Scranton Wochenblatt. 6. Zahrqanq. Dr. F. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn »nd Franklin Avenue. Office-Stunden, Morgens vo>> B—9 Rachmittags „ 5!—6 Abends „ B—98 —9 In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht ,u bin erlassen. 7mz7 Dr. Kamill Krejei, Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Haus, d inirt von t l Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nach mittags laglich. M > Mi ch bF Dr. Deutscher Arzt, Wnndarzt und Geburtshelfer. Sprechstunden Morgens von B—!>, Mittags von —3, Abends von 6—B. il', Zahnarzt, an Schönheit und Dauerbaftigkeit übertreffen. PrriS: Halbe« Acbiß H2N, ganzes k»rbiß HZl>. , Auch werden Zahne ausgefüllt und schmerzlos ge» > -gen. Office oberhalb Matliews Apotheke. 1409 > nst a v »Hahn, Advokat und Re ch ts-Anwt, Ofn. r mit Ztanlcv Woodward. E.'g., Franklin Januar I8til!. ba «has. TiHlint Brrck, Advo?^t^!M Diese Gesellschaft fäkrt fort, ,u John (Y. Tailer, WroeerieS nnd Provifionen^ Fischer Li A ss i o n , Groeerien utld Provisionen, rZuiker. 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Elise und ihr Vater traten ihre Wanderungen wieder an, kehrten aber je den Abend in'« gastliche Hau« der grau Klemme zurück und brachten so reichliche Einnabme», daß nicht allein alle Ausla gen der Hausbaltung gedeckt, sondern so gar noch kleine Ueberschüsse gesichert wur de». Nach wenigen Wochen hatte Elise»« Jugendkraft alle Spuren der Krankheit verwischt und ihre Stimme hatte nicht nur die ganze frübere Kraft und Schönbeit wieder gewonnen, sondern schien eher noch umfangreicher und schmelzender gewor den zu fein. Eine« Abend«/ al« fle bei offenem Fenster Probe für den nächsten Ausflug abgehalten, war plötzlich ein Buggv vor das HauS gefahren, dessen Insasse, angezogen durch den Gesang, an- Entschuldigung hatte ihm Elise ein Lied und noch eins flngen müssen und immer hatte der Herr „sehr gut! sehr gut!" zwi schen den Zähnen gemurnielt. „Können Sie Note» lesen?" hatte er dann abrupt gefragt. Sie hatte bejahend geantwortet. Sie nicht, he?" Der Herr Hatte ungläubig gelächelt und ein Paquet Noten aus der Tasche ge holt. „Würde Madame vielleicht die Güte Ohne Ziererei, .her doch ein wenig schüchtern halte Elise Folge geleistet. An fang« hatte die Stimme nicht recht her au« gewoll«; dann «her war mit dem Elise hatte Mangel an Befähigung gewesen, denn der Herr war streng gewe sen über die Maßen und jedes Fehlerchen hatte er gerügt und wieder und wieder hatte sie die Stelle singen müssen, bis Al ans den Zetteln erschienen und der Tag ihres Debüts bestimmt woiden. Mit Herzklopfen hatte ste die T'übne betreten, aber ihr Lehrer, der Imp>esarie der An stalt war, hat ihr Muth eingesprochen und liche Erscheinung begrüßt, aber schon nach der ersten Arie hatte sich das Gemurmel in rauschenden Beifall verwandelt. Elise hatte keine Zeit der Prüfung auf der Bühne blicklich wie durch Zauberei war sie der er klärte Günstling des Publikums geiv»rden und geblieben und in dem fortwährenden hatte. Die Offenherzigkeit, womit Elise den neuen Freunden ihre Erlebnisse mittheilte, lerin zu Gesichte gekommen. Von dem Dasein des Kindes hatten sie bekanntlich keine Ahnung, gegen die Mrs. Klemme, von welcher sie gehört hatten, sühllen ste verzeihliche Gleichgültigkeit und nach dem geistesschwachen Vater scheuten sie sich aus kam es, daß Elisen« Benehmen nicht sehr ausfiel und daß sie keine Schwierigkeiten fand, dasselbe durchzusetzen. Nach vier Wochen aber kamen Verän derungen. Das Wetter wurde niilder und das