«.Svrtse»»», »»» der Gelte.) „Sie war also sehr liebenswürdig, diese Hau«g»nosfln?" „Wie Sie." ..„Sie sind unverbesserlich; wenn ich nun fragen würde! Sit lieben Sie wohl sehr? was würde dann Ihre Antwort sein?" Ernst lachte und schwteg. „Nun, wo bleibt Ihre stereotype Ant wort?" „Ich bin bange, Sie würden fie nichi gelten lassen." „Sie find bange, ich würde Sie schärfe« inquirtren. Allein ich will Nachsicht ha ben, d. h. wenn Sie sich einer größeren Manntchfaltigleit in Ihren Bemerkunger befleißen wollen." „Ich will es versuchen." „Erzählen Sie mir loch etwa« von Ih rem häuslichen Leben in Pittsburg, nach unserer Trennung." „Ich will es versuchen," sagte Eros! und begann in dürren Worte« von seiner Lebensweise zu sprechen. Er berichtete über seine Fabrik, über die geselligen Abendstunden, über die Genüsse, welche ihnen aus der Musik und verwandten Aünsten erwachsen wären. Während er schilderte, stieg die Erinnerung an die Ver gangenhett und an sie, welche dieselbe ver schönert halte, immer reger in ihm auf. Sein Vortrag wurde lebhafter und als er endlich schloß, hatte er sich zur wahren Beredtsamkcit erhoben. Elise hatte unter dieser Erzählung ge litten. Sie hatte mehr als einmal Nei gung gefühlt, ihn zu unterbrechen; hatte es aber loch über sich gewonnen, ihn bis an'» Ende zu hören. Jetzt war ihr Alles klar; sie wußte, daß sie nicht« zu hoffen, zu erwarten hatte, sie sah, daß sie selbst die Hand geboten, die Erinnerung an die Hei mat in ihm wach zu rufen: Das durste nicht wieder geschehen. Sie wollte doch sehen, ob es ihr bei Aufbietung aller ihrer Liebenswürdigkeit nicht gelingen würde, jenes Bild eine Zeit lang erblassen zu machen. Wenn der Andern die Vergan genheit und die Zukunft gehörte, so wollte sie wenigsten« die Gegenwart besitzen. Er hatte ja selbst gestanden, daß sie schön sei, wie jene nun dann, er sollte sich dieser Echör-'- it beugen, und wenn sie ihn nicht für immer an sich ketten konnte, so sollte doch jene Nebenbuhlerin ihn wenigstens eine Zeit lang verliere». " Und der Wettstreit begann, der Wett streit zwischen der welken Erinnerung und der frischen lebendigen Wirklichkeit. Elise spielte ihre Rolle vortrefflich, denn sie ver gaß nach kurzer Zeit, daß sie eine Rolle spielte. Die Neigung, welche sie ihre Au gen sprechen ließ, fühlte sie ja wirklich, der süße Schmelz, welcher in ihrer Stimme lag, war ja der Auefluß eine« heißpochen den Herzen«, der sprühende Funke ihre« Witze«, der sinnige Ernst ihrer Rede wa ren ja die Erstlinge de« neuen Leben«, welcbe« die Liebe in ihrem Innern hatt« erstehen lassen. Der zweite Morgen brach auf's Pracht vollste heran. WolKnloS stieg die Sonn« in den blauen Bether, von den Flußniede rungen hoben sich weiße Nevel und flogen, von dem leichten Winde zerrissen, iu lan gen phantastischen Streifen umher. De« Thau lag blitzend auf dem Grase und Krystalltropfen an den höhern Blumen und Halmen. Ernst war früh erwacht und nach rasch beendigter Toilette auf die Veranda geeilt, um den köstlichen Mor gen ungestört zu genießen; vielleicht auch um seine Gedanlen ein wenig zu ordnen. Er erwartet«, der