Scranton Wochenblatt. ?. Jahrgang. Dr. A. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. Ofhee-Stuaden. Morgens von B—9 Nachmittag« „ 3—k AbrndK >. B—9 In Mwcscnbcii wird gebeten, Nachricht zu hin rlassen. 7mz7 Dr. Kamill Krejei, deutscher ' Wnndarzt n. («rbnrtshelfer, Office iu Wyoming Avenue, .»kaisee'S HauS. diniri von t i Uhr Vormittag« bis 3 Uhr Nach psn n'g jeden Montag, Mittwoch uud Frei ag, von t t Vorm. bis 3 Nbr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt, Wundarzt nnd «Hel'nrtSkelfer. Office im Hause von I. Schimpff, Cedarstraße. Sprechstunden Morgen, v>'N B—9,8 —9, Mittags von —3, Abends von ti—B. l»s 8 Deutsche Apotheke, Ii! a ck a w ali n a Avenue, eben Handley'S MeechantS u. MechanieS Bank. 9apB H. F. Lolieck. >1 Deutsche Apothtke, Dr. S. W. Ruch. W / 'Zaknarzt, Halbrs Gcbiß <-2 »tost bi?lig besorgt Dupaut Breck, Advokat nnd Nachmalte, John es er- Scranton, lt>. Jan. tBt>6. ba Lokal-Beränderniig. Möbeln! Möbcln! Gliesier A» nvlSer, 207 Lackawanna Av«nue. 207 ! . 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August lB7t>—vm «s 7. Architekt, Baumeister Stlngenieur. (Städtischer Vermesse»,) Zlmz Scranton, Pa. 7v,tj n. (-ittnpdell, R e ch t s - A n w a l t» pünktlich besorgt. 7jl7<> C. Q. Carman, Händlerin PineßrookKohlen Office in No. kW Penn Avenue, 2jlB Scranton, Pa. tj K. D. CollinS, RechtS-Anwalt, Peter Creter, HanS-, Srbild-, AreSeo- St Ornamental-Maler, Dr. Gninpert, praktischer deutscher Arzt. 2257» Qsfiee» Scranton HanS (Gustav Hahn, Advokat und Rechts-Anwalt, Office mit Stanley Woodwarb, Esq., Franklin Straße, Wilkesbaere, Luzerne Co., Pa., tjrl Alexander Hsay, /rcseo-, Haus- und Jehild-Maler, Ä. Kouarsou, deutscher Uhrmacher bi Juwelier, Scranton, Ii». Ha». 18K6 ba G. Merrincld, Advokat und Sachwalter, Office in Pauli'S Block, t'ackaivanna Ave nue. . i9mzB Deutsch-Englische Elementar-Schule von I. H. Naticb, Schullokal! In Hrn. ChaS. Fries'HauS, Eedarstraßr. 3n7tl Friedrich Scholl, Freses-, Ha/ - und Jehild-Maler, Pia uo-Unterricht. ertheilt von Julius Bokuiiek, (7ap7(l) F W. Münster, Advokat und RechtS-Anwalt, Wer ist sehnldig? (Fortsetzung.) Tont begletttit Htlnrich bis an dt« Gartrnthür. Fest hielt fle seine Hand in der ihrigen und blickt« thm noch «in Mal glückstlig in das Auge. Z«it Dich nicht sehen lassen?" fragte ste fcherzrnd. „Könnte Ich »«, auch wrn» Ich wollt«," »ntgegnett Heinrich. „Mein Herz und rück." „Dafür nimmst Du dir meinigen mit," fuhr Toni fort. „Darf ich m»in»m Vat»r sagen, daß ich jetzt Dttn bin?" „Ntin, Toni, laß mir dit gr»ud», dt»« gibt." andtrn Manne m«int Hand reichen!" Noch «inmal flüst«rt« H«inrich ih» «tn li«brs Wort zu und «tlt« dann fort üb«r den Hof der Fabrik. Aus feine» Augen leuchtete da« Glück, welches er in der Brust trug, feine sonst so blasse» Wangen waren geröthet, der Himmrl trschitn ihm höhrr und blaurr, die ganze Welt hätte er an dit Brust zir I htn mögen. Da trat ihm Victor entg«- gen. Sein dunkle« Auge glühte, um sei nen Mund zuckte ein spöttische«, höhnen de« Lächeln, sein ganze« Gesicht war durch die leidenschaftliche Erregung vtrzerrt. Heinrich »olltt an thm »orüh«r«tlt», denn er hatte nichts mit ihm zu fchaffrn. j „Halt, Herr Wallis!" ri«f Victor und v«rtrat ihm fast den Weg. „Dieser Hof gehört zu Eigenthume, treffe ich chen!" Mit ruhigem Stolze blickte Heinrich Ihn an; er wollte ihm antworten, zur rechten Zeit noch drängte er das Wort zurück. Er wandle sich von ihm ab und schritt weiter. Victor rief ihm ein höhnendes Wort nach. Toni haltt Victor'S Worte gehört und theilte dieselben ihrem Vater mit, sobald