Regiment Meißner'« erwartete mit jedem Tage seine Marschorder. Elise und chre Mutter wurden dadurch begreif licher Weis« in Aufregung versetzt und durch wurden die Besuche im Hotel der Sängerin seltener, und diese, beunruhigt über den Wechsel, suchte endlich die Frauen aus, um die Ursache zu erfahren. AIS Ihr Gesicht wurde bleich, ihre Glieder zit- und suchte nach Mitteln, ihn zu verbergen. te>>? Sollte sie ihn durch affectirte Kälte beleidigen, oder durch ein gänzliche« Sich gehenlassen den Zustand ihre« Herzens abnen lassen? Nein, sie wollte, fle durfte ihn nicht scheiden sehen und konnte doch ihn nicht mehr zu sehen, fern von ihm ein lästiges Dasein hinschleppen müssen. Ihr Besuch war ein kurzer; sie sprach wenig, aber in ihrem Innern schien es um so lebhafter herzugehen. Ihr Busen wogte, ihr Kopf schien zu brennen und e« war gut, daß grau König und ihre Tochter l selbst so sehr von lebhaften Gedanken an ihre Lage in Anspruch genommen waren, sonst hätten sie das seltsame Betragen der Sängerin notligedrungen bemerken müs. sen. Die letztere schied und nahm das Versprechen mit sich, zeitige Nachricht von dem gesürchteten Ereigniß des Abmarsches Der Tag verging und noch einer. Am dritten Morgen nahte Elise König sich theS, „Mrs. Dunkel ist gestern abgereist.' „Abgereist?" sragle Elise, auf's Höchste überrascht: „Abgereist? und wohin?" „Ich kann wieder nicht dienen." „Und ihre Familie?" .'lst mitgereist." „Und ihr Engagement?" „War letzte Woche abgelaufen, wie ich höre." Elise sah die Vergeblichkeit weiterer Nachsorsli ungen. Sie eilte nach Hause und theilte der Mutter und Ernst mit, „Wer weiß?" bemerkte Ernst. „Künst lerinnen sollen ihre besondere Laune ha ben: vielleicht war dies eine Probe." „Sie scheint uns geflohen zu haben; Elift schüttelte den Kopf. nicht Nothwendigkeit diese plötzliche Ab „Elise hat Recht," sagte grau König, Tode ihres Gatten auf dem Schlachtfeld? geendet hatte. ten als letzte« Hülfsmittel einen Besuch engagirt hatte. Auch er wußte nicht«; MrS. Dunkel war abgereist, sehr gegen seinen Wunsch, da er ihr unter den vor theilhaftesten Bedingungen einen neuen Contract angeboten hatte. Sie war sehr plötzlich abgereist, so plötzlich, daß er nicht einmal Gelegenheit gehabt hatte, von ihr zu erfahren, wobin fle zu gehen gedenke. Er wisse wirklich keinen Rath für die Da men, hege jedoch keinen Zweifel, daß die Zeitungen sehr bald ihre Ankunft in der einen oder andern Stadt verkünden wür den. Damit mußten sie sich begnügen, und beanügten sich um so leichter, da Ernstens Abreise jetzt alle Gedanken beschäftigten. Zwar besprachen fle die Sache lebhast mit dem jungen Ossicier; allein da auch er nur Vermuthungen aussprechen konnte unv sich scheute, diesen die schlimmste Deut ung zu geben, so warder Gegenstand bald erschöpft und man wandte sich näher lie genden Angelegenheiten zu. Die Stunde de« Abmarsches kam. Die des Abschiedes war ihr vorangegangen. Bittersüße Gefühle hatten darin geharscht und der Braut und Mutter heftige Käm- Eigenliebe. Wir wollen fle nicht schildern, diese schwere Stunde, ebensowenig die zweite, in welcher tapfre Leute nach kriege cher die Degen der Ossiziere sich zum letz, ten Gruße senkten und weiße Tücher aus den Fenstern webten. Die Truppen zo gen an das Depot, um nach Nashville transportirt zu werden, und nur wenig später fuhren Frau König und Elise nach einem andern Depot, um den nächsten Zug nach PittSburg zu nehmen. S» sind unsere Freunde schon wieder einmal auseinander geflogen, und da wir fi« nicht wieder verlieren