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O<« besagte Bank soll beißen „Die MerchantS und MechanieS Bank von Scranton" und lokirt sei« in der Stadt Scranton —mit einem »lrund > kapital von H2ü»,«»«»>, in Ancheilen von je fünf zig! mit dem Privilegium, die «unime auf ir ? ,iend einen Betrag z» erhöben, der eine Milliog ! Dollars nicht übersteigt. Scranton, 27. August 187(1 —t>« «V- (YescbäftS-Karteu. '«» ,7. Architekt, Baumeister L«Zl»genir»r. lStädtlfcher Vermeffer,) Office, 501 Lacka. Avenue, nahe Washington, 3lmz Pa. 7t>,lj 15. Rechts-Anwalt, No. illi Lackawanna Avenue.—Gru»dr!ge»- thum zum Verkauf oder zur Miethe. Collcklioiie» pünktlich besorgt. 7jl7<> E. Eartnan, Händlerin PLneßrookKohlen Office in No. l»9 Pen» Av/nue, 2jlB Scranton, Pa. k< D. Collins, RechtS-Auwallt, Officee, No. Mi Lackawanna Avenue (über dem Store von Gebrüder Orr), Peter Grete r, Haus-, Sckild-, KreSeo- St L>ruamental-Malrr, Dr. Gumpert, praktischer deutscher Arzt, 2257 U Office: Scranton HauS c»; tt ft n V H ahn, Advokat und Rechts-Auwult, Office mit Stanley Woodward, Esq., Franklin Straße, WilkeSbarre, Luzerne «io., Pa., ljrl Alexander »Hay, /rcsco-, Haus- und Kchild-Maler, Zn Herrn M. Green'.? Lokal, Lackawanna Avenue, besorgt alle in sein Kack einschlagenden Arbeite» und Tapezieren besten«?. l lap7i> gegenüber dem Eisenbahn-Depot, Scranton, Pa. Victor Koch, Eigenthümer. Wird nach europäischem Plane geführt. A. . Jan. IBLK ba G. Merrisield, Advokat uud Sachwalter, Office in Pauli'S Block, Lackawanna Avc nue. !9m,8 Deutsch-Englische Elementa r - S ch n l e von I. H. Itatich, Schul lokal! In Hrn. ChaS. grieS' HauS, Eedarstraße. 3n7i> Friedrich Scholl, Freseo-, Haus- und Schild-Maler, Eedarstraße, im Hause von Jakob grick. Auf träge nimmt auch Hr. tiharles Tropp, No^2ll Piauo-llnterrtcht. crcheilt von Julius Leliunclc, Nachzufragen in Hulbcrt'S Musikalienhandlung, (7ap7o) W. (Yünster, Advokat und Rechts-Auwalt, Office in Jakob Schläfer» Gebäude, 290 S Scranton, Pa. ba Wer ist schuldig? (gortseßung.) Der Abend war hereingebrochen. Durch den Garten, welcher die Villa Loppin'S umgab, schritt hastig ein junger werden, sein Gang war leicht, gewandt. Auf einem von Buschwerk begrenzten Wege näherte er sich dem Hause und »ach tem er noch einmal einen Blick zurückge er die Treppe empor und pochte leise an die Thür eines Zimmers. „Herein," ertönte eine ziemlich laute Stimme, er öffnete die Thür nur wenig, trat, sich durch die schmale Oeffnung gleich sam hindurchschiebend, »in und stand vor „Ah, Sinell, Sie sind es!" rief Arthur, dem hell erleuchteten Zimmer deutlich er kennen konnte, mochte einige zwanzig Jahre zählen; eine mittelgroße, fast schmächtig gebaute Gestalt, die indeß durch die Leichtigkeit ihrer Bewegungen verrieth, . daß es ihr nicht an Kraft fehlte. Die Züge des jungen Mannes oerrle ' Iben Intelligenz, man hätte sie sogar tn -6 „Was bringen Sie mir Neues, Clnell?" wiederholte Arlhur. Der junge Mann erzählte die Borgänge in Urbans Fabrik. „Ab, wirklich!" fiel Arthur mit lebhaf tem Interesse ei». „Ich hätte dem Allen sinell zuckle leichthin, halb verächtlich, Ls konnte nicht besser kommen, Urban seltsl hat Ne Entscheidung herbeigeführt, »>>> würde es so rasch nicht gelungen sein." „Werden d e Arbeiter nicht noch im es thun. Heute Abend werden sie zusam menkvminen, es wirb vielleicht sehr lebhast zugehen, allein ich habe Gewalt über sie." „Natürlich, weil Sie viel klüger und gewandter sind," bemerkte