derselbe zurückgekehrt war. Der Unwille, welcher schon seit einiger Zeit in Urban's Brust stch angesammelt hatte, bedurste nur dieses Anstoßes, um überzuwallen. Er hatte sich zwar betm Verkaufe der Fabrik da« Siecht vorbehai fübrende Thür verschließen und einen neuen Eingang auf die Straße durchbiß chen. Arthur hatte kaum von dem Vorfalle „Mein Bruder ist leidenschafllich," sprach er „sein heißes Blut reißt ihn hin, sehe» Sie es als eine Thorheit an, die nie wieder geschehen wird, dafür bürge ich Ihnen." „Herr Loppin," eüigegneie Urban ernst, „Ihr Bruder ist keiO Knabe mehr, dem man solche Thorheit nachsieht, Sie müssen „Bester Freund," siel Arthur fast er „Es ist bereits getrübt!" bemerkte Ur. bau ruhig. „Mein Bruder selbst soll Sie um Ver zeihung bitten, ich thue es in seinem Na men; ich weide selbst an Ihren Neffen ei nig« versöhnen»« Zellen schreiben," fuhr Arihur fort, „lassen Sie wenigstens mich „Herr Loppin," gab Urban zur Antwort, „ich glaube, unser freundschaftliches Ver hältniß war schon vorh«r nicht mehr das alte. Ich habe mich in Manchem getäuscht und Sie wissen, es vergißt stch nichts schwerer als Täuschungen." Vergebens bot Arthur tn seiner ge schmeidigen, liebenswürdigen Weise Alles auf, um sich zu rechtfertigen und die Ver änderungen, welche In der Fabrik vorge nommen waren, als ohne feinen Willen geschehen darzustellen. Urban's Ansicht vermochte er nicht zu ändern und als er schied, fühlte er, daß,die Freundschaft mit Urban gebrochen war. Selbst leidenschaftlich erregt, da ihm nichiS'unerwünschter hätte kommen kön nen, sucht« er seinen Bruder auf und traf thn auf dessen Arbeitszimmer. Mit hef tigen Vorwürfen überhäufie er ihn. Victor zuckte halb spöttisch mit der Ach sel. „Du hast wie ein Knabe gehandelt," fuhr Arthur fort, „denn Du weißt, wie sehr wir Urban's freundschaftliche Gesin nung noch nöthig haben!" „Neinl" ri«s Victor, «rr«gt aussprin g«nd. „Wir haben sie nicht mehr nöthig. Wir wollen aus die thörichten Launen d«« eigensinnigen Mannes keine Rücksicht mehr nehme», haha! Die Fabrik ist ja unser Eigenthum, wir sind die Herren der s«lb«n und wir wollen Handtin, wt« «« un« btlitbt!" Lang« Jett b«ri«th«n dt« b««d«n Brüder mit «tnand«r. Dt« Block« hatt« b«r«lts dtt Stund« d«r Mtttag«ruh« ang«iünttgt, si« hört«» dl«s«lb« nicht; ting«schioss«n auf Victor'« Ztmmtr faßtn flt da, ihrt Stim mt» wartn ruhigtr gewordrn, flt spracht« ltistr und wt»n auch »in Ohr stch an dit Thür g«l«gt hättt, e« würdt nicht «in tin zige« Wort Ihre« Besprächt« vtrstanden In geringer Entfernung von der Fa brik. in »intr schmaltn Ntbtnstraß». lag tln kltint« nur tinstöckige« Hau«; tin klti n«r Gart«n btfand sich vor drmftlben. Bor «Intr Reih» von lahnn hatit dasstlht «in rtlchtr Bürgtr aus M. »rbaut. um tn dtmstlbtn mit s«in«r gamtii« di« Som mtrsrische zu genieß«». Damals gehörte noch »in großtr Sarttn zu demselben und da« kl»tne G»bSud« lag. ring« »on Gär t»n umg«b«n, halh zwischen Bäum«n v«r sttckt, tin rtiztNVtr Ruhrpunkt sür Itmand, dtr, nach d«n Arbtittn und Müht» dt« Tagt«, das G«rä»fch d«r Stadt flt«ht. E« , lag still, fast «infam und doch d«r Stadt nahe genug, um sie in w«nig«n Minu»«n zu err«lch«n. «ls stch ah«r dtr Stadt allmällg «rw«t -> I t«rt« und dicht »»r dem Thore gletchsa« eine neue Stadt erstand, als die Gärten nebenan verkauft wurden und Fabrikge bäude auf ihnen emporwuchsen, war es mit der Stille und Ruhe des kleinen Hau ses zu Ende. Die reine, frische Lust war durch die hohen Dampsessen ringsum ohnehin gründlich verdorben. Der Be sitzer verkaufte da« Grundstück, um den Aufenthalt feiner