möchten und uns Ao. 27. und Speckseiten, so setzen wir uns mit Frau König auf den Erpreßzug und begleiten sie ein kenig. Es bleibt uns am Ende keine andere Wahl. Die Sängerin ist verschwunden, gleich den Feen in den Rit terrvmanen, um zur rechten Zeit wieder behüte mich der Himmel, daß ich die Wahrheit dergestalt verhunzen sollte! Nein, es gehört auch schon Heroismus da nur sind die Chancen nicht ganz so schlecht wie in einer Schlacht und wir wählen eben das Sichere. Die Glocke läutet, der Zug setzt sich in Bewegung und bald geht'S mit brausen der Eile dem Osten zu. Aber ach! die Gedanke» der Frauen blieben zurück; ste begleiten einen andern Zug, der dem Sü den entgegendampft. Es ist nicht allein Elise, die fühlt nein, auch die Mutter ist tief bewegt und schmerzlich berührt. Ernst war in ihren Augen das Ideal ei- Tochter treten sollte, liebte sie ihn mit ei die Unterhaltung nicht sehr lebhaft war. Schon nahte sich jetzt der Mittag und mit ihm eine Station, wo man eine halbe Stunde anhielt, um den Passagieren Zeit zum Essen zu geben. Die Pfeift gab das Signal, die Bremser sprangen an ihi'Z Posten und ehe man sich'S versah, stand der Zug still. „Hast Du Appetit, Elise," fragte Frau König. „Nein, Mutter, aber ich möchte ein paar Minuten auf- und abspazieren. Das Welter ist schön und wir haben Zeit ge nug." Frau König war's zufrieden und betrat mit ihrer Tochter die geräumige Platform, welche ein Bild des regsten Lebens bot. Eine Zweigbahn mündete an d«eser Stelle ein und Züge gingen und kimen. Jeden Augenblick langten neue Passagiere an, welche mit diesem oder jenem Zuge weiter fahren wollten. Das Leben zerstreute und unterhielt die Damen. „Sieh das hübsche Kind," sagte Elise zur Mutler, „lch habe in meinem Leben nichts Reizenderes gesehen." Sie deutete dabei auf eine Gruppe von drei Personen, welche vor ihnen auf der Plalform standen, Es war ein ältlicher Herr, eine Frau gleichen Alters und ein kleines Kind, dessen Schönheit Zlisens Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. „Du hast Recht; es ist wirklich schön," entgegnete grau König „und höre, e« spricht deutsch. Das arme Kind ist hung rig und verlangt zu essen. Komm, ich hahe Kuchen in der Tasche, wir wollen es zufrieden stellen." Während sie sich den Leuten näherten, hörten sie, wie das Kind sagte: „Tante Mollie, Mama kommen. Ernst hungrig." „Ja, ja, mein Schaß, ste wird gleich kommen; gieb Dich nur zufrieden, mein Kind; ich kaufe Dir Bonbons." „Wenn Sie erlauben, so theile ich mit dem jungen Herrn," sagte Frau König und reichte dem Kinde eine Papierdüte mit Zuckerkuchen. „Sie stnd sehr gütig, Madame," ent gegnete die Dame, „ich wollte dem Kinde gerade etwas kaufen. Bedanke Dich bei der Dame, Ernst." „Ernst!" sagt« Frau König, doppelt angeregt durch den Namen und die unge „Willst D'i mir Dein Händchen geben, kleiner Mann?" nachkommen konnte, sprang Frau König wieder auf und sagte, nach Fassung rin gend, zu ihrer Tochter: „Elise, wo bist Du, halte mich, ich falle!" Mit diesen Worten sank ste dem bestürz ten Mädchen in die Arme und in wenigen Sekunden hatte sich ein ganzer Kreis von Neugierigen um sie geschlossen. Frau Kö nig kämpfte augenscheinlich mit einer Ohnmacht, allein als eine von den an wesenden Frauen ein Riechfläfchchen her vorholte und es ihr unter die Nase hielt, erholte sie stih wieder so weit, daß sie spre chen und geben konnte. Das erste Wort, was sie sagte, war eine rasch ausgestoßene Frage „Wo ist er? Wo sind die Leute?" „Welche Leute, Mutter?" ( Stehe vierte Seite.)