erste zu sein, allein er irrte sich; denn im leichten Morgenkleide, durch dickere« Schuhwerk gegen den Thau geschützt, wanderte Elise schon zwischen den Beeten umhe« und verkürzte mit erbarm ungsloser Scheere da? Leben dieser und jener Blume. Der Strauß in ihrer Hand wuchs mit jeder Minute und Elist litß manchen woblgtsälligtn Blick darauf ru hen. War es die Schönheit der Blumen, welche sie erfreute, oder dachte sie mit Be friedigung an den Gebrauch, den sie da von machen wollte? Sie hatte keine Ge legenheit, sich darüber klar zu «erden; denn schon trat Ernst an sie heran und entlockte ihr durch feine Begrüßungen ei nen Ausruf freudigen Schrecken«. „Wie Unrecht, mir dergestalt den Spaß zu verderben I" sagte sie scherzhaft schmol lend. „Welchen Spaß, Elise?" „Den Spaß. Ihren Frühstück«tisch mit hübschen Sträußen zu zieren. Ich hätte Alle« so hübsch geordnet und nun...." „Ei nun, ich seh« nicht, daß Sie außer der Ueberraschung etwa« verloren haben. Dafür ward mir die andere, die Göttin dieser Blumen mitten unter ihren Kindern zu erspähen; rechnen Sie da« für nicht« ?" „Sie sind ein Schmeichler. Doch gleich viel; wenn Sie zufrieden sind, bin ich e« längst. Jetzt aber müssen sie die Göttin entschuldigen, damit St» die Kuchenschürz« »orbinde und Omelet« a la Pompadour zubereite. Sehen Sit. ich weiß selbst Ihr« Lieblingsgerichte noch?" „Ich sollt« dtnktn, >llt« wüßt» trtfflich schmecken, wa« unter ihirn Händ«» tat spru«g»n ist. Ich glaub», ich würde aus Sohlleder «nd Sägespäne pariren. Allein seh»n St« doch, wer jagt dort wie Verses, sin auf da« Hau« zu?» „Dort zwischen den Bäumen?" „Ebendort. Seh»« Sit, schon tst»r an« dem Gebüsch«; tr dält btiin Borposten. Er nah, sich nn«? »ntfchuldigen Sie, daß ich «ich erkundig», wa« da« z» bedeuten hat." „Lassen Gl» mich mitg»d»n. Ernst," tat Elise, „Sie fth«n a»f »tn»al so ernsthaft au« und ich «tiß nicht,«« ahnt «tr »ich» Gut»«." „So kommen Gie, wenn »« auch blos wär», um Sie zu überzeugen, daK Sie nicht« ,u besorgen haben." Sie gingen durch den Garten, dem Boten entgegen. Derselbe hatte unterdeß sein Pferd angebunden und kam ihnen halben Wege« entgegen. Ernst erkannte den Mann, d« z» sei ner Compagnie gehörte und fragte: „Nun, Sander«, wa« soll da« heißen? Ihr seid ja auf Leben und Tod gerttten und ich erwartete, Euch jeden Augenblick den Hai« brechen zu sehen. Wa« hat da« zu bedeuten?" „Hier dieser Zettel vom Oberst wird e« Such schon sagen," entgegnete der Mann und reichte Ernst ein zerknittertes Papier. Ernst glättete e« und la«: Lieber Meißner! Alle« ist verloren. Der Feind hat sich mit großer Uebermacht zwischen uns ge worfen. Reiertren Sie. so gut Sie kön nen. Ich kann nicht beistehen. Vergessen Sie Capt. D. nicht. Gott befohlen. Ihr Granzer. „Gerechter Himmel! ich hatte doch Recht," rief Elise, welche über seine Schul ter gelesen hatte. „Was soll aus uns werden? Wenn dieser Dübel wieder frei kommt, so sind wir verloren." „Er darf eben nicht freikommen. San der«, wie bald kann der Feind hier sein?" „In einer guten Stunde." „Dann ist keine Zeit zu verlieren. Rasch alarmirt die Leute; ste sollen