Sommerfrische weiter hinaus zu verlegen, und in dem kleinen mit seiner Schwester. Wendel war ein sehr tüchtiger und be fähigter Arbeiter, allein in seinen Adern floß ein heißes, leicht erregbares Blut, welches ihn bereits zu mancher Thorheit verleitet hatte. Sein Bater war früh ge storben und uuter Entbehrungen der man Dies halte schon zeitig ein Gefühl der Erbitterung gegen alle Reichen in ihm entstehen lassen. Kaum war er indeß im Stande gewesen, sich selbstständlg ernähren zu können, so halte er keine Mühe und Arbeit gescheut. Es war ihm sogar ge glückt, sür seine kränkliche Mutter und seine jüngere Schwester eine sorgenlose Existenz zu gründen; er lebte mit ihnen in dem klein»» Hanse, bis ihm die Mutter vor ungefähr einem Jahre gleichfall« durch den Tod entrissen ward. Die Schwester Marie hatte ihn nicht verlassen, sie besorgte den kleinen Hau«, stand und war bemüht, denselben so freundlich als möglich z» gestalte», um dem Bruder das HauS angenehm zu ina schroff Wendel in seinem leidenschaftlichen Als Wendel mit Sinell in einer Restau fuchte Sinell Wendel öfter Abends in fei ste gestaltete die Ersparnisse immer größer und größer, so daß er sich im Geiste schon als reichen Man» erblickte. Marie hatte auf Sinell bald einen »te er sich um ihre Liebe und Wendel stellte ihm kein Hinderniß entgegen. Er hatte von Stnell, der sich nach feiner Ansicht der Arbeiterfrage tn so lebhafter Wetfe und Schwester sich mit einem solchen Manne verband, mit dem er sich geistig so eng ver wandt wähnte. Auch Mariens Herz war bei Sinell'« Bewerbungen nicht kalt geblieben, denn er konnte so liebenswürdig und weich sein, daß er jede« unbefangene Herz für sich ge wonnen haben würde. Bald waren Beide verlobt und Sinell verkehrte täglich tn dem kleinen Hause. Nur tn der letzteren Zeit war er weniger oft gekommen und gegen Marie auch scheinbar kälter gewor den. 'Sie hatte ttes Ihrem Bruder ge klagt, allein Wendel beruhigte fle damit, daß Sinell tn der Fabrik viel beschäftigt fei, daß er sich ganz und gar seiner neuen Stellung widme. Er war nicht im Stande, einen Verdacht gegen den Mann zu fassen, von dem er so viel hielt, auf den er alle seine Hoffnungen für die Zukunft gesetzt hatte. In sorglo« heiterer Stimmung kehrt« er etne« Abend« von der Arbeit heim. E« fiel ihm auf, daß er im Zimmer kein Licht bemerkte und daß Marie, wie fle e« sonst zu thun pflegte, thm nicht entgegenkam. Al« er In da« Zimmer trat, hörte er die Schwester leise weinen. „Marie, wa« ist geschehen?" fragte er, hastig an st« herantretend. Ste antwort«!« nicht, sondern w«int« laut«r. ~Wa« ist g«schehen, sprich!" wied«rholt« «r bestürzt. Al« «r auch j«tzt noch ktln« Antwort er ht«lt, zünd«te «r rasch Licht an und blickt« nun In da« von Thrän«n g«röth«t», v«r zw«tflungSvolle Gesicht der Schwester. Aus sein Drängen gestand fle thm. fle habe gehört, daß Sinell mit «intin andtrn Mädchen vi«l verkehr« und d«ms«lb«n s«in H«rz geschenkt hab«. St« hab« «S nicht glaubrn wollen; al« «r indkß vor unge > fähr «in«r Stund« zu ihr g«k»mm«n und Nummer?. l st« ihn darum befragt, habe er «« selbst zugestanden. Da« Blut war bei diesen Worte» aus Mendels Wange» gewichen, er erfaßte mit der Rechten krampfhaft den Tisch. „Er hat es selbst zugestanden?" wieder» fuhr Marie schluchzend fort. „Er sagte, daß er sich in seinem Herzen getäuscht habe, daß er mich nicht mehr liebe wie Anfangs, daß er nicht hoffe mit mir glücklich zu werden und daß er des halb wünsche, unsere Verlobung weide aufgehoben." Wendel« Zähne nagten auf feiner Un terlippe. „Und was hast Du ihm daraus erwie> dert?" fragte