Hrranton Nockenblick. 6. Jahrgang. Dr. A. Bodeman, Linden Straße, zwischen der Penn und Franklin Avenue. L fiice-Slu.lden, Morgen» von S—S Nachmittags „ Z-6 Abends „ 3—3 In Abwesenheit wird gebeten, Nachricht zu hin terlassen. ?mz7 Dr. Kamill Krejei, deutscher Arzt, Wnndarzt«. Geburtshelfer, Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Hau«, dinirt von ll Uhr Vormittags bis Z Uhr Nach mittags täglich. Impfung jeden Montag, Mittwoch und Frei ag, von 11 Vorm. bis 3 Uhr Nachm. 28n7 Dr. Deutscher Arzt. Wundarzt und Geburtshelfer. Office im Hause «on I. Schimpfs, Tcdarstraßc. Sprechstunden Morgens von B—9,8 —9, Mittags von —3, Abends von o—B. IM Deutsche Apotheke, 418 Lacka Wanna Avenue, ebcn Händler s MerchantS u. MechanicS Bank. UapB H. F. Lobeck. lj 0. BcknMt A <üo., Deutsche Apotheke, Dr. S. SS. Auch. ags von I2j—2»nd «ij—B. BonB Uhr A?ends bis 7 Uhr Morgens in seiner Wohnung, No. Ali riislnial lünsiliche ahne, welche die natürlichen an Schönheit und Dauerhaftigkeit übertreffen. 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Auch die Zeitun gen hatte stch de« Gegenstandes bemäch tigt; aber die« war nicht die einzige Neu igkeit, welche sie ihre« Lesern auftischten. Sie berichteten nämlich zu gleicher Zeit von bedeutenden Fälschungen und Dieb stählen, welche in mehreren Banken und Geschäftshäusern entdeckt worden seien und verbanden damit da« verdächtige Ver schwinden von mehreren junge« Leute«, dere« Namen' vorläufig noch »erschwiegen bleiben sollten. Alle« diese« gab den Kaf feeschwestern und müsflgen Zungen der guten Stadt einige Tage lang Stoff zur Unterhaltung, starb aber endlich wieder au« und da« Abenteuer im Park wurde ziemlich von Allen vergessen, außer von denen, welche speziell dabei betheiligt ge wesen waren. E« war und blieb Frau König und Elise« ein peinlicher Umstand, daß gerade der Sohn ihre« Hauswirthe« da« schändliche Attentat unternommen ha ben mußte, und obgleich ste »on Herzen spmpathistrten mit dem alten Manne, wel cher immer sehr zuvorkommend gegen ste gewesen war, und jetzt trauerte über da« plötzliche, verdächtige Berschtvinden seine« Sohne«, so stieg doch in ihnen der Ge danke auf und wnrd« zum festen Entschlüsse, die langbewohnte und liebgewonnene Be hausung zu verlassen und ein neue« Logi« zu beziehen. Doch waren fie damit «icht in der Eile, denn ste waren keineswegs Willen«, zu wechseln, ti« ste ein neue« Quartier finden könnte«, welches ihnen in jeder Beziehung zusagt«. „Die Wohnung de« Menschen ist ein Gegenstand, ««lchem die Meisten nicht die »erdiente Wichtigkeit beilegen," pflegte Frau Köaig zu sagen; ' „wir bilden oft gute oder schlechte Gewohn heiten in Folge der Beschaffenheit unserer ' Wohnungen, und manche Hausfrau ist ' schon zur rechten Schlampe geworden, weil > stch in ihrem Logt« krin» od»r ungenügende Gelegenheiten zur Ordnung und Rein t lichtet« befttnden. Ich mag nicht «llent ' halben hinziehen, »heil« der Nachbarschaft, theil« drr Lust w»g»n, »»Ich» i» manche» Ich hätte fast Lust auf eine von den An nach einer eingenommenen Mahlzeit ist. Ernst Halle gerade einen Blick in die Abendzeitung geworfen, deren Spalten Obre zugehört und vernahm deßhalb auch »icht, wie Elise mit halblauter Stimme sagte: Mittagsessen heimkommen." Das vertrauliche „zu Ernst," ohne alle Zubehör und die zärtliche Besorgniß für das Wohl de» jungen Mannes sind uns der beste Bewei», daß die Ereignisse im Park nicht ohne Einfluß auf das Verhält niß der jungen Leute zu einander geblie ben sind. Der Wechsel war nicht plötzlich gekouimen, ja zu Zeiten benahm sich Elise mit größerer Zurückhaltung gegen den Freund, als zuvor. Sie schien in solchen Augenblicken zu fürchten, Ernst möchte ihre Gefühle zu deutlich aus ihrem Be tragen lesen; allein im