Alle aufsitzen und sich im Hofe sammeln. Ich werde so gleich erscheinen." Ernst wollte in« Haus eilen und sich bewaffnen, allein Elite hielt ihn auf und schaute ihn mit einem Blicke un, in wel chem Furcht und Liebe, Hoffnung und Er wartung stch seltsam mischten. „Ernst!" „Nicht jetzt, Elise! liebe Elisel halten sie mich nicht auf. Da« Wohl und Wehe vieler Menschen hängt an jeder Minute. Leben Ste wohl bi« auf bessere Zelten und Gott behüte Ste!" Er eilte davim und ließ ste wie vernich tet stehen. Erst als sie Pferdegetrappel und Mtnschenstimmen im Hofe hörte, raffte ste sich auf und eilte ins Haus. Ste klopfte an die Thür ihres Vaters und setzte ihn mit fliegender Hast von dem Vorgefallenen in Kenntniß. Dann weckle sie das Gesinde und begab sich darauf in den Hof, um zu sehen, was ferner gesche hen würde. Dort fand sie Alle« in bunter Ver wirrung, welche indessen nur so lange dauerte, bis Jeder sein Pferd gesattelt und sich sonst zum Abzüge fertig gemacht hatte. Dies nahm die geübten Soldat?» keine Viertelstunde und als das Signal horn tönte und die Stimme ihre« Führer« zu hören unv zu gehorchen. „Eorporal Aiogers, holen sie mit vier Mann den gefangenen Capitän." Der Gefangene erschien. „Machen Sie ihn beritten. Sie hasten für ihn; bei der ersten verdächtigen Miene jagen Sie ihm eine Kugel durch den Kopf." „Sehr wohl, Herr!" „Fertig zum Aufsitzen! Aufgesessen! Vorwärt« marsch!" Der Zug ritt zum Hofe hinaus, bog um die Ecke und erreichte in wenigen Au genblicken die Landstraße. Dort wurde halt! kommandirt. „Wer kennt den Tennessee genau?" fragte der Anführer in lauter Stimme. Niemand antwortete. Da fiel Ernsten« Blick auf Sambo, welcher sich auf einem ~Sambo, kennst Du den Tennesset?" „Jas Sar, da sein er." „Du Narr, ich meine, ob Da keine Furth weißt, wo wir durchreiten können?" ~Aes Sar, die Shoal» sein etwa zwei Meilen von hier." „Wo hinan«?" / „Dort hinaus!" „Dem Feinde entgegen. Weißt Du keine Furth nach der andern Richtung?" „Nein Sar, e« giebt k.ine die ersten 2V Meilen." „Dann haben wir keine Wahl. Kame raden, jetzt gilt es «inen Ritt um Freiheit und Leben. Wer die Furth zuerst erreicht, >st Tieger. Laßt die Pferde laufen, was sie können. Vorwärts! marsch!" Donnernd flogen hundert Reiter die Straß» entlang. Die Hand aus« Herz zepreßt, schaute Elise ihnen nach. Bei ihr standen Werner und P/ter. ~E«ist ein wackerer Kerl," sagte der letztere und durch den trüben Schalten, der auf feinem Geflchie lag, zuckte ein Blitz der Zufriedenheit. „Wenn« zu machen st, so macht er'«: darauf verlaßt Euch, ilnd da« müssen wir abwarten, ehe wir an« weiter abängstigen. Kommt, das müßige Gaffen nützt zu nicht«. E« ist zu«, auf alle Fälle gerüstet zu fein. Sollte Oübel loskommen, so müssen wir bereit ein, ihm entgegen zu treten. Indessen ist »as wohl nicht zu erwarten. Ernst wird 'chon ein Auge auf ihn haben." Sie gingen hinein und da« ist gut, denn »ir müssen un« eilen und den Reitern folgen, sonst kommen st» eher nach der Furth, al« «ir. Seht, dort gewinnt da« Wasser de« Tennessee ein unruhige« Au«- sehen, ein» in tausend kleinen Wellen tan >ende