Arthur. „Aber setzen Sie sich, Sinell," er reichte lhin die gefüllte Cigarrenlasche dar. „Diese Leute find viel zu schwerfällig, als daß Sie die» selben nicht sollten dorthin bringen, wo hin Sie wollen. Fassen Sie es nur rechl an. Sparen Sie ein Wort der Schmei chelei zur rechten Zeit nicht, das wirkt oft Wunder." „Ich werde die Arbeiter dahin bringen, daß sie an lhrer Forderung festhalten und morgen die Arbeit einstellen, denn ich glaube nicht, daß Urban nachgibt." „Auch ich glaubt es nicht," bemerkte Arlhur. „Sinell, bieten Sie alle Ihre Kräfte auf, denn jept ist der wichtigste Augenblick. Gelingt es Ihnen jept nicht, so können Sie Ihr Streben ganz aufqe ben, denn in Jahr und Tag wird sich Ih nen nicht wieder eine so günstige Gelegen heit bieten. Sie kommen heute Abend mit den Leuten zusammen hier haben Sie Geld, helfen Sie Ihren Worlrn durch Getränke nach. Sie wissni, die Deutschen kommen erst in Begeisterung, wenn sie tüchtig getrunken haben." Er stand auf, trat an seinen Schreibse cretär und reichte dem jungen Mann eine Nolle Geld. Die Augen desselben leuch teten auf, als er die Nolle in der Hand wog. „Ich kann Ihnen jepl auch über den Stand der Fabrik Näheres mittheilen," „Nun?" warf Arthur lebhaft ei», in dem er vor ihm stehen blieb. „Die hat tn den letzten lahien mit Schaden gearbeitet," snhr Sinell fort. „Der Verlust, welchen Urban in dein letz ten Jahre erlitten hat, soll ein bedeuten der sein." „Bon wem wissen Sie dies?" fragte Arlhur. „Von dem Buchhalter." „Haben Sie nicht gefragt, woher dies kommt?" „Urban bekümmert sich um dle Fabrik nicht mehr und der Geschäftsführer soll ein unfähiger Mann sein. Ich kenne ihn und glaube den Worten des Buchhalters." „Auch ich glaubt denselben," entgegnete Arlhur. „Jetzt gehen Sie, Sinell, und bieten Sie alle Ihre Kräfte auf. Mor gen werden wir uns wieder spricht»; hof fentlich kommt es endlich zur Entschei dung." Der junge Mann entfernte sich. Er begab sich nach der Restauration, in wel cher sich die Arbeiler an diesem Abende früher eingefunden hatten, da die Aufre gung ihnen keine Ruhe gelassen. Als er zu ihnen trat, ging es bereits lebhaft und laut zu. Mlt Jubel wurde er von feinen Anhängern begrüßt. Manche waren ängst lich geworden und riethen zum Nachgeben, Andere konnten nicht vergessen, wie viel sie Urban verdankten, und wenn sie auch auf, um die Schwankenden wieder zu sich Es wurde ihm nicht schwer, das Ueber gewicht wieder zu erlaugen, da ihm an Gewandtheit der Rede keiner von Allen gleichkam. Mancher fühlte in richtiger Ahnung da« Gefährliche und Falsche der Lehre; es fehlten ihm Indeß die Worte, durch Bier nnd Punsch endlich bis auf das Aeußerste erhitzt waren, ließ Sinell abstimmen. Die bedeutende Mehrzahl stimmte für Festhalten an der Forderung und für Einstellung der Arbeit, wenn die selbe nicht gewährt werde. Ec ließ Jeden sein Ehrenwort geben, an diesem Entschlüsse unerschülterltch festzuhalten und er kannte Das Geld, welche« Sinell von Arthur Schon zeitig am folgenden Morgen war Urban durch Lienau von dem Beschlusse der Arbeiter in Kenntniß gesetzt. „Ich selbst will e« au« lhrem Munde sührer. „Schon mancher thörichte Beschluß ist Abends beim Bier und Im Rausche faßt, den die kühle und nüchterne Morgen luft wieder verweht hat. Ich mag »och nicht glauben, daß die Leute ihr wahres Interesse so weit «erkennen sollten und ich ran erinnern, daß ich bei aller Milde, die Ich Ihnen stelS gezeigt habe, mir doch keine Vorschriften