fort. „Nun es wird sich ja erweisen, ob irgend Jemand die Schuld einer Nach lässlgkeit trifft." „Wie sind Sie aus Ihrer Zelle ent kommen?" wandte sich der Inspektor mit größter Erbitterung an Arthur. „Sehen Sie," fiel Heinrich ein. „Der Herr versteht zu schweige», die Untersuch ung feiner Zelle wird Alles aufklären! Legen Sie dem Gefangenen feste Hand schelle» an," befahl er einem der Gesäng" nißwärter, „binden Sie ihm auch die Füße und bleiben Sie bei ihm. Er soll sich nicht rühren, bis ich zurückkehre. Sie hasten für ihn. Ich werde zuerst seine Zelle un tersuchen." Von dem Inspektor geleitet, begab er sich l» die oberen Räume de» Gefängnis ses, in welchen Arthurs Zelle lag. Als sie den vor denselben befindlichen Gang be traten, fanden sie den Wärter, welcher die Nachtwache hatte, fest schlafend in einer Ecke sihen. „Hier scheint Alles bezaubert zu sein i» dieser Nacht," bemerkte Heinrich, nicht ohne tadelnden Spott. Unwillig rüttelte der Inspektor den Schlafenden wach, mit den heftigsten Worten stürmte er auf ihn ein. „Wo ist der Gefangene? Wo ist Lop pin?" rief er, auf die Thür von Arthurs Zelle zeigend. Der Wärter stand erschreckt, verwirrt da. Wie ein Traum erschien ihm Alles und er war nicht im Stande, sich zu fas sen. „Geben Sie mir die Schlüssel und leuchten Sie," warf Heinrich ein, da des Inspektors heftige Worte am wenigste» geeignet waren, Klarheit zu verschaffen. Die Thür der Zelle war sicher ver schlossen und verriegelt. Sie traten In die Zelle ein. Heinrichs Blick fiel sofort auf das Feitster. „Ach, auch hier das Gitter fort!" rief er. Er nah», dem Wärter das Licht aus der Hand und trat an das Gitter. „Die Stäbe sind auch hier durchsägt, geschickt durchsägt. Woher bekommen die Gefan genen die Instrumente?" „Es ist mir ein Räthsel!" warf der Inspektor ein. Heinrichs Blick glitt über das Gesicht des Wärter« hin. Sollte dieser sonst so treue Mann sich von dem Gefangenen dennoch haben verlocken lassen? „Haben Sie kein Geräusch gehört?" fragte er. „Unhörbar läßt sich ein solcher Eisenstab nicht durchsägen." „Ich habe nichts gehört," versetzte der Wärter. „Weil Sie geschlafen haben!" fiel der Inspektor ein. „Ich werde Sie aus dem Dienste entlassen, denn Sie sind unfähig dazu." Wieder unterbrach ihn Heinrich. „Lassen Sie," mahnte er. „Trifft den Mann eine Schuld, so steht ihm noch eine härtere Strafe bevor." Er leuchtete an den Boden, fand aber nichts. Aus der zerrissenen Decke hatte auch Arthur sich ein Seil angefertigt, an dem er sich hinab gelassen. Er war geschickter gewesen als Slnell. Die Säge oder Feile, mit welche» das Gitter durchschnitten war, fand sich nicht. „Lassen Sie die Zelle so wie sie ist, bis morgen." sprach Heinrich, indem er den engen Raum verließ und die Thüre selbst lSlehe »ierte Gelte.)