Oberfläche —da« müssen die Shoal» sein. Und am Ufer was bedeutet die Staubwolke, wa« da« Meufchenknäuel? Wahrhaftig! Da« sind schon die Rebel len, welche Ernst und seine Schaar erwar len. Wie viele find e« ihrer? Ach wa«! -or»Srt«l »ir haben keine Zeit, fie zu zähl««, Sieg od«r lod l schreit uns«r Freund und sei« Säbel blitzt i« der Lust. Sieg oder Tod l jauchzt seine Schaar ihm nach und in hundert Klingen funkelt da« Son nenlicht. Ein Stoß, ein Anprall und gespalten liegt die feindliche Macht. Hin durch sind die wackern Reiter; aber ihre Säbel glänzen nicht alle mehr im Son nenschein; blutigroth ist der Schatten, der sich über viel» von ihn»n g»l»gt hat. „Schwtnkt Euch, marsch!" kommandirt» Ernst. „G»bt ihn»n kalten Stahl zu ko sten, Kinder. Sieg oder Tod!" „Steg oder Tod!" jauchzten zum zwei ten Male die Retter. Wiede» folgte d«r Stoß, wieder brachen die Nördlichen sieg reich auf der andern Celte hervor und schwenkten auf das Eommando de« Füh rer«. ~Jeht zur Furthe, rasch! Dort naht die Hauptmacht der Rebellen. Sambo, wo bist Du?" „Hier, Sar." „So führe un«." Die wenigen Feinde, welche noch Wi derstand leisteten, nieder zu hauen und das Ufer zu gewinnen, war das Werk ei nes Augenblicks. Schwitzend flog der Schaum um die Pferde, denen das Wasser bis an den Bauch reichte. Ernst hielt am Ufer, bis Alle hinein waien er wollte der letzte fein. Schon zog er di» Zügil straff, fchrn prrßte er dem Pferd die Spo ren in die Weichen zum Sprung in die Fluthen da pfiff eine Kugel durch die Lust, traf da« Pferd in den Kopf und warf es augenblicklich todt zu Boden. So schnell und unerwartet war der Fall des Thleres, daß Ernst keine Zeit hatte, sich los zu ma chen. Er fiel unter das Pferd und schlug dabei so heftig mit dem Kopf an Stein, daß ihm die Sinne schwanden und er wie todt dalag. Er sah es n.cht, wie in der Verwirrung einer der Reiter im Wasser vom Pferde glitt, untertauchte «nd hundert Schritte weiter unten ans Land schwamm; er sah es nicht, wie die Rebellen in immer dichteren Haufen heranfprangen und die Luft mit ihren Verwünschungen füllten über das Entkommen der nördli chen Schaar. Er sah endlich die leichte schlanke Gestalt nicht, welche sich über ihn beugte und ihn von dem todten Pferde zu befreien suchte. Er hörte die leidenschaft liche, eindringliche Stimme nicht, welche seinen Namen wieder und wieder rief und einen Schimmer der Verzweiflung nicht »erläugnen konnte. Er sah und hörte Al les dles nicht und al« er endlich das Auge wieder ausschlug und das bunte wilde Treiben um sich schaute, fehlte ihm auf ei nige Augenblicke das Verständniß. Er versuchte e«, sich aufzurichten und fragte mit dem Ausdruck der Verwunderung: „Wo bin ich?" „Still, Mr. Meißner!" antwortete eine bekannte Stimme und eine weiche Hand drückte den Kopf zurück auf den Schooß, von welchem er sicherhoben hatte. „Still, sie werden Ste noch früh genug sangen; Erholen Sie sich erst von Ihrem Falle." „Was, Du Elias? Wo kommst Du her? Ich dachte, Du wärest im Wasser gewesen?" „Ich war noch am User, als Sie fielen, da ritt ich zurück, um Ihnen beizustehen." „Ich danke Dir, Du