machen lassen werde. Ich habe stets gethan, wa« ich als Recht er kannt habe und werde daran festhalten, sollte ich auch darüber zu Grunde gehen." Aeußerlich völlig ruhig und gefaßt, be gab er sich mit Lienau zu der Fabrik. Nur das leichte nervöse Zittern seines Körpers verrieth, daß er eine schlaflose Nacht ge habt hatte. Er hatte sich den Austritt des vergangenen Tages tief zu Herzen ge nommxn. Vergebens hatte er sich die Frage vorgelegt, weshalb die Arbeiter ge rade an ihn zuerst ihre Forderungen gel tend gemacht hatten, da er Ihnen stets ein milderer Herr, als Irgend ein anderer Fabrikant gewesen war. Sollte seine Milde die Ursache gewesen fein? Er hatte keine Ahnung davon, daß diese Aufregung eine absichtlich gegen ihn her vorgerufene war. Die Arbeiter selbst wußten die« niryt. Wie am Tage zuvor, ließ er sämmtliche Leute tn den großen Arbeitssaal zusam menrusen. Ihr Erscheinen und Auftre ten war diesmal ein weniger ruhige« und sein scharfer Blick erkannte sofort, daß seine Hoffnungen ihn getäuscht halten. Kein Zug seine« Gesichtes verrieth, was in ihm vorging. Mit ruhiger Siimme fragte er sie, ob sie feine Worte sich überlegt hallen und ließ sie wieder, wie am Tage zuvor, nach ihren Ansichten sich tn zwei Palleten thei len. Dle Mehrzahl drängte sich aus die Unke Seite. Wieder trat Wendel als Sprecher vor und sagte, daß sie auf ihrer Forderung beharrten und dle Arbeit einstellen wür den, wenn ihre Forderung nicht erfüllt werde. „Ist dies der Beschluß Aller, welche auf der linken Seite stehen?" fragte Ur ban. Ein lautes, vielstimmige« „Ja" war die „Gut," entgegnete Urban, mlt Alle» vernehmbarer Stimme. „Ich werde Eu rer Forderung nicht nachgeben, weil sie ungerecht ist und well ich mir durch Dro hungen nichlS abringen lasse. Ihr schei det also mit dem heutigen Tage aus mei ner Fabrik, den rückständigen Lohn wird Euch der Kassirer auszahlen. Ihr habt es so gewollt. Noch Eins will ich Indeß hinzufügen: ich werte keinen von Euch wieder in Arbeit nehmen, auch wenn er unter den früheren Bedingungen eintre ten wollte." Mehr als ein Gestchl entfärbte sich, denn die« hatten Manche nicht erwartet. E« waren Männer unter Ihne», welche für eine zahlreiche Familie zu sorgen hat' ten. Unwillige und selbst drohende Stimmen „Ruhig!" rief Urban, seine ganze Kraft schlössen, die Arbeit einzustellen, es ge fchieht also nur Euer Wille. Ich kann keinen von Euch zwingen, unter den bis herigen Bedingungen weiter zu arbeiten, ebenso wenig kann mich einer von Euch zwingen, ihn wieder in Arbelt zu nehmen. Wenn die Noth an Euch herantritt, so haltet Such an Diejenigen, welche Euch zu diesem Schritte verlettet haben, sie mö gen dann für Euch sorgen. Lienau," wandte er sich an den Geschäftsführer, „Sie werden die Namen aller Derjenigen aufschreiben, welche auf der linken Seile stehen, Ich will, daß Keiner von diesen tn meiner Arbeit bleibt Keiner!" Er hatte diese Worte so enlschieden ge sprechen, daß selbst die Entschlossensten schwiegen. Urban blieb, bis der Geschäftsführer die Namen der auf der linken Seile Ste henden ausgezeichnet hatte und verließ dann die Fabrik. Ehe er feinen Garten erreichte, traten einige Arbeiter an ihn heran, um ihn zu bitten, sie in Arbeit zu erhallen. „Nein," entgegnete Urban streng. „Ihr feld keine Kinder mehr und wußtet, was Ihr thatet. Zum Scherz ist mir die Sache zu ernst. Ich werde zeigen, daß ich auch streng sein kann!" Er tral in seinen Garten ein und be gab sich sofort auf