er. „Ich weiß es selbst nicht mehr," gab Marie schluchzend zur Antwort. „Ich war so bestürzt Hiera» hatte ich nicht ge glaubt, denn ich habe ihm ja nie Ursache gegeben, mich wenigrr zu lieben." „Nein, das bast Du nicht!" rief Wen del und seine Stimme bebie. „Ich weide ihm jetzt die Antwort bringen, die er von Dir hätte hören sollen!" Er wandte sich rasch der Thür zu, um das Zimmer z,i verlassen. Marie sprang aus und hielt ihn zurück. Sie kannte den leidenschaftlichen und hef tigen Sinn ihres Bruders. „Karl, bleib hier! Was hast Du vor?" rief sie. „Ich will ihm die Antwort bringen!" entgegnete Wtndel. „Er bat Deine Ehre beschimpft ohne Veranlassung und dt» Ehre Ist das einzige Gut. welches Du hast!" Er versuchte, sich von ihr loszureißen. „Karl, bleib hier!" bat Marie angst voll. „Nein!" rief Wendel fest enifchlossen. „Wenn er Dich nicht mehr liebte wie frü her, wenn er nicht ehrenhaft genug war, um sein gegebenes Versprechen zu halte.,, so konnte er »S mir sagen, ich würde Dich langsam darauf vorbereitet haben, er war dies Dir und auch mir schuldig!" „Du wirst Dich zu einem unüberlegten Schritte hinreißen lassen!" warf Marie ein. „Sei ohne Sorge, Ich werde es nicht thun," gab Wentel zur Antwort. „Aber ich werde ihm sagen, wie er an Dir ge handelt hat, ich werde ihm sagen, daß die Freundschaft zwischen uns für immer ver nichtet ist, daß ich ihn verachte und ich werde ihm den Rücken kehren!" Er riß sich los und stürzte aus dem Hause. Marie vermochte ihn nicht zurück zuhalten. Nur wenige Häuser davon entfernt wohnte Stnell. Mendels Stirn glühte, sein Blut floß heiß durch die Adern, als er Sinells Wohnung erreicht hatte. Noch wußte er nicht, was er sagen wollte, allein er faßte den festen Entschluß, sich zu keiner Gewaltthat hinreißen zu lassen—er dachte an seine Schwester, für die zu sorgen seine sterbende Mutter ihm an'S Herz gelegt hatte. Um die stürmenden Gedanken zu beru higen, strich er mit der Rechten über die glühende Stirn hin, dann trat er entschlos sen in Sinell's Zimmer. Ruhig s«ß Stnell am Tische und ver zehrte sein Abendbrot. Das Blut wich etwas aus seinem Gesichte, als er Wendel eintreten sah und aus seinen Zügen die Erregung erkannte; fein Auge zuckte, in deß blieb er äußerlich völlig ruhig und fuhr im Essen fort. „Guten Abend, Wendel," sprach er mit scheinbar unbefangener Stimme. Wendel erwiederte den Gruß nicht, er regt trat er an den Tisch heran. „Du bist heute Abends«! meiner Schwe ster gewesen," sprach er und brachte nur mit Mühe au« der krampfhaft zusammen gepreßten Brust die LZ»rte hervor, „Du hast ihr gesagt, daß Du fle nicht mehr lie best —daß Du die Verlobung mit ihr auf zuheben wünschest?" Stnell hatte da« Messer bet Seite ge legt und sich fast nachlässig auf dem Stuhle zurückgelehnt; sein Auge hatt« sich halb geschlossen und ruhte mit stechen dem Blicke auf Wendel. „Ganz recht, da« habe ich gethan," ee »iederie er mit nachlässigem Tone. „Ich hielt e« für meine Pflicht, Deiner Schwe ster die« zu sagen." „Du hieltest e« für Deine Pflicht, fle zu „Sollte ich fle vielleicht hetrathen, ohne daß ich sie liebe?" warf Slnell ein. „Äienn Du Dein Wort nicht halten . wolltest, wenn e« Dir gleickgilttg war, i da« unschuldige Herz eine« Mädchen« zu > brechen," fuhr Wendel erregt fort, „wenn Du sie wirklich nicht mehr liebtest, dann r hättest Du ehrlich sein und e« mir sagen , sollen, damit ich im Stande gewesen wäre, fle darauf vorzubereiten." „Ein solche« Gewicht habe ich nicht ! darauf gelegt," bemerkte Glnell gleichgtl » tig. „Ich begreife Dich nicht, D» ni-nmst > (Siehe viert'