treue Seele, aber sag mir, wo sind die Unsrigen?" „Gerettet. Sehen Sie, drüben reitet die Schaar »nd die Rebellen müssen lange Schritte mache», um sie einzuholen." „Gott sei Dank, das macht mein Herz leichter." „Denken Ste lieber an sich, Herr. Ca pitän Dübel ist entwischt und wenn er Sie findet...." „Ha! entwischt! Bist Du Deiner Sa che gewiß?" „Ich sah ihn an'S Land schwimmen. Aber sind Sie jetzt stark genug zu geben?" „Jch d.nke, Elia«; warum frägst Du?" einem andern Offizier; dann kann er Sie doch nicht heimlich morden. Wenn er Sie hier fände...." „Ab! kennst Du den Schurken auch? Nun, laß uns gehen. Sachte Kind, sackte, " der linke Fuß schmerzt ein wenig. So jetzt gebt es schon." Die Zwei humptlt»» land»inwärt« und l trasrn schon nach w»ntg»n Minut»n auf »in»n Ossizi»r zu Pf»rd», wrlchtr vom Rang« «in»S Ob»rst»n und »b»n »rst an gekommtn schien. Sein Auge schweifte ! über die ganze Scene und fiel dann auf > die zwei UnionS Soldaten, welche sich ihm > nahten und bei ihm stehen blieben. „Was wollt Jbr?" fuhr der Offizier ' sie an, welcher den allgemeinen Unmuih ' über da« Entwischen der Nvrdtänder zu > theilen schien. > un« ergeben können," sagte Ernst «nd r blickt« dem Andern unerschrocken in'« > Auge. t Der Offizier fühlte den Vorwurf und t sagt« and«rn Tone«: > „Wie kommt e«, daß Ihr zurück bliebt? t Seid Ihr verwundet?" > „Mein Pserd wurde getödtet und ich verlor im Falle da« Bewußtsein. Mein > Kamerad wollte mich nicht verlaffe« «nd i hier find wir." r Der Offizier schickt« s«i« Aug« suchend «Ich seh», Ihr seid lahm: köunt Ihr > „Mtin Fuß schm»rzt mich; all«i« ich r kann «« v«rjuch»n." ? „Kapitän Düb«l, kommt h»r, ««na'« - t«ll«bt," ri«f d«r Oberst ein«« Ofsizt«r zu, - welcher in einiger Entfernung »vrb«t ging. I Der Capitä« folgte der Weisung seine« i Vorgesetzten und nahte sich de» Vruppe. Ernste«« Ar«, welcher sich «och immer auf den Gefährte« stützt», fing an z« zit tern, aber nicht ta Folg» »in»r inn»rn, sondern äußer» Ursache. Ernst sah die heftige Bewegung de« jungen Mannes, und flüstert« ihm zu „Sei ohne Furcht, Elia«, er kann uns nicht« anhaben." Weiter konnte er nicht sprechen, denn schon stand der Capitän thm gegenüber. Die Kleider desselben troffen von Waffer und er sah dem Ritter von der traurigen Gestalt so ähnlich, wie ein Ei dem andern. Der Oberst lachte und Dübel'« mürrisches Gesicht wurde noch um eine Schaitirung finsterer. Nur als er den gefangenen Of fizier erkannte, flog ein tückisches Wetter leuchten über seine Züge und wieder zit terte Ernsten« Arm. „Was in aller Welt ist Ihnen passtrt?" sagte der Oberst lachend, „Sie sehen ja aus wie eine Wasserratte." „Kein Wunder, ich komme aus dem Wasser," war die trockene Antwort. „Aber, wie kamen Sie hinein?" „Da« ist eine lange Geschickte." „Ich habe Zeit, sie zu hören." „Ich wurde gestern gefangen genom men. Als die Bankees abziehen mußten, schleppten Sie mich mit bis in den Fluß, wo e« mir gelangt zu entfliehen." „Und Ihre Compagnie? Was ist aus Ihr geworden?" Der Capitän zögerte mit der Antwort. „Sie wurde ebenfalls gefangen genom men. Da ich in Einzelhaft gehalten