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Ich habe eine für Euch, die Such i» Harnisch „Nun, lasse« Sv höre», cht» nicht so leicht w Harnisch zu bri»g«»/ „Wir werde» ja sehen. Wißt Ihr zu fällig. wer dieser Capitän Dübel tst?" „O ja! er ist ein elender Deutscher, dem ich mehr al« einmal i» Kitt«b»rg be gegnet bin?" >,S«, Ihr »ißt da« also» Nun, e« tst nicht zu läugnen, daß Ihr ein scharf»« Aug» Das sber wißt Ihr «yohl noch nicht, daß dieser Eapitä« derselbe Schurke ist, der ansere vizzy stehlen woltte?" Ernst sprang auf. al« w»n» thn »t»r Schlange gebissen hättet „Wisstn Si« da« gewiß?" „Au« seinem eignen Munde." „Dann «uj er sterben; ich will—ja so! !er ist ja «in Krieg«gefa»g,n»r. Da »uß ich wohl warten, bi« »in Kri»g«g»richt übrr ihn bestimmt." „Da« tst j»d»»sall« a« v»st»n. Wa« wollttt Ihr auch Eure Hände mit solch schmutzigem Blut» bes»deln? Uebrlgen« ist sein» Rtchnung noch nicht einmal voll: Auch an dl»s«r Dam» hat »r fich vrrgan gen und wollte ste z«o> Ehebund» zwingt« durch Droh»»g»n g»g»n Ihr»« Vat»r, dr« »r In d»r Hand hat." P»t»r erklärte dem Freund« dl« Sach lage und erhöhte dadurch womöglich noch den Abscheu, de».der junge Maua v»r die se« Schurken fühlte. „Eine Vollmacht vom Präsidenten hat er?" entgegnete er stnnead. „Da wäre e« am Ende gut, ih« dieselbe zu nehmen. Wenn e« z» »icht« »«»«» ka»n, so kann e« »Ich- schid«. Etia«l", Der Gerufene erschien. „Sei so gut und laß den gefangene» Eapitä» durch die Wache untersuchen. Es handelt sich um «in Papier, das von Jeff. Davis unt«rschri»b»n ist. Wenn es ge funden ist, bring e» mir gefälligst her." Der Diener ging und kehrte nach zehn Minuten zurück. In seinem Gesichte la gen noch die Spuren gewaltiger Aufregung und al» er seinem Vorgesetzten da« Papier überrricht», schüttklt» s»in» Hand wi» im Ft»b»r. „Elias, wa« ist Dir," fragte Ernst, welchem diese Symptome nicht entgingen, „hat e« Scenen gefetzt?" Der Angeredet» schüttelle den Kopf und enlfernte stch, ohn» ein Wort zu sag««. „Der Junge ist krank; die Strapaze war zu viel für ihn. Elise, ich empfehle ihn Ihrer Sorgfalt. Der arme Kerl hängt von ganzer Seele an mir und hat stch da durch verleiteu lassen, diesen Streifzug ohnt Erlaubniß mitzumachen." „Hier ist der Paß," fuhr er fort, „ge schwind ins Feuer damit." „Halt!" sagte Peter, als Ernst da« Pa pier anzünden wollte, „gebt ihn lieber mir: wer weiß, wozu d»r mal gut ist." Ernst rrtckite ihm da» Papier uad Peter faltete e» zusammen und legte e» in seine Brieftasche. „So," sagte er, „das wäre geschehen. Jetzt aber sagt doch einmal, was fernerhin geschehen foll." „Da» hängt wohl von Oberst Granger ab, den ich jede Minute erwart». Wir chatten unsere Truppen getheilt; während ich mit der kleinen Abtheilung hierher ritt, um den Eapitä» auszuheben, zog der Oberst mit der Hauptmacht nach ville, um die dort liegende Compagnie gefangen zu nehmen. Mein» Ordre« lauten, ihn hier zu erwarten, da die Marschroute hier vorbei führt. Er kann keinenfalls lange mehr ausbleiben, wenn er sonst auf kein Hinderniß gestoßen ist." Und so war es auch. Nach Verlauf einer halben Stunde langte der Vorlrab der Reiter an. Sie meldeten eine» voll ständigen Erfolg. Die ganze Rebellen compagnie war gefangen genommen mor de», da ste auch nicht die leiseste Ahnung von dem Ueberfall gehabt hatte. Bald langte der Oberst selbst an und wurde von Ernst Mr. Werner und seiner Tochter vorgestellt. Er war in vorttesfli cher Laune und neckte unsern Freund wit seinen Bekanntschaften Im Rebellenlande. „Oh, Mr. Werner ist ein guter Unions mann," sagte