Allgemeinen gab handelte ihn mit der Ungezwungenheit ei ner Schwester. Er nannte sie Elise und sie ihn Ernst, wenn man ste aber gefragt hätte, wann und wie dies gekommen sei, so würde ste die Antwort schuldig geblie ben sein. Die Mutter sah diese Vertrau lichkeit mit Vergnüge» und doch auch wie der mit Besorgniß, denn gerade diese gänz ihr den Gedanken auf, daß auf Ernstens Seite die Wärme fehle, welche zu einem Bündniß fürs Leben, wie ste e» ersehnte, unerläßlich sei. Die Ungezwungenheit der Tochter konnte ste sich leicht erklären; durch keinen Anstoß von außen erschüttert worden war. Stch ftlbst »in Räthsel, lebte ste In drr Seligkeit der ersten Liebe, ohne die Natur ihrer Gefühle zu kennen und entwickelte dabei eine Fülle von Rei zen, welche täglich einen stärkern Eindruck auf unsern Freund machten. Auch ihre Schönheit entfaltete stch unter diesen Ver hältnissen auf eine wunderbare Weise. Ihre Augen erhielten einen lebhaftern Glanz und eine größere Tiefe; Ihre Wan gen färbten stch mit schönerm Roth, ihre Lippen mit tieferm Purpur; ja selbst Ihre Haare schienen mit einem lebhaftern Glanz zu schillern. Und Ernst sah dies, sah zu gleicher Zeit, daß die» Alles durch ihn sein Auge mit größerer Erfahrung und schärferem Blick, als das seiner Freundin. Es konnte also nicht fehlen, daß die Erin- Sängerin, welches stch außerdem ganz un berufen bei ihm eingenistet hatte, gänzlich erblaßte und daß die bezaubernde Gegen wart endlich ihr volles Recht behauptete. Doch wäre die Entwicklung dieses hällniffe« wahrscheinlich »in langsam»« gkwtsrn, und da« Licht der Erkenntniß hätte vielleicht sobald nicht in Elisen«Brust geleuchtet, wenn nicht plötzlich unerwar tete Ereignisse den Gang der Dinge be schleunigt und eine rasche Crists herbeige führt hätten. Eine« Abends nämlich kam Ernst mit ernstem, fast traurigem Gesichte nach Hause und sagte nach Beendigung de« Abendessen« zu den Frauen: „Heute kann ich mit rechttm Bewußt sein die Verse au« Schiller« Don Carlo« cittren: „Die schönen Tage von Aranjuez sind nun vorüber." Er schwi«g mit «in«« Seufzer, und die Frauen, weiche ihn nicht verstanden, blick ten ihn verwundert an. „Ich muß fort," fuhr Ernst fort „und schon morgen. Diese Erklärung kann Ihnen nicht halb so leid thun, wie mir." „Fort »on uu»?" fragt« grau König jetzt, „wie kommt da«? ich »ersteh» st« nicht; Sie »rschrecktn mich durch dirse unerwar tete Erklärung." Elise sagte gar nicht«; aber sie war bleich geworden, wie ein« Leiche und saß still und starr wie eine Leiche, indem ihr Blick unverwandt auf den jungen Mann geheftet war. Ernst vermied diese« Blick und sagte, zu Frau König, gewendet! „Wa» ich Ihnen jetzt miitheile, war mir selbst heut« Mittag noch unbekannt. Bor einer Stunde erst kam Herr Georg in die Fabrik und macht« mir Mittheilun gen, in Folge deren ich Pttt«b«rg morgen früh verlassen muß." „Also nicht alle!« un», auch Pittsburg?" sagte Frau König mehr und mehr beun ruhigt, „und wohin schickt Herr Georg Sie denn?" „Nach Lake Supertor." i „Aber Sie kommen wieder? Bald wie- I der?" > Ernst schüttelte den Kopf. j „Ich soll dort die Leitung eine« Kup- l ferwerke« übernehmen und die Herren find > immer so gütig gegen mich gewesen, daß > ich nicht den Muth hatte, ihnen abfchläg- l Bis jetzt hatte Ernst vermieden, Elise l -anzublicken; allein ihr Stillschweigen be< s unruhigte ihn dergestalt, daß er endlich sein Auge auf st« wandte. Noch immer > saß ste da, leichenblaß, den Blick starr aus > ihn geheftet. Langsam rollte eine Thräne > nach der andern über ihre Wangen und ihre Gedanken schienen in weiter Ferne zu wandern. In dieser qualvollen Minute > war da« Mädchen in ihr gestorben und die Jungfrau war erwacht. Wie »in > Blitz war das Bewußtsein ihrer Liebe ste durchzückt, und der