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Hause ein Grocerie- und Provisions-Geschäft eröffnet und ladet Freunde und Bekannte iu^ahl- Jakob Engel. Hauer St Wanke, Grocertee» und Provistonen, lassen. Jakob Hauer, j Friedrich Wanke. genehmigt am st. Die B>ink heilen „Die kapital von in Anlheilen von >e fünf- Scranton, 27, «ugust IS7o—tim (HefckäftS-Karten. Architekt, Baumeister «Zügen,cur. (Städtischer Vermesse»,) Office, 50l Lacka, Avenue, nah» Washington, Zlinz Scranton, Pa. 70,1 j li. Onmpbell, R e ch t S - A n w <1 l t, pünktlich besorgt. 7jt7o C. O. Carman, Händlerin PineßrookKohlen Office in No. 103 Penn Avenue, 2jlB Scranton, Pa. 1j Z 5. D. Collins, RcchtS-Anwalt, Officee, No. 30k Lackairanna Avenue (über dem Store von Gebrüder Orr), 10jr7ba Scranton, Pa.. P eter Erster, Hans-, Schild«, FreSco- Ss Ornamental-Maler, Dr. Gumpert, praktischer deutscher Arzt, 22570 Office: Scranton Haus. Alexander Hay, /rcsco-, Haus- und Schild-Maler, HoiiKr:, A. V. Konarson, deutscher Uhrmacher Li Juwelier, Wyoming Ave., gegenüber dem Wyoming HauS, Scranton, 10. Jan. 18KK ba E. Merrifteld, Advokat und Sachwalter, Scranton, Pa. Office in Pauli'S Block, Lackawanna Ave nue. 19mz8 Deutsch-Englische Eleme ntar-Schnle von I. H. Nattch, Schull 0 kal: In Hrn. ChaS. FrieS' Hau», Eedarstraße. 3n70 Friedrich Schöll, /resco-, und Zchi^ lINI 9to. Bowery, 29570 W. Propr. Piano-N n t e r rI ch t , ertheilt von Julius Lcknnclc, Nachzufragen in Hulbert'S Musikalienhandlung, äti Lackawanna Avenue, Scranton, Pa. (7ap7o) Ward A» Günfter, Advokaten und RechtS-Anwälte» Office in Jakob Schlägers Gebäude, Ecke von lackawanna und Washington Avenue, 2906 Scranton, Pa. ba Die Deutsche». Weun man von Franzose«, Engländern und Deutschen spricht, so denkt man stch unter den erster« »in»« ftine« W»ltinan« oder einen Politikus, u«t»r d»n Englän d»rn ein»n r»lchen Sonderling od»r Prak tikus und untrr d»» Deutsch«» «in«», wi» soll sagen—ehrlichen Kauz. Ueber die beiden ersten Nationen stnd dte Schilder ungen im Allgemtinin sehr übereinstim inend, doch bei den Deutsch«» ist di«« durchaus nicht der Fall, ja man findet dt« schroffsten G«g«nsätze in den Urth«il«n über ste. Wir wollen nun einmal einen flüchti gen Blick in den Volks- und Sttt»nspi»g»l werfen. Dte heutigen Deutsch»« stammen von d«mj»nig»n Theile der alten Germanen ab, welcher in je«»r Z»it d»r groß»« Völ kerwanderung nicht auszog auf Erob»r unge«, fond«rn, w«nn auch nicht ganz unv»ränd»rt, doch tm Allg»m»iae« in sei nen alten Wohnsitzen zurückblteb. Dafür r»tt»t»n stch di»s«lb»n et« Gut, welche« kostbarer Ist, al« alle Eroberungen der übri g»n drutsch»« Völker zusammengenommen, d«nn sie behltltrn Ihren Namen, Ihre Stt> te«, Ihre Sprache, kurz sie blieben Deut sche, während jene Eroberer nicht nur ihre Nationalität verloren, sondern gänzlich unterging»«. Nur wenig» von d»n viel»« urgrrmanl schen Stämme« habe« stch bt« tn die neueste Zeit h«rüb»rg»bracht. In Oberdeutschland: i Die Schwaben und Alemann««. Er« > st«r«, aus d«m östlichen Germanengebtetk , im 4. und S. Jahrhunderte e!ng»wand»rt, br»tt»t»n sich tm Westen de« L»ch, in drn ' Gebiktk« drr obrrn Donau und dr« obern Neckar bi« an den Schtvarz«>ald