fein Zimmer. Kraft- Nummer 5. IoS brach er dort zusammen. Er hatte sich zu vlel zugetraut, die Ausregung, die Enttäuschung hatten ihn vollständig erschöpft. Dies war also das Ende feiner langjäh. rigen Wiiksamkeit! Gedankenvoll und schmerzlich erreg», stützte er den Kopf aus die Hand. Es freute lhn, daß seine grau dies nicht mehr erlebt hatte. Er hatte jetzt den Kampf mit den Arbeitern aufgenoin ihn. Der Blick in die Zukunft war kein freudiger. Halten die letzten Jahre ihm bereits empfindliche Verluste gebracht, wie sollte es werden, wenn ihm sogar die Kräfte fehlten, um die Fabrik vollständig im Gange zu erhalten! Bor lahren würde ihn ein solcher Gedanke nicht erschreckt ha ben, denn er hätte Mittel nnd Wege ge sunden, den Berlust zu ersetzen jetzt Rest seiner Kräfte erschöpft. verkaufte, wenn er was er für Toni erworben hatte, sicherte, wenn er alle Sor gen von sich scheuchte? Nie zuvor war ihm dieser Gedanke ge kommen, jetzt hielt er ihn fest, verfolgte ihn und malte sich die Ruhe aus, in der er dann leben könnte. Arlhur trat in diesem Augenblicke in das Zimmer. Es war ihm unangenehm, gestört zu werden, den Freund konnte e, indeß nicht zurückweisen. Theilnehmend sprach sich Arlhur übir Urban erzählte es ihm ausführlich nnd verhehlte ihm nicht, daß er sich zu schwach fühlte, den Kampf fortzusetzen. Arthurs Auge beobachtete ihn prüfend. „Verkaufen Sle mir die Fabrik, dann sind Sie aller Sorgen entledigt," warf er halb scherzend ein. Urban blickte ihn überrascht an. Diese Worte berührten die Gedanken, die ihn soeben beschäftigt halten. Er suchte aus Arthurs Gesichte zu lesen, ob er die Worte „Es ist mein Ernst, bester Freund," fuhr Arthur fort, „verkaufen Sie mlr Ihre Fabrik. Sie wissen, daß es längst meine Absicht ist, mir eine Besitzung oder ei» industrielles Unternehmen zu erwer ben. Ohne tiefe Borgänge würde ich nle gewagt haben, diese Bltte an Sle zu rich ten, denn ich begreife, daß sich ein Mann schwer von dem trennt, was er in das Le ben gerufen und mit Mühe entwickelt hat. Jetzt muß ich Ihnen als Freund den Rath „Und sollten Sie nicht die Arbeit und Ein Lächeln glitt über Arthur« Gesicht hin. bester Freund," entgegnete Arlhur. „Die lebenslustige Seite, welche ich bis jetzt ge zeigt habe, ist nicht mein wirklicher Cha rakter, sondern nur die Folge des Müßig gangs. Weil e« mir an Beschäftigung fehlle, habe ich da» Veben mit vollen Zü gen genossen, allein e« fängt bereits an, mich mit Ueberdruß zu erfüllen, denn ich bin eigentlich an die Arbeit gewöhnt und ich bin überzeugt, Sie trauen mir die Energie und Ausdauer ln der Arbeit, wel che ich wirklich besitze, nicht zu." Urban schwieg einen Augenblick lang. „Würde Ich nicht ein Unrecht begehen, wenn Ich Ihnen die Fabrik jetzt verkaufen wollte, wo ich die Folgen, welche dieser Streit mit den Arbeitern hervorruft, noch nicht einmal übersehen kann?" „Nein, gewiß nicht, denn ich kenne ja die ganze Sachlage," fiel Arlhur ei». „Ich glaube im Gegentheil, daß ich mlt den unrnhigtn Köpfen viel leichter und gieblgkeit und Milde halte Ich für thöricht; milde gegen meine Arbeiter gewesen," ent gegnete Urban. „Wenn es Ihr Einst Ist, die Fabrik zu kaufen, so lassen Sie mir Zeit zur Ueberlegung, denn es ist für mich ein wichtiger Schritt. Mir selbst ist heute schon der Gedanke gekommen, mich der ganzen Sorge, die ein so große« Geschäft mit sich bringt, zu entledigen." „Es ist mein Ernst," versicherte Arlhur. „Ich sehne mich nach einer bestimmten