Schmerz halte dersel- > ben die Feuertaufe gegeben. Dieser I Schmerz hatt? ihr aber auch eine Minute < lang ihre Selbstbeherrschung geraubt; erst l als der Blick des Freundes ste traf, schien ihrßewußtsein zurückzukehren. Die Bläffe s machte einem tiefen Rothe Platz; ste be- < das Zimmer. i Ernst war so erschüttert über die Kund gebung ihre« Schmerze«, daß er e« unter- > ließ, die Weinende zurückzuhalten. Er I wandte nur den Blick auf die Mutter, al« ' wenn er bei ihr Trost und Hülfe gesucht ' hätte. „Sehen Sie, wa« Sie mit Ihrer plötz lichen Mittheiluug angerichtet haben," sagte Frau König und lächelte dabei durch Thräne», welche der Schmerz der Tochter in ihr Auge gelockt hatte; „es war ein wenig grausam von Ihnen, so mit ihren Gefühlen zu spielen." „Zu spielen? Gott ist mein Zeuge, das. Ich konnte nicht wissen...." l Frau König sah ihn forschend an. i „Wußten Sie'« wirklich nicht? Ich hätte e« Ihnen sagen können." „Ich dachte allerdings, daß Elise mir gut sei. Doch wagte ich kaum zu hoffe», daß sie.daß sie...—" „Sie liebte? Und doch ist das der Fall, Ernst. Elise liebt Sie mit der ganzen Macht eines unschuldigen Herzen. Und Sie?" „Können Sie zweifeln? Elisen kennen und anbeten ist eins, denn ste ist ein En gel. Frau König, Mutter, darf ich gehen und ste trösten?" Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, sah ihm liebevoll in's Auge und sagte mit innigem Tone! „Geb, mein Sohn, die Liebe, die Gebete einer Mutter begleiten Dich auf Deinem Wege." „Mutter!" jauchzte der junge Mann aufspringend, „nun auch meine Mutter!" Er drückte einen Kuß auf Frau König« Hand und eilte dann hinau« zu Elisen, welche unterdeß im Parlor auf dem So pha lag, den Kopf in'« Kissen gedrückt und weinend, al« wenn da« Herz brechen wollte. Sie hörte Ernst nicht kommen und erst, als er neben ihr saß, al« er ihre Hand faßte, ihre Taille umschlang und ste zärt lich an sich zog, wurde ste seine Gegenwart inne. Nun sprach er zu ihr und o! wie lieb lich tönten seine Worte in ihren Ohren. Zwar weinte ste noch, aber Thränen find auch oft Zeichen de« Glücke«, de« Entzük. kens und das Licht in ihren Augen, da« Lächeln auf ihren Lippen bekundeten zur Genüge, daß st« glücklich, unaussprechlich glücklich war. lieber Leser, erlaute mir, ei nen Schleier über diese Liebenden zu dek ken, »heil«, weil e« Entweihung ist ste zu belauschen in dieser seligen Stunde, th«i>« weil ich doch nur ei« dürftige« Bild ent werfen könnt« von dem kosenden Geflüster, den trunkenen Blicken, der Zeichensprache, wie ste nur Liebenden eigen und verständ lich ist. Nur so viel will ich sagen, daß die Stunde der Minuten mehr zählte al« ge wöhnliche Stunden, daß st« vielmehr so unerträglich lang war, daß Frau König endlich die Geduld verlor und i« den Parlor trat, n« zu sehen, ob da« jung« Paar nicht am Ende i« ihrer Seligkeit s Flügel bekommen und durch da« Fenster ihren Ausflug zum Himmel bew«rksttMg» > hätten. Das Zimmer war längst i« D«»- kelheit gehüllt, gemildert durch de» Schi«- , mer der Ga«laterne« auf den Etr»ße». Frau König konnte also auch »icht sehe», > ob ihr» Befürchtung begründet setz allein . «« dauerte »icht lange, so fühlt» ste stch > von liebenden Armen ««fangen »nd ge . langt« so zur völlig«« Gewißheit, daß ste a statt «ine« Kinde« nn» d«»»» zwei habe. Sie duldete die stürmischen Umarm»»«»« Ao. 20. dieser Kinder mit exemplarischer Geduld und entwand stch denselben endlicb, um eine Lampe zu holen und beim Schein derselben den Genuß zu haben, diese glücklichen Gesichter zu betrachten, welche schon d«r nächste Morgen mit neidischer sollte. Al» ste in die Küche trat, um ein Schwefelholz zu suchen, gesellte stch ein unerwarteter aber nichts destoweniger willkommener Besuch zu ihr. Es war Pe ter, in dessen Gesichte