au«, wo ste die Aleniancn zu Nachbarn »erhielt»». Beide Völker vereinigten stch später zu »t -nem politische» Ganze» und das von ih bi»t." ren ab. Nach ihrer Einwanderung aus Böhme» breitete» sie sich im ganzen Do naugebiet östlich vom Lech, im htutigen Süd-Ost-Baitru, Oestreich, Steitrinark, Kärnihen und »in»in Thrile Tyrols bis an die Gr»»;» von Ungarn au« und nah zogthum Bairr» haben nur dte beiden baierischi» Krtije Ober- und Unterbaiern ihren alten Stammnamen und thr ange- Jn Mitteldeutschland: Dte Franke». Schon tm 3. Jahrhun dert Haiti diistS Volk seinen Sitz am mitt leren Rbetn von EarlSruhe bis Düffel dorf. Von diesem großen Gebiet haben nur die drei bairischen Krelse Franken ih ren Namen offiziell erhalten, während Hessen, Nassau, Rheinpreußen, die Pfalz ic. denselben verloren haben. Thüringer und Obersachsen. Die bei den vereinigten sich. Das Gebiet war tm Norden les Erzgebirges und erstreckte sich über Thüringen und dir heutigin Länder dir sächsisch preußischen, schwarzburgischen Fürsten und umfaßte Theilt von Bran denburg, der Provinz Sachsen, von Anhalt und Braunschweig. In Niederdtutschland: Dte Fries»«. Einst an der Nordseeküste von der Zuiderse» bis nach Schleswig hinein verbreitet, stnd sie später durch die Niedersachsen in die heutige enge Begrenz ung von Friesland, Saaterland, dle Nordseetnsel» längs der deutschen und schleswigsche» Küste und einem schmalen Kiistensanm» von Schleswig verdrängt Die Ni»d»rsachse». Mit Ausnahm» von Wcstphale», ist ihr Stammname ver loren gegangen; ihr Gebiet umfaßte die heutigen Staaten: Holland, Hannover, Oldenburg, Holstein, Mecklenburg, Lipp», d»n Kern der jctzigcn preußischen Monar chl», Thril» von Schleswig, Braun schwclg, Anhalt, Wald«ck, Kurhessen, B«l -gien und di« ganze Provinz Westphalen. Diese sechs Bolksstämine stnd die »dl»n, kräftigen Stämme, die ihre Wurzeln und Zweige zum Ganze» eines tcntfchen Vol kes in einander schlug»«; jrder »inztlne Stamm stattlich von Wuchs, reich an war »s den» kein Wunder, daß das deut sche Volk eines der edelsten und kraftvoll sten der Erde würd» und Napoleon I. wußte die Kräftigung seiner Heer» durch deutsche Armern wohl z» würdigen. Drr DiUtsche ist fleißig und l»ichi zu frieden, zwei Eigenschaft»», di» ihn auf der ganzen Erde gern gesehen machen. Sie sind ab»r auch auf der ganzen Erde Gründlichkeit, verbunden mit einem tie fen Beobachtungsgeist«. Ihr vrrdankt dt« Welt den höh»» Grad d»r Ausbildung, ein Litbiingsseld deutscher Getstesthätig k»it waren. Kein Lqnd der Erde hat mehr Wissen und größtr» Gründlichkeit d»r Kenntnisse auszuwtist» und kein Volk ist von Ob»» bis Unten so vielseitig und so Nation kennt aber auch das Ausland bes ser und kelne ist in ihrem Urtheil» üb»r dasselbe gerechter als di» d»utsch». Ei» starkes Sittlichkeitsgefühl im Famil!»»le b»n und Achtung vor dem G»f»tz, so wl» eine religiös» Innigkeit des Gemüth««, sind ganz allgem«!»