Ernst, „obgleich ich «icht be schwören möcht», daß Miß Werner d»nsel ben Prinzipien huldig». Ich fürchte, sie ist im Herzen eine böse Rebellin." „Wirklich? Das thut mir leid, und ich würde viel d'rum geben, so viel Reize sür die gute Sache gtwinnen zu löunen. Würden Sie einem llnionsadvocaten wohl Ihr Ohr leihen, Miß Werner?" „Das käme ganz auf den Advocalen an." „Wie soll ich das verstehen?" „Ich höre, St« beabsichtige» Ihren Streifzug nach Dtkatur fortzusetzen." „Da« darf Ich Ihnen schon anvertrauen, selbst wenn Sie Rebellin stnd." „Und die Gefangen»»»?" „Werden hier bleib»» unt»r Deckung." „Wer wird die Deckmannfchast eo«man diren?" „Einer von metnen Offizieren; aber was hat das mit Ihrer Bekehrung zu thun?" „Sehr viel. Wenn Sie mir die Wohl diese« Offiziers gestatten, so werde ich wie derum diesem Offizier erlauben, mich zu bekehrt«, d. h. wt«n er kann." Der Obtrst lacht». „Sehr gut «anövrirt, da« muß ich sa ge«. Da» Verdienst soll «an auch am Feind» schätzen. Mr. Werner, Ihr» Toch t»r hat Anlage zur Politik." „Sie haben Recht; ste ist in d»r Intri gue zu Haus«, wollen St« glaub«», daß dt«s«r Strrifzug ihr Werk tst?" „In der That? Nun, dann muß St» wohl ihre» Wille« haben. Ich »«iß zwar fch»n, daß ihr« Wahl auf meine rechte Hand fall«« «ird; allrin «a« thut man nicht d«m Lat«rland« zu gefalle». Meiß ner, ich denke, ich muß meine Autorität über Sie für ein paar Tage auf diese schöne Dame übertragen. Sie haben doch nicht« dagegen?" „Wenn der Dienst nicht darunter let»' det." „Sie höre» ja, daß da« Vaterland da bet gewinnen wir». Wen« ichz»rückko«me, «rwarte ich hier eine Rebellin w»«iger zu finden." „Aber Herr Oberst," sagte Elise lachend, „nennt man da« bet Ihne« ei«e freie Wahl? St» oktroyir»» «Ir de« Eandlda te» auf »nd sprechen von Erwartimgen. Da« ist bet Lo»t« Napoleon Mode, aber nicht in einer freien Republik." „Sie v«rg«ssen, daß da« Krieg«gesetz proclamirt tst, Fräulein Werner. Sollte ich «ich übrigen« in Ihr«r Wahl geirrt haben, so ist es noch immer Zeit, mich das bet meiner Rückkehr wissen zu lassen. Den ken Sle nicht auch?" „lch denke, mit großen Herren ist schlecht Kirschen essen und wenn das Kriegsgesetz proclamirt ist, sind Proteste gefährlich. Es bleibt mir also wohl nichts übrig, al« mich zu fügen." „Ich bewunder» d»n Anstand, womit Si« »« thun. E« ist wirktich »in wahrer G»nuß, nach den Mühs«ligk«tt»n d»« Mar sch»« stch so angenehm unterhalten zu dür fe«; allein die Leute erwarten m«in« Be fehle für die Nacht und —" „Nichts da, Herr Oberst," sagte Elise. „Nach Ihrer bewiesenen Großmuth kann ich nicht dulden, daß Sle heule Abend stch ferner den Mühen des Dienstes unterzie hen. Ich leihe Ihnen meinen Adjutan ten. Nicht wahr, Herr Meißner, Sie find so freundlich, die Angelegenheiten de« Herrn Oberst zu besorgen?" „Nun, da« muß ich sagen, Sie verstehen zu arrangiren," sagte Granger lachend. „Sle sind zum General geboren und e« wahre» Glück für den Norde«, daß Crinolinen bis jetzt im Lager verpönt sind: sonst möchten wir einen gefährlichen Gegner an Ihnen finden. Well, liebrr M«ißn«r, wenn Sie «ir die Mühe abneh men wollen —ich habe wirklich nichts da gegen. Ich bin gerne bereit, unter solch angenehmen Verhältnissen der süßen Muße zu pflegen. Hören Sie gefälligst einen Augenblick." Dle beiden Offiziere unterhielten stch ei nige Minuten in leiser Stimme; dann ging Ernst hinaus und der Oberst kehrte zur Gesellschaft zurück. Jetzt stellte Elise ihm Peter vor, mit der Bemerkung, daß Mr. Sway der Schreiber des Brieses gewesen sei, welcher die Nordländer so zur rechten Zeit