wur de, weiß Ich nicht, was au» ihr geworden ist." „Aber ich weiß es und ich möchte Ih nen rathen, sich ebenfalls darnach zu er kundigen. Dem General sind sonderbare Geschichten zu Ohren gekommen, von de nen ich Ihrethalben wünsche, daß sie sich als ungegründet erweisen. Wir brauchen Soldaten und können e« nicht dulden, daß da« Gemeinwohl unter Privatsachen leide. Der General wünscht, daß Sie schleunige Anstalten treffen, Ihre Trup pen wieder zusammen zu bringen." „Aber die meisten davon sind parolirt." „Das ist Jbre Sache," entgegnete der Oberst kalt. „Noch eins. Hier sind zwei Gefangene, welche ich Ihnen übergebe und für welche ich Sie verantwortlich mache. Wir brechen sogleich auf und könne» uns deßhalb mit keiner ülerflüssi gen Bürde belasten." „Aber, OberjWch habe ja keinen einzi gen Mann, den ich mit ihrer Bewachung beauftragen könnte." „Da wir n.'ch ville reiten, will ich die Gefangenen bis in Jbr Ouartier es kortiren lassen. Dann mögen Sie selbst sehen. Wie gesagt, General N. ist nicht gut auf Sie zu sprechen; befolgen Sie meinen Rath und nehmen Sie sich in Acht." Nach diesen Worten ließ er ein Pserd besorgen und Ernst gelangte mit einigtr Anstrengung in den Sattel. Elias bestieg sein eigenes Thier und unter Bewachung von einigen feindlichen Reitern und Ca pitän Dübel, der sich ebenfalls beritten gemacht hatte, folgten di« Zwei der fort ziehenden Coloniik, bis sie in das Dorf kamen, wo Dübel sein Ouartier gehabt hatte. Dort verließen die Wachen die zwei Gefangenen, welche einigen Strolchen >hr Loo« so schwer n»te möglich zu machen. E« war ein Glück sür ste, daß der Oberst Dübel für ihre Sicherheit verantwortlich gemacht hatte: sonst hätte er sich am Ende ein Entschluß gefaßt und obne Verzug in'« Werk gesetzt. Ernst und Elias muß ten wieder ausbrecken, diesmal zu Fuß Dorfe entfernt, auf der dem Herrenbause entgegengesetzten Seite, lag »in zweistöcki ges Gebaud», w»lck»s au« Steinen aus ten al« Gesängniß füe entlaufene Neger gedient hatt«. Das unter« wie da« obere denen das letztere mittels einer Leiter und gallthür zugänglich wa». Von Hausge räth irgend «eicker Art war nicht dt» g» ringst» Spur zu »ntd»ck»n und Ernst konnt» sich b»im Eintritt« kaum »in»s l»ickt»n Sckauder« »ntbaltin bei d»m G»dank»n, daß er vielleickt lange Zeit in diesem Loche zubringen müsse. Ein»r d»r Soldat»» kl»tk»rt« di« L«it«r hinauf und öffnet» die Fallthür». „Marsch! hinauf da!" tönte da« raub» Commendowort »in»« Andern und die Leidensgefährten erstiegen die Leiter und traten in da« eigentlicke Gefängniß. Es war nickt ganz so trostlos öd», wir da» unt»r» Gtsckoß. Zwar sedltrn anck bi»r alle HauSgeräthe—kein Tisch, Stuhl oder Bett war zu sehen zwar waren anck sckien doch wenigstens da« Sonnenlickt, bot sich ein Blick auf die umliegende Land schaft. Ais die Gefangenen dnrch die Fallthüre gestiegen waren, wollte der Anführer der Wache dieselbe klappen; allein Ernst hlelt ihn zurSck nnd sagte: „Wollt Ihr nickt so gut sein, un» ir gend etwa» zu versckaffen, worauf wir sitzen oder liegen können? ' „Habe keinen Befehl dazu." „So thut e« ohne Befehl. Ihr könnt dock nicht erwarten, daß wir un« in dl»s«m Schmutz niederlassen sollen.