« Eharaktereigeuthüm lichkeiten de« D»utsch»n, womit sich Man nigfaltigkeit,— „Ich Hab's gewagt," war Ulrich Hutten« Wahlspruch; „Ht»r st»h» ich, ich kann nicht aud»r« »c." sprach Lu th»r; „Vorwärts" sprach Blücher; „Frisch gewagt/ :c. Heißt'S heut» noch, Aus dauer auch tn den trübst»» Z»it«n in dem Ausblick zu Gott, der ja „den Deutschen nicht verläßt," und L«btn«frtudtgkett ver bind««. Im Geschäftsverkehr Ist er recht lich und bieder, aber wenig spekulativ; im gesellig»« Umgang h»rzllch, gerad», oft sogar h»rb, aber wtnlger galant; Im Kamps» mehr muthig und tapfer al« kühn; in der Unlrrhaltung aufrichtig und srrtmüthig, aber n-enlger verbindlich; tm häuslichen Leben ordnungoliebrnd, etn ! fach und fltttnrttn; I« s»in»r Nach» fr»l von Hinterlist und Heimtücke; tn sei«»« Uuttrnehmungen ist er bedachtsam, ener > gtsch und ausdauernd; sei«» ganz« Er > scheinung w»ts»t auf »twa« Markig»« und ,! Tüchtig»« bin. i, Trotz all»r Vorzüg» tn d»m Charaktrr >' de« deutschen Volkes f»hl»n auch vt»l» r»cht >. erheblich» Schattenseiten nicht und diese dürst» wir nicht mit Stillschweigen über gehe». Dicht an die hohe Tugend der Treue streift ein häßliches Zerrbild dersel ben, die Wohldienerei gegen die Mächti gen. Wie unwürdig ist dieselbe für den sonst so geraden, schlichten und ehrlichen Deutschen, und wie verdient ist die Ver achtung, die »ine solche Bedientennatur oft genug »rfährt. Der vortheilhaften Eigenschaft der leichtenZufritdenstellung steht»!»» schmach volle Untugend zur Seite, nämlich dt»je nige Zufriedenheit, die stch in Alle« findet, diejenige Geduld, die länger und mehr erträgt, als eine« freien und edlen Her zen« würdig ist, dasjenige Verlangen nach besseren Zeiten, welche« blo« im Hoffen und Warten besteht und keinen Versuch wagt, bessere Zeit oder die Zeit besser zu machen. Der Forschung«geist d»r D»utsch»n hat nicht wtnigrr ein Ast»rbild zur Srit», di» kindisch» Lust, Worte zu machen und die selben nie That zu nennen. Dies» Sucht nach schön»» Worten linkt d»n Geist ab von d»r mannhaft»» That, v»rz»hrt und verpufft die Kraft und indem stch der Geist in die Tiefen der Theorien versinkt, v»r säumt er da« praktische Streben nach der Verwirklichung wahrer Freiheit oder an derer großer nationaler Schöpfungen. D»r unhtilvollst» F»hl»r d»r D»utfch»n war bis j»tzt imm«r d»r Mangil an Volks stolz und Einigk»it. D»utsche gab »« nur im Auslande; innerhalb d»c d»utsch»n Grrnz» b»g»gnet» man O»streichern, Preu ßen, Hannoveranern, Würt»mb»rg»rn, Sachs»», Hissen, Nassau»rn, Mrtning- Hildburghäustrn, Schwarzburg-Rudel stadt - Sondershäusern, Reuß « Greiz Schl»iz-Eb»r«dorf«rn :c. :c, sti sahen stch gegenseitig al« Feind» an und wollten doch für ein einiges Deutschland kämpfen. In der gegenwärtig»« Krisis jtdoch, wo der Erbfeind wiederum an dt» Thor» Vrutfchlands klopft, scheint diese Zersah rung der deutschen Nationalitäten, welch» immer der große Stein und die jähe Klippe war, an dem da« D»utschthum zerschillt», stch »ndltch «tnmal zu «in«r cooipaklrn Masse zu einigen, um gegen die Napoleo nidin aufzubrechin. Dir deutsche Patriotismus scheint end lich erwacht zu sein. Bis jetzt waren die Deutschen nur Patrioten vor dtm Schrrib pulti oder wie wir in Theodor Körner'S „Leper und Sch>v»rt" l»s»n: „Ihr» F»d»r war ihr Schwert" und wir glauben, wenn dt» Deutschen aus dem, was selt einem halben Jahrhundert über „Vaterländi sches" geschrieben worden ist, einen Wall erbauen, daß den die Franzosrn nicht »in »khmen könn»«. Doch genug. Hoffrn wir, daß au« d»m gegenwärtig«» Kampfe ein große«, mächtig««, «inig«S Deutschland hervor gehe; da« ist unser heißester und sehnlich ster Wunsch! Was Preußen seit vier Jahren vollbracht hat. (Nach der „Chicago Trlbune.") In einem sechswöchentlichtn Kritg« mit Otst«rr«ich und d«n kl«io«r»n d»utsch»n Staaten vollbrachte Prrußtn Folgrnd»«: 1) Dt» Ausstoßung O»st»rr»ich« au« d»m deutsch»« Bund». 