herbei gebracht hätte. Bei dem Name» Sway stutzte der Oberst. „Sway?" sagte er, während er dem Fremden die Hand schüttelte, „wie stch doch der Mensch irren kann; ich dachte, ich hätte einen ganz anderen Namen gelesen, den Namen des weitbekannten...." „Gleichviel, mein lieber Herr," unter brach Peter den Oberst mit besonderem Nachdruck in Stimme und Handschlag. „Ich brauchte, sozusagen, eine Kriegslist; i» solch dellcaten Sachen unterschreibt man nicht gerne de» alltäglichen Namen." „Ganz Recht, Mr. Sway, ich begreife. Sie haben mit Vorsicht gehandelt, d. h. Sie handeln jetzt mit Vorsicht, wollte ich sagen." „Es freut mich, daß Sie mich verstehe«; freue mich immer, wenp ich verstanden werde. Will Sie auch nicht lange mehr troublen, damit Sie Ihre Vakanz nach Herzenslust genießen können. Nur ein« möchte ich wissen; haben Sie keine Mach», ein Kriegsgericht zu berufe», welche« die fem Schuft von Eapitä« de« Paß in« Jenseit» ausstellen könnt»?" „Warum? Hat er stch solch grober Ver gehungen schuldig gemäht?" Peter erzählte dem Obersten dle ganze Geschichte. „Hin sauberer Vogel da»!" sagte der Oberst, „es unterliegt keinem Zweifel, daß feine Sünde» den Strang verdienen, all ein sie stnd nicht militärischer Natur und sogern ich auch dem Burschen sein Recht widerfahren ließ», ich darf »s nicht wa g»n, so eigenmächtig zu handeln. Alle«, was lch thu« kann, ist, ihn in sichern Ge wahrsam zu nehm»n und ihn h»rnach d»n nördlich»« Gerichten zu überliefern." „Schade!" fagte Peter bedauernd, „all ein in Ermangtlung von »twa« B»ss»rem müssen wir schon mit Ihre« Anerbieten zufrieden sein. Bedenk»» Si« nur, daß da« Glück di«s»r Famili» von d»r Sicher heit seiner Hast abhängt." „Ich will e« «icht vergessen," sagte der Oberst und l»nkt» dann da« Gespräch auf allgemeinere Gegenstände, an welche« der Wirth, Elise und die ander« Offiziere thetlnehmen konnt»». Al« Ernst wirder hereintrat, war ditse« Gespräch t« besten Ganze und trst der Ruf zum Nachttsstn brachte es zum Stillstand. Dritt«« «apitel. Der Oberst war abgezogen mit setner Schaar; nur 100 Man« »nter Ernstens Eo««ando waren zurückgeblieben, um die Gefangene« zu überwachen, bis das Haupteorp« zurückkommen würde. E« war ««bestimmt, waa» die« geschehen würd«; d«r Oberst hatt« »o« 2, S, 4 Ta ge« gesprochen. Uebrige«» war ihm au ßer d«m Eapttän weutg a« de« Gefange ne« gelegen, »«lch« seine B«w»g«ngen »othwendigerwetft behinder« mußten. Ernst besaß deßhalb Bollmach», «inen Je den zu enllassen, welcher die eidlick« Zu sage fernerer Reutralttät geben wolle und so hatte denn die größere Zahl vi» Frei heit unter solchen Bedingungen de« un gewissen Schicksale einer langen Kriegs gefangenschaft vorgezogen. Nur wenige verbissene Anhänger d«r südlich«» Kach« Ao. 29. wartn geblieben, und da diese sich leicht bewachen ließen, so hatte Ernst völlige Muße, die Annehmlichkeiten seiner gegen« wärtigen Lage zu genießen. E« war ihm seltsam zu Muthe, gleichsam als wäre er piöhlich aus der Alltagswelt in ein Zau berreich versetzt, welches mit dieser All tagSwelt nichts zu thun halte. Innig, wie er die Braut zu Hause liebte, treu, wie »r ihr ergeben war er konnte e« doch nicht vermeiden, den alten Zauber, welchen dieses Mädchen einst über ihn besessen hatte, wie der aufleben zu lassen. Hätte er sie unter andern Verhältnissen wieder gesehen, so wäre die» wahrscheinlich nicht der Fall ge wesen ; allein so, ganz außer irgend welcher Verbindung mit der jüngsten Vergangen heil oder wahrscheinlicher Verbindung mit der nächsten Zukunft als eine liebliche Episode der Gegenwart war