« Der Mann murmelte einige unverstäud > liche Worte und schloß die Thür. Jndes , sen war Ernsten« Ansprache doch nicht ohne Wtr?i>Gg geblieben; schon nach we nigen Minuten «arde die Thür »oa neuem geöffnet und zwei Bündel Stroh machten ihr Erscheinen. das ist doch etivae," sagte Ernst „Jehl tonnen wir doch wenigsten« mit Muße darüber nachdenken, wa« wir auf! einmal für mis»rable Erealurea geworden slnd."i ki j jungen Gefährte» kaum einen melancho lischen Wtederschei» hervor. „Siehst Du, mein Sohn, das bat man Hattest Du Deinen Vorwitz gelassen, Munsreesboro sitzen." Elias schüttelte den Kovf. „Ich möchte nicht tauschen, Capitän, ausgenommen Sie wären auch dort. Wo „Sckönen Dank, mein Junge; aber ich habe Dir schon oft gesagt, tag ich kein Caxitäi»bin, warum bestehst Du darauf, „Weil Sie e« sein sollten und mehr den, statt unseres Oberst's, so säßen wir nicht hier." „Halt, Elias, da irrst Du Dich. Oberst Macht der Umstände. Wenn Einer zu tadeln ist, so ist es nur Dein werther Herr und Gönner." „Sie zu tadeln? Was haben Sie ver brochen?" „Haben Sie nickt Jbre Pflicht gethan? Haben Sie nickt . urck Jbre Aufopferung Ihre Compagnie gerettet? „Du bist ein Schmeichler, mein Kind," sagte Ernst und mußte selbst über den vä terlichen Ton lachen, «tenn zwischen ibm und Elias bestand vielleicht ein Unterschied von drei bis vier Jahren. „Dabei ver gißt Du aber, daß ich durch meine Nach sicht Dich in's Unglück gestürzt babe." „Es ist kein Unglück, Ihre Gefangen schast zn theilen." „Und ich muß gestehen, daß Deine Ge sellschaft die Unannehmlichkeiten derselben mildert. Wir können zusammen plaudern. Du erzählst mir von Deinem Vater und Deinem früheren Leben zu Hause und ich " „Und Sie?" „Ja so; nun, ich erzähle Dir etwas aus meinem Leben. Diese Gefangenschaft wird dazu dienen, uns recht fest aiietnan der zu ketten. Glaubst Du, ich weiß Deine uneigennützige Anhänglichkeit an mich ich bin Dir gewogen und biete Dir meine ganze Freundschaft. Hier ist meine Hand, Kamerad, schlag ein!" Ueber Elias' Gesicht flog wieder die tiefe seine Rechte in die Ernsten». Es war eine Hand, so weich und zart, daß Ernst nicht umhin konnle, scherzen» zu bemer ken: eines Mädchens; Dein Bvter muß Dich Neue Nöthe aus den Wangen des jun gen Soldaten, aber sonst keine Antwort. » (Fortsetzung folgt.) lev l^rvam Bekanntmachung. Alle diejenigen welche auf dem theilt. Ehrhardt,^ 2lap3« 11. Ward. Wer hat alte Cente? Gängen diefts melde sich n z^g Seranton Hans, Victor Koch, Eigenthümer. Dieses schöne und bequeme Hotel, gerade dem Depot gegenüber gelegen, ist seit dem l. April in den Besitz von Pirtor Koch übergei-angen^welcher jeder Taue«z»it servirt werden. Z»r Acriiaodation für Reisende ist ein schöne« Lesezimmer und ein Billardsaal (mit vier Phea lon Billiard«) eingerichtet «erden. Der budsch eingerichiete Je« Eream Salon ist jetzt eröffnet und Ice Cream von entschiedenem Woblgeschmack wird z» allen Zeiten servirt. 7ap7v Victor Roch, Prox'r. William Naker S Weis u. 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