2) Die Abtrennung Venedigs mit drei Millionen Einwohner an Italien. 3) Annexirung von Hanno ver und anderen Staaten, durch welche die Seeltnzahl Pr»uß»n« um fünf Mil liontn Einwohner vermehrt wurde. 4) Die Bildung de« norddeutsch»» Bund»«, durch welch» Sachs»» und «in Dutztnd and»r»r Kl»lnstaat»n unt»r Preuß»»« Control» gestellt wurden und eine vereinte Gesammtbevölktrung von n»unut>dzwan zig Million»» h»rgrstellt ward. 5) D»r Abschluß von Schutz- und Trutz-Bünd nisstn mit sämmtlich»» Mächt»« Std d»utschland«. All di»« würd» in sech« Wochen mit Hülfe der Ueb«rr»duag«kunst, der Zündnad»! und dt« Bajoantt« voll bracht. , Aber wo bleiben diese Erfolg» n»b»n jtkltn d»r »b»n abg»lauft«t« vi»» Monat»? Pr«ußtN hat tm Bund» mit Süddeutsch land die groß« sranzöflsche Militärherr schaft Frankreich« besiegt und beinahe völlig unterworfen, jene« Frankreich«, wel ch»« noch im l»tzt»n Juli für dt« »rst» Kri»g«macht d»r W«lt galt. E« hat tu »tn»r auf«tnaad«rfolg««d«n Reih« von zwanzig hitzig«« Schlacht«» d«n Sirg da vongttragen; hat d«n Katf«r an der Spitz» von 120,000 Mann gesaog«n g»- nommrn; hat d«n «rst«n Marschall mit 173,000 Mann zur Capttulatton g«- zwungt«; hat Frankreich« festeste Plätze genommen; hat um dte große Hauptstadt d»« Land»« h»rum »In» halb» Million Soldat»» v»rsamm»lt; hat d«n «»unund zwanzlg Million»« d»« norddrutschen Bund»« dt» n»un Million»« Südd»utsch»r hinzug»fügt; hat thatsächlich ,«»> franzö flsch» Provinz»» mtt »w»i Millionen Ein wohn»r ann»cttrt und absorbtrt, und strht am Borad»nd d»r Schöpfung etne« gro- M. 31. Bea deutschen Kaiserreichs Mit mehr als vierzig Millionen Einwohnern. Dies Al' l»s zusammengenommen stellt an Groß artigkeit und Schnelligkeit der Ausführ ung Alle« in Schalten, was die Geschichte von kriegerischen und staatsmännischen Thaten einer Nation berichtet. Aber wir haben es in Dem, was wir da aufzählten, nur erst mit zwei Akten des große» und erstaunlichen Drama'S zu thun. Nach der Einnahme von Parts und einer kurzen, der Erholung und Re gelung der schwebenden Angelegenheiten gewidmeten Pause, werden wir den drit ten und letzten Akt erleben. Derselbe wird in der Absorbirung der deutschen Provin zen Oesterreichs, mit ihren zehn Millio nen Seelen, und dem Anschluß der stamm verwandten Niederlande mlt vier Millio nen Einwohnern bestehen, die zu Deutsch land eine ähnliche Verwandtschast und Hinneigung haben, wie die Schotten zu den Engländern. Die Einverleibung von Elsaß und Lothringen war eine militäri sche Nothwendigkeit, jene von Holland wird ein Vorgang sein, welcher Deutsch land zu einer See- und Handelsmacht er sten Ranges erhebt. Sie wird den dritten Akt der großen Wiederherstellung des deutschen Reiches abschließen und dasselbe zu einer Macht von fünfundfünfzig Mil lionen Einwohnern, und zur