Frau König beim aufflammenden Lichte de» Zündholzes „Guten Abend, Peter," sagte sie, wäh» rend sie die Lampe anzündet». „Sir kom men gerade zur r»cht»n Z»it, um all»rband intrrkssant» Neuigkeiten zu erfahren." „Wirklich? Hat er endlich angebissen ?" „Angebissen, Peter?" fragte Frau Kö nig, „wer soll angebissen haben?" „Ah so! Da ist also meine Tochter wohl der Köder?" bemerkte Frau König lachend, „nun, ich muß gestehen, Peter, Sie stnd ungemein schmeichelhaft und Elise kann sich bedanken!" „Na nu", sagte Peter ungeduldig, „nicht» für ungut; e« war nicht so bös gemeint, aber sagen Sie es doch, ob die Sache in Ordnung ist." Frau König nickte mit einem Gesichte, in welchem da« reinste Glück strahlte. „Es ist in Ordnung, Peter, um Ihren Ausdruck zu gebrauchen, und Ihnen ver danke ich dieses Glück. Aber ich sehe meine Neuigkeit war halb und halb erwartet. Am linde wissen Sie das Andere auch?" „Die Reise nach dem Norden meint Ihr? Ich sollte fast glaube», denn das Ding rührt von mir her." „Von Ihnen?" fragte Frau König fast bitter, „und da müssen wir uns wohl noch spseiell dafür bedanken. Ich hätte was Besseres v»n Ihnen erwartet, Peter." „Nun seh einer die Weiber!" rief Peter in einem Tone, welcher verletzte Unschuld darth >n sollt». „Man müht stch ab wie ein Sackträger, um den Knoten zu schür zen, und wenn» geschehen ist, wird man »och dafür ausgezankt." „Ich verstehe Sie nicht, Peter." „Da« wundert mich. Wenn« zum Jn trigutren kommt, so wißt Ihr Frauen doch sonst gut Bescheid." „Sie haben also intrtguirt?" nicht«? Der Ernst da, der Milchbart, lebt« Tag für Tag dahin, al« ob die Ju gend ewig währt«. Ich sah gut genug, daß «r dt« Lizz? g«rn hatt«, aber damit war'S »icht gethan. Ohne mein Zuthun wären die Zwei »och jahrelang neben ein ander her fpazirt wie die Oelgötzen und damit war'S nicht gethan. Wart, dacht ich, da« muß ander« werden, und mache «ich an die Arbelt. Ich hatte den Herren N. früher mal »inen Gefallen gethan, so waren ste jetzt bereit, mir wieder einen zu thun und erklärten dem Ernst, er müsse Knall üher Fall »ach Michigan. Da gin gen dem Burschen die Augen auf und dem Mädel auch, glaub ich und die Beiden sahen auf einmal, wa« ste sonst ihr Lebtag nicht gesehen hätten. Versteht Ihr mich jetzt, Madam?" „Ja wohl, Peter, «nd ich weiß Ihre gut» Absicht zu würdigen; allein e« ist doch hart, daß die Beiden fich trennen sollen, nachdem ste stch gerade gefunden haben." „Ach, «a«! ist nicht so schlimm, wie« stch au«ni«mt, ist vielmehr da« Beste, wa» ihnen Yassiren konnt». Znm Heirathen sind ste noch zu jung und das ewige Zu sammensein hätte am Ende ihre Liebe ab genutzt. So aber bleibt ste frisch; ein Jahr geht schnell herum und kommt der Bursch' dann zurück, so lst die grende um so größer. Hab' ich nicht Recht?" „Ja, Peter, Sie mögen wohl Recht ha ben; aber nun kommen Sie nnd bringen Ihren Glückwunsch an." „Schon Recht, Frau König; aber rei nen Mund gehalten, hört Ihr? Die da drinnen dürfen kein-Sterben«wörtchen er fahren über da«, wa« wir hier geschwatzt Frau König versprach Stillschweigen und die Zwei traten dann in den Parlor, «o Elise ihren alten Freund mit einem Gesichte empfing, in welchem Glück und Scham fich stritten. Peter ergriff ihre Hand und machte sogar da« Recht eine« Kusse» geltend, wobei er in seiner lustigen polternden Weise plauderte'. Seine Ge genwart brachte die Gefellschaft bald in« «cht« Gleis und der Rest de« Abend« ver ging schnell, indem man über die Gegen wart sprach and Pläne schmiedete für dir Zuluast. Bt» spät in die Nacht blieb man zusammen; e« war als fürchte man sich vor der Trennung, welche eine längere schmerzliche einleiten sollt». Alle« hat ein Ende in diesem Leben, Glück und Elend u«d mußte doch der Entschluß zu« («che »<«w «ew.l