ihm das Zusammentreffen mit Elisen willkommen und er genoß es, ohne der Folgen zu ge denken. Ob dies mit Elise» auch der Fall war, ist sehr die Frage. Einmal mit Schmer zen aufgegeben, war ihr die theure Er scheinung zum zweite» Male in den Weg getreten und fast momenta» war der feste, wenn auch vielleicht unbewußte Entschluß in ihr entstanden, dllse Erscheinung dies mal festzuhalten. Was Peter anbetrifft, so hätte er nicht der stille aufmerksaine Beobachter sein müssen, um nicht bald den Stand der Dinge zu erkennen. Gegen Ernst sagte er nichts; mochte er nun glauben, daß die Reiz« d«r gegenwärtigen Elise keinen Vergleich aushalten konnten mit denen der abwesenden, mochte er der Meinung sein, daß der Soldat, der Biene gleich, Honig von allen Blumen saugen dürfe, welche am Wege wüchsen; oder mochte er Endlich fürchten, dit Sacht durch Mahn ung und gultn Rath nur noch zu ver schlimmern genug, er ließ den jungen Mann seinen eigenen Weg gehen und schien für jede Beziehung zu feiner schö nen Wirthin blind zu sein. Ander« jedoch hielt er es mit Elisen. Ueberzeugt, daß jede« junge Mädchen sich in seinen Günst ling verlieben müsse, wenn dieser Gele genheit hätte, seine Liebenswürdigkeit zu entsallen, sah er das arme Kind schon als Opfer eintr un«rwiederten und deßhalb unglücklichen Leidenschaft und hielt es für seine Pflicht, ihr tinige deutliche Winke über Ernstens Verhältniß zu geben. Eine Gelegenheit hierzu fand er bald. Da »r eingewilligt hatte, während Ernstens An wesenheit als Bast im Hause zu bleiben, sah er dlt Wirthin «st alltin und er« zählte ihr, tinfach und ungtzwungen, von seinen Beziehungen zu Ernst und den König'fchen Damen. Da war es denn natürlich, daß Elise auch Fragen stellte, daß sit sich vorzüglich nach jener Namen«, genosstn trkundigte, von welcher Ernst bl« jetzt kein Wort hatte verlauten lassen und zwischen Fragen und Zuhösen war ihr bald der ganze Sachbestand klar gewor den. Die Entdeckung haltt sit tinsilblg gemacht und die erste Gelegenheit benutz end war sie Peter entschlüpft. „So," sagt« ditstr im Gefühle erfüllter Pflicht zu sich selber und zündete sich eine Cigarre an, „das wäre abgemacht. Ist sie ein vernünftiges Mädchen, so nimmt st« sich jetzt in Acht. Will sie aber dennoch ihre Flügel verbrennen, wie ein einfälti ger Nachtfalter ei nun. da» ist thrt Sacht: sit wtiß jetzt, wo da» Licht steht." Damit war er hinau« geschlendert und Ernst war herein gekommen und hatte Platz genommen. Einige Minuten später war Elise ihm gefolgt und hatt« sich nicht weit von ihm nitdrr gesetzt; allein sie war schweigsam und ihre Stirne war umwölkt. Ernst konnt» nicht umhin, dit» zu bemer ktN. ~Wa» giebt'S, schöne Wirthin, haben Sie die Migräne? oder sind Sie vielleicht Ihrer Etnquartirung schon müde?" „Keines von beiden," entgegnete sie, „ich dacht» an das junge Mädchen, wel che» so lang» Ihre HauSgrnossia »ar htlßt st« nicht Elise?" ~Wi» Sie." „Ist st» schön?" „Wie Sie." »Ist st« groß und schlank, »der tsi st» klein?" ~Wi« Sit." „Ach gihen Si» doch mit Ihr«« „wit Sit!" Können Sit mir nicht besser ant- Worten?" „Ob btsser? Da» ist wohl möglich, ob bezeichnender? Da» bezweislt ich." „Wir sehen uns also ähnlich?" „Ja und ««in. Ich hab« oft g«dacht, daß etwa« in dem Nam«n liegen müsse, wa» alle Elisen so ähnlich macht. Ich habe in Pitlsburg noch eine dritte Elis» kennen gelernt und auch dies» hat di»s»lbe Familleuähulichteit." Sr mußte ihr auf ihr Verlang»« von dieser dritten Elise erzählen. Al» er §ee«. det hatte, trat eine kleine Paus« ei». End lich hub sie wieder an («ehe »I«»«