ersten Mili tär- und Seemacht der Welt erheben. Ein Standhafter. ES war am Tage der Schlacht von Mars la Tour und Vionville. Leider hatte meine Abtheilung statt in den Kampf eintreten zu dürfen, den Auftrag erhalten, die Wagenkolonne von Pont a Mousson nach Thiaucourt zu begleiten. Als wir da« kleine Städtchen im Thale mit seiner schmalen, abschüssigen Bergstraße erreicht hatten, langten bereits die ersten Wagen mit Verwundeten an. Wir fragten nicht erst nach dem Ausgange der Schlacht, nach unsere» Verlusten, sondern griffen wacker zu, trugen die Verwundeten behutsam von den Wagen in das Lazareth und theilten ihnen aus Brodbeutel und Tornister un aufgefordert alle unsere Schätze mit. Nicht lange, so waren die Schule neben der Kirche und der Saal In der Mairle, der als Bureau für das Hauptquartier be stimmt war, mit Verwundeten überfüllt, und die Aerzte konnten ihre Operationen beginnen. Ganz zuletzt, weit nach Mitternacht, bot Dr. Ritterfeld, aus Berlin, Arzt bei der freiwilligen Krankenpflegercoinpagnie der Johanniter, seine geschickte Hand in der Kirche von Thiaucourt einem originellen, braven Verwundeten, dem Gefreiten Stert der S. Compagnie de» 20. Regiment«. Dieser hatte einen Schuß durch den lin ken.Nasenflügel und den Oberkiefer der selben Seite, von dort in den rechten Oberkiefer und dann in den rechten Unter kiefer erhalten. Die benannten Knochen partien waren sämmtlich zerschmettert und die In dem Unteikieser festsitzende Ehasse potkugel wurde von Dr. Ritterfeld her ausgeholt. Bei der Untersuchung fand der Arzt, daß die vordere» Seiten der Oberkiefer und die Gaumenknochen, sowie sämmtliche obere Zähne fehlten. Er konnte mit dem Finger bl« an die untere Augen fläche reichen; die Zähne de« linken Unter kiefers schlotterten tm Munde umher. Auf dle Frage des Arztes, wo denn die fehlen den Knochen geblieben seien, griff Stert t« einer Anwandlung von Humor in die Rocktaschen und holte die vermißten her vor. „Sie baumelten," sagte er, „mir gar so widerwärtig tm Munde herum, und da habe ich sie mir mit dem Taschenmesser ganz abgeschnitten." Stert, der den dar gereichten Wein nur mit größter Müh» durch die Halsmuskeln in seinen Magen brachte, sprach natürlich höchst unverständ lich. Er erzählte „lch bin von Vionville bi« hierher ganz allein gegangen. Wenn ich umfallen wollte, dann sagt« ich im Stillen zu mir- Hundsfott, willst du weiter! So bin ich denn bi« in diese Kirche gekommen. Ach wa« wird nun meine Braut sagenl Ob ich sie wohl wieder ordentlich küssen kann? Aber die Franzosen soll das Donnerwet ter holen! Herr Doktor, kann ich denn wohl in vierzehn Tagen wieder mit?" Der Arzt war über diese Statthaftig keit und diesen Muth so gerührt, daß er erwiderte: „Komm', Stert, Du sollst einen Kuß haben!" Dann legten sie sich aus'« Stroh und schliefen Beide auf den Stuftn de« geweihten Altar«. Al« ich am Morgen de« Sieben zehnten ganz früh die kleine Kirche betrat, schliefen die verwundeten alle so fest und sanft, daß ich leise zurücktrat und den jungen Geist lichen sast mit Gewalt htuaussührt», der über dle Entweihung seine« Gotteshauses ein sehr entrüstete« Gesicht zeigte. t Der sechste Jahrgang geht mit nächster > Nummer zu Ende.